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Neue Stadt - Neues Glück

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen,

einige von euch kennen mich durch meine Fanfictions zu InuYasha.
Auf Wunsch meiner Freundin habe ich mich dazu entschlossen auch zu meinem Lieblingspaar von Kamikaze Kaito Jeanne, Maron - Chiaki, was einfallen zu lassen.

Hier ist das Ergebnis meiner Idee und ich hoffe es gefällt euch.

Ich bedanke mich herzlichst bei Miyu94, die mich als Betafee unterstützt.
Dennoch kann es sein, dass Rechtschreib- oder Grammatikfehler möglich sind.
Bitte informiert mich mit einer PN darüber, ansonsten darf der Finder sie behalten *smile*

Die Charaktere können hin und wieder OOC sein, weshalb ich das im Vorfeld sage, denn diese Geschichte ist ein alternatives Universum. Bedenkt das bitte im Vorfeld, bevor ihr zu lesen beginnt.

Nun aber, viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen,
heute kommt das zweite Kapitel.

Wie der Titel es schon sagt, beginnt Maron hier ihre neuen Arbeitsstellte.
Mal sehen wie sie sich schlagen wird *kichert*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

in diesem Kapitel wird Maron eine neue Erkenntnis erlangen

wie der Titel es sagt, findet sie heraus, dass sie mit jemandem im gleichen Wohnhaus lebt. Wer das sein wird, könnt ihr nun lesen *Kekse und Kakao da las* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

entschuldigt die Verspätung, aber nun gleich zum Kapitel XD

*Kekse, Eistee, Kakao und Kaffee da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen,

heute kommt das nächste Kapitel
Maron erzählt Miyako etwas mehr über ihren Sohn
dabei versuchen sie eine kleine Lösung zu finden :)

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

vorab möchte ich euch darauf hinweisen, dass ich kommende Woche kein Kap hier hochladen kann.
Ich habe privat einiges um die Ohren und möchte noch ein Halloween Special schreiben, weshalb ich nicht dazu kommen werde für nächste Woche das Kap zu schreiben.
Hoffe ihr habt ein Nachsehen mit mir, aber keine Sorge spätestens November geht es hier wieder wöchentlich weiter *smile*

so genug Gejammer von mir,
viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

endlich habe ich auch hier wieder was zu präsentieren und bin äußerst gespannt was ihr dazu sagen werdet *kichert*

Ohne euch auf die Folter zu spannen:
viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

heute habe ich ein neues Kap für euch.
Vorab nächstes Kap wird in 2 Wochen geladen :)
wegen privaten Dingen komme ich nicht mehr so schnell nach,
daher werden beide aktive Storys auf alle 2 Wochen Rhythmus zurück gefahren,
bis ich alles geklärt habe.
entschuldigt die Unannehmlichkeiten und danke für euer Verständnis.

so genug von mir und weiter geht es mit dem ungleichen Team
viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

heute gibt es das nächste Kapitel rund um Maron und Chiaki.

ich spanne euch nicht zu lange auf die Folter und wünsche euch viel Spaß beim Lesen
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

hoffentlich hattet ihr eine schöne Woche und genießt nun euer Wochenende.

wie versprochen kommt heute das neue Kapitel.
mit einem Verlauf, der wohl einige überraschen wird *kichert*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

verzeiht, dass ich so spät dran bin.
leider habe ich wegen der Weihnachtstage die Tage durcheinander gebracht und eins kam zum Anderen und das Kapitel wurde erst jetzt fertig.

Jedoch ACHTUNG: Korrektur fehlt noch, daher bitte ich euch, mögliche Fehler zu überlesen oder mich per PN darauf aufmerksam zu machen *smile*
sobald ich Korrektur gelesen habe, werde ich das auch auch hier ausbessern.

