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Puppyshipping Adventskalender 2020

von
Koautor:  Alistor

Vorwort zu diesem Kapitel:
Morgen ist es so weit. Auf der einen Seite freue ich mich wirklich, aber auf der anderen Seite bin ich auch ein wenig Traurig. Denn dann ist der Adventskalender zu ende.
Nichtsdestotrotz, habt ihr noch den OS und den morgigen zu lesen, also viel Spaß! Komplett anzeigen

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Türchen Nummer 23 (Tsumikara)

Nur ein Kuss
 

Tag 1
 

„So, die Zettel sind vorbereitet, also zieht einen und ihr werdet dadurch eure Rolle erfahren.“

„Sensei? Ist dadurch nicht die Chance da, dass Geschlechter vertauscht werden?“

„Ganz genau! Und das wird das besondere sein“, die Hälfte der Klasse stöhnte auf, die andere Hälfte freute sich. Seto enthielt sich der Emotion. Er würde nicht daran teilnehmen, so einfach war das.

„Kaiba-kun?“, Yugi hielt im das Säckchen hin und genervt zog er einen Zettel. Er würde einfach gleich mit seinem Lehrer reden und sollte es gar nicht anders gehen, eine winzige Nebenrolle ertauschen. Als endlich alle ihre Zettel hatten, wurde auf der Tafel festgehalten, wer welche Rolle hatte.

„So, wer hat die Rolle von Dornröschen?“ Niemand meldete sich und verwirrt blickten sich alle um. Plötzlich brach Honda in schallendes Gelächter aus und fiel vom Stuhl.

„Honda-kun! Ich bitte um Mithilfe, nicht um Störung.“

„Sorry Sensei. Aber Jou...“, er konnte nicht weiter sprechen, da er erneut loslachte. Der Blonde funkelte ihn wütend an, dann seufzte er.

„Ich habe die Rolle.“ Alle starrten ihn entsetzt an und zögernd schrieb die Lehrerin seinen Namen an die Tafel.

„In Ordnung. Es ist ungewöhnlich, aber solange du nicht störst und mitmachst, sollte alles in Ordnung sein. Generell hast du dich in den letzten Monaten gebessert, weshalb ich überzeugt bin, dass du auch das hier meistern wirst“, sie lächelte den Blonden an und dieser nickte zaghaft. Setos Handy vibrierte und er entschuldigte sich. Dann würde er wohl später mit ihr reden.
 

~
 

„Was soll das heißen, ich kann meine Rolle nicht ändern?“

„Genau das. Du hast die zweite Hauptrolle und wir haben alles schon eingereicht. Wenn wir das jetzt ändern, müssen alle ihre Rollen ändern und das würde uns sicherlich nach hinten werfen. Außerdem sind diejenige, die für die Requisiten zuständig sind, schon unterwegs, um das Material einzukaufen. Diese müssten dann auch wieder ziehen. Es tut mir Leid Kaiba-kun, aber das wird nicht machbar sein.“

Der Brünette schwieg, drehte sich genervt um und stapfte aus dem Lehrerzimmer. Dann würde er eben mitmachen, aber nur das aller nötigste. Und er würde den restlichen Tag Zuhause verbringen und für die Firma arbeiten. Sollten sie doch sehen, wo sie bei ihm wären. Schnell war das Handy wieder ausgepackt und mit der Kurzwahl hatte seinen Fahrer erreicht.

„Sofort zur Schule kommen und mich nach Hause fahren.“ Es tat ihm ja schon ein wenig Leid, dass er seinen Fahrer so anschnauzte, aber seine Laune war einfach im Keller.

„Natürlich Kaiba-san. Ich werde in 10 Minuten da sein.“

„Gut.“ Er verließ das Gebäude, checkte seine E-Mails über sein Handy und beantwortete einige davon. Dann war sein Fahrer mit der Limousine auch schon da und er konnte endlich nach Hause. Dort genehmigte er sich erst einmal eine Tasse Kaffee und eine Kleinigkeit zu Essen.
 


 

Tag 6
 

„Ich muss bitte was machen?“

„Sag bloß du kennst das Märchen nicht?“

„Ich war mir nicht bewusst, dass wir es so genau nehmen“, der Brünette verschränkte seine Arme und starrte den Blonden empört an.

