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Für wen die Glöckchen läuten

Team 7
von

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I – Nicht bestanden

»Nicht bestanden.«

Naruto, Sakura und Sasuke starrten ihren Teamleiter und Lehrer Kakashi Hatake fassungslos an.

»Nicht … bestanden? Also, keiner von uns hat's geschafft?! Echt jetzt?«, stotterte Naruto, seine Finger schlossen sich vor Wut und Schock fest um den Griff des Kunais. Das konnte einfach nicht wahr sein! Nach allem, was er, Naruto Uzumaki, überstanden hatte, um endlich die Ninja Akademie abschließen zu können …

Sasukes Kiefer mahlten, er war so wütend, dass er vorerst verstummt war. Seine Meinung ist ganz klar – seine unfähigen Kameraden haben die Sache verbockt! Er hatte schließlich alles getan, um sein Ziel erreichen zu können, aber Kakashi Hatake war eben nicht umsonst Jounin.

Völlig blass stand Sakura neben ihren Teamkameraden, immer wieder öffnete sie ihren Mund, um ihn anschließend wortlos zu schließen, wie ein Fisch auf dem Trockenen.

»Richtig, keiner von euch hat es geschafft und wisst ihr auch warum?«, fragte Kakashi in ruhigem Tonfall.

»Weil keiner von uns ein Glöckchen ergattern konnte«, murmelte Sakura niedergeschlagen und ließ den Kopf hängen. Sie hatte ihre Stimme wiedergefunden, wenn auch brüchig und kaum zu hören.

Kakashi schüttelte langsam seinen Kopf. »Falsch. Das ist nicht der Grund.«

Naruto runzelte die Stirn. »Das versteh ich jetzt nicht! Wir sollten doch versuchen ein Glöckchen zu bekommen!«

»Ja, solltet ihr. Ist das wirklich so schwer für euch zu begreifen? Sasuke, wo willst du hin?«

Sasuke hatte sich umgedreht und war dabei einfach zu gehen, seine beiden Kameraden sahen ihm erstaunt hinterher.

Sakura lief ihm nach. »Sasuke, was machst du denn da?! Du kannst doch nicht einfach verschwinden!«

Er schnaubte nur und ging weiter. »Wir haben es nicht geschafft, was gibt es dazu noch zu sagen?! Ich verschwende nicht weiter meine Zeit mit irgendwelchen albernen Ratespielen!«

»Sasuke, du kommst sofort zurück!«, donnerte Kakashi unvermittelt los, sodass alle drei erschrocken zusammenfuhren.

Der junge Uchiha stand zögerlich da; er hatte es nicht fertig bekommen, sich eines der Glöckchen zu schnappen, da war die Wahrscheinlichkeit Kakashi einfach davonlaufen zu können ziemlich gering.

Rot im Gesicht vor Zorn stapfte er zurück, die Hände so fest zu Fäusten geballt, dass die Knöchel weiß hervortraten.

Kakashi bedachte ihn mit einem strengen Blick und sprach weiter: »So. Und jetzt will ich, dass ihr –«

»Zurück in die Ninja-Akademie geht«, beendete Sasuke murmelnd den Satz seines Lehrers, der ihn erneut scharf ansah.

»Lass mich ausreden, oder ich schick dich wirklich zurück auf die Akademie!«

Sakura sah hoffnungsvoll auf. »H-heißt das, dass wir nicht in die Schule müssen?«

Naruto begann aufgeregt auf und abzuhopsen; der Gedanke, eine zweite Chance zu bekommen war äußerst beflügelnd. Wenn es auch nur den kleinsten Lichtblick gab, doch noch Genin werden zu können, durfte er sich das auf keinen Fall entgehen lassen! Und wenn er es sogar schaffte ein Ninja zu werden und Sasuke nicht, dann würde Sakura ihn bestimmt mit ganz anderen Augen sehen!

Sasuke runzelte die Stirn. Nicht zurück in die Akademie? Ein guter Grund zu bleiben. Schon allein der Gedanke, wegen Naruto – diesem unfähigen Trottel – und Sakura – kein Trottel, aber auch unfähig – wieder zurück zur Schule zu müssen war geradezu unerträglich. Er, der Klassenbeste, durchgefallen ... Immer noch kaum zu fassen!