Nun lasse ich euch aber nicht länger warten:
viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
einen wunderschönen guten Tag euch Lieben,

heute kommt das nächste Kapitel
einige von euch fanden es eine schlechte Idee, dass Maron mit Kenji hinein ging
Nun... was soll ich sagen?
natürlich begegnet sie jemandem *kichert*
wer es ist, werdet ihr gleich lesen *smile*

viel Spaß dabei *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Nachmittag ihr Lieben,

heute bringe ich euch ein neues Kapitelchen mit.
hoffentlich wird es euch gefallen *smile*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

da ich noch etwas unterwegs war, komme ich erst jetzt dazu hoch zu laden.
Hoffe euch wird das Kapitel gefallen.
Diesmal werdet ihr ein wenig mehr über den Edelstein erfahren *kichert*

viel Spaß euch beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen,

heute gibt es ein neues Kapitelchen und es geht langsam, aber sicher weiter voran mit den Beiden...
mal sehen, was das noch werden wird *weglacht*

ich spanne euch nicht mehr auf die Folter *kichert*

viel Spaß euch beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

entschuldigt, dass ich erst jetzt zum Hochladen kommen.
Heute im Kapitel sprechen Chiaki und Kenji ein wenig miteinander.
Zudem erfahrt ihr, wieso er alleine auf dem Spielplatz war...

Viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

heute gibt es einen Kleinen Einblick in die lange Schicht der beiden
wie der Titel es andeutet, versucht Maron tatsächlich mit ihm zu reden...

Ich werde euch nun nicht länger auf die Folter spannen *smile*
viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

das neue Kapitelchen ist da *Konfetti werf*

Ich halte euch nicht lange vom Lesen ab,
in diesem Sinne viel Spaß euch dabei *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

damit ihr heute nicht allzu lange auf das neue Kapitel warten müsst,
lade ich es schon mal hoch *kichert*

nun... was soll ich dazu sagen, außer:
TADA XD damit fliegt nun alles auf *weglacht*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen,

willkommen beim neuen Kapitel *smile*
wie der Kapitelname das verrät, geht es hier um Chiakis Reaktion,
die sie nicht so erwartet hatte *kichert*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,
entschuldigt das spätere Hochladen *Enschuldigungskekse verteil*
habe komplett die Zeit aus den Augen verloren

Willkommen in dem neun Kapitel
was soll ich dazu sagen, als viel Spaß mit dem Kap, denn Maron, Chiaki und Kenji werden einen schönen Tag haben *kichert*

*Kekse und Kakao zum Lesen da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

etwas verspätet, aber noch pünktlich das neue Kap für euch.

ich möchte euch auch nicht länger auf die Folter spannen.
Viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

verzeiht das späte Hochladen.
habe mal wieder die Zeit verschwitzt >.<

Vielen lieben dank meine liebste Betafee für das Erinnern *knuddelt*

ich spanne euch nicht mehr auf die Folter und sage:
viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

leider war ich den ganzen Tag noch unterwegs und komme erst jetzt dazu.

viel Spaß euch dabei zu lesen, welchen schönen Traum sich Maron erfüllen wird *kichert*

*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

leider kam ich nicht früher dazu das neue Kapitel rein zu stellen.

mal sehen was diesmal auf Maron und Chiaki zukommen wird *kichert*

ich spanne euch auch nicht mehr länger auf die Folter,
viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,
leider kam ich nicht früher dazu das Kap hoch zu laden.
Ich hoffe, ihr könnt mir das nachsehen *smile und Kekse verteil*

ich werde euch auch nicht länger auf die Folter spannen.
viel Spaß mit dem ersten Arbeitstag des Paares *kichert*

*Kekse und Kakao zum Naschen da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

entschuldigt bitte, dass das neue Kap erst jetzt hoch geht *entschuldigungskekse verteilt*
leider habe ich zur Zeit zu Hause Internetprobleme und die Kaps kommen leider etwas verspätet hoch.

aber nun spanne ich euch nicht länger auf die Folter, viel Spaß mit den Süßen *zwinkert* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

ausnahmsweise kommt das Kapitel mal pünktlicher als sonst *kichert*

ich spanne euch auch nicht länger auf die Folter
und sage noch: und Action für das gemeinsame Essen XD

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

heute wieder etwas später als gewohnt, aber war noch unterwegs ^^"

hoffe euch wird der gemütliche Sonntagmorgen von den dreien gefallen *kichert*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Nachmittag zusammen,

verzeiht, dass ich einen Tag Verspätung habe *Entschuldigungskekse verteilt*

leider plage ich mich zur Zeit mit einer Innenohrentzündung.
Größtenteils bin ich im Bett und komme nicht dazu an den Laptop zu kommen.
Heute geht es mir ein wenig besser, weshalb ich schnell das Kap hochlade.
Bitte seid künftig etwas nachsichtig mit mir.
Kann noch nicht abschätzen, wann ich wieder top fit bin und ob ich mit den Kaps in Verzug komme, aber ich versuche nach wie vor alle zwei Wochen euch ein neues mit zu bringen *smile*

so genug Gejammere von mir XD

viel Spaß mit den beiden Turteltauben *kichert* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

entschuldigt das spätere Hochladen. Irgendwie habe ich die Zeit übersehen ^^"

