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Es begann mit einem Geheimnis

von

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Kapitel IV - Wenn Träume platzen

Yugi übte stundenlang, Marik schaute geduldig zu, korrigierte den Studenten, wenn er die Schritte oder Armbewegungen nicht aufreizend genug ausführte … Becken vor, Becken zurück, Augen halb zu, sich anzüglich über die Lippen lecken und ein wenig das Bein strecken, dann wieder langsam und genüsslich räkeln.

Und anschließend alles wieder von vorne.

Plötzlich meinte der Bunthaarige, „Marik, danke, dass du mir hierbei hilfst. Danke, ich bin dir wirklich dankbar!“

Yugis Augen leuchteten, da er nun jemanden hatte, der ihm half.

„Schon gut, mein Kleiner, ich würde sagen, wir machen morgen weiter mit unserem Training, denn bald wird der Club geöffnet, und ich muss vorher noch vorne an der Theke nach dem Rechten sehen.“

Yugi nickte, verabschiedete sich von dem Barkeeper und schnappte sich seinen Rucksack, danach begab er sich auf schnellstem Weg nach Hause. Die nächsten Tage über trafen sich Yugi und Marik immer nach der Uni im ´Starlights` zum Proben, sie übten einen gezielten Augenaufschlag, den perfekten Hüftschwung und sich gekonnt an der Stange zu räkeln. Als dies einigermaßen klappte, probten sie zum ersten Mal zusammen eine ganze Schrittfolge hintereinander, wie der Jüngere dort an der Stange beginnen würde, sich dort räkeln sollte, um dann langsam über die erhöhte Bühne zu tanzen und mit dem Publikum zu spielen. Es mit einzubeziehen … gezielt einzelne Gäste anzuflirten, um sich danach gekonnt zurückzuziehen. Um die VIPs und die ganzen Tops hier im Club neugierig auf den neuen Star des ´Starlights` zu machen.

Der sandblonde Barkeeper hatte im Laufe der vergangenen Tage Yugi auch darüber aufgeklärt, warum sich Moons so sehr aufregte, dass er mit dieser Art Vertrag auch sich selbst an das ´Starlights` und somit an Moons verkauft hatte. Moons hatte sofort gesehen, welch großes Potential in dem jungen Studenten steckte und hatte einen seiner besonderen Knebelverträge aus der Schublade gezogen. Wovon jedoch auch Marik zuerst nichts wusste. Dieser erfuhr davon erst nachdem der Vertrag längst unterschrieben auf dem Tisch bei Moons lag und er ihn durch Zufall las … kurz danach hatte er Yugi auch erklärt, dass er nicht nur ein einfacher Stripper hier im ´Starlights` sein würde, denn sobald es vermehrt Anfragen für ihn gäbe, würde er auch als ´Callboy` arbeiten müssen. Würde Männer, die ihn buchen wollten, begleiten und deren Wünsche erfüllen müssen, egal welche das auch sein würden!
 

Seit kurzem gab es einen neuen Stammgast im ´Starlights`, den 28jährigen Sohn eines Informatikkaufmanns, der vor ungefähr drei Wochen aus den Staaten mit seinem Vater nach Domino gezogen war.

Der Schwarzhaarige war, so wie Seto Kaiba, ein Mädchenschwarm schlechthin und nutzte den Reichtum seines Vaters voll und ganz aus. Allerdings war der Grünäugige immer sehr undurchsichtig, riss sich gerne einen One-Night-Stand nach dem anderen auf und war vor dem Morgengrauen bereits wieder aus dem Motelzimmer verschwunden. Ein absoluter Playboy … doch hatte er seit kurzem ein Auge auf Yugi geworfen und war fest entschlossen, diesen ebenfalls in sein Bett zu bekommen. Momentan saß Yugi auf den Stufen zum City-Park unter dem großen Kirschbaum, welcher ein abstraktes Muster mit seinen kahlen Ästen auf den Boden warf, genoss die wenigen, letzten Sonnenstrahlen dieses Jahres und lernte eifrig. Joey diskutierte neben ihm mit Tristan und Tea über den neuen Professor, den alle absolut unfähig fanden. Yugi ging, während er dort unter dem Baum saß, in Gedanken immer wieder die Schrittfolgen durch, die Marik mit ihm geübt hatte. Denn in zwei Tagen musste er erneut auf die Bühne, dann würde er Moons endgültig beweisen müssen, das er gut war. So gut, wie Marik dem Clubbesitzer versprochen hatte. Er wollte den Sandblonden nicht enttäuschen, denn dieser hatte so viel Zeit und Mühe in die Arbeit mit ihm gesteckt, dass durfte nicht vergebens gewesen sein. So blickte er ohne wirklich etwas von dem Text wahrzunehmen in sein Buch, knabberte leicht an seiner Lippe, als gerade eine weiße Limousine am Straßenrand hielt und ein junger, schwarzhaariger Mann ausstieg. Cool trat er zu Yugi, setzte sich und begutachtete den Bunthaarigen aus unergründlichen grünen Augen eingehend.

