Zum Inhalt der Seite

Seven Mysteries of Raging Entertainment

oder Gruselstunde mit Heavens
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

[JUSTIFY]Halloween war im Idolbusiness eine geschäftige Zeit. Das war schon immer so, wurde mir aber mit Heavens nur noch bewusster. Eine Sondersingle sollte es geben, in der die Jungs verschiedenste Gruselwesen verkörperten. Eine Art Song wie ich ihn noch nicht geschrieben hatte, aber Heavens war bereit gewesen mir zu helfen. Mit einem Horrorabend, so hatte Eiichi es genannt. Ich hatte an diesem Abend wohl nur zwei Aufgaben, lauschen und genießen. So hatte es Eiji mir gesagt. Eine weitere Bedingung, von Nagi gestellt, war ein Kostüm, was für mich schon Horror genug war, denn seit der Grundschule hatte ich keine Kostüme mehr getragen und nun stand ich vor der Aufgabe mir eines auszusuchen. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch auch hier war ich nicht alleine. Selbst wenn wir nun für verschiedene Firmen arbeiteten, waren Mira und Hiroki immer noch meine besten Freunde in dieser Welt und standen mir auch bei dieser Mission mit Rat und Tat zur Seite. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Was hältst du von Hexe?”, fragte Mira stolz und hob ein Hexenkostüm hoch, das glatt aus Doremi hätte stammen können. Stellte man sich so Hexen vor? Gruselig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Ich glaube nicht, dass Hexe gut zu mir passt”, erklärte ich und griff stattdessen zu einem Paar Vampirzähne. Einfach, effektiv, ein wenig Blut und normale Klamotten, Kostüm perfekt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Oh nein, das wirst du nicht machen”, eiferte Mira sofort, kaum dass sie zu ahnen schien, was ich genau vor hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Aber das ist am einfachsten”, jammerte ich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Und total unkreativ. Was sollen deine Goldjungs von dir denken, wenn ihre kreative Komponisten ganz unkreativ als Alltagsvampir antanzt?”, fragte Hiroki, der scheinbar mit Mira einer Meinung war. Na super. Immer dann wenn man es am wenigsten brauchte waren sie sich einig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Hast du ne bessere Idee?”, fragte ich und sah zu Hiroki, der leise seufzte. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Wie wäre es mit einem knuffigen Werwolfmädchen. Grrrrr ich fress euch alle auf~”, schlug Mira erneut vor und hielt ein flauschiges Wolfkostüm hoch. Irgendwie konnte ich mir tatsächlich vorstellen, dass SIE so etwas trug, ich aber nicht. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Abgelehnt”, kam es unisono von Hiroki und mir, was mich verwunderte, da ich Hiroki eher zugemutet hätte, dass er Mira unterstützen würde. Aber das war es nicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Wieso nicht, Hicchu, das wäre vollkommen süß.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Weil es bei Heavens schon einen Wolf gibt und den wollen wir nicht auf dumme Gedanken bringen.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Wen meinst du?”, fragte ich und sah Hiroki an. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Du fragst das wirklich? Es gibt nur einen auf dem die Beschreibung eines Wolfes passt.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich dachte angestrengt nach. Eigentlich gab es bei Heavens niemanden, den ich in eine Wolfrolle gedrängt hätte. Höchstens Yamato, aber zu dem passte mehr die Rolle eines Löwen. Kira war eher der ruhige Rabe oder eine Krähe. Eiji stellte ich mir als knuffiges Häschen vor, Eiichi als Fuchs, Nagi als Hamster, ein bissiger, diabolischer Hamster. Van war in meinen Augen ei Lamm. Und Shion war mehr ein Schmetterling.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Weißt du von wem er spricht, Nya-chan?”. fragte Mira und beugte sich zu mir. Ich konnte aber nicht anders als mit dem Kopf zu schütteln. Als Wolf schätzte ich keinen der Jungs ein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Ist doch egal. gucken wir weiter nach einem Kostüm”, drängte Hiroki und griff auch schon zum nächsten Kostüm.[/JUSTIFY]

 

