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Spiel des Schicksals

von

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Gemeinsam

Ran verweilte für einen Moment im Flur und blieb einfach außer Sichtweite, während Shinichi und seine Mutter diskutierten.

"Mom, wir müssen darüber reden. Ich will nicht, dass unsere Familie auseinander fällt oder von.."

"Wovon, Shinichi? Einer schlimmen Situation in die nächste gerät?" Yukiko schüttelte den Kopf, als sie sich gegen den Küchentresen lehnte und ihre Schläfen massierte.

"Ist es nicht das, was wir tun, Mom? Aus einer schlimmen Situation herauskommen und im nächsten Moment.." Shinichi wurde still, als sich seine Hände zu Fäusten ballten und er zur Seite blickte.

"Du kannst nicht zu diesem Arschloch zurückgehen, nicht schon wieder. Er wird uns allen nur weiter weh tun."

"Selbst wenn ich nicht zu ihm zurückkehre, wird er nicht einfach aus unserem Leben verschwinden. Er hat Geld, sehr viel Geld. Und wenn das vor Gericht geht, denkst du, wir haben das Geld, um ihn zu bekämpfen?"

"Die Regierung wird uns einen Anwalt zuweisen. Jeder hat das Recht auf einen Anwalt."

"Ja, Shinichi. Und sie sind unterbezahlt, überarbeitet, mit viel Herz, aber zu wenig Zeit, um sich wirklich um uns zu kümmern. Weißt du, an wie vielen Fällen sie gezwungen sind zu arbeiten? Das System arbeitet gegen uns, Shinichi." Ran hörte Yukiko seufzen und sie sah, wie sie ihren Sohn umarmte.

"Kümmere dich einfach um dich selbst. Der Abschluss steht vor der Tür, also konzentriere dich darauf, dich aus Schwierigkeiten herauszuhalten."

"Wie kann ich das tun, wenn ich immer um dich, Conan und Ayumi besorgt bin?"

"Wenn du helfen willst, Shinichi, dann konzentriere dich auf dich selbst, damit ich mir keine Sorgen um dich machen muss. Wie auch immer, ich muss zur Arbeit gehen. Ich habe einen Job für heute schon abgesagt und ich kann es mir nicht leisten, einen zweiten abzusagen."

"Pass auf dich auf, Mom, bitte." Nachdem Shinichi seine Mutter weg war, fühlte die junge Mori, wie ihr Herz in ihrer Brust hämmerte. Sie schluckte hart und trat aus dem Flur in die Küche, bevor sie zu Shinichi rüberging.

"Shinichi, geht es dir gut?" Sie sah ihn am Küchentresen sitzen. Seine Augen wirkten verloren, als er Ran sah.

"Nein, mir geht es nicht gut, nicht wirklich." Ein Moment der Stille verging, bevor Shinichi seine Worte wieder fand.

"Du hast alles gehört, nicht wahr?"

"Ich.. es tut mir leid."

"Wie bitte? Warum tut es dir leid?"

"Ich hätte nicht lauschen sollen, aber ich habe mir Sorgen gemacht und naja.. Ich schätze, wir alle machen uns Sorgen." Der junge Kudo seufzte, rutschte am Tresen rüber und klopfte auf den Platz neben sich, damit an sich setzte.

"Komm schon, setz dich." Die Brünette setzte sich neben Shinichi und legte seine Hand in ihre.

"Ich weiß nicht, was ich tun soll, Ran. Ich weiß, dass ich mich um mich selbst kümmern sollte, aber..." Shinichi schüttelte den Kopf, als er irgendwo im Nichts der Welt nach Antworten suchte.

"Sie sind meine Familie. Wie kann ich mich auf mich selbst kontrollieren, wenn sie leiden? Es fühlt sich einfach so egoistisch an. Und weißt du, was das Schlimmste an all dem ist?"

"Die Tatsache, dass du buchstäblich nichts dagegen tun kannst?" Shinichi schnaubte bei ihren Worten, aber sie fühlte, wie seine Hände zitterten, während er nickte.

"Genau das ist es." Sie schluckte heftig, unsicher, was sie zu ihm sagen sollte, während sich in ihrem Verstand unzählige Möglichkeiten sammelten. Sie dachte unkontrolliert an ihre Mutter, denn sie war Anwältin und hatte Geld. Geld, was sie zu einer egoistischen Person formte.

