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Queen of the Clouds

von

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Realität

Als die Musik endete und somit auch Hikaris kleine, persönliche Flucht vor der Realität, blieben Takeru und sie noch einen kurzen Moment voreinander stehen und sahen sich in die Augen. Er schenkte ihr ein Lächeln, welches sie erwiderte und viel zu schnell, so kam es ihr jedenfalls vor, ließ er ihre Hand los und wandt sich von ihr ab. Enttäuschung durchfuhr sie, doch so hatten sie es nun einmal abgesprochen. Für diesen Moment war es besser, wenn sie noch nicht so viel zusammen gesehen wurden. Jedenfalls nicht, bevor Hikari mit ihren Eltern hatte sprechen können. Vielleicht wäre ja jetzt eine gute Gelegenheit dafür, immerhin musste sie es irgendwann tun.

Sie drehte sich um und hielt nach ihrer Mutter Ausschau. Doch als sie sie entdeckte, durchfuhr sie ein kurzer Schrecken, denn die Yagamis waren nicht alleine. Bei ihnen standen noch vier weitere Personen und unterhielten sich mit ihnen. Und wenn sich die junge Frau nicht täuschte, handelte es sich bei diesen Personen um niemand geringeren, als die Mochizukis mit Meiko und Koushiro. Hikari wandt sich um und suchte den Raum nach Taichi ab. Zum Glück standen Mimi und er nicht weit von ihr entfernt, sodass sie ihn schnell erreichte, als sie auf sie zuging. „Wir haben ein Problem.“, sagte sie, als sie vor den beiden stand und deutete, so unauffällig sie konnte, in die Richtung, in der ihre Eltern und Meiko standen. Taichi sah ebenfalls zu ihnen und als er erkannte, was dort wahrscheinlich grade passierte, weiteten sich seine Augen.

„Oh nein.“, murmelte er, denn in diesem Moment hatte auch seine Mutter ihren Kopf in seine Richtung gedreht und ihre Blicke waren sich durch den Raum hinweg begegnet. Yuuko sah ihren Sohn einen Moment an, dann sagte sie etwas zu den Mochizukis und kurz darauf verließen Susumu und sie den Raum. Hikari, die die Reaktion ihrer Eltern ebenfalls beobachtet hatte, wandte ihren Kopf nun ihrem Bruder zu und fragte: „Was wirst du jetzt tun?“ Taichi schloss einen kurzen Moment die Augen und als er sie wieder öffnete, strotze sein Blick nur vor Entschlossenheit. Er drehte seinen Kopf in Mimis Richtung, streckte ihr die Hand entgegen und sagte, mit einem Lächeln auf den Lippen: „Ich glaube, es ist an der Zeit, dass ihr euch endlich einmal kennenlernt.“ Im ersten Moment starrte Mimi nur perplex auf seine Hand, doch dann lächelte auch sie und entgegnete: „Ja, das glaube ich allerdings auch.“

Hikari hatte Taichi gefragt, ob sie vielleicht mitkommen sollte. Doch er wollte das erst einmal alleine mit seinen Eltern klären. Außerdem, war ja Mimi bei ihm, wie er sagte. Unruhig ging sie im Raum umher und kam sich dabei ein wenig verloren vor. „Hey, er schafft das schon.“, sagte Takeru, der plötzlich neben ihr stand. Sie blieb stehen und spürte, wie er ganz leicht ihre Hand streifte. Einen kurzen Moment überlegte sie, sich von ihm zu entfernen, doch sie machte sich grade solche Gedanken um ihren Bruder, dass sie jetzt einfach in Takerus Nähe sein wollte. Als sie sich im Raum umsah, bemerkte sie, dass es einen schwach beleuchteten Bereich nahe der Bühne gab, bei dem sich keine Gäste aufhielten. Mit ihren Fingerspitzen zog sie leicht an den seinen und als er sie ansah, deutete sie mit dem Kopf in Richtung der Bühne. Dann ließ sie seine Hand los und setzte sich in Bewegung.