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

gestern ging es leider drunter und drüber bei mir und ich habe vergessen, dass es Samstag war.
*sich verbeugt und Entschuldigungskekse verteilt*

daher halte ich euch nicht mehr länger auf *kichert*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

da ich noch eine Runde Kekse gebacken habe, kommt das Kapitel erst jetzt online.

Da die Weihnachten schon bald vor der Tür stehen wird, bin ich zeitlich leider etwas eingebunden. Daher möchte ich euch heute mitteilen, dass ich einen Monat hier bei der kleinen Familie pausieren werde.
Ab dem 15. Januar werde ich wieder wie gewohnt alle 14 Tage ein Kap hochladen.

Damit euch die Wartezeit nicht zu lange vorkommt, wird es noch ein Weihnachtsspecial geben, aber auch eine kleine OS Reihe zu einem OC-Paar von meiner liebsten Freundin Shari-Inuyokai geben *zwinkert*

nun genug von mir, viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Spätabend noch,

leider kam ich heute nicht früher dazu das Kap hoch zu laden,
weshalb ich auch euch nicht mehr auf die Folter spannen will

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

entschuldigt den späteren Upload.
hatte doch glatt vergessen, dass heute was hoch gehen sollte *pfeift*
meine Betafee hatte mich daran erinnert *smile*

das Kapitel ist ein wenig länger und vielleicht etwas schwerer zu verkraften
hiermit seid ihr vorgewarnt

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

nach dem harten Abschluss des letztens Kapitels, kommt heute etwas Schönes
Etwas, was Chiaki sehr wichtig ist *smile*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

heute wieder etwas später, als gewohnt, aber noch in der Zeit *kichert*

wünsche euch viel Spaß bei dem nächsten Teil des Ausfluges, aber auch dem altbekannten Alltag *grinst*

*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

ein neues Kapitel wird auch hier folgen ^-^

ich werde euch heute nicht länger auf die Folter spannen *smile*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

heute kommt das nächste Kapitel und die drei haben einen schönen Tag zusammen

und vor allem aber wird Kenji viel Spaß mit seinen Freunden haben

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen zusammen,

entschuldigt bitte, dass das Kapitel erst jetzt kommt.
Irgendwie habe ich gestern total vergessen hoch zu laden.
Lieben Dank an die mehrmalige Erinnerung meiner Betafee *Kekse reich*

nun werde ich euch nicht länger auf die Folter spannen,
viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

entschuldigt, dass ich erst jetzt dazu komme das Kap hoch zu laden.
Hatte noch einiges zu erledigen *sich entschuldigend verbeugt*

aber nun lasse ich euch nicht länger warten
viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
guten Abend zusammen ^-^

heute bringe ich euch ein Kapitel mit
nun kann der Urlaub richtig losgehen, sobald Kenji auch keine Verpflichtungen mehr hat *kichert*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen ^.^

ich habe euch ein Kapitel mitgebracht mit einiger Familienzeit für die dreien *kichert*

hoffe es gefällt euch *grinst*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen,

verzeiht, dass ich heute so spät dran bin, aber ich war den ganzen Tag unterwegs.
Leider habe ich erst jetzt bemerkt, dass ich noch nicht hochgeladen habe.

daher spanne ich euch nicht länger auf die Folter und lasse euch gleich lesen

viel Spaß dabei *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

entschuldigt das etwas spätere Hochladen, aber habe leider die Zeit vergessen ^^"

nun... was soll ich zu diesem Kapitel sagen...

