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Zufälle im Winterurlaub

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Zufälle im Winterurlaub ◊ Flockensturm [Part I]


 

Dieser Abend war voll von Zufälligkeiten, die Shinichi Kudo nur widerwillig akzeptieren wollte. Dabei war die einzige Konstante die Tatsache, dass er mit seinem Cousin Kaito Kuruba zum Snowboardfahren aufgebrochen waren, nachdem ihre beiden Väter in einer hitzigen Diskussion über Yusaku Kudos neustem Manuskript endeten, was abzusehen war. Die beiden ungleichen Brüder verfielen immer wieder in Streitereien, das war also keine der nervigen Zufälligkeiten, die ihn störten. Wie der Zufall so wollte, hatten sie – während sie stumm mit Blicken beschlossen abzuhauen – nicht das Wetter des Tages gecheckt, sondern waren einfach vom Mittagstisch aufgestanden und gegangen. (Das ihre Väter das kaum bemerkt hatten, musste man nicht wirklich erwähnen, es lag allen Anschein nach auf der Hand.)

Da sie private Snowboards besaßen, hatten sie sich keine von dem Veranstalter ausleihen müssen und waren auch nicht von den Angestellten über den aufkommenden Schneefall informiert worden. Sie waren einfach auf der Piste verschwunden um ihren Winterurlaub in Ruhe genießen zu können. Sie waren in der Lage gewesen an einer ruhigen Piste ein paar aufregende und Kopf freimachende Abfahrten genießen zu können, bis sie in einer weniger Erfreulichen Begegnung geraten waren. Wie der Zufall so will, war Shinichis selbsternannter Detektiv-Rivale Heiji Hatori, ebenfalls mit seiner Familie hier um Winterurlaub zu machen. Es war nicht so, dass Shinichi ihn nicht leiden könnte, Heiji war jedoch etwas anstrengend manchmal und sein andauerndes Konkurrenzdenken war es um so mehr. Zugegeben, hatte Shinichi durchaus Spaß daran mit ihm zu Wetteifern, wer den Fall schneller löste, doch nicht auf Teufel komm raus und bei jeder Gelegenheit. So hatten sie sich einige rasante Snowboardrennen geliefert, bei denen keiner der drei Oberschüler auch nur auf das Wetter geachtet hatte. Aufgrund der leeren Piste hatten sie nicht einmal die verschwindenden Touristen als Hinweis auf das sich verändernde Wetter und somit hatten sie den Schneefall viel, viel zu spät bemerkt. So hatten sie sich nur noch in eine abgeschiedene, alte und verlassenen Holzhütte, in der sie zu dritt gerade so Platz fanden.

Allen Anschein nach war dies mal ein Ort gewesen, an dem die Bergwacht ihre Ruhepausen abhielt. Es gab einen alten Tisch mit vier Stühlen, eine ebenso alte Kochnische – der Ofen wurde mit Feuerholz beheizt und diente wohl auch als Wärmequelle – und einem alten Etagenbett mit drei Schlafmöglichkeiten. Perfekt, wenn sie gezwungen wären bei diesem Flockensturm die Nacht hier oben zu verbringen. Doch alle drei Jungs hofften, dass es niemals soweit kommen würde.

Heiji stand an einem der Fenster und sah hinaus und das obwohl er kaum einen Meter weit sehen konnte. Kaito saß am Tisch und übte mit seinem Kartenspiel seine Magie Tricks – Er hatte immer Karten dabei, egal wohin er ging – und Shinichi versuchte seit ihrer Ankunft den alten Ofen anzufeuern, doch dieser hatte ganz eindeutig seinen Eigenen Kopf.

»Hey, Kudo.«

Shinichi machte sich nicht einmal die Mühe zu reagieren. Heiji würde das was er zu sagen hatte eh von sich geben, egal ob es irgendjemand hören wollte.

»Und das ist dein Cousin?«

Kaito hatte nie das Vergnügen gehabt den Schülerdetektiv auf Osaka zu treffen. »Kaito Kuruba, ja, Shinichi ist mein Cousin.«

Erstaunt sah Heji zu Kaito und dann zu Shinichi und wieder zu Kaito. »Tatsächlich? Ich hätte schwören können ihr wärt Zwillinge, so ähnlich seht ihr euch.«

Shinichi erhob sich und gab seinen Versuch auf. Sie mussten anders dafür sorgen, dass ihnen nicht kalt wurde. »Das hören wir öfters. Tatsächlich sehen sich unsere Väter ebenfalls ähnlich und das sind Brüder.«

