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Champ Stories

Band 1: Endynalos
von
Koautor:  Flordelis

Vorwort zu diesem Kapitel:
Jetzt mal Plot! Also ... echt jetzt. Es wird ziemlich ernst. Und deprimierend. ;< Komplett anzeigen

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Ich finde es furchtbar

Delion und Raelene hatten sich ein üppiges Frühstück im Kampf-Café von Claw City gegönnt. Die Passanten waren weiterhin überrascht gewesen, den Liga-Präsidenten und den Champ zusammen zu sehen. Neugierig hatten sie weiterhin zahlreiche Fotos gemacht, ansonsten wurden die beiden aber in Ruhe gelassen. Daher war es Raelene nicht schwergefallen, ganz natürlich zu bleiben und sich nur auf Delion zu konzentrieren.

Nachdem auch ihre Pokémon satt und zufrieden gewesen waren, hatten sie sich anschließend wieder auf Glurak geschwungen und waren Richtung Circhester geflogen. Erst hatte Raelene erneut die Furcht gepackt, sie könnte herunterfallen, gewöhnte sich jedoch bald abermals an das Tempo. Erst als sie die schneebedeckte, eisige Landschaft erreicht hatten, wurde der Flug doch ziemlich unangenehm. Eisige Kälte kroch durch ihren Körper. Ihre Hände brannten schmerzhaft.

Allerdings war Raelene in Gedanken zu sehr bei Endynalos, weshalb sie das ausblenden konnte. In der Ferne, mitten im Gebirge nördlich von Circhester, ragte bereits das Dach der Einrichtung hervor. Ein wenig ähnelte es einem mittelalterlichem Turm, mit modernen Elementen. Zwischen den Bergen ging es aufgrund der hellen Farbe des Schnees beinahe unter, fast als würde sich die Einrichtung selbst tarnen wollen.

Raelene atmete schwer aus und lehnte sich mit der Stirn an Glurak an. Sie war furchtbar nervös. Je näher sie der Einrichtung kamen, desto mehr wuchs dieses flaue Gefühl im Magen zu einem spürbaren Knoten heran. Damals war die Stärke von Endynalos unfassbar erstaunlich gewesen, so etwas hatte sie noch nie zuvor erlebt. Nun glaubte sie, diese Kräfte wieder spüren zu können, wenn auch vielleicht nur ein wenig. Oder bildete sie sich das nur ein? Konnte das wirklich sein?

Glurak setzte vor der Einrichtung zum Landen an. Seine Flügel wirbelten jede Menge Schneeflocken auf, der in Delions und Raelenes Augen geriet und sie dadurch mehrmals blinzeln ließ. Als Glurak schließlich auf dem Boden stand, sprang Delion direkt herunter und bot Raelene erneut seine Hand an.

„Die Stunde der Wahrheit.“

Für die Wärme, die durch die Berührung seiner Hand durch Raelene hindurch strömte, war sie gerade äußerst dankbar. Diesmal war sie etwas ungeschickter, als sie von Glurak stieg, was aber daran lag, dass sich ihr Körper so steif anfühlte, aufgrund der Kälte. Nächstes Mal sollte sie daran denken Winterkleidung anzuziehen.

„Sieht so aus“, sagte sie auf Delions Worte. „Irgendwie beängstigend.“

Etwas unbeholfen schüttelte Raelene einen Teil des Schnees ab und schlang die Arme um sich. Ihr Blick wanderte zu der Einrichtung. So groß wie in ihrer Vorstellung war sie gar nicht, fiel ihr schnell auf. Delion ließ derweil Glurak in seinen Pokéball zurückkehren, dann erst näherten sie sich dem Gebäude gemeinsam. Das Eingangstor bestand aus Stahl, was sie beide einerseits überraschte, andererseits aber auch zeigte, dass man wirklich darum bemüht war, Endynalos da drinnen zu schützen.

Zu spät fiel ihnen ein, dass sie vielleicht vorher hätten anrufen sollen. Aber im Moment war es wichtiger, dass sie bereits vor dem Tor standen und hinein wollten – schon allein weil Raelene kalt war. Deshalb testete Delion sofort, ob sich der Eingang irgendwie per Hand öffnen ließ, doch natürlich tat er das nicht. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als mit geballter Faust gegen das Tor zu hämmern, um zu sehen, ob jemand sie hören konnte.

„Hallooo?!“, rief Raelene heiser, zur Unterstützung. „Hört uns jemand?!“

Wahrscheinlich nicht, aber einen Versuch war es wert gewesen. Sie überlegte, ob sie Magnolica direkt kontaktieren sollte, damit sie anordnen könnte, dass man die beiden hinein ließ. Schließlich fiel ihr dann aber ein Bedienfeld neben dem Stahltor auf, welches im Vergleich dazu viel zu klein und unscheinbar wirkte. Es gab einen Schlitz für eine Karte und Lautsprecher hatte es auch.