ich denke, ihr lest einfach und lass es auf euch wirken *kichert*

viel Spaß dabei *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

da ich gestern auf einer Hochzeit war, komme ich erst heute zum Hochladen

hoffe ihr könnt mir das nachsehen *Kekse und Kakao reich*

lange halte ich euch auch schon nicht auf *smile*
viel Spaß beim Lesen *Eistee und Kekse bereitstellt* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen zusammen,

entschuldigt, dass ich erst heute zum Hochladen kommen,
aber gestern war mein Tag vollgestopft mit einigen Dingen, die ich erledigen musste...
da habe ich am Abend nicht mehr daran gedacht *sich entschuldigend verbeugt*

doch nun spanne ich euch nicht mehr auf die Folter

Viel Spaß mit dem neuen Kap *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

heute geht es auch hier weiter und gleich mit etwas sehr wichtigem.
Die Aussprache zwischen den Beiden steht an...

ich spanne euch auch nicht mehr auf die Folter und wünsche euch viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen ihr Lieben,

entschuldigt bitte, dass ich erst heute zum Hochladen komme.
Leider war gestern der Tag ziemlich vollgestopft und ich hatte keine freie Minute.

ich hoffe ihr könnt es mir nachsehen.

Viel Spaß nun beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

danke an meine liebe Betafee, die mich daran erinnert hat, dass schon Samstag ist
irgendwie verliere ich das Zeitgefühl *sich entschuldigend verbeugt*

nun... wie der Kapitelname verspricht...
wird diesmal ein Gespräch zwischen Kaiki und Chiaki anstehen...

mal sehen, wie es euch gefallen wird

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen,

entschuldigt das späte Hochladen, aber der Tag war ein wenig stressig und beinahe hätte ich es vergessen.
lieben Dank an meine süße Betafee, die mich daran erinnert hatte.

da ich euch nicht noch länger aufhalten möchte,
viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

heute lade ich euch das neuste Kap on.
Es war eines für mich wichtiges,
denn ich bin der Meinung, dass Kaiki ebenfalls etwas Glück verdient hat,
nachdem nun die Wahrheit auf dem Tisch ist

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten späten Abend euch lieben ^.^

entschuldigt, dass ich zur Zeit etwas später hochlade, aber momentan habe ich einiges an Stress, weshalb sich alles ein wenig verzögert.
*entschuldigend verbeugt*

nun halte ich euch aber nicht länger von dem neuen Kapitel ab
viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

wenn auch ein etwas verspäteter *entschuldigend verbeugt*
die Zeit rennt mal wieder gegen mich, doch keine Sorge

ich halte euch nicht mehr länger von dem Kap ab
viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

bitte entschuldigt, dass ich erst heute dazu komme.
Mein Papa hatte gestern Geburtstag und ich hatte am Samstag noch einiges für die Feier vorbereiten müssen. Dadurch habe ich es leider vergessen *sich entschuldigend verbeugt*

nun lenke ich euch nicht mehr vom Kap ab *kichert und Kekse mit Kakao da lass*
viel Spaß dabei ^-^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

hier kommt das nächste Kapitel zu der kleinen Familie *smile*

ich hoffe euch wird es gefallen und ich wünsche viel Spaß beim Lesen
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen,

es ist wieder so weit und das neue Kap ist bereit zum Lesen

Ich hoffe euch wird es gefallen *smile*

viel Spaß *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

es ist wieder einmal Samstag und es geht weiter mit Maron und Chiaki *smile*

*viele Kekse und einiges an Kakao und Kaffee da lass*

habt viel Spaß beim Lesen Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

entschuldigt, dass ich gestern nicht mehr zum Hochladen gekommen bin.
Meine Schwägerin hatte ihren 40. Geburtstag und wir haben noch alle zusammen gefeiert *smile*

nun aber halte ich euch nicht mehr auf und wünsche euch viel Spaß *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

*sich entschuldigend verbeugt*
verzeiht, dass ich erst heute dazu komme das "Letzte" Kapitel hoch zu laden.

Ich war vergangene Woche mit meinem Mann im Urlaub und kam erst am Samstag zurück. Leider hat der Alltag mich wieder schnell eingefangen, weshalb ich am Abend vergessen hatte zu posten.

Hoffe, ihr könnt es mir nachsehen

aber nun halte ich euch nicht mehr von dem Lesen ab *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

ein wenig später als gedacht, doch dafür etwas länger als gewohnt.

heute lade ich euch den Epilog hoch und damit wird die Geschichte um die kleine Familie beendet.