„Schau mich nicht so an, ich hab es nicht so geschrieben. Du kannst es auch gerne nur antäuschen, sollte keiner mitbekommen.“

„Das werde ich. Als ob ich dich küssen würde“, sie wurden von ihrer Lehrerin unterbrochen, die eine Szene mit den beiden üben wollten.

„Wir werden die entscheidende Szene proben. Dornröschen, also Jounouchi-kun, liegt auf dem Bett hier“, sie zeigte auf das improvisierte Bett und der Blonde trat zu ihr. Dann legte er sich hin und wartete.

„Augen zu Jounouchi-kun. Du schläfst immerhin schon seit einigen Jahren! Gut so. Kaiba-kun, du als tapferer Ritter hast gerade den Dornenwald hinter dir gelassen und bist durch das Schloss geirrt, nur um dann endlich das schlafende Dornröschen zu finden.“ Sie führte den Brünetten an eine Stelle, die wohl der Durchgang zu dem Zimmer darstellen sollte. Dann drehte sie ihn zu dem Blonden.

„Du bist von der Schönheit überwältigt und gehst langsam auf das Bett zu. Dann kniest du dich hin“, sie drückte ihn nach unten und Seto fiel beinahe auf den Blonden drauf.

„Dann kommt die wichtigste Stelle. Der Kuss!“ Ruckartig stand der Brünette wieder auf und funkelte seine Lehrerin wütend an.

„Nie im Leben!“ Damit rauschte er aus dem Klassenzimmer. Katsuya sowie die Lehrerin starrten ihm hinterher und seufzten.
 

~
 

Der Wecker klingelte und verschlafen stand der Brünette auf. Er machte sich fertig, ging nach unten und begrüßte seinen Bruder. Dieser rutschte nervös auf dem Stuhl hin und her.

„Alles in Ordnung Mokuba?“

„Was? Ja. Ja, klar. Hab heute nur eine wichtige Probe in Musik.“ Seto hielt inne und drehte sich verwirrt um.

„Probe? Heute? Ich dachte du hattest die gestern?“

„Gestern? Schön wärs. Die ist heute. Ich habe dir allerdings gestern erzählt, dass ich die heute habe. Ist mit dir alles in Ordnung?“ Mokuba hatte ihm gestern davon erzählt? Er hätte schwören können, dass die Probe bereits gestern war.

„Mir geht‘s gut. Eventuell hatte ich nur zu wenig Schlaf.“

„Du solltest nicht so spät ins Bett gehen Ni-sama. Auch du brauchst genügend Schlaf.“

„Ich weiß Ototo.“
 

In der Schule war alles wie sonst. Seine Mitschüler waren noch immer überdreht, wegen dem Theaterstück, welches sie spielen sollten und der blonde Chaot war wie immer nervtötend und berauschend wie sonst.

„Kaiba?“ Der Blonde war an ihn heran getreten und sah etwas nervös aus.

„Was kann ich für dich tun bonkotsu?“, innerlich zog er eine Augenbraue nach oben. Hatte er dasselbe nicht gestern schon gesagte?

„Kann ich dich kurz sprechen? Bevor Sensei reinkommt? Sie hat ein paar leere Klassenzimmer organisieren können, in dem wir in Gruppen jeweils üben können. Und da wir bisher noch nicht zusammen geübt haben, wird sie wahrscheinlich wollen, dass wir zusammen üben. Und ja...können wir kurz?“ Er zeigte auf die Tür und Seto nickte, bevor er aufstand und ihm folgte. Sie traten in das Klassenzimmer nebenan, das heute für sie zur Verfügung stand und der Blonde holte tief Luft.

„Wir werden heute wahrscheinlich die Schlüsselszene üben. Das...Also...Du musst mich küssen.“

„Ich muss bitte was machen?“

„Sag bloß du kennst das Märchen nicht?“

„Ich war mir nicht bewusst, dass wir es so...“, Seto hielt inne und dachte nach. Das alles kam ihm sehr vertraut vor.

„Schau mich nicht so an, ich hab es nicht so geschrieben. Du kannst es auch gerne nur antäuschen, sollte keiner mitbekommen.“

„Vergiss es.“ Damit drehte er sich um. Beim hinaus gehen rempelte er die Lehrerin an, doch er entschuldigte sich nicht.
 


