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Klassenfahrt ins Glück

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Zu einer ganz ungewohnten Zeit ;)
Viel Spaß beim lesen ^^ Komplett anzeigen

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Strand und Me(e/h)r

“Dann euch noch viel Spaß. Und Grüße an Mario.”

“Danke Brüderchen, werde ich ihm ausrichten.” Elsa beendete lächelnd das Telefonat mit ihrem Bruder.

Mitsuko und sie hatten sich für den Strand gerichtet und während ihre Mitbewohnerin zusammen mit ihren anderen Freundinnen bereits an den Strand vorgegangen war, hatte Elsa bei sich Zuhause angerufen. Erst hatte sie mit ihren Eltern telefoniert und jetzt gerade noch mit ihrem Bruder gesprochen der natürlich alles ganz genau wissen wollte und so aufgeregt wirkte, als wäre er selbst auf Klassenfahrt gegangen.

Sie legte ihr Handy zur Seite und griff nach ihrer Strandtasche, in der sie neben einer Matte für den Boden auch ein Handtuch und die Sonnencreme eingepackt hatte. Auch ein Buch hatte sie dazu gelegt, ging aber nicht wirklich davon aus, dass sie zum lesen kommen würde. Nach einem kurzen kontrollierendem Blick verließ sie das Zimmer und machte sich auf den Weg an den Strand.
 

~~~
 

Dort angekommen blickte Elsa sich um, ob sie ihre Freundinnen entdecken konnte, sah sie jedoch nicht. Stattdessen blieb ihr Blick an einem jungen, durchtrainierten Mann hängen, der dort stand und sich gerade eincremte. Auf dem Kopf wie immer die obligatorische grüne Kappe, die irgendwie zu seinem Markenzeichen geworden war und anhand der sie ihn immer und überall finden konnte. Sie gab sich einen Ruck und ging zu ihm.

“Hallo Mario”, begrüßte sie ihn, woraufhin er sich sofort zu ihr herum drehte. Einen Moment sah er sie nur an, ehe er lächelte.

“Hallo Elsa.”

“Weißt du, wo Mitsuko und die anderen sind?”, fragte sie und sah sich suchend um.

“Ja, die haben ihre Sachen da ausgebreitet.”

Er deutete auf die Matten, die knapp einen Meter vor seiner auf dem Strand lag. Anhand der Anzahl der Matten ging Elsa davon aus, dass es nicht nur ihre Freundinnen waren sondern noch ein paar weitere ihrer Klassenkameraden, so nahe, wie sie beieinander lagen.

“Und dann sind sie schon mal ins Wasser gegangen”, sprach Mario weiter.

“Oh, okay.” Elsa sah den neben ihr Stehenden an. “Und warum bist du noch nicht im Wasser?”, fragte sie ihn.

Er hob ihr die Sonnencreme entgegen. “Deshalb.”

“Das ergibt Sinn.” Elsa kicherte und deutete auf die leere Stelle neben seiner Matte. “Ist es für dich in Ordnung”, eine leichte Röte trat auf ihre Wangen, “wenn ich mich neben dich setze? Also natürlich auf meine Sachen!”

Er blinzelte überrascht, ehe er nickte. “Natürlich”, erwiderte er mit sanfter Stimme.
 

Sie lächelte und zog ihre Matte aus ihrer Tasche, um diese auszubreiten. Einen Moment zögerte sie, dann zog sie ihr Kleid über ihren Kopf, unter dem sie ihren Bikini trug. Sie weigerte sich, zu ihrem Nebenmann zu sehen, da sie nicht wusste, wie er darauf wohl reagierte. Sie hatte nichts besonders ausgefallenes an, ein schlichter, blauer Bikini, der nicht sonderlich knapp war. Aber trotzdem, es war um einiges weniger an Stoff, als sie sonst anhatte. Und er … er hatte ja auch nur eine Badehose an … sein Anblick gefiel ihr … und trotzdem konnte sie ihn kaum ansehen, da sie dabei sicherlich rot werden würde. Sie musste sich einfach anstrengen und ihm nur ins Gesicht sehen.

“Brauchst du auch noch … also soll ich dir … deinen Rücken … ”, brachte Mario mit kratzender Stimme hervor.

Verwirrt sah Elsa doch zu ihm und erkannte, dass er ihr die Sonnencreme entgegenhielt, doch auch er vermied jeden Blick in ihre Richtung.