„Wen haben wir denn hier?“, hauchte der Schwarzhaarige Yugi ins Ohr, „Wenn das mal nicht der kleine, schüchterne Stripper von vorletzter Woche aus dem, ähm …, wie hieß der Club doch gleich noch? Ah, ja genau, aus dem ´Starlights` ist … hm, na, wenn das mal kein Glück ist!“ Grinsend rutschte er näher an Yugi heran, sah ihm tief in die eindrucksvollen violetten Seelenspiegel, „Na, mein süßer Kleiner, wie geht’s? Hast du heute schon was vor?“, grinste der Ältere leger und während Yugi unsicher zu seinem Gegenüber sah, leckte dieser sich mit der Zunge aufreizend über die Unterlippe und schaute dem Kleineren unverhohlen auf den Schritt.

„Äh, nein … ich glaube … ich weiß nicht, was Sie … du … ähm, von mir wollen“, antwortete Yugi nach einem hektischen Blick auf seine Freunde verwirrt, denn er war völlig überrumpelt. Musste er sich auch, wenn er nicht im ´Starlights` war, an seinen Vertrag halten und seinem Job als Callboy nachkommen? Vor allem, er hatte das noch nie tun müssen … Und was würde Moons machen, wenn er erfuhr, dass er sich geweigert hatte?

„Ach, komm schon, da lässt sich doch bestimmt was machen?“, flott ließ der Grünäugige seine Augenbrauen nach oben schnellen, rutschte noch näher an Yugi heran und bedrängte ihn weiter. „Nein! Und nun lass mich endlich in Ruhe“, antwortete ihm Yugi, stand hektisch auf und ging schnell die wenigen Stufen der breiten Eingangstreppe des Parks hinab. Dabei merkte der Student nicht, wie eisig blaue Augen aus einer schwarzen Limousine, welche soeben am Eingang des DominoCity Park entlang fuhr, diese Szene missbilligend beobachteten, //Wer ist das? Und was will er von ihm?//

„Roland?“

„Sie wünschen, Kaiba – sama?“

„Wenn du mich an der KaibaCorporation abgesetzt hast, bring in Erfahrung, wer dieser aufdringliche Schwarzhaarige dort bei Yugi Muto ist!“

„Sehr wohl, Kaiba – sama.“
 

Nachdem der Zwanzigjährige fast panisch vor dem Schwarzhaarigen geflohen war, ließ dieser den jungen Mann mit geringem Abstand von seiner Limousine verfolgen. Ohne das es dem kleinen Violettäugigen auffiel folgte er ihm bis nach Hause.

„Nein, wie überaus praktisch“, murmelte der geheimnisvolle Schwarzhaarige, als er sah, dass der Kleine in den Weinladen ging. Ein sehr siegessicheres Grinsen lag auf seinen schmalen Lippen!

„Irons, bring mich wieder ins Hotel …“

„Sehr wohl, Sir!“

Nachdem Yugi wenigstens zuhause noch ein wenig gelernt und danach seinem Großvater im Laden hatte, teilte er diesem mit, dass er noch etwas zu Tristan gehen würde, in dem traurigen Wissen seinen geliebten Opa abermals belogen zu haben. Bedrückt schlenderte er in Richtung Club. Als er nach einem gemäßigtem Spaziergang dort eintraf, bemerkte Marik sofort seine traurige Miene, maß den Jüngeren mit einem langen Blick. „Ey, Kleiner, welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?“

„Ach“, stöhnte der bunthaarige Stripper leise und atmete einmal tief aus, „Es ist nichts wichtiges. Nichts besonderes, nichts was dich …“, gab er dem Größeren zur Antwort.

Doch dieser unterbrach ihn nachdrücklich, „Also, DAS kann ja nun schon mal nicht sein, denn schließlich bist DU etwas ganz besonderes, mein Kleiner, und dann, finde ich zumindest, sind deine Sorgen auch wichtig. Also, was ist los?“, eindringlich blickte Marik Yugi mit seinen durchdringenden braunen Augen an und wartete.

„Nun, es ist so, ich hab … nun ja … ich hab schon vor einiger Zeit gemerkt … das ich … also, nun ja … das ich nicht auf Mädchen stehe.“ Verunsichert schaute Yugi zu Marik, wie dieser auf sein öffentliches Outing reagierte, doch als dieser nichts negatives sagte, sprach er weiter, „In der Schule war es mir noch ziemlich egal. Dort bemerkte ich zwar, wie alle anderen Jungs immer von Mädchen redeten, sich schließlich auch mit ihnen verabredeten. Doch ich konnte ihren Diskussionen über die großen Brüste nichts abgewinnen, es macht mich halt nicht an. Dann kamen die Abschlussprüfungen und ich verdrängte diese ganzen Gedanken ob oder ob nicht immer wieder. Doch nun auf der Uni beginnen alle meine Freunde sich wieder mehr auf Partnersuche zu begeben. Sie gehen auf Partys, haben Sex und … ich? Ich … kann mit niemandem darüber reden, denn ich weiß nicht, wie meine Freunde darauf reagieren würden, wenn sie es erfahren. Ich habe Angst, was sie wohl sagen, wie sie darüber denken, dass ich … nun ja, dass ich …“

„Das du schwul bist!“, stellte Marik nüchtern fest. Yugi sah traurig runter auf seine Hände, der Barkeeper blickte verständnisvoll lächelnd auf den Kleinen, der vor ihm an der Bar saß. Yugi seufzte und blickte danach wieder in Mariks Augen.