Auf gut Glück drückte Raelene einen der Knöpfe. Irgendjemanden würde sie damit sicher auf sich aufmerksam machen. Und in der Tat: Plötzlich erklang eine verdutzt-genervte Stimme aus dem Lautsprecher.

„Wer ist da?!“

Delion nickte Raelene anerkennend zu und trat selbst ein Stück näher an das heran, was er für das Mikrofon hielt. „Hier sind Delion und der Champ Raelene. Wir möchten uns gern selbst von der Anlage überzeugen.“

Im Hintergrund war eingeschüchtertes Geflüster zu hören.

Kurz darauf folgte ein Räuspern. „Okay, kommt herein.“

Damit öffneten sich die Türen der Anlage tatsächlich. Träge, jedoch geschmeidig glitt das Tor zur Seite weg. Anscheinend wurde der Außenbereich von Kameras überwacht, denn sonst hätte man ihnen bestimmt nicht einfach so geglaubt. Jedenfalls hoffte Raelene das. Wäre fatal, könnte jeder Fremde mit der Behauptung, der Liga-Präsident oder der Champ zu sein, in solch eine wichtige Einrichtung hinein spazieren.

Delion bedeutete ihr, vorzugehen. „Diesmal lasse ich dir den Vortritt.“

Das nahm Raelene nur zu gerne an und ging voraus. Normalerweise machte ihr Kälte nicht so viel aus, deshalb hielt sich oft in den Kronen-Schneelanden auf. Es kam ihr so vor, als würde die Anwesenheit von Endynalos sogar das Wetter beeinflussen und intensivieren. Womöglich war das alles aber nur wieder ihrer Einbildung zuzuschreiben.

Raelene hatte sicher nicht erwartet, dass die Einrichtung ein schöner Kurort wäre, doch als sie das Gebäude betrat, strahlte es fast noch mehr Kälte aus als draußen vorherrschte. Ein riesiger Stahlklotz. Hellgraue Wände, sterile Atmosphäre und keinerlei Dekoration. Vielleicht sah es aber nur im Eingangsbereich so aus.

„Ich weiß nicht, wie es dir geht“, flüsterte Raelene Delion zu, „aber ich hasse diesen Ort schon jetzt.“

„Mir geht es auch so“, erwiderte er leise.

Wie hielten die Wissenschaftler es hier nur aus? Den Gedanken müsste sie vorerst nach hinten verschieden, da aus der Ferne hastige Schritte zu hören waren. Die Geräusche hallten unheilvoll nach und legten sich wie eine schwere Last auf einen. Wenige Sekunden später erschienen zwei Angestellte, die auf Delion und Raelene zugerannt kamen.

Vor ihnen blieben die Männer etwas atemlos wieder stehen. Der eine, der sich zuerst erholte, atmete tief durch und sprach sie dann an: „Präsident, Champ, wir haben nicht mit eurem Besuch gerechnet. Hattet ihr euch angemeldet?“

„Nein“, antwortete Delion souverän, eben wie ein erfahrener Liga-Präsident. „Das ist ein spontaner Besuch.“

„Hoffentlich ist das kein Problem“, fügte Raelene hinzu.

Darüber, dass sie zusammen zu sehen waren, schien der andere Angestellte ähnlich überrascht wie schon die Passanten in der Stadt. Vorerst blieb es aber nur bei einem neugierigen Blick, ehe der Mann sich räusperte, um sich wieder zu fangen.

„Natürlich ist das kein Problem“, versicherte er rasch. „Wir hätten euch sonst nur angemessener empfangen. Wie können wir euch helfen? Braucht ihr zuerst eine Pause? Sollen wir Professor Magnolica holen?“

Einen angemessenen Empfang benötigten sie nicht. Sicher legte auch Delion ohnehin nicht so viel Wert auf dieses ganze Tamtam, nicht in so einer Situation. Damals, zu seiner Zeit als Champ, mochte das vielleicht noch anders gewesen sein. Raelene behagte das oft nicht mal zu irgendwelchen Feierlichkeiten.

„Wenn Professor Magnolica noch hier ist, würden wir sie gerne sehen“, bestätigte Delion. „Wir haben ein paar Fragen an sie.“

Zu gerne hätte Raelene schon gefragt, ob alles in Ordnung war, aber auch sie beschloss, dass nicht einfach irgendeinen Angestellten zu fragen. Mit diesen fremden Leuten über das Problem zu reden, kam ihr wie eine schlechte Idee vor. Zumal sie möglicherweise nicht mal über das nötige Wissen verfügten, um all ihre Fragen beantworten zu können. Ein privates Gespräch mit Magnolica war eindeutig der beste Weg.

