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Familienleben

von

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Viel Besuch

Dienstag, 05.06.18
 

„Hana-chan, sieh mal!“, rief Ryu aufgeregt und zeigte ihr ein Pferde-Plüschtier, dass er letzten Monat zum Tag des Kindes geschenkt bekommen hatte. Die kleine Tochter von Makki und Mattsun bekam leuchtende Augen und sie spielten damit, was der Rosahaarige und Toru lächelnd beobachteten. Sie waren in der Küche und tratschten ein wenig über die neuesten Modetrends und was in den Nachbarschaften so abging, während es im Wohnzimmer eine Krisensitzung zwischen Iwa, Mattsun und Kuro gab. Sein Mann hatte die Katze nach der Arbeit mitgebracht und die drei Alphas sollten sich in Ruhe austauschen. Denn so wie er Keiji, Taka, Eita und Shoyo schon seit seinem zehnten Lebensjahr kannte, so traf das auch auf ihre fünf Männer zu. Und Tetsurou hatte die Unterstützung dringend nötig, das hatte er schon bei der kurzen Begrüßung sofort gemerkt.

„So, ich werde mal mit dem Kochen anfangen. Magst du kurz drüben nachfragen, ob Tetsurou auch bleibt?“, bat Toru und stand auf. „Ja klar, mach ich“, stimmte Makki sofort zu und schlenderte in den Flur, was ihm die Aufmerksamkeit der Kinder sicherte, die bis dahin nur mit sich beschäftigt gewesen waren. „Ist was, Mama?“ „Nein, alles gut, Aki-chan. Er fragt nur kurz was bei Papa nach und kommt dann wieder“, antwortete er und füllte ihre Plastikbecher noch etwas mit Wasser nach, dann wandte er sich dem Essen zu. Die Kinder widmeten sich wieder ihren Spielzeugen, doch mit einem Ohr hörte er, dass das wohl langsam langweilig wurde.

„Wenn das für dich in Ordnung ist, würde er gern bleiben“, antwortete Takahiro, als er wieder hereinkam und Toru nickte. „Na klar, kein Problem.“ „Mama, wir wollen malen!“, rief Ryu plötzlich, doch er kam gar nicht dazu, etwas zu erwidern, da sich sein Kumpel bereits einmischte: „Deine Mama hat gerade angefangen, das Abendessen vorzubereiten. Die hat jetzt keine Zeit. Aber wenn du mir zeigst, wo die Sachen sind, holen wir sie zusammen, in Ordnung?“ „Ok, Tante!“ Ryu krabbelte von seinem Stuhl und rannte los in Richtung seines Zimmers und Toru nickte ihm dankbar zu. Heute würde es wirklich voll bei ihnen werden, aber zum Glück konnten sie den Tisch ausziehen, sodass statt sechs zehn Leute Platz nehmen konnten und in der Abstellkammer hatten sie dafür extra noch Stühle stehen.
 

Eine Stunde später saßen sie alle am gedeckten Esstisch und ließen es sich schmecken. Er freute sich über das Lob des gelungenen Mahls und schnitt es für Aki in kleine Stücke, damit er es direkt essen konnte. Makki tat es bei Hana gleich, nur Ryu konnte das schon selbst – zumindest sagte er das seinem Papa, doch schmollend musste er feststellen, dass das doch nicht so klappte.

„Na komm, Kurzer. Ich helfe dir eben und das nächste Mal kriegest du das bestimmt hin, hm?“, wandte sich Tetsurou an ihn und Ryu schwieg beleidigt, ehe er kleinlaut zustimmte. Ein kleines Lächeln legte sich auf die Lippen des Violetthaarigen, als er beobachtete, wie Kuro das Essen in kleine Häppchen schnitt und Ryu dabei noch Tipps gab, wie er das selber machen konnte. Aufmerksam beobachtete sein Sohn ihn dabei und aß dann in Ruhe weiter. Er wäre wirklich ein toller Vater.

