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Libertalia

von

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Seifenopern

Hastige Schritte hallten durch die verlassenen Gassen abseits des belebten Sabaody Parks. Das entfernte Gelächter und heitere Aufschreien der Besucher wurde vom rasselnden Atmen der Flüchtenden in ihren eigenen Ohren vollkommen überschattet. Wenn sie sich akribisch auf Geräusche fokussierte, dann war es auf die Stimmen und das dumpfe Getrampel der Männer hinter ihr.
 

Sabaody war eine wundersame, eindrucksvolle und durchaus amüsante Insel. Wenn man auf dem richtigen Pfad blieb. Abseits davon geriet man schneller in Schwierigkeiten als man gucken konnte.
 

„Sie ist links lang, schnappt sie!“, brüllte einer der Männer seinen Kollegen zu.
 

Sechs an der Zahl stürzten der jungen Frau hinterher. Zum Pech der Gruppe hatte ihre Beute noch rechtzeitig die Flucht ergriffen, bevor die Männer sie gänzlich einkesseln konnten. Jedoch schien dies ihr erster Tag auf der Insel zu sein, wohingegen ihre Verfolger die Gegend wie ihre Westentasche kannten. Ein verhältnismäßig kurzer Sprint war den Gewinn wert, den sie später einbringen würde.
 

Die Piratin nahm jede Biegung, an der sie während ihrer Flucht vorbeikam, in der Hoffnung, dass genügend Haken ihre Verfolger verwirren würden oder sie zurück zu lebhafteren Gegenden fand. Der Nachteil daran war, dass sie so kaum Geschwindigkeit aufnehmen konnte. Solange sie die Männer hinter sich noch hören konnte, wollte sie nicht das Risiko eingehen, stehen zu bleiben um sich zu verstecken.
 

„Gleich haben wir sie!“, klang eine der Stimmen, viel zu nah.
 

Eilig bog Kiara in die nächste Gasse ein und kam abrupt zum Stehen, als sie gegen jemanden stieß. Ein Stöhnen entwich ihrer Kehle, gedämpft durch die Brust des Fremden, in die sich ihre Nase schlug. Sie versuchte Abstand zu gewinnen und ihre Flucht fortzusetzen, da sie sich nicht sicher war, ob es sich bei der Person vielleicht um einen Verfolger handelte, der ihr den Weg abschneiden wollte. Bevor sie sich allzu weit von ihm lösen konnte, schlang sich ein Arm um ihre Schulter und zog sie mit Bestimmung hinter die aufbäumende Gestalt des Fremden.
 

Verwirrt sah Kiara zur Person auf. Es handelte sich um einen alten Mann mit wallendem weißem Haar, der herausfordernd die anrennende Meute fixierte. Unter seinen kreisrunden Brillengläsern erkannte sie eine dünne Narbe, welche senkrecht über sein rechtes Auge verlief.
 

„Aus dem Weg, Opa!“, blaffte der Anführer und hob drohend das Schwert.
 

Doch weiter kam er nicht. Mit einem Mal verdrehten die sechs fiesen Gestalten allesamt die Augen und sanken leblos zu Boden. Stille kehrte ein.
 

Kiara blies erleichtert den Atem aus und ihre Haltung entspannte sich. „Danke“, hauchte sie.
 

Der alte Mann wandte sich zu ihr. „Das ist nicht der Rede wert, schließlich habe ich doch gar nichts gemacht.“
 

Skeptisch zog Kiara eine Braue nach oben. Das Funkeln in seinen Augen bestätigte ihren Verdacht. Sie spürte eine Aura, die irgendwie vertraut wirkte, wenn auch um einiges mächtiger. Dass man mit dieser Aura offenbar Leuten das Bewusstsein rauben konnte, erlebte sie zum ersten Mal.
 

„Hast du dich verlaufen? Hier auf dem Sabaody Archipel wimmelt es vor Sklavenhändlern. Wenn du nicht aufpasst, läufst du denen direkt in die Arme.“
 

„Sklavenhändler?“, wiederholte Kiara und verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. Es war alles so schnell gegangen, dass sie gar keine Chance hatte zu realisieren, wofür sie überhaupt gejagt wurde. Am Rande ihrer Gedanken hatte sie die Kerle schon als kranke Schweine tituliert, aber jetzt wusste sie, dass sie es mit nichts Geringerem als dem Abschaum der Gesellschaft zu tun hatte.
 

