Zum Inhalt der Seite

Missverständnis

Elsa x Mario
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 3

“Hongo hier.”

“Hallo Frau Hongo, hier ist Gregor. Ist Mario zu sprechen?”

“Ah, hallo Gregor. Ja, warte einen Moment, ich hole ihn ans Telefon.”

Gregor lehnte sich auf seinem Schreibtischstuhl zurück, das Telefon hielt er an sein Ohr und wartete, bis Marios Mutter ihren Sohn an das Telefon geholt hatte.

“Mario”, ging sein bester Freund schließlich dran.

“Hey Mario, Gregor hier.”

“Hey, was gibt es?”

“Ich dachte, dass du vielleicht wissen willst, was mit Elsa ist.” Gregor grinste breit, ihm war klar, dass sein bester Freund rot wurde.

“Ähm … ja. Wie geht es ihr? Was hat der Arzt gesagt? Hat sie noch Schmerzen? Wird sie bald wieder gesund? Hat sie sich auch nicht erkältet bei dem Wetter? Hat sie noch etwas gesagt? Hat sie …”

“Alter, hol mal Luft”, lachte Gregor laut los. Sein Freund war zu durchschaubar.

In der Leitung herrschte Stille. Sicher war Mario nun knallrot.

“Also um die Fragen so gut es geht zu beantworten. Du hattest mit deiner Vermutung recht, es ist, zum Glück, nur eine Bänderzerrung. Also weißt du Bescheid. Eine Schiene, Fuß ruhigstellen und kühlen, zwei Wochen Krücken, dann sollte es soweit wieder gut sein. Sie hat Ibuprofen gegen die Schmerzen bekommen, wobei sie heute morgen meinte, dass es schon besser ist. Eine Erkältung scheint sie nicht zu haben, hoffe ich zumindest. So, wolltest du noch etwas wissen?” Gregor grinste breit.

“... nein, nicht … Ich bin froh, dass es wirklich nur eine Zerrung ist.”

“Jap. Und das beste ist, bis zum Schulball ist sie die Krücken wieder los. Super, oder?”

...

“Super, oder? Hatte ich gesagt …”

“... ja, habe dich gehört. Das ist schön für sie.”

“Alter.” Gregor verdrehte seine Augen, ehe er sich auf seinem Stuhl nach vorne beugte. “Und was habt ihr da eigentlich noch so im Clubhaus gemacht? Du und Elsa. So ganz alleine.”

“Mario?”

“Nichts! Was denkst du denn?”

“Ach, mir würde einiges einfallen.”

“Manchmal bist du echt ein Idiot! Ein super Mittelstürmer, mein bester Freund - aber ein riesengroßer Idiot!”

“Ach komm schon. Ich will eigentlich nur wissen, ob du meine Schwester endlich gefragt hast, ob sie mit dir zum Schulball gehen will.”

Wieder herrschte Stille in der Leitung.

“Ich denke nicht, dass das was wird …”, murmelte Mario am anderen Ende der Leitung schließlich.

“Was soll das denn heißen? Hast dich wieder nicht getraut zu fragen? Da bist du endlich mal mit ihr alleine, das war doch die Gelegenheit!”

“Ich habe sie ja gefragt, also … ich habe gefragt, ob sie schon mit jemandem geht und sie hat so herum gedruckt, sie scheint also schon eine Verabredung zu haben. Und dann bist du reingeplatzt.”

“Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen! Also dass sie mit jemand anderem zum Schulball geht. Das hätte ich doch mitbekommen!”

“Wenn du meinst, Gregor.”

