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Eine Begegnung verändert alles

Daryl und Matt
von

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Poser und Könner


 

Daryl

 
 

Playboys im Auto: Chromprinzen

Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger

 

 

Es hallt wie Donnerschläge durch die Nacht. Das Geräusch elektrisiert die Leute und lässt sie Jubeln und Grölen. Ich verstehe sie. Auch mir jagt es einen angenehmen Schauer durch die Nerven. Es liegt Benzin in der Luft, Motoren röhren und die Bässe hämmern. Die Stimmung ist aufgeheizt und ausgelassen. Es wird gewettet, geflucht und gefachsimpelt.

Ich dränge mich durch die Menge. Die Leute stehen am Rand der Strecke oder um die Autos versammelt, die ungeduldig auf ihren Einsatz warten. Wieder donnern zwei Karren von der Startlinie los und vernebeln mit Rauchzeichen aus den Radkästen kurz die Umgebung.

Amateure und Playboys. Ihnen geht es mehr um die Show wie alles andere. Nicht, dass es bei mir an manchen Abenden um anderes gegangen wäre wie Schulterklopfen, Glückwünsche, bewundernde Blicke und eindeutige Angebote der Mädels.

Manchmal reicht es aber nicht der Playboy zu sein. Manchmal muss es die Geschwindigkeit sein, der Rausch, das Adrenalin. Das Brüllen des Stiers und die Kraft von 700 Pferden die vorwärts schnellen … Ein Wettkampf; Mann gegen Mann, Fahrer gegen Fahrer. Manchmal braucht man das, um zu vergessen …

Manchmal hilft aber auch das nicht … Das sind die besonders schlimmen Tage …

Doch heute ist ein guter Tag und ich bin weder für das eine noch für das andere hier. Tatsächlich bin ich nur hier, um mich mal wieder blicken zu lassen und um die Ohren etwas aufzustellen um zu erfahren was es Neues gibt. Ein netter Abend, vielleicht mit einem netten Highlight, wenn ich mir die Fleischauswahl hier so ansehe.

Eine Blondine wirft mir einen Blick zu, der mich direkt einlädt mit ihr unanständige Dinge zu tun. Sie ist nicht anders, wie die anderen hier. Mehr nackt wie angezogen, aufpumpt und genügend Make-Up, dass man meinen könnte sie trägt eine Maske. Doch mich stört das nicht, ganz im Gegenteil. Eine heiße Nacht um etwas Dampf abzulassen und fertig. Wäre nicht meine erste Nacht dieser Art, und definitiv wird es auch nicht meine letzte sein.

Blondie kommt auf mich zu und setzt ein verführerisches Grinsen auf. Ihre Bewegungen sind geübt und einstudiert. Ihre Hand fährt über meinen Brustkorb als sie nahe genug ist und hoch in meinen Nacken.

Ich beiße mir auf die Lippe und mustere sie von oben herab. Ja, die Ware gefällt und spricht mich an, also lasse ich sie gewähren. Der Tanz kann beginnen.

Ihre Hand in meinem Nacken zieht leichte Kreis und sie schlägt die Augen nieder. Lasziv leckt sie über die Lippen und schleicht um mich herum.

Macht der Gewohnheit wandert mein Blick kurz über die Menge, aus Sicherheitsgründen, und um vielleicht ein bekanntes Gesicht zu erspähen. Tatsächlich fällt mir etwas ins Auge, aber weder aus den einem, noch aus dem anderen Grund.

Hinter einer Gruppe junger Männer, die in Fachgespräche über Fächerkrümmer und Gewindefahrwerke vertieft sind, steht eine Frau. Sie ist seitlich in meine Richtung gedreht und hat den Blick gesenkt. In den Straßen von New York würde sie im Alltag wohl kaum auffallen. Ihre Klamotten sind unscheinbar und normal, was gerade hier, zwischen den ganzen halbnackten Püppchen, heraussticht.

Die lange, lockere Stoffhose sitz auf ihrem Becken, umschmeichelt trotzdem ihren runden Hintern perfekt und rückt ihn ins rechte Licht. Die Seitentaschen der Hose scheinen voll zu sein, zumindest sind die ausgebeult. Ein wenig wirkt es, als hätte sie eine Arbeitshose an; nur, dass sie schwarz ist, anstatt blau. Das Oberteil, ebenfalls schwarz, liegt im Gegenzug hauteng um ihre Figur und zeichnet deutlich ihre Silhouette ab.

