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Angeama - Es war einmal

von
Koautor:  -Alice-

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Es einmal war ...

Son Goku wusste nicht, was seine erste Empfindung war. Ob er zuerst fühlte, wie die Luft durch seine Nasenlöcher in seine Lungen eindrang und sich sein Brustkorb hob, oder ob es das Schlagen seines Herzens und das Blut war, welches somit durch seine Adern und Venen gepumpt wurde. Bisher war ihm nie bewusst gewesen, dass man das Fließen des Blutes spüren konnte. Nicht bevor …
 

Ruckartig schoss sein Oberkörper in die Höhe. Gleichzeitig riss er die Augen auf und griff sich an den Hals. Sein gerade wieder begonnener Herzschlag machte einen Satz und er hatte das Gefühl, das Rauschen in seinen Ohren nahm ihm den Gleichgewichtssinn. Hals … Hals … sein Hals war nicht verletzt. Keine Schmerzen, kein Blut …

Der zu einer Sprungfeder angespannte Körper sackte zusammen und erleichtert schloss er die Augen. Seine letzte Empfindung war jene, von scharfen Zähnen, die sich in sein Fleisch gruben und ihm die Kehle aufrissen, zusammen mit dem Gefühl der Überraschung und Enttäuschung, weil … weil Vegeta …

Vegeta!
 

Er sprang auf und sah sich um. Schwärze. In alle Richtungen nur Schwärze. Es dauerte, bis er begriff, wo er sich befand. Das Inhaltsverzeichnis von Angeama ... zumindest hoffte er das. Also musste Vegeta das Märchen beendet haben. Aber … bedeutete das dann wirklich, dass das Ende der Geschichte vorgesehen hatte, dass der Soldat, in dessen Rolle Vegeta geschlüpft war, so unvorstellbare Gräueltaten zu begehen hatte und damit tatsächlich durchkam? Oder war nach seinem Tod in dem Märchen noch etwas passiert?
 

„Vegeta?“, fragte er in die Schwärze und erhielt keine Antwort. Mit gefurchter Stirn erhob er sich und rief diesmal den Namen des Saiyajinprinzen, doch auch jetzt bekam er keine Antwort.

„Opa? Cernunnos?!“ Vielleicht konnten die beiden Erzähler ihm mehr sagen. Doch auch sie reagierten nicht auf seine Rufe. Ein wenig verzweifelt flog er in die Höhe, mit der Hoffnung irgendetwas zu sehen, was ihm weiterhelfen würde. Dieser Drang mit Vegeta zu reden … ihn zu fragen, hier und jetzt, vernünftig zu fragen, wo die Gefühle der Geschichtsfigur sie nicht mehr beeinflussten … war einfach übermächtig.

Aber da war kein Vegeta … da war einfach nur die Schwärze von Nichts. Frustriert sank Son Goku wieder ab, bis seine Füße etwas Festes spürten und er somit wieder Boden unter ihnen hatte. Die Arme verschränkend begann er zu grübeln. Vielleicht war das Märchen ja auch noch nicht zu Ende und er war nur wieder hier, weil er … gestorben war? Wäre zumindest eine plausible Möglichkeit. Die Stirn furchend strengte er seine grauen Zellen an, was es noch für Ursachen haben könnte, warum Vegeta noch nicht da war und auch die beiden Erzähler sich nicht sehen ließen. Als er auf keinen weiteren Gedankenblitz kam, setzte er sich in den Schneidersitz und wartete einfach. Eine andere Wahl hatte er ja eh nicht, wenn sie ihn hier alle alleine ließen. Doch kaum hatte er seine Augen geschlossen, um sich einem mentalen Training hinzugeben, schoss Vegetas Aura in seinen Verstand und Goku war sofort wieder auf den Beinen, hob ab und preschte in die Richtung des Älteren davon.
 