„Aber es ist nicht nur das, sondern auch die Tatsache, dass ich immer, wenn ich mich aus dem Laden stehle um hier her zum Üben zu kommen, immer lüge und dies macht mich unsagbar traurig.“

„In der Tat, immer in der Angst zu leben, dass Geheimnisse entdeckt werden könnten, kann einen sehr bedrücken. Doch glaube mir, Yugi, wenn deine Freunde dich nicht so akzeptieren können oder wollen, wie du bist, dann sind sie keine wahren Freunde. Du solltest versuchen dein Leben nur so zu leben, wie es am Besten für DICH ist, und nur für dich. Es ist schließlich dein Leben und deine Gefühle!“ Aufmunternd klopfte Marik dem Jüngeren auf die Schulter. „Komm, Kleiner, was ist? Soll ich dir heute mal meine damalige Nummer zeigen?“

„Das wäre fantastisch, wenn du mir mal zeigen könntest, wie du früher gestrippt hast“, bittend und völlig begeistert blickte Yugi den Größeren durch seine blonden Strähnen an.

„Kein Thema, dann genieße die Show!“
 

Während Yugi es sich ausnahmsweise mal in einer der VIP-Lounges gemütlich machte, begann Marik sich hinter dem Vorhang seine Sachen zusammen zu suchen. Der Hellblonde kramte in einem Karton nach einer CD, legte sie in den Player, dann holte er sich aus dem Pappkarton noch einen Umhang, einen breiten Gürtel, mehrere goldene Armreifen und eine weite Hose. Der Barkeeper dimmte das Licht. Yugi wartete ab, hielt in der Zwischenzeit gespannt die Luft an. Dann begann die Musik und Marik betrat den Saal … Er trug eine weite, schwarze glänzende Hose, eine recht kurze, rote Weste verdeckte seine muskulöse Brust und die wohl definierten Bauchmuskeln, der goldene, weite Umhang ließ ihn wie einen Herrscher wirken. An seinen Oberarmen prangten breite, goldene Armreife und ein goldener Ohrring glitzerte am rechten Ohrläppchen im seichten Licht, Marik lehnte gegen die Stange und fixierte den Bunthaarigen. Dann ergriff der Sandblonde langsam seinen Umhang, drehte seinen rechten Zeigefinger in die dünne Kordel … und dann begann mit einem Mal die Musik!
 

Es war Musik über einen Wüstenkrieger und während die ersten Worte durch den Saal drangen drehte sich der Sandblonde zweimal schnell um die Go-Go-Stange. Bog seinen Rücken durch und legte seinen Kopf in den Nacken … Im Hintergrund konnte Yugi den Gesang zwar hören, allerdings achtete er kaum auf den Text nur der coolen Rhythmus drang bis zu ihm, er war völlig auf die Darbietung von Marik fixiert … dieser ließ soeben die Stange los und machte zwei lange Schritte auf den Studenten zu, ohne ihn aus den Augen zu lassen bewegte er sich Zentimeter um Zentimeter auf ihn zu. Urplötzlich stand der Ältere direkt vor dem Tisch und bewegte seine Hüfte im Takt der Musik, er drehte sich aufreizend und stieß im Rhythmus sein Becken immer nach vorn in Yugis Richtung. Er leckte sich verlangend die Lippen, sah den Zwanzigjährigen mit halb geschlossenen Augen verführerisch an. Unwillkürlich lief ein Schauer über dessen Rücken und er starrte gebannt auf die feuchten, glänzenden Lippen, die ihm jetzt ganz nah waren. Der Bunthaarige sah, wie sich die Lippen von Marik tonlos zum Text des Liedes, welches noch immer im Hintergrund erklang, bewegten, wie er lockend jede Silbe mitsang. Der Jüngere blickte ihm fasziniert auf die fein geschwungenen Lippen. Marik zog nun die feine Kordel des Umhangs auf und ließ diesen zu Boden sinken, wodurch Yugi freies Blickfeld auf die fein definierten Bauchmuskeln des Barkeepers bekam und begann heftig zu schlucken.

Marik lächelte und griff mit einem Finger unter Yugis Kinn, zwang ihn ihm in die Augen zu blicken und strich anschließend über dessen Brust, zeichnete sanft mit seinen Händen darüber und fuhr langsam hinab zu den schmalen Oberschenkeln des Jüngeren. Yugi nahm nur undeutlich den Text des Liedes wahr …
 

Der Barkeeper griff mit seinen beiden Fäusten an den Saum seiner Weste, fing an sie langsam und überaus erotisch von den Schultern zu streifen, dabei achtete er jedoch darauf, Yugi ab jetzt nicht mehr den Rücken zuzukehren … Mit nacktem Oberkörper tanzte Marik nun mit drei schnellen Drehungen wieder ins Halbdunkel, dort schob er seine Daumen langsam in den Bund der weiten Hose, schob sie Stück für Stück tiefer. Ließ seinen Kopf noch einmal kreisen, schob dann langsam die Hose gänzlich hinab, musste sich dafür jedoch aufreizend weit nach vorne lehnen, sodass man in seinem Schoß nichts sehen konnte … ließ somit viel Platz für Gedanken bei den Zuschauern offen, bzw. bei seinem einzigen Zuschauer im Moment. Abschließend stieg Marik aus der Hose nun ganz heraus, während er ablenkend mit einer Hand über seine Hüften, den strammen Hintern und die festen Oberschenkel streichelte. Dann stand er kurz nur noch in einem knappen String da und zog mit einem süffisanten Grinsen die Augenbrauen in die Höhe … schließlich eine letzte Drehung, die Musik war verklungen und Marik ließ sich auf die Knie fallen, lehnte nur in seinem String gegen die Stange.

