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You and me and the devil makes three

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Seitdem ich gesehen habe, dass Teru Tatsuya mal mit 'Happy Birthday! Angel Tatsu♡♡♡' gratuliert hat, habe ich noch größere Lust, Terus süße, herzliche, liebevolle Seite weiter auszuarbeiten bzw. ihn noch mehr in diese Richtung zu lenken. :) Yoko und Ryo wollen sie schließlich auch zu sehen bekommen.

Nach dem schmutzigen Kapitel gibt es hier großes Gefühlskino. Denn es muss sein. Teru ist selbst Schuld daran. Ausgerechnet die Herr der Ringe-Filme müssen seine Faves sein, wo sie mich doch auch ganz sentimental machen.

Sein Chestpiece. Das Symbol der Krieger kombiniert mit Saurons Auge.

Sein elbisches Zitat (ich bin so stolz, dass ich herausfinden konnte, was es bedeutet. :D). Komplett anzeigen

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Soft

Teru guckte misstrauisch zwischen Yoko und Ryo hin und her. Steckte sich eine Popcornflocke in den Mund, kaute eine Weile. Dann die Feststellung: "Ihr habt doch irgendwas vor. Irgendeine Scheiße."

Teru merkte schließlich sofort, wenn die anderen sich verbündet hatten. Das taten sie manchmal. Entweder, um Teru zu necken oder ihn sich im Bett vorzunehmen, nach einem offensichtlich abgesprochenen Plan. In solchen Situationen wurde deutlich, dass sich Yoko und Ryo schon ewig kannten. Und vor allen Dingen, dass sie in vielen Belangen einer Meinung waren, ganz egal, wie verschieden sie auch sein mochten.

Yoko sah aus, als würde er einen auf unschuldig machen wollen, was natürlich zum Scheitern verurteilt war (wir hatten es hier schließlich mit Yoko zu tun); selbst sein Pokerface war nicht perfekt. Er schmunzelte ein wenig, während Ryo bereits nicht mehr in der Lage war, sein Giggeln zu unterdrücken. Aber beide sagten nichts und griffen nur nach der Fernbedienung, was Teru nervös machte.

"Also ja", stellte er fest und klang schon etwas angepisst, legte aber die Beine hoch auf den Tisch, kaute nach außen hin gelangweilt sein Popcorn, während er stirnrunzelnd auf seinen riesigen Bildschirm schaute und abwartete, was sich dort tun würde.

"Magst du auf einmal keine Überraschungen mehr, Sugar?"

"Kommt drauf an", erwiderte Teru trocken. Man, wenn er jetzt irgendeinen ekelhaften Porno mit den anderen schauen sollte, würde er sich verpissen. Das wäre ihm zu peinlich gewesen. Ryos Kommentare dazu, er durfte gar nicht daran denken. Schlimm. Der Typ hatte schließlich kein Schamgefühl.

Als dann schließlich anstatt eines Pornos eine ihm sehr bekannt vorkommende Schrift auf dem Bildschirm erschien samt einer wohlvertrauten Musik, musste er prompt nach seinem Schnaps greifen und einen großen Schluck nehmen. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Yoko und Ryo ihn verstohlen und zugleich erwartungsvoll ansahen. Ach was, er konnte ihre Blicke eh auf seiner Haut spüren.

"Ihr seid voll sado!", beklagte er sich und wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab.

"Aber warum denn?" Ryo klang tatsächlich ahnungslos. Er legte seinen Arm um Teru und tätschelte ihm aufmunternd die Schulter. "Du liebst die Herr der Ringe-Filme doch."

Teru schnaufte. Das tat er, oh ja. Und wie. Und trotzdem waren seine Männer sadistisch, dafür, dass sie ihm das hier antaten. Damit bezog er sich nicht auf die Stunden, die sie hier auf der Couch verbringen würden (das Ganze würde die halbe Nacht dauern), sondern auf ganz andere Aspekte, die der Film mit sich brachte. So schmollte er vor sich hin, ließ sich jedoch von Ryo näher ziehen. Yoko strich ihm immer wieder über das Bein, ließ seine Hand irgendwann dort liegen.