[JUSTIFY]Einige Stunden später stand ich in meinem Zimmer im Raging Entertainment Hauptquartier und betrachtete mich im Spiegel. Mit einem Stift versuchte ich so gut es ging die letzten Kniffe anzulegen, ein paar blutige Akzente zu setzen und so weiter. Für die Special Effects hatte Juri gesorgt, die ich hinter einem Mundschutz verborgen hatte, damit keiner von Heavens sie schon sahen. Sonst hätten sie ja gleich gewusst was mein Kostüm war. Immerhin hatten wir uns eine japanische Legende zum Vorbild genommen. Die Kuchisaki Onna. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich glättete die letzten Falten aus meinem weißen Kostüm, bevor ich mir die Perücke aufsetzte. Meine Schulterlangen Haare hatte ich mir vorsorglich hochgebunden, so dass sie nicht rausfielen. Lediglich die ein oder andere störische Strähne, wurde von mir mit Haarspray hinter meinem Ohr fixiert. Ein letzter Blick im Spiegel sagte mir, dass ich mich gut und gerne so rauswagen konnte. Allerdings wartete ich noch einen Augenblick, denn ich hörte die geschäftigen Laute aus der Wohnstube. Der Tisch wurde verrückte, Stühle verstellt, Geschirr klapperte, ein leises Fluchen von Yamato. Irgendwie klang das nach alltäglichen Wahnsinn. Zumindest waren diese Geräusche mir vertraut, da die Jungs gerne mal das Wohnzimmer zum persönlichen Tanzstudio umfunktionierten um ein paar Tanzschritte zu üben. Ich sah den Jungs gerne dabei zu, einfach weil es mich auch inspirierte für sie weiterhin mein bestes zu geben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein Klopfen an meiner Tür signalisierte mir, dass alles bereit war. Ich war nervös, denn regulär sahen mich die Jungs nur in meinen normalen Sachen, nicht aber in irgendwelchen Kostümen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich öffnete die Tür und sah Van vor mir stehen, verkleidet als… Wolf. Hatte Hiroki das gemeint? Wusste er von der Verkleidung Vans? Unmöglich war es nicht, immerhin waren beide gut befreundet, so mein Eindruck, und mit Sicherheit hatten sie da auch schon drüber gesprochen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Oho, irgendwie habe ich eine Hexe erwartet”, feixte er, als er mich ansah.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Bist du jetzt enttäuscht?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Kein bisschen, eher ein wenig stolz und ein bisschen verängstigt. Wie lautet die richtige Antwort bei dir?”, fragte er und schien testen zu wollen, ob ich mich mit der Legende um Kuchisaki Onna auskannte. Natürlich tat ich es… einigermaßen… ein bisschen vielleicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Bei Frauen kannst du nie richtig antworten.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich grinste Van an, der mich ebenso belustigt fixierte und mir den Weg in Richtung Wohnzimmer frei machte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dort wo einst die Couch und der kleine Beitisch vor dem Fernseher stand, waren nun unzählige Sitzkissen aufgestellt. Ein paar Schüsseln in der Mitte offenbarten ein paar Salate, Süßkram und anderes Zeug, dass ich sehr zum Filmabend begrüßte. Das Licht war schaurig schön gedimmt und ein paar einzelne Gummifledermäuse hingen von der Decke, zusammen mit ein paar Wattespinnweben. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Willkommen, Sterbliche bei Heavens Halloween”, begrüßte mich Eiichi, der passenderweise in einem Vampiroutfit vor mir stand. Manchmal konnte er wirklich ein Blutsauger sein, ein gruseliger. Zwar mit guten Absichten, aber das änderte nichts daran, dass er gruselig war. Zum Beispiel wenn er meine Lieblingsmarke von Shampoo kaufte, oder mir Merchandise von heißgeliebten Serien mit brachte. Er wusste einfach zu viel über mich. Nichts desto trotz wusste ich, dass er das alles nur tat um mich bei Laune zu halten, damit ich mich wohl bei ihm und den anderen fühlte. Selbst ohne diese kleinen gruseligen Aufmerksamkeiten hätte ich mich aber wohl gefühlt. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Also, was für schaurige Geschichten stehen an?”, fragte ich und lies mich von Van zu einem Sitzkissen führen, das mittig zwischen den anderen lag. Auf denen daneben hatte sich bereits Nagi mit einem orangen Pudding bequem gemacht. Er selbst trug eine Kürbismaske, durch die ein paar seiner Haare schimmerten und er noch einen Löffel durch die Mundöffnung führen konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Nun, wir haben uns gedacht, wir erzählen dir von den sieben Mysterien von Raging Entertainment. Mach dich gefasst auf schaurige, gruselige Geschichten, die dir Gänsehaut bereiten”, kündigte Eiichi an, als er sich vor dem Tisch stellte und beobachtete wie die anderen sich auf ihre Plätze setzten. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Jeder von uns wird dir ein Mysterium präsentieren. Wir hoffen dir wird der schaurige Abend gefallen und dich zu einem grandiosen Song inspirieren. Unser erster Geschichtenerzähler wird Nagi sein, der von dem suchenden Geist im Treppenhaus erzählt.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit einem breiten Grinsen erhob sich Nagi von seinem Sitzkissen, das neben Shions war und stellte sich an die Stelle, an der Eiichi gestanden hatte. Kira dimte das Licht, sorgte für eine schaurigere Atmosphäre und wartete, dass alle ihre Aufmerksamkeit auf ihn richteten.[/JUSTIFY]

 