Yugi saß mit klopfendem Herzen, leicht geöffnetem Mund und zittrigen Fingern in der Lounge. Seine Augen fuhren an der knienden Gestalt im Halbdunkel zögerlich auf und ab. Plötzlich wurde er sich der schrecklichen Narben auf der einen Schulter bewusst, kurz zögerte er, schaute dann jedoch sofort beschämt auf den Tisch vor sich.
 

„Mach dir nichts draus, mein Kleiner, früher trug ich beim strippen manchmal auch keinen Stringtanga drunter … dass war dann ab und an als eine besondere Überraschung für die Gäste gedacht. Aber da ich mich jetzt eigentlich nur noch für Moons ausziehe oder, falls er mich an irgendwelche Privatkunden, die vereinzelt explizit ´den Wüstenkrieger` verlangen und die meine Verunstaltungen nicht stören, weiterreicht, war ich heute nicht unbedingt vorbereitet … wie du gesehen hast“, er zwinkerte dem Violettäugigen zu, während er sich erhob und die verstreuten Utensilien zusammen suchte. „Das war früher mein Bühnen-Outfit, ´Dschinghis Khan … der Herrscher der Mongolen und großer Wüstenkrieger`.“ Etwas wehmütig blickte der Barkeeper auf die Sachen in seinen Händen und verpackte sie dann wieder ordentlich in dem Karton. Danach zog er sich seine hellgraue Hose, das graue Hemd und seine Schuhe wieder an. Yugi ging zu Marik, welcher vorn an der Bar stand, und berührte den Größeren behutsam am Arm.

„Ich kann dir gar nicht sagen, wie fantastisch das gerade war, dass war einfach nur der Hammer!“ der Zwanzigjährige strahlte seinen Gesprächspartner an. Dieser wiegelte dessen Begeisterung etwas ab.

„Früher habe ich in meinen Stripp noch richtige Show-Elemente eingebaut … hab säbelartige Schwerter geschwungen und hatte Feuerschalen mit auf der Bühne, doch da ich jetzt nicht mehr die volle Bewegungsfreiheit in der Schulter habe, bin ich aus der Show des ´Starlights` ausgestiegen und wenn ich privat auftrete bleibt es bei einem normalen Stripp.“

Der Jüngere deutete betreten auf Mariks Rücken, „Tut das eigentlich noch weh?“

„Na ja, es spannt, mal mehr, mal weniger und da ich die Haut besonders pflegen muss, sind gewisse Dinge halt tabu“, erklärte ihm der Barkeeper, der sich auf einen Barhocker gesetzt hatte und sich ein Wasser nahm. „Daher kann ich leider auch einige Dinge, die Moons gerne in unseren frühen SM – Sessions mit mir angestellt hat, nicht mehr oder zumindest nicht mehr so ausführlich tun …“, ein kurzes wehmütiges Seufzen drang aus seiner Kehle, „Deswegen habe ich ja auch Bedenken, dass Moons sich vielleicht irgendwann einen anderen Sub sucht. Einen, der ihm jeden Wunsch erfüllen kann und nicht so eingeschränkt ist, wie ich“, seufzte Marik.
 

„Darf ich dich mal was anderes fragen?“

„Sicher! Nur zu“, aufmunternd nickte ihm der Sandblonde zu.

„Warst du eigentlich glücklich damals mit deinem Leben als Stripper und … und Callboy? Oder fandest du den Gedanken …?“ //Den Gedanken mit fremden Männern Sex zu haben …//

„Wie meinst du das?“, fragend sah der Barkeeper sein Gegenüber an.

„Äh, nun ja, war es dir … unangenehm? Machte dir der Ge-…Gedanke irgendwie Angst oder fandest du es … es sogar eklig?“, antwortete ihm der Student daraufhin unbehaglich.

„Wieso fragst du?“, Marik beobachtete den Violettäugigen haargenau.