Vegeta hob langsam den Kopf und öffnete die Augen. Die Schwärze die nach ihm gegriffen hatte, in der er versunken war, war also nicht die Schwärze seines Gewissens gewesen, das ihn ersäufen wollte, sondern die Schwärze des Inhaltsverzeichnisses, in welches er zurückgekehrt war. Unmerklich atmete er erleichtert aus und dann wieder ein. Seine Augen wanderten zu seinen Händen, in welchen er noch das Gewicht des Feuerzeuges spüren konnte. Des Feuerzeuges, welches einfach so viel Macht beinhaltet hatte. Macht, die er benutzt hatte, die er genossen hatte und die er eingesetzt hatte um das Richtige zu tun … zumindest aus seiner Perspektive. Auch wenn Kakarott das mit Sicherheit anders sehen würde. Ein seltsames Ziehen setzte in seiner Brust ein als er an den jüngeren Saiyajin dachte. Er hatte es getan. Wirklich getan. Kakarott war gestorben. Durch ihn … durch seine Macht. Aber … er war jetzt wieder hier im Inhaltsverzeichnis, jedoch … er war allein, wie er feststellen musste, während er sich in der Schwärze umsah. Bedeutete das etwa, dass … dass … wenn sie in einer Geschichte starben, sie dann wirklich … tot waren? Das jedoch konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen. Es waren doch nur Geschichten, FIKTIVE Geschichten! Er hatte gedacht, dass sie einfach hier irgendwo wieder aufwachen würden. Musste vielleicht noch etwas getan werden, um sie wieder ins Leben zu holen? So wie bei ihm?
 

„Vegeta!“

Frage beantwortet.

„Hey, Vegeta!“

Langsam drehte sich der Saiyajinprinz um und sah die Aura des Jüngeren in der Dunkelheit auf sich zuschnellen. Dezent hob er eine Braue als Kakarott landete und von dem Schwung seiner Landung noch einige Schritte in seine Richtung getragen wurde. Seine Haltung zeigte deutlich, dass er noch weiter gehen wollen, doch das ihm scheinbar etwas eingefallen war, was ihn nun zurückhielt. Was, das konnte er sich denken …
 

„Vegeta.“

„Kakarott.“
 

Sie sahen sich an, taxierten sich. Erst das Desaster im roten Ettin, dann ihr Streit, die Worte, die sie sich an den Kopf geworfen hatten und nun die Geschehnisse im Feuerzeug. Kakarott würde reden wollen, mal wieder reden, eine Erklärung fordern, es verstehen wollen, seine Beweggründe wissen wollen und natürlich hören wollen, dass er das alles gar nicht so gewollt hatte. Unmerklich hob sich einer von Vegetas Mundwinkeln. Darauf konnte der Jüngere lange warten.
 

Während der Prinz der Saiyajins dezent grinste, ballten sich Son Gokus Hände zu Fäusten. Eigentlich hatte er mit dem Älteren sprechen, ihn zur Rede stellen wollen, doch so wie Vegeta dastand, sein arrogantes Grinsen aufgelegt, setzte alles bei dem Jüngeren einfach aus. Eine unglaubliche Wut übermannte ihn. Wut über alles, was passiert war. Und eine unfassbar tiefsitzende Enttäuschung kroch in ihm hervor. Enttäuschung über … Vegetas Verhalten, seit sie … eigentlich seit sie im Märchen des roten Ettin angekommen waren. Seine Augenbrauen zogen sich tief in sein Gesicht hinab. „Du...hast mich umgebracht.“, schoss es schließlich aus ihm hervor.
 

Wow … Kakarott kam sofort zum Punkt. Das Vegeta das noch erleben durfte. Sein Mundwinkel zog sich noch weiter nach oben. „Hab ich.“

Die Hände des Jüngeren zitterten. „Und…warum?“

„Weil du mir im Weg warst.“

„Weil ich DIR im…im…“ Vor Überraschung riss Goku die Augen auf.

„Ja, mir. Ich wollte den König, du warst im Weg. Fertig.“
 

Gokus Lippen pressten sich zu einem dünnen Strich zusammen und dann, aus heiterem Himmel und vollkommen überraschend geschah etwas, womit Vegeta nicht gerechnet hatte. Anstatt weiter mit ihm zu reden, ihm irgendeinen Schwachsinn an den Kopf zu werfen, ihn über seine Gefühle auszufragen, warum wieso, weswegen … machte Kakarott auf dem Absatz kehrt und marschierte einfach geradeaus in die Dunkelheit davon. Mit einer hochgezogenen Augenbraue starrte ihm der Prinz hinterher. Was war denn das jetzt bitte?
 

Der Jüngere wurde in der Finsternis immer kleiner bis er irgendwann stehen blieb und sich scheinbar nach irgendetwas umsah. Doch auch dort hinten gab es genauso nichts, wie bei Vegeta. Dann hörte der Ältere wie Kakarott nach Opa und Cernunnos rief. Doch diese reagierten nicht.