[JUSTIFY]Es war spät Abends als Nagi das niedlichste Idol von Heavens von einem Shooting zurückkam. Auf dem Zwischenweg hatte er noch Stopp bei einem Konbini gemacht. Raging sollte definitiv einen Minikonbini ins Hauptquartier implementieren, damit er sich solche Wege nach der Arbeit sparen konnte. Aber gut was nicht war konnte ja noch werden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit einem Seufzen scannte Nagi seine Mitarbeiterkarte am Eingang um das Hauptquartier von Raging Entertainment zu betreten. Dank fortgeschrittener Abendstunde waren die Damen am Tresen nicht mehr da und es gab niemanden der den Portier mimte. Zielsicher führten seine Schritte ihn zum Fahrstuhl. Müde von dem harten Tag drückte er den Knopf, doch die Etagenanzeige blieb bildlos. Kein Licht, kein Leuchten, einfach nichts war zu sehen. Egal wie oft Nagi den Knopf betätigte, es blieb lichtlos. Ein genauerer Blick zeigte ihm dann aber den Grund. Ein Schild auf dem groß und breit “Außer Betrieb” stand. Bei dem einzigen Fahrstuhl im Gebäude. Er war nicht sehr erfreut, dass er nun tatsächlich Treppen steigen musste, aber gut, was musste das musste eben, wenn er heute noch sein Bett sehen wollte. Zielgerichtet ging er zum Treppenhaus und schaltete das Licht an, dass zu flackern begann. Scheinbar waren die Götter der Niedlichkeit ihm gerade nicht sehr wohl gesonnen, was wohl daran lag, dass er nicht doch noch das Stück Erdbeerkuchen genommen hatte. Er bereute diese Entscheidung bereits, nahm jedoch die ersten Stufen in Richtung der zweiten Etage. Seine Schritte hallten im Treppenhaus wider, während er Stufe um Stufe nahm. Es schien schier endlos zu sein, was kein Wunder war, wenn man bedachte, dass er in die 33. Etage musste. Ein guter Workout, den er zu verabscheuen wusste. Er würde sich dann bei Shion beschweren, oder bei Eiji, oder bei jemand anderen der gewillt war sein Gejammer zu ertragen. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tap Tap Tap hallten seine Schritte wieder. Schritt Schritt Schritt. Monoton und einsam. Die Geräusche seiner Schritte schienen unendlich lange an zu dauern und wirkten nach einiger Zeit Träge, schwer und unwillig. Tap Tap Tap. Seine Schritte hatten einen Rythmus. Einen stetigen, auch wenn er unwillig wirkte. Tap… …. Tap… … Tap… … Je höher er kam, desto langsamer wurde sein Rythmus. Die Abstände zwischen den einzelnen Schritten wurden länger.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nagi schnaufte, und versuchte immer wieder die Tüte in seinen Armen umzulagern um diese nicht abstellen zu müssen. Er wusste, dass wenn er sie abstellte um stehen zu bleiben, er nicht mehr oben ankommen würde. Das nervte. Vor allem nervte auch das flackernde Licht. Warum musste dieser Fahrstuhl auch ausgerechnet heute ausfallen?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tap… … Tap… … Tap… …  Tap… … Klonk! Tap… … Tap… … Klonk![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seltsam da waren plötzlich andere Geräusche. Nagi hielt inne, wartete. Da war es wieder. Klonk! Es klang wie etwas hartes das gegen das Geländer geschlagen wurde, langsam. Und es schien von weiter oben zu kommen. Über der 33. Etage. Nagis Schritte wurden wieder schneller. Tap Tap Tap Tap Tap Klonk! Tap Tap Tap Tap Tap Klonk! Taptaptaptaptap Klonk! Nagis Schritte wurden schneller mit jedem Klonk das ertönte. Ihm war das ganze suspekt. Um diese Zeit sollte keiner mehr hier sein um solche Geräusche zu machen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Klonk! Klonk! Klonk! Klonk! Der langsame Takt des Klonk wurde schneller. Glich sich fast schon Nagis Schritten an. Kam ihm jemand entgegen? Hatte ihn jemand erwartet. 29. Etage. Nicht mehr weit. Nagi sehnte sich mit jedem Schritt mehr nach seinem Zimmer. Das Klonk wurde lauter. Er hatte sich also nicht geirrt, es schien von weiter oben zu kommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]30. Etage. Nagis Beine fühlten sich auf einmal beflügelt. Er spürte plötzlich Kräfte in sich aufsteigen die er nicht für möglich gehalten hatte. Klonkklonkklonkklonkklonk! Das Klonk hatte keinen Tak mehr, es schlug die ganze Zeit, hallte dauerhaft im Treppenhaus wieder. 31. Etage. Nagis Schritte waren nicht mehr zu hören. Nur dieses Klonk. Etwas das gegen die Metallstangen des Treppengeländers schlug. Und gerade als er die 32. Etage erreichte, stoppte es. Nagi hielt inne, drückte die Tüte mit den Einkäufen schwer atmend an sich und lauschte. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Gib es zurück!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nagi schrak zusammen, als plötzlich eine Stimme erklang, gefolgt von dem Klonk dass bis zu diesem Zeitpunkt verklungen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Gib es zurück!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erneut erklang die Stimme, seltsam widerhallend in dem Treppenhaus, verzerrt als würde sie nicht aus dieser Welt kommen und gefolgt von einem weiteren Klonk das wieder schneller wurde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Klonk Klonk “Gib es zurück” Klonk Klonk.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wie in einem Takt. Nagi fuhr ein kalter Schauer über den Rücken, das Paket wurde fester an seine Brust gedrückt. Weg, er musste weg. Er wollte weg. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Gib es ZURÜCK!” Die Stimme wurde lauter was Nagi zusammen schrecken ließ. Alles in ihm schrie nach weglaufen. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“GIB ES ZURÜCK!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war wie ein Knall den die gebrüllte hallende Stimme von sich gab. Der Startschuss für Nagis Körper, der ohne weiteres zögern loslief. Es waren nur wenige Stufen die Nagi förmlich hinaufflog, gefolgt von der Stimme, die in seinen Ohren Widerhallte. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erst als er die Tür aufschloss, so panisch, dass er die Schlüssel beinahe hatte fallen lassen, war er erleichtert. Er betrat die vertraute Wohnung, ließ die Stimme hinter sich, die in den sicheren Räumen von Heavens nicht mehr zu hören war.[/JUSTIFY]

 

