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Die Gefühle, über die wir nicht reden

von

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Gitarrhö

Die beiden prallvollen Einkaufstüten stellte ich mit einem Ächzen auf dem Küchentisch ab. Für das heutige Abendessen hatte ich etwas Exquisites geplant, hoffentlich würde es gelingen. Im selben Moment klingelte mein Handy, der Klingelton, den ich mit jemand ganz besonderem verband.

„Marie!“, begrüßte ich meine Liebste, deren Eintreffen ich demnächst erwartete, um mit ihr ein sturmfreies Wochenende zu verbringen. Mein Handy legte auf dem Tisch ab, während ich den Inhalt der Taschen ausräumte. „Ich hab gerade eingekauft, damit wir was Leckes kochen können. Wann bist du ungefähr da?“

„Nicki“, gab sie zurück, aber nicht in ihrer üblichen fröhlichen Tonlage. „Ich komme heute nicht.“

„Wieso? Hast du heute doch noch Training?“

„Nein. Ach, wie soll ich sagen…“ Sie holte hörbar tief Luft. „Nicki, hör zu, ich muss dir etwas Wichtiges sagen.“

„Oh. Ich höre?“

Ein dramatischer Moment des Schweigens folgte. Dann, mit entschiedener Stimme: „Ich halte es für das Beste, wenn wir ab jetzt eine Pause einlegen.“

Ich schluckte. „Wie? Warum das denn?“ Meine Stimme klang so dünn und, was mich ärgerte. Irritiert schaute ich auf die Schachtel Freilandeier, die ich noch immer in der Hand hielt und legte sie weg.

Ich hörte ihr Schniefen in der Leitung. „Na, dass ich eben Abstand brauche…“ Der letzte Teil des Satzes erstickte in ihrem Schluchzen.

„Von mir? Geht es dir gut, Marie? Ist irgendwas vorgefallen?“

„Mir geht es gut. Also dann…“

„Marie! Warte! Wir haben doch noch so viel vorgehabt… Zusammen nach Paris fahren…“ Nun kämpfte ich auch gegen die Tränen an. „Wie kannst du denn jetzt Schluss machen?“

„Nicht Schluss. Eine Pause!“, sagte sie ohne auf mich einzugehen und legte auf. Nur noch das Freizeichen tutete in die Stille. Marie hatte Schluss gemacht? Am Telefon auch noch? Ich hätte nie gedacht, dass mir mal so etwas passieren würde. Hatte sie jemand Neues kennengelernt? Eine Pause! Das war doch bloß ein beschönigender Ausdruck. Der Appetit war mir gründlich vergangen, dieses Wochenende war gelaufen.
 

Trist und einsam empfing mich mein Zimmer, die Wände drohten mich zu erdrücken. Dort begab ich mich auf die Couch unter meinem Hochbett und rollte mich in Fötusstellung zusammen. So verbrachte ich fast das restliche Wochenende ganz allein in der Wohnung, die ich mit meiner älteren Schwester Désirée teilte, die die Wochenenden immer bei ihrem Freund verbrachte, und schirmte mich vom Rest der Welt ab.
 

Als der Wecker am Montagmorgen um viertel vor sechs klingelte, überlegte ich nicht nur einen kurzen Moment lang, mich krankschreiben zu lassen. Ich war tatsächlich fix und fertig, hatte kaum geschlagen und fühlte mich nicht wohl. Auf keine meiner Nachrichten, Anrufe, Mails und Postings eine Reaktion von Marie. Scheinbar war ich bei ihr auf allen sozialen Netzwerken blockiert. Warum? Das war einfach nicht fair. Ich verdiente doch zumindest, den Grund zu erfahren, wieso sie plötzlich keine Lust mehr auf mich hatte. Da steckte doch ganz bestimmt ein anderer Kerl dahinter! Der größer, klüger, stärker, beliebter war und ihr viel mehr bieten konnte als ich. Mit coolen Hobbies und Klamotten und einem Masterplan fürs Leben, und dazu einem eigenen Auto. Im Vergleich zu mir die bessere Option.

Dann aber tröstete mich der Gedanke, dass im Altenheim die alten Leute um Punkt Sieben darauf warteten, dass ich sie wie jeden Morgen wusch, rasierte und anzog und zum Frühstück brachte. Das war es, was mir die Kraft gab, mich aus der Bettdecke zu schälen, die Leiter hinab zu klettern, Kaffee zu kochen und mich anzuziehen.

Marie hatte trotz ihrer Sportlichkeit nie viel von meinem Hochbett gehalten, das ich vom Vormieter geerbt und für gut befunden hatte, und es immer spöttisch als Schullandheim-Bett bezeichnet. Dabei war es recht stabil und bot eine hervorragende Lösung, um das Beste aus diesen zwölf Quadratmetern herauszuholen. Aber Marie wusste ja auch nicht, wie es war, in so einem kleinen Zimmer zu leben.

