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Akatsuki in: Eine Weihnachtsgeschichte

Die drei nervigen Geister
von
Koautor:  Shino-X

Vorwort zu diesem Kapitel:
Kleine Vorwarnung: In diesem Kapitel wird möglicherweise jemand geschreddert und in seine Einzelteile zerlegt. Das ganze wird jetzt nicht wirklich detailreich beschrieben, aber ich dachte, ich erwähne es besser mal. Stellt es euch einfach wie eine Marmorstatue vor, die zerbrochen und wieder zusammengesetzt wird. Oder noch besser: Stellt es euch einfach gar nicht vor. Komplett anzeigen

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Ein Morgen mit Schrecken

Deidara lag bereits seit einer Stunde wach in seinem Bett und konnte nicht zum Aufstehen überreden. Er wusste bereits, wie dieser Morgen verlaufen würde. Nach ihrem jährlichen Krippenspiel würde er unausgeschlafen in ihr Wohnzimmer treten, wo eine ganze Meute ebenfalls unausgeschlafener, abtrünniger Shinobi mit unbefriedigter Mordlust auf ihn warten würde, schließlich war es ja seine Schuld, dass sie alle noch um drei Uhr morgens versucht hatten, Kakuzu zu einem besseren Leben zu bekehren. Dieser würde doppelt angepisst sein, schließlich hatte er sich nicht einmal freiwillig dafür gemeldet. Vielleicht sollte er lieber gleich über alle Berge fliehen, damit er nicht in die enttäuschten Gesichter seiner Kollegen starren musste, bevor die Verfolgungsjagd begann. Dann wiederum hatte er gerade wirklich einen Kaffee nötig.
 

Lustlos rappelte er sich auf und ging in Richtung Küche, stoppte jedoch bereits, bevor er auch nur das Wohnzimmer betreten konnte. Ein seltsamer Geruch hing in der Luft – Blut, da war er sich sicher, und auch noch viel davon. Wie ein Schlachthaus. Langsam trat er in den Türrahmen und spähte in den Raum hinein. Übelkeit überkam ihn und er stürmte den Gang entlang Richtung Badezimmer.
 

„Was ist denn los?“ Sasori war auf sein Getrampel im Flur aufmerksam geworden. Er spuckte das Wasser aus seinem Mund ins Waschbecken und zeigte in Richtung Wohnzimmer. „Ich glaube, Kakuzu zu bekehren ist dieses Jahr gehörig nach hinten losgegangen“, brachte er hervor.
 

„Was starrt ihr denn so?“ Hidan war mehr als nur gereizt. Starren war relativ – weder Sasori noch Deidara wussten, worauf sie ihren Blick konzentrieren sollen. „Was ist denn hier passiert?“ Sasori hob einen leblosen Arm auf. Kisame trat hinter ihnen in den Raum. „Also, ich weiß ja, dass ich mich manchmal ein bisschen mitreißen lasse, aber das ist selbst für meine Verhältnisse ein wenig übertrieben.“ Er betrachtete die blutverschmierten Wände. „Schlimmer kann mein Morgen nicht mehr werden. Ich gehe mir jetzt einen Kaffee machen.“ Deidara atmete tief aus und erst wieder ein, als er in der Küche angekommen war, damit er sich nicht noch einmal übergeben musste.
 

„Ihr habt genug Zeit, meinen Körper zu bewundern, wenn er wieder zusammengesetzt ist!“, rief Hidans Kopf den beiden anderen Shinobi zu. „Das wird anstrengend.“ Sasori warf den Arm, den er eben auf dem Boden gefunden hatte, neben den abgetrennten Kopf und pflückte ein Teil vom Boden auf, dessen Zugehörigkeit er beim besten Willen nicht einordnen konnte, obwohl er über die menschliche Anatomie nach Jahren der praktischen Studien bestens Bescheid wusste. „Wärst du noch mehr zerkleinert worden, bräuchten wir einen Staubsauger, um sich wieder einzusammeln“, kicherte Kisame dem Kopf zu. „Aber so ist das auch kein Problem“, fuhr er fort, während er einen Haufen Kleinteile neben den bisher gesammelten Überresten von Hidans Körper fallen ließ. „Ich liebe Puzzle.“
 

Mit ein wenig Hilfe von Itachi und Deidara, der sich als einziges Putzhandschuhe über angezogen hatte, damit nicht einer seiner Münder auch nur annähernd mit Hidans Blut in Berührung kam - dem schäbigsten Bordell der Stadt ohne Verhütungsmittel einen Besuch abzustatten wäre mit weniger Krankheiten verbunden gewesen – konnten sie selbst die unscheinbarsten Teile von Hidans Körper wieder zusammensetzen.
 