 

Der nächste Morgen kam viel zu früh, obwohl Seto schwören könnte, dass er rechtzeitig ins Bett gegangen war. Verschlafen erledigte er seine Routine, bevor er unten in die Küche trat und Mokuba begrüßte. Dieser rutschte schon wieder nervös auf seinem Stuhl herum.

„Mokuba?“

„Was? Oh, sorry. Bin nur etwas nervös wegen der Probe in Musik.“

„Wa-? Was hast du gerade gesagt?“

„Ich weiß, ich muss nicht nervös sein. Ich hab mich immerhin vorbereitet und das Musikstück auf der Blockflöte geübt wie sonst was. Aber ich bin es halt trotzdem.“ Entsetzt ließ sich der Brünette auf den Stuhl fallen und starrte seinen Bruder an. Dieser merkte den Blick und hob fragend den Kopf.

„Ni-sama? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen. Alles in Ordnung?“ Er nickte abwesend, stimmte aber zu, dass er für den heutigen Tag Zuhause blieb. Er lernte seinen Text auswendig, versuchte einige der Emotionen auszuführen. Doch er blieb immer wieder an der Kuss-Szene hängen. Niemals konnte er diese Szene durchführen. Es würde zu viel offenbaren und ihn ruinieren.
 

~
 

„Morgen Ni-sama.“

„Morgen Ototo. Alles in Ordnung?“

Wa-? Ja. Ja alles in Ordnung. Ich muss nur...“

„Eine Probe in Musik bestehen?“

„Du hast dich daran erinnert?“, Mokuba strahlte über beide Ohren und Seto nickte. Er hatte so ein Gefühl gehabt, dass es schon wieder so sein sollte wie gestern. Wenn es denn gestern war.

„Ich muss leider schon los. Habe noch ein Gespräch zu führen, bevor der Unterricht beginnt. Und Mokuba?“

„Ja?“

„Du schaffst das. Du hast so viel geübt, da sollte das ein Kinderspiel werden“, er wuschelte dem Schwarzhaarigen einmal durch die Haare und lächelte ihn an. Mokuba lächelte zurück und nickte.
 

In der Schule wartete der Brünette darauf, dass Yugi in das Klassenzimmer trat. Dieser hatte keine Sekunde Zeit an seinen Platz zu gehen, sondern wurde direkt von dem Brünetten aus dem Klassenzimmer geschliffen.

„Kaiba-kun, jetzt warte doch mal!“, unter der Treppe blieb der Brünette stehen und verschränkte die Arme. Yugi richtete seine Uniform ein wenig, dann blickte er fragend zu dem anderen.

„Was ist hier los?“

„Das könnte ich auch fragen. Du hast mich immerhin hier her geschliffen. Was kann ich für dich tun?“

„Du hast keine Ahnung, wovon ich rede?“

„Wenn ich es wüsste, dann würde ich nicht fragen.“

„Dir kommt das hier also nicht merkwürdig vor? Das wir den Tag hier immer und immer wieder wiederholen?“

„Wiederholen? Wie in einer Zeitschleife?“, der Brünette nickte. Daraufhin sagte Yugi erst einmal nichts mehr, sondern überlegte.

„Weißt du denn, warum du das so ist?“, fragte er nach einer gefühlten Ewigkeit.

„Ich meine, mir fällt das nicht auf, also muss es nur so für dich sein. Gibt es irgendwas, was das eventuell verursachen könnte?“

„Nicht das ich wüsste. Es hat angefangen, als wir für das Stück die Rollen verteilt haben.“

„Die Rollen? Das war aber vor knapp einer Woche.“

„Vor einer Woche?“

„Wie oft wiederholt sich der Tag schon für dich?“

„Ich glaube, dass es das dritte Mal bereits ist.“

„Dann muss es was mit diesem Tag hier zu tun haben. Ist irgendwas besonderes heute?“ Seto überlegte, doch es fiel ihm nichts ein.

„Versuche den Tag zu überstehen und genau alles zu behalten, was passiert. Zur Not schreibe es dir auf. Ich werde, sofern es stimmt was du sagst, morgen oder erneut heute, mich nicht daran erinnern, aber es muss etwas mit dem Tag hier zu tun haben.“ Damit drehte sich der Bunthaarige um und wollte wieder in das Klassenzimmer zurück.

„Yugi!“, genannter blieb stehen und drehte sich um.

„Danke.“ Yugi nickte ihm lächelnd zu, dann ging er weiter.
 