Niemand erschien, auch keine einzige Türe tauchte auf. Da waren nur sie beide und aus einem ihrer letzten Gespräche mit Opa wussten sie nur zu gut, warum das so war. Sie hatten das Erlebte Revue passieren zu lassen. Sollten darüber nachdenken, wohl oder übel würden sie auch darüber reden müssen, bevor sie hier weiterkamen. Doch … weder Goku noch Vegeta machten irgendwelche Anstalten, sich dem anderen wieder anzunähern. Der Jüngere setzte sich im Schneidersitz einfach auf den Boden und Vegeta verschränkte seine Arme und blickte in eine andere Richtung, um seinen letzten, ihn jeglichen Nerv raubenden, Artgenossen nicht mehr ansehen zu müssen. Lieber starrte er den Rest seines Lebens in völlige Finsternis, als … als … den ersten Schritt zu machen.

Was er jedoch nicht verhindern konnte, war, dass seine Gedanken einfach keine Ruhe gaben. Immer wieder kreisten sie um das letzte Märchen und um … Kakarott.
 

Währenddessen hatte Goku seine Augen geschlossen und seine Arme auf seinen Oberschenkeln abgestützt. Diese Wut in ihm kratzte förmlich an all seinen Eingeweiden herum. Er hatte vorhin einfach auf Vegeta losgehen wollen, aber … diese Genugtuung wollte er dem Älteren nicht geben. Vegeta hatte ihn also getötet, weil er … im Weg war. Weil er IHM im Weg war. Einfach getötet, weil er … scheinbar wieder einmal vollkommen unnütz war. Dabei war es doch der Ältere gewesen, der in diesem Märchen Angst und Schrecken verbreitet hatte. Dass er ihn seiner gerechten Strafe zugeführt hatte, zumindest was in den Augen der Bewohner dort Gerechtigkeit bedeutete … war also wieder einmal … was? Sinnlos gewesen? Falsch? Dabei wollte Goku es so sehr verstehen. Den Sinn des Ganzen und vor allem anderen wollte er … Vegeta verstehen.

Langsam seine Arme hebend sog er Luft in seine Lungen, strich sich mit seinen Händen übers Gesicht. Immer wieder sah er dieses selbstgefällige Grinsen des Prinzen und hörte dessen Worte ‚Weil du mir im Weg warst‘. Dieses schreckliche Ziehen in seiner Brust, trieb Goku in den Wahnsinn. Solch eine Wut hatte er bis jetzt nur verspürt, wenn er sich im Kampf gegen irgendein Monster befunden hatte, bei dem er sich jedoch immer einfach hatte Luft verschaffen können. Doch jetzt? Vegeta eine zu verpassen, schon wieder, und ihn anzuschreien … was sollte das bringen?

Der Ältere war ein … er war TATSÄCHLICH einfach ein Arschloch! Er hatte diese ganzen Leute einfach getötet! Frauen, Kinder. Genau wie er die Königin und wohl auch, nachdem er ihn selbst eliminiert hatte, den König ermordet hatte!

Scheiße verdammt! Vegeta hatte IHN getötet! Und das Einzige, was er von ihm zu hören bekam, war ein ‚Weil du mir im Weg warst‘?! Kein, oh wie nett, dass du noch lebst, kein, tut mir leid, dass ich dich umgebracht habe, nur ein … nur ein … ?!

Gokus Atmung beschleunigte sich. Sein Herz schlug völlig unregelmäßig. Seine Hände zitterten unaufhörlich. Und das Verlangen, jemand ganz bestimmtes zu erwürgen, wurde fast übermächtig.
 

Immer ungeduldiger werdend trommelte Vegeta mit seinen Fingern auf seinem Oberarm herum. Seine Augen huschten zu Kakarott, der weiterhin im Schneidersitz einfach dasaß, ihm den Rücken zugewandt und sich nicht mehr bewegte. Das … das konnte doch einfach nicht wahr sein! Schmollte der jetzt etwa?! Was war das denn für ein Kindergarten?!

Scheiße, verflucht noch eins! Er hatte ihn getötet! Er hatte einen riesigen, ekelhaften Köter auf ihn gehetzt, der ihm den Hals zerfetzt hatte! Und nachdem er ihm gesagt hatte, dass er das getan hatte, weil Kakarott ihm im Weg gewesen war, kehrte der ihm einfach den Rücken zu und … SCHMOLLTE?!

