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Wrecked

Soukoku
von

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I´ve tried to put this all behind me

Ich schwanke von einem Bein aufs andere als die Erschütterung das Gebäude zittern lässt. Meine Ohren dröhnen, trotz dem ich sie fest mit den Händen abschirme. Wer konnte den ahnen, dass die letzten Männer des Feindes, die noch stehen können, plötzlich mit Raketenwerfern auf uns zielen?

Schwerfällig öffne ich die Augen, da sehe ich, wie du auf mich zu gesprungen kommst, die rechte Hand weit zu mir ausgestreckt. „Dazai!“, brüllst du, da erfasst mich dein fester Griff und du wirfst mich förmlich zur Seite weg.

Erstaunt, von der Situation überfordert, sehe ich zu dir als dich die Wucht einer Explosion davon reißt, die genau an dem Punkt einschlägt, an welchem ich bis gerade gestanden habe. Erschrocken ziehe ich Luft ein, da pralle ich auch schon auf dem Boden auf, werde von der Druckwelle ein ganzes Stück nach hinten geschoben. Chuya!

Schnell sehe ich auf, um noch mit zu bekommen, wie du in eine Wand geschleudert wirst, von der aus augenblicklich Trümmerteile zu Boden fallen. Auf dem Bauch liegend, stemme ich mich auf die Arme hoch, während meine Füße schon zu dir los laufen wollen. Stolpernd, stütze ich mich kurz mit einer Hand am Boden ab, ehe ich weiter auf dich zu renne.

Ich blicke in die Richtung aus der auf uns geschossen wurde, doch dort steht niemand mehr. Die Meisten hast du mit deiner Gravitationskontrolle in den Erdboden gequetscht oder ihnen fatale Verletzungen zugefügt. Ich habe auch ein paar Feinde ausgeschaltet, doch deine Flächenangriffe sind weitaus effektiver als meine Schüsse oder der Nahkampf.

Ich entdecke dich, sehe wie du in den Trümmern liegst, auf dem Rücken, den Kopf nach rechts gelehnt, die Augen geschlossen. Blut läuft über deine Stirn, an deinem Auge vorbei.

„Chuya!“, rufe ich dich aus der Entfernung, doch du rührst dich nicht, bist mindestens bewusstlos.

Ich balle die Hände zu Fäusten, gleich habe ich dich erreicht. Während ich mich dir nähere, sehe ich mich um. Kein Feind ist mehr kampffähig... oder doch?

Mein Blick bleibt auf einem Mann haften, der sich schwerfällig aufsetzt, um den Lauf eines Maschinengewehres auf dich zu richten. Ich sehe erschrocken zu dir rüber, doch du verharrst regungslos. Er wird dich erschießen!

Ich hechte nach vorne, komme vor dir zum Stehen und strecke die Arme zu den Seiten aus, während ich den Mann zornig fokussiere. Er wird dir nichts tun, das lasse ich nicht zu. Wenn es sein muss, dann soll er mich erschießen, doch ich werde keine Kugel zu dir durchlassen.

Ich beschütze dich und wenn es mein Leben kostet.

Ich lasse dich nie wieder sterben.

Nie wieder!

Mit zittrigem Arm drückt er ab, dass einige Patronen auf mich zu schießen. Ich kneife die Augen zusammen, in der Erwartung gleich in Schmerzen unterzugehen, da höre ich ein Dröhnen, spüre eine starke Kraft.

Schnell reiße ich die Augen wieder auf, um zu erkennen, dass die Patronen vor mir in der Luft stehen, umspielt von einem mir allzu vertrauten roten Leuchten. Deine Hand befindet sich unter meinem rechten Arm, streckt sich dem Feind mit der Handfläche entgegen, strahlt ebenso rot, wie die Kugeln. Deine Finger bewegen sich, was die Patronen die Richtung ändern lässt.

„Peng!“, stöhnst du hinter mir, formst eine Pistole mit den Fingern und lässt sie auf den Feind zuschießen. Dieser geht keuchend zu Boden, von mehreren Kugeln getroffen.

„Chuya.“, sage ich erstaunt, wende mich zu dir um, gerade noch rechtzeitig, um dich aufzufangen als du nach vorne kippst. Angestrengt hältst du dich auf den Beinen, klammerst die Finger in meine Jacke, um dich an mir aufrecht zu halten. Du kneifst das Auge zu, an welchem das Blut dein Gesicht herunter läuft. Ich keuche, werde von deinem Gewicht herum gerissen, versuche aber dennoch deinen Stand zu stabilisieren.

Du stöhnst, dann packst du meinen Kragen. „Mach das nie wieder, Idiot!“, brüllst du mich überraschend laut an, wenn man deine Verfassung bedenkt.

Perplex blinzel ich dich an. „Was..?“ Was meinst du?

„Stell dich nie wieder vor mich!“ Du zerrst mich zu dir runter. „Wenn du für mich stirbst, dann bring ich dich um!“, zischst du wütend und lässt erschöpft den Kopf fallen, wirst plötzlich so schwer, dass ich mich anstrengen muss, dich nicht fallen zu lassen. „Hörst du..?“, keuchst du außer Atem. „Ich... beschütze dich. Nicht andersrum.“ Du bist kaum noch bei Bewusstsein.

