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corrupted flower

von

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abduction

Plötzlich legte sich eine Hand auf Sakuras Mund und die junge Frau wurde nach hinten gezogen. „Wohin des Weges, junge Dame?“ Es war Suigetsu. Sakuras Augen weiteten sich und füllten sich mit Tränen. Wie konnte sie so kurz vor dem Ziel nur scheitern? In der Ferne konnte sie ein Lagerfeuer entdecken. Wartete dort etwa Naruto auf sie? Es muss doch einen Weg geben... „Du kleines Miststück!!“

Suigetsu riss seine Hand zurück, nachdem Sakura ihn dort gebissen hatte. Die Haruno stürmte augenblicklich nach vorne. „Naruto!!“ rief sie währenddessen. „Ich bin hier!“ Jedoch kam Sakura nur wenige Meter, ehe sie wieder von Suigetsu eingefangen wurde. „Sasuke wird dein Temperament mögen.“ Sakura spürte noch einen Schlag gegen ihren Kopf, ehe alles um sie herum schwarz wurde.
 

„Er konnte entkommen.“ berichtete ein Soldat. Sasuke biss wütend die Zähne zusammen. Es war Kakashi tatsächlich gelungen zu fliehen. „Feigling.“ fauchte der Uchiha. „Sollen wir ihn verfolgen, Kommandant?“ fragte der Soldat. „Nein...Lasst ihn laufen...“ gab Sasuke zurück und stieg wieder auf sein Pferd.

„Ich reite ins Lager zurück. Versteckt die Leichen im Gebüsch und kommt anschließend nach.“ sagte der junge Mann, eher er losritt. Kakashis Männer hatten weniger Glück gehabt. Von ihnen hatte keiner überlebt. Dennoch war Sasuke unzufrieden. Kaum jemand überlebte eine Begegnung mit dem jungen Uchiha.
 

Kurzes blondes Haar wehte in alle Richtungen, während eisblaue Augen wartend den Horizont beobachteten. Naruto wartete zusammen mit seiner Truppe auf die Ankunft von Sakura. „Sie hätten schon längst eintreffen müssen.“ sagte der Uzumaki. „Wir können nicht länger warten. Offenbar hält sich eine Attentäter-Einheit von Dong Zhuo in der Nähe auf.“ Ein Mann trat neben Naruto. Die Männer waren im selben Alter – Anfang zwanzig und von gleicher Statur. Groß gebaut mit einem trainierten Körper.

„Ich war von Anfang an dafür, dass wir Sakura im Anwesen ihrer Familie abholen. Was hat sich Mitsuhide nur dabei gedacht?“ murrte Naruto. „Wir haben unseren Teil der Abmachung erfüllt, junger Fürst. Lasst uns aufbrechen.“ meinte Shikamaru. „Hmn.“ Naruto blickte noch einmal in die Ferne. Dunkle Wolken verdeckten den Mond und tauchten die Nacht nun in völlige Dunkelheit. Unter diesen Umständen war es unmöglich nach jemanden zu suchen. „Eine Einheit soll Mitsuhide informieren.“ befahl Naruto.
 

„Natürlich.“ Shikamaru senkte den Kopf. „Außerdem soll ein Suchtrupp hierbleiben. Sakura wurde mir versprochen. Ich will sie also auch haben.“ sprach Naruto weiter, ehe er sich in Bewegung setzte. „Zu Befehl.“ flüsterte Shikamaru und seufzte schwer. Er sollte das Leben seiner Männer für eine Frau opfern?

Natürlich wusste Shikamaru von der Vereinbarung, die mit Narutos und Sakuras Hochzeit einherging. Doch im Gegensatz zu Mitsuhide, waren die Uzumakis nicht auf Hilfe angewiesen. Es gab für sie also keinen Grund nach Sakura zu suchen. Aber scheinbar wollte Naruto diese Verbindung nicht aufgeben.
 

