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Meine zwei Gesichter

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Meine zwei Gesichter

Unter der erwachsenen, beherrschten, pflichttreuen, ernsten Oberfläche brodelt es. Dort tobt ein kleiner, undisziplinierter, lustiger, wilder, verspielter Lockenkopf, hüpft auf und ab und brüllt unentwegt: „Lass´ uns endlich spielen gehen! Mir ist langweilig! Hier ist es doof!“

Und je lauter der Fratz quengelt, umso enger schnüre ich das Korsett.

Je wilder die Kleine herum hampelt, umso preußischer geht es im Stechschritt durch mein Leben.
 

Sie ist ein verlorenes Kind, diese Kleine: Ungekämmt, hungrig und niemand singt ihr zur Nacht ein Wiegenlied. Ich mag nichts wissen von ihrer ungezügelten Natur, bis sie sich dann mit Wucht ihren Weg an die Oberfläche ins Freie sucht, wenn ich zu müde bin, um sie wieder einzufangen.

Halb verhungert und mit glühendem Blick macht sie sich dann auf die Suche nach dem, woran es ihr mangelt.

Sie kann nicht an sich halten, kennt die Grenze nicht, ihr Lebenshunger ist viel zu groß.
 

Ich weiß es mein Kind. Ich habe dich hängen lassen.

Vergib mir!



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