Das … das war ja noch erbärmlicher als … als … ! Scheiße! Kakarott war doch der, der einen Mist nach dem anderen verzapfte, nicht er! Kakarott hatte sich ihm eben in den Weg gestellt! Dafür konnte er doch nichts! Und … und … er hatte richtig gehandelt! RICHTIG!! Sonst wäre das Märchen doch nicht vorbei gewesen! Er hatte verdammt nochmal die Prinzessin von diesen Tyrannen befreit! Er hatte ALLES richtig gemacht! Und Kakarott war derjenige gewesen, der an ihm gezweifelt hatte! Der IMMER alles in Frage stellte, was er tat! Der ihn … wofür hielt? Für ein Monster?! Dieser … schwachsinnige, dumme Riesenvollidiot!

Ja … schon klar! Kakarott hatte keine Ahnung, was in dem Märchen vor sich gegangen war. Er hatte nur mitbekommen, dass diese Menschen von ihm abgeschlachtet worden waren. Ohne ersichtlichen Grund. Den kannten immerhin nur er und die Prinzessin. Vielleicht noch ein paar der Bediensteten des Hofes …

Plötzlich war da etwas tief in Vegeta, das es wissen wollte. Sehen wollte, wie Kakarott reagierte, wenn er die Wahrheit erfuhr. Erfahren wollte, ob … dieser hasserfüllte Ausdruck in den Augen des Jüngeren damit verschwinden würde. Einfach wissen wollte, ob Kakarott ihn dann wieder wie im roten Ettin ansehen würde … voller Zuversicht und Glauben an ihn …

Schnell wandte der Prinz der Saiyajins seine Augen wieder ab. Damit konnte er seinen Körper gerade noch davon abhalten auf Kakarott zuzugehen. Fast … FAST hätte er nachgegeben! Aber wie kam er denn dazu?!

Immerhin … immerhin hatte Kakarott IHN einfach zum TODE verurteilt! Ohne weiter nach der Wahrheit zu bohren! Er hatte einfach angenommen, dass er den Köter OHNE GRUND auf die Menschen gehetzt hatte! Der Idiot hatte ihm das tatsächlich zugetraut! Nach allem … NACH ALLEM was er getan hatte! Scheiße, er hatte sich sogar selbst geopfert, um die Erde vor Boo zu retten! Ja, er hatte die Menschen davor einfach getötet, aber … hatte er seine Buße dafür nicht bereits getan?!
 

Die Zeit verstrich, ohne, dass sich einer der beiden auch nur regte. Son Goku blieb sitzen wo er war und Vegeta stand weiterhin mit verschränkten Armen an Ort und Stelle. Beide hingen ihren Gedanken nach. Beide steigerten sich immer mehr in dieses Unverständnis füreinander hinein, sodass sie nicht mitbekamen, dass sie schon eine ganze Weile von mehreren Gestalten beobachtet wurden. Opa und auch Cernunnos hatten sich wieder materialisiert, doch sie waren nicht die einzigen. Da war noch jemand …
 

Opa warf dem Gehörnten einen zutiefst besorgten Blick zu, wobei der Herr der Anderswelt einmal Vegeta beobachtete und dann Son Goku durchdringend fixierte. Man konnte den Erzählern durchaus ansehen, dass sie nicht zu wissen schienen, was sie tun sollten, denn offensichtlich machten die beiden Saiyajins keine Anstalten mehr, sich auch nur zu bewegen, geschweige denn sich mit dem jeweils anderen auseinander zu setzen.

Gerade als Cernunnos das Wort ergreifen wollte, trat ein großgewachsener Mann in einem braunen Pelzmantel, der bis zum Boden hing und einer ebenso aus braunem Pelz bestehender Mütze hinter ihnen hervor. Mit tiefer, rauer und harter Stimmte meldete sich der Fremde zu Wort: „Das mit den beiden so nichts mehr werden wird.“ Der Fremde, wobei er weder Opa noch Cernunnos fremd zu sein schien, wies einen durch und durch eigenartigen Akzent auf.

„Svarog, was willst du denn jetzt?“, fragte Cernunnos überrascht und auch leicht genervt. Er hatte eigentlich gerade dem alten Opa den Vorwurf machen wollen, dass dessen Märchen die reinste Katastrophe gewesen war.

„Ich beseitigen euren Dreck.“

„Das ist keine gute Idee, Herr Svarog!“, meldete sich Opa sogleich. Immerhin hatte das Einmischen von Cernunnos, indem er die werten Herren eigenmächtig in das Märchen des roten Ettin geworfen hatte, schon solchen Schaden angerichtet, den er mit seinem Märchen des Feuerzeugs nun nicht mehr … hatte ausmerzen können. Und dass, obwohl sich Prinz Vegeta dieses von sich aus ausgesucht hatte. Eigentlich hätte es das besser machen müssen, doch das Gegenteil war der Fall gewesen.