Als Sasuke ins Lager zurückkehrte, wartete dort bereits Suigetsu auf ihn. Seelenruhig saß der Hōzuki am Feuer – als wäre die vergangene Stunde nie geschehen. „Weshalb das grimmige Gesicht?“ bemerkte Suigetsu, als sich Sasuke neben ihn setzte. Eine Antwort erhielt Suigetsu jedoch nicht. „Hast du sie gefunden?“ fragte Sasuke stattdessen. „Natürlich.“ nickte Suigetsu. „Und wo ist sie?“ fragte Sasuke weiter.

„Es gab einen kleinen Zwischenfall und sie ruht sich gerade in deinem Zelt aus.“ antwortete der Angesprochene. „Zwischenfall?“ Sasuke zog die Augenbrauen zusammen. „Die Kleine hat Feuer im Blut. Sie wird dir gefallen.“ lachte der Hōzuki und blickte auf seine Hand. Mittlerweile konnte man einen deutlichen Abdruck von Sakuras Zähnen sehen. „Du irrst dich. Ich werde sie Dong Zhuo mitbringen.“
 

Suigetsu entglitten beinahe alle Gesichtszüge. „Das kann unmöglich dein Ernst sein. Ihrer Kleidung nach zu urteilen kommt die Kleine aus gutem Haus. Willst du sie wirklich an diesen Fettsack verschwenden?“ meinte er. „Dieser Fettsack zahlt die Rüstung, die wir tragen. Unser Essen, unsere Pferde und unsere Männer. Wir sollten ihn deshalb bei Laune halten.“ entgegnete Sasuke. „Wenn das so ist, sollte Dong Zhuo lieber dich bei Laune halten. Er weiß zu gut was passiert, sobald dich dein Herr langweilt.“

„Und wieder liegst du falsch.“ seufzte Sasuke und erhob sich. Im selben Moment ertönten laute Schreie. „Offenbar ist sie wieder wach.“ Auch Suigetsu stand auf. „Komm, sieh sie dir mal an! Dann wirst du erkennen wovon ich rede.“ fuhr er fort. Doch bevor Suigetsu seinen Satz beenden konnte, hatte sich Sasuke schon in Bewegung gesetzt. Dieses Geschrei ist ja kaum auszuhalten. dachte sich Sasuke und überlegte sich bereits einen Weg um seine neue Errungenschaft wieder loszuwerden.
 

„Nehmt eure dreckigen Hände von mir!!!“ keifte Sakura und versuchte sich aus dem Griff der beiden Soldaten zu befreien. Als Sakura wieder zu Bewusstsein gekommen war, fand sie sich in einer völlig fremden Umgebung wieder. Ihre Hände und Füße waren gefesselt gewesen. Ein Knebel war ihr in den Mund gesteckt worden. Doch war es Sakura gelungen das Stück Stoff auszuspucken und ihre Füße zu befreien. Leider blieb Sakuras Befreiungsversuch nicht unentdeckt und die besagten Soldaten stürmten ins Zelt. „Halt gefälligst den Mund.“ zischte einer von ihnen. „Ihr sollt mich loslassen!“

Nun betrat Sasuke das Zelt und Sakura verstummte. Die Haruno schluckte schwer. Wer war dieser Mann? Allein sein Auftreten machte ihr Angst. Sasuke blickte mit seinen schwarzen Augen auf Sakura hinab. „Das ist sie?“ wollte er wissen. „Hab ich zu viel versprochen?“ Suigetsu trat neben Sasuke und grinste Sakura frech an. „Hōzuki Suigetsu ist mein Name. Sehr erfreut.“ Er ging auf Sakura zu, ehe er vor ihr in die Hocke ging. „Wir hatten keinen guten Start aber ich hoffe, dass wir uns trotzdem gut verstehen werden.“ sagte der weißhaarige. Sakura drehte ihren Kopf zur Seite und rümpfte die Nase.
 

