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Queen of the Clouds

von

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Anprobe

„Oh Miyako, du bist so wunderschön!“, schwärmte Mimi, die ein Glas Sekt in der Hand hielt und die zukünftige Braut in ihrem weißen Kleid bewunderte. Heute war der Tag der Anprobe und sie hatten sich im Hause der Yagamis getroffen, um Miyako einen besonderen Tag zu bereiten. Es gab Getränke, Kuchen und allerlei andere Leckereien. Meiko, die ebenfalls eingeladen war, stimmte Mimi nun zu: „Sora, das ist wirklich das schönste Kleid, das du jemals gemacht hast. Ken wird aus dem Staunen nicht mehr rauskommen.“ „Ach was, er wird bestimmt weinen, weil sie so wunderschön ist, Mei.“ Mimi hob mit der einen Hand das Glas Sekt an, den freien Arm legte sie über Meikos Schultern und zog sie an sich.

Hikari musste schmunzeln. Auch, wenn Sora schon seit Jahren Mimis beste Freundin war, so verstanden sich Mimi und Meiko wirklich gut. Und das nur, weil Taichi die beiden Frauen einander vorgestellt hatte. Die Ironie in der Sache war niemandem entgangen. Aber Meiko hatte nie etwas für ihren Bruder empfunden und darum freute sie sich von Anfang an für ihn, dass er eine so tolle Partnerin gefunden hatte. Und jetzt, da sie ebenfalls einen Partner hatte, war es sogar noch besser.

Miyako drehte sich noch einmal im Kreis, damit sie von allen Seiten bewundert werden konnte. „Und du Hikari? Wie findest du es?“, fragte sie ihre beste Freundin und riss sie so aus ihren Gedanken. Die Brünette blickte sie an und schenkte ihr ein Lächeln. „Du bist die schönste Braut, die ich kenne.“, gab sie zurück. Nun strahlte Miyako sie an. „Danke. Ihr seid alle so lieb! Gut, dann ziehe ich mich jetzt mal wieder um, denn ich möchte das Kleid ja nicht jetzt schon versauen und versehentlich Sekt darüber verschütten… Und dann wollen wir Hikari in ihrem Brautjungfernkleid sehen.“, rief die zukünftige Braut überschwänglich und machte sich bereits daran, an ihrem Kleid herumzunästeln. Sora kam ihr sofort zu Hilfe.

Sie waren in Hikaris Zimmer und sie hatte ihren großen, begehbaren Kleiderschrank weit geöffnet, da sich in den Türen jeweils ein großer Spiegel befand. So konnte man sich gut selber darin betrachten. Eigentlich hatte sie Miyako auch angeboten, sich in einem anderen Raum umzuziehen, aber sie sagte, sie störe sich nicht daran, wenn ihre Freundinnen dabei waren. Sora musste ihr sowieso helfen, also war es okay für sie. Hikaris Kleid befand sich jedoch bei ihrem Bruder im Zimmer, einfach, weil es ihr zu eng war, wenn Miyako sich bei ihr umzog. Also stand sie nun von ihrem Bett auf und machte sich auf dem Weg zu Taichi, um dem Wunsch ihrer besten Freundin nachzukommen und das Kleid für die Hochzeit anzuprobieren.

Als sie auf dem Flur war, zog sie kurz ihr Handy aus ihrer Hosentasche und sah auf den Bildschirm. Noch keine neue Nachricht. Sie hatte gestern Abend, nachdem Takeru weg war, direkt eine Nachricht an Daisuke geschickt, in der sie ihm geschrieben hatte, dass sie dringend mit ihm sprechen musste. Doch bisher kam keine Reaktion. Seufzend schob sie das Telefon wieder zurück in die Tasche und ging zu Taichis Zimmer, wo sie an die Tür klopfte. „Herein.“, vernahm sie von der anderen Seite und betrat den Raum. Er lag auf seinem Bett und hörte Musik, die er nun leiser machte, als er sie sah.