„Kaiba? Kann ich dich kurz sprechen? Bevor Sensei reinkommt?“

„Wegen dem Kuss?“

„Du weißt also davon?“ Seto nickte und versuchte, den Tag anders zu gestalten wie sonst. Das hieße, dem Blonden direkt sagen, was er von dem Kuss hielt.

„Dann wird es wohl einfach sein.“

„Einfach? In der Tat. Wir werden das direkt mit Sensei klären, dass der Kuss gestrichen wird. Ich habe keine Lust, auch nur irgendwie die Möglichkeit eines Kusses darzustellen.“ War das eine Spur Traurigkeit, die er da im Blick von dem Blonden sehen konnte?

„Klar. War auch mein Plan.“ Die Stimme des Blonden war anders, doch warum konnte der Brünette nicht sagen. Er nickte ihm zu und widmete sich wieder seinem Skript.
 

~
 

„Morgen Ni-sama.“

„Mor-“, die Worte blieben ihm im Hals stecken. Mokuba rutschte nervös auf dem Stuhl herum.

„Musikprobe?“ Mokuba nickte und Seto seufzte. Es war noch immer der selbe Tag. Warum passierte ihm das? Was hatte er getan, dass das auslöste?

„Alles in Ordnung Ni-sama?“

„Ja, alles bestens. Mach dir keine Sorgen um mich oder deine Musikprobe, die schaffst du.“
 

In der Schule passte er den Blonden ab.

„Jounouchi.“

„Kaiba? Was ist los.“

„Wegen dem Kuss?“ Der Blonde wurde rot und blickte sich hektisch um. Fragend zog der Brünette eine Augenbraue nach oben. Was war denn das für eine Reaktion?

„Was ist damit?“, flüsterte Katsuya und Seto fing an zu grinsen.

„Was? Ist das ein heikles Thema für dich? Sag bloß du wurdest noch nie geküsst.“

„Und wenn?! Das ist vollkommen meine Sache!“ Seto lachte leise. Der Idiot wurde also noch nie geküsst? Das war eine hoch interessante Neuigkeit.

„Ich wollte dir nur sagen, dass ich den Kuss nur antäuschen werde. Ich kann das nur so machen, da ich nur Menschen küsse, die mir was bedeuten.“, was eine dreiste Lüge war, doch er konnte sich nicht bloßstellen. Katsuya nickte stockend.

„Natürlich. Ich versteh es. Also üben wir nachher? Ich muss noch wohin“, damit war der Blonde auch bereist verschwunden und Seto grinste siegesgewiss. Damit müsste nun alles anders sein, als die Male davor.
 


 

Bevor Seto in die Küche trat, merkte er, dass es nicht der Fall war. Er war noch immer in dieser Zeitschleife gefangen. Er seufzte, trat in das Zimmer und genehmigte sich einen Kaffee. Er wiederholte zum x-Male das Gespräch mit Mokuba wegen seiner Musikprobe, dann machte er sich auf den Weg zur Schule. Er grübelte den ganzen Tag, was der Auslöser dafür war, doch er kam einfach nicht darauf. Er vollführte die Probe, legte mehr Emotionen in seine Rolle und hoffte, dass es reichen würde. Am Abend lag er im Bett und überlegte, was er machen würde, wenn es nicht gereicht hätte.
 

~
 

Er war fertig mit seinen Nerven und starrte jeden Böse an, der auch nur ansatzweise etwas sagen wollte. Er wurde den ganzen Tag gemieden, sogar von dem Blonden! Warum musste es auch immer dieser Tag sein? Ausgerechnet der Tag an dem sie den Ku- Das konnte nicht wahr sein. Wütend stand er auf, krallte sich Jounouchi und zog ihn aus dem Klassenzimmer.

„Kaiba? Was soll das?! Lass mich gefälligst los!“ Ruckartig blieb der Brünette stehen und funkelte den Blonden wütend an.

„Das ist alles nur deine Schuld!“, fauchte er, bevor er den Blonden an sich zog und seine Lippen auf die des anderen presste. Katsuya erstarrte vor Schreck, dann schloss er die Augen. Seto registrierte es nicht, sondern löste sich wieder und stapfte nach draußen. Er würde morgen mit den Konsequenzen klarkommen, erst einmal würde er heute wieder Zuhause bleiben.
 

