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Midnight at Mio

Sasuke x Sakura
von

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Snow Globe

Mit einer großen Tüte voller leckerer Kleinigkeiten bepackt bog Sakura in die Einfahrt zu ihrer Wohnung ein.

Ein älterer Mann mit einer rot karierten Baskenmütze schaufelte gerade den Weg frei. Neben ihm stand ein Eimer Streusalz.

Dunning Smith, Hausbesitzer und Vermieter, bemerkte die Rosahaarige. Der Mann hatte tiefe Falten in seinem Gesicht und wirkte immer etwas mürrisch. Doch im Grunde war er ein herzensguter Mensch, der einfach nur zu viele Tiefschläge erleben musste. Vor drei Jahren starb seine Frau und bei einem schweren Autounfall vor über zehn Jahren waren seine Tochter und deren Kind ums Leben gekommen.

„Ah Sakura, pass auf das du nicht ausrutscht. Ich habe noch nicht gestreut.“

„Hallo Dunning, kann ich dir irgendwie helfen? Ich kann meine Einkäufe schnell wegräumen und dann fix mit Schnee schippen.“

Er winkte ab. „Danke, aber irgendeine Aufgabe brauche ich ja auch noch. Pass nur auf, dass du nicht ausrutscht und dir etwas brichst.“
 

Sakura betrachtete ihn kurz. Er sah um einiges älter aus, als er wirklich war. Er war vor wenigen Monaten in die wohlverdiente Rente gegangen und vor kurzem hatte er seinen 62. Geburtstag gefeiert. Sakura wusste das so genau, weil sie ihm seine Lieblingstorte gebacken hatte. Das war einer der wenigen Momente, in denen er seine eigentlich gute Seele zeigte. Sogar ein paar Freudentränen hatte der alte Mann vergossen, da nicht im Geringsten damit gerechnet hatte, dass jemand an ihn dachte.

„Du scheinst noch viel vor zu haben, wenn ich die Größe deiner Einkaufstüten sehe.“

Sakura lachte. „Jaja. Du weißt doch. Kurz vor Weihnachten habe ich immer besonders viel zu tun.“

Sie ging an ihm vorbei. „Wenn du doch noch Hilfe brauchst, kannst du einfach klingeln.“ Sie verabschiedete sich und trat vorsichtig die Steinstufen hinauf. In der Haustür klemmte ein Stück Holz, damit diese nicht zufiel. Sie drehte sich nochmal zu Dunning herum, der mit grüblerischer Miene weiter den Schnee hinter die Hecken der Einfahrt schippte.
 

Sakura breitete die Einkäufe großflächig auf ihrem Küchentisch aus. Sie hatte die nächsten Tage ein ganzes Stück Arbeit vor sich, wollte sie bis zum 24. Dezember alles fertig bekommen. Denn seit einigen Jahren machte sie für die Weihnachtsgäste im Mio und für ihre Kollegen kleine Geschenketüten, mit selbstgemachten Kleinigkeiten. Die braunen Papiertüten waren glücklicherweise gestern noch mit der Post geliefert worden.
 

Sie sortierte Rezeptweise ihre Zutaten und nahm sich die blaue Schürze vom Haken. Sakura heizte direkt ihren Backofen vor, so hatte sie später keine sinnlose Wartezeit.

Ihr Blick blieb kurz an ihrem Kalender hängen. Heute war Mittwoch. Sie musste also alles innerhalb von heute und morgen fertig bekommen und dann noch ihrem Vater vorbei bringen. Sie holte tief Luft, schob die Ärmel ihres Pullovers hinter die Ellenbogen und holte die Rührschüssel ihrer Küchenmaschine vor.

Die Rosahaarige würde zunächst mit dem Baumkuchenkonfekt starten. Das erforderte die meiste Zeit. Sie überflog nochmal schnell das Rezept und begann damit, Eier zu trennen und das Eiweiß steif zu schlagen.
 

Zwei Stunden und eine riesen Ladung verbrannte Mandeln später war der Baumkuchen soweit fertig gebacken, dass er zum Abkühlen auf ihr Fensterbrett konnte.