„Hey, ich wollte eben das Kleid anziehen.“, sagte Hikari und ging auf den Kleiderschrank zu, an dem der Kleidersack ordentlich hing. „Oh klar, dann gehe ich zu dir rüber und warte dort. Ich möchte es ja schließlich auch mal sehen.“, erwiderte Taichi und stand von seinem Bett auf. „Danke. Aber warte noch kurz, bis sie dich reinholen, Miyako zieht sich noch um.“, gab sie zurück. Als ihr Bruder den Raum verlassen hatte, zog sie noch einmal ihr Handy hervor. Sie scrollte durch ihre Kontakte und blieb bei Daisuke stehen. Sollte sie ihn vielleicht anrufen? Aber sie wollte auch nicht am Telefon mit ihm Schluss machen, das hatte er wirklich nicht verdient und dazu mochte sie ihn auch zu gerne. Also wischte sie die Kontaktliste wieder weg und öffnete noch einmal den Chat. Sie schrieb: Daisuke, bitte melde dich. Es ist wirklich dringend. Dann legte sie ihr Handy beiseite und begann, sich umzuziehen.

Als sie ihr Zimmer betrat, hatte sie sich noch nicht selber betrachtet. Taichi hatte keinen großen Spiegel bei sich und sie wollte gerne einen Gesamteindruck von dem Kleid haben. Ihre Freundinnen strahlten sie alle an. Hikari stellte sich direkt vor ihren Kleiderschrank und warf einen Blick in den Spiegel. Sofort schlich sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. Sora hatte es mal wieder geschafft, ein absolut umwerfendes Kleid anzufertigen. Sie drehte sich erst nach links, dann nach rechts und strich dabei über den himmelblauen Stoff. Der Ausschnitt war zwar etwas tiefer, als sie ihn normalerweise trug, aber nicht zu gewagt. An den Schultern hatte es dünne Träger und in der Taille, an ihrer schmalsten Stelle, befand sich noch eine farblich passende Schleife. Das Oberteil betonte ihre Figur, der Rock war eher fließend und wenn sie sich bewegte, schwang er hin und her. Er ging ihr bis zu den Knien. Alles in allem war es einfach umwerfend schön und Hikari wollte es am liebsten gar nicht mehr ausziehen.

„Du bist so hübsch.“, schwärmte Miyako. „Oh ja, das steht dir so gut!“, bestätigte Mimi. Als sich Hikari zu ihnen umdrehte, fiel ihr Blick auf ihren Bruder. Ein liebevolles Lächeln hatte sich auf seine Lippen gelegt, als er sagte: „Du siehst aus, wie eine Prinzessin.“ Unwillkürlich musste sie bei seinen Worten an Takeru denken, der sie auch oft mit diesem Spitznamen bedachte und sie spürte, wie sich ihre Wangen röteten. Miyako sprang auf und lief auf sie zu. „Jetzt ist sie verlegen. Aber das brauchst du gar nicht sein. Ich werde sowieso die Schönste an dem Tag sein, du kannst ja die Zweitschönste sein.“, rief sie und umarmte ihre Trauzeugin. Die überschwängliche Art ihrer Freundin lenkte Hikari von ihren Gedanken ab und brachte sie zum Lachen. Ja, Miyako war wirklich eine Nummer für sich.

Nachdem Hikari sich umgezogen hatte, kam sie wieder zu den anderen und sie unterhielten sich noch eine ganze Weile. Dabei tranken sie Sekt, aßen Kuchen und später bestellten sie noch Pizza. Da sie das Haus für sich hatten, weil ihre Eltern für ein paar Tage weggefahren waren, um für die Charity- Party am Samstag noch einige wichtige Dinge zu erledigen, übernachtete Mimi bei ihnen. Ihre restlichen Freundinnen, machten sich am späten Abend auf den Heimweg. Meiko wurde grade von ihrem Fahrer abgeholt und lächelte ihnen noch einmal zu, als sie ging. „Kommt Yamato vorbei, um dich abzuholen?“, fragte Hikari und sah Sora an, die grade auf ihr Handy geschaut hatte.

„Ja, er müsste gleich da sein. Da ist er schon.“, sagte sie und hob die Hand, um ihm zu winken. Hikari zögerte kurz, dann sagte sie: „Sora, es gibt da was, was ich dir sagen wollte…“ Doch ihre Freundin hob bereits eine Hand. „Ich weiß schon. Es ist wegen dieses Onlineartikels, den Ishida- News neulich über euch gebracht hat, oder? Yamato ist deswegen total ausgerastet und hat den Verfasser sofort zur Rede gestellt. Der Artikel wurde wieder rausgenommen.“, sagte sie und lächelte Hikari vorsichtig an. Erleichterung überkam die Jüngere. Sie wusste, dass es auch für Sora und Yamato oft nicht einfach war, ihre Arbeit und die private Freundschaft miteinander zu vereinbaren, doch diesen Rückhalt von ihnen zu spüren, tat wirklich gut. „Danke! Und sag Yamato auch danke von mir.“, sagte Hikari und umarmte Sora zum Abschied. „Natürlich.“, erwiderte diese und machte sich dann auf dem Weg zu ihrem Mann.