"Ran? Ran, du zerquetschst mir gerade ernsthaft die Hand!"

"Oh!" Aus ihren Gedanken herausgerissen, ließ sie Shinichi seine Hand los und atmete aus.

"Tut mir leid, ich habe nur nachgedacht, das ist alles."

"Worüber nachgedacht?" Ran biss sich auf die Innenseite der Lippe, während ihre Gedanken weiter wirbelten.

"Okay, das ist eine verrückte Idee, aber.. Ich will meine Mutter anrufen." Der junge Kudo erschrak und seine Augen weiteten sich, als der Sturm in ihnen vor Verwirrung wirbelten.

"Was? Du willst deine Mutter anrufen? Warum?"

"Weil sie eine Anwältin ist."

"Sie ist Anwältin... und?"

"Und ich weiß, dass das weit hergeholt ist, aber vielleicht kann sie helfen." Die Blauäugige schüttelte ihren Kopf, während sie heftig schluckte und Shinichi mit Entschlossenheit in die Augen sah.

"Ich habe alles gehört, Shinichi. Du und deine Mutter macht euch Sorgen um die Zukunft, Geld und Jugo. Meine Mutter ist ein emotional gestörte Kuh, aber.." Sie schluckte hart, wenn sie an ihre Vergangenheit zurückdachte, an ihre Trauer, Verzweiflung und ihren Schmerz. Ran schloss ihre Augen, während sie sich an den schuldigen Ausdruck auf dem Gesicht ihrer Mutter erinnerte, nachdem sie den Friedhof verlassen hatte.

"Ich denke, wir sollten es versuchen. Ich meine, was ist das Schlimmste, was passieren kann? Dass sie nein sagt?"

"Ran, ich will dieser Frau keinen weiteren Grund geben, dich zu hassen."

"Und wenn sie mich doch hasst, wen kümmert das? Zumindest haben wir es dann versucht. Zumindest versuchen wir eine Lösung zu finden."

"Ran." Nach einer Pause schlang Shinichi seine Arme um sie und zog sie an sich.

"Ich will nicht, dass du das Gefühl hast, du müsstest meiner Familie und mir helfen. Du musst nicht..."

"Ich will es, Shinichi. Ich möchte helfen, aber nur, wenn du es willst. Wenn du es nicht tust, werde ich damit aufhören." Ran konnte Shinichi seine widersprüchliche Emotionen in dieser Stille spüren, wie er in seinem Stolz und seiner Verzweiflung feststeckte.

"Es ist keine Schande, um Hilfe zu bitten, weißt du." Bei diesen Worten gab Shinichi schließlich nach und nickte und drücke sie fest an sich.

"Ich danke dir. Vielen Dank, Ran. Wie auch immer, da du dir sicher bist, dass du mit deiner Mutter reden willst.. wie wäre es, wenn wir das zusammen machen?" Die junge Mori hielt einen Moment inne bei Shinichi seinem Angebot, für sie da zu sein, wenn sie ihre Mutter anrief.

"Ich will dich gerne dabei haben. Ich glaube nicht, dass ich es ertragen kann, allein mit ihr zu reden. Ich meine, was, wenn ich etwas falsches sage? Immerhin habe ich die Angewohnheit, Shinichi, immer das Falsche zu sagen, wenn ich wütend oder frustriert bin."

"Ran, hey, nein." Shinichi zog sie zu sich und fasste ihr Gesicht mit seinen Händen. Er zog ihren Blick nach oben, um seinen zu treffen.

"Atme, okay? Atme. Wenn du willst, dass ich bei dir bin, wenn du sie anrufst. werde ich bei dir sein. Lass uns in mein Zimmer gehen. Dort haben wir ein wenig Privatsphäre und Conan und Ayumi werden nicht lauschen." Ran nickte und folgte Shinichi in sein Zimmer.
 

Sie hielt das Handy fest in ihrer Hand.

"Ran?" Als Colin sich hinsetzte, zog er se zu sich heran, sodass sie sich an ihn lehnen konnte.

"Nur damit du es weißt, egal was passiert.. danke." Sie lächelte schwach und tröstete sich mit Shinichi seinen Worten und Dankbarkeit, bevor an die Nummer ihrer Mutter wählte. Es klingelte zweimal. Dreimal und gerade als Ran auflegen wollte..

"Ran?"