»Echt? Ihr habt unterschiedliche Namen.«

Kaito zuckte mit den Schultern und steckte die Karten wieder ein. »Künstlerprobleme. Ist eine lange Geschichte.«

»Künstler ..?«

»Ist auch egal«, beendete Shinichi strickt das Thema. Auf den Betten lagen Decken, die wahrscheinlich muffelten wie sonst etwas, aber ihren Dienst tun würden. »Uns bleibt ganz einfach nichts anderes übrig, als hier die Zeit abzusitzen, bis das Schneetreiben draußen nachlässt. Es wäre unverantwortlich bei diesem Wetter einen Fuß herauszusetzen.« Er ging zu den Betten und zog eine Decke heraus. Sie war voller Löcher durch Motten und direkt von dem Schülerdetektiv auf dem Boden entsorgt. Er überprüfte die nächste Decke und konnte keine Löcher finden. Er warf sie Heiji zu, dieser beäugte skeptisch den alten Stoff, der tatsächlich muffelte. »Danke« murmelte dieser nur.

Die letzte Decke warf Shinichi über den Kopf seines Cousins, der diese brummend herunter zog. »Hey!«

Shinichi beugte sich zu ihm herunter, sodass er in sein Ohr flüstern konnte: »Das wäre eigentlich die perfekte Gelegenheit um die Zeit zu zweit zu genießen, wenn er nicht da wäre.« Die beiden sahen zeitgleich zu Heiji, der wiederum seinen Blick nicht von den beiden nehmen konnte. Mit hochrotem Kopf stand er da, seine Decke war auf den Boden gefallen, doch seine Hand verweilte in der Position, als würde er sie immer noch halten.

Kaito musste grinsen. »Vielleicht auch nicht ganz allein«, hauchte er und wand sich seinem Cousin zu. Mit eben diesem grinsen auf den Lippen küsste er Shinichi, während er Heiji im Augenwinkel beobachtete. Jede seiner Reaktionen und wie er es vermutet hatte, war darin keinerlei Abneigung ihnen gegenüber. Also reichte er ihm einladend die Hand entgegen.

 

・ ・ ・ ❈ ・ ・ ・

 

»Was zum Teufel habt ihr euch eigentlich dabei gedacht!?«

Als Shinichi, Kaito und Heiji wieder zurück in ihrem Hotel waren, hatte es nicht lange gedauert bis sie von ihren Familien umzingelt waren, die sich die ganze Zeit über Sorgen um ihre Sprösslinge gemacht hatten. Es waren mehrere Stunden vergangen, bis der Schneesturm nachgelassen hatte und wirklich in Gefahr waren sie nie gewesen, weil sie einfach nur den Zeitpunkt verpasst hatten um zurück zum Hotel gehen zu können, doch dadurch dass sie sich in dieser Hütte hatten unterstellen können und am Ende hatten sie auch noch einen aufregenden Zeitvertreib gehabt.

Wie sich der Schnee verzogen hatte, war der Himmel in den brennenden Sonnenuntergang gehüllt und die ersten Sterne leuchteten bereits. Das Abendessen war schon in vollem Gange als die drei Oberschüler endlich wieder zurück waren. Sie kamen jedoch nicht dazu ihren Hunger mit nur einer Silbe zu erwähnen, weil ihre Väter sofort mit all ihrer Wut und ihren Sorgen auf sie warteten. Wie sie aus dieser Situation nun wieder herauskommen sollten, war ein absolutes Rätsel. Auf die Piste konnten sie schließlich nun nicht mehr verschwinden ...
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das ist Teil eins meines One Shots. Der zweite wird aus gewissen Gründen extra veröffentlicht werden! Bleibt gespannt! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Goetterspeise
2021-12-16T13:24:12+00:00 16.12.2021 14:24
OMG!
Als ich dir damals meine Lieblings-Shinichi x Kaito AMVs geschickt habe, hatte ich nicht erwartet, dass dadurch am Ende so etwas rauskommen würde.
Ich habe mich köstlich amüsiert und finde es schade, dass es so kurz ist. Ich hätte nichts gegen den ein oder anderen Unfall auf der Skipiste, wodurch sie dann aufeinander landen oder so.
Außerdem hast du uns da ja ganz schön gefoppt. Dass die beiden heimlich miteinander rummachen - und wahrscheinlich mehr - war echt eine krasse Erkenntnis und ich hoffe, dass dein zweites Kapitel da noch ein bisschen mehr drauf eingehen wird (zumal Heiji nun Teil davon wird). :D Freue mich schon!

Liebe Grüße <3


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