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Perfekt

Gregor x Conny
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Heute müssen zwei Personen erst ein Mal nachdenken. Und zwei andere stolpern 😄. Komplett anzeigen

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Die Nachmittagssonne scheint sanft durch die Bäume auf den Schulhof der Nanyo-Grundschule. Conny hat sich in der Nähe des Schultores postiert und wartet auf Amy.

„Auf Wiedersehen Conny!“ verabschieden sich ein paar Klassenkameradinnen, die an ihr vorbei gehen.

„Bis morgen!“

Sie sitzt auf dem hüfthohen Geländer und lässt gedankenverloren die Beine baumeln. Ein paar Spatzen baden im Sand zu ihren Füßen. Während sie ihnen zusieht, stiehlt sich ein Lächeln auf ihr Gesicht.

Gregor war…. verrückt. So sehr und laut wie gestern hatte sie schon lange nicht mehr gelacht. Selbst jetzt, wenn sie sich an seine Gesänge erinnert, muss sie wieder kichern. Es war befreiend gewesen, einfach nur zu lachen. Sie hatte ihn nicht ausgelacht, keineswegs, sie hatte mit ihm gelacht. Und je mehr sie gelacht hatte, umso mehr hatte es ihn angespornt weiter zu machen. Er hatte den Wettbewerb nicht verschwinden lassen können, aber es hatte sie einen Abend lang abgelenkt.

Plötzlich stieben die Spatzen auf und auseinander. Conny blickt auf. Amy steht vor der Tür des Schulgebäudes und ruft ihren Namen. Sie steigt vom Geländer.

Er hat gesagt, er würde sich freuen, wenn sie dieses alberne Lied für ihn spielen würde. Wann hatte das zuletzt jemand zu ihr gesagt? Dass er sich einfach nur freuen würde, wenn sie spielte?

Ohne Druck, perfekt sein zu müssen.

Ohne Ziel, etwas besonders anspruchsvolles zu spielen.

Ohne irgendeine Leistung abliefern zu müssen.

Einfach nur freuen.

Bei dem Gedanken daran spürt sie, wie es in ihren Fingern kribbelt.

„Jetzt bin ich da.“ kommt Amy keuchend angelaufen, „Stell dir vor, Frau Yamada wollte mich einfach nicht gehen lassen, bevor ich mir nicht auch noch die Werke der Parallelklasse angesehen habe.“

„Schon gut.“ Conny schließt die Augen und lächelt. „Lass uns gehen.“
 

„Eins, zwei, eins, zwei…“ Viktor hört das erschöpfte Stöhnen und Schlurfen hinter sich. Es war ein besonders warmer Tag gewesen und er hatte seine Mannschaft trotzdem die lange Runde laufen lassen. Gerne hätte er sie ein paar Mal die lange Treppe im Park hinaufgescheucht, aber dort trainierten heute die Kickers.

„Nicht nachlassen! Gleich sind wir da!“ ruft er nach hinten, als die Nanyo-Schule in seinem Blickfeld erscheint.

„Puh, endlich.“ jammert Eric.

„Bin ich froh, wenn’s vorbei ist.“ keucht Steve.

Viktor hebt den Blick und schaut zum Schultor. Er blinzelt. Im Tor erscheinen zwei Gestalten. Die eine davon erkennt er sofort. Es ist niemand anderes als seine Schwester. Doch das Lächelt auf seinem Gesicht erstarrt, als er die zweite Person erkennt. Amy. Er zieht scharf die Luft ein, sieht sich rasch um, stemmt die Füße in den Boden und biegt abrupt rechts vor dem Tor in eine Seitenstraße ein.

„Käpt‘n!“, „Käpt‘n, was?“, „Warum?“ Verständnislos stolpern seine Jungs hinter ihm her.

„Wir drehen noch eine kleine Extra-Runde.“

„Was?“, „Och nöö.“, „Wir waren doch schon fast da!“
 

——-
 

„So, Schluss für heute“ wiederholt Mario und greift nach seiner Tasche. „Kommst du auch?“

Gregor klemmt sich den Ball diesmal sicherheitshalber unter den Arm und folgt Mario zur großen Treppe. „Bin schon da!“

Gemeinsam steigen sie gemächlich die endlosen Stufen hinab.

„Und Käpt’n, was sagst du zu Sascha?“

„Hmm,“ Mario blinzelt unter seiner Schirmmütze ins Licht der untergehenden Sonne.

„Er wird besser.“ antwortet er nachdenklich.

„Also ich finde, er macht tolle Fortschritte. Heute hat er kaum noch einen Ball verfehlt.“

„Das ist es nicht, Gregor.“

Mario erntet einen fragenden Blick. „Nicht?“

„Sascha muss seine Einstellung ändern.“ erklärt er. „Er trainiert viel. Und das ist auch gut. Aber eigentlich geht es um etwas anderes. Er muss mehr Selbstvertrauen entwickeln.“

Gregor bleibt verdutzt stehen. „Selbstvertrauen“ murmelt er in sich hinein.

