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Urisen

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Teil: 09 / 24

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Party

"Wo bleibt er denn?", fragte Yugi verfroren und trat von einem Bein auf das andere.

"Keine Ahnung. Er meinte vorhin noch, dass er pünktlich da sein würde", erklärte Honda.

"Dann lasst uns schon mal reingehen und was bestellen. Wir setzen uns ans Fenster, damit er uns gleich sehen kann", schlug Otogi vor. Die anderen stimmten zu und sie betraten Burger World. Sie bestellten sich ihre jeweiligen Menüs und gingen mit den Tabletts an einen Tisch am Fenster, um zu beraten, worauf sie an diesem späten Abend Lust hatten. Schließlich einigten sie sich auf einen Club, als Jonouchi gerade reinkam.

"Hey Leute, sorry, ich kam nicht schneller los", meinte er breit grinsend und konnte den besorgten Blick von Honda nicht ignorieren. Doch zu Hondas Erleichterung konnte er keine neuen blauen Flecke an seinem Freund feststellen.

"Ah, da bist du ja endlich", meinte Otogi spitz. "Wir haben gerade entschieden, dass wir in den Club gehen."

"In den Club?", kam es überrascht von Jonouchi und für einen Moment wich sein Lächeln, bevor er umso breiter Grinste. "Klingt nach 'nem Plan. Wobei aber heute Nacht auch ein Movie-Spezial mit klassischen Horrorfilmen läuft."

"Wär 'ne Option gewesen, wenn du pünktlich gewesen wärst. Jetzt haben wir die Diskussion Kino vs. Club schon hinter uns", meinte Otogi etwas genervt.

"Achso, sorry... ja, klar", meinte Jonouchi abwinkend und weiter grinsend. "Dann lasst uns aufbrechen."

"Willst du dir nicht erst was zu essen holen?", fragte Honda.

"Hab schon gegessen", meinte Jonouchi, doch so wirklich konnte Honda ihm das nicht glauben.

"Na dann mal auf", meinte Otogi, der sich mit einer Serviette die Mundwinkel nachfuhr und sie dann auf sein Tablett warf. Dann stand er auf, nahm das Tablett und brachte es zum Servicewagen. Yugi und Ryou folgten ihm. Als Jonouchi aufstehen wollte legte Honda eine Hand auf Jonouchis Unterarm, den dieser instinktiv wegzog. Für einen Moment blickte der Blonde seinen besten Freund erschrocken an, bevor er wieder lächelte.

"Hey, wirklich alles in Ordnung? Wenn du Hunger hast, dann geb ich dir gern einen Burger oder so aus", meinte Honda leise zu ihm. Doch Jonouchi grinste ihn nur an.

"Wie gesagt, hab schon gegessen. Aber danke fürs Angebot", meinte Jonouchi. "Komm, sonst hängen uns die anderen noch ab."

Damit wandte er sich zum Gehen und Honda seufzte stumm, bevor er sein Tablett nahm. Waren sie sich gestern Abend noch so nah gewesen hielt Jonouchi ihn nun wieder auf Abstand. Nicht zum ersten Mal. Immer wieder hatte der Blonde Phasen, da grinste und lachte er übermäßig viel, machte sich zum Clown oder demonstrierte eine Dusseligkeit, die nicht zu ihm passte. Und immer wieder fragte Honda sich, was diese Phase auslöste. Doch eine Antwort wollte sich ihm nicht erschließen.
 

Dank Otogis Verbindungen hatten sie trotz ihrer Minderjährigkeit keine Probleme in den Club zu kommen. Der wummernde Beat schlug ihnen entgegen, kaum dass sie den Vorhang durchquert hatten. Der Eingang lag auf einer Empore, die links und rechts Treppen bot. Die eine diente dem Eintauchen in dieser spektakulären Welt der Musik, während die andere als Ausgang diente.

Neonlichter und Scheinwerfer wechselten im Takt der Musik und ließ alles fantastisch wirken. Viele der Club-Besucher hatten ihr Make up und Outfit danach ausgerichtet, dass sie im spärlichen Licht lumineszierten. Das Ganze erinnerte einfach an die Tim Burton-Filme aus den frühen 90ern.

Sie bahnten sich als Gruppe einen Weg die Treppe hinunter und durch das chaotische Getümmel rund um die überfüllte Tanzfläche. An der Bar beugte sich Otogi zum Barkeeper, gab dem Mann einen 10.000 Yen-Schein, der nickte und winkte eine Bedienung heran. Diese lächelte Otogi charmant an, der flirtend zurückgrinste.