Sie sah den beiden noch eine Weile nach und wollte sich dann auf den Weg zurück in das Haus machen, doch da erweckte ein Schatten auf der anderen Straßenseite ihre Aufmerksamkeit. Als sie die Augen zusammenkniff, um in der Dunkelheit mehr erkennen zu können, sah sie, dass jemand auf sie zukam. Einen Moment überlegte sie, schnell ins Haus zurück zu gehen, doch die Bewegungen des Schattens kamen ihr irgendwie vertraut vor, also wartete sie ab. Als die Person, die jetzt auf sie zuhielt, in den Schein der Laterne trat und sich ihre Umrisse verdeutlichten, schlug Hikaris Herz vor Aufregung schneller. Sie hatte zwar mit ihm sprechen wollen, aber dass er einfach so vorbeikam, überraschte sie jetzt doch sehr.

„Daisuke.“, sagte sie, als er nahe genug war, um sie hören zu können. Der junge Mann blieb vor ihr stehen, die Hände in den Taschen vergraben und ein Ausdruck auf dem Gesicht, der sich nicht so recht deuten ließ. „Hallo Hikari. Schön dich zu sehen. Du wolltest mit mir reden, als bin ich vorbeigekommen.“, sagte er und sah sie durchdringend an. Hikari schluckte schwer, dann nickte sie vorsichtig. Einen Moment schwiegen sie, dann fragte er: „Sollen wir reingehen?“ Eigentlich wäre sie lieber hier draußen mit ihm geblieben, aber das wäre unhöflich gewesen, also nickte sie erneut und bat ihn herein.

Als Daisuke ihr in ihr Zimmer folgte, spürte sie förmlich, wie sich sein Blick in ihren Rücken bohrte. Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in ihrer Magengegend aus und sofort überkamen sie Schuldgefühle und Gewissensbisse. So sehr sie Takeru auch mochte, sie wollte Daisuke nicht wehtun. Und auch wenn sie sich entschieden hatte, auf ihr Herz zu hören, so wusste sie, dass nun das schwierigste Gespräch anstehen würde, das sie jemals geführt hatte. Denn auch ohne es zu beabsichtigen, sein Herz würde sie so oder so brechen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tasha88
2022-03-06T12:55:30+00:00 06.03.2022 13:55
Hallochen :)

schon alleine der Gedanke an das, was jetzt kommen wird, bricht auch mein Herz ...
Wobei ich mir überlegt habe, ob Davis etwas ahnt - warum hat er sich nicht gemeldet sondern taucht dann einfach auf?

Ansonsten hat mir die Mädelsrunde gut gefallen ^^

Sind Tai und Matt eigentlich Freunde? Eher nicht, oder?

bis bald und Liebe Grüße ^^
Antwort von:  PanicAndSoul
06.03.2022 14:28
Hallo 😊
Ich verrate jetzt mal nichts über Davis, sonst spoiler ich aus Versehen 🤭 im nächsten Kapitel kommt dann das Gespräch!
Ja die Mädelsrunde mochte ich auch 😊
Nein Tai und Matt sind keine Freunde, mir ist auch erst am Ende der Geschichte aufgefallen, dass Matt nur eine passive Rolle hat 😂 naja, nächstes Mam bekommt er wieder mehr Aufmerksamkeit 😄

Liebe Grüße 😊
Antwort von:  PanicAndSoul
06.03.2022 14:32
Ich hab übrigens einen Entschädigungs- OS für Davis geschrieben 😂 dann brauchen wir uns nicht mehr schlecht fühlen 🤭
Antwort von:  Tasha88
06.03.2022 14:37
wieviele Kapis hat die Geschichte denn?
oh, ich freue mich auf den OS :D
Antwort von:  PanicAndSoul
06.03.2022 15:54
Also wir sind jetzt bei der Hälfte, es kommen noch 11+ Epilog 😊
Ja morgen lade ich den OS hoch 😄🤭
Antwort von:  Tasha88
06.03.2022 15:55
🥳🥳🥳


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