„Das glaube ich nicht!“ betonte sie. „Ihre spitze Zunge hast du mir aber verschwiegen, Suigetsu.“ ertönte Sasukes Stimme. „Sie steckt eben voller Überraschungen.“ gab Suigetsu zurück und stand wieder auf. „Willst du sie immer noch Dong Zhuo schenken?“ fragte er. Sakura wurde hellhörig. Dong Zhuo?! Als wäre die Situation nicht schon schlimm genug gewesen, wurde sie ausgerechnet von Dong Zhuos Männern gefangen genommen. „Ich bin kein Objekt, welches man einfach so verschenkt.“

Plötzlich stand Sasuke vor Sakura. „Dir scheint deine Lage nicht bewusst zu sein. Selbst wenn ich dich an zehn Männer weitergebe hast du den Mund zu halten, verstanden?“ knurrte er und musterte Sakura genauer. Sasuke nickte den Soldaten zu, die Sakura daraufhin hochzogen. „Du scheinst wirklich aus guten Haus zu sein.“ stellte der Uchiha fest und griff nach einer rosanen Haarsträhne. „Wie heißt du?“ drängte Sasuke. Sakura presste die Lippen zusammen. „Nur zu. Dein Titel interessiert hier so wie so niemanden.“
 

„Wenigstens habe ich einen Titel.“ fauchte Sakura zurück. Das Grün ihrer Augen loderte regelrecht. Jedoch tat sich Sakura mit dieser Aussage keinen Gefallen. „Deine Hochnäsigkeit wird dir noch früh genug vergehen...Prinzessin.“ knurrte Sasuke und packte Sakura grob an den Haaren, ehe er sie aus dem Zelt schleifte. „Lasst mich los!“ rief Sakura – versuchte sich irgendwie aus Sasukes Griff zu befreien. Vergebens.

Mittlerweile hatte es angefangen zu regnen und Sasuke warf Sakura auf den matschigen Boden, bevor er ihre Handfesseln an einem Pfahl festband. „Bindet mich sofort los! Habt Ihr nicht einmal vor einer wehrlosen Gefangenen wenigstens einen Funken Respekt?“ rief Sakura. Der schwarzhaarige sah mit einem nichtssagenden Blick auf sie herab und ging ohne ein weiteres Wort wieder in sein Zelt.
 

„Kommt zurück!!“ schrie die junge Frau verzweifelt. Er wollte sie tatsächlich hier draußen lassen? Der Witterung schutzlos ausgeliefert? Ihren Mantel hatte Sakura während ihrer Flucht im Wald verloren und bereits jetzt war Sakura durch den starken Regen bis auf die Knochen durchnässt. „Naruto...“ weinte Sakura und vergrub ihre von der Kälte geröteten Finger in den Boden. „Bitte rette mich.“ flehte sie.

„Willst du das wirklich machen?“ Suigetsu drehte sich zu Sasuke um. „Bis zum Morgengrauen ist sie erfroren.“ fuhr er fort. Doch Sasuke schien ihm gar nicht zuzuhören. „Wer ist dieser Naruto?“ murmelte Sasuke. „Vielleicht ihr Mann. Bereits im Wald hat sie nach ihm geschrien...als hätte er irgendwo auf sie gewartet.“ erklärte Suigetsu. Nun hatte er Sasukes Aufmerksamkeit. „Das ändert einiges.“ grummelte Sasuke.
 

Suigetsu legte den Kopf leicht schief. Was meinte Sasuke damit? „Sattelt mein Pferd!“ befahl Sasuke und blickte zu einem Wachmann. „Zu Befehl, Kommandant!“ Der Mann senkte seinen Kopf und verließ das Zelt. „Wohin willst du?“ erkundigte sich Suigetsu. „Diese Frau könnte uns Ärger bereiten, wenn wir sie hierlassen. Ich werde mit ihr deshalb noch in dieser Nacht aufbrechen und sie schnellstmöglich in die Hauptstadt zu Dong Zhuo bringen.“ gab Sasuke zurück und packte einige Sachen in eine kleine Tasche. „Und was soll ich tun?“ hakte Suigetsu nach. „Du siehst dir die Gegend etwas genauer an.“