Yugi biss sich auf die Unterlippe, holte tief Luft bevor er weiter redete, „Weil … ich brauch das Geld um den Weinladen meines Großvater zu retten. Ich habe nichts was ich besitze und daher muss ich mir das Geld halt irgendwie verdienen. Daher kam ich hier in den Club, weil damals das Schild vor der Tür stand, dass hier ein Kellner gesucht würde und so, na ja … so kam eben eins zum anderen. Und nun hat Moons es geschafft, mich für immer an diesen Laden zu ketten.“

„Es tut mir leid, dass er dich und deine Not so“, der sandblonde Barkeeper schluckte bedrückt, „So schamlos ausgenutzt hat!“, kam leise von Marik. //Das war wirklich gemein von Moony, dass er den Kleinen mit so einem hinterlistigen Trick an das ´Starlights` gebunden hat. Mehr als fies.//

„Es war ja nicht deine Schuld.“

„Aber ich kenne Moons schon lange und ich hätte damit rechnen müssen, dass er so einen süßen Typen wie dich nicht einfach wieder von der Angel lässt. Dass er einen potentiellen Star für seinen Club sofort erkennt“, Marik seufzte tonlos, „Ich hätte dich nicht zu ihm bringen dürfen.“

„Mach dir bitte nicht zu viele Vorwürfe, Marik. Auch wenn ich nun wohl für immer hier in diesem Schuppen strippen muss, mein Leben lang anderen Männern …“, resigniert brach Yugi ab und ließ sich tiefer auf den Stuhl sinken, „So haben mein Großvater und ich doch wenigstens genügend Geld zum Leben. Selbst wenn sich nun auch nicht mehr mein Traum vom Graphik-Design Studium erfüllen wird.“

Der Hellhaarige schüttelte den Kopf, versicherte ihm, „Das denke ich nicht, denn jemand, der so außergewöhnlich ist wie du, der wird nicht auf ewig in einem solchen Club strippen, oder sich ständig irgendwelchen Männern verkaufen müssen. Glaub mir, du wirst jemanden finden, der dich hier heraus holt.“

„Meinst du?“, ungläubig sah der Kleinere zu dem Sandblonden herüber.

„Ganz bestimmt“, bekräftigte der Barkeeper und nahm den Zwanzigjährigen vorsichtig in den Arm. „Und wenn es dich beruhigt, Yugi, ich war durchaus gerne Stripper. Es ist eigentlich auch nichts anrüchiges oder dreckiges dabei, denn es spielt sich im Kopf ab. Wenn du es im Kopf für jemand tust, den du magst, dann ist es beinahe wie fliegen … Nichts und niemand hält dich auf.“ Marik lächelte versonnen, „Bei mir war es Moons, der mich zum Fliegen brachte.“ Er grinste und schloss kurz die Augen, „Ich würde jetzt aber vorschlagen, dass du nach Hause gehst, mein Kleiner. Morgen ist schließlich dein großer Tag! Komm gut nach Hause und schlaf gut.“

„Ich werde es versuchen“, er hob kurz seine Hand und winkte Marik zum Abschied zu.
 

Am Weinladen angekommen öffnete Yugi leise die Tür, schlich sich hoch in die Wohnung und dort in sein Zimmer. Er zog seine Sachen aus, legte sie ordentlich auf den Stuhl neben seinem Bett und ging nach einer kurzen Katzenwäsche schlafen. Doch der Zwanzigjährige fand keinen Schlaf, er dachte an morgen Abend und seinen Auftritt, ebenso glitten seine Gedanken wieder zu Marik und ihm wurde bewusst, dass der hellblonde Barkeeper ihm jetzt so nah wie kein anderer war. Nicht einmal seiner Freunde, denn die wussten nicht halb soviel von ihm wie der sympathische junge Barmann und ehemalige Stripper, der ihm auch in anderen Dingen recht ähnlich zu sein schien. Unruhig wälzte sich Yugi noch eine Weile in seinem Bett herum, bis er dann doch übermüdet einschlief. Morgens wurde Yugi von seinem Wecker ziemlich unsanft aus dem Schlaf gerissen. Widerwillig entstieg er seinem Bett, trottete noch müde ins Badezimmer um sich zu duschen und Zähne zu putzen, danach schlüpfte er in seine Klamotten und ging anschließend in die Küche sein Großvater bereits saß.

„Guten Morgen, Großvater“, kam es lächelnd von Yugi, der zur Kaffeemaschine ging, um sich eine Tasse Kaffee ein zuschütten.

„Guten Morgen, Yugi“, seufzte Großvater Muto und blickte mit kummervoller Miene seinem Enkel hinterher. //Wo sollen wir bloß hin, wenn der Laden verkauft wird?// Fragen über Fragen, schreckliche Existenzfragen quälten den alten Ladenbesitzer und raubten ihm zunehmend den Schlaf, sodass er von Tag zu Tag erschöpfter und verzweifelter wurde.

//Großvater sieht schrecklich aus. Er scheint kaum zu schlafen, wahrscheinlich macht er sich um den Laden Sorgen und wovon wir demnächst leben sollen, doch ich kann ihm nicht sagen, dass ich eine Möglichkeit gefunden habe, damit er seinen Laden behalten kann … noch nicht, ich wüsste nicht, wie ich es ihm erklären sollte und ich kann ihm ja nicht mal in die Augen sehen. Diese ständigen Lügen …//, Yugi seufzte leise, //Und ich muss nun auch noch den Schein wahren, dass ich weiter studieren werde, ich … muss mir unbedingt was einfallen lassen, was ich Tea, Joey und Tris erzähle, dass ich mein geliebtes Studium aufgebe. Andererseits kann ich nur hoffen, dass die Drei niemals Opa erzählen, dass ich nicht mehr an der Uni bin.// Bedrückt trank er einen Schluck des schwarzen Gebräus und sah blicklos in seine Tasse, //Obwohl … er ist vielleicht alt, aber nicht dumm, er wird sich denken können, dass ich nicht studieren kann und so viel Geld verdiene, wenn ich nicht gleichzeitig Vollzeit arbeite. Hoffentlich kommt es erst raus, wenn ich die Summe für den Laden zusammen habe.//

„Du, Großvater, ich geh jetzt los. Bis nachher, tschüss“, Yugi stellte seine Tasse in die Spüle, gab seinem Opa noch einen kurzen Kuss und lief dann die Treppe runter. Er musste sich beeilen, da er Tea und Tristan noch erwischen wollte. Kaum bog er um die Kurve zum Park sah er sie auch schon dort stehen, allerdings sah er noch jemanden dort am Parkeingang bei seinen beiden Freunden.
 