"Hallo, Mama. Wie geht es dir?"

"Mir geht es gut, Ran, allerdings bin ich ein bisschen verwirrt, warum du mich anrufst."

"Nun.. ähm.. Ich wollte nur mal fragen, wie es dir geht. Ich bin bei Shinichi zu Hause."

"Richtig. Deshalb rufst du von deinem Handy an. Ergibt Sinn. und dieser Shinichi ist derjenige, der mit dir zur Beerdigung deiner Großmutter gekommen ist, richtig?"

"Das ist er. Er ist ein guter Mensch und er ist auch der Grund, warum ich anrufe."

"Richtig, du rufst an, weil du etwas brauchst. Kein Wunder, dass du so freundlich bist." Ran ihr Blut gefror bei den Worten ihrer Mutter und sie fühlte, wie Shinichi sie enger an sich drückte.

"Alles in Ordnung, Ran?"

"Mir geht es gut. Ich bin nur froh, dass du hier bei mir bist." Sie schluckte hart und lehnte sich in Shinichi hinein, bevor sie zu ihrem Gespräch mit ihrer Mutter zurückkehrte.

"Ähm.. Richtig. Mama. Ich schätze, ich sollte direkt zur Sache kommen. Ich brauche deine Hilfe, Mama. Shinichi ist in Gefahr. Nicht nur er, sondern auch seine Familie. Und du bist eine Anwältin und sie brauchen deine Hilfe."

"Wie genau könnte ich helfen?"

"Seine Mutter war in einer missbrauchenden Beziehung und wir brauchen Hilfe, um sie da rauszuholen. Er hat Shinichi seine Schwester schon zweimal krankenhausreif geschlagen, Mama. Zweimal! Ich flehe dich an. Ich flehe dich aufrichtig an, Mama. Bitte hilf uns." Es herrschte Totenstille am anderen Ende der Leitung, während Ran das Blut in ihren Ohren pulsieren hören konnte.

"Mama?"

"Das ist etwas, worüber ich mit dir persönlich sprechen möchte."

"Persönlich?"

"Wenn du kannst, triff mich im Daruma zum Abendessen. Siebzehn Uhr." Das war alles, was ihre Mutter sagte, bevor die Leitung unterbrochen wurde.

"Ran?" Sie zog sich zurück, um zu sehen, wie Shinichi sie mit besorgter Miene ansah.

"Alles in Ordnung?"

"Meine Mutter will mich persönlich treffen, um darüber zu reden. Um siebzehn Uhr im Daruma." Shinichi verstummte, er nickte langsam, bevor sein Blick in den Flur glitt.

"Ich lasse jemanden für die Nacht auf Conan und Ayumi aufpassen."
 

Der Rest des Tages verging wie im Flug und schon bald stand Ran nervös im Gästezimmer. Sie entschloss sich für das Treffen mit ihrer Mutter etwas formelles zu tragen. Sie zog sich eine blaue Jeans an, darauf eine blaue Seidenbluse, die sie sich in die Hose stecke und einen schwarzen Blazer, wo sie die Ärmel bis zum Handgelenk hochgekrempelt hatte. Sie betrachtete sich im Spiegel und atmete tief ein, hielt den Atem an.

"Bist du bereit, Ran?" Shinichi erschien im Spiegel und sie drehte sich um und schenkte ihm ein nervöses Lächeln.

"So bereit, wie ich es jemals sein werde."
 

Es dauerte eine Stunde Busfahrt, um zum Daruma zu gelangen, einem gehobenen Diner, in dem Ran sich fehl am Platz fühlte.

"Hier will sich deine Mutter mit uns treffen?" Die junge Mori sah zu Shinichi hinüber, der genauso nervös aussah, wie sie, vielleicht sogar noch nervöser. Es half nicht, dass ein paar Gäste tuschelten und in deren Richtung blickten. Sie wandte sich von den Gästen ab, die so unhöflich waren und Ran anstarrten und tuschelten.

"Ran, Shinichi. Ich bin froh, dass ihr beide es geschafft habt." Ran drehte sich um, um ihre Mutter zu sehen, wie sie mit einem smarten Hosenanzug und einem Lächeln daherkam.

"Es ist nicht so, als hätten wir eine Wahl. Wir brauchen deine Hilfe und du wolltest uns treffen."

"Wir sind nicht hier, um Ärger zu machen, wenn sie irgendetwas vorhaben.."