Um die Mandeln tat es ihr leid. Tsunade hatte sie zwischenzeitlich angerufen und dabei hatte sie die empfindliche Zuckermasse aus den Augen gelassen. Der bittere Geruch weckte dann ihre Aufmerksamkeit.
 

Fast als hätte Sakura schon damit gerechnet, hatte sie ein paar extra Beutel Mandeln gekauft und würde sich nun vollkommen darauf fokussieren. Dieses Mal wollte sie sich von nichts ablenken lassen.

Sie gab alles bis auf die Mandeln in die Pfanne und stellte die Herdplatte auf mittlere Stufe. Jetzt hieß es abwarten und nichts verbrennen lassen.

Gut gelaunt summte sie die Melodie des Weihnachtsliedes mit, dass im Hintergrund gerade im Radio lief.
 

Während die Haruno darauf wartete, dass der Zucker anfing zu schmelzen, glitten ihre Gedanken an heute Vormittag zurück.

Sasuke Uchiha war auch heute im Sender gewesen. Allerdings vermehrt bei Tsunade, als bei ihr.

Und Shikamaru, fügte sie gedanklich noch hinzu.

Bei ihnen war nur ein paar Minuten, um über die Silvester Sendung zu reden und ein paar Details zu besprechen. Er tat dabei als kannte er sie überhaupt nicht.

Du dumme Kuh! Er tut nicht nur so, er kennt dich ja nunmal wirklich nicht. Hör auf dir einzubilden, dass er dich anschaut.

Außerdem wollte sie doch gar nicht, dass er sie ansah…oder? Jedes Mal wenn er ihr beim Sprechen in die Augen gesehen hatte, machte ihr Herz einen Hüpfer und sie spürte eine Wärme durch ihre Glieder sprühen.

Es ließ sich nicht abstreiten, dass er unfassbar gut aussah und er rein zufällig genau ihr Typ Mann war, bei dem sie schwach werden konnte, aber es lief alles darauf hinaus das er ihr Chef werden würde. Zumindest wenn die Silvester Show so ablaufen würde, wie sie es momentan planten.

Und sie würde nie im Leben etwas mit ihrem Boss anfangen.

Allerdings sprach die sexuelle Seite in ihr etwas anderes. Sie war eben doch auch einfach nur ein Mensch mit gewissen Bedürfnissen. Und gegen einen Blick auf diesen, mit Sicherheit sehr attraktiven Körper, würde sie bestimmt nichts einwenden.
 

So in ihre Gedanken vertieft, verpasste Sakura beinahe den Moment um die Mandeln zur kochenden Zuckermasse zu geben. Ihr war ganz heiß geworden und ein dümmliches Grinsen hatte sich auf ihre Lippen geschlichen.
 

Auch wenn sie es niemals zugeben würde, aber in dieser Hinsicht war sie eifersüchtig auf Shikamaru. Seit dieser seine geheimnisvolle Freundin hatte, wirkte er viel ausgeglichener und zufriedener als er es so schon immer war.

Zu gerne wüsste die Haruno nach wie vor, wer diese Freundin war. Aber leider machte er ein größeres Geheimnis daraus, als David Beckham und die Frage ob er seine Unterhosen nur einmal trägt und dann entsorgt.
 

Das Läuten ihrer Wohnungstür riss Sakura aus ihren Gedanken. Das konnte sie im Moment überhaupt nicht gebrauchen, wenn sie nicht nochmal ein Pfund Mandeln entsorgen wollte. Sie drehte die Platte auf kleinste Stufe und wusch sich fix die Hände ab. Sie würde denjenigen, der vor ihrer Tür stand schnell abwimmeln und sich weiter ihren gebrannten Mandeln widmen. Den Baumkuchen musste sie auch noch fertig machen. Bestimmt wieder nur der Staubsaugervertreter.
 

Es klingelte nochmal.

„Jaja. Ich komme ja schon“, sagte sie genervt und drückte die Klinke herunter. Im nächsten Augenblick bereute sie sofort, nicht durch den Spion geschaut zu haben.
 


 

Shikamaru und Temari gingen händchenhaltend an der Promenade vom Lake Michigan entlang. Es dämmerte, aber die viele Weihnachtsbeleuchtung strahlte die Beiden an, als wäre helllichter Tag. Die Straße war zugeschneit, denn seit gut zwei Stunden rieselte das weiße Pulver beharrlich vom Himmel. Es schien alles darauf hinauszulaufen, dass es wieder weiße Weihnachten geben würde.