[JUSTIFY]Nagi endete seine Erzählung die er mit viel Dramaturgie erzählt hatte. Er hatte sich hin und wieder mit seinen Worten überschlagen und man sah ihm an, dass dieses Erlebnis noch immer in seinen Knochen verweilte. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Als ich am nächsten Tag ein paar Angestellte fragte, was das gewesen war, erzählten sie mir, dass es einst einen Sicherheitsmann gab, der einem Dieb nachgejagt war. Doch während der Jagd war er im 36. Stock die Treppen runtergefallen und hatte sich das Genick gebrochen. Vermutlich jagt seine rastlose Seele immer noch diesem Dieb nach und man hört seine Stimme durch das Treppenhaus hallen”, beendete Nagi seine Geschichte und zitterte gespielt, als wenn der Gedanke ihm wirklich einen kalten Schauer über den Rücken lief. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Kommt mir seltsam bekannt vor die Geschichte, dir nicht auch, Van?”, fragte Eiichi, der feixend zu Van blickte, der neben mir saß. Dieser grinste schelmisch und zwinkerte mir wissend zu. Dank Eiichis Bemerkung und Vans verhalten, schien es auch in mir eine Erinnerung zu triggern. Dunkel erinnerte ich mich an einen Horrorfilm in dem Van einen Sicherheitsmann gespielt hate. Dort war er einem Verbrecher nachgejagt, die Treppen runtergefallen und gestorben. Tagsüber geisterte er um seine Liebsten herum, versuchte ihnen Leid zu nehmen, wohingegen er abends im Treppenhaus spukte auf der Suche nach dem Dieb, der für seinen Tod verantwortlich war. Hatte Nagi also an seinem Schreckensabend Van gehört der für sich alleine geprobt hatte?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Ihr habt ihn auch gehört.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Ja, ich habe Raging davon in Kenntnis gesetzt und ein Priester hat kurz darauf die Geister besänftigt, du musst dir also keine Sorgen mehr machen”, erklärte Van, der von seinem Platz aufgestanden war und zu Nagi ging. Liebevoll wuschelte er dem Kleineren durchs Haar, der zetterte. Nur zu gut wusste ich, dass er dies auf den Tod nicht ab konnte. Niedlich war es dennoch und verführerisch, dasselbe zu tun auch. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Noch während Nagi sich die Haare richtete und zu seinem Platz ging räusperte sich Van und forderte so unsere gesamte Aufmerksamkeit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Auch mir sind hier gruselige Begebenheiten passiert. Es war in meiner ersten Woche hier vor Ort”, begann er seine Erzählung.[/JUSTIFY]

 

[JUSTIFY]Van war neugierig, anders konnte man ihn wohl nicht beschreiben. Aber wer wäre es nicht gewesen, wenn man bei Heavens sein durfte um die Lieder der Frau zu singen, die sein Herz erobert hatte. Er liebte sie allein durch ihre Musik und noch immer lag dieser eine Heavens Song auf seinen Lippen. Er sang ihn förmlich immer, hätte ihn am liebsten für sich beansprucht, weil es ihm dann das Gefühl gegeben hätte, dass sie einzig die Seine war. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch nein, er durfte nicht gierig werden. Er gönnte es auch den anderen Mitgliedern von Heavens ihre Lieder zu singen. Sie waren immerhin Kollegen, vielleicht sogar ein bisschen mehr. Doch da war Van sich noch nicht ganz so sicher, denn sie kannten sich dafür einfach nicht lange genug. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Van hatte es sich zur Gewohnheit gemacht abends das Hauptquartier von Raging Entertainment zu erkunden. Tagsüber war dafür so gut wie keine Zeit, weil er immer zu tun hatte und den anderen Mitarbeitern nicht im Weg stehen wollte. Die untersten Etagen hatte er sich bereits vorgenommen. Aufregend war das nicht. Dort befand ich immerhin nur der Empfang, eine Etage darüber die Marketingabteilung, die gerade an den ersten Promotionbildern arbeitete. Van war immer noch stolz darauf wie gut er auf diesen aussah. Ob sie diese sehen würde? Er hoffte es.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Heute jedoch sah er sich eine der Etagen an, die Heavens wohl häufiger nutzen würde. Die Proberäume. Er fand es persönlich immer noch protzig, dass für sieben Mann gleich mehrere Räume zum Proben da waren und fragte sich nach dem Sinn. Wobei es sicher ganz angenehm war seine Schauspielproben getrennt von Gesangsproben tun zu können. So ganz unpraktisch konnte es also nicht sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Van hatte sich wie üblich mit einer Taschenlampe bewaffnet und gerade einen der Proberäume angesehen, in dem er ein paar Requisiten gefunden hatte. Vasen die an bestimmten Stellen brachen, Metronome, Instrumente… Raging hatte scheinbar an alles gedacht. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Im zweiten Proberaum den Van betrat, sah er gleich schon Kleiderständer mit Kostümen. Darunter ein paar aus Filmen, von denen Van wusste, dass Nagi oder Kira in ihnen aufgetreten waren. Er näherte sich diesen, berührte die Stoffe, die allesamt weich durch seine Finger glitten. Die Stoffe waren definitiv hochwertig und gut verarbeitet. Aus Erfahrung konnte er sagen, dass die Kostüme sicher eine ganze Stange Geld gekostet haben mussten. Irgendwie freute er sich schon darauf als Idol solche feinen Stoffe tragen zu dürfen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Van war in seinen Gedanken versunken, träumte davon seine Arbeit als Idol zu tun, mit seinen Fähigkeiten Heavens zu ergänzen. Doch diese Tagträume wurden abrupt unterbrochen, als er eine Musik hörte. Ein Klavier. Van hob den Kopf und lauschte. Etwas an diesem Lied triggerte eine Erinnerung. War das ein Stück aus dem Musical Elisabeth? Irgendwie kam es ihm bekannt vor. Wo kam es her?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Van verließ den Raum, folgte der Musik, die mit jedem Schritt näher zu kommen schien. Vor dem Musikprobenraum hielt er inne. Es brannte kein Licht, die Tür war zu und dennoch drang aus diesem Raum Musik. Vorsichtig öffnete er die Tür, denn wer auch immer da drin war, er wollte diese Person nicht verschrecken. Die Musik wurde lauter, ja sie kam definitiv von hier. Er sah in das Zimmer, welches vollkommen Duster war. Nur die Umrisse von den Instrumenten waren zu sehen. Vorsichtig und leise betrat Van das Zimmer, sah sich um , konnte aber nichts erkennen, selbst als er direkt im Raum stand. Die Musik jedoch verstummte nicht. Sie lief weiter, einige Töne schienen sogar etwas krumm zu sein. So als wäre der Pianist nicht allzu geübt sondern eher dabei sein Lieblingsstück einzustudieren. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und ganz plötzlich, so spontan das Spiel begonnen hatte, endete es. Verwundert ging Van zu Klavier, betastete die Sitzbank, die kalt war. Hier hatte definitiv niemand gesessen. Mit einem Finger strich er über die Klaviertasten. Ebenfalls kalt. Als hätte niemand dieses Klavier gespielt und doch hatte er eindeutig diese Melodie gehört. Nur um sicher zu gehen schaltete Van die Taschenlampe an und versuchte Spuren von einer Person zu finden, die er vielleicht in der Dunkelheit übersehen hatte. Doch auch hier nichts. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Seltsam”, murmelte Van und verließ den Raum wieder. Es hatte schon was geisterhaftes, dass die Musik plötzlich zu spielen angefangen hatte und genauso plötzlich wieder verklungen war.[/JUSTIFY]