"Shinichi." Eri hob bei Shinichi seinen Worten eine Augenbraue, als ihr Blick zwischen ihrer Tochter und Shinichi hin und hersprang.

"Er will dich wirklich beschützen." Das war alles, was Eri sagte, bevor sie zu dem als reserviert gekennzeichneten Tisch ging.

"Komm. Lass uns reden." Die zwei Teenager tauschten nervöse Blicke aus, bevor Shinichi eine Hand nach Ran ausstreckte.

"Gemeinsam?" Sie starrte Shinichi seine offene Hand an und biss sich auf die Unterlippe.

"Gemeinsam." Ran nahm seine Hand und schenkte ihm ein Lächeln, während die Zwei Hand in Hand zum Tisch gingen. Eri schaute auf, die Augenbraue war hochgezogen, als sie ihre Tochter und Shinichi Händchen halten sah.

"Ich wusste nicht, dass ihr beide mehr als Freunde seid."

"Wir sind mehr als Freunde, ja."

"Noch nicht bereit für eine offizielle Bezeichnung, wie es scheint." Ran hörte einen Hauch von Erheiterung in der Stimme ihrer Mutter, als sie den Kopf schüttelte.

"Nun, es ist schön zu wissen, dass du einen Jungen gefunden hast, der bereit ist, tatsächlich da zu sein und dich zu unterstützen."

"Ran ist ein wunderbares Mädchen."

"Ich zweifle nicht an ihrem Potenzial, wunderbar zu sein, wenn sie sich tatsächlich bemüht." Ran öffnete den Mund, um zu streiten, aber ihre Mutter hob eine Hand, um ihre Tochter zu unterbrechen.

"Und ich bin froh, dass du jemanden gefunden hast, der dir hilft, dieses Potenzial in dir zu entfesseln. Also, bevor wir tatsächlich mit unseren Diskussionen beginnen, möchte ich mit Ran allein reden. Das ist meine einzige Bedingung, bevor ich mich auf irgendetwas einlasse." Shinichi spannte sich neben ihr an, während sich seine Augen verengten.

"Mein Platz ist an an ihrer Seite. Sie hat mir geholfen, also sollte ich zumindest hier sein, um ihr zu helfen."

"Du kannst ihr helfen, indem du ihr Raum gibst. Es sind nur ein paar Minuten und ich verspreche, dass ich nicht beißen werde." Shinichi starrte ihre Mutter an, aber als er sich zu Ran umdrehte, wurde sein Blick weicher.

"Was denkst du?" Die Blauäugige schaute mit klopfendem Herzen zu ihrer Mutter, während sie das Gesicht dieser eiskalten Frau nach eine Spur von... irgendetwas absuchte.

"Ich will einfach nur reden, Ran." Als ihre Mutter sprach, hörte sie es endlich. Müdigkeit, Schuldgefühle und der Wunsch nach Frieden.

"Shinichi, das ist okay. Ich glaube, dass meine Mutter wirklich nur reden will. Ich komme schon klar." Ein Schimmer der Besorgnis flackerte über Shinichi seine Augen, bevor er nickte und ihre Schläfe küsste. Ihr Herz hüpfte bei seinem mutigen Zugeständnis vor ihrer Mutter, die einfach nur eine Augenbraue hob.
 

Sobald Shinichi zur Bar hinüberging, schluckte Ran kräftig und wandte sich ihrer Mutter zu.

"Also, worüber willst du reden?"

"Zu Beginn möchte ich dir danken, dass du tatsächlich ein zivilisiertes Gespräch mit mir führen willst. Als wir uns das letzte Mal trafen, warst du sofort feindselig, also ist das eine große Verbesserung."

"Ich bin nett, weil ich es sein muss, Mama. Ich bin diejenige, die dich um einen Gefallen bittet."

"Richtig. Ich bin diejenige, die dich um einen Gefallen bittet." Ran sah, wie sich ihre Mutter unbehaglich hin und her bewegte, fast so, als wäre sie nervös und auf der Suche nach Antworten.

"Mama, ist alles in Ordnung?" Eri hielt kurz inne, während sie auf das Wasserglas vor sich starrte.

"Ich würde nicht sagen, dass alles in Ordnung ist, überhaupt nicht... nicht, seit dein Vater gestorben ist."

"Was?"