Die plötzliche Aufregung fiel auch Sakura auf. War es etwa möglich...? Hatte Naruto sie gefunden? Doch dieser Funken der Hoffnung erstickte, als Sasuke vor Sakura auftauchte und sie wortlos mit sich zog. „Ey! Was soll das?“ zischte Sakura, während sie durch den Matsch stolperte. „Halt einfach den Mund.“ brummte Sasuke. Wie bringe ich sie nur zum Schweigen? Sasuke brachte Sakura an den äußersten Rand des Lagers. Dort stand bereits Sasukes Pferd. Es war ein prächtiger Hengst mit einem beinahe rötlichem Fell. Angeblich war es das schnellste Pferd im ganzen Land und konnte drei Tage lang ohne Pause galoppieren.
 

Als Sakura das Pferd sah, wusste sie sofort was vor sich ging. Sasuke wollte sie von hier wegschaffen. Wenn Naruto wirklich in der Nähe war, dann war es doch nur eine Frage der Zeit bis er das Lager entdeckte. Richtig? Sakura musste also nur etwas Zeit gewinnen. Obwohl sie keine Chance hatte, versuchte Sakura dennoch sich loszureißen. Doch Sakuras Bemühungen blieben folgenlos. „Bitte...“ flehte die rosahaarige. „Lasst mich gehen.“ Ihre Stimme war ein leises Wispern. Kaum hörbar und brüchig.

Sasuke wandte sich Sakura zu. Er konnte den Blick in ihren Augen einfach nicht ertragen. Er kannte diesen Blick nur zu gut und Sasuke hatte alles getan um genau diesen Blick zu vergessen. „Dein Schicksal liegt nicht in meiner Hand.“ meinte Sasuke schließlich und legte Sakura einen schwarzen Mantel um. Die Kapuze zog er ihr tief ins Gesicht, bevor er Sakura auf sein Pferd hob und selbst aufstieg. Sasuke befestigte Sakuras Handfesseln am Sattel und griff nach den Zügeln. „Wir haben einen langen Weg vor uns.“
 

Sasukes tiefe Stimme erklang neben Sakuras Ohr und die Haruno konnte nicht einordnen, ob sie deswegen oder aufgrund der Kälte so zitterte. Jedoch konnte Sakura kaum darüber nachdenken, denn plötzlich preschte Sasukes Pferd auch schon los. „Es ist schnell.“ flüsterte Sakura überrascht. In diesem Tempo konnten sie die Hauptstadt innerhalb weniger Tage erreichen. Die rosahaarige ballte ihre Hände zur Faust. Wer konnte sie jetzt noch retten? Niemand.
 

„Und was ist mit Sakura? Wo ist meine Tochter?“ fragte Mitsuhide. Vor ihm kniete Kakashi, der nach seiner erfolgreichen Flucht wieder ins Anwesen der Harunos zurückgekehrt war. „Ich fürchte, dass sie von Sasukes Männern gefangengenommen wurde.“ gab der Hatake zurück. „Dann bringen sie Sakura sicherlich in die Hauptstadt.“ grübelte Mitsuhide. „Mein Herr?“ Kakashi hob seinen Kopf. „Nichts. Du kannst gehen und dich ausruhen.“ winkte das Familienoberhaupt ab. „Jawohl.“ sagte Kakashi und ging.

Als der den Raum verließ, kam ihm Jiang Yingyue entgegen. „Herrin.“ flüsterte Kakashi mit gesenktem Blick. „Warum ist er schon zurück?“ erkundigte sich Jiang Yingyue. „Es gab einen Zwischenfall.“ begann Mitsuhide. Seine Mutter zog die Augenbrauen zusammen. „Wo ist Sakura? Ich habe sie nirgendwo gesehen...“ sagte sie und beobachtete die Reaktion ihres Sohns genau. „Sie wurde von Uchiha Sasuke entführt.“ antwortete der Angesprochene. „Was? Wie kannst du dann nur so ruhig bleiben?“ rief Jiang Yingyue.
 