Mit einem Thermobecher Kaffee mit viel Sahne und Süßstoff begab ich mich um zehn nach sechs Richtung Bushaltestelle. Noch war es draußen dunkel, es war ja auch Ende September.
 

Nach Hause kam ich zwei Stunden später als gewöhnlich. Nach der Arbeit war ich Blumen kaufen gegangen, und damit zu Maries Haus gefahren. Auf Schikos Rat hin. Mein Lieblingsbewohner im Altenheim, der mir meinen Kummer sofort angesehen hatte. Manchmal spielten wir nach meiner Schicht eine Partie Schach, doch nicht heute, dafür fühlte er sich zu kraftlos. Ich mich ehrlich gesagt auch.

Die Haustür geöffnet hatte eine zierliche Frau mit aschblonden Locken, doch es war nicht Marie, sondern ihre Mutter, und ich bereute mein Unterfangen noch in der gleichen Sekunde. Marie war nicht zuhause, verkündete sie, aber die Blumen würde sie ihr geben. Obendrein einen missbilligenden Blick. Ihre Mutter hatte mich nie gemocht, befand mich nicht als gut genug für ihre einzige Tochter. Doch ich wollte nicht Maries Eltern gefallen. Ich wollte Marie gefallen, einzig das zählte für mich.
 

Ich wusste nicht, wie ich diese Woche hinter mich gebracht hatte, aber jetzt war endlich Freitagabend. Sonst freute mich das, aber heute deprimierte mich die Aussicht auf ein weiteres zähes Wochenende.

Selbst wenn Marie es Pause nannte, fühlte es sich verdammt nochmal an wie ein Schlussstrich. Ich konnte es immer noch nicht begreifen. Marie und ich, wir beide passten zusammen wie Tomaten und Mozzarella! Warum nur? Wer war schuld daran, dass ich plötzlich Geschichte war? Doch hoffentlich nicht Simon! Bitte, von mir aus jeder, außer fucking Simon!

Ich war drauf und dran, auf den Steg zu gehen und unser Vorhängeschloss zu knacken. Wenn ich nur eine verdammte Brechzange besäße. Denn den Schlüssel zu dem mit unseren Initialen beschrifteten Schloss hatten wir ins Wasser geworfen. Eine romantische Tradition unter Liebespaaren, von der ich noch nie etwas gehört hatte. Marie wollte das unbedingt am Valentinstag tun, weil sie es romantisch fand. Sie hatte dabei sogar Fotos von uns geschossen. Auf meinem Handy öffnete ich die Galerie, und scrollte so lange durch endlose Marie-Fotos, bis ich jenes fand. So schief, aber glücklich hatte ich nie zuvor in eine Kamera gegrinst, während Marie beherrscht und kameraerfahren vor sich hin lächelte, ihre Stirn an meine Wange gelegt. Ironischerweise teilte der tiefe Kratzer im Display, den ich vor kurzem bemerkt hatte, uns dort in zwei Hälften.

Ich brachte es nicht übers Herz, dieses Foto zu löschen. Oder dieses hier… oder irgendeines von Marie, das ich beim Durchblättern meiner Galerie entdeckte. Eine ganze Weile versank ich in den Bildern, in meiner Vergangenheit und Traurigkeit.

Marie Liebig. Die Erste, die mich auf der neuen Schule angelächelt hatte. Mit einem Lächeln hatte es begonnen, später tauschten wir Zettelchen im Unterricht aus. Dass diese Traumfrau ausgerechnet mich wollte, unfassbar. Meine erste Freundin… War es letzten Endes eine Schulromanze gewesen, mehr nicht? Das Klassenpärchen, das es in jedem Jahrgang gab? Kaum das Abi geschafft, einen bedeutenden Lebensabschnitt hinter uns gebracht, und schon bröselte unsere Beziehung auseinander wie alter Zwieback?

Eine Nachricht ließ mich zusammen zucken. Aber bloß von meinem Kumpel Jo, wie immer garniert mit zahllosen Emojis; Totenköpfen und Gitarren: Hey Dome, was geht heute Abend bei dir? Im QUAKE ist Livemusik! Biste dabei?

Jo lud mich ein in diesen lauten, versifften Rockerclub? Zu meiner Stimmung würde es ja passen, die konnte wirklich nicht noch mieser werden.

Kommt Simon auch?, erkundigte ich mich.

Nee, wieso?

Okay.

Zur Ablenkung taugte es allemal, mit ihm abzuhängen und irgendeiner Band zu lauschen, die versuchte, sich einen Namen zu machen.

Machste mir was zu essen? Dann fahr ich gleich los und hol dich ab.

Auch dazu erklärte ich mich bereit, obwohl ich nicht wirklich Hunger verspürte. Ich beschäftigte mich noch eine ungesunde Weile mit meinem Handy und der Vergangenheit, dann erhob ich mich vom Sofa und trabte in die Küche nebenan. Mal sehen was ich im Kühlschrank vorfinden würde.
 