„Ich will noch wach bleiben!“, quengelte Aki, als Hajime ihn nach dem Essen ins Bett bringen wollte und dieser schmunzelte. „Dir fallen doch schon die Augen zu, Kurzer. Der Tag war lang und es ist schon spät.“ „Aber Tante Tata! Die Onkel! Und Hana!“, wehrte er sich und zappelte auf den Armen, dass Iwa für einen kurzen Moment Probleme hatte, ihn festzuhalten. „Die kommen uns bald wieder besuchen, Schatz. Also sag auf Wiedersehen und dann lese ich dir noch etwas vor, ja?“ „Au ja! Tschüüüss!“ „Ich will auch was vorgelesen kriegen, Papa!“, meldete sich Ryu zu Wort und zog an seinem Hosenbein. „Was denn? Du auch schon ins Bett?“ „Nein, aber vorlesen!“ Die anderen grinsten, denn es war klar, dass auch der Große beim Vorlesen einschlafen würde.

Toru gab beiden noch ein Gute Nacht Küsschen und dann verschwand Hajime mit den beiden Kindern im Flur. Bis beide im Bad fertig waren und dann im Bett lagen, würde es noch ein paar Minuten dauern und er wandte sich an Makki. Lächelnd bemerkte er, dass Hana auf seinem Schoß saß und schon zu schlafen schien. Nach dem ganzen Spielen war der Tag bestimmt auch sehr aufregend für sie gewesen.

„Keiji und ich haben im Übrigen beschlossen, das Kind zu bekommen“, meldete sich Tetsurou plötzlich zu Wort und hatte umgehend die Aufmerksamkeit der Anwesenden. „Das ist bestimmt eine schwere Entscheidung gewesen“, murmelte Toru und die Katze nickte. „Ja, aber wir werden das gemeinsam schaffen. Am Freitag treffe ich mich mit Keiji und Bokuto, denn wir müssen das dann ja zu Dritt auf die Reihe bekommen.“ „Ich bewundere dich dafür, dass du das wirklich so durchziehen willst“, entgegnete Takahiro und der Schwarzhaarige seufzte. „Das Kind kann doch nichts dafür, dass unsere Liebe zum Scheitern verurteilt ist. Und mit der Zeit werde ich schon mit Bokuto klarkommen. Für euch ist das vielleicht nicht zu verstehen, aber gerade weil ich Keiji so liebe, bin ich zu diesem Schritt bereit. Denn ich weiß, dass Keiji auch Kinder haben möchte und wenn er mit Bokuto glücklich wird, dann ist es das Beste für ihn. Ich habe ja auch noch ein paar Jahre Zeit, meinen Traumpartner zu finden. Mit Zeit und Geduld wird das schon werden“, erklärte Kuro und fing an zu grinsen. Es war nicht richtig überzeugend, aber es machte klar, dass er jetzt nicht groß weiter darüber diskutieren wollte und Taka, Issei und er respektierten das. „Wir sind für dich da, Kumpel“, sagte Makki abschließend und der Violetthaarige nickte zustimmend, als Issei bewusst das Thema wechselte: „Bevor ich das vergesse. Taka und ich haben für Samstag noch geplant, Snacks zu machen. Wir sind so viele, dass wir das ja nicht nur Miya überlassen können.“ „Ja, ich habe auch schon überlegt, noch etwas zu machen. Ein paar Onigiri oder Makirollen. Ich bin auch schon gespannt, was Shoyo und Eita für einen Kuchen backen wollen. So wie ich die Zwei kenne, wird das bestimmt eine supergroße.“ „Tja, wir wollen ja auch alle ein großes Stück davon abbekommen, also müssen sie sich ja ins Zeug legen“, erwiderte Tetsurou grinsend und er kicherte. „Ja, das stimmt.“ „Ihre Kuchen sind auch einfach so lecker! Der Erdbeerkuchen letztes Mal war der Beste, den ich je gegessen habe“, schwärmte Taka und allgemeines Nicken in der Runde.

„Sie sollten eine Konditorei aufmachen“, schlug Tetsurou vor und Issei lachte: „Sie hätten auf jeden Fall ein paar Stammkunden.“

Toru und Makki schmollten, wen er denn meinen könnte, während der Violetthaarige den Tisch abräumte und die Küche wieder auf Vordermann brachte. Dann füllte er noch die Näpfe für Zorro und Katsuya auf, die das sofort witterten und angelaufen kamen. Man merkte, dass sie ihr Fressen heute eine Stunde später als sonst bekamen. Sie schienen sich fast daran zu verschlucken. Ein Wunder, dass sie ihn noch nicht traktiert hatten.