"Was gefällt dir eigentlich am besten an den Filmen?"

Teru war schon nach ein paar Minuten hinüber. Er würde es nicht verstecken können, so, wie er nichts vor den anderen verstecken konnte. Okay. Nun dämmerte ihm, warum sie hier saßen und diese wunderschönen Filme zusammen schauten. Es ging nur um Teru. Um seine verdammte Gefühlswelt. Und die war eben alles andere als klein.

"Alles. Das Gesamtkunstwerk", erklärte er, während gerade die traumhafte Landschaft von Mittelerde gezeigt wurde. "Die Grafik. Guckt sie euch an." Er machte eine lange Pause, trank etwas. "Die Musik. Manche der Lieder...brechen mir das Herz." Als Antwort darauf nahm Yoko seine Hand, hielt sie fest. "Die Moral. Dass Freundschaft, Zusammenhalt und positives Denken alles sind. Dass man alles erreichen kann, wenn man nur daran glaubt und nicht aufgibt."

Ryo sah ihn bewegt an. Yoko lächelte zärtlich. Ein wenig Zeit verstrich, dann lehnte Ryo seine Wange gegen Terus Kopf.

"Sag' mal", begann er leise. Im Hintergrund erklangen Geigentöne, schwer, melancholisch, zum Weinen schön. Teru schloss die Augen, wenn auch nur für einen Moment lang. "Was bedeutet das elbische Zitat auf deiner Flanke?"

Teru trug neben dem Tattoo, welches sich über seine Brust erstreckte und welches verschiedene Referenzen zu der Herr der Ringe-Trilogie enthielt, auch jene Worte in den ästhetischen Lettern der Elben in seiner Haut. Er schluckte, sah erst Yoko, dann Ryo ernst an.

"Selbst die Dunkelheit muss weichen", zitierte er andächtig. "Ein neuer Tag wird kommen und wenn die Sonne scheint, wird sie umso heller scheinen."

Ryo drückte ihm einen langen, sanften Kuss auf die Schläfe, zutiefst berührt aufgrund der Tatsache, dass solch poetische Dinge zu Teru durchdringen konnten. Dem wilden, wahnsinnigen Teru. Es war nichts Unbekanntes für sie, dass der Jüngste sensibel war, nicht mehr, aber das hieß nicht, dass sie es nicht mehr schätzen würden, jedes Mal aufs Neue. Es blieb ein kleines Wunder.

Yoko, der Terus Hand inzwischen auf seinen eigenen Schoß gezogen hatte und sie mit beiden Händen umfasst hielt, wollte noch mehr in die Tiefe gehen. Terus Tiefe war der schönste Ort. Ein kleines Paradies. So groß und bezaubernd schön, mit solch empfindlichen Pflänzchen zu einem Garten gemacht, der viel Pflege benötigte von jemandem, der Aufmerksamkeit und Fingerspitzengefühl besaß.

"Warum ausgerechnet dieses Zitat?"

Teru begann zu erzählen. Es spielte nun keine Rolle mehr. Ryo und Yoko sollten ihn sehen. Nackt. Auch wenn es wie immer ein bisschen wehtat, zumindest am Anfang.