„In Ordnung, ich gebe ihr Bescheid. Bring du sie doch schon mal ins Büro.“

Der letzte Teil war an seinen Kollegen gerichtet, bevor der erste Mitarbeiter sich umdrehte und schon wieder davon eilte. Wie erleichtert Raelene nun doch war, dass sie ihren Besuch nicht vorher angekündigt hatten. Besonders an diesem Ort wäre ihr so ein festliches Begrüßungskomitee furchtbar falsch vorgekommen.

Während der Angestellte sie zum Büro führte, gab es eigentlich keinen Grund mehr, ein weiteres Gespräch zu führen. Dadurch entstand aber eine derart erdrückende Still, die vor allem Raelene belastete, weshalb sie das Schweigen schnell brach.

„Wie viele Leute arbeiten denn hier?“, erkundigte sie sich.

Unbeirrt lief der Angestellte weiter und wandte ihr nicht mal den Blick zu, als er ihr antwortete: „Wir sind ein sehr kleines Team, also etwa 20 Leute. Meist brauchen wir nur 15, aber es ist immer gut, Ersatz zu haben.“

Irgendwie erschien Raelene das zu wenig Personal zu sein. Was, wenn Endynalos doch mal ausbrechen könnte? Wären diese wenigen Leute in dem Fall dazu fähig, ihn aufzuhalten? Ohne Zacian und Zamazenta? Daran zweifelte sie stark, wollte jedoch auch nichts dazu sagen. Noch hatte sie keine Ahnung, wie genau diese Einrichtung funktionierte und konnte sich dementsprechend keine Verbesserungsvorschläge erlauben.

Unruhig ließ Raelene den Blick schweifen, während sie mit Delion weiter dem Angestellten folgte – der wieder stur ins Schweigen verfallen war, darum verzichtete sie lieber auf weitere Fragen. Alles an diesem Ort war sehr trostlos. Und kalt, immer noch. Obwohl sie sich im Inneren eines Gebäudes befand, wurde ihr nicht wirklich wärmer.

Als sie endlich am Büro ankamen, war sie froh, dass es zumindest in diesem Raum ein bisschen normal aussah. Was ein paar wenige Möbel schon für einen riesigen Unterschied machen konnten. Sie bedankte sich bei dem Angestellten, wie es sich gehörte. Delion dagegen setzte sich auf einen der Stühle und bedeutete Raelene, dass sie sich besser ebenfalls setzen sollte.

„Kann ich euch irgendetwas bringen?“, fragte der Angestellte. „Kaffee? Wasser? Saft?“

„Ich brauche nichts“, wehrte Delion ab. „Danke.“

Eigentlich war Raelene noch pappsatt wie ein Morpeko und hatte auch keinen Durst, aber …

„Falls es Tee gibt, dann bitte etwas davon“, antwortete sie. „Welcher ist egal.“

Ihr ging es nur darum, etwas Heißes zu haben, um sich aufzuwärmen. Der Angestellte versprach, sofort mit dem Tee zurückzukommen und verließ das Büro wieder. Bis dahin nahm sie erst mal neben Delion Platz und lächelte ihm kurz zu, was von ihm erwidert wurde. Dass er auch hier war, beruhigte sie wirklich sehr.

Kaum war der Mitarbeiter draußen, atmete Delion durch. „Ich weiß ja, dass man diese Einrichtung schnell hochziehen musste, aber ein bisschen mehr Einrichtung sollte doch möglich sein, oder?“

„Sie ist doch auch schon seit ein paar Jahren fertig, oder? Da wäre doch dann Zeit gewesen, es von innen auch etwas anders zu gestalten.“

Vielleicht legten Wissenschaftler und die anderen Angestellten der Einrichtung aber keinen großen Wert auf solche Dinge. Für Raelene wäre diese Atmosphäre viel zu ... deprimierend. An Geld hätte es sicher auch nicht gemangelt. Nicht, wenn es um so eine wichtige Einrichtung ging, wo rund um die Uhr jemand anwesend sein musste.

„Jetzt frage ich mich erst recht, wie sie Endynalos genau versiegelt halten ...“

Ein trauriger Gedanke schien Delion zu erfassen, wenn auch nur für einen Moment. Ob ihm selbst bewusst war, wie bedrückt er gerade dasaß? Sicher dachte er an Endynalos und wie sehr ihn dieser Ort ebenfalls frustrieren musste. Sein Mitgefühl ließ auch Raelenes Herz schwer werden.

Schließlich zuckte Delion kaum merklich mit den Schultern. „Ich bin ja mal gespannt, wie uns erklärt werden wird, was gestern passiert ist.“

Irgendetwas musste es jedenfalls sein, sonst wären die Reaktionen von Zamazenta und die im Energie-Werk nicht derart ausgefallen.