Als er fertig war, nahm er wieder am Tisch Platz und sie unterhielten sich noch über Belangloses, bis Iwa wieder dazukam. „Wie ich sehe, war der Tag nicht nur für die Jungs aufregend“, meinte er lächelnd und Makki schmunzelte: „Stimmt. Die kleine Prinzessin hatte heute auch nur einen kurzen Mittagsschlaf.“ „Deswegen werden wir uns auch so langsam auf den Heimweg machen. Dann kann sie in Ruhe in ihrem Bett weiterschlafen“, meinte Mattsun und Tetsurou stimmte zu: „Ich werde euch begleiten.“
 

Kurze Zeit später waren sie allein und Toru streckte sich. Er mochte es, Besuch zu haben und es war wirklich schön gewesen, aber jetzt war er kaputt und freute sich darauf, mit seinem Schatz noch etwas auf dem Sofa zu kuscheln.

Hajime hatte es sich schon gemütlich gemacht und er nahm die Kuscheldecke vom Sessel und schmiegte sich an seinen Mann, der sofort einen Arm um ihn legte und ihn an sich zog.

Morgenvormittag hatte er einen Termin bei seinem Schwangerschaftsarzt, was er Iwa noch gar nicht gesagt hatte. Er weigerte sich, ihn Frauenarzt zu nennen, denn auch wenn er eine Vagina und keinen Penis hatte, fühlte er sich dennoch als Mann. Deswegen hatte er seine eigene Bezeichnung für den Doc. Es war eine Routineuntersuchung, doch seine Periode war überfällig und wenn er an die letzten Male dachte, könnte es durchaus sein, dass er erneut schwanger war. Doch bevor er nicht sicher war, wollte er noch nichts sagen. Denn er wusste, dass Hajime sich noch weitere Kinder wünschte und er wollte keine Hoffnungen wecken, die nachher enttäuscht wurden. Dabei wäre jetzt eine gute Zeit, wo ihre Jungs langsam durchschliefen, wenn sie nicht gerade Alpträume hatten.

„Oh man, was für ein Tag“, brummte sein Mann. „Ja, war echt lang. Wie war das Gespräch vorhin?“ „Kuro ist der festen Überzeugung, dass er das mit Bokuto und dem Kind hinkriegen wird. Ich bin nicht sicher, ob er wirklich weiß, worauf er sich da einlässt, aber er hat seine Entscheidung getroffen. Und was das angeht, kann er genauso stur sein wie du, also haben Issei und ich ihm unsere Unterstützung zugesagt und hoffen, dass das ein gutes Ende nimmt.“ „Ich kann ihn schon verstehen, wo er sich so sehr ein Kind wünscht. Ich meine, du hast doch auch gesehen, wie er sich vorhin um Ryu gekümmert hat. Und vielleicht ist er ja wirklich innerlich bereit, Keiji loszulassen. Ich wünsche ihm nur sehr, dass er seinen Traumpartner finden wird – egal, wer es am Ende sein wird.“ Hajime nickte und strich ihm über den Oberarm und schnurrend kuschelte er sich noch enger an ihn. Zorro sprang auf seine Beine und rollte sich in einer Kuhle ein und eine angenehme Ruhe legte sich über sie. Sie schauten sich eine Dokumentation über den Vatikan an und Toru sog die Atmosphäre förmlich in sich auf.

Diese Momente liebte er so sehr, wenn ein anstrengender Tag so ausklingen konnte. „Wow, deine glückliche Ausstrahlung ist ja umwerfend“, murmelte Hajime neckend und gab ihm ein Küsschen auf die Haare. „Na, ich bin jawohl immer umwerfend!“, schoss er kichernd zurück und bekam eine Gänsehaut, als sein Schatz begann zu lachen. „Ja, besonders beim Windeln wechseln“, gluckste dieser nach einem Moment, was ihn nun lachen ließ. Tja, je nachdem war das ab morgen wohl wieder aktuell.
 

