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Halloween in Atlantis

von
Koautoren: Futuhiro  DieLadi

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Dr. Elizabeth Weir [Futuhiro]

Dr. Elizabeth Weir bog gut gelaunt um die Ecke und bekam gerade noch Woolseys frustriertes „langsam machen Todds Scherze mich fertig“ mit. Sie sah ihn und einen ziemlich verstörten Radek Zelenka im Gang herumstehen, und beschloss, sich dazuzugesellen.

Als Woolsey ihr deprimiert schilderte, was ihm auf der Krankenstation widerfahren war, und welche suspekten Ereignisse ihm von den anderen zu Ohren gekommen waren, musste sie lachen. „Sie haben den Wraith also in die Gepflogenheiten von Halloween eingewiesen, ja?“

„Ja. Und er lernt schnell, wie mir scheint.“

„Nagut …“, meinte Dr. Weir und begann zu grübeln, noch immer mit dem erheiterten Lächeln auf den Lippen. „Todd will Halloween spielen? Tun wir ihm den Gefallen. Radek, ich könnte ihre Hilfe brauchen.“

„Also, eigentlich hab ich Dienst“, gab der unschlüssig zurück. „Ich glaube, ich sollte lieber zurück in den Kommandoraum gehen.“

„Ja. Genau das wollte ich auch gerade vorschlagen“, schmunzelte Dr. Weir verschwörerisch.
 

Todd lungerte in seiner Zelle herum und amüsierte sich prächtig. Etwas anderes hatte er ja hier in seinem langweiligen, trostlosen Kerker auch nicht zu tun. Wenn er so drüber nachdachte, befand er sich eigentlich in einer echt makaberen Lage. Da war er so lange bei den Genii gefangen gewesen, dass er nicht mal mehr sagen konnte, wie lange überhaupt. Jedenfalls lange genug, um Hoffnung wie Verzweiflung gleichermaßen fahren zu lassen, und sich einer stumpfen, teilnahmslosen Leere hinzugeben. Dann, nach wer weiß wie vielen Zeitaltern, war er tatsächlich wieder freigekommen – nach den Maßstäben eines Wraith nur einen Augenblick lang – nur um gleich darauf wieder in einer Zelle zu landen. Gefangen von den Menschen, die ihn zuvor von den Genii befreit hatten. Verrückte Welt. Allerdings waren diese Menschen von der Erde eine weitaus unterhaltsamere Gesellschaft, wie er momentan feststellte.

Er überlegte schon, wen er als nächstes ärgern könnte, als er plötzlich spürte, wie die Stimmung auf Atlantis kippte. Der wachhabende Soldat vor seiner Zelle erhielt einen Funkspruch, den Todd aufgrund der Entfernung nicht komplett verstehen konnte. Irgendwas mit ‚Atlantis räumen‘? Der Soldat verschwand kommentarlos und kam auch nicht wieder. Todd war allein und unbeaufsichtigt. Das hatte es, seit er hier war, noch nie gegeben!

Nervös ließ er seine telepathischen Fühler durch die Stadt schweifen und traf überall auf die gleiche, emsige Aufbruchstimmung. Die Menschen verließen die Stadt der Vorfahren. Todd begann in seiner Zelle hin und her zu tigern wie ein Raubtier. Was passierte gerade? Wann würde jemand kommen, um ihn abzuholen? Oder ihm wenigstens erklären, was los war? Da die Wache weg war, konnte er niemanden fragen.
 

Eine halbe Stunde später wurde es bereits merklich ruhiger in Atlantis. Die meisten Menschen waren schon verschwunden. Nach und nach wurden Systeme oder gleich ganze Teile der Stadt abgeschalten. Todd registrierte, wie über ihm die Lüftung den Dienst einstellte. Dieses leise, monotone Säuseln, das er erst jetzt so richtig bemerkte, als es plötzlich verstummte. Die Ruhe war gespenstisch.