Marik stand dort in Jogginghosen und dünnen Shirt, seine sandblonden Haare waren vom Wind etwas zerzaust und auf seiner Stirn glänzten kleine Schweißperlen.

„Hey, Yugi, du hier?“, rief er dem Zwanzigjährigen zu und wischte sich mit dem Arm kurz über die Stirn. „Wo willst du denn hin, mein Kleiner?“

Dann war Marik auch schon wieder weiter gelaufen.

„Oh“, stieß Tea Yugi in die Seite, „Wer war das denn? Der sah ja toll aus“, säuselte die Braunhaarige mit einem Blick in die Richtung, in die der Ältere gerade verschwunden war.

„Der? Ach, der ist nur ein Freund“, antwortete ihr Yugi möglichst unbeteiligt.

„Sag mal, weißt du vielleicht, ob er eine Freundin hat?“

„…?“, Yugi sah seine Freundin nur entsetzt an.

„Los, sag schon … hat er?“

„Äh, nee … also, sorry, keine Ahnung. Ehrlich, so gut kenne ich ihn ja nun auch wieder nicht“, log er mit klopfendem Herzen.

„Schade“, meinte Tea, „Wirklich zu schade, der sieht ja wirklich gut aus!“ Dann gingen sie ein Stück Richtung Uni, unterhielten sich etwas, währenddessen Yugi sich immer fragte, wie er seinen Freunden sagen sollte, dass er nicht mehr studieren würde. An der nächsten Kreuzung trafen sie auf Joey, der sie alle ausnahmsweise mal erwartete und locker, freudig empfing.

„Morgen, Leute, na wie geht`s? Ihr so spät, was war denn los?!“

„Oh, Joey, du schon hier?“

„Ja, ja, macht euch ruhig lustig über mich. Ich bin heute aus dem Bett gefallen und dann hat eine Minute später mein Wecker geklingelt. Na ja, da bin ich dann gleich aufgestanden, es hat sich halt so ergeben.“

Als sie dies hörten waren alle schallend am lachen. Langsam setzten sie ihren Weg fort.
 

„Ähm, Leute?“, entschloss sich Yugi das unangenehme Gespräch mit seinen Freunden rasch hinter sich zu bringen, „Könnten wir kurz mal reden?“

„Um was geht es denn, Kumpel?“, wollte Joey wissen und Tea schaute ihren kleinen Freund fragend an. Tristan lief neben her, allerdings schien ihn die Unterhaltung momentan nicht so großartig zu interessieren, „Hm? Was ist?“

„Passt mal auf, ich muss mir einen Job suchen, denn der Laden meines Großvaters bringt schon lange nicht mehr genug ein und so … nun ja, kurz gesagt, ich werde demnächst nicht mehr studieren!“

Entsetzt sahen seine drei Freunde den Zwanzigjährigen an, „Aber … aber Graphik-Designer zu werden war doch dein großer Traum“, warf Tea ein.

„Ja, Kumpel, und … und wir könnten euch doch Geld leihen!“, schlug Tristen eifrig vor, was Joey mit einem heftigen Nicken bestätigte.

„Genau. Außerdem kannst du doch beides, studieren und Knete verdienen. Das machen doch heutzutage so viele“, murmelte der Blonde.

Worauf Yugi nur den Kopf schüttelte, „Opa ist so hoch verschuldet, dass es nicht mit ´mal eben Zeitung austragen` getan wäre, da muss ich mir schon einen richtigen Job suchen. Aber es ist lieb von euch, dass ihr euch solche Gedanken um mich macht.“

„Ab wann kommst du denn nicht mehr?“, erkundigte sich die Braunhaarige traurig.

„Ich hab mich bereits abgemeldet, denn ich muss mir ja einen Job suchen und bevor“, er leckte sich über die trockenen Lippen, „Und bevor ich einen Job gefunden habe, möchte ich meinem Großvater auch noch keine falschen Hoffnungen machen. Versteht ihr? Daher wäre es nett, wenn ihr so tut, als wenn alles beim Alten sei“, er blickte von Einem zum Anderen. //Hoffentlich glauben sie mir diesen Grund und halten dicht …!//

„Geht klar!“, kam von Joey, der seinem Freund aufmunternd auf die Schulter klopfte, „Man muss den alten Mann ja nicht unnötig aufregen.“

„Sicher“, stimmte auch Tristan dem zu sowie auch Tea, die ihn noch einmal liebevoll drückte.