„Pünktlicher geht es gar nicht!“, begrüßte ich meinen Kumpel Jo eine Stunde später. An mir vorbei ging er in die Küche, als würde er bereits hier wohnen, entledigte sich im Gehen seiner Jeansjacke, die er über die Stuhllehne warf und setzte sich an den Tisch. Dürre lange Arme wuchsen aus seinem weiten Bandshirt und an seinem Kinn sein lächerliches Ziegenbärtchen.

„Boah, ich habe so Hunger!“

Ich nicht. Trotzdem ging ich zum Backofen und holte mit Handschuhen den Kartoffelauflauf heraus. Jo ließ den Blick über die Küchenschränke schweifen, wo die beachtliche Sammlung bunter Postkarten aus aller Welt hingen, dicht an dicht. Eine Sammlung regelmäßiger kurzer Grüße meiner Mutter, aus allen möglichen Ecken der Welt.

„Weißt du, wo deine Mutter momentan ist?“

„Aus der Schweiz kam die letzte Postkarte.“

Aus dem Schrank holte ich zwei Teller. Jo schien mich darum zu beneiden, dass meine Mutter die ganze Welt bereiste. Mir würde es aber nicht einfallen, damit hausieren zu gehen. Vor zwei Jahren war sie plötzlich über Nacht verschwunden. Als klar war, dass sie nicht so schnell zurückkommen würde, war ich zu Désirée umgezogen.

„Wo deine Mutter schon überall war, auf jedem Kontinent der Erde. Darf ich sie einen ganzen Abend lang über Ostasien ausquetschen?“

„Ich weiß nicht, ob sie dir deine speziellen Fragen beantworten kann oder will, die du zu Asiatinnen hast, Jo.“ Den Teller stellte ich vor ihm ab und nahm neben ihm Platz.

„Hey, was denkst du von mir! Ich bin an dieser Kultur sehr interessiert!“

Ich seufzte, wollte dieses Thema nicht vertiefen, denn was er als harmloses Interesse ausgab, war längst ein ausgewachsener Fetisch geworden, meiner Meinung nach.

„Apropos Asiatin: In meinem Kurs ist übrigens auch eine.“

„Wie heißt sie denn?“ Ich knabberte an einem knusprigen Stück Käse herum und schob ansonsten meinen Tellerinhalt von rechts nach links.

„Keine Ahnung.“

„Dann frag sie nach ihrem Namen.“ Die wievielte namenlose Asiatin war es nun schon, von der er mir vorschwärmte? Nie traute er sich, den ersten Schritt zu machen, schwärmte sie lieber aus der Ferne, in Asia-Restaurants oder vor einem Bildschirm an, dass es zum Fremdschämen war.

„Irgendwann“, erwiderte er lakonisch.

„So schnell wie möglich am besten. Du kannst sie doch nicht immer die Asiatin nennen! Das tun nur Rassisten. Oder Perverse.“ Dazu brummte er nur was Unverständliches.
 

Nachdem Jo noch seine zweite Portion verdrückt hatte, machten wir uns aufbruchbereit. Hintereinander gingen wir die Treppen hinunter und nach draußen zu seinem schwarzen Smart. Ich musste zugeben, dass ich nun nicht mehr so begeistert von seiner Idee war wie im ersten Moment. Dagegen erschien mir die Aussicht auf einen gemütlichen Serienabend mit einer Tüte Chips sehr verlockend… Aber was würde das mit mir machen? Ich musste aufpassen, dass mein Körper nicht Opfer meiner Leidenschaft, dem Kochen, wurde. Vielleicht war ich Marie einfach zu dick geworden! Schämte sie sich etwa insgeheim, als Leistungssportlerin mit jemandem zusammen zu sein, der kein Sixpack vorweisen konnte, dafür einen Bauchansatz und einem Bartwuchs, der eher Schimmelbefall ähnelte?

„Dass du mal wieder mitgehst! Hat Marie dich heute versetzt?“, fragte er mit spöttischem Unterton, um sich für meine Neckereien zu rächen. Ich sog scharf die Luft ein und beeilte mich einzusteigen. Ich konnte diesen Namen nicht hören, ohne dass es sich wie ein Punch direkt ins Herz anfühlte.

„Dome?“

„Du nervst!“

„Ich?“ Die Hand auf der Kupplung, hielt er inne.

„Weißt du, Marie hat mich nicht versetzt, sie hat mich abserviert, damit du Bescheid weißt“, erklärte ich, so sachlich, wie es mir möglich war, damit diese Sache endlich geklärt war.

Stille.

„Echt jetzt?“

Ich musste mir wirklich fest auf die Lippe beißen, um nicht loszuheulen.