Ausladende Hüfte, schmale Taille, perfekt proportionierte Brüste – soweit ich das von hier beurteilen kann. Das Haar versteckt sich unter einer schlichten Stoffmütze, lediglich der Pony schaut heraus und macht es schwer einzuschätzen, was sie da unter der Beanie versteckt.

Die Hand von Blondie zeichnet Schnörkel auf meinem Rücken, aber das merke ich kaum, weil es mir gerade herzlich egal ist. Diese Frau dahinten, die so völlig aus dem hier üblichen Rahmen fällt, fordert im Moment meine ganze Aufmerksamkeit – und ich könnte nicht mal sagen warum genau. Sie passt auf den ersten Blick einfach nicht hier her; und gleichzeitig scheint sich niemand an ihre zu stören. Auch sie selbst macht nicht den Eindruck, als wäre sie das erste Mal bei einer derartigen Veranstaltung, die eher nicht zum normalen Tagegeschehen gehört. Zumindest für normale Leute.

Der Blick der Unbekannten ist auf ihre Smartphone gerichtet, welches sie in Brusthöhe hält. Erst jetzt fällt mir das breite Lederband auf, welches sich quer über ihren Oberkörper befindet. Ich folge der Spur und finde Ungewöhnliches. Im ersten Augenblick dachte ich, dass da eine Handtasche baumeln würde, aber nein. Am Ende des Bandes, seitlich neben ihrer Taille, hängt eine Fotokamera. Ein ziemliches Gerät sogar. Ich kenne mich damit nicht aus, aber das scheint mir keine gewöhnliche Alltagskamera zu sein. Sie wirkt professionell und teuer.

Interessant. Und ungewöhnlich.

Blondie murrt irgendwas und faucht regelrecht, als sie sich von mir entfernt. Ich bin mir sicher, dass ihr Frust über mein Desinteresse nicht von langer Dauer sein wird. Sie wird sich schnell mit dem nächsten trösten, so wie ich es umgekehrt wohl auch gemacht hätte.

Mir ist das gerade alles egal; die Unbekannte dahinten hat etwas an sich, dass mich in ihren Bann zieht. Sie ist so anders wie der Rest hier, vielleicht ist es das. Bestimmt. Ein anderer Grund fällt mir nicht ein.

Ich gehe auf sie zu, mein Blick auf sie gerichtet, damit sie mir nicht entwischt. Als ich näher dran bin, erkenne ich ihre Gesichtszüge. Sie sind weich, und wirken warm und sympathisch. Ich erkenne ein kurzes Schmunzeln auf ihren Lippen, dass etwas Schelmisches hat und mir einen elektrischen Schlag versetzt, den ich ignoriere.

Sie steckt das Smartphone in ihre Hosentasche. Ihre Augen richten sich nach oben und schweifen kurz über die Leute und das Setting.

Selbst mit der chaotischen Beleuchtung aus Scheinwerfern und farbigen Innenraum- und Unterbodenbeleuchtungen erkenne ich jedes Detail. Sie sind blau, ihre Augen sind blau. Und was für eins! Ein Eismeer umgeben von einem dunklen Tiefseegraben.

Einen Moment hoffe ich, dass sich unsere Blicke kreuzen. Dass ich sie zum Stehen bleiben bringen kann; denn ich ahne bereits an ihrer Haltung, dass sie sich jeden Moment umdrehen und in der Menge verschwinden wird.

Die Zeit bleibt stehen, als sich mein Wunsch erfüllt. Meine Augen nehmen ihre gefangen. Ihr Blick ist offen und neugierig – und hat gleichzeitig etwas schelmisch Verwegenes. Ich spüre, wie sich etwas in mir entlädt, und anschließend durch meinen Körper zuckt wie Starkstrom.

Der Kontakt bricht ab, als jemand quer durch mein Sichtfeld läuft und die Unbekannte ist verschwunden. Ich strecke mich und versuche sie irgendwie ausfindig zu machen – ohne Erfolg.