"Lass mich reden, Ran. Ich werde meinen Teil sagen und dann werden wir so weitermachen, wie du möchtest. Aber nachdem dein Vater gestorben war, brach alles in unserer Familie auseinander. Du, deine Großmutter und ich. Dein Vater war ein guter Mann, der beste Ehemann, den ich hätte haben können und sein Verlust.." Die Stimme ihrer Mutter brach für einen kurzen Moment zusammen, aber sie riss sich schnell wieder zusammen.

"Sein Verlust traf uns alle hart und ich.. Wenn ich ehrlich bin, bin ich nicht geeignet, eine alleinerziehende Mutter zu sein. Deshalb bin ich seit dem Tod deines Vaters mit meinem Job verheiratet. Als ich dann plötzlich alleine da stand, wusste ich nicht, was ich tat und zwischen dem Verlust deines Vaters und der Sorge für deine Großmutter und dich... habe ich völlig und vollkommen versagt." Ran ihr Herz zog sich zusammen bei der Erkenntnis, dass ihre Mutter sich entschuldigte. Sich tatsächlich entschuldigte.

"Ich habe versucht, alles zu kontrollieren, weil ich eine Anwältin bin. Das ist es, was ich tue, Kontrolle ausüben. Und als du anfingst, dich in einer Spirale abwärts zu drehen, wusste ich nicht, was ich tun sollte, außer das, was ich kann. Kontrolle ausüben. Ich hatte dir gegenüber nur die besten Absichten, aber..." Eri lachte reumütig, traurig, als sie ihr Wasserglas hob und einen Schluck nahm.

"Wie auch immer, ich bin hier, um die Dinge richtigzustellen. Ich werde deinem Freund helfen."

"Das ist kein Witz?"

"Kein Witz. Ich habe darüber nachgedacht, wie ich die Dinge wieder gutmachen kann und auf diese Weise kann ich ein Teil gut machen. Danach liegt es an dir, ob du mich noch in deinem Leben haben willst oder nicht. Haben wir eine Abmachung?" Die junge Mori sah zu, wie ihre Mutter ihr eine Hand hinhielt und sie schluckte, während sie ihre Mutter anstarrte.

"Wir waren beide blind." Die Worte kamen ihr über die Lippen, bevor Ran sich selbst aufhalten konnte und Tränen begannen sich in ihre Augen zu bilden.

"Ich meine, wir haben beide getrauert und keiner von uns hat realisiert, wie.. gebrochen.. der andere war." Das Lachen ihrer Mutter war traurig, aber nicht leer. Es steckte Hoffnung darin, wenn sie ihre Tochter ansah.

"Ich war immer noch die Erwachsene. Ich hätte es besser wissen müssen. Deine Großmutter hat versucht, es mir klarzumachen, aber ich konnte es nicht verstehen. Es hat ihren Tod gebraucht, damit ich begriffen habe, wie viel ich durch meinen verdammten Stolz verloren habe." Die Brünette streckte ihre Hand aus und nahm die ihrer Mutter. Sie druckte sie tröstend.

"Es tut mir leid, Ran. Wirklich, es tut mir leid. Und wenn ich alles zurücknehmen könnte, was ich gesagt und getan habe, würde ich es tun. Ich kann nicht versprechen, dass die Dinge perfekt sein werden, aber.."

"Aber zumindest werden wir versuchen, sie besser zu machen."

"Ich hoffe es. Das hoffe ich wirklich." Als ihre Mutter lächelte, sah Ran, wie das Ein in ihr ein wenig schmolz, während ihr Herz sich zusammenzog.
 

"Ran?" Die Blauäugige atmete scharf ein, während sie sich umdrehte. Shinichi kam herüber und stellte sich schützend hinter sie.

"Es sind schon zehn Minuten vergangen. Ich wollte rüberkommen, um sicherzugehen, dass es dir gut geht." Sie hielt einen Moment inne, während ihr Blick zurück zu ihrer Mutter flatterte.

"Alles ist gut. Ich möchte sagen, dass die Dinge gut laufen, denn ich habe gute Neuigkeiten." Als sie das sagte, drehte sie sich zu ihrer Mutter um und lächelte verhalten.

"Du solltest es ihm sagen." Eri lächelte, bevor sie Shinichi ansah, der sie skeptisch anschaute.