Genau wie sie es beabsichtigt hatte, war Takeru ihr mit etwas Abstand gefolgt. Als er nun auf sie zuging, in die Ecke, die durch das schwache Licht ganz schummrig wirkte, ergriff Hikari sofort seine Hand und zog ihn an sich. Sie legte ihre Lippen auf die seinen und verwickelte ihn in einen leidenschaftlichen Kuss, den er nur allzu gern erwiderte. Seine Zunge strich über ihre Lippen und sie gewährte ihm Einlass. Das war jetzt genau das Richtige, um sie auf andere Gedanken zu bringen.

„Na sieh einer an. Ich hätte nicht gedacht, dass du dich traust, ihn hier zu küssen, wo dich jeder sehen könnte.“ Als sie seine Stimme hörte, gefror ihr förmlich das Blut in ihren Adern. Takeru und Hikari fuhren auseinander und als sie sich Daisuke zuwandten, da wirkte er fast gar nicht mehr wie der Mann, den Hikari einst gekannt hatte. Er stand mit verschränkten Armen vor ihnen, sein Gesicht wirkte ausdruckslos, fast schon kalt und er sah die beiden unbeirrt an. Eigentlich hatte sie angenommen, dass er wütend werden würde, wenn er sie so erwischen würde. Doch seine tatsächliche Reaktion jagte ihr eine riesengroße Angst ein.

Auch Takeru schien sein Auftreten Unbehagen zu bereiten, denn er trat einen Schritt auf Daisuke zu und schob dabei Hikari hinter sich. Als er sprach, sah er dem anderen Mann direkt in die Augen. „Können wir dir irgendwie helfen?“, fragte er in einem Tonfall, den man nicht als unfreundlich, aber durchaus als einschüchternd bezeichnen konnte. Daisuke musterte ihn einen kurzen Augenblick, dann erschien ein kleines, aber bedrohlich wirkendes Lächeln auf seinem Gesicht. „Du kannst mir sowieso nicht helfen. Mir wäre es am liebsten, wenn du aus meinem Leben verschwindest. Aber zum Glück wird es nicht mehr lange dauern, bis das auch der Fall ist. Nein, ich würde gerne unter vier Augen mit dir sprechen, Hikari.“, erwiderte er und sah nun die junge Frau an.

Sie trat einen Schritt an Takeru vorbei, um Daisuke besser in die Augen sehen zu können und sagte dann mit fester Stimme: „Alles, was du mir zu erzählen hast, kannst du auch in Takerus Anwesenheit sagen.“ Das boshafte Lächeln auf dem Gesicht ihres Gegenübers wurde nun noch breiter. „Gut, aber sag später nicht, dass ich dich nicht gewarnt habe. Du kannst dich noch an den Tag erinnern, an dem dich Takeru auf dem Uniflur angerempelt hat?, begann er. „Es war eher anders herum, ich bin in ihn hineingelaufen.“, korrigierte Hikari ihn. Daisuke verdrehte seine Augen und nahm seine Erzählungen wieder auf: „Unwichtige Details. Jedenfalls, kamst du mir seltsam bekannt vor, Takeru Takaishi. Und darum habe ich angefangen, mich mal ein Wenig umzuhören. Naja, eine Zeit lang habe ich dann das Interesse daran verloren, wer du bist, weil ich grade andere Sorgen hatte. Aber als Hikari mir dann erzählt hat, dass sie mit dir zusammen sein will, da habe ich meine Recherchen wieder aufgenommen.“

Hikari bemerkte, wie Takeru sich neben ihr anspannte und seine Hände zu Fäusten ballte. „Ach ja, ich wusste gar nicht, dass ich so interessant bin.“, versuchte er betont lässig zu sagen, doch er wirkte plötzlich nervös. Daisuke zuckte mit den Schultern und erwiderte: „Wie gesagt, du kamst mir so bekannt vor. Also habe ich mich umgehört. Und weißt du, es gibt auch tatsächlich eine naheliegende Erklärung dafür, dass ich dachte, ich kenne dich. Du bist zwar neu hier, hast aber früher schon mal in der Gegend gelebt. Und Hikari, wenn du ihn dir anschaust, gibt es da nicht eine Person, der er wirklich ähnlich sieht?“ Die junge Frau zog die Augenbrauen zusammen und dachte nach. Takeru war ihr auch bekannt vorgekommen, schon die ganze Zeit über, aber wenn sie sich schon mal begegnet wären, hätte er ihr das doch gesagt, oder?