„Und ob wir das überhaupt verstehen“, murmelte Raelene vor sich hin.

Sie verstand zwar einiges über Pokémon, aber doch mehr über die Kämpfe mit ihnen ... und das war es auch schon. Hop wusste inzwischen aber bestimmt Dinge, die ihr nicht mal der Pokédex an Informationen geben könnte. Delion ging es da sicher nicht anders, auch wenn sie ihm wesentlich mehr Ahnung von alldem zutraute, als es bei ihr der Fall war.

Bald schon öffnete sich die Tür zum Büro erneut und Magnolica kam herein. Seit damals hatte sie sich kaum verändert. Da sie nun keinen weißen Kittel mehr trug, zeigte sie inzwischen deutlicher, dass auch sie ein gutes Gespür für Mode besaß, genau wie Sania. Anders als Papella bevorzugte Magnolica aber eher einen gewöhnlicheren Stil mit weniger kräftigen Farben. Raelene bemerkte sofort, wie müde die Professorin aussah.

„Ich dachte mir schon, dass ich einen von euch bald hier sitzen haben würde“, sagte sie, mit einem milden Lächeln. „Euch beide auf einmal begrüßen zu können, kam dagegen unerwartet. Schön, euch zu sehen.“

Delion nickte ihr zu. „Es ist auch schön, Sie zu sehen. Ist ja schon wieder eine Weile her. Es tut mir leid, dass wir Sie heute so überfallen.“

Da er und Sania so gut miteinander befreundet waren, hatte er Magnolica natürlich viel früher kennengelernt als Raelene. Außerdem hatte die Professorin lange am Dynamax-Phänomen geforscht, was als Champ auch immer sehr wichtig für ihn gewesen war.

Magnolica nahm auf einem der Stühle Platz, und schüttelte sacht den Kopf. „Ihr müsst euch nicht entschuldigen. Ich frage mich nur, warum ihr gerade jetzt darauf kommt, euch mal die Einrichtung anzuschauen. Ist etwas geschehen?“

Raelene übernahm es, der Professorin von Zamazentas Unruhe zu berichten. Aufmerksam hörte Magnolica zu und nahm ihre Worte von Anfang an sehr ernst.

„Verstehe. An eurer Stelle hätte mich das genauso beschäftigt“, gestand Magnolica nachdenklich.

Delion fügte anschließend noch den Vorfall im Elektro-Werk hinzu. „Das könnte natürlich ein Zufall sein, aber dass sogar die Radiowellen ausfielen, ist vorher noch nie passiert. Deswegen wollten wir nur sichergehen, dass hier alles in Ordnung ist.“

Plötzlich wirkte Magnolica ziemlich besorgt. Anscheinend hatte sie nicht erwartet, dass es außerhalb der Einrichtung solche Probleme geben könnte.

„Es gab ein paar Komplikationen mit der Technik“, begann sie zu erklären. „Dadurch entstand ein Riss in dem Schild, hinter dem der Pokéball verwahrt wird, in dem Endynalos ruht. Unsere Messgeräte konnten aber keinerlei Energiewellen auffangen, die dadurch nach draußen dringen, also sind wir davon ausgegangen, es würde keine Probleme geben, bis wir die Technik wieder vollständig zum Laufen gebracht haben. Entweder hatte der Vorfall im Elektro-Werk also eine andere Ursache oder, was hoffentlich nicht der Fall ist, unsere Messgeräte arbeiten fehlerhaft und es konnten doch Spuren von Endynalos' Energie entweichen.“

Natürlich wäre es wünschenswert, dass keinerlei Zusammenhang zwischen diesen Problemen bestand. Alles andere würde nur zu noch größeren Schwierigkeiten führen.

Während sie Magnolica zugehört hatten, war der Angestellte wieder reingekommen, um Raelene eine Tasse Tee zu reichen, die sie dankbar entgegen nahm. Nun konnte sie ihre Hände daran aufwärmen, was bitter nötig war. Endlich ließ die Kälte etwas nach. So schnell, wie der Angestellte kurz zu ihnen ins Büro gehuscht war, verließ er den Raum auch wieder.

„Könnten wir uns den Schild einmal ansehen?“, bat Delion. „Wir vertrauen Ihnen, aber wir würden uns einfach gern selbst ein Bild davon machen, wie Endynalos aufbewahrt wird.“

Raelene stimmte Delions Worten zu und betonte ebenfalls, dass sie sich das gerne anschauen würde. Ein wenig befürchtete sie, Magnolica könnte ihnen vorwerfen, ihr Interesse an Endynalos' Verwahrung käme einige Jahre zu spät. Zum Glück irrte Raelene sich in dem Punkt aber.