 

[JUSTIFY]Schweigend sah ich Van an, der seine Geschichte beendet hatte. Im Gegensatz zu Nagi war seine Geschichte von einem anderem Grusel geprägt. Die Tatsache dass er sein Erlebnis so ruhig wiedergab, gab mir das Gefühl, dass man keine Angst haben musste. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Hast du rausbekommen, woher die Musik kam?”, fragte ich Van interessiert, spürte aber von meiner linken ein leichtes Ziehen an meiner Kleidung. Mein Blick glitt zu Eiji, der mich vielsagend ansah, so als wüsste ich, wer diese Musik zu verantworten hatte. Und tatsächlich tat ich dies. Van blieb mir jedoch meine Antwort nicht schuldig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Nun es klang wie aus dem Zimmer und es gibt Gerüchte, dass einige der Instrumente in Shining Agency verflucht sind. Aber mehr konnte ich nicht herausfinden. Vielleicht habe ich eines der verfluchten Instrumente spielen hören. Hätte ich das Licht angemacht, hätte ich Gewissheit, so wird es ein Geheimnis bleiben, denn ich habe sie nie wieder spielen hören. Schade eigentlich”, erklärte er und seufzte ein wenig. Eiji hingegen räusperte sich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Ich denke das ist besser so. Nicht dass die Instrumente unter Erenya-sans Händen von selbst zu spielen anfangen.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er lachte verlegen und rieb sich den Hinterkopf, was er immer tat, wenn ihm etwas dezent unangenehm wurde. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Nun denn, wer ist der Nächste? Eiji, wie wäre es gleich mit dir?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Van machte Platz für das nächste Mysterium und Eiji erhob sich von dem Kissen links neben mir. In seiner Hand hielt er sein Glas, welches er mit sich vornahm und einen Schluck daraus trank, bevor er zu erzählen begann.[/JUSTIFY]

 

[JUSTIFY]Es gab Tage, da ging echt alles daneben. Eiji hatte wohl an diesem Tag den schwarzen Peter gezogen. Erst war er zu spät aufgestanden, hatte es gerade rechtzeitig zum Shooting geschafft, dieses war dann abgebrochen wurden, weil ein Platzregen Eiji bis auf die Knochen durchnässt hatte, sein Lieblingsmusikladen war wegen Krankheit geschlossen und das obwohl er eine neue DVD zu einem Broadway Musical kaufen wollte. Dazu kam noch der Kaffee den er sich auf die Hose geschüttelt, die Tür die Shion ihm ausversehen ins Gesicht geschlagen hatte und noch viele andere Dinge. Heute war im Klartext einfach nicht sein Tag. Daher war Eiji froh, als er nach Hause kam und sich der Tag langsam dem Ende neigte. Der Tag war lang zum Glück jetzt nicht mehr all zu lang. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Gemattert betrat Eiji das Hauptquartier von Raging Entertainment und strebte gleich die WCs an. Zwar hätte er es unter normalen Umständen rechtzeitig zu den Toiletten geschafft, aber dieses Unglück wollte er sich ersparen. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Erleichterung kam, kein Unglück passierte und Eiji wusch sich entspannt die Hände. Ein Glück, der Tag war vorbei. Eiji drehte den Wasserhahn ab und erschrak, als ein lautes “Klock” aus einer der Toilettenkabinen zu hören war. Gefolgt von einem Rauschen und plätschernden Wasser. Eijis Blick ging in Richtung der Toilettenkabinen, aus denen er die Geräusche hörte und bemerkte, dass sich eine Pfütze bildete. Soviel zum Thema dass er hier kein Unglück hatte. Er seufzte und wandte sich der Tür zu. Er musste das definitiv beseitigen, bevor jemand es bemerkte.[/JUSTIFY]

 

[JUSTIFY]Irgendwie hatte Eiji auch hier kein Glück. Der Wischmob war verschwunden, ebenso der Putzeimer. Er musste erst ins Apartment gehen um das passende Werkzeug zu besorgen und die Pfütze zu beseitigen. Er würde auch gleich mal nachsehen, was das für ein Geräusch gewesen war. Er beeilte sich um zurück zum Badezimmer zu kommen. Doch kaum das er die Tür öffnete, erkannte er, dass sich sein Problem scheinbar von selbst gelöst hatte. Keine Pfütze, nichts. Hatte er sich das eingebildet? Eiji ging zu der Kabine und öffnete die Tür. Es trat kein Wasser vor, die Toilette schien vollkommen heil zu sein. Hatte er sich das eingebildet? Er konnte das nicht sagen.[/JUSTIFY]

 