Sie schüttelte ihren Kopf und sah wieder zum Meer vor sich, wo sie nun auch ihre Freundinnen im Wasser ausmachen konnte.

“Nein, danke. Ich habe mich vorher schon im Zimmer eingecremt. Soll ich dir … also deinen Rücken?” Ihr Herz schlug bei der Frage und den Gedanken daran sehr viel schneller als zuvor.

“Den habe ich schon, aber danke … also für das Angebot.”

Die Sonnencreme wurde wieder zurückgezogen und aus den Augenwinkeln sah Elsa, wie er sich setzte.

Fragend sah sie zum hinunter. “Willst du nicht ins Wasser?”

“Doch schon, aber ich will die Sonnencreme noch kurz einwirken lassen. Lass du dich nicht aufhalten, du musst nicht warten, wenn du nicht willst”, antwortete er.

“Hmm … und wenn ich warten will, darf ich dann?”

Nun sah er sie doch an, auf seinen Zügen ein Lächeln. “Dann gerne.”

Auch Elsa lächelte und setzte sich auf ihre Matte neben ihm.

“Ich soll dir Grüße von Gregor ausrichten, ich habe gerade eben mit meinen Eltern telefoniert und dabei auch eine Weile mit ihm gesprochen. Du kennst ihn ja, manchmal ist er so neugierig, dass er kein Ende findet. Deshalb bin ich auch erst jetzt zum Strand gekommen.”

“Oh, dankeschön und ja, das ist eindeutig keine Überraschung, was du da von ihm erzählst. Falls du die Tage wieder mit ihm sprichst, erwidere den Gruß bitte.”

“Immer doch.”

Elsa lehnte sich auf ihren Händen nach hinten.
 

“Hast du dich schon in die Liste wegen den Ausflügen eingetragen?”, fragte Mario sie.

Ein Nicken war die Antwort. “Und du?”

“Auch.”

“Und gehst du mit in die Disko?”, fragte sie anschließend, immerhin war er bereits seit zwei Monaten achtzehn Jahre alt.

“Nein, eher nicht, das ist nicht so meines. Und du?” Mario sah sie an.

Sie antwortete jedoch nicht sondern erwiderte seinen Blick nur mit hochgezogenen Augenbrauen.

“Oh ja, stimmt ja”, peinlich berührt griff Mario mit einer Hand an seinen Hinterkopf, “du bist noch keine achtzehn.”

“Richtig”, antwortete Elsa, “und daher wird das mit der Disko nichts für mich. Mitsuko und Suki gehen, Akiko ist ja noch ein wenig jünger als ich, also bleiben wir beide da und machen uns anderweitig einen schönen Abend.”

“Das klingt doch auch gut.”

Elsa schmunzelte auf seine Aussage. “Ja, das stimmt. Ich wäre zwar mit, wenn ich achtzehn gewesen wäre, aber eher wegen dem Gruppenzwang, nicht weil ich das unbedingt brauche.”

Nun lachte ihr Nebensitzer. “Du Arme, dann ist es ja gut, dass du das eben noch nicht bist.”

Auch sie lachte. “Siehst du?”
 

Einen Moment schwiegen sie, beide hatten ihre Blicke auf das Meer vor sich gerichtet. Keiner von ihnen fühlte sich unwohl, es war ein angenehmes Schweigen.

“Und wie kommst du jetzt eine Woche ohne Sport klar?”, fragte Elsa nach ein paar Minuten.

Mario zuckte mit seinen Schultern. “Ach, ich mache trotzdem was. Wahrscheinlich gehe ich einfach jeden Morgen joggen oder Abends, mal sehen. Aber ganz ohne geht nicht, ich glaube, da würde ich durchdrehen.”

Auf diese Aussage folgte neben ihm ein belustigtes Kopfschütteln.

“Ach, du kannst einfach nicht anders, nicht wahr? Wie war das heute Vormittag? Eine ganze Woche ohne Fußballtraining ist schon heftig, richtig? Also eine Woche ohne Fußball generell.”

Mario bemerkte nicht gleich, dass Elsa einen Witz gemacht hatte. “Ja, schon etwas doof.”

Erst als er sie lachen hörte und zu ihr sah, wurde ihm klar, dass sie ihre Aussage nicht ganz ernst gemeint hatte.

“Du kannst an nichts anderes als an Fußball und die Kickers denken, oder?”, fragte sie ihn schmunzelnd.

Er sah sie nur an, während sein Herzschlag zunahm. Oh doch, er dachte an etwas anderes, ständig. Oder sollte man nicht eher sagen, an jemand anderen? Doch es auszusprechen traute er sich nicht, kam aber auch gar nicht dazu, da Elsa bereits weitersprach.