„Du, Yugi, wir müssen jetzt zur Vorlesung. Ich drück dir die Daumen, dass du schnell etwas findest.“

„Okay, bis die Tage …“
 

Seto Kaiba war schon geraume Zeit in seinem Büro und arbeitete an einem neuen Programm. Allerdings war er, wie so oft in letzter Zeit, mit seinen Gedanken bei dem jungen Stripper aus dem ´Starlights`. //Hoffentlich kommt Roland bald mit meinen Infos zu diesem Schwarzhaarigen. Dann kann ich endlich etwas unternehmen.//, grollte er stumm in Gedanken, während er ohne es zu bemerken die Unterlagen auf seinem Schreibtisch hin und her schob. Schließlich klopfte es.

„Herein!“, kam die kalte Aufforderung in das Büro zu treten.

„Kaiba – sama?“, Roland verbeugte sich tief.

„Was hast du erfahren?“

„Der Name dieses Mannes lautet ´Duke Devlin`, Sohn des Industriellen James T. Devlin, der bereits seit geraumer Zeit versucht mit Ihnen ins Geschäft zu kommen. Der Sohn ist ein absoluter Playboy, welcher sich nicht an den Geschäften seines Vaters beteiligt und völlig in den Tag hinein lebt, sich oft Callboys mietet, welche er dann, laut meiner Recherchen, besonders traktiert. Er steht auf BDSM-Spiele und es hält sich das hartnäckige Gerücht, dass er bei einer solchen Session bereits einen seiner Subs getötet haben soll.“

„So, so … also jemand mit ganz besonderen Vorlieben!“, knurrte Kaiba kalt. „Du kannst gehen, doch wenn du noch etwas erfahren solltest, informierst du mich unverzüglich.“

„Sehr wohl, Kaiba – sama.“
 

Nachdem er mit seinen Freunden gesprochen hatte war er noch bei einer Agentur, dort holte er sich die Menge Zettel ab, mit der er nun Unterschriften sammeln sollte. Doch wie so oft hatte er Pech, die meisten Leute liefen einfach an ihm vorbei, oder gaben keine Unterschriften. Als er dann anfing, die einzelnen Straßen abzuklappern und an den einzelnen Häusern zu klingeln wurde es auch nicht besser. Schließlich erschien Yugi am Hintereingang des ´Starlights`, Yaoke, der muskulöse, schwarzhaarige Türsteher mit dem grotesken Bart und den tief dunkelblauen, manchmal fast schwarzen schillernden, Augen blickte ihn missbilligend an, als er klopfte und Einlass begehrte. Yaoke sprach nie groß ein Wort mit dem Zwanzigjährigen wenn sie aufeinander trafen, manchmal fragte sich Yugi schon, ob der mysteriöse Aufpasser überhaupt reden konnte. Mit einer Kopfbewegung ließ er den Kleinen ein und schloss die Tür wieder ab.

Heute hatte er seinen zweiten Auftritt im ´Starlights`, welcher diesmal auch schon früher angesetzt war, so ging der junge Mann in seine Kabine um sich auf seinen Auftritt am frühen Abend vorzubereiten. Dort stand er nun vor seinem Spiegel, übte noch einmal schnell die Schrittfolgen und die Bewegungen. Da ihm vom vielen laufen immer noch die Füße schmerzten setzte er sich ein wenig hin und versucht abzuschalten, was allerdings gehörig in die Hose ging. //Verdammt, ich bin viel zu nervös. Hoffentlich geht das nachher gut.//
 

Gegen 21.00Uhr stand Yaoke vor der Eingangstür, davor drängten sich bereits viele Kerle. Yugi schluckte noch mal, starrte kurz auf den Stuhl mit seiner Kleidung für den heutigen Abend, atmete tief durch. Er kramte resigniert in dem schwarzen Rucksack herum.

„Mist, verdammt“, fluchte er leise „Ich hab kaum Unterschriften sammeln können“, seufzte er, denn die Bewohner von DominoCity waren nicht unbedingt sehr kooperativ gewesen. Und so knapp wie die Zeit gewesen war, hatte der Bunthaarige auch einfach nicht alle Straßen geschafft, nun bekam er maximal die Hälfte des Geldes … wenn überhaupt.

„Hey, Yugi“, Marik schaute in seine Kabine und erinnerte den Kleinen daran, dass es Zeit sei, sich fertig zu machen.

Yugi nickte, „Hm, ja, ist gut, ich mach mich fertig.“

„Sag mal“, aufmerksam blickten Mariks bernsteinfarbene Iriden Yugi an, dann meinte der Barkeeper fragend, „Mein Kleiner, mir machst du nichts vor, was ist denn los? Hast du wieder Lampenfieber? Oder Angst vor Moons?“

„Nein, das ist es nicht. Es ist nur … weil ich doch das Geld für den Rückkauf des Kredits brauche, habe ich mir noch einen weiteren Job gesucht, zwar nur einen kleinen Aushilfsjob, da ich nicht weiß, wie Moons reagiert, wenn ich noch irgendwo jobbe … doch ich habe mein ´Soll` eh nicht erfüllt.“

„Wie darf ich das verstehen? ´Soll nicht erfüllt`?“, wollte Marik genau von ihm erfahren.