Kakashi verschränkte die Arme vor der Brust. »Nein, ihr müsst noch nicht zurück in die Akademie. Ich werde euch eine zweite Chance geben. In drei Tagen wiederholen wir den Test und ihr solltet euch zusammensetzen und darüber nachdenken, wie ihr ihn bestehen könnt.«

»Mann!« Naruto kratzte sich im Nacken. »Einer von uns schafft es doch sowieso nicht! Aber ich krieg das hin, echt jetzt!«

Sasuke schnaubte abfällig. Der Blondschopf sah ihn zerknirscht, aber auch schadenfroh an. »Du hast auch nicht bestanden, du Genie!«

»Okay«, Kakashi klatschte in die Hände, »Schluss mit lustig, ab mit euch, denkt an meinen Rat, in drei Tagen ist es wieder so weit.«

Naruto ballte aufgeregt seine Fäuste, nur drei Tage, um es erneut zu versuchen! Oh, er wird sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen, dieses Mal wusste er, worauf es ungefähr ankam und auch wenn die Akademie es ihm nicht bescheinigen wollte – er war durchaus lernfähig!

Sasuke atmete tief ein und aus, er musste lernen diese Sache über die Bühne zu bringen, ohne dass ihm dabei seine beiden vertrottelten Kameraden in die Quere kamen. Er würde sich von ihnen absetzen müssen und die drei Tage nutzen, eine Strategie auszuklügeln.

Und Sakura? Sie sah sich bereits wieder die Schulbank drücken. Sasuke war richtig gut, er würde schon einen Weg finden, davon war sie überzeugt. Naruto war zwar nicht richtig gut, aber richtig motiviert. Sakura hatte geglaubt, Naruto würde niemals die Akademie schaffen, und darin hatte sie sich bereits getäuscht. Mag sein, dass sie in der Theorie ein toller Ninja war, aber in der Praxis stellte sie sich als den totalen Zonk heraus. Vielleicht sollte sie etwas anderes machen. Gärtnern oder in einem Teehaus arbeiten ...

»Sakura, ich möchte anschließend noch kurz mit dir sprechen«, sagte Kakashi unvermittelt, die beiden Jungen sahen verdutzt auf, wurden aber gleich darauf von ihrem Lehrer weggescheucht.

Unsicher stand Sakura nun allein da und sah Kakashi ängstlich an.

»Mach nicht so ein Gesicht, ich hab gute Neuigkeiten für dich oder zumindest eine gute.«

»Ach ja? Welche soll das sein?«, fragte sie unsicher und schlang ihre Arme um sich selbst. Was waren die guten Neuigkeiten? Dass ihr alter Tisch in der Schule noch frei war? Dass sie eine zweite Schultüte zum Trost bekommen würde?

»Du bist wichtig für das Team, das kann ich fühlen. Auch, wenn es im Moment nicht danach aussieht und du dich nicht danach fühlst.«

Kakashis Worte erreichten Sakura physisch, aber mental brauchte sie etwas Zeit, um das Gesagte verdauen zu können.

Ich bin … wichtig? Für das Team?

»Aber Kakashi-sensei … es können doch nur zwei von uns dreien die Prüfung bestehen!«

Kakashi betrachtete Sakura eingehend. Er hatte sie für klug genug gehalten es zu verstehen. Der Schlüssel waren natürlich nicht die Glöckchen, sondern die Teamarbeit. Ob der Stein im Kopf des Mädchens noch zum Rollen kommen würde? Bei Naruto herrschte eindeutig so viel Chaos im Geist, sodass schon klare Anweisungen bei ihm kaum ankamen und Sasuke war so sehr von sich selbst überzeugt, dass er sein Team nicht als solches wahrnahm. Aber Sakura … Ja, sie sollte dem Ganzen auf die Schliche kommen können.