„Du musst sofort deine Truppen versammeln, um Sakura wieder nach Hause zu holen!“ fuhr die aufgebrachte Frau fort. „Nein!“ Mitsuhide erhob sich. „Ich werde zu Minato reisen und unser weiteres Vorgehen besprechen.“ meinte er. „Das kann unmöglich dein Ernst sein! Dieses Monster könnte Sakura bis dahin schon getötet haben.“ schrie Jiang Yingyue völlig aufgebracht. „Er wird Sakura nichts tun.“

„Wie kannst du dir da nur so sicher sein?“ fragte Jiang Yingyue. Mitsuhide ging einige Schritte und schob die Terrassentür auf. Der Morgen war bereits angebrochen und der Regen wollte einfach nicht aufhören. „Sakura ist unschuldig.“ sagte der Haruno. „Das waren die Kinder des Kaiser auch und dennoch wurden sie regelrecht abgeschlachtet.“ keifte seine Mutter. „Du verstehst das nicht, Mutter. Bei Sakura ist es etwas anderes...“
 

Mitsuhides grüne Augen blickten in den grauen Himmel. „Sakura hat keine Verbindung zum kaiserlichen Hof. Sie ist lediglich eine bescheidene und wohlerzogene Tochter, die ihr Schicksal akzeptiert und gehorcht.“ erklärte er. Das wirst du doch tun, oder? Sei ein gutes Kind. „Sie ist deine einzige Tochter. Das scheinst du vergessen zu haben.“ Jiang Yingyue wandte sich kopfschüttelnd ab. Ihr waren die Hände gebunden. Obwohl Sakura ihre geliebte Enkeltochter war, konnte Jiang Yingyue ihr nicht helfen.
 

Erst als ein weiterer Morgen angebrochen war, stoppte Sasuke sein Pferd. Seit beinahe zwei Tagen waren sie nun schon unterwegs, doch machte ihnen das schlechte Wetter einen Strich durch die Rechnung. Als Sasuke eine weitere überflutete Straße vorfand verlor der junge Mann langsam die Geduld. Außerdem war er müde. „Ey, wach auf.“ Er schüttelte an Sakuras Schulter. „Du sollst aufwachen.“ brummte Sasuke und rüttelte erneut an ihrer Schulter. „Ich bin wach.“ fauchte Sakura zurück. „Dann gib mir gefälligst eine Antwort.“ meinte Sasuke und stieg von seinem Pferd, um sich etwas umzusehen.

Da weite Teile der gepflasterten Hauptstraße überflutet waren brauchte Sasuke eine Alternative. Einige Meter vor ihnen lag eine Abzweigung. Offenbar war diese noch nicht von den nicht enden wollenden Regen verschlungen worden. „Halt dich fest.“ sagte der Uchiha und schnappte sie die Zügel, ehe er sich in Bewegung setzte. Bereits nach wenigen Schritten stand Sasuke beinahe knietief im Wasser. Sakura sah zu Sasuke. Obwohl sie seit ihrem Aufbruch kein Wort miteinander gesprochen hatte, wusste Sakura mittlerweile wer ihr Entführer war. Doch wagte sie es nicht ihn darauf anzusprechen.
 

Plötzlich blieb Sasuke stehen und Sakura hob ihren Blick. Ein älterer Mann näherte sich den Beiden. Neben ihm lief ein Pferd, welches eine Karre hinter sich herzog. Schnell drehte sich Sasuke zu Sakura um und bedeckte ihre gefesselten Hände mit ihrem Mantel. „Du hältst den Mund, klar?“ Er funkelte Sakura mit finsteren Augen an. Sakura nickte schwach. „Gut.“ murmelte Sasuke und wandte sich wieder ab.