"Wahrscheinlich hat das alles irgendwie mit meiner Familie zu tun. Meine Schwester war immer das Lieblingskind meiner Eltern. Vielleicht, weil sie eben ein Mädchen ist. Keine Ahnung. Und nur Mädchen dürfen kuscheln und weinen, ja, so sind meine Eltern halt. So denken sie." Er hob die Schultern, lehnte sich aber nun noch mehr an Ryo. "Ich sollte als Junge eben immer stark sein und kein Weichling. Als ich dann anfing, mich für Musik zu interessieren...tja, da waren sie nicht begeistert." Er lachte freudlos auf. "Aber ich bin immer mehr zu 'nem Freak geworden. Trotzdem ging's mir schon als Teenager oft Scheiße." Er machte eine Pause, sortierte seine Gedanken. "Weil ich meine Gefühle immer unterdrückt hab', hab' ich eben irgendwann gar nix mehr gefühlt. Ich hab' mich selber nicht mehr gefühlt. Ich hab' zu Saufen und zu Kiffen angefangen. Scheiße gemacht, für den Adrenalinrausch. Das hat schon 'n bisschen geholfen. Aber nicht auf die Dauer. Ich musste den Stock aus dem Arsch nehmen und zu mir selber stehen. Positiv denken. Damit die Dunkelheit verschwindet und die Sonne scheint." Er grinste, aber es sah fragil aus. So sehr nach einer bröckelnden Fassade, dass Yoko sich vorlehnte und behutsam seine Stirn küsste. So wurde aus dem Grinsen ein weiches Lächeln, ehe Teru seinen Kopf gegen Yokos Schulter lehnte. Die Männer rückten näher zusammen, hielten Teru in ihrer Mitte umarmt. Teru mochte heutzutage ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern haben, aber doch würde es immer zwischen ihnen stehen, dass er als Kind nicht die Geborgenheit erhalten hatte, die für ihn eigentlich so wichtig gewesen wäre. Jetzt hatte er Yoko und Ryo und konnte so viel nachholen. Er musste es nur zulassen. Und er tat es. Immer mehr. Denn er brauchte es. Und außerdem war es schön, so schön.

Stunden später schaute er mit Tränen in den Augen zu, wie Frodo und Sam sich voneinander verabschiedeten.

"Ich komm‘ mit dieser Stelle nich' klar", echauffierte er sich mit brechender Stimme und wischte sein Gesicht mit Ryos Shirt ab, hielt sich dann den Arm vor die Augen und stieß ein gequältes Seufzen aus. "Verdammt, das is' Scheiße. Die sollen sich nich' trennen...!"

"Also wir würden dich jedenfalls nicht gehen lassen, egal, was das Drehbuch sagt", versprach Ryo und sah zu Yoko. "Stimmt's, Yoyo?"

Der Angesprochene nickte und wurde von Teru groß angesehen, als dieser den Arm herunternahm und sich anstelle die Nase damit abwischte.

"Du brauchst keine Angst zu haben." Yoko lächelte gütig. "Daddys und Big Bros hat man für immer an der Backe." Genau deshalb waren sie ja eine Familie. Weil sie alle insgeheim hofften, dass es ewig so blieb.

Teru lachte herzzerreißend auf.

"Ihr seid so sentimental!" Sein Herz tat so weh aufgrund des Films und weil diese Sadisten so penetrant in seinen Gefühlen herumstocherten, aber gleichzeitig war er so unendlich glücklich, dass er schon deshalb weinen musste.

Im Abspann des Films aber war er ganz leise, genau wie die anderen. Stille Tränen befeuchteten Terus Wangen, als nun auch noch Enyas Stimme sein Herz in tausend Teile brach. Aber Yoko und Ryo erging es nicht anders. Abwechselnd trockneten sie Terus Tränen mit ihren Händen, bis der Jüngste sich beruhigte und mit geschlossenen Augen nur noch den Moment genoss, den die Bassgeigen im Hintergrund untermalten. Yoko lächelte Ryo überrascht an, als er die Gänsehaut auf dessen Armen ertastete. Feuchte Augen hatte auch der Bassist. Aber Yoko achtete darauf nur für einen Moment. Dann senkte er die Lider, erwiderte es, als Teru seine Nase zärtlich an seiner rieb.

Teru öffnete langsam die Augen, sah Yoko ohne Scham oder Zweifel an.

"Ich bin so verliebt in dich."

Er wandte sich zu Ryo um, stupste auch seine Nase sanft mit der eigenen an.

"In dich bin ich genauso verliebt."

Sie alle schlossen nun die Augen und schmiegten sich aneinander wie zur Andacht, hielten sich an den Händen.

A promise lives within you... In Terus Fall war das das Versprechen, auch seinen zarten Gefühlen freien Lauf zu lassen. Die Gelegenheit dazu hatte er bekommen. Ryo und Yoko würden Terus Sensibilität behüten wie den einen Ring, auch wenn diese anders als das Schmuckstück im Film kein böser Schatz war, sondern das Beste und Schönste von sich, das Teru den beiden von sich anvertrauen konnte.



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