Kakashi beschloss es bei seinen Worten zu belassen und machte sich bereit zu gehen. »In drei Tagen, Sakura.«

Sakura stand verloren da und sah ihrem Lehrer verdutzt, nachdenklich und reichlich verzweifelt hinterher. Sie war wichtig. Für das Team.

Welches Team? Wir sind vieles, aber KEIN Team! Sekunde



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  konohayuki
2021-09-11T11:15:09+00:00 11.09.2021 13:15
Hallo Sas-_-,

als ich gesehen habe, welches der Szenarien du dir ausgesucht hast, war ich richtig gespannt, in welche Richtung du mit der Grundprämisse gehst - man hat ja auch so seine eigenen Ideen, in welche Richtung es gehen könnte.
Als kleine Anmerkung: Ich schreibe den Kommentar während des ersten Lesens.

Ich finde die Reaktionen der Drei im ersten Moment sehr schlüssig, wie du sie beschreibst. Und auch das Unverständnis darüber, dass es eben nicht die Glöckchen sind, die zum "nicht bestanden" geführt haben, finde ich gut eingefangen.

Generell finde ich deinen Schreibstil sehr angenehm zu lesen. Du nimmst den Leser mit und ich war direkt in einem "Flow" beim Lesen.

Und Sasuke, der einfach abziehen will. Kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das seine Reaktion gewesen wäre. Seine Überlegungen, ob er Kakashi davonlaufen könnte, hat mich zum Lachen gebracht.

Ich finde Team 7 insgesamt sehr gut getroffen, besonders deutlich wird das für mich immer wieder in den kleinen Gedanken, die du einstreust. Gefällt mir wirklich sehr gut.

> [...] wegen Naruto – diesem unfähigen Trottel – und Sakura – kein Trottel, aber auch unfähig [...]
Der kam unerwartet, aber es ist so Sasuke. :D Ich bin wirklich begeistert von deiner Charakterisierung.

Oh, fällt da etwa bei Sakura schon der erste Groschen?
Dass Kakashi sie als diejenige identifiziert, die auf des Rätsels Lösung kommen kann, halte ich auch für plausibel. Jetzt ist nur die Frage: Wie bekommt Sakura die zwei anderen eingenordet?
Bzw., da ich ja die Kurzbeschreibung gelesen habe: Welchen Plan hecken die Drei aus und wer wird da ausbrechen?

Der Vollständigkeit halber hätte ich eine kleine Anmerkung:
> Seine Meinung ist ganz klar – seine unfähigen Kameraden hatten die Sache verbockt!
Da bist du einmal in der Zeit gesprungen.

Das Kapitel war eine schöne Einleitung, jetzt bin ich gespannt, wie es weiter geht.

Viele Grüße
kono
Antwort von:  Sas-_-
12.09.2021 20:37
Oh nein, es ist noch nicht fertig und du bist doch schon zum Lesen gekommen o__o Und ich hab gerade prokrastiniert, um nicht lesen zu müssen, ob du es doof findest ^-^" Ich stelle gerade das letzte Kapitel fertig :3
Aber vorerst bin ich sehr erleichtert, dass du meine Charakterdarstellung toll findest und meinen Schreibstil angenehm. Man kann natürlich sagen, dass er häufig etwas "sparsam" ist, da ich nicht der große Beschreiber einiger Szenerien bin ^-^" Das weiß ich auch, ich versuche immer eine Balance zwischen Beschreiben, Dialog und Handlung zu finden.
Team 7 vor Shippuden ist das, was ich (hoffentlich) mit am besten schreiben kann. Weil ich es besonders mag, die Grundkonstellation, bevor Sasuke das Team verlassen hat. Ich mag die Synergie, die geherrscht hat unheimlich gerne :3 Ich bin auch ein Fan aller Fillerfolgen, die mit dem ursprünglichen Team 7 zu tun haben. Deshalb war es klar, dass ich mir genau dieses Szenario aussuche ^-^"

Ich hab den Fehler sofort ausgebessert >.< Da ich keinen Beta habe bzw. ich einfach zu spät dran war, fehlte dafür die Zeit und ich hoffe inständig, dass sich die Fehler in Grenzen halten.

LG
Sas


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