„Scheiße, Alter, das ist echt eine Sauerei. Wie kann die nur! Bei euch war doch alles gut gewesen; wenn also nicht mal ihr beide zusammenbleibt, was soll ich dann erst sagen?!“

Etwas an diesem Satz machte mich stutzig. Dass alles gut gewesen war mit Marie, vielleicht war letztendlich gerade diese Tatsache eben nicht gut. Hätten wir öfter zoffen müssen? Kein Feuer, keine Leidenschaft, nur gut. Eine Beziehung war aber kein verdammter Deutschaufsatz, bei dem Gut okay war.

Als er den Motor startete, ging dröhnend laut Musik los, ein Song von AC/DC, seiner Lieblingsband. Schon freute ich mich, auf diese Weise einem quälenden Gespräch über mein Liebesleben entgehen zu können, da drehte er sie leiser.

„Und seit wann?“, bohrte er weiter.

„Ach. Seit letzten Freitag.“

„Warum hast du denn nichts gesagt?“

„Ich muss es erst mal selbst verdauen.“

Er manövrierte sich aus der Parklücke, schien dabei nachzudenken. „Wollen wir zu ihr fahren?“

„Wozu?“

„Naja, um irgendwas Romantisches zu machen, vor ihrem Balkon singen oder was weiß ich.“

Ich winkte ab. „Keine Chance, sie will mich im Moment nicht sehen.“

„Wie wär´s wenn ich…“, begann er, doch ich fuhr ihm sofort dazwischen: „Nein! Halt du dich da einfach raus, Jo!“

„Dome. Sie ist doch deine erste große Liebe, oder nicht? Willst du denn nicht um sie kämpfen?“ Seine Stimmlage war ungewohnt ernst.

„Klappe jetzt!“, fuhr ich ihn an. „Wenn du dein erstes Date hast, dann können wir dieses Gespräch fortsetzen, vorher nicht!“

Treffer versenkt, er hielt den Mund. Kratzte sich nur an seinem Kinnbärtchen und schien nachzudenken. Riesenzinken, fliehendes Kinn, Überbiss – nicht nur von der Seite war er keine Schönheit. Das wandelnde Klischee eines Informatikstudenten. Ich bereute es schon, ihn so harsch angegangen zu sein.

„Treten heute wieder diese Gammel-Ghouls auf?“, stellte ich eine Frage, um ein anderes Thema anzubringen.

„Du meinst Ghoulasch? Nee, die haben sich aufgelöst, vor einer Weile schon.“

„Aufgelöst?“, prustete ich los. „Wohl im wahrsten Sinne des Wortes, hm? Diese Masken waren schon eklig, muss ich sagen. Also, ich hoffe zumindest, es waren Masken.“

„Die Maden auf den Masken waren echt, hat Simon gesagt, Mottenlarven.“

„Ihh“, machte ich. Auf dieses unnütze Wissen hätte ich lieber verzichtet.

„Heute tritt jedenfalls Gitarrhö auf. Fun Fact am Rande: Der Sänger von Ghoulasch ist jetzt bei Gitarrhö eingestiegen!“

„Gitarrhö…“, ließ ich mir diesen Bandnamen auf der Zunge zergehen.

„Ich habe sie live gesehen letzten Monat, sind wirklich geil, diese Mischung aus Metal und Punkrock mit verschiedenen Einflüssen, aber das Bühnenoutfit erst…“

Ich lauschte nur mit halbem Ohr seinen Ausführungen über Musikrichtungen, denn was für eine Band dort Krach machte, war mir herzlich egal, Hauptsache Ablenkung.

Erst als er „mal schauen, ob David aufkreuzt“ vor sich hinmurmelte, hörte ich wieder hin.

„David?“ In meinem Kopf wühlte ich nach diesem Namen. „Der aus unserer Klasse, der immer Styropor gegessen hat?“

Jo grunzte. „Nee, wieso sollte ich denn mit dem abhängen? Ich meine den aus meiner Uni, neulich in der Mensa habe ich ihn kennengelernt, als er sich zu uns gesetzt hat. Als er gesagt hat, was er studiert, dachte ich, der verarscht mich. Rate mal! Da kommst du nie drauf!“

Ich zuckte die Achseln. „Japanologie?“

„Nein.“

„Was dann? Irgendwas mit Astronomie, oder Physik?“

„Haha! Nein! Im Gegenteil: Katholische Theologie! Ey, der will bestimmt Priester werden! Hast du sowas schon mal gehört? Der saß mir und Simon gegenüber, irgendein Ökogemüsefraß auf dem Teller, und spricht mich an: ‚Darf ich dich was fragen, bist du Taoist?‘ Deutet dabei auf meinen Anhänger, das war echt strange, das hättest du erleben sollen.“ Er kicherte los und nestelte an seinem Kettenanhänger, dem Yin-Yang-Symbol, und gleichzeitig ein USB-Stick, ein Geburtstagsgeschenk von mir. „Aber sonst ist er ganz okay. Würde ich sagen.“

Klar, dass ein Theologiestudent sofort Jos Interesse weckte, dessen Freundes- und Bekanntenkreis überwiegend aus Exoten bestand, an denen irgendetwas Besonderes war. Als würde er solche speziellen Persönlichkeiten sammeln.