Am nächsten morgen fiel ihm direkt auf, dass etwas nicht stimmen konnte. Er hatte seine Schultasche gestern im Klassenzimmer liegen gelassen. Das hatte er erst Zuhause festgestellt. Doch diese lag nun unschuldig bei ihm im Zimmer. Warum? War es etwa nicht der Kuss gewesen? Aber es war der Tag, an dem sie den Kuss üben wollten. Also musste es der Kuss sein! Aber warum hatte es gestern dann nicht geklappt? Er raufte sich die Haare und überlegte fieberhaft, was schief gelaufen war. Er hatte den Blonden wütend geküsst, immerhin war er Schuld daran, dass sie diesen Kuss üben mussten. Seto stockte kurz, dann schüttelte er den Kopf. Es konnte nicht daran liegen, dass er wütend gewesen war. Das er die Schuld dem Blonden zugeschoben hatte. Es stimmte, dass er Gefühle für diesen hatte. Aber der Blonde war trotzdem zum Teil nervtötend.

„Ni-sama?“, es klopfte und Mokuba streckte den Kopf in sein Zimmer.

„Alles in Ordnung? Oder bleibst du heute Zuhause?“

„Nein, ich fahre in die Schule. Wie kommst du darauf?“

„Wir müssen in 10 Minuten los.“ Geschockt blickte der Brünette zu seinem Wecker und stellte fest, dass sein Bruder recht hatte.
 

In der Schule überlegte er noch immer, warum es alles nicht funktioniert hatte.

„Kaiba?“

„Was?“, fauchte er und registrierte erst dann, dass der Blonde an ihn herangetreten war.

„Sorry“, murmelte er und Katsuya zog überrascht eine Augenbraue nach oben.

„Ich wollte mit dir wegen dem Proben reden.“

„Ich weiß, ich weiß. Der Kuss. Können wir das später klären? Wenn es soweit ist?“ Verwirrt nickte der Blonde und ließ den Brünetten dann alleine. Sollte er es wirklich während der Probe machen? Mittlerweile konnte er seinen Text im Schlaf auswendig und er hatte sich schon einige Male nun erwischt, wie er sich in seiner Rolle verloren hatte. Er hätte einfach nicht in seinem Schlafzimmer üben sollen.

„Jounouchi-kun? Kaiba-kun? Ich würde gerne mit euch beiden üben.“

„Natürlich“, sie standen beide auf und folgten ihrer Lehrerin in das andere Zimmer. Sie erklärte, was wie getan werden musste, dann sollten sie die Szene üben. Seto fiel sofort in seine Rolle und ging alles durch, bis er an der Stelle ankam. Er schluckte, als er neben dem Blonden kniete. Dann beugte er sich nach unten und legte seine Lippen auf die des anderen. Unbewusst legte er seine Gefühle in den Kuss und nach kurzer Zeit löste er sich wieder. Honigbraune Augen öffnete sich und Seto konnte sehen, dass der andere etwas rot im Gesicht war. Die Lehrerin stand hinter ihnen und freute sich, jedoch hatte sie nicht mitbekommen, dass die beiden sich wirklich geküsst hatten.

„Was war das?“, flüsterte der Blonde. Es war ihm unangenehm, dass sie nicht alleine waren und der Brünette seufzte.

„Das was es war.“, damit stand er auf und widmete sich der Frau zu.

„War das alles?“

„Ja, einwandfrei. Wir werden später die Schlussszene üben, aber erst einmal muss ich die anderen verteilen. Das du deinen Text schon so gut kannst, war zu erwarten, aber es hatte einfach alles gepasst! Wunderbar Kaiba-kun!“, damit war sie verschwunden.

„Kaiba?“ Der Brünette wappnete sich, dann drehte er sich um.

„Ja?“

„Was...warum hast du...“

„Dich geküsst?“, er seufzte und machte sich auf alles gefasst, was noch kommen würde. Es hieß jetzt nur, dass er es endlich hinter sich brachte.

„Ich habe die Szene genutzt um endlich das raus zulassen, was in mir schon die ganze Zeit angestaut ist.“ Die Augen des anderen wurden immer größer und Seto konnte sich ein schmunzeln nicht verkneifen.

„Ich habe Gefühle für dich. Schon länger, doch konnte ich es nicht länger herauszögern.“ Katsuya nickte nur und Seto beschlich ein ungutes Gefühl.