"Ich habe zugestimmt, deiner Familie zu helfen. Gib mir einfach die Kontaktinformationen und ich übernehme das." Der Sturm in Shinichi seinen Augen sprühte vor Verwirrung, als er von Ran zu ihrer Mutter und dann zurück zu Ran schaute.

"Ist das.. wo ist der Haken? Gibt es einen Haken?"

"Kein Haken. Nur ein Versuch, die Sünden der Vergangenheit wiedergutzumachen." Das Misstrauen in Shinichi seinen Augen legte sich nicht, aber er nickte einmal.

"In Ordnung. Ich schätze, wir bleiben dann in Kontakt."
 

Der Rest der Nacht verlief ruhig. Ayumi und Conan gaben ihr Bestes, sich gut zu benehmen.

"Komm schon, Ayumi, es ist spät. Wir haben morgen Schule." Ayumi machte ein Gesicht, seufzte aber, als sie von ihrem bequemen Platz auf der Couch neben Shinichi aufstand.

"Ja, es ist spät. Wir sollten keinen Ärger machen und betteln, aufzubleiben."

"Du machst keinen Ärger, kleines Monster."

"Ja, du bist eine Prinzessin." Ayumi lachte, als Ran sie eine Prinzessin nannte, bevor sie Ayumi auf ihren Zehenspitzen drehte.

"Ich bin nicht einfach eine Prinzessin! Ich bin eine Märchenprinzessin!"

"Ayumi, komm schon. Es ist Zeit zu schlafen."

"Ja! Gute Nacht, Shinichi." Ran schaute zu, wie Ayumi ihrem Bruder eine große Umarmung und einen Kuss gab, bevor sie zu Ran rüber sprang.

"Gute Nacht, Ran." Ayumi ihre Umarmung war fest und warm, bevor sie ihr ein Lächeln schenkte und sich auf den Weg in ihr Zimmer machte. Conan nickte Ran und Shinichi zu, bevor er sich ebenfalls umdrehte, um zu gehen.

"Nacht, ihr zwei." Als die Beiden alleine waren, bemerkte die junge Mori, dass der distanziere Blick, der er seit dem Gespräch mit ihrer Mutter hatte, ihn nie verlassen hatte. Shinichi blickte mit gehobener Augenbraue hoch, als Ran zu ihm ging.

"Ran, was hast du..."

"Vertrau mir. Nach allem, was wir durchgemacht haben, sollte man meinen, du hättest inzwischen gelernt, mir zu vertrauen." Der junge Kudo kicherte, bevor er sich zurücklehnte und sie einfach nur anlächelte.

"Dir vertrauen? Neues Mädchen, ich vertraue dir bereits, aber was geht jetzt in deinem Kopf vor?"

"Willst du es wirklich wissen?" Sie stellte sich hinter die Couch und nahm Shinichi seine Schultern in ihre Hände. Die straffen Muskeln unter seinem Hemd waren angespannt und hart von dem Stress, den er zu verbergen versuchte.

"Eine Massage? Wirklich?"

"Massagen sind das Beste."

"Das bestreite ich gar nicht, ich bin nur überrascht." Während die Brünette Kreise in seine Schultern arbeitete, stöhnte Shinichi schwach auf, während er sich unter ihrer Berührung entspannte.

"Du bist gut darin, weißt du? Diese ganze Massage- Sache."

"Nur für dich. Andererseits bist du die einzige Person, der ich jemals eine Massage gegeben habe."

"Für jemanden, der so unerfahren mit dem Massieren ist, bist du ziemlich talentiert." Es dauerte nicht lange, bis Shinichi völlig entspannt war. Er lächelte sie an.

"Danke." Er blinzelte kurz, grinste dann und zog Ran an sich.

"Bereite ich dir Sorgen?"

"Wirst du mit mir darüber reden, worüber du dir Sorgen machst?"

"Hm, das kommt darauf an. Es gibt zwei Dinge, über die ich nachdenke."

"Und was sind diese zwei Dinge?"

"Das Erste, worüber ich nachdenke, ist, dass du mir immer zur Hilfe kommst. Das ist irgendwie unfair, nicht wahr? Du rettest mich immer, während ich nicht wirklich viel für dich getan habe."

"Du hast so viel für mich getan. Sehr, sehr wichtig."

"Ich war auf der Beerdigung deiner Großmutter. Das ist das, was jeder anständige Mensch tun würde."