“Hör zu Käpt´n, ich frage sie. Und dann weißt du Bescheid und fragst sie gefälligst! Wahrscheinlich hat sie dich nicht wirklich verstanden, genauer gesagt hast vermutlich du sie nicht richtig gefragt!”
 

~~~🌧️~~~
 

Gesagt getan. Gregor hatte Mario unverzüglich aus der Leitung geworfen und das Festnetztelefon auf die Station zurück geräumt. Er hatte gerade kein Handy, da er bereits das dritte in diesem Jahr geschrottet hatte und seine Eltern entschieden hatten, dass er nun erstmal ohne Handy auskommen musste. Tatsächlich klappte das sogar sehr gut, besser als erwartet. Zwar bekam er nicht alles mit, wenn die Leute nicht daran dachten, es ihm persönlich mitzuteilen, aber damit konnte er leben.
 

Er lief die Treppe in das obere Stockwerk hinauf und klopfte an die Zimmertüre des Zimmers, dass er früher mit seiner Schwester geteilt hatte und das diese jetzt alleine bewohnte.

“Ja?”, erklang ihre Stimme.

Gregor öffnete die Türe und streckte seinen Kopf hinein. “Hey Schwesterchen.”

“Hey.” Sie lächelte ihn an. Elsa saß auf einer Bank, die vor dem Fenster stand und hatte in einem Buch gelesen. “Komm doch rein.”

Gregor tat wie gebeten und setzte sich auf ihren Schreibtischstuhl.

“Wie geht es dir?”, fragte er seine Schwester.

Elsa warf einen Blick auf die Krücken, die neben ihr an der Bank lehnten und die für die nächsten zwei Wochen ihre Begleiter waren. Sie verzog ihr Gesicht. “Also wenn die nicht notwendig wären, wäre es besser, aber es geht soweit gut.” Sie sah ihren Bruder erneut an, der seinen Blick nachdenklich auf sie gerichtet hatte. “Was ist los, Gregor?”

“Hmm … stimmt es, dass du eine Verabredung zum Schulball hast?”

Elsas Wangen wurden rot und sie sah schnell zur Seite. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. “Ich denke schon”, antwortete sie auf seine Frage.

Da sie zur Seite sah, bemerkte sie nicht, wie Gregors Gesicht sich verzog.

“Du wurdest also gefragt?”

Elsa sah ihre Hände an, während ihr Gesicht sich noch weiter erhellte. Sie konnte Gregor jetzt nicht ansehen, sonst würde erkennen, wie dümmlich sie gerade vermutlich grinste.

“Ja. Also nicht so richtig … aber trotzdem. Es ging um den Schulball. Und …” Sie legte ihre Hände auf ihre Brust. “Ich freue mich sehr darüber.”

“Okay … das … das freut mich natürlich für dich …”, sagte Gregor mit emotionsloser Stimme. “Ähm … also ich muss dann wieder …”, murmelte er und deutete auf die Zimmertüre.

Elsa bekam gar nicht richtig mit, wie ihr Bruder das Zimmer verließ. Sie war in Gedanken schon bei dem Jungen, den sie so sehr mochte. Endlich hatte er sie auf den Schulball angesprochen. Natürlich mussten sie nochmal darüber reden, aber warum sonst hätte er sie gestern im Clubhaus darauf ansprechen sollen, ob sie schon mit jemandem zum Schulball gehen würde? Das hätte er doch nicht gemacht, wenn er sie nicht hätte fragen wollen, ob sie mit ihm dorthin gehen würde. Auch wenn Elsa ihrem Bruder dankbar war, dass er sie gesucht und auch gefunden hatte, er hätte wirklich später kommen können! Aber sie würde Mario ja am Montag in der Schule sehen und dann würde sie ihm sagen, dass sie sehr gerne mit ihm zum Schulball gehen würde.
 

~~~🌧️~~~
 

Am Montag kam Elsa mit stark klopfendem Herzen in der Schule an. Das ganze restliche Wochenende hatte sie an nichts anderes als daran denken können, dass Mario mit ihr zum Schulball gehen würde. Sie freute sich so sehr, dass sogar die Bänderzerrung in ihrem rechten Fuß und die Krücken ihre Laune nicht herunter ziehen konnten. Ihre Vater hatte sie mit dem Auto zur Schule gefahren und ihre Mutter wollte sie heute Mittag abholen. Das wollten sie diese und nächste Woche noch machen, solange sie mit den Krücken unterwegs war. Eigentlich hätte sie die Krücken bis an den Tag des Schulballs benutzen sollen, sie hatte aber mit dem Arzt aushandeln können, dass dieser sie am Tag zuvor noch untersuchte. Und wenn alles in Ordnung war, konnten die Krücken weg und sie konnte ohne zum Schulball. Und Elsa war davon überzeugt, dass ihr Fuß bis dahin komplett verheilt war.
 

“Kommst du, Schwesterchen? Ich trage dir deine Tasche noch in dein Klassenzimmer.” Gregor drehte sich zu Elsa herum. Er hatte seine und Elsas Schultasche über einer Schulter hängen, seine Sporttasche über der anderen und eine Stofftasche in der Hand, in der die Kleidung war, die Mario Elsa geliehen hatte. Sie hatte sie gewaschen, beziehungsweise ihre Mutter und Elsa wollte sie heute ihrem Besitzer zurückgeben und das auch als Vorwand nutzen, um mit ihm zu reden.
 

