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Der letzte Sieg

Böse Vorahnung
von

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14. Zu allem entschlossen

„Ab hier legen wir eine Rast ein!“ Die Truppe hielt nach Xiangs Befehl an.

Es war bereits in der Abenddämmerung. Sie waren schon eine ganze Weile unterwegs, aber die Berge waren schon nicht mehr zu sehen. Nur eine flache Waldlandschaft, bis auf ein paar hohe bewachsene Felsen, die hier und da aus dem Boden herausragten.

Nachdem das Lager aufgeschlagen war und die Nachtwachen verteilt waren, zog sich Xiang auf einer kleinen Anhöhe zurück und betrachtete den dunkler werdenden Horizont.

Guo gesellte sich nach einer Weile zu ihm.

„Bist zur Stadt ist es nicht mehr sehr weit“, waren Xiangs Worte an ihn.

„Und was ist, wenn er uns einholt?“, fragte der Ochse hinter ihm.

Xiang schmunzelte. „Dafür ist unser Vorsprung zu groß. Und selbst wenn… dann soll mir das nur recht sein.“

Es folgte eine kurze Pause.

„Und du bist sicher, dass du das durchziehen willst?“, fragte Guo unsicher.

Xiangs Haltung verkrampfte sich. „Er wird für alles, was er mir genommen hat genauso leiden wie ich.“

„Und ich dachte, du gibst ihr die Schuld.“

„Mmpf, ihr auch. Aber ihr kann ich nicht so viel wegnehmen wie ihm. Und außerdem…“ Er drückte die Handflächen seiner Flügel ganz eng aneinander. „… wird sie schon früh genug bestraft werden.“

Er spürte Guos Blick im Rücken und blickte genervt zu ihm nach hinten. „Jetzt lass das alles mal meine Sorge sein. Beim Erfolg wirst du noch früh genug deinen Tribut erhalten.“

„Das will ich hoffen. Die Leute hier haben sich nicht umsonst bestechen lassen, um bei dieser Aktion mitzumachen. Das wir vor vielen Monaten aus dem Arbeitslager ausgebrochen sind, war schon Risiko genug gewesen. Wenn man uns erwischt…“

„Bis dahin werden wir längst alles erledigt haben“, schnitt Xiang ihm das Wort ab. „Jetzt red nicht weiter, sondern mach einfach deine Arbeit.“

Damit verließ Guo den Platz und marschierte rüber zu seinem Zelt.
 

Knapp in der Mitte des Lagers verharrten Yin-Yu und die anderen in einem Käfig. Sie froren ein wenig und zwängten sich dicht aneinander.

Xia und Sheng schliefen fast, nur Yin-Yu blieb wach und beobachtete wie die alte Ziege in einer Ecke saß und die Augen geschlossen hatte. Yin-Yu wollte sie nicht stören. Ihr war sowieso nicht nach reden zumute. Ihre einzige Hoffnung galt nur Hilfe von draußen. Gleichzeitig plagte sie die Angst, dass er zu viel riskieren würde. Und diese Gefahr würde nicht nur von Xiang ausgehen.
 

„Meister! Meister!“ Völlig verzweifelt rannte das kleine Schaf hinter dem Lord her. „Geht nicht dorthin! Ihr wisst was Euch dort erwartet!“

Erbost stieß Shen Ling zur Seite. „Das weiß ich selber! Ich weiß es die ganze Zeit.“

„Ihr dürft nicht dahin!“ Krampfhaft packte Ling ihn am Hemd.

„Hör auf damit!“, schimpfte Shen und riss sich los. „Du bist genauso schlimm wie deine Großtante!“

Sie befanden sich irgendwo auf einem Pfad in den Bergen. Shen hatte sich sein Schwert umgebunden und war geradewegs auf dem Weg nach Gongmen, was Ling gar nicht behagte.

„Aber Meister… Sollten nicht wenigstens ein paar mit Ihnen gehen?“

„Er erwartet, dass ich alleine komme“, wimmelte der Lord ihn ab.

„Aber was soll aus der Stadt werden, wenn Euch etwas passiert?“

Shen hielt inne. Sie standen jetzt in der Nähe eines Abhanges, wo es weiter ins Tal unterhalb des Gebirges ging.

Shen seufzte tief. „Falls ich nie wieder zurückkommen sollte, werdet ihr die Stadt übernehmen.“

Er drehte sich zu Ling um. Dann legte er die Flügel zusammen und verneigte sich. „Leb wohl.“

Dem kleinem Schaf stiegen die Tränen in die Augen, während Shen sich an den Rand des Abhangs begab.

„Tu mir den Gefallen“, hört er Shen noch sagen. „Was immer auch passiert…“ Er sah Ling fest an. „Lass es den Panda nie erfahren.“

Mit diesen Worten stieß der Pfau sich von der Klippe ab und segelte den Berg mit einem Pfauenschrei herab.

Das kleine Schaf sah ihm betrübt nach. Zu gerne hätte er den Drachenkrieger benachrichtigt. Aber vielleicht hatte dieser ja gerade selber Probleme.



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