Sie hatten sich gerade auf ihr Bett gesetzt und wollten sich hinlegen, als die Tür aufgeschoben wurde. Ryu kam weinend mit seinem Stoffhasen im Arm herein und schniefte, als er sagte: „Mama, Papa! Da sind Monster!“ Sie schauten sich kurz an, dann stand der Violetthaarige nochmal auf und kniete sich vor seinen Sohn. „Hast du schlecht geträumt, mein Schatz?“ Er nickte und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. Sofort nahm er ihn in den Arm und spürte, wie sich der Kurze an seinem Schlaf T-Shirt festkrallte. Also nahm er ihn hoch und setzte sich mit ihm auf das Bett. Hajime nahm sein Kopfkissen und Toru lehnte sich dagegen, sodass er mit dem Rücken gegen das Bettgestell dasaß. Ryu hatte er auf seinen Schoß gesetzt und Hajime rutschte neben ihn und strich seinem Sohn über den Kopf. „Was hast du denn geträumt, hm?“ „D-da waren Monster! Die konnten fliegen. Die haben Aki-chan und euch mitgenommen! I-ich wollte hinterher, aber ich kann doch nicht fliegen! Plötzlich war ein großes Monster hinter mir! Es wollte mich holen! Und ihr wart weg!“ Der Körper schüttelte sich bei den nächsten Tränen und Toru wiegte ihn leicht in seinen Armen, während Iwa ihm beruhigend über die Arme strich. „Ganz ruhig, Schatz. Wir werden immer für Aki und dich da sein. Egal, was passiert, hörst du?“, versprach Iwa und er stimmte zu: „Papa hat recht. Wir haben euch beide ganz doll lieb und passen immer auf euch auf. Das ist ein schlimmer Traum, den du hattest, Schatz. Aber uns wird nichts passieren. Da kannst du dir sicher sein.“ Ryu nickte leicht, drückte noch immer den Stoffhasen an sich, den seine Eltern ihm zur Geburt geschenkt hatten. Damals war das Stofftier so groß wie er gewesen.

„Darf ich bei euch schlafen?“, wollte er schniefend wissen und während er vom Nachttisch ein Taschentuch nahm und die Tränen und den Rotz wegwischte, nickte Iwaizumi zustimmend. „Na klar, Großer. Wer so schlecht geträumt hat, darf auch hierbleiben, hm?“ „Danke Papa!“ Er krabbelte zu ihm rüber und umarmte ihn, was Toru liebevoll lächeln ließ. Sein Schatz war ein großartiger Vater und er konnte auch nach drei Jahren Ehe mit ihm nicht glücklicher sein. Manchmal glaubte er, dass es ein viel zu schöner Traum war, aus dem er bald aufwachen würde, um wieder auf dem Boden der Tatsachen zu landen. Doch das passierte nicht und deswegen genoss er es umso mehr.

„Sieh mal, Mama schläft schon mit offenen Augen“, kicherte Hajime plötzlich und irritiert drehte er den Kopf zu den Beiden. Blinzelnd stellte er fest, dass sich seine Jungs schon hingelegt hatten und zu ihm hochgrinsten. Ups, da war er wohl wirklich in Gedanken gewesen.

„Aber Mama, so schlafen ist doch unbequem!“ „Ähm ja, da hast du recht“, murmelte er verlegen und rutschte dann mit dem Körper auch runter, bis er mit dem Kopf auf ihrer Höhe angekommen war. Dann hob er ihn an und sein Mann schob seinen Arm darunter, denn der war das beste Kopfkissen überhaupt. Ryu kuschelte sich mit dem Rücken an Toru und er legte ihm einen Arm auf die Seite. „Gute Nacht und schlaft schön, ihr Beiden“, sagte Hajime lächelnd und gab ihnen beiden einen Kuss. „Gute Nacht!“, rief der Kurze und umarmte seinen Stoffhasen. Zum Glück schien der Schrecken des Alptraums schon wieder vergessen und Toru erwiderte lächelnd: „Schlaft schön. Bis morgen.“



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