Mario nickt.

„Sieh dir Philipp an. Er spielt seit Jahren Klavier, doch er glaubt, er muss mehr üben um bei dem Wettbewerb gegen seine Konkurrenten bestehen zu können. Aber das ist es nicht. Sein eigentlicher Gegner ist er selbst. Wenn er nervös ist, Fehler macht, dann versagt er. Und diese Angst davor, die lässt ihn schwach sein. Egal wie gut er im Training ist. Mit Sascha ist es ähnlich. Er glaubt, er ist nicht gut und darum spielt er schlecht. Und darum müssen wir sein Selbstvertrauen aufbauen.“

Gregor starrt seinen Käpt’n an, in seinem Kopf rattert es. Er denkt an jemand anderen. Jemanden mit leuchtenden Augen und einem herrlichen Lachen.

„Darum habe ich gesagt, dass du mit ihm trainieren sollst.“ fährt Mario fort, „Ich hoffe, dass dein Selbstvertrauen auf ihn abfärbt. Denn wenn du etwas hast, dann Selbstvertrauen.“

„Äh…“ Gregors Hand fährt mal wieder in seine Haare. „Wenn du das so sagst Käpt’n.“

Mario lacht. „Du hast sogar so viel Selbstvertrauen, dass du Dinge tust, für die du tatsächlich noch etwas mehr trainieren solltest. Fallrückzieher zum Beispiel.“

„Ich probiere es halt einfach.“ murmelt Gregor, der gar nicht weiß, was er mit dem Kompliment anfangen soll. „Aber Mario, du hast doch auch Selbstvertrauen. Sonst könntest du gar nicht unser Käpt’n sein.“

„Du hast Recht.“ Stimmt Mario ihm zu. „Um eine Mannschaft zu führen und klare Ansagen zu machen braucht man ebenfalls Selbstvertrauen.“

Sie sind auf den untersten Stufen angekommen, als sie eine Mädchenstimme begrüßt: „Oh hallo, seid ihr auch auf dem Weg nach Hause?“

„Elsa!“ begrüßt Gregor seine Schwester überschwänglich, „Ja sind wir. Du auch? Dann können wir ja zusammen gehen, oder Käpt’n?“ erwartungsvoll sieht er Mario an, der immer noch wie angewurzelt auf der letzten Treppenstufe steht.

„Ähm…. Ich…ähm… ja…ähm … nein…“ stottert er. Sein Gesicht ist ganz rot geworden. Krampfhaft versucht er an Elsa vorbei zu sehen. „IchmussindieandereRichtung.“ platzt er heraus, verbirgt sein Gesicht hinter seiner Mütze und sprintet los in den Park hinein.

Elsa, die ebenfalls einen leichten Rotschimmer auf den Wangen hat, sieht ihm fragend hinterher. „Meinst du, es ist alles in Ordnung mit ihm?“

Auch Gregor schaut irritiert seinem Käpt’n nach. „Das Selbstvertrauen scheint sich bei ihm auf Fußball zu beschränken.“ stellt er fest und greift mal wieder mit der Hand an seinen Hinterkopf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Devilvegeta
2021-08-26T16:32:09+00:00 26.08.2021 18:32
Ich finde dieses Kspitel such sehr schön;)
Ich eeiss gar nicht wo ich anfangen soll ^^
1. Ich musste mit schmunzeln als Conny sich an das Treffen mit Gregor erinnert hat. Das ist ganz liebevoll geschrieben
2. Viktor der vor einem Mädchen wegrennt? Amy muss was besonderes sein ;)
3. Das Gespräch zwischen Gregor und Mario . Wie analytisch und weise unser Mario doch ist ^^
4. Das Treffen mit Elsa ( ❤ ) auch wenn es nicht viel Romantik besitzt, ist es schön dass die beiden rot werden ^^
Und Gregors letzten Spruch mit dem Selbstvertrauen hat mich dann ganz zum Lachen gebracht;)
Antwort von:  Centranthusalba
26.08.2021 21:17
Hi,
Conny wächst mir langsam ans Herz. Hat ein Weilchen gedauert, aber jetzt habe ich sie. Sie ist wie eine sehr schöne aber zerbrechliche Blume, die muss man gaaaanz liebevoll anfassen 😍
Dieses Kapitel sollte auch eine kleine Durchschnaufpause sein, in der Gregor und Conny reflektieren, wie es ihnen mit den neuen Eindrücken geht. Ok, Gregor kam etwas kurz damit…
Ja, Viktor ergreift hier vor den Mädchen die Flucht. 😊
Mario hat diesen Moment in der Folge, als er Philipp zurechtweist, als dieser aufgeben will, weil Conny doch wieder im Rennen ist. (Ach herrje, verworren) aber ich fand das immer zu kurz gegriffen. So als hätten da immer zwei Sätze mehr gefehlt, die das mehr erklärt hätten. Und darum habe ich es hier in epischer Breite geschrieben. Ich geb’s ja zu: Mario ist ein geborener Anführer. 🤩
….
Ähm Ja, genug davon.🙈
Antwort von:  Tasha88
26.08.2021 21:45
Ich muss hier noch meinen Senf dazu geben - > da steht es, du hast es geschrieben! Mario ist der geborene Anführer 😂😂😂
Antwort von:  Centranthusalba
26.08.2021 22:12
Verrate es nicht 🙈🙈🙈
Von:  Tasha88
2021-08-26T12:48:37+00:00 26.08.2021 14:48
HIhi :)
Tja Rike, das ist bisher mein Lieblingskapitel - und du weißt auch sicherlich warum :D