„Hör auf mit diesen Spielchen und sag endlich, was du sagen willst.“, erwiderte sie und ihr Tonfall ließ keinen Zweifel daran, wie verärgert sie mittlerweile war. „Ach Hikari, jetzt lass mir doch den Moment. Gleich wirst du einsehen, dass er dich von Anfang an belogen hat. Dass er dir etwas vorgemacht hat, dich benutzt hat, dir etwas vorgespielt hat. Und wenn du das begreifst, dann wirst du jemanden brauchen, der immer für dich da war. Mich.“, sagte Daisuke und das Lächeln war nun aus seinem Gesicht verschwunden. Auf seine Worte hin trat Takeru einen Schritt auf ihn zu und baute sich bedrohlich vor ihm auf. Hikari griff nach seinem Arm, um ihn zurückzuhalten und er ließ es zu, dass sie ihn wieder ein Stück zu sich zog.

Diese Chance nutzte Daisuke, um weiterzusprechen. „Takeru Takaishi, ist nämlich in Wirklichkeit gar nicht sein richtiger Name. Wusstest du, dass er noch einen Bruder hat, der Yamato heißt?“, fragte er und sah Hikari jetzt gradewegs an. Nein, das hatte er ihr nicht erzählt. Sie wandte ihren Kopf und sah Takeru an, doch er fixierte Daisuke, während er sagte: „Sei still.“ „Also stimmt es? Du hast einen Bruder namens… Yamato?“, fragte Hikari und als sie die Erkenntnis traf, weiteten sich ihre Augen. Auch Daisuke bemerkte ihre Reaktion und nun lächelte er wieder.

„Wenn Takaishi nicht dein richtiger Name ist und du einen Bruder hast, der Yamato heißt, wie ist dann dein Nachname?“, fragte sie leise und wich einen Schritt zurück. Takeru drehte sich zu ihr um und streckte seine Hand nach ihr aus, doch sie schüttelte nur den Kopf. „Nein, wie ist dein richtiger Name?“, fragte sie, nun etwas lauter. Er ließ seine Hand sinken und sein Blick ging in Richtung Boden. Einen Augenblick lang schwieg er, doch als er den Kopf wieder hob und ihr in die Augen sah, wirkte sein Blick unendlich gequält. Er atmete einmal tief ein, dann wieder aus und sagte dann: „Mein Name, lautete Takeru Takaishi. Es ist der Mädchenname meiner Mutter, den ich nach der Scheidung meiner Eltern mit angenommen habe. Aber geboren, wurde ich, genau wie mein großer Bruder, als ein Ishida.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tasha88
2022-03-20T13:10:53+00:00 20.03.2022 14:10
Hello :)

meine Reaktion: o.O oho ...
Daisuke ist ja krass ... er bleibt so ruhig, als er die beiden beim knutschen erwischt. und dann lässt er die Bombe platzen - von der ich ja schon erwartet habe, dass sie irgendwann platzen wird ;)
du lässt es auf jeden Fall spannend bleiben :)

und schade, dass wir nicht lauschen konnten, wie Tai Mimi als seine Freundin vorstellt - kommt da noch was?

ansonsten liebe Grüße und bis bald ^^
Antwort von:  PanicAndSoul
20.03.2022 14:54
Hallo :)
Ich sagte ja Daisuke braucht dir nicht leid zu tun in der Geschichte 🤭😄
Das Gespräch zwischen den Eltern und Tai hab ich nicht geschrieben 🙈 aber wäre bestimmt auch interessant gewesen 🤔
Nächstes Kapitel wird aber auch nochmal spannend 😊

Liebe Grüße 😊
Antwort von:  Tasha88
20.03.2022 14:58
es geht hier ja hauptsächlich um Hikari, daher ist es okay, nicht auf Tai/Mimi so genau einzugehen, daher passt das gut so.
Und mir tut Davis trotzdem leid - weil er eben IMMER das Opfer ist, weißt du doch ;)
Antwort von:  PanicAndSoul
20.03.2022 15:19
Dafür hab ich ihn ja in der anderen Geschichte entschädigt 😄
Aber es gibt auch noch ohne die Tai/Mimi Geschichte genug zu lesen 😊


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