Unfassbar, wie sie mir vorhin so auffallen konnte und sich jetzt einfach in Luft aufgelöst hat!

Was für eine Scheiße!

 

Das Verschwinden der Unbekannten hat mir ordentlich die Stimmung vermiest; auch wenn ich mir das nicht so recht eingestehen will. Ich hatte mich auf diesen Abend gefreut. Ich war schon lange nicht mehr bei einem Streetrace gewesen – und jetzt das!

Es röhrt kaum zwei Meter neben mir und Flammen brenne sich in den Asphalt, als zwei weitere Kontrahenten sich messen.

Ja, der Anblick der schönen schnellen Autos nimmt mich kurz gefangen. Vielleicht sollte ich doch auf die Piste gehen; nur um es mal wieder gemacht zu haben – und um mich abzulenken. Eine Renne: Mann gegen Mann; Auto gegen Auto. Der Gedanke ist verlockend.

Gemächlich flaniere ich weiter; Grüße bekannte Gesichter und verliere mich in ein paar Gesprächen.

Ich komme an der Nebenstrecke an; der Parkplatz der Veranstaltung, wenn man so will. Hier stehen die Autos um bewundert zu werden, bevor oder nachdem sie auf der Strecke waren, oder einfach so, weil der Besitzer eben hier ist, wie es bei meinem roten Aventador der Fall ist.

Hier gibt es alles, was das Herz begehrt und wonach einem der Sinn steht. Teure Luxus-Boliden, Import-Racer und Tuning-Karren. Sprinter und Drifter. Poser und Könner. Die Streetrace-Szene bietet für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas.

Mein Blick wandert über die Karossen und bleibt an einem Auto ganz hinten hängen. Eigentlich erkennt man auf den ersten Blick einen Racer; aus den unterschiedlichsten Gründen. Es gibt nicht dieses eine Merkmal, an dem man es ausmachen kann, trotzdem sieht man es. Jeder Wagen hier auf der Nebenstrecke schreit förmlich „Illegales Autorennen“, nur einer nicht. Dieser eine nicht.

Ganz hinten, etwas unscheinbar auf den ersten Blick, steht ein BMW Z3. Noch dazu ein Coupé und ein M, was unwahrscheinlich selten ist. Selbst in seiner Heimat ist der Gebrauchtwagenmarkt fast abgegrast; und dass was man noch bekommt, ist entweder Schrott oder sündhaft teuer – für ein Auto dieser Jahrgangsklasse, versteht sich.

Obwohl der Wagen goldgelb ist fällt er nicht wegen der Farbe auf – sondern eher, weil er nicht so recht hierhergehört. Das ist kein Auto für die Rennstrecke, auch wenn er den nötigen Bumms dafür hat, so einige jüngere Karren zu schlagen. Das ist ein Liebhaber-Fahrzeug das man hegt und pflegt und nicht den Gefahren junger Rowdys auf einer Rennstrecke aussetzt. Also was treibt seinen Besitzer hier?

Auch wenn man nicht unbedingt an der Veranstaltung teilnehmen muss, wird es in der Szene nicht gern gesehen, wenn man dauerhaft nur zum Zuschauen kommt. Zuschauer haben nicht die Notwendigkeit Stillschweigen zu bewahren, wenn mal etwas sein sollte. Nur wer aktiv Rennen fährt, hat auch einen Grund die Schnauze zu halten, falls doch die Bullen auftauchen.

Ich laufe um den Wagen herum und begutachte ihn. Zart und zierlich, trotzdem wunderbar kurvig und rassisch. Temperamentvoll, mit genügen Pfeffer im Hintern, um einen gehörig in Schwierigkeiten und zum Schwitzen zu bringen, gleichzeitig seidenweich und elegant. Pure Freude und Herausforderung in einem …

Ein Klicken holt mich zurück nach New York, in das Industriegebiet außerhalb der Stadt, wo ich gerade ein fremdes Auto begaffe. Ich drehe mich um und kann meine Überraschung im ersten Augenblick nicht ganz verbergen.