aber von vorne - es ist schön zu lesen, dass Gregor Conny tatsächlich etwas ermuntern, ermutigen, entspannen konnte - alles zusammen nämlich. wie sie lächelt, lockerer und gelöster wirkt, einfach nur durch Gregors Aktion am Tag vorne. hach, schön.

Und dann VIktor (ist das eine der "Stolper-Stellen?" mir tun die Teufel schon ein wenig leid - nur weil ihr Kapitän ein kleiner Mädchen-Angsthase ist, müssen sie nochmal laufen :) also hier ist er Mario tatsächlich nicht unähnlich ;)
einfach nochmal eine Runde laufen - das war der erste laute Lacher :)

und dann Mario und Gregor - seufz, du weißt, ich liebe die Stellen mit Mario - das Gespräch mit Gregor ist toll. und ja, Mario hat es als Kapitän drauf ;) du stellst ihn auf jeden Fall besser da, als der Anime manchmal.

Auch das mit Sascha - das hat er wirklich schön gesagt und dann Gregor gleich noch ein Kompliment gemacht.
Und Mario hat Selbstvertrauen ... bezogen auf den Fußball zumindest - die beste Stelle. Mario, der plötzlich Hals über Kopf davon stürmt, nur weil da Elsa steht XD
wahrscheinlich macht er jetzt einen stundenlangen Umweg ;p

freue mich auf mehr ^^
Antwort von:  Centranthusalba
26.08.2021 21:09
Dieses Kapitel zu schreiben hat mir tatsächlich auch bisher am meisten Spaß gemacht. (Ok, um ehrlich zu sein, ich habe es komplett in mein Handy diktiert, während eines kleinen Spaziergangs durch die örtliche, stillgelegte Kiesgrube… öhm… 🤔 Orte gibts…)

Die beiden Kapitäne stolpern wollte ich sagen. Und die Szenen habe ich tatsächlich mit einer diebischen Freude ausgemalt 😈.
Du weißt ja, das mit Mario tue ich für dich 😉 ich lasse mich da inzwischen vom Manga inspirieren, wo er ja durchaus so ein paar „Chef-Momente“ hat.
Ob er nochmal einennAuftritt bekommt, mal sehen… bisher noch nichts konkretes geplant. Oder Wollen wir ihm auch noch ein Perfektionismus-Problem anhängen?
Dann muss sich Gregor aber langsam fragen, von was für Leuten er umgeben ist.😂😂😂
Antwort von:  Tasha88
26.08.2021 21:44
Du bist ja süß 🥰
Aber tatsächlich... Nein, ich finde, dass du das nicht so stehen lassen kannst 😳
Mit Elsa x Mario locken und dass dann nicht irgendwie zum Abschluss zu bringen 😂 und ein Perfektionismus Problem musst ihm ja gar nicht drauf schreiben, er kann ja auch einfach nur schüchtern sein 😂

Denn ehrlich: so viele "perfekte" Leute kann Gregor nicht um sich haben, der dreht durch... Wobei... Der würde das gar nicht merken 😂😂


Ps klappt das mit dem diktieren bei dir gut? Hatte es mir auch schonmal überlegt....
Antwort von:  Centranthusalba
26.08.2021 22:12
Neee😂😂 Gregor würde das tatsächlich nicht merken!
Ich lasse mir was einfallen, aber du weißt, die beiden liegen mir nicht. 🤷🏻‍♀️
Und das mit drm Diktieren: es klappt zu 80%. Also meistens 😅. Ich nehme es gerne für Alles was mir schnell in den Kopf schießt und mir beim Tippen schon wieder verloren gehen würde. Leider sind gerade Dialoge schwierig, weil keine Zeilenumbrüche, natürlich keine „“. Für unterwegs super, dann bügle ich zuhause am Ipad oder PC noch mal drüber.
Antwort von:  Tasha88
26.08.2021 22:17
Die App musst du mir mal schicken.

Und ich finde, du machst das mit Mario und Elsa ganz toll ^^ zumindest liebe ich die bisherigen. Habe erst vorher Alibi wieder gelesen ;)
Antwort von:  Centranthusalba
26.08.2021 22:47
Die wirklich Aufmunterung, Ermutigung kommt übrigens im nächsten Kapitel. 😉


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