„Das heißt ‚Mein Zar‘. Auch ‚Zar von Thaurien‘, es nicht heißen ‚Herr Svarog‘.“, korrigierte ihn der in feinsten Pelz Gehüllte indes.

Dezent mit den Augen rollend, erwiderte Opa: „Verzeiht, werter Zar von Thaurien. Aber ich muss Ihnen dringend davon abraten, sich hier einzumischen. Ihre Geschichten sind an der Reihe, wenn die werten Herren sich eines Ihrer Märchen aussuchen.“

„Mich das nicht interessieren. Herr von Anderswelt sich auch hat eingemischt. Ich werden das hier jetzt in Hand nehmen!“

„Ich muss dem Opa ausnahmsweise mal Recht geben, Svarog! Das hier gerät noch völlig aus den Fugen! Außerdem müssen die zwei Idioten erst Mal ihren Arsch hochbekommen und-“

„Nein“, wurde Cernunnos von Svarog unterbrochen, „Ich genau wissen, was hier gebraucht wird.“
 

Eine Hand in feinstem, schwarzen Leder schob sich aus dem langen Pelzärmel hervor. „Geben mir Buch.“ Opa und Cernunnos sahen sich an.

„Geben mir Buch!“, verlangte Svarog mit mehr Nachdruck und als die beiden immer noch nicht reagierten, kniff er die Äuglein zu schmalen Schlitzen zusammen. „Wenn ihr nicht wollt hören, dann … Angeama, du schicken mir DIE Tür, die ich brauchen!“
 

Son Goku war sofort aufgesprungen als er die fremde Stimme Svarogs vernommen hatte, auch Vegeta hatte sich den Dreien bereits zugewandt. Als nun eine weiß schimmernde Tür vor dem, wie war das Wort gewesen?, Zar?, erschien und weiße Flocken aus dem Nichts darüber dem Boden entgegensanken, konnte es keiner der beiden Saiyajins verhindern. Sie warfen sich über die weite Distanz zwischen ihnen einen skeptischen Blick zu.
 

„Herrschaften!“, wurden sie nun direkt von dem Zaren angesprochen. „Dies ist Geschichte von Klaus.“

Opa und Cernunnos sahen sich sofort mit großen Augen an. „Klaus? Will er sie wirklich dahin schicken?“, fragte Opa, sichtlich aufgeregt.

„Sieht…ganz so aus…“, antwortete Cernunnos genauso überrascht wie der Alte neben ihm aussah.
 

Erneut traf Vegetas Blick auf Gokus, doch es dauerte nur wenige Sekunden, da wandelte sich der skeptische und überraschte Ausdruck in den Augen des Jüngeren und wurde … finster, was den Prinzen wie ein Schlag ins Gesicht traf. Sofort wurde auch sein Blick wieder eiskalt. Als sich Kakarott dann einfach in Bewegung setzte und auf die Tür zumarschierte, kam auch Vegeta auf die drei Erzähler Angeamas zu.
 

„Und wir sollen da wirklich rein?“, wollte der Saiyajinprinz wissen als er zeitgleich mit seinem Artgenossen vor der Tür angekommen war.

Doch bevor Svarog auch nur ein Wort sagen konnte, griff Goku nach der gläsernen Türklinke und drückte sie nach unten. „Schlimmer kanns nicht mehr werden.“, knurrte er nur, riss die Tür auf und schritt einfach hindurch.

Vegeta hingegen blieb stehen, warf einen Blick zu dieser Pelzgestalt, die ihn mit kantigen, ausdruckslosen und dunklen Augen einfach nur anstarrte. Etwas kam Vegeta seltsam an diesem Kerl vor. Er hatte keine Ahnung was ein ‚Zar‘ war, aber dieser Mann strahlte etwas … Vornehmes, fast schon Hoheitliches aus. Nur unter Aufbringung größter Mühen konnte er sich von dessen Anblick losreißen und zur offenen Tür blicken, in deren Innerem Kakarott bereits verschwunden war.
 

Was er da jedoch vor sich hatte, ließ seine Augen groß werden. Eine durch und durch weiße Landschaft, soweit seine Augen reichten. Jetzt erst spürte er auch den eiskalten Luftzug, der ihm entgegenwehte. Als er einen Schritt auf die Öffnung zumachte, konnte er Kakarott sehen, der sich bereits in weiter Ferne durch die Schneemassen kämpfte, scheinbar wild dazu entschlossen dieses Märchen oder was auch immer ‚Klaus‘ sein mochte, hinter sich zu bringen.