[JUSTIFY]Stille kehrte ein, als Eiji seine Geschichte beendete.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Hast du rausgefunden woher die überflutete Toilette kam? Also ich meine wer es sauber gemacht hat?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eiji schüttelte auf meine Frage den Kopf und ich ließ mich ein wenig enttäuscht zurück fallen. Es gab nicht mal wirklich eine übernatürliche Erklärung, oder doch?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Es war sicher irgendein verstopftes Rohr”, versuchte Kira das ganze zu erklären. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Und wer hat es dann sauber gemacht?”, fragte Yamato, der sich mit einer halben Erklärung nicht zufrieden geben wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Sicher der Urheber der Rohrverstopfung, weil er es gemerkt hat.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Kira, verkleidet als Frankensteins Monster, erhob sich und stellte sich an Eijis Stelle. Ich war gespannt, was er für eine Geschichte erzählen würde, nachdem er in der Regel nicht soviel sprach. Ich rutschte daher auf meinem Kissen nach vorn, griff zu einem Bonbon und steckte mir dieses in den Mund.[/JUSTIFY]

 

[JUSTIFY]Es war abends gegen 23:45 Uhr. Kira war in seinem Zimmer und las gerade ein Buch, als er Hundegebell hörte. Er erhob sich von seinem Platz und sah im Apartment nach, doch nirgendwo war ein Hund zu sehen.[/JUSTIFY]

 

[JUSTIFY]Kira schwieg und wir sahen ihn fragend an. Fast schon erwartungsvoll. War das alles? Wirklich alles? [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Und weiter? Woher kam der Hund? Hast du sonst was gefunden?”, fragte Nagi aufgeregt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Nein, aber eine Woche lang bellte er immer um fast die selbe Zeit”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Klingt als wäre jemand von einer Gassirunde heimgekommen. Nicht wahr Yamato?”, fragte Eiichi mit neckenden Unterton. Der Angesprochene grummelte aber nur etwas unverständliches.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Willst du gleich übernehmen?”, fragte Eiichi und sah zu wie Yamato sich seufzend erhob. Er war als Mumie verkleidet, was ich nicht unbedingt als passend empfand, aber okay. Jedem das seine.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Also gut hört gut zu. Die Geschichte ist sehr offensichtlich. Shion ist eines der sieben Mysterien. Als wir uns kennenlernten, machte er eine Vorhersage nach der anderen und sie trafen alle ein. Zum Beispiel sagte er voraus, dass dem kleinen seine Saite von der Violine reißen würde. Oder das Raging anrufen wird. Und genauso hat er vorhergesagt, dass Erenya zu uns finden wird. Ende der Geschichte.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mir hätte klar sein sollen, dass Yamato keine Lust hatte eine Geschichte zu erzählen. Aber immerhin gab das Ganze einen Einblick, dass er sich wohl vor Shion fürchtete. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Das ist wirklich alles?”, fragte Eiichi, der wohl ebenso enttäuscht schien wie ich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Ich hab dir gesagt, dass ich keine Lust habe und was gruseligeres als das Shion die Zukunft vorhersagen kann, gibt es doch nicht. Geister, überlaufende Toiletten, Hundegebell… alles Schwachsinn.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Geisterhundegebell”, korrigierte Kira Yamato, der ihm einen wütenden Blick zuwarf, sich dann aber vom Rednerplatz entfernte und in sein Sitzkissen fallen ließ.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Dann werde ich wohl mal meine Geschichte erzählen.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als würde er sich freiwillig erklären Yamatos Platz einzunehmen, erhob sich Shion, verkleidet als Kitsune.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Ich bin nicht gut darin Dinge zu erzählen, aber ich werde mein bestes geben”, begann er seine Erzählung kaum dass er am Erzähler Posten stand.[/JUSTIFY]

 

[JUSTIFY]Diese Geschichte liegt noch gar nicht so weit zurück. Erenya war gerade Heavens als Komponistin beigetreten und auf einer Reise mit Yamato, Kira und Van. Es war gegen 24 Uhr als Shion aus seinem Schlaf erwachte und durst verspürte. Die Wasserflasche an seinem Bett war leer und so entschied sich Shion aufzustehen und in die Küche zu gehen um sich dort eine neue Flasche zu holen. Seine Schritte waren eher schlurfender Natur als er durch die Wohnung ging ohne das Licht anzuschalten. Er kannte bereits das Apartment gut genug um zu wissen wo der nächstbeste Schrank stand, ein Stuhl oder gar ein Knick im Teppich war. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Shion ging durch das Wohnzimmer in die Küche, die viel mehr ein großer Kochbereich war. Doch es reichte, zumal sie dort schöne Stunden gemeinsam verbrachten und ihre Freundschaften sogar noch festigten. Shion liebte Heavens und er liebte auch jedes einzelne Mitglied. Er war dankbar und glücklich darüber wie es gerade war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Während er in seinen Erinnerungen schwelgte, nahm er eine Flasche Wasser aus der Getränkekiste, die unter dem Tresen stand, der als Abgrenzung zwischen Wohnzimmer und Küche diente.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er sachte sich nichts, als er plötzlich ein Geräusch hörte, dass vom Wohnzimmer kam. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Sieben Tage!”, keuchte es plötzlich. Shion erschrak sich so sehr, dass er sich beim hochkommen den Kopf am Tresen stieß. Er rieb sich den Kopf und blickte ins Wohnzimmer, wo der Fernseher plötzlich angeschaltet war. Er konnte das kalte hellblaue Licht ganz genau sehen. Verwundert, mit der Flasche in der Hand, kam er hinter dem Tresen vor und näherte sich dem Fernseher um genauer zu sehen was dort war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eine Abfolge von seltsamen Bildern war zu sehen. Raging in seinen jungen Jahren, ein Bild von einer Frau mit langen schwarzen Haaren, die ihr ins Gesicht hingen. Motten, Ketten. Ein Wirrwar an Bildern das Shion unwohlsein bereitete.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Ich hole dich in sieben Tagen”, hörte er, bevor ein Gesicht auf dem Bildschirm erschien. Das Bild schien zu flackern, förmlich zu verschwimmen. Shions Herz raste, denn eine Hand schien aus dem Fernseher zu kommen. Alles in ihm schrie zu laufen, sein Körper reagierte auch instinktiv, ohne das er viel dagegen tun konnte. Er floh förmlich in sein Zimmer, hörte aber noch die Worte des Wesens, dass scheinbar hinter ihm aus dem Fernseher krabbelte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Komm zurück! Ich kriege dich!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Shion warf hinter sich die Tür zu, lehnte sich mit seinen Körper gegen diesen und atmete tief ein und aus.[/JUSTIFY]