“Aber gut, es ist halt das Wichtigste für dich, das ist mir klar.” Sie zog ihre Knie an und schlang ihre Arme darum, ihren Blick erneut aufs Meer gerichtet.

Marios Herzschlag wurde noch schneller und er ballte seine Hände zu Fäusten. Das war doch die Chance, etwas zu sagen, ihr seine Gefühle zu gestehen.

“Ehrlich gesagt …”, brachte er mit kratziger Stimme hervor und schluckte, da er nicht sofort weitersprechen konnte.

Elsa richtete ihren Blick bereits auf ihn, wartete darauf, dass er seinen Satz beendete. Mario sah sie ernst an.

“Mir fällt da schon etwas wichtigeres ein”, brachte er mit leiser Stimme hervor.

Elsa blinzelte, ehe sich ihre Augen weiteten. Meinte er etwa …?
 

“Elsa! Mario! Kommt endlich ins Wasser!”, riss sie in diesem Moment eine Stimme aus ihrer Zweisamkeit.

Elsas Blick richtete sich erneut aufs Meer, wo Mitsuko stand und wild winkte. Ihre Freundin hatte sie jetzt erst entdeckt.

“Na los, ab ins Wasser ihr Trantüten!”, rief auch Ryo, der sich ebenfalls im Wasser befand und neben Mitsuko auftauchte.

Elsa nickte langsam, ehe sie ihren Blick wieder auf Mario zurück richtete. Sie hoffte, dass er seine Aussage noch weiter ausführte, doch er war bereits aufgestanden und hatte seine Kappe auf die Matte, auf der er gerade noch gesessen hatte, geworfen.

“Kommst du?”, fragte er sie.

Sie nickte und rappelte sich auf.

“Dann los.” Er grinste sie schief an, ehe er aufs Wasser zulief.

Elsa folgte ihm, ihren Blick mit nun gerunzelter Stirn auf seinen Rücken gerichtet. Was hatte er mit seiner Aussage gemeint, dass ihm etwas wichtigeres einfiel? Etwa sie? Sie wünschte sich in diesem Moment wirklich, dass sie nur noch eine Minute länger gehabt hätten, ehe ihre Freundin sie gerufen hatte. Mitsuko hatte ein schreckliches Timing.
 

Als sie am Wasser ankamen, ging sie langsam hinein. Es war angenehm, zwar etwas kühl, aber nicht zu kalt, perfekt, um sich bei den warmen Temperaturen abzukühlen.

“Da bist du ja endlich”, rief Mitsuko und lief durchs Wasser, das ihnen beiden jetzt bis zur Taille ging, auf sie zu.

“Und was war das da draußen? Zeit mit deinem Liebsten verbracht?” Akiko war mit ein paar Schwimmzügen zu ihnen gekommen und richtete sich neben ihnen auf.

“Ach kommt schon! Mario und ich haben uns miteinander unterhalten, daran dürfte wirklich nichts falsch sein!” Elsa verdrehte ihre Augen.

“Also was falsch daran ist, ist, dass ihr wieder hierher gekommen seid, ohne ein Paar zu sein. Oder irre ich mich?” Suki, die nun ebenfalls bei ihren Freundinnen stand, grinste breit.

Elsa sah die drei nacheinander mit zusammengezogenen Augenbrauen an und schüttelte ihren Kopf. “Mensch, muss das ständig sein! Er und ich sind Freunde, da dürfen wir uns auch so unterhalten.”

“Ja, das schon, aber ihr könntet euch auch endlich eure tiefe und große Liebe gestehen und …”

Noch ehe Mitsuko aussprechen konnte, drehte Elsa sich herum, tauchte kurzerhand unter Wasser und tauchte einige Züge von ihren Freundinnen weg. Als sie wieder an die Wasseroberfläche kam, schwamm sie einfach noch ein Stück. Einige Meter weiter blieb sie im Wasser tretend an der Stelle. Sie war genervt von ihren Freundinnen. Mario und sie waren befreundet, natürlich. Warum konnte sie sich nicht einfach mit ihm unterhalten, ohne das irgendwelchen blöden Sprüche kamen? Und vor allem nervte es sie, dass sie so darauf reagierte. Ihr Blick glitt zu dem jungen Mann, um den es ging und seufzte traurig auf. Ihr war doch klar, warum sie so auf diese Sprüche reagierte. Weil sie eben nicht nur mit ihm befreundet sein wollte und es einfach nicht schaffte, diesbezüglich ehrlich zu ihm sein. Doch so sehr sie das auch wollte … sie traute sich einfach nicht.
 