Für einen kurzen Moment zögerte Vegeta und wollte Kakarott einfach dessen Schicksal überlassen, doch da war auch etwas in ihm, dass ihn … zu ihm zog. Das der Jüngere einfach gegangen war, ohne … ohne noch einmal den Versuch gestartet zu haben mit ihm zu reden, fuchste ihn irgendwie. Und irgendwie … irgendwo tief in sich, überkam ihn das Gefühl, dass er womöglich … ein klitzekleines bisschen … zu weit gegangen war. Das er … dass er den Mund hätte aufmachen müssen. Kakarott nur … nur einen kleinen Brocken hätte hinwerfen müssen.

Mist … das war doch einfach so ein verfluchter Mist!!
 

Sich die Arme schützend um den Körper legend, setzte er seinen Fuß über die Schwelle, hinein in diese Winterlandschaft. Dann würde er es eben JETZT machen!

Doch als er das Knirschen des Schnees unter seiner Sohle spürte, erfasste ihn der altbekannte Sog, riss ihn in die Welt hinein, beförderte ihn hoch in die Luft und zog ihn von Kakarott und diesem eiskalten Winter fort …
 

„Buch.“, verlangte Svarog und als er es in den Händen hielt, sagte er mit fester, tiefer Stimme: „Es einmal war…“

„Das heißt, es war einmal!“, fauchte Cernunnos ihn korrigierend von der Seite an.

Seinen Kopf langsam zum Herrn der Anderswelt drehend und ihn mit ausdruckslosen Augen anstarrend, wiederholte Svarog unbeirrt: „Es einmal war…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ragnar89
2021-12-21T19:30:15+00:00 21.12.2021 20:30
Guten Abend!

Ich bin noch immer baff.
Baff von dem Ende im Feuerzeug und nun mit dieser Fortsetzung.... monoton.
Ich würde beide am liebsten am Kragen packen, schütteln und einen Klaps auf den Hinterkopf geben.
Wie kann man bloß so stur, stolz und verbohrt sein???
Klar! Wir Leser wissen, warum Vegeta so gehandelt hat.
Gut. Er hätte es etwas weniger blutig und so machen können...aber!
Aber goku!
Er hat noch nicht mal gefragt. Jein mal nach dem Grund, nach dem Motiv des Täters, also vegetas.
Man man man.
Werden die beiden es aus dieser so verdammt verfahren Situation schaffen?
Ich bin gespannt
Der neue Erzähler in angeama klingt interessant.
Und welche Geschichte von Klaus?
Ich muss mich informieren

Bis später
Antwort von:  hatchepsut
30.01.2022 16:10
Hey, Ragnar! =)

Na, das fassen wir ja mal als großes Kompliment auf, dass dich das Ende vom Feuerzeug so baff gemacht hat. Da haben wir ja dann genau das erreicht, was wir wollten. =)

Tjaa, so baff wie du am Ende warst, waren es wohl auch Goku und Vegeta. Klar, dass das da erst einmal eher monoton wirkt und ihnen ja auch zusätzlich, wie du so schon sagst, ihre komplette Verbohrtheit im Weg steht. Und ja, das ist ja schließlich das Problem, oder? Goku hat es eben nicht hinterfragt, und Vegeta hat zum Schluss den Hund dann eben auch nicht aufgehalten…

Ich verstehe dich da vollkommen, dass du die beiden da am liebsten durchschütteln willst. Hatchepsut und ich wollten das auch nicht nur einmal. xD Aber wir freuen uns ja eigentlich auch sehr darüber, dass wir mit diesem Kapitel solche Reaktionen und Emotionen in dir hervorrufen konnten. =)

Jup genau! *zu Alice grins* Das beduetet unterm Strich, wir schreiben nicht langweilig und haben das erreicht, was wir erreichen wollten. Sehr gut. \o/

Ob und wie die beiden da wieder heraus kommen, hast du mit Sicherheit schon gelesen und wohl auch, um welches Klasumärchen es sich handelt. Wir sidn leider diesmal eeextrem langsam mit der Beantwortung unserer Reviews, was uns echt leid tut, aber es war einfach viel zu viel los bei uns. Trotzdem hoffen wir, du hattets mit allem weiteren auch deinen Spaß und die Spannung blieb dir erhalten.


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