„Natürlich, sehr gerne.“ Magnolica schien sogar erleichtert zu sein. „Es fördert sicherlich die Motivation der Angestellten, wenn sie merken, dass sie die persönliche Unterstützung von euch beiden haben. Und Raelene ist inzwischen auch alt genug, so dass ich ihr das ruhigen Gewissens zumuten kann.“

Ein Glück, das ersparte ihnen einige unnötige Diskussionen.

Bei dem Thema Alter stimmte auch Delion nickend zu. „Sollten wir vorher noch etwas wissen?“

Magnolica dachte einen Moment lang nach. „In der Nähe von Endynalos herrscht ein erhöhter Druck, weshalb ich euch nicht bis zu seinem Gefäß begleiten kann. Dafür bin ich inzwischen leider etwas zu alt. Es können Kopfschmerzen, Herzbeschwerden oder gar Atemprobleme auftreten, was aber von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist.“

Das klang wirklich ganz schön riskant. Lag es daran, dass Rose Endynalos mit so vielen Wunschsternen versorgt hatte und diese ganze Energie nun zusammengepresst wurde? Sie kannte sich wirklich nicht mit solchen Dingen aus …

„Solange ihr beiden fit und gesund seid, sollte es für euch keine Probleme geben. Sagt trotzdem sofort Bescheid, sobald ihr euch unwohl fühlt. Hier ist zwar stets ein Arzt anwesend, aber wir sollten es nicht so weit kommen lassen, seine Dienste in Anspruch nehmen zu müssen.“

Fit und gesund dürfte auf sie beide zutreffen. Entschlossen warf Raelene Delion einen Blick zu, wodurch ihr auffiel, wie besorgt er sie musterte. Hielt er sie etwa doch für zu schwach? Nein, das war es sicher nicht. Im Gegensatz zu ihm wirkte sie um einiges zerbrechlicher, schon weil sie kleiner und zierlicher gebaut war als er. Deswegen war es verständlich, dass er sich Sorgen um sie machte. Wenigstens riet er ihr aber nicht davon ab, sondern teilte ihre Entschlossenheit.

„Okay, verstanden.“

Magnolica betrachtete sie mit einem schwachen Lächeln. „In Ordnung, ich gebe allen Bescheid und lasse euch von einem Angestellten zum Schild führen. Wenn es euch nicht stört, würde ich auch den Arzt bitten, einen flüchtigen Blick auf euch zu werfen, bevor ihr euch dem Druck aussetzt.“

„Kein Problem, das ist in Ordnung“, entschied Raelene, in dem Glauben, dass dies auch für Delion galt.

Die Professorin nutzte ihren Gehstock – es war immer noch derselbe wie damals – als Hilfe, um wieder aufzustehen. Vorsichtig ging Magnolica dann zu dem Schreibtisch hinüber, der ebenfalls im Raum stand, und griff dort nach dem Telefon.

„Alle weitere Fragen besprechen wir am besten hinterher. Sobald ihr euch ein Bild gemacht habt, ändert sich da möglicherweise noch einiges.“

„Klingt logisch“, kommentierte Delion Magnolicas Vorschlag.

 
 

***

 

Nach diesem kurzen Erstgespräch verlief im Anschluss alles erschreckend schnell. Ein Arzt war zu ihnen ins Büro gekommen und hatte sich davon überzeugt, dass sie beide nicht kränklich waren. Danach waren bereits alle nötigen Leute eingeweiht und einer der Angestellten von vorhin kehrte zu ihnen zurück, um ihnen den Weg zu zeigen.

Magnolica schien großes Vertrauen in Delion und Raelene zu haben, dass sie diesen Besuch so einfach zuließ. Irgendwie hatte Raelene damit gerechnet, mehr Überzeugungsarbeit leisten zu müssen. Vielleicht merkte Magnolica inzwischen, dass sie so langsam einen Nachfolger benötigte, der in Zukunft an ihrer Stelle immer kontrollierte, ob in der Einrichtung alles nach Vorschrift und Plan verlief.

Raelene blieb aber nicht viel Zeit, sich deswegen Gedanken zu machen. Der Angestellte hatte sie zu einem großen Aufzug geführt, wieder mit schweren Stahltüren.

„Wir fahren nun eine Etage nach unten“, erklärte er professionell, während er eine Karte am Bedienfeld benutzte und einen langen Code eintippte. „Ich warne euch vor, sobald der Druck einsetzt.“

Also mussten sie in den Untergrund. Wäre es Endynalos so überhaupt möglich, auszubrechen und Chaos in Galar anzurichten? Aber die Frage konnte Raelene sofort bejahen. Sie erinnerte sich noch immer daran, wie stark Endynalos' Energie gewesen war, wie sich die Realität um einen herum verzerrt und gefaltet hatte. Da wäre es ihm natürlich möglich, einfach aus so einem Ort auszubrechen.