Da steht die Unbekannte und grinst mich neckisch mit hochgezogener Augenbraue an. Sie hat die Kamera im Anschlag und wohl gerade ein Foto gemacht. Ich bin kurz überrumpelt, und das passiert mir nicht oft.

„Deiner?“, fragt sie provozierend nach und legt den Kopf schief, was fürchterlich unschuldig und unbedarft aussieht. Das Grinsen auf ihren Lippen ist spielerisch und verlockt geradezu Unvorsichtig zu sein.

Irgendwas sagt mir aber, dass ich lieber auf der Hut bleiben sollte. Dieses Weib hier, ist nicht was sie auf den ersten Blick scheint; da bin ich mir sicher. „Nein. Er ist nett, aber nicht mein Stil“, antworte ich herablassend und deute mit dem Kopf Richtung BMW.

Sie lacht, ehrlich und ausgelassen; und es klingt großartig. Ihre Stimme ist eher etwas dunkler und samtig, was man auch an bei ihrem Lachen heraushört. Die Unbekannte beruhigt sich wieder und sieht mich neckisch an. „Hätte mich auch gewundert. Du wirkst eher nicht so …“ Sie macht eine lose fahrige Bewegung mit der Hand in meine Richtung.

„So?“, frage ich nach und ziehe die Augenbraue hoch. Spinne ich, oder will sie sich wirklich mit mir anlegen?

„So wie jemand, der Wert auf etwas Besonderes dieser Güte legt“, antwortet die Unbekannte sarkastisch und grinst herausfordernd.

Innerlich muss ich feixen, äußerlich setze ich eine gekränkte Miene auf. Sie ist erfrischend anders, und das wirft mich etwas aus der Bahn. Aber das werde ich ihr nicht zeigen. „Wie wirke ich denn?“

Sie tippt mit dem Objektiv in ihre Hand während sie nachdenkt und ihren Blick dabei unverhohlen über mich wandern lässt.

Ja, die Art wie ihre blauen Augen meinen Körper und mein Gesicht studieren gefällt mir und lässt ein angenehmes Prickeln auf meiner Haut entstehen. Gleichzeitig beginnen meine Alarmglocken sich langsam aber sicher zu melden.

„Roh … und … Kraftvoll“, ist ihr Urteil, welches sie mir schließlich mitteilt. „Und arrogant“, fügt sie nonchalant noch an.

Ich gebe es ungern zu, aber sie hat mich erwischt und ich fühle mich ertappt. Tatsächlich bin ich es nicht mehr gewohnt, mich ernsthaft mit einem weiblichen Wesen zu unterhalten. Vor allem mit meinen eindeutigen Hintergedanken. Ich würde lügen, würde ich behaupten, dass ich sie nicht gern mit zu mir nehmen würde um mit ihr zu tun, was ich vor einigen Stunden eigentlich mit Blondie geplant hatte.

Doch zunächst heißt es aufmerksam bleiben, denn das Gespräch gewinnt zunehmend an Würze. „Und das entspricht dann welchem Auto?“, hake ich interessiert nach ohne auf ihre kleine Spitz einzugehen.

Ihre blauen Augen mustern mich eindringlich; ein amüsiertes Schmunzeln zuckt an ihrem Mundwinkel. Sie versucht mich gerad einzuordnen und meiner handhab zu werden … Viel Spaß beim Versuch, Kleines.

„Hmm. Da gibt es einige. Aber wenn ich einen Tipp abgeben müsste …“, entgegnet sie mir mit einem süßlichen Unterton, während ihr Blick mich weiter sondiert um meine Reaktion einzuschätzen.

Ja, mein Sicherheitssystem hatte recht. Ich muss konzentriert bleiben. Ich habe hier kein Kätzchen vor mir, dass ein wenig spielt und mal ein bisschen die Krallen zeigt. Ihre Haltung, ihr Ton und ihr Blick verraten sie – zumindest, wenn man es richtig einzuordnen weiß.

Ich rücke näher, mache einen Schritt auf sie zu um mich zu vergewissern das ich Recht habe mit meiner Vermutung. Sie weicht nicht zurück; wie ich erwartet habe.

Die Unbekannte hebt ihren Kopf um mich anzusehen; ohne Scheu oder Verlegenheit.