„Nun ja, ich muss eine bestimmte Menge Unterschriften für ein Projekt sammeln … und da die Leute nicht gerade sehr kooperativ waren, hab ich es nicht geschafft. Sogar zum zweiten Mal in der Woche und werde somit wohl nur die Hälfte Geld kriegen, wenn der Boss mir überhaupt etwas zahlt“, murmelte der Zwanzigjährige missmutig.

Marik überlegte einen Moment, „Jetzt mach dich endlich zurecht und gib mir mal diese Liste. Ich werde schauen, was ich für dich tun kann, mein Kleiner.“

Der Bunthaarige griff in seinen Rucksack und gab die Liste mit fragendem Blick dem Barkeeper, „Hier, und danke, Marik!“, rief er dem Sandblonden noch nach, dann begann er sich umzuziehen.
 

Yugi streifte sein T-Shirt ab und legte das schwarzes Halsband, das er immer trug, auf die Kommode. Langsam schlüpfte er in die Kleidung, die der hellhaarige Barkeeper ihm letztens heraus gesucht hatte. Bedächtig stieg Yugi in den knappen, schwarzen String und die schwarze Hose, griff sich dann das hellgraue Seidenhemd und zog es an, anschließend strich Yugi vorsichtig über den seidigen Stoff. Sein Blick wanderte über seine Erscheinung, blieb an seinen Gesicht hängen und seine violetten Augen fixierten sein Spiegelbild, //Die Klamotten hat Marik wirklich perfekt zusammen gestellt, ich sehe irgendwie … na ja, irgendwie toll aus.// Er seufzte leise. Dann blickte er auf die Krawatte, die auf dem Spiegelschränkchen lag und legte sie sich um seinen schlanken Hals, er begann sich die Krawatte zu binden. Yugi hatte in den letzten Tage zuhause immer heimlich vor dem Spiegel geübt und sich schließlich für einen halben Windsorknoten entschieden, denn so wie er ihn band, ein Tip aus einem Internetforum, konnte er die Krawatte einem Ruck lösen.

Während der Bunthaarige sich umzog hatte Marik begonnen, die Unterschriftenliste hier im Eingangsbereich des ´Starlights` auszulegen.

//Hm, vielleicht werde ich dafür später wieder von Moons Ärger bekommen wenn er dies erfahren sollte … und dann wird die nächste Session sowie die Strafen dabei gewiss härter werden. Immerhin mag er es überhaupt nicht, wenn ich ihn einfach bei Entscheidungen, die den Club betreffen, übergehe … aber, nun ja, das Risiko nehme ich gerne in Kauf.//

Marik versuchte nun im Foyer alles möglichst ansprechend herzurichten, als er von hinten eine harte, kalte Stimme hörte.

„Was? Müsst Ihr hier nun auch schon Unterschriften sammeln, um über die Runden zu kommen?“, gab der Chef der KaibaCorporation neckend von sich. Der schlanke Barkeeper und Ex-Stripper schaute den Brünetten provozierend an.

„Na klar … komm schon, Kaiba, du weißt ganz genau, dass das ´Starlights` so was nicht nötig hat, wir sind hier in DominoCity der angesagteste Club schlechthin.“ Er rangierte die Unterschriftenliste ein weiteres Mal auf der Bar um, überlegte, ob die Liste vielleicht bei der Garderobe besser platziert wäre. Seto beobachtete aufmerksam das Tun des Hellhaarigen.

„Warum machst du es dann? Will Moons erfahren, wie gut sein neuer Stripper ankommt, oder warum sonst?“
 

Der Barkeeper sah Kaiba an und überlegte sich seine Antwort sehr genau, „Im Prinzip gehört diese Liste Yugi, dem kleinen, süßen Stripper. Da er unbedingt Geld braucht, macht er nebenbei auch noch einen anderen Job, wo ich ja bloß hoffe, dass Moons das nie spitz kriegt“, murmelte Marik gedankenverloren, „Na ja, auf jeden Fall hat es mit den Unterschriften wohl nicht so geklappt und ich hab ihm versprochen zu helfen.“

„Aha, der Kleine braucht Geld …“, sinnierte Kaiba, während er sich die Liste besah.

„Glaubst du vielleicht jemand wie er würde hier arbeiten, weil es ihm so großen Spaß macht, weil er es geil findet, von den ganzen sexgeilen, alten Säcken angegafft zu werden? Und später vielleicht auch noch seinen hübschen Hintern verkaufen zu müssen?“, Marik schüttelte über Kaibas vermeintliche Einfältigkeit den Kopf und war im Begriff endlich mit seinen Vorbereitungen an der Bar zu beginnen, als der CEO ihm 2500 Yen auf die Theke legte.

„Hier, kümmere dich darum“, Seto schob ihm die Scheine hin, „Ein Kellner soll durch den Club gehen und Unterschriften sammeln. Zur Not soll er zweimal durch den Club gehen, wenn dann immer noch Unterschriften fehlen, denk dir welche aus. Das Geld dürfte reichen, für ihn und für dich! Aber Muto sagst du nur, hier wäre viel los gewesen und die ganzen Gäste hätten unterschrieben. Hast du mich verstanden?“

Der Barkeeper nickte langsam und grinste wissend, während der Firmenchef zu seiner VIP-Lounge ganz hinten im Club, ging.



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