“Elsa, was ist denn mit dir passiert?”, wurde sie von ihren Klassenkameraden begrüßt, als sie ihr Klassenzimmer betrat. Mit den Krücken fiel sie sofort auf wie ein bunter Hund.

“Danke, Gregor.” Elsa lächelte ihren Bruder an, der ihre Taschen zu ihrem Platz gebracht hatte und sich dann auf den Weg in sein eigenes Klassenzimmer machte, Dann wand sie sich an ihre Klassenkameraden, die sie alle fragend ansahen.

“Nichts schlimmes. Ich bin am Wochenende mit dem Fuß umgeknickt und habe mir eine Bänderzerrung zugezogen. Daher muss ich jetzt zwei Wochen eine Schiene tragen und die Krücken benutzen.”

“Oh nein, in zwei Wochen ist doch der Schulball.”

“Heißt das, dass du gar nicht am Schulball teilnehmen kannst?”

Elsa kicherte. “Alles gut. Ich bekomme die Schiene hoffentlich am Freitag vor dem Schulball ab und kann am Samstag dabei sein.”

“Ah, super. Ich dachte schon.”

“Das wäre wirklich schlimm für mich.”

Elsa musste schmunzeln, als sie, hauptsächlich, ihren Klassenkameradinnen lauschte.

Ihr Blick fiel jedoch immer wieder auf den Platz, an dem normalerweise Mario saß. Warum war er bisher noch nicht da? Er war doch sonst immer pünktlich.

In dem Moment läutete bereits die Schulglocke und kurz darauf kam auch ihr Klassenlehrer herein, der mitteilte, dass Mario Hongo krank gemeldet war und vermutlich die ganze Woche nicht kommen würde.
 

Dadurch wurde Elsas gute Laune sehr getrübt. Und sie hatte nicht einmal Marios Handynummer, um ihm schreiben zu können.
 

~~~🌧️~~~
 

“Hey Gregor!”, wurde dieser gerufen, kaum dass er die Haustür geöffnet hatte.

Elsa war sogar schneller als ihr Hund Maradona gewesen, der nun durch den Flur angerannt kam und bellend an Gregor hoch sprang. Der Mittelstürmer wechselte seine Schuhe und kam zusammen mit dem Hund ins Wohnzimmer, wo Elsa auf dem Sofa saß und ihn mit großen Augen ansah. Sie war richtig angespannt und trommelte mit ihren Fingern auf der Sofalehne herum.

“Was ist, Schwesterchen?”, begrüßte Gregor sie.

“Weißt du”, sie wurde rot und sah zur Seite, “was mit Mario ist? Der Lehrer hat heute morgen gesagt, dass er krank sei und vermutlich die ganze Woche nicht in die Schule kommen wird!”

Gregor nickte. “Ja, leider. Er fällt ja auch bei den Kickers aus. Das finde ich viel schlimmer. Sehr viel schlimmer!”, jammerte er und ließ sich neben seine Schwester auf das Sofa fallen. Da Maradona sofort seine Schnauze auf sein Knie legte, nahm Gregor den Kopf des Hundes zwischen seine Hände und kraulte dessen Ohren.

“Was ist denn los? Was hat er? Geht es ihm arg schlimm?”, prasselten Elsas Fragen auf ihren Bruder ein.

“Ach, er scheint sich am Samstag eine Erkältung eingefangen zu haben, als ihr beide durch den Regen gelaufen seid.”

Da Gregor sich auf Maradona konzentrierte, entging ihm das Entsetzen, das auf Elsas Gesicht erschien. Sie war schuld daran, dass Mario krank war!

“Er wollte zwar trotzdem kommen”, sprach Gregor weiter, “aber seine Mutter findet die Idee nicht so toll.”

“Mhm …”, gab Elsa von sich. Sie musste sich wirklich überwinden. “Ähm, Gregor, hast du mir vielleicht Marios Handynummer?”, fragte sie leise.

“Seine Handynummer? Für was das denn?” Gregor sah seine Schwester neugierig an. Was wollte sie denn von seinem besten Freund? Er war bisher ja davon ausgegangen, dass sie Mario sehr mochte, aber seit sie ihm gestern erzählt hatte, dass sie für den Schulball bereits eine Verabredung hatte, die eben nicht sein bester Freund war, war er verwirrt. Und dass sie diesen geheimnisvollen Jungen sehr zu mögen schien, war an ihrem Gesichtsausdruck zu erkennen gewesen. Sie hatte so gestrahlt, ihre Wangen waren rot angehaucht gewesen. Diesen Jungen schien sie so zu mögen, wie er bisher gedacht hatte, dass sie Mario zu mögen schien. Und das hatte er seinem besten Freund gestern leider auch mitteilen müssen. Dieser war nach ihrem zweiten Telefonat noch geknickter gewesen, als nach ihrem ersten.

“Tut mir leid Elsa, ich kenne seine Nummer nicht auswendig und gerade habe ich ja kein Handy”, antwortete er entschuldigend auf ihre Frage. “Aber ich kann dir seine Festnetznummer geben. Oder soll ich ihn anrufen und fragen?”

Sofort schüttelte seine Schwester ihren Kopf und lächelte, auch wenn das sehr gezwungen wirkte. “Nein, schon okay. Danke dir.”

“Ist alles okay bei dir?”, fragte Gregor, der nun aufsah. Seine Schwester sah so unglücklich aus. Bedeutete Mario ihr vielleicht doch etwas?

Elsa sah zur Seite. “Ich mache mir irgendwie Vorwürfe, dass Mario jetzt krank ist. Hätte er sich am Samstag nicht um mich gekümmert, dann wäre er vermutlich gesund …”

Gregor seufzte enttäuscht aus. Das war also der Grund, weshalb sie so besorgt gewirkt hatte, nicht, weil sie doch Gefühle für Mario hatte.

“Ach, er wäre doch auf jeden Fall in den Regen gekommen. Also kannst du da sicher nichts dafür, wenn er jetzt krank ist”, versuchte er, ihr ihre Sorgen zu nehmen. Dann stand er auf. “Naja, ich geh mal in mein Zimmer, Hausaufgaben machen. Wenn du was brauchst, dann ruf einfach ganz laut, ja? Ich komme sofort zu dir.”

Elsa nickte abwesend und bekam gar nicht mehr mit, wie Gregor das Zimmer verließ. Egal, was ihr Bruder gesagt hatte, sie fühlte sich trotzdem schuldig. Und sie hätte so gerne mit Mario gesprochen. Hoffentlich war er bald wieder gesund.
 