"Ja, aber sonst hat das keiner für mich getan. Nur du. Und ich weiß das wirklich zu schätzen." Ran schlug Shinichi spielerisch auf die Schulte und er kicherte, bevor er sie fester an sich drückte.

"Nun, was ist die zweite Sache, über die du nachdenkst?"

"An deine Mutter. Glaubst du wirklich, dass wir ihr vertrauen können? Frauen wie sie, machen nie was umsonst." Bei seiner Frage erschauderte Ran tief in ihrem Inneren, während sie langsam ausatmete.

"Ich denke, dass wir ihr vertrauen können. Sie sagte mir, dass sie uns helfen wird und es liegt an mir, ob ich mit ihr in Kontakt bleibe oder nicht. Sie erzwingt nicht wirklich etwas. Zumindest glaube ich nicht, dass sie das tut." Shinichi verstummte und als Ran nach oben schaute, sah sie, wie der Sturm in seinen Augen sich langsam legte.

"Ich vertraue dir, Ran." Shinichi hielt sie liebevoll und warm, aber sie konnte sehen, dass er innerlich auch verzweifelt war. Ihre Augen schlossen sich, während Ran sich ebenfalls an ihm festhielt. Sie fanden Trost aneinander. Bei dem Geräusch der sich öffnenden Tür löste Shinichi sich von Ran, um seine Mutter zu begrüßen.

"Shinichi? Ran? Es ist fast Mitternacht. Warum seid ihr beide noch auf?"

"Hey, Mom." Ran schaute zu, wie Shinichi seine Mutter umarmte, bevor er ihr etwas ins Ohr flüsterte.

"Moment mal, was? Eine Anwältin?" Ihre Augen strahlten vor Schock, gemischt mit Hoffnung, bevor sie sich langsam zu Ran drehte.

"Ran, ist das... ist das wahr?" Die junge Mori schluckte hart und setzte ein Lächeln auf, bevor sie langsam nickte.

"Das ist es. Meine Mutter sagt, dass sie uns auf jede erdenkliche Weise helfen wird."

"Ran.." Im nächsten Augenblick umarmte Yukiko sie, fesselte Ran förmlich an sich. Ran erwiderte die Umarmung von Yukiko, hielt die erschöpfte, hoffnungsvolle Frau fest.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hallostern2014
2022-04-12T22:16:34+00:00 13.04.2022 00:16
Huhu meine Liebe

Ich fasse mal alle Kapiteln in einen Kommentar zusammen.


Ich finde es toll egal in welchen Kapiteln du Hochlädst die Gefühle unsere Charaktere rüber bringst.

Ran tut mir so leid. Ich war froh das sie Shinichi an ihrer Seite gehabt hat. Jetzt haben wir auch ungefähr erfahren wie es zum Tod von ihrem Vater kam. Gerade wenn man solche Sachen im Streit sagt das man sich dannach noch mehr Vorwürfe macht, ist Verständlich. Dennoch hat sie keine Schuld.

Ich war froh zu lesen das Shinichi zur Beerdigung mit gekommen ist. Sie wäre sonst da vollkommen zusammen gebrochen..zur ihrer Mutter sag ich mal nichts. Ich wäre auch so sauer wenn meine Mutter sowas abgezogen hätte. Und Natürlich ist Ran verletzt wenn sie sowas von ihrer Mutter hört. Ich finde da muss auch mehr her als eine Entschuldigung vorallem macht sie Ran ja im nächsten Atemzug wieder nieder und schon wieder Vorwürfe.. Aber Shinichi der Retter war ja wieder da. Zum Glück.

Aber eines muss ich sagen Tomoaki ist echt toll. Er weiß das Ran und Shinichi diese Auszeit benötigen und verschafft denen Zeit für sich. Auch hier tut Shinichi wirklich alles damit Ran sich nicht schlecht fühlt was für ein Mann *_*.

Ein Pinkes Cafe ? Ja, ich bin mir sicher Ayumi würde es gefallen. Das mit dem Spiel ist eine tolle Idee *_*
Die Blödekuh würde ich auch nicht über den Weg trauen wer weiß was sie wirklich vorhat.

Das ihr Ex mal auftaucht war klar. Nun konnte Ran endlich richtig abschließen. Und das Shinichi es zuerst Falsch versteht und irgendwie Eifersüchtig wird war dich süß, also finde ich xD.