Delion übernahm es, sich für die Umsicht des Angestellten zu bedanken. Die Tür öffnete sich langsam und schwerfällig. Dahinter befand sich ein Fahrstuhl, der dem im Kampfturm ziemlich ähnlich war, nur einige Nummern kleiner. Sie folgten dem Angestellten hinein. Kurz darauf fuhren sie auch schon nach unten.

Raelene war angespannt. Obwohl sie gleich live zu Gesicht bekäme, wie man Endynalos verwahrte, schossen ihr noch gefühlt tausend Bilder durch den Kopf, wie es sein könnte. Ob er bemerken würde, dass sie da waren?

Unten angekommen führte der Angestellte sie durch einen weiteren grauen Gang, der vermutlich nur dazu gebaut worden war, möglichst stabil und massiv zu sein. Die grelle Beleuchtung an den Wänden und der Decke blendeten unangenehm und das künstliche Licht verstärkte die rein praktische Bauweise zusätzlich.

Vor einer Art großen Schleuse erhielten sie die die angekündigte Warnung, dass sich dahinter der Druck erhöhen würde. Nickend bereitete sich Raelene innerlich darauf vor. Wieder nutzte der Angestellte eine Karte und gab einen Code ein, den sie sich niemals im Leben merken könnte. Als die Türen anschließend jeweils zur Seite in die Wand hinein glitten, war es so, als würden sie von einer heftigen Welle erschlagen werden.

Plötzlich schien die Atmosphäre selbst Raelene erdrücken zu wollen. Ihr Körper fühlte sich schwerer an, wie mit einem riesigen Reiserucksack beladen. Die Luft war seltsam ... stickig? Schon nach den ersten Luftzügen erfasste sie die Angst, dass es nicht ausreichen könnte, um ihren Körper mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. Es war ein beklemmendes Gefühl.

Ein flüchtiger Blick verriet ihr, dass Delion dem Druck scheinbar problemlos standhielt. Seine Atemzüge waren nur länger und tiefer als vorher, was Raelene intuitiv nachahmte. Dadurch entstand zumindest das Gefühl, doch noch genug Sauerstoff zu bekommen. Delion schien zu bemerken, dass sie ein wenig erschlagen von dem Druck war und nahm deshalb nickend ihre Hand, womit er ihr wohl zeigen wollte, dass sie nicht allein war. Und dass sie hier gemeinsam auch wieder heraus kämen.

Raelene lächelte beruhigt und drückte zum Dank seine Hand. Ein Teil von Delions Stärke schien auf magische Weise auf sie überzugehen. Der Druck kam ihr plötzlich nicht mehr so schlimm vor.

Unterdessen hatte der Angestellte sein Schweigen abgelegt und erklärte ihnen die ganze Zeit begeistert alle möglichen Dinge über die Bauweise und die Technik, aber Raelene verstand nicht mal die Hälfte davon. Schließlich durchquerten sie noch eine weitere Schleuse und kamen endlich an ihrem Ziel an: Endynalos.

Sie betraten eine große, kreisförmige und abgedunkelte Halle, wo sich in der Mitte eine überdimensionale Kapsel – Panzerglas, laut dem Angestellten – befand, regelrecht das Herzstück dieses Ortes. Davor war rundherum eine Menge Technik aufgebaut worden. Einige Leute saßen vor diesen Computern und Schaltflächen, kontrollierten die Werte auf all den Bildschirmen und tippten regelmäßig etwas ein. Niemand sagte etwas oder gab irgendeinen Ton von sich, jeder war vollkommen auf seine Arbeit konzentriert.

An den Wänden dieser Halle führten Leitern auf eine erhöhte Plattform, welche um die Kapsel herum einen vollständigen Kreis bildete. Dort oben standen Pokémon, unter anderem Pantimos, Psiana und Kadabra, aber auch noch einige, von denen Raelene auf die Schnelle keinen Blick erhaschen konnte. Anscheinend waren sie dabei kontinuierlich einen Schild zu erschaffen, der sich von außen an das Panzerglas anschmiegte.

„Normalerweise nutzen wir die gleiche Technik zur Erschaffung eines Schutzschildes wie in den Stadien von Galar“, erläuterte ihnen der Angestellte nebenbei. „Da wir aber aktuell noch damit beschäftigt sind den Fehler zu finden, wegen dem ein Riss entstand, setzen wir zur Vorsicht solange Pokémon ein. Sie werden jede Stunde abgelöst und haben dann Pause.“

Raelene schmerzte der Anblick irgendwie. Dabei war es normal, Pokémon bei der Arbeit helfen zu lassen. Immerhin waren sie auch beim Bergbau nicht mehr wegzudenken. Etwas daran kam ihr dennoch ... falsch vor. Sie sagte aber nichts dazu. Dieses Recht durfte sie sich nicht herausnehmen, nachdem sie jahrelang anderen die Verantwortung überlassen hatte, Endynalos sicher zu verwahren.