Am Jachthafen blieben die beiden stehen und blickten auf den Großen See, der friedlich vor ihnen lag. Die Boote wippten im Takt des Wellengangs auf und ab.

Temari lehnte ihren Kopf gegen Shikamarus Brust und genoss den Augenblick, der nur ihnen Beiden gehörte.

Shikamaru bette seinen Kopf auf ihrer Schulter. Stumm genossen sie die Nähe des jeweils anderen, als Shikamarus Stimme die Ruhe durchbrach. „Ich würde dich gerne meinen Eltern vorstellen. Was hältst du davon?“ Der Gedanke war ihm seit dem Telefonat mit dem Zuhörer im Kopf geblieben. Irgendwie hatte er plötzlich das Bedürfnis verspürt sie allen ganz offiziell vorzustellen. Es fühlte sich einfach alles so richtig mit Temari an. Er wollte das sie alles vom ihm wusste und kannte und im Gegenzug wollte er jede Seite von ihr entdecken.
 

Die hübsche Blondine mogelte sich aus seinen Armen und sah ihn eindringlich an. In Temaris Kopf ratterte es. Sie war noch nicht bereit dazu.

Ein sanfter Ausdruck legte sich in ihren Blick. Sie griff eine Hand von Shikamaru und verschränkte sie mit ihrer. „Ich fühle mich wirklich geschmeichelt davon, aber ich bin, glaube ich, noch nicht bereit dazu diesen Schritt zu gehen. Du weißt wie sehr ich unsere kleine Blase liebe, in der wir momentan noch sind. Und würden wir uns jetzt gegenseitig unseren Familien vorstellen, würde sie bestimmt platzen.“
 

Shikamaru dachte eine Weile über ihre Worte nach. Seine Hand war noch immer mit ihrer verschränkt. „Ich verstehe dich, aber ist das wirklich deine größte Angst? Das diese Blase platzt? Was sollte sich danach denn großartiges verändern? Du und ich wären noch immer die gleichen Menschen.“

Temari nahm ihre Hand weg und vergrub sie in den Taschen ihres Mantels. Ihr Blick verbarg etwas. Sie verlagerte ihr Gewicht von dem einen auf das andere Bein.

„Du bist in einem behüteten Elternhaus aufgewachsen. Du würdest die Flucht ergreifen, wenn du plötzlich meine Familie kennenlernen würdest. Für meine Eltern gab es schon immer nur die Firma. Die stand immer an erster Stelle. So bin ich aufgewachsen. Ich kenne es nicht, wenn sich Eltern plötzlich für deine Person interessieren und nicht nur für die Arbeit die du machst. Glaub mir, ich würde deine Eltern nur verschrecken und dann wäre es anders zwischen uns. Gib mir einfach noch etwas Zeit, dass ich mich an diesen Gedanken gewöhnen kann.“ Sie traute sich kaum ihn anzusehen. „Und meine Brüder würden sich auch plötzlich wie eifersüchtige Pudel benehmen, wenn sie wüssten, dass es einen Mann an meiner Seite gibt.“

Temari hatte ein unwahrscheinlich schlechtes Gewissen ihm gegenüber, aber es ging nicht anders. Zumindest im Moment. Sie senkte ihren Kopf.
 

Shikamaru legte eine Hand an ihre Wange und zwang sie ihn anzusehen. Ihre blauen Augen zeigten Kummer.

„Hey. Es ist alles gut. Ich verstehe dich. Lass es uns auf das neue Jahr vertagen. Vergiss meinen Vorschlag einfach.“ Ein wenig enttäuscht war Shikamaru zwar trotzdem, aber er würde es ihr zu Liebe einfach hinunter schlucken. Denn dazu war Temari ihm zu wichtig geworden.

Temari schmiegte ihre Wange gegen seine warme Handfläche und strahlte ihn an. „Danke.“

Sie legte ihre Hände um seinen Nacken und zog ihn zu einem Kuss zu sich hinab. Ein elektrisierendes Kitzeln durchströmte ihre Glieder, als sich ihre Lippen berührten.
 