Kiara trat den Boden und seifenartiger Schleim klatschte auf die komatösen Körper. „Menschen sind keine Ware“, zischte sie hinunter, würdigte ihnen dann aber keinen weiteren Blick. „Entschuldigung. Ich bin Kiara. Und mit wem habe ich die Ehre?“
 

Der alte Mann grinste. „Nenn mich einfach Ray.“
 

Freundlicherweise geleitete Ray die junge Piratin noch zurück zum Park, ehe er sich verabschiedete. Eigentlich hatte sich Kiara noch anständig bei ihm bedanken wollen, aber er winkte es mit einem Kommentar ab, dass man immer zweimal im Leben aufeinandertraf. Sie könne sich später revanchieren.
 

Aufmerksamer den je suchte Kiara nach ihren Mannschaftskollegen, von denen sie wusste, dass sie sich den Tag hier ebenfalls irgendwo vertrieben. Sie wollte sich ihnen schnellstmöglich wieder anschließen, bevor die nächste Gruppe Kidnapper ein Auge auf sie warf. Es erschrak sie selbst, dass sie Notwendigkeit darin sah, sogar am helllichten Tag Menschen um sich zu benötigen, aus Angst um ihr leibliches Wohl.
 

„Hey, wo hast‘e jesteckt?“, fragte ihr musikalischer Kumpel mit dem Beanie.
 

„Achterbahn“, log Kiara rasch.
 

„Hät‘ste was jesagt, dann wär’n wir mitjekommen.“
 

„Eigentlich war ich auf der Suche nach was zu Essen. Aber dann dachte ich mir, bevor das nachher im hohen Bogen wieder rausfliegt…“
 

„Essen is‘ eene jute Idee! Hier, probier‘ mal ditte.“
 

Freudestrahlend bot er ihr einige Teigtaschen mit verschiedenen Füllungen an. Dankend nahm Kiara den Imbiss entgegen. Auf den Adrenalinschub von eben konnte sie jetzt wirklich etwas herzhaftes vertragen.
 

„Vom Riesenrad soll man eine tolle Aussicht auf das Archipel haben! Wie wär’s?“, schlug Snakes vor.
 

„Aber wehe eener fängt an die Kabine zu schaukeln“, warnte Beanie.
 

„Wieso? Sag bloß, du wirst sonst seekrank“, lachte der andere.
 

„Oh und danach gönnen wir uns Oktopusbällchen!“
 

„Und Pfannkuchen!“, stimmte Kiara mit ein.
 

„Dit heest Eierkuchen.“
 

Mit vollgeschlagenen Bäuchen fand sich die Rothaarpiratenbande zum Ende des Tages in einer Kneipe zusammen, die den fragwürdigen Namen „Rip Off-Bar“ trug. Man erzählte Kiara, der Name rührte von den horrenden Preisen, welche die Besitzerin für Getränke und Snacks verlangte. Aber da der Boss gute Kontakte pflegte, bekamen sie ausnahmsweise einen großzügigen Rabatt.
 

Als sie die Bar betraten fiel Kiara sofort die Person mit dem löchrigen Mantel und den weißen Haaren auf, die neben Shanks am Tresen saß. Zweifelsohne der Herr dem sie ihre aktuelle Unversehrt- und Freiheit verdankte.
 

„Oh!“, machte sie überrascht. Sie hätte nicht gedacht, dass man sich so schnell erneut begegnete.
 

Die beiden wandten sich ob der ungewöhnlichen Reaktion um.
 

„Ach. Was für ein Zufall. Das Mädchen von vorhin“, schmunzelte Ray und hob sein Glas zur Begrüßung an.
 

„Wie ich sehe, hattet ihr bereits das Vergnügen“, kommentierte Shanks. Das war ihm nur recht, so sparte er sich die obligatorische Vorstellungsrunde. Grinsend gestikulierte er zum freien Hocker zwischen ihnen.
 