Endynalos …

Er befand sich hinter dem Panzerglas, im Zentrum dieser gigantischen Kapsel. Einsam und abgeschottet lag ein Pokéball auf einem Sockel. Von der Decke hingen unzählige dickere und dünne Drähte, die sich auf dem Weg nach unten ineinander verschlungen und mit ihren Spitzen die handgroße Kugel an ihrem Platz fixierten. Feine Funken sprühten immer wieder hervor, die den Pokéball umschlossen und in diesen einzudringen schienen.

Außerdem wurde er von grellen Scheinwerfern beleuchtet, während es in der restlichen Halle beinahe stockdunkel war. Das ganze kam ihr so surreal vor. Wie in einem Film.

Während der Angestellte weiter motiviert allerhand Details über die Einrichtung erläuterte, konnte Raelene nur mit Anspannung den Pokéball in der Kapsel anstarren. Sie fühlte sich schrecklich.

„Ich finde es furchtbar“, flüsterte sie Delion zu.

Selbst in diesem Augenblick hatte sie kein Recht, so eine Meinung zu äußern, aber genau das war es, was sie empfand. Alles an diesem Ort erschien ihr falsch. Aber Endynalos hätte damals Galar zerstört, also gab es keinen anderen Weg. Oder?

Auf Delions Stirn hatten sich tiefe Krater gebildet, seine Mimik war verhärtet. „Ich finde es auch furchtbar.“

Der Angestellte drehte sich zu ihnen und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. Er wirkte ziemlich stolz darauf, was die Einrichtung in den letzten Jahren geleistet hatte ... und im Grunde zu recht, auch wenn Raelene das nicht behagte.

„Also, das wären die elementaren Details“, sagte er, mit fester Stimme – die Verwirrung über diesen spontanen Besuch der beiden war offenbar gänzlich verflogen. „Ich stehe Ihnen für Fragen gerne zur Verfügung. Wollen Sie sich etwas aus einer anderen Perspektive anschauen?“

Raelene glaubte nicht, dass sie dadurch einen anderen Eindruck gewinnen könnte. Sie betrachtete den Pokéball, in dem Endynalos gefangen war. Es war ein Hyperball. Damals hatte sie auf Nummer sicher gehen wollen, als sie diesen wählte, um Endynalos einzufangen.

Delion sah ebenfalls zu dem Pokéball. „Endynalos ist wirklich immer da drin? Er darf nie raus?“

Angeblich gab es Trainer, die ihre Pokémon auch nur zum Kampf befreiten und sie ansonsten immer eingesperrt ließen. Was für ein trauriges Schicksal für ein Pokémon. Das galt ebenso für Endynalos.

„Um Himmels Willen, natürlich nicht!“, versicherte der Angestellte sofort, wobei er heftig mit den Händen gestikulierte.

Es klang danach, als würde er glauben, Delion stellte ihn und die Einrichtung gerade auf die Probe.

„Das wäre eine Katastrophe. Wir sorgen immerzu dafür, dass er nicht aus dem Pokéball ausbrechen kann.“

In ihren Augen war Endynalos also nichts weiter als ein Gefahrenfaktor, den es zu unterdrücken galt. Mit allen Mitteln. Raelene fragte sich, ob diese Funken aus dem Drahtgeflecht dafür gedacht waren, Endynalos in seinem Gefängnis stets zu schwächen, damit er keine Kraft fand auszubrechen. Wäre das dann nicht sogar Folter?

... Schuld ... deine Schuld …

Verwirrt sah Raelene den Angestellten an, aber der hatte nichts weiter gesagt und war auch vielmehr auf Delion konzentriert. Die Stimme hatte auch nicht wirklich menschlich geklungen. Eher verzerrt. Sie lenkte ihren Blick zurück zu dem Pokéball hinter dem Panzerglas, die Nervosität spiegelte sich in ihrem Gesicht wider. Hatte sie das eben wirklich gehört? Oder verlor sie die Kontrolle über ihre eigenen Gedanken?

Derweil sprach Delion genau das an, was Raelene auch wissen wollte: „Welche Funktionen erfüllen diese Funken von dem Drahtgeflecht?“

Nahezu begeistert geriet der Angestellte direkt in einen Redeschwall und benutzte so viele komplizierte Wörter dabei, dass Raelene schnell den Anschluss verlor. Zum Glück bemerkte der Mann das zeitig genug und setzte nochmal von vorne an, diesmal mit deutlich einfacheren Worten.