Provozierend lasse ich meinen Blick in ihren eintauchen. „Ich höre“, fordere ich harsch.

Das Eismeer in ihren Augen funkelt und macht mich verrückt. Ich sollte es lassen, mich zurückziehen und verschwinden. Irgendetwas sagt mir, dass ich mir Probleme mit ihr einhandle.

Probleme der persönlichen, emotionalen Art. Sie ist kein leichtes Mädchen, keine die man nach einer Nacht vergisst. Bereits jetzt wird es mir schwerfallen, morgen nicht an diese Begegnung zu denken, egal wie der Abend zu Ende gehen mag.

Ein reißerisches Lächeln bildet sich auf ihren Lippen. „Ich tippe … auf einen Lamborghini.“

„Und warum?“, frage ich sarkastisch zurück, um meine Verwunderung darüber zu verbergen, dass sie richtiglag.

„Weil er dir entspricht. Roh und kraftvoll“, erklärt sie zunächst süßlich. „Großspurig, laut, aggressiv“, fügt sie danach abwerten an. „Alles in allem eben etwas drüber. Ein Auto für kleine Jungs, die etwas her machen wollen um beachtet zu werden“, schließt sie trocken ab.

Ich knurre in mich hinein. Zumindest lag ich mit meiner Vermutung richtig. Sie ist kein Kätzchen, sondern eine ausgewachsene Raubkatze. Mein Blick fährt ihre appetitliche Figur ab. Ich sollte es wirklich lassen, aber es reizt mich dann doch zu sehr. Jemanden wie ihr begegnet man zu selten um die Chance verstreichen zu lassen.

Die Unbekannte legt den Kopf schief. Sie grinst breit und siegessicher. „Volltreffer, nehme ich an?“

„Wer weiß“, gebe ich vage zurück. „Aber deine Meinung über Lamborghini scheint ja recht stupide und vorurteilbelastet zu sein.“ Ich lächle schelmisch um sie zu ärgern, und um sie aus der Deckung zu locken.

„Das denke ich nicht“, gibt sie schnippisch zurück und funkelt verärgert.

Volltreffer. Tja, was du kannst kann ich auch, Schätzchen. „Ich denke schon. Ich denke, du hast eine vorgefertigte Meinung und steckst alles und jeden in Schubladen wo sie verstauben und nie die Möglichkeit haben dich vom Gegenteil zu überzeugen.“

Die Unbekannte mustert mich mit hochgezogener Augenbraue. Sie fühlt sich ertappt und ist verärgert darüber.

Einige Momente herrscht Schweigen, nur das Dröhnen von Motoren ist in einiger Entfernung zu hören. Wir sehen uns an, taktieren uns; wie zwei Raubtiere es eben tun, wenn sie sich auf offenem Terrain begegnen.

Plötzlich lächelt sie mich an; offen und herzlich. „Tja, du willst scheinbar auch nicht die Chance ergreifen und mich vom Gegenteil überzeugen“, schnurrt sie und ihr Lächeln wird provozierend.

Ja, ich bin verblüfft wegen ihrer Reaktion und es wirft mich ein wenig aus der Bahn, weil … Ja, weil sie mir eine Chance einräumt? Ich habe damit nicht gerechnet. Sie wirkt nicht wie eines der Mädchen, die mit einem Unbekannten einfach eine schamlose Nacht verbringen und dann wieder ihrer Wege ziehen …

Irgendwo ganz hinten in meinem Verstand warnt mich etwas davor, diese Möglichkeit zu ergreifen. Die Unbekannte ist viel zu stolz und selbstbewusst; und zu schlagfertig. Ich ahne, dass ich mich ins Verderben stürzen könnte mit ihr …

Aber vielleicht … vielleicht habe ich wirklich ihr Interesse geweckt.

Vielleicht bin ich ihre Ausnahme der Regel, wie sie irgendwie meine ist.

Vielleicht ist das hier den Anfang, von etwas anderem wie sonst …

Ich grinse sie spielerisch an und halte ihr den Arm hin, damit sie sich unterhakt. „Wir sollten erst einmal prüfen, ob du mit deiner Vermutung überhaupt richtiglagst.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Überarbeitet 21.09.2021 Komplett anzeigen

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