Die Bardame hinter der Theke warf Kiara ein freundliches Lächeln zu. Beiläufig schnippte sie die überschüssige Asche ihrer Zigarette in eine kleine Schale. „Was kann ich dir bringen?“
 

„Oh, ähm. Irgendwas, das mir nicht die Kehle wegbrennt“, erwiderte Kiara und trat eilig nach vorne um der Einladung nachzugehen und Platz zu nehmen.
 

Die restlichen Crewmitglieder verteilten sich an den Tischen in der Bar und leisteten ihren teilweise schon angetrunkenen Kollegen Gesellschaft, um ihnen die heutigen Erlebnisse zu schildern.
 

„Kiara war der Name, nicht wahr?“, fragte der alte Mann nach.
 

Sie nickte eifrig. „Richtig.“
 

Wie er hieß, konnte sie sich gut merken. Es war ein kurzer Name und er erinnerte sie an etwas, das sie mal in einem Buch gelesen hatte. Kiara hielt inne. Dann warf sie Shanks einen nachdenklichen Blick zu. Warum genau kam ihr der Name so bekannt vor? Sie sah, wie sich seine Lippen zu einem wissenden Lächeln kräuselten.
 

„Wir sind damals zusammen gereist. Er war der Vize-“, begann er, ehe Kiara alles aus dem Gesicht fiel.
 

„OH.“
 

Es war inzwischen einige Zeit vergangen, seitdem Shanks ihr offenbart hatte, dass er bereits als Kind Teil der Bande des berüchtigten Gold Rogers gewesen sei. Das hieß, dass der Vize-Kapitän niemand geringeres war als-
 

„Silvers Rayleigh“, stammelte sie.
 

Sie hatte es ausgerechnet dem Dunklen König – der rechten Hand des Piratenkönigs! – zu verdanken, nicht auf einer Menschenauktion als Sklave versteigert worden zu sein.
 

Er winkte ab. „Heutzutage bin ich ein einfacher Beschichter.“
 

Ein heiseres Lachen entfloh ihren Lippen. „Ich kenne ja den Spruch ‚Leute fallen mir zu Füßen, wenn sie mich kommen sehen‘, aber normalerweise hängt man das dem Mundgeruch an.“ Sie nahm einen großzügigen Schluck vom Getränk, welches die Bardame ihr reichte. Und hustete.
 

„Entschuldige. Ich habe deine Toleranz höher eingeschätzt“, meinte sie amüsiert.
 

„Du kannst es einfach selber nicht mehr herausschmecken, Shakky“, lachte Rayleigh und wandte sich wieder seinem ehemaligen Lehrling zu. „Jedenfalls kann ich es kaum erwarten diesen Monkey D. Luffy selber kennenzulernen.“
 

Shanks musste wieder begeistert die Geschichte vom kleinen Jungen aus dem East Blue zum Besten gegeben haben. Es der rechten Hand des Piratenkönigs zu erzählen, ergab wohl Sinn, besonders wenn der Bengel sich zum Ziel gesetzt hatte eines Tages selbst König der Piraten zu werden. Kiara hoffte, ihn ebenfalls irgendwann zu treffen. Die Erzählungen hatten sie unglaublich neugierig gemacht.
 

Der Rothaarige nickte andächtig. "Noch ist er ein Kind. Ich hab' ihm gesagt, dass er erst einmal erwachsen werden soll. In zehn Jahren oder so kann er dann wirklich zeigen, was er als Pirat so drauf hat."
 

„Apropos, Pirat werden. Warum ist so eine junge Dame wie du eigentlich Pirat geworden? Hat dich Rogers letzte Ansprache ebenfalls inspiriert?“, fragte Rayleigh nun frei heraus.
 

Kiara schüttelte unbekümmert den Kopf. „Eigentlich wollte ich schon viel früher zur See. Vom One Piece hab‘ ich erst später erfahren, aber das hat mich nie sonderlich interessiert.“ Sie sah zwischen den beiden Männern hin und her. Es kam ihr gerade alles so surreal vor. „Das ist jetzt ein bisschen merkwürdig, es gerade euch zu erzählen, aber ich hielt es für eine Masche, so wie damals Big Whoop“, gestand sie.
 