„Äh … Hilfe?“, rief er halblaut in die Stille hinein, wohl wissend, dass keiner da war, der ihn hörte. Ihm wurde langsam mulmig. „Hallo! Ist da noch irgendwer?“ Als wäre das eine Antwort, ging in diesem Moment das Licht aus und Todd blieb in einer schummrigen Notbeleuchtung zurück, die kaum reichte, um die gegenüberliegenden Wände zu erkennen. Jetzt wurde ihm WIRKLICH anders zumute! Es würde niemand kommen, um ihn abzuholen! Sie hatten ihn hier vergessen! Oder vielleicht sogar bewusst zurückgelassen! Er würde hier verhungern! Panisch ließ er wieder seine telepathischen Sinne durch die Stadt streifen, ob nicht noch irgendwo eine letzte Menschenseele in Reichweite war, der er sich in Erinnerung bringen konnte. Parallel dazu suchte sein Blick das Kraftfeld nach Fluchtmöglichkeiten ab, für die er bisher einfach noch nicht verzweifelt genug gewesen war, um sie in Erwägung zu ziehen. Natürlich gab es keine.

„HILFE!!!“, begann er zu brüllen. „Hilfe! Ich bin noch hier drin! Hört ihr mich!?“

Die Notbeleuchtung ging ebenfalls aus und Todd fand sich in völliger Dunkelheit wieder. Nur das Kraftfeld blieb weiterhin aktiv, wie ein entsprechender Test ihm bestätigte. „Mist, verdammter! Hallo!!!???“ Er ärgerte sich, dass er den Menschen eingeredet hatte, es wären fremde Wraith in der Stadt. Wahrscheinlich waren die nur deshalb so Hals über Kopf hier abgehauen.
 

Dr. Elizabeth Weir stand draußen auf dem Festland in einem provisorisch errichteten Technikzelt und schaltete die Kameras auf Nachtsicht um. Sie, Col. Sheppard und der Rest seines Teams kicherten erheitert in sich hinein, während sie auf dem Bildschirm Todds immer panischer werdendes Gebahren mitverfolgten. Es war nicht zu übersehen, dass dem Wraith echt die Muffe ging.

„Jetzt sieht er mal, wie das ist, so veralbert zu werden“, brummte Ronon schadenfroh.

Sie schauten zu, wie der Wraith begann, mit seinem Stuhl wieder und wieder auf das Kraftfeld einzuschlagen.

„Na kommt, ich geh ihn erlösen!“, beschloss John Sheppard irgendwann, dem der Wraith langsam anfing leidzutun.

„Es war ein ganz schöner Aufwand, die gesamte Stadt zu räumen, nur um ihm einen Streich zu spielen“, hielt Carson dagegen. Er war wegen der Sache mit dem Kilt immer noch etwas beleidigt „Wir sollten ihn noch ne Weile schmoren lassen“

„Nö. Mir ist es zu kalt hier draußen. Ich geh ihm sagen, dass wir ihn nur auf den Arm genommen haben, und dann können wir alle wieder reingehen und weiterfeiern“, beharrte John.

Radek nickte eifrig. Er hatte die Abschaltung der Stadt geleitet. „Besser ist das!“, stimmte er zu. „Ich weiß nämlich nicht, wie lange der Notstrom die Zelle verriegelt hält. Wenn wir noch ´ne Weile warten, lassen wir ihn am Ende noch versehentlich frei.“

Wie zum Beweis sahen sie auf dem Bildschirm in aller Deutlichkeit, wie just in diesem Moment der Stuhl durch das Kraftfeld flog, und Todd, getragen von seinem eigenen Schwung, haltlos hinterherstolperte.

„Äh … Radek!?“, meinte John Sheppard zwischen erschrocken und tadelnd.

Der Tscheche wurde blass und starrte nur wortlos auf den Monitor. Alle anderen mit ihm.

„Naja, sehen wir es positiv“, versuchte Rodney McKay die Stimmung zu retten. „Ein freilaufendes, tödliches Monster, das macht doch unsere Halloween-Party gleich viel authentischer!“

„Ja. Fröhliches Halloween“, gab John trocken und humorlos zurück.



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Kommentare zu diesem Kapitel (0)

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Von:  Chai-Cherry-Tea
2021-11-01T20:59:50+00:00 01.11.2021 21:59
Futuhiro Das war eine wunderbare Wendung. Spannend und Lustig.
Ja, Todd tut mir auch ein bisschen leid xD aber jetzt kann er ja mitfeiern xD


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