„Bei einem Experiment in der Vergangenheit haben wir herausgefunden, dass die Vitalwerte von Endynalos sinken, wenn man seine eigene Energie gegen ihn verwendet. Da sonst keine bis dahin bekannte Technik dabei geholfen hatte, seine Aktivitäten einzudämmen, machen wir uns das inzwischen zu Nutze. Wir entziehen ihm einen Teil seiner Energie, leiten sie durch diese Apparatur in einen Verteiler an der Decke und lenken sie in konzentrierter Form zurück zur Quelle, um ihn so stets in einem geschwächten Zustand zu halten.“

Bestürzt vergrub Raelene das Gesicht in ihrer freien Hand. Diese Geste schien der Angestellte traurigerweise völlig falsch zu deuten, denn sie hörte deutlich, wie dieser einen zufriedenen Laut von sich gab. Wie konnte man derart blind sein?

„Das kommt wir so vor als würdet ihr ihn ununterbrochen foltern“, sprach Delion es letztendlich laut aus. „Ist das denn wirklich notwendig?“

Mit so einer Reaktion hatte der Angestellte nicht gerechnet. Er öffnete den Mund, war aber sprachlos. Unsicher warf er einen hilfesuchenden Blick zu seinen Kollegen, doch die waren vollkommen mit ihrer Arbeit beschäftigt. Also versuchte er selbst darauf zu antworten.

„Foltern?“, wiederholte er verwirrt. „Wenn Ihr das so sagt, klingt es wie ein Verbrechen. Endynalos würde uns ohne zu zögern auslöschen, oder nicht? Wenn wir das nicht tun, könnte er sich erholen und aus dem Pokéball ausbrechen ...“

„Wir wissen, dass Sie das zum Schutz von Galar tun“, wandte Raelene ein. „Aber bei solchen Methoden ist es doch kein Wunder, wenn Endynalos nur ... noch wütender wird.“

Als würde Endynalos sie tatsächlich hören, bohrte sich wieder eine Stimme in ihren Kopf hinein, diesmal wesentlich intensiver und mit einem schmerzvollen Stechen.

... Rache ... Rache ... dich vernichten ... ich vernichte dich …

Erschrocken wich Raelene zurück, kam aber nicht weit, weil Delion noch ihre Hand hielt. Sie musste sich das einbilden. Endynalos konnte nicht sprechen. Sicher nicht. Es mussten ihre Schuldgefühle sein, die gerade ein Eigenleben entwickelten. Delion warf ihr einen fragenden Blick zu, erwartete jedoch keine Antwort, denn er wandte sich direkt wieder an den Angestellten.

„Im Endeffekt ist Endynalos doch auch nur ein Pokémon. Und ein Lebewesen. Wie der Champ schon sagte, ist es da nicht verständlich, dass er unter solchen Umständen wütend wird?“

„Ich ... ich denke schon“, stimmte der Angestellte zu, immer noch unsicher. „Also, ich bin nicht von Anfang an hier gewesen, aber es gab bei der Gründung der Einrichtung viele Diskussionen darüber, wie mit Endynalos umgegangen werden soll. Es endete aber immer damit, dass es zu gefährlich sei, ihn irgendwem anzuvertrauen. Er ist zu mächtig.“

Das waren Zacian und Zamazenta auch, aber sie durften trotzdem als normale Pokémon glücklich leben, weil sie auf der Seite der Menschen waren. Wenn man Endynalos nur davon überzeugen könnte, mit der Menschheit zusammenzuarbeiten, statt gegen sie ... ob es dafür zu spät war?

Raelene bekam Kopfschmerzen. Aus der Kapsel schien weiter negative Energie auf sie einzuwirken und sie brechen zu wollen. Ob Einbildung oder nicht, Endynalos hasste sie. Ihr wurde etwas übel.

„Sie können darüber aber gerne nochmal mit Professor Magnolica reden“, wies der Angestellte die Verantwortung von sich.

Delion nickte ernst. „Das ist eine gute Idee.“

Sein Blick wanderte zwischen Endynalos' Pokéball und Raelene hin und her, ehe er eine Entscheidung zu treffen schien: „Ich denke, wir haben hier genug gesehen. Wir sollten wieder nach oben gehen. Vielen Dank für Ihre Zeit.“

„Kein Problem“, meinte der Angestellte. „Für Sie beide nehmen wir uns gerne Zeit.“

Damit gab er ihnen zu verstehen, dass sie ihm wieder folgen sollten. Raelene konnte es kaum erwarten diesen Ort zu verlassen. Aber weglaufen alleine löste das Problem nicht. Auf diese Weise konnten sie die Einrichtung nicht länger laufen lassen. Am besten redeten sie wirklich mit Magnolica darüber.

Einen Moment hielt Delion nochmal inne und warf einen letzten, intensiven Blick zu dem Pokéball, zu Endynalos, bevor er zusammen mit Raelene weiterging und diesen grauenvollen Ort vorerst wieder hinter sich ließ.



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