Shanks zog die Augenbrauen hoch. „Hast du nicht letztens noch davon geschwärmt? Großer Schatz, so wertvoll, dass er die Träume jedes gestandenen Piraten heimsucht, und so weiter?“
 

Gleichgültig zuckte Kiara mit den Schultern. „Klar. Weil das einfach eine großartige Geschichte ist. Ein Schatz so wunderbar - oder so schrecklich - dass der Kapitän die Karte der Insel in vier Teile zerreißt und damit für eine Schnipseljagd sorgt, auf die sich noch Generationen später junge Piraten begeben? Damit kannst du Bücher füllen.“ Und Kiara hatte sie alle gelesen. Gelassen stützte sie das Kinn auf ihrer Handfläche ab. „Aber die Realität ist nun mal eine andere.“
 

„Du meinst, der Schatz hat nie wirklich existiert?“, hakte Shanks nach. Geknickt ließ er die Schultern sinken. Es kam zwar ständig vor, dass sich Schatzlegenden als reine Märchen entpuppten, aber das machte die Realisation darüber nicht weniger traurig. Es war, als würde man jedes Mal von neuem erfahren, dass der Weihnachtsmann nicht existierte.
 

„Soweit ich weiß, war die Truhe leer. Oder der Inhalt jedenfalls eine Enttäuschung. Mal im Ernst, wenn du nicht willst, dass jemand diesen Ort findet, sollte man die Karte verbrennen, anstatt sie im Salon über dem Kamin auszustellen. Es war einzig und allein das Ziel gewesen, Piraten zu den Tri-Islands zu locken. Großpaps Marley hatte gerade die Unabhängigkeit erzielt, aber das war halt teuer. Er hat Sklaven befreit, besaß aber kein Geld um sie vernünftig zu bezahlen. Das klügste, was er tun konnte, war den Tourismus anzukurbeln. Voilá.“
 

„Mithilfe einer riesigen Lüge“, warf der Rothaarige trotzig ein und stützte das Gesicht in der Faust ab.
 

„Hey. Er war Politiker“, entgegnete sie trocken. „Meine Mutter lügt auch ständig. ‘Ich kann heute Abend nicht, ich wollte mir die Haare waschen‘ – oh, oder ihre größte Lüge, als sie damals ständig erzählte, sie habe ihrem Vater versprochen niemals einen Piraten zu heiraten. Damit hat sie hunderte Bewerber abgewimmelt. Und wen hat sie letztendlich geheiratet? Einen Piraten.“
 

Rayleigh kratzte sich gedankenverloren am buschigen Kinnbart. „Ich kenne deine Mutter. Elaine Marley, nicht wahr? Wir sind ihr vor langer Zeit auf der Grand Line begegnet. Sie war auf der Suche nach ihrem Großvater.“
 

Kiara sah den alten Piraten fassungslos an. Auch Shanks wirkte verblüfft. Davon, dass Kiaras Mutter selber zur See gegangen ist, hörten sie zum ersten Mal. „Es heißt, er sei bei einer Segelregatta verschwunden. Aber – also, ich wusste nicht, dass sie-“
 

„Sie muss ungefähr in deinem Alter gewesen sein. Eine wunderschöne, kluge, junge Frau und knallharte Kapitänin. Sie war dafür bekannt, aus jeder noch so misslichen Lage einen Ausweg zu finden oder sich frei zu kämpfen.“
 

„Also war sie eine Piratin?“, fragte Shanks nach und lehnte sich interessiert nach vorne. Er erinnerte sich nicht, je so einer Frau begegnet zu sein. Nicht einmal als Kind.
 

Rayleigh schüttelte den Kopf. „Eine Piratin? Nein. Sie war absolut neutral. Aber man tat gut daran, es sich nicht mit ihr zu verscherzen.“
 

„Japp. Klingt definitiv nach ihr“, nickte Kiara.
 