„Wir brauchen Kakuzu, um ihn wieder zusammenzunähen“, fiel Itachi auf, als sie die Fetzen von Hidans Klamotten in einem Müllbeutel versenkten. „Wir bräuchten niemanden, um ihn wieder zusammenzunähen, wenn Zetsu hier wäre und ihn einfach im Biomüll entsorgen könnten“, maulte Deidara. Ein gedämpftes Geräusch, das sich beinahe wie „Aber ich bin doch hier“, anhörte kam von dem riesigen Geschenkehaufen in der Ecke, gefolgt von einem Husten. „Stirb leiser“, rief Hidan dem Geschenkehaufen zu.
 

„Übrigens, Itachi“, wandte sich Deidara seinem Kollegen zu, „wie war euer Ausflug in die Zukunft gestern. Irgendeine Besserung in Sicht?“ Insgeheim hoffte er, dass Itachi in seiner Rolle als Geist versagt hatte. Sollten ihn die anderen Mitglieder deshalb doch zum Teufel jagen, das war es ihm wert.
 

Itachi schwieg und starrte nachdenklich auf den Boden. Um ehrlich zu sein hatte er keine Ahnung, ob ihr Besuch in der Zukunft erfolgreich gewesen war. Nachdem Madara Kakuzu bewusstlos geschlagen hatte, war er mit diesem schleunigst wieder zurück in die Vergangenheit und hatte seinen leblosen Körper zurück in dessen Bett getragen. Dort hatte er Kakuzu dann liegen gelassen. Aber Itachi bezweifelte doch sehr, dass seine Ansprache über Familie und Liebe irgendwas in ihm geregt hatte. Er wollte gerade zu einem seiner Instagram-Sprüche ansetzten und Deidara klarmachen, dass er keine Ahnung hatte, ohne wie ein Trottel dazustehen, als Kakuzu persönlich das Wohnzimmer betrat.
 

Sofort machte sich ein Schweigen im Raum breit, einzig unterbrochen durch ein Husten vom Geschenkestapel. Kakuzu sah sich kurz im Raum um, bevor sein Blick zu Hidan wanderte, der nur noch zusammengenäht werden musste. Er kniete sich neben seinem Partner hin und begann mit der Arbeit. Nicht einmal Hidan traute sich, etwas zu sagen; die Stille im Raum machte ihn nervös. Es dauerte einige schmerzhaft stille Minuten, bis er wieder zusammengeflickt war. Kakuzu stand auf und zur Überraschung aller streckte er einen Arm nach Hidan aus und half diesem ebenfalls auf die Beine. „Was guckt ihr denn so?“, fragte er in die schweigende Menge hinein. „Und warum habt ihr eure Geschenke noch nicht geöffnet?“ „Geschenke?“, fragte Deidara überrascht und alle starrten in Richtung der Geschenke, auf die Kakuzu zeigte. „Jetzt macht schon, ich habe sie alle sorgfältig ausgesucht! Für jeden ist was dabei, außer für dich, Hidan. Du kriegst nichts, weil ich ja weiß, dass du Besitz verabscheust.“ „Oh!“ entkam es Hidan. Er war zutiefst gerührt.
 