 

Verdammter Mist! Was macht er hier?

Sakura hätte ihm am liebsten die Tür direkt vor der Nase wieder zugeschlagen. Sie hatte es jetzt geschafft ihm knapp eine Woche aus dem Weg zu gehen und auch den Kuss weitestgehend zu verdrängen und jetzt hatte dieser Kerl nichts Besseres zu tun, als vor ihrer Haustür zu warten? Dabei gab es ja quasi gar keine Möglichkeit zur Flucht. Es sei denn sie würde versuchen über die dünne Regenrinne abzuhauen.

„Halleluja. Du bist ja schwerer anzutreffen als der Papst.“ Naruto schien gerade von der Arbeit gekommen zu sein, denn er trug noch immer eine Jacke mit dem Logo von Chicago Eletronics.

Sakura stammelte sich eine schlechte Antwort zusammen. „Ja…ähm tut mir leid. Es war in den letzten Tagen einfach sehr viel los. Auch jetzt kann ich gerade sehr schlecht.“

Naruto krümmte seine Nase. „Was riecht hier so verbrannt?“

„Scheiße!“ Sakura ließ einen verdutzen Naruto an der Tür stehen und hechtete in ihre Küche.

Erleichterte atmete sie aus. Es war alles gut. Der Geruch der ersten Ladung verbrannter Mandeln hing wohl einfach noch in der Luft. Leider konnte sie nun nicht mehr verhindern dem Uzumaki aus dem Weg zu gehen. Denn dieser hatte einfach die Wohnung betreten und stand im Türrahmen ihrer Küche.
 

Sakura musterte ihn, blieb an den Socken von Naruto hängen und grinste. „Bist du einer von der Sorte?“

Der Blondschopf schaute an sich hinunter und lachte. „Ja, ich glaube schon. Ich habe eine gewisse Sucht entwickelt, was Socken mit seltsamen Motiven angeht.“

Seltsam war nett ausgedrückt. Es waren mit Abstand die grässlichsten Socken, die Sakura jemals gesehen hatte, dass sie sie beinahe schon wieder gut fand. Sie waren rot-grün gestreift mit einem extrem hässlichen Weihnachtselfen, der eine Zigarette in der Hand hielt.
 

Sie stellte den Herd wieder ein paar Stufen höher und wälzte die Mandeln im Karamell.

„Was machst du da? Hier drinnen riecht es nämlich absolut himmlisch, im Gegensatz zu deinem Flur.“ Er stieß sich von dem Türrahmen ab und schaute Sakura über die Schultern. Seine Augen begannen augenblicklich zu funkeln.

„Lass ja die Finger davon. Du kannst dir nicht vorstellen, wie weh es tut wenn ich dir mit dem Kochlöffel eins überbrate.“

„Okay. Ich will natürlich nicht deinen Zorn über mir ergehen lassen.“ Er ging einen Schritt zurück.
 

In Sakura arbeitete es. Was wollte er hier? Sie hatte es doch so gut bisher verdrängt. Außerdem tat er ihr jetzt schon leid, wenn sie ihm einen Korb geben musste. Sie hatte lange über Shikamarus Worte nachgedacht und war zu dem Entschluss gekommen, dass Naruto zwar ein wirklich netter Kerl ist, aber überhaupt nicht ihr Typ. Zumindest nicht auf einer Datingebene. Dabei schlichen ihre Gedanken wieder zu einem bestimmten dunkelhaarigen Mann.
 

Er schien zu warten, bis sie fertig mit ihrer gegenwärtigen Tätigkeit war. Er lehnte sich gegen das die Arbeitsplatte, hinter der ihre Kaffeemaschine stand und verschränkte die Arme vor der Brust. Es trat ein seltsames Schweigen zwischen ihnen ein.

Sakura stellte die Herdplatte aus, kippte die karamellisierten Mandeln auf ein Blech mit Backpapier und verteilte diese darauf gleichmäßig zum Auskühlen.
 

Sie wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab und drehte sich zu Naruto, der sie die ganze Zeit beobachtet hatte. Die Rosahaarige legte einen Arm beschützend um ihren Oberarm.