Ich hoffe, ich konnte euch alle eure offenen Fragen und Wünsche erfüllen,
falls nicht lasst es mich wissen *smile*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen

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Das Bewerbungsgespräch

Ein neues Jahr brachte oft Veränderungen mit sich. So auch bei der braunhaarigen alleinerziehenden Mutter. Lange hatte sie überlegt, wohin sie mit ihrem Sohn ziehen sollte. Sie wollte für ihn eine angenehme Umgebung schaffen. Nach dem ganzen Großstadtgetümmel bot sich ihr ein Ausweg an. Sie hatte bei der Arbeitssuche eine freie Stelle als Krankenschwester im Momokori Hospital entdeckt. Im Internet stand ein Inserat und da hatte sie sich dort beworben.
 

Nach nur ein paar Tagen erhielt sie eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Erfreut sagte sie sofort zu und bereitete sich dafür vor. Zeitlich war der Termin perfekt gelegt, denn sie konnte ihren Sohn Kenji zum Kindergarten bringen, nach Momokori fahren und noch immer wäre sie rechtzeitig zurück, um ihn wieder abzuholen. Sie hoffte sehr, einen guten Eindruck beim Bewerbungsgespräch zu hinterlassen.
 

Momokori war ihrer Meinung nach perfekt, um ihren Sohn großzuziehen. Es war eine ruhigere Gegend. So könnte sie ihn auch mal draußen spielen lassen. In der Großstadt war dies unmöglich. Leider hatten sie in ihrer jetzigen Umgebung keinen Spielplatz und wenn es mit dem Job klappen würde, würde sie auch bei dem Vermieter nachfragen, ob die Wohnung im Orleans Wohnhaus frei war.
 

Dieses Inserat hatte sie entdeckt, als sie nach dem besten Weg suchte, um nach Momokori zu gelangen. Natürlich dachte sie darüber nach, wo sie leben sollten. Um eine Schule für ihren Sohn müsste sie sich noch kümmern, doch zuerst brauchte sie den Job. Ohne diesen würde jeder Umzug nichts bringen. Schließlich gäbe es ohne Job kein Geld, womit sie die Schule zahlen könnte. Es war nicht so einfach, alles unter einen Hut zu bekommen, doch sie machte das Beste daraus.
 

Am Tag des Vorstellungsgespräches machte sie ihren Sohn fertig für den Kindergarten und zog sich etwas Bequemeres für die Fahrt an. Für das Gespräch packte sie eine weiße Bluse und eine Anzugshose ein. Ein gutes Äußeres war bekanntlich der erste Schritt, um an den Job zu kommen. Nachdem sie Kenji im Kindergarten zurück gelassen hatte, machte sie sich auf den Weg nach Momokori.
 

Glücklicherweise kam sie sehr gut voran, so dass sie genug Zeit hatte sich um zu ziehen. Im Krankenhaus angekommen, ließ sie ihr Auto auf dem Parkplatz zurück und nahm ihre Sachen mit, um sich einmal auf der Toilette frisch zu machen. Dort zog sie sich auch um und brachte die getragenen Sachen wieder in den Wagen. Ihre Unterlagen und auch ihre Handtasche nahm sie heraus.
 

Damit machte sie sich auf den Weg nach oben zum Büro des Leiters des Krankenhauses. Sie hatte den Termin direkt bei Prof. Dr. Kaiki Nagoya. Vor seiner Tür schluckte Maron und schloss die Augen, um noch einmal durch zu atmen. Sie war ein wenig nervös, denn in ihrer Bewerbung musste sie auch angeben, dass sie einen Sohn hatte. Nicht jeder Arbeitgeber stellte gerne Alleinerziehende ein.
 

Alles wird gut. Augen zu und durch., machte sie sich Mut und sah auf die Uhr. Noch ein paar Minuten fehlten, bis sie anklopfen könnte. Daher blieb sie neben der Tür stehen und sah sich im Gang ein wenig um. Es sah nicht so aus, wie in einem typischen Krankenhaus. Viel freundlicher war dieses hier dekoriert. Nicht so trostlos, wie die meisten. Vielleicht zog es sie auch hierher. Es war der perfekte Ort, um neu an zu fangen. So dachte sie es sich zu mindestens.
 

In Gedanken versunken merkte sie gar nicht, dass die Bürotür aufgegangen war. “Miss Okabe?”, hörte sie hinter sich und verwunderte drehte sie sich um.
 