Dann bahnte sie ihnen einen Weg durch den Club und führte sie eine weitere Treppe hinauf, die auf eine weitere Empore führte. Diese war in verschiedenen Séparées untergliedert. Als auch der letzte ihrer Gruppe in den durch den niedrigen Tisch und die Rundcouch dominierten Raum eingetreten war zog die Dame einen schweren Vorhang vor. Die Couch stand an einer ebenso gebogenen Brüstung, von der aus man ungehindert runter auf die Tanzfläche und die pulsierende Menschenmasse schauen konnte.

Alle setzten sich erst einmal und bestellten über die elektronische Karte in der Mitte des Tisches die erste Runde Getränke. Als die Bedienung mit den Getränken kam zog Jonouchi zwei Scheine und bezahlte die Runde, verbunden mit einem Trinkgeld für die Bedienung. Wieder konnte er den besorgten Blick von Honda auf sich spüren. Daher grinste er umso mehr, als er die Getränke auf dem Tisch verteilte.

"Dann auf, wir sind ja nicht nur zum Zuschauen hier", meinte Otogi, als er einen Schluck genommen hatte. Damit schob er auf der einen Seite Yugi und Ryou von der Couch. Auch Honda stand auf und blickte verwirrt zu Jonouchi, der sitzen geblieben war.

"Kommst du?", fragte er seinen besten Freund.

"Gleich, muss vorher noch mal aufs Klo", erwiderte Jonouchi. Honda nickte und folgte den anderen.
 

Als Jonouchi endlich allein war wich sein Grinsen aus seinem Gesicht. Er stützte seine Ellenbogen auf den Tisch, verschränkte die Finger hinter seinem Nacken und schloss seine Augen. Die Übelkeit in ihm war heute besonders langanhaltend. Meist ließ sie eine Stunde nach dem letzten Kunden nach. Doch heute nicht.

Er hatte so gehofft, dass sie heute einen Kinoabend machen würden. Sie alle, gemeinsam, in einem dunklen Raum, sitzend. Dann hätte er sich in aller Ruhe erholen können. Stattdessen waren sie jetzt in diesem Drecksclub. Die Musik war scheiße und auf dem Weg zum Séparée wäre er fast drei Mal ausgetickt, als ihn jemand zufällig an der Schulter gestreift hatte. Zum Glück hatte er das Schlusslicht gebildet und so war das an seinen Freunden vorbei gegangen.

Aber er konnte unmöglich die nächsten Stunden bei jedem Aufbruch zur Tanzfläche mit der Toilette als Ausrede kommen. Er orderte sich über die elektronische Karte einen Shooter, der wenige Augenblicke später mit einem kritischen Blick der Bedienung serviert wurde. Jonouchi zahlte ihn und kippte ihn mit einem Schluck hinunter, wo er höllisch brannte. Dann setzte er sich wieder. Zumindest für diesen Moment konnte er sich nun damit rausreden, dass er die anderen nach dem Klo nicht gefunden hatte.
 

"Auf zum letzten Tanz", meinte Otogi erneut. Jonouchi blickte auf seine Uhr und stellte fest, dass sie fast halb vier hatten. Viereinhalb Stunden waren sie schon hier, das entsprach neun Tanzphasen, wie es der Schwarzhaarige so gern nannte. Jede Phase bestand aus 20 Minuten auf der Tanzfläche rumhüpfen und 10 Minuten hier oben etwas trinken und wieder zu Atem kommen. Die erste Phase hatte Jonouchi aussetzen können. Danach hatten sie ihn abwechselnd mitgezogen.

Jonouchi tat alles um über den Schmerz hinwegzutäuschen, damit sich keiner seiner Freunde Sorgen machte oder nachfragte. Doch Hondas Blick ruhte immer wieder auf ihn. Bohrend. Das trieb ihn fast um den Verstand.

"Geht mal, ich passe", meinte Honda plötzlich.

"Schon K. O.?", fragte Otogi provozierend nach.

"Jap... also hop... nutzt das Humpa-Humpa solange es noch gespielt wird", grinste Honda, dann wandte er sich an Jonouchi.

"Leistest du mir Gesellschaft?", fragte er ihn plötzlich. Jonouchi nickte, bevor es ihm klar war.

"Was seid ihr nur für müde Säcke, ihr beiden", meinte Otogi, der mit Yugi und Ryou das Séparée verließ, um ein letztes Mal für diesen Besuch auf die Tanzfläche zu gehen.

"Teilen wir uns gleich ein Taxi?", fragte Honda müde.

"Teilen?", fragte Jonouchi verwirrt.

"Hab keine Lust auf Laufen", meinte der Brünette ehrlich.

"Ich bring dich gern heim...", meinte Jonouchi.