~~~🌧️~~~
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
wer auch meine Digimon Geschichten gelesen hat, dann kommt einem die Szene mit dem Schulball-Dilemma bekannt vor ;)
auch dort gibt es eine recht ähnliche Situation - und auch der Name ist ähnlich :D "Missverständnisse"
sind in meine Geschichten oft essentiell ;)

Eure Tasha Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Linchen-86
2021-03-29T14:18:04+00:00 29.03.2021 16:18
Hallo Liebes Einhorn:)

Die Kickers lese ich nur für dich:)
Da wollte ich sie in einem durchlesen und denk gerade: Hey, wo ist der Button Nächstes Kapitel bitte???

Argh... Na super. Der Titel der Story passt wirklich gut. Es ist so süß wie die beiden sich Gedanken machen und Mario wirklich dabei ist und seinen Mut zusammen nimmt, aber natürlich muss dann Gregor auftauchen... Der hätte sie wirklich noch 5 Minuten alleine lassen können, Ber gut er wusste ja nicht um was es geht.

Ich hoffe Elsa besucht ihn und sie können das Missverständnis aufklären und gemeinsam zum Schulball gehen:)

Liebe Grüße:****
Antwort von:  Tasha88
29.03.2021 20:59
mein liebes Entchen,
ach wie freue ich mich, hier von dir zu lesen ♥

jaaa, kann ich doch gut, kennst mich ja ;)
und du weißt auch, wie ich mit dem Titel gehadert habe... aber er passt :*** danke dir
und den von der nächsten Geschichte, der Titel kommt zum Großteil von dir :*

wie es weiter gehst, musst du einfach lesen ^^

liebe Grüße ♥♥♥
Von:  Centranthusalba
2021-03-29T13:40:52+00:00 29.03.2021 15:40
Aha, da ist es also: Das Missverständnis.
Und Gregor wieder voll in Fahrt. Hab das Telefonat mit Mario sehr gefeiert :-D
Köstlich...
LG
Rike
Antwort von:  Tasha88
29.03.2021 21:00
genau, da ist es - das Missverständnis - danke Gregor :D
das Telefonat ist auch mein Lieblingsteil an dem Kapi ^^

LG


Zurück