~~~
 

Mario sah zu Elsa, überlegte sich einen Moment auch noch, zu ihr zu gehen und sich weiter mit ihr zu unterhalten, doch da belagerten ihre Freundinnen sie bereits.

Er seufzte auf, sah ins Wasser hinunter und runzelte seine Stirn. Er hatte gerade seinen ganzen Mut zusammen genommen und ihr gesagt, dass es etwas anderes wichtigeres als Fußball für ihn gab … Hatte sie verstanden, dass er damit sie gemeint hatte? Denn sie war wichtiger für ihn, als die Kickers oder generell Fußball. Natürlich war das mit das Wichtigste für ihn, doch er würde das alles zurückschrauben, wenn er Zeit mit ihr verbringen durfte, das wäre für ihn das Tollste. Vielleicht … vielleicht schaffte er es ja doch noch, es ihr zu sagen, wie sehr er sie mochte. Jetzt und hier nicht mehr, sein ganzer Mut war aufgebraucht. Warum eigentlich? Er war doch bei vielen Dingen sehr viel mutiger … Aber hier? Sie betreffend? Erneut seufzte er auf. Er hoffte doch sehr, dass er die Chance nochmal bekommen würde und dann musste er sich einfach zusammenreißen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Centranthusalba
2021-09-02T14:57:19+00:00 02.09.2021 16:57
🥰🥰🥰 das war ein echt süßer Dialog zwischen den beiden 🥰🥰🥰
Antwort von:  Tasha88
02.09.2021 20:39
danke dir ^^

und deine Antwort bzgl dem Disko Besuch bzw des Alters hast du ja auch bekommen ;)
und das nächste Kapitel ist dann deines ;)
Antwort von:  Centranthusalba
02.09.2021 20:48
😎😎😎
Von:  Smileeveryday
2021-09-01T19:34:12+00:00 01.09.2021 21:34
🥳 juhu es ging weiter!

Oh man, die Freundinnen sind ja wirklich wie Elefanten im Porzellanladen.🤦‍♀️🤦‍♀️🤦‍♀️
War ja schon fast klar, das Mario unterbrochen wurde. 😩Ich bin echt gespannt wann die beiden sich endlich ihre Gefühle gestehen 🥰
Antwort von:  Tasha88
02.09.2021 20:36
:)
haha - du hast so was von recht. die Freundinnen sind schon ordentlich und um kein Wort verlegen - da muss sich Elsa einiges anhören - und Mario teilweise auch ;)
gell? Das musste sein :D aber immerhin konnte er noch etwas sagen ^^
und da es eine recht kurze Geschichte ist mit nur 8 Kapis + Epilog, wird man gar nicht sooo lange warten müssen ;)
Von:  Devilvegeta
2021-09-01T18:53:48+00:00 01.09.2021 20:53
😍😍😍
So süß die Beiden da wird mir ganz warm ums Herz ;)))
Wenn man solche Freunde mit so einem Timing hat, wäre ich wohl auch frustriert 🤣
Doch der Anfang ist gemacht 🥳
Antwort von:  Tasha88
02.09.2021 20:34
^^ du sagst es. Elsa war auf jeden Fall frustriert - und Mario auch ;)
aber sie haben sich unterhalten, ein klein wenig zumindest.
hach, das nächste Kapi wird toll ^^
Antwort von:  Tasha88
02.09.2021 20:35
und auf den Disko ausflug musst du leider verzeichten ... wobei ich sagen muss, dass du das Kapitel zu dem Zeitpunkt trotzdem mögen wirst ;)


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