"Meine Ma hat sicherlich das Futon auch schon vorbereitet", meinte Honda müde. "Müssen wir noch am Bahnhof vorbei?"

Sein Freund kannte ihn einfach zu gut. Irgendwann hatte er Honda mal erzählt, dass er gelegentlich etwas Abstand von seinem Alten brauchte und er dann seine Sachen in einem Schließfach deponierte.

"Kann ich auch morgen noch holen", meinte Jonouchi, bevor Honda sich an ihn anlehnte.

"Ach was, das Taxi kann ja warten, während du deinen Kram holst. Meine Ma hat nichts dagegen wenn du ein paar Tage bei uns bleibst, bis es bei dir wieder ruhiger geworden ist", meinte Honda nuschelnd. Jonouchi sah ihn verblüfft an.

"Das... das geht doch ni...", wollte er abwiegeln, doch Honda boxte ihn nur gegen die Schulter.

"Halt die Klappe. Du kommst mit zu mir und gut ist", schimpfte Honda gespielt ernst. "Komm Jonouchi, dafür sind doch Freunde da, oder nicht? Dass sie einem beistehen, wenn es mal nicht so läuft."

Jonouchi ließ die Worte auf sich wirken und nickte dann. Die Frage, ob Honda ihn noch als Freund betrachten würde, wenn dieser erfahren würde, woher Jonouchi das Geld für diesen Abend hatte, begann wieder an ihm zu nagen. Zwar hatte er sich bezüglich seiner sexuellen Orientierung seinem besten Freund offenbart, aber seine Geldbeschaffungsmethoden waren was gänzlich anderes.

"Danke, Kumpel", meinte er leise.

"Ach, doch nicht dafür", winkte Honda ab und legte einen Arm um Jonouchi, während er seinen Kopf wieder an dessen Schulter bettete.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Alistor
2020-12-10T06:43:59+00:00 10.12.2020 07:43
Da muss er ja viel... gearbeitet haben
Krass
Honda merkt es, dass was was nicht stimmt, aber nimmt Rücksicht auf ihn, weil er Katsuya nicht bedrängen will
Das wird raus kommen
Bin gespannt
Antwort von:  MAC01
10.12.2020 12:40
Hi Alistor,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Sollte man annehmen, ja... in Kapitel 10 erfahren wir ja, was Katsuya für einen BlowJob nimmt und das ist nicht viel... und Alkohol in Clubs ist immer sauteuer...

Bis zum nächsten Türchen :3
Von:  Shijin
2020-12-09T19:43:29+00:00 09.12.2020 20:43
Romantiker: *entsetzt* nach dem Letzten? Wie viele waren es?
Shijin: Honda, sei mutig und frag. Ihr seid BFFs!
Teufelchen: Ob Seto auch im Club ist? Mac, WO. IST. DER. BUTTON? 😭

Antwort von:  MAC01
09.12.2020 22:16
Hallo Shijin,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Der Button? Du meinst den 'Nächstes Kapitel'-Knopf? Der kommt bald :D

Bis zum nächsten Türchen :3
Von:  Neko20
2020-12-09T11:59:25+00:00 09.12.2020 12:59
Ich kann absolut nachvollziehen, dass Katsuya die unbeabsichtigten Berührungen im Club zu viel waren.
Hm ich denke schon, dass Honda ihn noch als Freund betrachten würde, wenn er davon wüsste, vermutlich würde Honda sich eher selbst Vorwürfe machen, nichts gemerkt zu haben.
Bin sehr gespannt, wie es weitergeht und freue mich auf das nächste Türchen.
Wünsche dir einen schönen Tag.
LG Neko20
Antwort von:  MAC01
09.12.2020 13:05
Hey Neko20,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Ja, ich denke da haben -Pharao-Atemu- und du schon Recht, vermutlich würde Honda sich Selbstvorwürfe machen, nichts gemerkt zu haben.

Bis zum nächsten Türchen :3
Von:  -Pharao-Atemu-
2020-12-09T11:15:28+00:00 09.12.2020 12:15
Ich glaube dass Honda seine eigene Freundschaft zu Jonouichi hinterfragen würde. "Bin ich ein guter Freund? War ich je einer? Warum habe ich es nicht gemerkt?"
Auch wenn diese Fragen sinnlos sind, so würde ich mich fragen ob ich Freunde genug war.
Auch wenn Jonouichi sehr gut alles verbirgt
Antwort von:  MAC01
09.12.2020 12:33
Hu hu -Pharao-Atemu-,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Ja, das würde ich mich höchstwahrscheinlich auch fragen, wenn ich sowas erfahren und daraufhin merken würde, dass es an mir vorüber gegangen ist. :-(

Bis zum nächsten Türchen :3


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