 

[JUSTIFY]Ich konnte sehen, dass Shion von diesem Erlebnis doch sehr erschüttert war. Allerdings ahnte ich bereits, was er gesehen hatte, denn diesen schlechten Scherz hatte ein gewisser Jerk auch mit mir abgezogen. Mein Blick wich daher zu Eiichi, der selbst zu erkennen schien was Shion entdeckt hatte und er schien weder belustigt noch amüsiert. Ich seufzte leise, denn ich konnte mir vorstellen, dass Eiichi das ganze leid tat.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Keine Sorge, Shion, diesen Geist hat Eiichi beseitigt. Ich habe zumindest gesehen, wie er sich um den Fernseher gekümmert hat.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich lächelte Shion an, der zu mir kam und sich neben mich niederließ, wofür Van ihm sogar Platz machte. Manchmal erinnerte mich Shion an flauschiges Kaninchen. Schau aber irgendwie zutraulich wenn er wollte. Und scheinbar hatte ich ihn mit genug Leckerlis gefüttert, denn Shion kuschelte sich häufiger an mich und schien es zu genießen, wenn ich ihm durch sein weiches Haar strich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Dann kommen wir doch zur letzten Geschichte über die sieben Mysterien. Es freut mich, dass ich diesen Abend abschließen darf und ich hoffe, dass dich auch diese Geschichte zum gruseln bringen wird.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eiichi ging vor zu dem Rednerplatz und räusperte sich, bevor er mit dramatischen Handbewegungen seine Geschichte begann.[/JUSTIFY]

 

[JUSTIFY]Es spielte sich zu einer Zeit zu, als Heavens gerade gegründet worden war. Das Raging Entertainment Hauptquartier befand sich noch an anderer Stelle, war auch wesentlich kleiner. Geschichten und Legenden wurden sich da nur über Raging Otori erzählt, nicht aber über das ganze Unternehmen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Kira, Nagi und Eiichi hatten gerade eine Trainingswoche hinter sich. Es war der letzte Tag, an dem sie die Zeit zum einüben der Choreographie hatten. Sie hatten dafür sogar einen Mitarbeiterraum bekommen, in dem die drei nächtigten. Zum Glück hatte das Gebäude damals schon ein Badezimmer, so dass sie auch duschen konnte, denn vollgeschwitzt wollte keiner von ihnen zu Bett gehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wie gewohnt ging Eiichi als Schlusslicht duschen. Mit einer Taschenlampe bewaffnet, um zu vermeiden, dass besorgte Bürger die Polizei riefen, lief er durch den Flur in Richtung des Mitarbeiterraumes. Seine Haare waren bereits dabei zu trocknen, hingen ihm aber tief ins Gesicht, was förmlich danach schrie, dass er am nächsten Tag wieder Zeit mit dem Styling verbringen würde. Kira und Nagi hatten damit ja nicht solche Probleme, abgesehen von der Morgenfrisur, die wohl jeder Mensch hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eiichis Schritte hallten an den Wänden des Flurs wieder, während seine Taschenlampe nur spärlich den Gang beleuchtete. Der Wind draußen wehte und pfiff durch die Ritzen, was klang als würden die Sirenen ihr trauriges Lied singen. Atmosphärisch entsprach diese Situation einem Horrorfilm. Einen mit den vielen Klischees, wo der Schwarze als erstes starb. Eiichi musste über diesen lächerlichen Gedanken schmunzelnd, doch das Lachen verstarb als er Schritte hörte. Schritte die wie nackte Füße klangen, die über den Boden schritten. Eiichi blieb stehen und lauschte. Die Schritte kamen ihm näher und wenn Eiichi ehrlich war, rutschte ihm doch schon irgendwie das Herz in die Hose.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Hihihihi”, kicherte es plötzlich hinter ihm. Es bereitete Eiichi eine Gänsehaut. Vor allem als diese kichernde Kinderstimme anfing zu singen. Der Schweiß brach bei Eiichi aus und als die Schritte hinter ihm plötzlich verstummten, drehte er sich langsam um.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Hab dich gefunden~”, flüsterte die Stimme. Eiichi konnte seinen Augen nicht trauen, als er da dieses kindliche Gesicht leuchten sah. Klein, rund, zu einer Fratze verzogen die diabolisch grinste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Lass uns spielen~”, flötete die Stimme und sorgte endgültig dafür, dass Eiichi, schreiend die Beine in die Hand nahm und in Sicherheit lief.[/JUSTIFY]

 