Ich finde das Shinichi die Stärke die Ran hat nicht lernen muss. Er hat die muss sie nur wieder finden..Und das geht wirklich nur mit Freunde wie Ran es gesagt hat.

Ich freue mich auf dem wo beide endlich ihre Beziehung Öffendlich machen. Der muss sagt doch wieder alles. Und Ran soll wieder mit. Das ist doch auch ein gutes Zeichen das sie die Familie von Shinichi mag und andersherum genau so ist.

Shinichis Mutter hat echt etwas besseres verdient. Ich bin echt so froh das Shinichi so ein Mädchen wie Ran gefunden hat die nicht alles schlechte sieht..Man merkt auch wie die Familie aufwacht wenn sie eine Person haben denen sie vertrauen können..

Ayumi ist so der Knaller.. diese Sprüche man merkt das sie die Schwester von Schichi ist. Liebe Teilen xD

Mit war auch irgendwie klar das dieser Arsch das Wochenende versauen muss. Kann der nicht einfach das machen was er sagt. Nein..Aber er macht es auch mit Absicht.. Arschloch. Und so mit einen Kind bzw Jugendlicher oder Erwachsener egal was es ist, zu reden ist respektlos. Aber das hat der Kerl ja eh nicht also was will man erwarten. Shinichi und die anderen haben mir so leid getan.

Und hier ist Ran die Retterin..Ich musste auch fast weinen. Dieser Arsch... Er ist der Jeninge der für immer eingesperrt werden muss..Und ich hoffe das es jetzt auch so kommt. Diesesmal kann er Shinichi nicht die Schuld geben. Diesesmal hat er verloren.

Ich bin so froh das alle halbwegs heil da raus gekommen ist und Ayumi nach einer Nacht im Krankenhaus wieder nach Hause durfte. Ich hoffe nur das Ran sich auch nochmal untersuchen lässt. Sie wurde doch auch getroffen..nicht das es später Folgen deswegen gibt.

Aber zum Glück haben sie wohl dieses mal Polizisten erwischt die alles wirkliche sehen. Und lassen sich nicht beeindrucken von Geld..Ich wünsche mir das es Ich so bleibt.

Ich finde es dennoch unfair das beide Ayumi nicht auch unterstützen können..vorallem vorallem weil Ran auch getroffen wurde. Dann hätte man die auch untersuchen können. Wie gesagt ich hoffe es wird sich noch wiederholen

Shinichi hat echt keine Schuld was passiert ist. Das soll er mal endlich sich merken. Ich finde es immer wieder toll wie Ran sich um die Familie Kümmert und denen Mut zu spricht. Auch bin ich wie gesagt froh das es Ayumi nach dem Schlag gut geht. Ich hoffe nur das sie das Erlebnis gut verarbeiten kann und wieder das Mädchen wird, dass vorher war.

Das beide nicht ohne einander schlafen können war nach dem Vorfall klar. Wer könnte da alleine schlafen?
Pfannekuchen eine super Idee. Und da hat sich ja die kleine Prinzessin gefreut *_*.

Ich muss Shinichi recht geben nun ist es an der Zeit zu kämpfen..nur seine Mutter hat Angst das es nichts wird. Aber sie kann es auch nicht zu lassen das es sich wiederholt, nur weil dieses Arsch sein Willen bekommen möchte.

Und Ran hat die Lösung. Man merkt wie viel Kraft es sie gekostet hätte ihre Mutter um diesen Gefallen zu bitten. Das sie dafür ein Gespräch möchte kann ich aber auch verstehen..Und sehe da beide konnten sich etwas aussprechen. Vorbei ich glaube das es da noch mehr gibt. Aber jedenfall ist es ja schon mal ein Anfang. Und sie findet Shinichi toll.

Ayumi ist was wieder sie selbst wie schön. Man Shinichi merkt es echt nicht..was er auch schon alles für Ran getan hat. Es ist doch egal wie oft und wie, Hauptsache beide helfen sich gegenseitig. Das er aber bedenken wegen ihrer Mutter hat kann ich verstehen. Wie die sich vorher gezeigt hatte sagt ja nicht. Gutes. Ich hoffe das sie ihr Versprechen hält und wirklich hilft. Aber sollte es nicht so sein hat sie Ran eh für immer verloren. Aber ich glaube daran wie Ran das es gut aus geht für die Familie Kudo.

Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel ♡


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