“Ja?”, kam es überrascht von ihren Lippen.
 

“Willkommen”, begrüßte er sie. “Ich bin Kagura Kanataki, der persönliche Assistent von Dr. Nagoya”, stellte der Mann vor ihr sich vor und sie begriff erst jetzt, dass sie zu sehr gegrübelt hatte.
 

“Oh... entschuldigen Sie bitte”, meinte sie verlegen, doch er winkte ab.
 

“Machen Sie sich bitte keine Sorgen”, erklärte er und öffnete die Tür. “Kommen Sie. Dr. Nagoya wird gleich hier sein. Er musste noch einmal zu einem Patienten”, fuhr er fort und Maron folgte seiner Bitte.
 

“Das ist nicht schlimm. Ich bin auch etwas zu früh hergekommen”, lächelte sie sanft und setzte sich auf den Stuhl, den Herr Kanataki ihr anbot.
 

“Es freut mich sehr, Sie heute begrüßen zu dürfen.”
 

Bei seinen Worten blinzelte sie überrascht und schluckte. “Wie... meinen Sie das?”, wollte sie wissen.
 

“Weil wir dringend noch Personal suchen”, sprach eine andere Stimme, noch bevor Kagura Zeit hatte zu antworten.
 

Verwundert blickte Maron zur Tür und erhob sich automatisch. Ein älterer Mann kam herein. Er war vielleicht Anfang 50, doch er sah bei weitem jünger aus. Das hatte Maron für einen Moment sprachlos gemacht. Sie schluckte und blinzelte, ehe sie sprechen konnte. “Dr. Nagoya?”, fragte sie leise und dieser nickte.
 

“Aber bitte nennen Sie mich Kaiki. Wir sind hier sehr familiär”, erklärte er lächelnd und ging um den großen Tisch herum, um sich auf seinen Chefsessel zu setzen. Maron war noch immer etwas verwirrt. Dieser Mann war ganz anders als sie dachte. “Setzen Sie sich bitte”, meinte er.
 

“Oh... natürlich”, kam es von ihr und sie setzte sich wieder auf den Stuhl. Kagura stellte sich neben seinen Chef und reichte ihm die Akte.
 

“Miss Okabe, in ihrer Bewerbung habe ich schon gesehen, dass sie in Frankreich den Beruf zur Krankenschwester erlernt haben”, begann Kaiki und Maron nickte.
 

“Bitte sagen Sie Maron zu mir, wenn ich schon ihren Vornamen verwenden soll”, lächelte sie und führte aus, warum sie im Ausland war. Immerhin zogen ihre Eltern mit ihr dorthin, als sie fünf Jahre alt war.
 

“Nun verstehe ich es, denn es war eigenartig zu lesen. Sie sind hier geboren, aber waren dort in der Schule. Da wollte ich nachfragen”, sprach Kaiki und Kagura reichte die nächste Akte. Diese müsste unterzeichnet werden, da es sich dabei um die Entlassungspapiere von Patienten handelte.
 

“Es ist ein wenig komplizierter wohl, aber meine Eltern haben in Europa gearbeitet und ich war auf einem Internat, in dem ich zum einen meinen Schulabschluss als auch eine Ausbildung gemacht habe”, erklärte sie und war fasziniert, wie die beiden Männer miteinander arbeiteten. Zeitgleich aber auch mit ihr sprachen.
 

“Aus der Bewerbung geht auch hervor, dass sie mehrere Sprachen beherrschen. Hätte Sie Probleme damit auch in schriftlicher Form dieses unter Beweis zu stellen, Maron?”
 

“Aber natürlich, aber in wie fern wird so etwas gebraucht?”, wollte sie wissen und Kaiki erklärte es ihr. Da das Hospital auch Privatpatienten aufnahm, waren oft Ausländer bei ihnen auch zu Gast. Vor allem aber bei Untersuchungen.
 

“Wie sie sehen, brauchen wir kompetentes Personal und Sie sind für uns perfekt”, erklärte der Krankenhausleiter und brachte Maron dazu rote Wangen zu bekommen. Das war ein Kompliment mit dem sie gar nicht gerechnet hatte. Der Mann vor ihr machte sie noch ganz verlegen.
 

“Heißt das... Sie wollen mich einstellen?”, fragte sie verblüfft nach, da sie mit solch einem einfachen Gesprächsverlauf gerechnet hatte.
 