[JUSTIFY]“Ab diesem Tag wusste ich, dass Raging Otori wirklich das Blut kleiner Kinder trinkt um so mächtig zu sein, wie er heute ist.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Damit endete Eiichis Erzählung die vermutlich dramatischer klang als sie wirklich war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“War wirklich lustig, wie er vor mir weggelaufen ist. Er hat nach Kira geschrieen. So ‘Hilfe, Kira, Geist, rette mich!’”, kicherte Nagi, der mit seinen Worten wohl den gruseligsten Part an Eiichis Geschichte entgruselte. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Deine fluoreszierenden Masken sind im Dunkeln wirklich unangenehm.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war Yamato, der auf diese Weise Eiichi verteidigte. Ich seufzte nur und schüttelte den Kopf, denn eines war klar, wie die Mysterien in den Schulen meist eine logische Erklärung hatten, so waren auch diese sieben Mysterien alles andere als übernatürlich. Und ja, manchmal konnten sie gruselig sein, aber am Ende des Tages, machte es doch Spaß, sie alle zu ergründen.[/JUSTIFY]

 



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Charly89
2020-10-31T17:05:30+00:00 31.10.2020 18:05
Liebe Erenya,
Als kleine Bemerkung vorweg; Ich schreibe das Kommentar parallel zum ersten Lesen, ich mache das generell am liebsten so, weil es einfach am besten den ersten Eindruck wiedergibt.

Ich freue mich, dass du meine Aufgabe umgesetzt hast :D
Wie ich bereits erwähnt habe, kenne ich mich mit dem Fandom so überhaupt nicht aus, dass wird mich aber nicht daran hindern, meinen Senf dazu zugegeben X'D

> Höchstens Yamato, aber zu dem passte mehr die Rolle eines Löwen. Kira war eher der ruhige Rabe oder eine Krähe. Eiji stellte ich mir als knuffiges Häschen vor, Eiichi als Fuchs, Nagi als Hamster, ein bissiger, diabolischer Hamster. Van war in meinen Augen ein Lamm. Und Shion war mehr ein Schmetterling.
*hust* wie ich mir jetzt, die mir unbekannten, Charaktere vorstelle ^-^“

Kostüme! Wie toll! Aber ich fühle mit dir; ich fände es auch merkwürdig, ein Kostüm anzuziehen, wo ich nie welche trage XD
Kuchisaki Onna … Ich musste kurz lachen, weil ich die Legende für meine Oktober-Geschichte genutzt habe … Ja, so klein ist die Welt XD
Generell ziehe ich an dieser Stelle den Hut. Du hättest einen Fernseher zur Verfügung gehabt, hattest es also die Möglichkeit, es kürzer zugestalten. ^-^“

Nun denn,
Auf in die Schlacht! :V

Geschichte 1 – Nagi
Der wahre Horror: zu Fuß in die 33. Etage XD Armer Kerl.
Ich mag die aufbauende Dynamik in der erzählten Story. Zu Beginn eher ruhig und entspannt, entwickelt sie im Treppenhaus schnell an Tempo. Und sie ist spannend, ich mag die Treppenhaus-Geschichte :D
Nagi scheint das Ganze immer noch in den Knochen zustecken, armer Hamster XD

Geschichte 2 – Van
Tatsächlich ein ganz anderer Grusel. Die plötzlich erklingende Musik und die ruhige Erzählweise machen sie eher angenehm.
Gut gemacht, Lämmchen :D

Geschichte 3 – Eiji
Ich musste herzlich lachen. Die Art wie die Geschichte erzählt wird, macht den Eindruck, dass das Häschen mal so gar keinen Bock hat XD
(Anmerkung: Den Absatz in der Erzähl-Story würde ich raus nehmen, falls der beabsichtigt war, er verwirrt)

Geschichte 4 – Kira
XDD Ich kann nicht mehr. „Tolle Geschichte“ vom Rabe

Geschichte 5 – Yamato
Öhm, ja X'D Was sagt man da? Gut gebrüllt Löwe? Naja, er hat es zumindest versucht … irgendwie ^-^“

Geschichte 6 – Shion
The Ring! Toll, ich mag den Film ^-^ Aber ich verstehe, das der Schmetterling sich erschrocken hat, hätte ich unter den Umständen wohl auch.

Geschichte 7 – Eiichi
Kinder und Horror sind untrennbar mit einander verbunden. Ich weiß wovon ich rede X'D Da hat sich der Fuchs wohl an der Nase herumführen lassen.
Mein persönliches Highlight ist die Tatsache, dass Horror, Kind und „Lass uns spiele“ mich immer an „Friedhof der Kuscheltiere“ erinnert – also hat die Story bei mir ins Schwarze getroffen ;)

Hach, ich bin sehr zufrieden mit der Umsetzung; sie ist so geworden, wie ich mir es grob vorgestellt habe. Ja, zwischenzeitlich habe ich mich an „X-Faktor – Das Unfassbare“ erinnert gefühlt, was durchaus positiv gemeint ist :D Vor allem, da alle Geschichten irgendwie aufgelöst werden.
Ich kann natürlich nichts zu den Charakteren sagen, habe aber das Gefühl, das du dir viel Mühe gemacht hast, die jeweiligen Geschichten an den entsprechenden Chara anzupassen.

Jaahaa, das Kommenta ist lang und das soll so ^-^ Wenn ich kommentiere, dann richtig XD
Antwort von:  Erenya
31.10.2020 19:30
Der Absatz in Geschichte 3 war gewollt, weils ein kleinerer Zeotsprung war X'D so vom Eimer suchen usw.
Aber yey das dir die Sieben Mysterien von Raging Entertainment gefallen X'D Ich fand die Idee übrigens dass immer der nachfolgende Erzähler schuld an dem vorherigen Mysterium ist, irgendwie clever XD keine Ahnung ob es das war. XD


Zurück