Deidara kniete nieder und öffnete das Päckchen, das mit seinem Namen beschriftet worden war. „Oh, meine Rasierklingen und meine Leopardenmuster-Leggins. Die habe ich mir schon lange gewünscht.“ Sein Gesicht leuchtete auf. Der Rest des Kartons war voll mir Haarpflegeprodukten. Dann drehte er sich verwirrt zu Kakuzu: „Ich dachte du hasst Weihnachten, wenn du nicht selbst Profit daraus schlagen kannst.“ „Ach nein,“ Kakuzu zuckte mit den Schultern, „Weihnachten geht schwer in Ordnung. Wenn du mich jetzt entschuldigst.“ Er öffnete das Fenster und brüllte irgendeinen Passanten auf der Straße an: „Hey Junge, hier nimm das und kauf damit eine Weihnachtsgans. Die größte, die du finden kannst!“ Er warf einen Goldbarren aus dem Fenster. „Sorry!“, rief er dann hinterher. „Ich gehe jetzt was kochen, dieser Geruch macht mich richtig hungrig“, meinte Kisame lächelnd und legte das Buch, das er bekommen hatte, „How tot rain your Samehada“, geschrieben von Fuguki Suikazan, für das er überhaupt keine Verwendung hatte, aber das wollte er Kakuzu aus Höflichkeit nicht sagen, auf dem Wohnzimmertisch ab. „Wie hast du das gemacht?“, flüsterte Deidara Itachi zu. „Familiengeheimnis.“ Der Schlag auf den Kopf musste noch schlimmer gewesen sein, als befürchtet. Nachdem er Deidaras enttäuschten Blick sah, fügte er noch hinzu: „Aber ohne Tobis Hilfe hätte ich es bestimmt niemals geschafft.“ Das stimmte so nicht. Wäre Kakuzu nicht so bekehrt worden, hätte er wahrscheinlich sein Mangekyo Sharingan eingesetzt. „Itachi“, sagte Kakuzu plötzlich ernst, „dein Geschenk liegt leider nicht unter dem Baum.“ Er warf Itachi einen Schlüssel zu. „Du bist doch letztens 18 geworden oder so, deshalb habe ich dir ein Auto gekauft.“ „Aber ich habe nicht einmal einen Führerschein“, wollte Itachi protestieren. Und er war sich ziemlich sicher, dass das auch so blieb, schließlich würde er bereits beim Sehtest durchfallen und ein Ninja mit Brille? Nicht in seiner Familie. Kakuzu hatte aber bereits sein nächstes Opfer gefunden. „Tobi“, rief er freudig und umarmte ihr Probemitglied. „Mein Junge!“ Vorsichtig umarmte Tobi ihn zurück. „Es tut mir so leid, dass ich dich vernachlässigt habe“, entschuldigte er sich und reichte Tobi ein Päckchen. „Deshalb möchte ich dir das hier persönlich geben. Tobi riss es auf und hob einen Wintermantel hoch. „Nicht doch Kakuzu“, freute er sich und umarmte Kakuzu erneut. „Außerdem habe ich die Heizung wieder angemacht und Weihnachtsgeld bekommt ihr natürlich auch alle!“

„Hat das nicht immer noch Pain zu entscheiden?“ fragte Konan, die gerade durch die Tür kam. Kakuzu winkte ab. „Es geht hier darum, anderen eine Freude zu machen. Da ist egal was Pain sagt.“ „Das habe ich ihm beigebracht“, rief Kisame freudig aus der Küche. „Übrigens, Pain hat für euch alle eine Kleinigkeit unter… Zetsu gelegt. Außer für dich Hidan, weil du ihn umbringen wolltest.“ „Ach, der kann mich mal.“ Hidan verschränkte beleidigt die Arme. Nicht, weil er kein Geschenk bekommen hatte, sondern weil er Pain einfach nicht ausstehen konnte. Spätestens seit heute Morgen. „Meinst du die „Danke für ein weiteres Jahr guter Zusammenarbeit (außer bei dir Kakuzu, weil du schon wieder drei deiner Partner umgebracht hast)“ – Geschenke?“ Itachi wickelte seines aus und hob den Nagellack in der Farbe seiner Wahl und eine Duftkerze hoch. Also das, was man so standartmäßig in einem Firmengeschenk bekam.
 