„Sollte ich dich damit überrannt haben und du nicht so empfinden, entschul-“, weiter kam er nicht, denn der Blonde hatte ihn zu sich gezogen und die Lippen auf seine gepresst. Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten sie sich von einander.

„Ich habe auch schon länger Gefühle für dich, doch ich hätte nie gedacht, dass du so für mich empfinden würdest.“ Seto konnte nicht anders als zu lachen und zog den Blonden in eine Umarmung.
 

~
 

Sein Wecker klingelte und entsetzt richtete er sich auf. War er noch immer in der Zeitschleife gefangen?

„Hey, was ist los?“, murmelte eine Stimme neben ihm und Seto zuckte zusammen. Dann drehte er sich langsam um und sah den Blonden, der neben ihm lag.

„Hatten wir gestern unseren Kuss?“, fragte Seto vorsichtig nach und bekam ein Lachen als Antwort.

„Ja hatten wir. Oder hast du es wirklich schon vergessen?“ Seto fing an zu lachen, zog den Blonden zu sich und drückte ihn. Dann fing er an ihn von oben bis unten zu küssen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Ryosae
2020-12-24T08:38:27+00:00 24.12.2020 09:38
Richtig tolle Story und super geschrieben! 😃
Als man gemerkt hat, dass Kaiba in dieser Zeitschleife steckte hat man so mitgefiebert! 🥰
Da sieht man mal wie viele Anläufe man braucht, bis man sich so etwas traut 😊
Von:  Alistor
2020-12-23T18:34:38+00:00 23.12.2020 19:34
Nervenaufreibend für Seto, aber wer nicht hören will muss fühlen
Zum Glück hat er es geschafft, ihn mit Gefühl zu küssen und krass, dass beide am nächsten Morgen schon zusammen im Bett aufwachen 💕
Den Zeitschleife One Shot hast du super geschrieben
Bin stolz auf dich liebe Tsumi 😘
Antwort von:  Tsumikara
23.12.2020 19:50
Naja, "im Bett" landen ist so eine Sache. Sie haben nur geschlafen, es ist nichts weiter passiert. Es war quasi die Absicherung für Seto, dass er aus der Zeitschleife heraus gekommen ist^^
Ich danke dir, für die Inspiration! Ohne dich, wäre ich gar nicht darauf gekommen :)
Antwort von:  Alistor
23.12.2020 20:06
Ach ich hab doch gar nicht viel gemacht
Nur ein paar Worte und du zauberst gleich so eine Story
Super 👍
Von:  Chai-Cherry-Tea
2020-12-23T15:36:01+00:00 23.12.2020 16:36
Kuss nach Drehbuch xD aber immerhin ein Grund zum weitermachen <3 schönes Kapitel
Antwort von:  Tsumikara
23.12.2020 19:48
Danke für deinen Kommentar und schön das es dir gefallen hat!
Von:  CharlieBlade1901
2020-12-23T13:43:54+00:00 23.12.2020 14:43
Tja das war dann wohl das vorletzte Kapitel. Einerseits mega schade das morgen das letzte Türchen geöffnet anderseits kann ich es kaum erwarten zu erfahren was uns das Finale beschert wird. ich Spar es mir auf bis zum Abend dann habe ich was davon nach dem Geschenke auspacken. Nun zur Geschichte
Interessant geschrieben und ja so zeitwiederholungen sind echt kacke wenn sich alles wieder und wieder und wieder wiederholt. Ist echt kacke ich würde wahnsinnig werden. Aber es war schön.
Antwort von:  Tsumikara
23.12.2020 19:46
Ja, das Finale. Ich bin mega gespannt, was ihr dazu sagen werdet :)
Es freut mich, dass dir der OS gefallen hat :)
Von:  isy
2020-12-23T12:46:33+00:00 23.12.2020 13:46
eine höchst interessante und lustige interpretation des Dornröschens :D oh ich kann es voll verstehen, ich bin auch hin und her gerissen. Auf der einen Seite freue ich mich auf jedes weitere Kapitel und gleichzeitig weis ich das es das letztes der Kalenders sein wird :(
Antwort von:  Tsumikara
23.12.2020 19:42
Schön das es dir gefallen hat. Ja, leider ist dieses Jahr dann schon vorbei. Aber das heißt ja nicht, dass gar nichts mehr kommen wird. Immerhin sind da ja noch ein paar Stories offen ;)


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