„Gibt es hier in der Gegend ein Gasthaus, alter Mann?“ rief Sasuke. Gasthaus? Sakura machte ein fragendes Gesicht. Hatte Sasuke denn keine Angst, dass irgendjemand sie erkennen könnte? Oder misstrauisch wurde. Immerhin war es offensichtlich, dass Sasuke und sie nicht zusammengehörten. „Er hat vielleicht Nerven.“ grummelte die junge Frau. „Du sollst doch den Mund halten.“ knurrte Sasuke.
 

„Ja, in der nächsten Stadt. Doch diese ist einen Tagesritt von hier entfernt und bei dem Wetter könnte es noch länger dauern.“ gab der Angesprochene zurück und blieb vor Sasuke stehen, ehe er zu Sakura blickte. „Das arme Ding ist ja völlig durchnässt.“ stellte er fest. „Wir wurden vom Regen überrascht und suchen nun Unterschlupf.“ meinte der Uchiha. „Es gab hier in der Nähe ein kleines Dorf. Sollte es den Krieg überstanden haben, wird man euch dort sicherlich helfen.“ erklärte der Bauer. „Gut, danke.“

Sasuke nickte dem Bauer kurz zu und stieg wieder auf sein Pferd. „Ihr seid Soldat.“ bemerkte der Mann und deutete auf Sasukes Speer, den der Uchiha am Rücken trug. „Ich habe in der kaiserlichen Armee gedient.“ entgegnete Sasuke. „Dann gebt gut Acht, Soldat. In diesen Wäldern sollen sich nämlich Banditen herumtreiben.“ sagte der Bauer und setzte seinen Weg fort. „Hmn, als ob ich Angst vor irgendwelchen Banditen hätte.“ lachte der junge Mann. Sakura hingegen war durchaus beunruhigt.
 

Zwar fühlte sie sich – so bizarr es auch klang – durchaus an Sasukes Seite sicher, doch war er auch nur ein Mann. Konnte Sasuke es im Zweifelsfall wirklich alleine mit einer Gruppe Banditen aufnehmen? So ganz ohne seine Armee? „Gibt...es hier wirklich...Banditen...?“ fragte Sakura zögerlich. „Vielleicht.“ antwortete Sasuke knapp. Er kannte diese Gegend nicht gut genug, um Sakuras Frage beantworten zu können. Doch beobachtete Sasuke seine Umgebung nun noch aufmerksamer. Mit Banditen war nicht zu spaßen. Sie griffen immer in der Gruppe an und waren Meister des Hinterhalts.

Aber scheinbar waren die Götter gnädig und die Beiden erreichten nach einigen Stunden tatsächlich ein Dorf – oder besser gesagt: dessen Ruinen. Nur wenige Gebäude waren noch erhalten, denn der Großteil schien durch ein Feuer zerstört worden zu sein. „Was ist hier nur geschehen?“ fragte sich Sakura. Wer auch immer für dieses Unglück verantwortlich war hatte die Dorfbewohner überrascht. Hastig mussten sie ihre Häuser verlassen und ließen alles zurück. Sasuke brachte sein Pferd vor einer der Hütten zum Stehen. Zwar bot die Hütte selbst keinen Schutz, doch war das Dach der Terrasse noch größtenteils intakt.
 

Der junge Uchiha seufzte. Das muss wohl reichen. Sasuke stieg ab und half Sakura vom Pferd zu steigen, indem er seine Hände um ihre Taille legte und Sakura durchaus behutsam auf den Boden hob. „Vorsicht. Der Boden ist rutschig.“ bemerkte er. „Danke...“ murmelte Sakura. Während Sasuke sein Pferd in den vorhandenen Stall brachte, setzte sich Sakura auf den kalten Boden der Terrasse. Eine Flucht war unmöglich.