„Na? Haste, oder haste nicht?“, fragte Jo nach.

„Nein. Ich kenne keinen, der Theologie studiert, woher denn auch?“

„Aber ich kann dich beruhigen, er sieht zumindest nicht danach aus.“

Meine Frage, wie jemand aussah, der Priester werden wollte, ging in seinem gewohnten Schimpfwortschwall am Steuer unter. Das würde ein Abend werden…
 

Als wir beim QUAKE angekommen waren, rannte Jo los, so wenig konnte er es erwarten, in seinen Lieblingsclub zu kommen. Ein mehr als merkwürdiger Anblick. Ich folgte ihm in normalem Tempo, hatte es nicht so eilig.

Beim Näherkommen hörte ich jedoch keine Bässe wummern. Was war da los?

„Die bauen ja noch auf!“, rief Jo aus, als wir drin waren. Es befanden sich etliche Leute im Club, doch auf der Bühne wurde getüftelt und mit Kabeln hantiert. Als Hintergrundberieselung dudelte leise Rockmusik aus der Box.

Jo führte mich mit zielstrebigen Schritten an den Menschengrüppchen vorbei, und meine Neugierde auf die neue Bekanntschaft wuchs mit jedem Schritt. Nach Jos Einleitung interessierte es mich brennend, was für ein Typ wohl dieser Theologiestudent war. Jo hatte es fertiggebracht, dass ich von ihm bereits als den Theologiestudenten dachte und mir sein Name schon wieder entfallen war.

Wir kamen zu einem Ecktisch, an dem ein Student im weißen Schlabbershirt gebeugt dasaß. Er zur Hälfte ausgefülltes Kreuzworträtsel in einer Zeitschrift hatte seine volle Aufmerksamkeit – dabei gab es doch Apps für so etwas.

„Hey, willkommen im Sündenpfuhl, David! Hast du gut hergefunden?“

Nun hob der Student den Kopf, als wir uns dazu setzten, ließ eine seiner wilden, dunklen Locken los, die er zwischen seinen Fingern zwirbelte, und lächelte. Wie ein Student sah er wahrlich nicht aus, eher wie frisch auf die Oberstufe gekommen.

„Hallo, Johannes. Nun, die Gegend ist schon ziemlich abgelegen, sind wir überhaupt noch in der Stadt?“, fragte er etwas schläfrig und mit leichtem bayrischen Dialekt.

„Na klar! Ich fahre dich später heim, okay? Das hier ist übrigens Dominique, oder Dome, wie du willst. Wir waren zusammen auf der Schule. Bester Sitznachbar der Welt, wenn er nicht so ne Sauklaue gehabt hätte“, stellte Jo mich vor. Eine Sekunde lang blieb mein Blick an dem goldenen Kreuz-Anhänger an seiner Halskette haften, der aber nicht besonders groß war. Hätte ich nicht gewusst, was er studierte, dann hätte ich das gar nicht weiter beachtet, aber so...

„Du hörst Death Metal?“, sprach ich ihn an und hoffte, nicht allzu ungläubig zu klingen.

Heftiges Kopfschütteln von David. „Nicht wirklich. Aber Jo und Simon haben mich überredet, und ich hatte heute eh nichts Besseres vor. Kommt Simon noch?“

„Ihm ist was dazwischengekommen“, meinte Jo. „Oder besser ausgedrückt, jemand.“ Sein zwei Jahre älterer Bruder Simon studierte an der gleichen Universität Medizin.

„Schade.“

„Simon hat wieder eine?“, fragte ich, hellhörig geworden. „Seit wann?“

Jo winkte ab. „Ach, der hat doch immer eine, und gleichzeitig keine. Kennst ihn ja.“

Diese Worte ließ ich einige Momente auf mich wirken. Nüchtern betrachtet war es unrealistisch, dass sich Marie ausgerechnet Simon aussuchte. Aber ein Restrisiko blieb immer. „Hey, Leute, ich gebe eine Runde aus, Äppler für jeden?“

Ich erinnerte Jo daran, dass er noch fahren musste, und auch David meldete sich zu Wort: „Für mich bitte etwas Alkoholfreies.“

„Bist du auch mit dem Auto da oder was?“

„Äh nein, ich mag keinen Alkohol, meine ich.“

„Was?! Hast du das gehört, Dome?“, fragte Jo. „Alter, ich hab ja schon vieles gehört, aber das? Aus religiösen Gründen, oder was? Ich frage nur aus Interesse.“

„Genau“, sagte David eifrig nickend, aber es klang nicht so überzeugend für mich. Eher, wie Jo schnell abzufertigen, weil er auf eine Diskussion keine Lust hatte. Wer konnte es ihm verdenken.