Und so verbrachten alle einen schönen Tag in ihrem blutigen Wohnzimmer. Deidara wollte sich eigentlich gleich die Nägel neu lackieren, hatte aber immer noch Angst, seine Handschuhe auszuziehen. Zetsu probierte gleich sein neues Schachbrett aus, das Kakuzu aus einem Antiquitätenladen gekauft hatte und das ein Vermögen wert war. „Damit hat schon der erste Hokage gespielt“, erklärte Kakuzu ihm fröhlich, eine Sache, die er bereits seit Jahrzehnten nicht mehr gewesen war. „Sogar gegen mich“, erzählte er weiter, „obwohl ich jedes Mal verloren habe. Am Ende des Tages habe ich dann versucht, ihn umzubringen. Ging nicht gut aus.“

Beim Mittagessen machten sie dann noch Familienfotos. „Sasori, ich weiß, dass du nicht mitisst, aber rück trotzdem näher zu den anderen! Es soll aussehen, als wären wir eine Familie, damit wir dann einen auf Amis machen können und jedem, den wir kennen, diese Bilder schicken, um mit unserem tollen Familienleben angeben zu können. Das ist eben Tradition!“

Plötzlich stürzte Pain in den Raum. „Leute, wir haben Post bekommen!“, er stockte, als er die riesigen Massen Geschenkpapier sah, fasst sich dann aber schnell wieder. „Wir bekommen nie Post!“ „Von wem ist der Brief?“, fragte Deidara unbeeindruckt. „Orochimaru“, Pains anfänglich gute Laune verflog sofort wieder,als er den Brief las. „Er möchte den nächsten Feiertag mit uns zusammen verbringen“ „Super, wie in alten Zeiten“, freute Kakuzu sich. „Schreib ihm, dass wir uns gerne mit ihm treffen wollen! Ich hab jetzt noch was zu erledigen.“ Damit verließ er den Raum. „Äh, Chef?“, rief Pain ihm hinterher. „Wir wollen uns doch gar nicht mit ihm treffen. Wir alle hassen ihn.“ „Wow Konan, es muss echt peinlich sein, wenn man die Freundin von diesem Typen ist“, flüsterte Hidan, sodass Pain ihn nicht hören konnte. Es gab einige Leute, von denen er sich in Stücke reißen lassen wollte, aber Pain gehörte definitiv nicht dazu. Einmal war mehr als genug gewesen. „Also feiern wir nächstes Jahr mit Orochimaru?“, fragte Kisame geschockt. Und dann zitierten alle den letzten Satz der Dickens’schen Weihnachtsgeschichte: „Gott steh uns bei.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Nächstes Jahr kommt dann wahrscheinlich der Grinch und bei Gelegenheit auch eine Fortsetzung, die die Helden dieser Geschichte dazu zwingt, sich dem schlimmsten Ereignis der Welt zu stellen: Dinner mit Orochimaru.

Aber bis dahin ist noch Zeit, deshalb versprechen wir als Überbrückung für das nächste Jahr: Akatsuki, die Sklaven des Kapitalismus, das sich am besten mit den selben Worten beschreiben lässt, wie der South Park Film. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Scorbion1984
2021-12-29T19:13:41+00:00 29.12.2021 20:13
Also war Pain der Übeltäter, der Hidan geschreddert hat ,lustig.
Itachi und Tobi haben Kakuzu also auf ihre eigene Art überzeugt ,sie haben ihn vermöbelt 🤣 ,super .
War eine tolle kleine Weihnachtsgeschichte.
Aber Weihnachten mit Oro ?
Das geht bestimmt nicht gut aus .
Antwort von:  Elric_Brother_No1
30.12.2021 00:53
Danke für das Lob, obwohl Weihnachten ja eigentlich schon vorbei war, als wir diese Geschichte gestartet haben.
Orochimaru ist in unserer bisherigen Geschichte ja irgendwie immer dieser gutmütige Vater gewesen, der wie Batman viel zu viele Kinder adoptiert und immer möchte, dass sich alle verstehen. Ich glaube, er würde das Klima in der Organisation nicht unbedingt verschlimmern.

Bis dahin kommen wir hoffentlich mit "Orochimaru zieht um" und "Sklaven des Kapitalismus" (wofür diese Geschichte quasi ein Teaser war) weiter. Bei zweitem stecken wir noch im Prolog fest, obwohl der schon fast so lange geht, wie diese Geschichte hier. Unsere Neujahrsambitionen sind also nicht Fitnessstudio, sondern endlich die Projekte in unserer Warteschleife geschafft kriegen.

Danke nochmal fürs Lesen und fröhliche Weihnachten oder so!


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