So siehst du das also? Das Blut beginnt in kurzen Intervallen von deinem Kinn zu tropfen, fließt sichtbar an deinem Gesicht entlang. Ich gehe mit dir in die Hocke, nehme dann deinen Kopf zwischen meine Hände. „Du blutest ziemlich stark.“, sage ich, drehe deine Wunde zu mir. Du entgegnest nichts, atmest nur angestrengt während du dich auf wackeligen Armen an meinen Oberschenkeln abstützt, um nicht zur Seite umzufallen. Ich ziehe mein Taschentuch aus der Innentasche meiner Jacke und drücke es gegen deine Verletzung. Seufzend stelle ich fest, dass du es nicht dort festhalten kannst und ich auch nicht, da ich dich wohl mehr oder weniger tragen werden muss, um von hier weg zu kommen. „Es ist zwar nicht der hygienischste Weg...“, gebe ich meine Bedenken preis, während ich die Bandage von meinem rechten Unterarm entferne. Kurz betrachte ich die helle Haut darunter, die sich makellos offenbart und spüre ein Ziehen in der Brust. „Aber zum Fixieren sollte es reichen.“ Du stöhnst als ich den Verband um deinen Kopf wickle, das Taschentuch fest auf die Wunde gedrückt. „Kannst du laufen?“, frage ich als ich das Ende der Bandage in deinem Nacken verknote.

„Mh.“ Du nickst. Ich sehe dich skeptisch an und stehe dann mit dir auf. Deine Finger krallen sich in meine Schultern, dein Atem geht schwer und unregelmäßig. „Sicher? Ich kann auch Hilfe rufen.“, biete ich an, doch du läufst einfach los und ich stolpere dir nach.

„Nein. Für sowas doch nicht...“, zischst du und ich ziehe eine Augenbraue hoch. „Selbst wenn wir nochmal angegriffen werden, kann ich dich noch beschützen...“

Ich lege deinen Arm um meine Schultern und stütze dich im Gehen, betrachte dich im Augenwinkel. Du bist so stur, dass es mir fast gefällt. „Ist gut.“, sage ich annähernd fröhlich, dass du zu knurren beginnst. „Ich verlasse mich auf dich, kleines Hündchen.“

Du murrst vor dich hin, während wir laufen und ein zufriedenes Lächeln legt sich auf meine Lippen.
 

Ich starre an die Decke, während du neben mir im Bett liegst und ab und zu leise stöhnst. Du hast Fieber bekommen, was ein gutes Zeichen ist, bedenkt man, dass dein Körper dabei ist zu regenerieren und du hast ganz schön was abbekommen. Yosano hätte dich sicher heilen können, doch du wolltest dich nicht behandeln lassen. Stolzer, dummer Hund.

Bericht durfte ich aber alleine erstatten. Der Boss war sehr zufrieden, haben wir einen Großteil der feindlichen Gesellschaft eliminiert. Sogar so sehr, dass es ihn nicht gestört hat, dich nicht zu sprechen und er nur nickte als ich deine Abwesenheit damit begründet habe, dass du dich ausruhen wolltest.

Ich sehe zu dir rüber tätschel sanft mit den Fingerspitzen deine feuchtgeschwitzte Wange. Die Wunde an deinem Kopf hat aufgehört zu bluten und ich habe Verband samt Taschentuch abgenommen, als ich dich ins Bett gelegt habe.

Ich stehe auf, nehme den Waschlappen von deiner Stirn und du beginnst augenblicklich zu grummeln. Er ist lauwarm, hat deine heiße Haut aber noch gekühlt, oder?

Mit flinken Schritten gehe ich ins Bad und halte ihn unter kaltes Wasser, beeile mich dann zu dir zurück zu kehren, damit du nicht unnötig lange ausharren musst. Ein genussvolles Seufzen entsteigt deinem Mund als ich das ersehnte kühle Nass auf deiner Stirn bette. Sofort atmest du ruhiger.

Ich lege mich zu dir, lächle dich auf der Seite liegend an. Meine Gedanken sind unsortiert, springen zwischen den Ereignissen von heute, dir in den Trümmern liegend, hin zu deinem trüben Blick, als wir zusammen Wein getrunken haben.

Bist du glücklich, so wie es jetzt ist?

Ich erinnere mich an deine roten Wangen, den abfälligen Blick als ich dir offenbart habe, dass mein Körper ebenso wie mein Geist nach dir verlangt. Dann sehe ich dich vor mir schweben, den intensiven Blick in deinen Augen als du mir zu verstehen gegeben hast, dass es ein ´Wir´ gibt.

Was ist Glück überhaupt?

Für mich ist es, dass ich bei dir sein darf, doch was ist es für dich? Sicher bedeutet es nicht, neben einem Wahnsinnigen zu liegen, der ständig versucht sich umzubringen. Ich bin eine Last. Deine Worte schallen mir durch den Kopf.

„Ich will das du lebst“, hast du gesagt.

Mein Blick schweift hinunter zu meinem ungewohnt nackten rechten Arm, dessen Bandage ich dir geliehen hatte. Sobald ich wieder in meinem Zimmer bin, werde ich einen neuen Verband anlegen, doch jetzt möchte ich nur bei dir sein und in deinem Schlaf über dich wachen.

Ich blinzel langsam, sehe dann zu meinem linken Arm, der von Ellbogen bis Handgelenk bandagiert ist. Ich habe zwar nicht vor, diese Verbände irgendwann abzunehmen, dennoch weiß ich, dass ich aufpassen muss, dass du niemals erblickst, was sich darunter befindet. Es würde alles mit einem Schlag beenden, da bin ich mir sicher.
 

Die Sonne steht schon hoch am Himmel, doch du schläfst immer noch, wohlig seufzend. Dein Fieber ist weg, jetzt brauchst du nur noch ein wenig Ruhe und wirst wieder der Alte sein.

Ich bleibe bei dir liegen, will auch nicht aufstehen. Viel lieber lausche ich deinem Atem.



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