„David hat einen ganz exquisiten Geschmack: Er trinkt ausschließlich das Blut Christi!“, gackerte Jo und verließ uns in Richtung Bar.

Nun war ich mit David allein am Tisch. Diese Stille zwischen uns bereitete mir Unbehagen. Mir wollte partout kein Gesprächsthema einfallen, außer, ob er denn tatsächlich Priester werden wollte, das interessierte mich wirklich. Aber das käme mir vor wie ein Überfall – ich kannte ihn schließlich noch keine zehn Minuten, und war es nicht so, dass man das Thema Religion bei neuen Bekanntschaften besser vermeiden sollte?

„Was studierst du, Dominique?“, kam er mir zuvor.

„Noch nichts. Ich mache ein Soziales Jahr im Altenheim, und danach muss ich mir noch überlegen, was ich studieren will.“

„Das ist doch schön. Ich wollte vor dem Beginn des Studiums eigentlich auch etwas Sinnvolles für Menschen tun. Aber dann war ich doch nur auf dem Camino unterwegs, den man auch als Jakobsweg kennt. Also eher ein Ego-Trip, wenn man so will.“ Trotz dass er langsam redete und mit diesem Dialekt, war es angenehm, ihm zuzuhören.

„Ernsthaft? Diese tausend Kilometer lange Pilgerstrecke? Die bist du zu Fuß gelaufen? Von Anfang bis Ende?“

David nickte bescheiden. „Ja, aber es sind nicht ganz achthundert. Woher kennst du denn den Jakobsweg?“

„Ach, von Verwandten…“ Ihm zu erzählen, dass meine Mutter zu Beginn ihrer Reise ein Stück davon gegangen war, wäre jetzt zu ausschweifend.

„Wenn wir mal weniger Gewusel um uns rum haben, erzähle ich dir gern mehr darüber, wenn du willst.“

„Ja, tu das.“

Er wandte er sich wieder seinem Kreuzworträtsel zu und ich mich den Besuchern im Club. Wo blieb Jo denn? Ach du Scheiße. Das durfte doch nicht wahr sein… Diese blonde Lockenpracht… Solche Locken hatte nur eine!

„Ich komm gleich wieder“, sagte ich, obwohl ich mir da nicht so sicher war, und entfernte mich vom Tisch, bevor die blonden Locken im Gewimmel verschwanden. Ich beeilte mich, und war trotzdem zu langsam. Ich sah sie durch eine Tür gehen, ein Hinterzimmer oder der Lieferanteneingang, oder einfach nur die Toiletten. Von der Figur würde es passen, knappe eins sechzig, schlank, verhältnismäßig lange Arme, auch der Kleidungsstil passte! Mein Herz flimmerte in der Brust.

„Marie!“, rief ich ihren Namen, während ich ihr in den dunklen Gang folgte. Keine Antwort. Kein Mensch weit und breit. Hatte ich mir das nur eingebildet?! Die nächstbeste Tür öffnete ich schwungvoll, wo mich bloß aufgestautes Gerümpel, Dekoartikel und Getränkekisten erwarteten. Welch trostloser Anblick.

„Marie? Bist du hier?“, rief ich trotzdem in den Raum hinein, vielleicht versteckte sie sich vor mir.

„Nee“, antwortete mir eine dunkle Männerstimme hinter den Kisten.

„Wer ist da?“

„Niemand“, log die Stimme.

Hinter mir fiel geräuschvoll die Tür ins Schloss und ich tastete nach dem Lichtschalter, der eine alte Neonröhre wiederzubeleben versuchte.

„Ich habe sie doch hier reingehen sehen!“, widersprach ich der Stimme.

„Hier ist niemand. Was hast du geraucht?!“

Ich seufzte. Ich wurde wirklich verrückt. „Dann gehe ich mal wieder.“

„Warte. Du hast nicht zufällig Feuer?“

Die Gestalt trat endlich aus den Schatten heraus. Mir klappte der Mund auf, als ich immer mehr Details von ihm erblickte: eine schwarze Hose, übersät mit Rissen und Löchern. An seinem einen Unterarm prangte ein Tattoo, genau konnte ich es nicht erkennen. Sehr sehnige Arme mit Armbändern mit Spikes; ein schwarzes Tanktop, wie es Leute trugen, die gern ihren muskulösen Körper zur Schau stellten. Er war jemand, dem ich draußen im Dunkeln nicht unbedingt über den Weg laufen wollte, denn wer den Kampf gewinnen würde, war klar. Hätte er sich mir nicht als Gitarrist vorgestellt, so hätte ich ihn für einen Schwergewichtsboxer gehalten. Wobei das eine ja das andere nicht unbedingt ausschloss. Nervös drehte er eine Zigarette zwischen zwei Fingern.