„Also Naruto“, begann sie langsam. „Was gibt es?“

„Ich wollte mit dir reden. Wegen letzter Woche.“
 

Natürlich wollte er das. Wieso auch hatte sie geglaubt, er wäre wegen etwas anderem hier?

Naiv Sakura, einfach nur naiv.

„Hör mal Naruto, ich habe mich wirklich geschmeichelt gefühlt, dass du mich geküsst hast. Aber ich war ziemlich angetrunken. Im Normalzustand hätte ich es niemals dazu kommen lassen. Ich mag dich wirklich gerne, aber mehr wird zwischen uns nicht laufen. Es tut mir echt leid.“ Sie konnte ihn nicht ansehen.

„Also ich gebe zu, ich wäre nicht abgeneigt gewesen, wenn mehr passiert wäre, aber so wie du mir aus dem Weg gegangen bist, konnte ich mir schon denken was Sache ist.“

„Hat man so sehr gemerkt, dass ich dir aus dem Weg gegangen bin?“

„Ich bin nicht immer die hellste Leuchte am Baum, aber ja.“
 


 

Sasuke war froh als er das Gebäude von Chicago Radio hinter sich lassen konnte. Jetzt saß er in seinem Büro und hatte eine Mauer aus Unterlagen um sich herum gebaut. Wenigstens hier konnte er ungestört seinen Gedanken nachgehen und sich mit Arbeit und jeder Menge Überstunden ablenken.

So kurz vor Weihnachten gab es immer besonders viel vorzubereiten. Überall wurden Weihnachtsspecials aufgezeichnet, Jahresabschlüsse mussten zu Ende gebracht werden und die Vorbereitungen für die Silvester-Shows liefen ebenfalls nebenher. Was ihn zurück zu seinem ursprünglichen Problem führte.

Er hätte Itachi am liebsten den Hals umgedreht, als dieser sich weigerte den Auftrag von Tsunade wieder zu übernehmen und die Live Show zu planen.
 

Seine Bürotür stand offen und Hinata trat hinein. Sie trug eine kleine braune Pappschachtel mit sich herum. In der anderen hielt sie einen schwarzen Ordner. „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen du versuchst dich zu verstecken.“

Sasuke sah über den Stapel Papiere hinweg. „Wenn nur jeder so eine scharfe Beobachtungsgabe hätte wie du.“ Purer Sarkasmus lag in seiner Stimme.

Hinata ignorierte es. Sie wusste wie sie ihn zu nehmen hatte. „Lass deine unnötigen Kommentare mir gegenüber. Für deine schlechte Laune kann ich nichts. Aber wenn du darüber reden willst, höre ich dir gerne zu.“
 

Hinata war schon seit einigen Tagen aufgefallen, dass Sasuke sich anders benahm. Er war sonst schon nicht der Gesprächigste, aber seit neustem reduzierten sich seine Worte drastisch. Irgendwie schien er gedanklich mit sich zu kämpfen zu haben. Doch Hinata wusste, wenn sie ihn direkt darauf ansprach, würde er niemals auch nur ansatzweise einen Laut darüber verlieren.

Sein Blick war undurchschaubar. Allerdings wusste Hinata wie sie Sasuke so bearbeiten konnte, dass er sich ihr irgendwann anvertraute.
 

Beleidigt verschränkte er seine Arme vor der Brust. „Ich habe keine schlechte Laune. Ich habe nur keine Lust zu erzählen.“

„Oh okay. Das ist ja etwas ganz neues. Ich muss mich wirklich erst daran gewöhnen, dass du dein Plaudertaschengen scheinbar verloren hast. Wo du doch sonst immer durch die Firma flanierst und mit jedem ein Kaffeekränzchen hältst und allen um dich herum deine Gefühle und Gedanken offenbarst.“ Was er konnte, konnte sie schon lange.