Bei jedem Schritt war Sakura in den Matsch gesunken, was es unmöglich machte zu Fuß voran zukommen. „Denk nicht einmal daran.“ Sasuke setzte sich neben Sakura und nahm seine Kapuze ab. „Gerade fürchte ich mich vor einen möglichen Angriff durch Banditen mehr, als vor euch. Ich wäre also dumm jetzt zu fliehen.“ gab die Angesprochene zurück. Sasukes schwarze Augen lagen auf ihr.
 

Wer war diese Frau? Ihre Sitzhaltung war aufrecht. Keine Spur von Angst und dennoch – beim genaueren hinsehen – zitterten ihre Hände. Sasuke hatte Soldaten gesehen, die in einer ähnlichen Situation zusammengebrochen waren und Schwäche zeigten. Doch diese Frau saß mit einer Anmut neben ihm, die er noch nie zuvor gesehen hatte. „Wie ist dein Name?“ fragte Sasuke. Nun erwiderte Sakura seinen Blick. Solange er ihre Herkunft nicht kannte, konnte er Sakura aufgrund dessen auch nicht verurteilen.

Ihr Vater hatte sicherlich keinen guten Ruf mehr in der Hauptstadt. Immerhin hatte Mitsuhide den Kaiser zurückgelassen, als Dong Zhuo den Putsch vollzog. Außerdem hatte Sakura ausländische Wurzeln. Nicht jeder im Feuerreich war Ausländern gegenüber wohlgesonnen. Ob er genauso dachte? „...Sakura....“ erklang schließlich ihre feine Stimme. Sasuke schwieg. Ihm nächsten Moment nahm er Sakura die Handfesseln ab und begutachtete ihre Handgelenke. Er fuhr mit seinem Daumen über ihre Haut.
 

Doch dann biss Sasuke sichtlich verärgert die Zähne zusammen. Dieser verdammte Suigetsu. Die Fesseln um Sakuras Handgelenke waren so fest gewesen, dass man mittlerweile einen deutlichen Abdruck sehen konnte. Nun wagte auch Sakura einen Blick auf ihre Hände. Ihre Augen weiteten sich. Wie konnte sie diesen Schmerz die vergangenen Tage über nur ausblenden? Tränen rollten über ihre rosigen Wangen. „Die Wunden werden bald verheilen und du wirst keine Narben davontragen. Auch der Schmerz wird nachlassen.“ erklärte Sasuke. „Aber ich werde es nie vergessen.“ hauchte Sakura.

„Wir alle haben einen Preis zu zahlen.“ seufzte Sasuke und lehnte sich gegen die Wand. Seit Tagen hatte Sasuke nicht geschlafen und seine Augen waren schwer geworden. Ein bisschen Ruhe. Mehr wollte er nicht. Nur etwas Ruhe... Für einen kurzen Augenblick schlossen sich Sasukes Augen, doch wurde dieser Moment der Stille abrupt unterbrochen, als der junge Mann wieder hochschreckte und sofort nach seinem Speer griff. „Sie haben uns gefunden.“ murmelte Sasuke. Sakura wich erschrocken zurück. Banditen. Der alte Mann hatte also nicht gelogen. Es gab sie hier wirklich und sie standen direkt vor ihnen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  SakuraKissXx
2021-05-14T14:55:30+00:00 14.05.2021 16:55
Bitte schreib weiter 😍 deine Geschichte ist der hammer ❤❤❤ ich will unbedingt wissen wie 3s weiter geht ❤❤❤😍😍😍😍
Von:  xXSakuraHarunoXx
2021-05-14T13:49:52+00:00 14.05.2021 15:49
tolles kapi freue mich auf die näshste.
Von:  Rina2015
2021-05-14T08:01:02+00:00 14.05.2021 10:01
Guten Morgen, diese FF nimmt einen wirklich vom ersten Augenblick mit😊 total spannend, schön geschrieben, sehr facettenreich.....
Ich finde die Dynamik zwischen sakura und sasuke auch sehr interessant 😊 ich freue mich auch schon sehr auf das nächste Kapitel 😊


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