„Hier ist mit Sicherheit Rauchverbot“, stammelte ich, wofür ich mich ohrfeigen könnte, während er sich noch weiter zu mir vorwagte und ich schließlich sein Gesicht erkennen konnte.

„Rauchverbot? Du gehst wohl auch erst dann über die Ampel, wenn das grüne Männchen aufleuchtet, stimmt´s?“ Er kam näher. Unwillkürlich wich ich ein Stück zurück, betrachtete sein Gesicht, diese pechschwarzen Lippen inmitten des blonden Drei-Tage-Barts, und die schwarz getuschten Lider, auf denen mit einem feinen Pinsel Striche bis fast zum Kinn herunter gemalt waren. Wie bei einem Gepard. Ob es genau so ein Typ war, Maries Neuer? Sie wären das perfekte Paar. Die Haare, die zu Berge gegelt und an der Seite rasiert waren, waren von einem sehr hellen Blond, wie es sonst nur Kinder besaßen, ebenso seine Brauen. Das ließ ihn merkwürdig weich wirken, wie ein Widerspruch zu den Muskelbergen. Dieser Typ war echt eine Erscheinung. Man konnte nicht mehr wegsehen, ähnlich wie bei einem Verkehrsunfall. Diese tiefe Furche, die seine Nasenwurzel durchzog und die beiden Stirnhälften wie ein Graben teilte, gab mir das Gefühl, dass er nicht besser über mich dachte. Dazu besaß er die Frechheit, mir noch näher auf die Pelle zu rücken: Mit seinem Arm stützte er sich an der Tür ab, neben meinem Kopf! Dieser Oberarm besaß den Umfang von meinem Oberschenkel. Was bildete dieses aufgepumpte Großmaul ein? Ich kniff die Augen zusammen und spürte Wut in mir aufsteigen.

Er gab ein belustigtes Schnaufen von sich. „Schätze, du bist Kindergärtner, lieg ich richtig?“

Hä?! Am liebsten würde ich ihn fragen, ob er eins auf die Fresse wollte. Aber das traute ich mich dann doch nicht, ich war ja nicht lebensmüde. Mein Blick entwischte seinem, fiel tiefer, wurde von seinen Halsketten eingefangen. Mehrere übereinander zierten seinen breiten Hals, reichten hinab auf seine Brust, die das großzügig ausgeschnittene Tanktop als Highlight präsentierte. Verfingen sich dort in seinen blonden Kringelhaaren, und ich dachte an die paar verirrten Härchen, die rings um meine Brustwarze sprossen und hasste ihn noch mehr dafür. Ich könnte kräftig daran ziehen, das tat ihm bestimmt weh, sofern es kein Toupet war. Meine Hand schwebte bereits auf seine Brust zu. Im letzten Moment wurde mir bewusst, wie lächerlich das war und schnappte mir stattdessen seinen Kettenanhänger. Einen Sarg.

„Da liegst du sowas von falsch, Mondgesicht! Ich arbeite nämlich im Altenheim!“, stellte ich klar. Der Sarg aus Metall lag unerwartet schwer, klobig und kalt in meiner Hand.

„So? Welches denn?“

„Das oben auf dem Berg.“ Wieso antwortete ich so bereitwillig auf seine Frage? „Wieso willst du das wissen?“

„Und du bist?“

„Geht dich gar nichts an.“

„Ich habe dich doch nur nach deinem Namen gefragt.“ Dieses selbstgefällige Grinsen! Es juckte mich in der Faust, ihm seine verdammt geraden, ganz sicher gebleichten Zähne auszuschlagen!

„Frag noch mal und ich verpass dir eine!“

Nochmal so ein Schnauben. „Du bist ja total verklemmt. Aber das wird noch, glaub mir.“ Seit wann lag seine Hand auf meiner Schulter?! Eine Sicherung brannte in mir durch. Seinen Kettenanhänger ließ ich los, ich ballte die Faust, und im nächsten Augenblick saß sie mitten in seinem Gesicht. Sein Kopf flog nach hinten und der Rest von ihm zwangsläufig mit, der Gitarrist war auf meinen Schlag nicht vorbereitet gewesen, nicht einmal ich selbst war das gewesen.

„Dominique heiß ich! Mit Q!“, brüllte ich meine Wut raus und wollte zur Tür verschwinden, doch dieser Weg war versperrt. Das bemerkte ich allerdings erst, als ich gegen ein riesiges schwarzes Kissen prallte. Nur, dass es kein Kissen war. Sondern die Brust eines Thorin-Eichenschild-Verschnitts mit Pandaschminke und Totenkopf-Shirt. Oh Fuck. Erst jetzt schien ich mir bewusst, in welche Lage ich mich da gebracht hatte. Entsetzt machte ich einen halben Schritt zurück, legte den Kopf in den Nacken, um sein Gesicht sehen zu können. Der war über zwei Meter groß und seine Augen glühten! Nein, eigentlich schaute dieser Schrank nur besorgt zu seinem Kumpel. Der stöhnte, und wischte sich über die Nase, was eine Blutspur hinterließ. Kopfschüttelnd fegte er mich beiseite, machte einen Schritt auf ihn zu und packte seinen Arm. „Sandro! Du lässt auch nix anbrennen, oder? Komm jetzt, die haben den Kurzschluss behoben.“