Sasukes dunkle Miene erhellte sich ein wenig. „Ich bin manchmal echt unausstehlich oder?“

„Manchmal? Abgestandenes Bier ist unausstehlich. Sasuke, du bist da eher konventionell und lässt deine schlechte Laune an allen um dich herum aus.“

„Niemals.“

„Du hast den Schülerpraktikanten fünf Stunden durch Chicago laufen lassen, für irgendeine dämliche Schallplatte. Der Arme musste mit unserer Rettungsdecke wieder aufgewärmt werden. Unsere Empfangsdame hat darüber nachgedacht wegen dir fristlos zu kündigen und- “

„Okay. Ich habs ja verstanden.“

Siegessicher reichte sie Sasuke den Ordner. „Hier sind noch ein paar Budgetpläne die abgezeichnet werden müssen. Außerdem hast du noch kein Los gezogen und dann müssten wir noch ein paar Details bezüglich dieser Silvester Show besprechen.“
 

Frustriert und sauer, dass er gegen Hinata keine Chance hatte, strich er sich die schwarzen Ponyfransen aus dem Gesicht. „Wehe ich bekomme dieses Jahr wieder eine Creme die nach Zuckerwatte und Erniedrigung duftet.“

„Aber deine Haut hat nie strahlender ausgesehen.“

„Haha.“

Er schloss seine Augen und wühlte in dem kleinen Karton herum. Blind zog er einen Zettel und entfaltete ihn. Es war die 52.
 

Er und Hinata gingen zusammen zum schwarzen Zimmer, auf dessen Tisch weihnachtlich verpackte Präsente lagen. Die Hyuga öffnete eine Mappe, suchte nach der 52 in ihrer Liste und fing an zu grinsen.

Sasuke ahnte böses. „Lass mich raten. Es ist wieder diese komische Creme.“

Hinata fischte eine quadratische Geschenkeschachtel vom Tisch und reichte sie Sasuke. Es fühlte sich leicht an.

„Weiße Weihnachten mit Garantie“, sie kicherte und legte die Mappe zurück.
 

Der Uchiha war vielleicht ein kleines bisschen neugierig und entfernte das Papier. Das Geschenk war nochmals in einer weißen Faltschachtel verpackt. Er öffnete die Lasche und ließ den Gegenstand in seine Hand fallen. „Was zur Hölle ist das?“ Er schüttelte das Teil und der Schnee darin wirbelte wild umher.

„Eine Schneekugel.“

„Ja, dass sehe ich. Aber warum verschenkt man sowas als Werbegeschenk? Ich wusste nicht mal das sowas überhaupt noch produziert wird.“
 

Hinata musste ihm Recht geben. Es war ein wirklich groteskes Ding. Darin befand sich ein übergewichtiges Rentier, auf dem der Weihnachtsmann, mit einer Sonnenbrille ausgestattet, saß. Daneben befand sich ein Sack voller Geschenke. „Na hör mal, die Schneekugel ist doch nicht das Hightlight.“

Sie nahm ihm die Kugel aus der Hand und drückte auf der Unterseite einen kleinen Hebel um. Sofort ertönte eine verzerrte Stimme und sang ‚Jingle Bells‘.

„Okay, jetzt hätte ich doch lieber so eine Creme genommen.“ Sasuke grinste und bat Hinata die Katzenmusik wieder auszuschalten. „Was hast du bekommen? Gibt es vielleicht eine zweite Kugel?“

„Ich hatte noch nicht die Zeit dafür.“

„Dann los.“ Sasuke hielt ihr den Karton hin und Hinata zog sich ebenfalls eine Nummer. Es war die 32. Zufälligerweise wusste Hinata genau was das für ein Geschenk war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Sunny_
2021-02-03T10:46:37+00:00 03.02.2021 11:46
Hey.

Ich mag es wie Hinata und Sasuke miteinander umgehen. Tatsächlich würden die beiden besser zusammen passen als sie denken.
Schön das Naruto es nicht ganz so schlimm auffasst, dass Sakura ihn gekorbt hat. Ich glaube, die beiden könnten auch gute Freunde werden.

Lg
Von:  Scorbion1984
2021-01-29T21:55:40+00:00 29.01.2021 22:55
Toll wie Hinata mit Sasuke umgeht ,das wäre die richtige Frau für ihn ,nimmt kein Blatt vorm Mund wenn er sich mal wieder nicht zu benehmen weiß.
Ich glaube Naruto nimmt das Ganze nicht so schwer ,er hatte wohl schon damit gerechnet ,das er nicht der Richtige für Sakura ist.
Übrigens ,tolles Weihnachtsgeschenk ,was Sasuke da gezogen hat .🤣


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