Epilog
Elsas blinzelt noch einen Moment überrascht, dann schließt sie ihre Augen langsam und legt ihre Hände an seine Brust. Auch Mario schließt seine Augen und lässt seine andere Hand auf ihren unteren Rücken wandern, drückt sie sanft an sich, während er das Gefühl ihrer weichen und warmen Lippen auf seinen genießt. Es ist einfach nur schön, ihr wieder so nahe zu sein.
Als er etwas Nasses spürt, das über seine Hand an ihrer Wange läuft, löst er sich irritiert von ihr, entfernt sich ein wenig und sieht sie an. Seine Augen weiten sich erschrocken, als er die Tränen sieht, die aus ihren Augen und über ihre Wangen laufen.
“Elsa”, bringt er hervor und sieht sie immer noch erschrocken an.
Doch sie lächelt nur und hebt eine Hand, mit der sie sanft über seine Wange streichelt.
“Heute”, sagt sie und sieht ihn unglaublich liebevoll an, “schmeckst du gar nicht nach Vanille, Mario.”
Er blinzelt nur, weiß nicht, was er sagen soll, was sie sagen will. Es dauert noch einen Moment, dann dringt es endlich zu ihm durch und wieder weiten sich seine Augen.
“Elsa, du … du …”
Sie lacht auf und dieses Geräusch durchdringt alles in ihm.
“Ja, ich erinnere mich. An dich, an jeden Moment mit dir. Wie du mich das erste Mal angesehen hast, wie du”, sie lacht erneut leise, “in der Umkleidekabine aufgetaucht bist. Alles dafür getan hast, dass ich dir eine Praline zum Valentinstag schenken konnte. Wie du mich gegen Harry verteidigt und für mich gekämpft hast. Wie du den Teufelsdreier besiegt hast und daran, wie stolz ich auf dich bin. Dass Vanille nicht langweilig ist. Und auch daran”, erneut streichen ihre Fingerspitzen über die Haut an seiner Wange, “dass dein erster Kuss nach Vanille geschmeckt hat.”
Mario sieht sie noch einen Moment überrascht an, dann entkommt ihm ein Schluchzen und er zieht sie an sich schlingt beide Arme um sie und legt sein Gesicht in ihre Halsbeuge, während auch ihm Tränen übers Gesicht zu laufen beginnen.
“Ich bin froh Elsa, einfach nur so froh.”
Er spürt, wie sie die Umarmung erwidert.
“Ich auch Mario, das bin ich auch.”
“Ich wusste es!”, erklingt eine laute und aufgeregte Stimme und bringt das Paar dazu, auseinander zu fahren. Gregor sieht sie begeistert an. “Ich wusste, dass Marios Kuss die eine Sache ist.” Er sieht seine Schwester an, dann beginnt die Begeisterung zu bröckeln und Unsicherheit erscheint in seinem Blick.
Elsa wird bewusst, was ihn so besorgt. Und dieses Mal kann sie ihm die Sorge tatsächlich nehmen. Sie löst sich aus Marios Umarmung und tritt zu ihrem Bruder, dem sie eine Hand auf die Schulter legt.
“Ich erinnere mich, Gregor. An alles.”
Das Lächeln auf ihrem Gesicht breitet sich gleich darauf auch in seinem aus und dann wird sie von ihm in eine Umarmung gezogen.
“Oh Elsa, das macht mich auch wirklich froh.”
“Mich ebenso, Brüderchen.”
Er löst sich von ihr, um ihr ins Gesicht sehen zu können.
Sie lächelt immer noch. “Danke dir, dass du immer nach mir geschaut hast, Gregor.”
Sofort schüttelt er seinen Kopf. “Elsa, du bist meine Schwester. Das würde ich immer tun!”
“Trotzdem bin ich dir sehr dankbar.”
Gregor nickt, dann sieht er zu Mario. “Und ich bin dir dankbar, dafür, dass du Elsa ihre Erinnerung wieder gegeben hast.”
“Das habe ich doch gar nicht”, murmelt dieser mit hochrotem Kopf.
“Ehrlich gesagt”, gibt Elsa von sich und sieht Mario an, “ich habe die letzten Wochen immer wieder einzelne Erinnerungsfetzen gehabt. Und”, sie tritt zu Mario und sieht diesem wieder unter der Kappe in die Augen, “jeder einzelne davon hat von dir gehandelt, nur dass ich dich nicht erkennen konnte.”
Seine Hand greift nach ihrer. “Jetzt erinnerst du dich wieder und ich bin wirklich erleichtert darüber.”
Sie nickt. “Ich auch, aber ich habe auch getan, was du mir geraten hast.”
Er erwidert ihren Blick erstaunt. “Und was?”
“Ich habe mir neue, schöne Erinnerungen geschaffen. Und eigentlich haben auch die meisten davon mit dir zu tun.” Sie legt ihre Hand erneut auf seine Brust und holt tief Luft. “Ich habe mich wieder in dich verliebt, obwohl ich mich nicht an alles was zwischen uns gewesen ist erinnern konnte. Und trotzdem habe ich mich in dich verliebt, habe wieder Gefühle für dich entwickelt. Ich glaube, egal was ist, ich würde mich immer wieder in dich verlieben.”
Sein Blick ist weich geworden und wieder steht dieses liebevolle darin, das ihr die letzten Wochen immer geholfen und sie aufgemuntert hat.
“Ich habe nie damit aufgehört. Du warst immer das Mädchen, nein, du bist das Mädchen, dem mein Herz gehört. Und ich bin mir sicher, dass das immer so bleiben wird.”
Sie sehen sich an, lächelnd, froh und dankbar. Und dann beugt Mario sich erneut zu ihr hinunter, um sie zu küssen. Und er will sie wieder gehen lassen, sie nie wieder aus seinen Armen lassen. Und er will sie niemals vergessen! Das Mädchen, dem sein Herz gehört.
Und auch Elsa wünscht sich, ihn nie wieder zu vergessen. Doch auch wenn das noch einmal passieren würde, so weiß sie, dass sie immer wieder zu ihm finden würde. Ihm gehört ihr Herz!
///Ende///