Sandro? Dieser Name passte überhaupt nicht zu dieser Frostbeule! Als die Tür hinter den Musikern zufiel, entdeckte ich ein paar Blutspritzer am Boden. Ich musste fester zugeschlagen haben, als beabsichtigt. Damit hatte ich eben keine Erfahrung! Wann hatte ich mich denn je geprügelt?! Vielleicht in der Grundschule, wenn überhaupt.
 

Die Lichter waren ausgegangen. Die Band stand auf der Bühne, doch die Lust auf diesen Abend war mir gründlich vergangen. Marie war auch nicht hier.

Jo unterhielt sich mit David – den hatte ich ja ganz vergessen. Vor ihm stand eine Flasche Bio-Limonade und ein kühles Bier wartete auf mich. Ich stürzte meinen ersten Schluck hinunter. Tat das gut. Dann wagte ich einen Blick auf die Bühne. Ach du scheiße. Die zwei von der Abstellkammer. Sandro spielte auf einer roten E-Gitarre und sein Kumpel am Bass.

„Dominique, wollen wir Nummern tauschen?“, sprach mich David ganz zaghaft von der Seite an, gleichzeitig brach Jo in irres Gelächter aus. Von ihm schaute ich zu dem Handy in Davids Hand. Jo rang damit, nicht ins Grunzen zu verfallen und seinen Kopf in den Händen vergrub.

„Lacht er dich wegen deinem Handy aus, oder was habe ich verpasst, als ich weg war?“

David hielt mir sein altes Tastenhandy entgegen, in das ich meine Nummer eintippte. Wie ungewohnt.

„Ruhe jetzt!“, herrschte Jo uns an, denn der Sänger begann damit, Laute ins Mikrophon zu grunzen oder rülpsen, aus der ich kein menschliches Wort mehr heraushörte. Wirklich kein einziges. Oh je, das war eindeutig die Stimme von Ghoulasch. Lichtjahre davon entfernt, meine Lieblingsband zu werden. David schaute stumm der Band zu. Und ich beobachtete ihn amüsiert dabei. Ihm war deutlich anzusehen, dass diese Band nicht seinen Musikgeschmack traf. Sein Stirnrunzeln sprach Bände. Einmal trafen sich unsere Blicke. Ich erwiderte sein gequältes Lächeln, und fand es tapfer, dass er trotzdem dablieb. Obwohl das, was der Sänger grölte, sich anhörte wie „Antichrist“.

Irgendwann setzte das Gitarrensolo ein. Der ganze Club hielt den Atem an. Auch Davids Aufmerksamkeit richtete sich auf den Gitarristen. Ich schnaufte tief durch und hielt mich an meiner Flasche fest. Ja, ich musste zugeben, das war wirklich nicht schlecht. Sandro war ein guter Gitarrist. Aber ein absolut unsympathischer Mensch.

Ohrenbetäubender Beifall legte sich über den Club, das bereits nach ihrem ersten Song. Handykameras blitzten.

Als er verklungen war, und es mit einer ruhigeren Melodie weiterging, rieb uns Jo unter die Nase: „Der Gitarrist soll gay sein, hab ich gehört. Meint ihr, das stimmt?“

Gay?! Mir entgleisten sämtliche Gesichtszüge. Hieß das, das vorhin im Abstellraum war eine Anmache gewesen…? Hielt er mich etwa für schwul?!

„Frag ihn doch einfach nach dem Auftritt, wenn es dich so sehr interessiert“, meinte David ganz nüchtern.

Jo lachte und schüttelte den Kopf. „Ey, so rum bin ich nicht! Ist ja auch egal. Vergiss es einfach, es ist ja nicht…“ Die Hälfte des Satzes ging im erneuten Losgrunzen des Sängers unter.

Schließlich wagte ich aus purer Neugier doch einen Blick zur Bühne. Ich betrachtete die fünf Gestalten in Schwarz. Hängen blieb mein Blick an dem roten Fleck im Zentrum. Sandros blutrote E-Gitarre war der einzige farbige Klecks auf der Bühne und dementsprechend der Eyecatcher, das Herzstück der Band. Ich bekam einen sauren Geschmack im Mund, allein von Sandros Anwesenheit in diesem Raum. Mir war richtig schlecht.

„Ich gehe heim“, verkündete ich.

„Jetzt schon? Hat doch eben erst angefangen. Da rentiert sich der Eintritt doch gar nicht.“

Dieser Einwand überzeugte mich nicht. „Wir sehen uns.“ Damit verließ ich das QUAKE.



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