„Eine großartige Frau. Ich bin mir sicher, sie hat dir einige wertvolle Weisheiten und Ansichten über das Leben vermittelt.“
 

Erneut nickte Kiara, dieses Mal beherzter. „Ohne sie, wäre ich nicht die, die ich heute bin. Sie hat mir so vieles ermöglicht und beigebracht.“
 

Sie hatte nie verstanden, warum sie privilegiert war, Schreiben, Lesen und Rechnen gelernt zu haben oder dass ihr die Grundsätze der Naturwissenschaften vermittelt wurden. Warum sie schief angesehen oder gelobt wurde, weil sie die gleiche Arbeit verrichtete wie Männer. Sie fand nicht, dass es etwas Besonderes darstelle.
 

„Wenn jeder so eine Person in seinem Leben hätte, die einen fördert und mögliche Wege anbietet statt Türen zu verschließen, dann könnten wir schon so viel weiter in der Gesellschaft sein.“ Vermutlich wäre der Sextant schon hundert Jahre eher erfunden worden, hätte man auch armen Bauernkindern die Chance ermöglicht, sich zu entfalten und zu bilden.
 

„Ich bin ihr wirklich unendlich dankbar.“
 

Die Bierflasche in der Hand des Rothaarigen rollte abwesend in kreisenden Bewegungen über das Holz des Tresens. Andächtig lauschte er ihrer Lobeshymne, neigte dann aber zweifelnd den Kopf. „Komisch eigentlich, dass du ihren Namen dann nicht weiter raus in die Welt trägst“, gab er zu bedenken.
 

Kiara sah ihn verdutzt an. Dann zog sie die Stirn in Falten. „Fragst du mich gerade ernsthaft, warum ich meinen Nachnamen nicht nenne? Ausgerechnet du?“
 

„Ein Mann ohne Familiennamen ist ein Mann ohne Vergangenheit. Er lebt nur für sich selbst“, sinnierte Rayleigh murmelnd und beobachtete wie der Alkohol in seinem Glas hin und her schwappte. Er ließ seine weiteren Gedanken unausgesprochen, doch warf er dem Roten einen vielsagenden Blick zu.
 

„Ich trage den Nachnamen meines Vaters. Aber solange ich nicht weiß, was er tatsächlich für ein Mensch ist – oder war –, werde ich ihn für mich behalten.“
 

Shanks setzte die Flasche an seinen Mund an. „Verständlich.“ Anschließend leerte er das Getränk in wenigen Zügen. Gerade er konnte ihre Auffassung sehr gut nachvollziehen.
 

„Stellst du dahingehend Nachforschungen an?“, fragte Rayleigh langsam.
 

„Naja, ich halte ein bisschen die Augen und Ohren offen. Das letzte Mal, dass ich, oder irgendjemand aus meiner Heimat, ihn gesehen hat, ist gut zwölf oder dreizehn Jahre her. Vielleicht war er es, den Rogers Ansprache tatsächlich angespornt hat. Er schien immer auf der Suche nach Ruhm und Reichtum zu sein.“
 

Die Hand des Rothaarigen wanderte in die Untiefen seines Mantels. Hervor zog sie die ominöse Schatzkarte, welche er vor einiger Zeit erbeutet hatte. „Wir sind übrigens auch auf der Suche nach etwas, Rayleigh.“ Er breitete das Papier auf dem Tresen aus. „Du kennst dich doch bestimmt in diesen Gewässern aus. Hast du schon einmal von einer Insel gehört, die sich hier befinden soll?“ Shanks tippte mit dem Zeigefinger auf die Koordinaten, wo sie das rätselhafte Libertalia vermuteten.
 

Interessiert beugte sich der ehemalige Vize über die Karte und rückte sich die runden Brillengläser zurecht. Sein Blick wanderte kritisch über die Zeichnungen, ehe er sich zurücklehnte und sein Glas wieder in die Hand nahm, um genussvoll daraus zu trinken. „Soweit ich weiß, gibt es in dieser Gegend eine ganze Menge gefährlicher Strömungen. Ob sich dort eine Insel befinden soll, ist mir schleierhaft. Aber ich bin einigen Piraten begegnet, die angeblich aus dieser Richtung kommen sollen.“
 

Auf Shanks‘ Lippen machte sich ein abenteuerlustiges Grinsen breit. „Meinst du, wir könnten uns während des Beschichtungsprozesses ein kleineres Schiff… ausborgen?“



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