“Natürlich möchte ich Sie einstellen. Wir haben zwar fähige Ärzte, aber nicht jeder ist auch fremdsprachlich bewandert, weshalb es eine Bereicherung für uns wäre, Sie bei uns zu haben”, erklärte Kaiki lächelnd und unterzeichnete noch weitere Dokumente. “Wann könnten Sie anfangen, Maron?”
 

“Oh... erstmal müsste ich doch hierher ziehen und...”, begann sie ihm zu erklären. Jedoch wurde sie unterbrochen.
 

“Noch einen Schulplatz für ihren Sohn finden?”, sprach Kagura und Maron schluckte.
 

“Sie haben keine Probleme damit, dass ich alleinerziehend bin?”, fragte sie unsicher nach.
 

“Aber nein... auch ich war alleinerziehender Vater, daher verstehe ich ihre Situation, doch machen Sie sich keine Sorgen. Wir helfen ihnen so gut wir können. Kagura kennt die Stadt besser als jeder andere. Also wenden Sie sich ruhig an ihn, sobald sie etwas brauchen”, kam es freundlich von Kaiki und Kagura nickte zustimmend.
 

Mit dieser Information hatte Maron gar nicht gerechnet, weshalb sie erstmal schluckte und verstehend nickte. “Wäre es... möglich, dass nicht jeder von meinem Sohn erfährt?”, fragte sie vorsichtig. “Wissen Sie, ich möchte dadurch nicht anders behandelt werden, nur weil ich Mutter bin”, gestand sie und Kaiki nickte.
 

“Das verstehe ich und wir werden es keinem sagen”, lächelte der ältere Herr und erleichtert atmete die junge Frau durch. Noch nie wollte sie eine Sonderbehandlung haben. Es war damals ihre Entscheidung gewesen, ein Kind zu bekommen und daher war es auch ihr Entschluss, wer wann von diesem Kind erfuhr.
 

“Ich habe ein Inserat im Wohnhaus Orleans gelesen, dass eine drei Zimmerwohnung frei wäre. Wenn ich Glück habe und diese ist noch frei, dann könnte ich in einem Monat anfangen”, erklärte Maron erfreut. Kaiki blinzelte verwundert. Ein wenig schmunzelte er und nickte.
 

“Kagura wird sich gerne für Sie informieren, während wir alles andere besprechen”, schlug Kaiki vor und sein persönlicher Assistent nickte eifrig. Noch bevor Maron etwas dagegen sagen konnte, war Kagura schon aus dem Büro gegangen, um zu telefonieren.
 

“Äh... ich hätte auch alleine anrufen können”, meinte sie und Kaiki grinste leicht.
 

“Das ist mir bewusst, doch so können wir gemeinsam ihren Vertrag vorbreiten, Maron”, lächelte er sie warmherzig an und sie starrte ihn ungläubig an.
 

“Sie... meinen das Ernst?”, brachte sie hervor und er nickte sofort. Aus seiner Schublade holte er bereits den Vorvertrag.
 

“Ich habe mir erlaubt diesen hier auf zusetzen. Lassen Sie uns gemeinsam das durchgehen. Vielleicht möchten Sie noch etwas geändert haben wollen. Haben Sie noch andere Fragen?”
 

“Oh... Sie haben sich also schon für mich entschieden, noch bevor sie mich gesehen haben?”, wunderte sie sich.
 

“Ihre Bewerbung war sehr aussagekräftig und Sie wirken auf mich sehr seriös, freundlich und hilfsbereit. Genau das suchen wir hier. Noch dazu können Sie mehrere Sprachen, also genau perfekt, um unser Team zu verstärken”, erklärte er und reichte ihr den Vorvertrag. Diesen würde sie sicher gebrauchen, um eine Wohnung, aber auch um einen Schulplatz für ihren Sohn, zu bekommen.
 

Gemeinsam mit Kaiki ging sie den Vertrag durch. Es war ein gewöhnlicher Vertrag zwischen dem Krankenhaus und ihr als Krankenschwester. Sie hätte eine 42 Stunden Woche mit Schichtbetrieben, wobei Kaiki sich vornahm sie in der ersten Zeit nicht für die Nachtdienste einzutragen, damit sie sich an ihren Arbeitsplatz gewöhnen konnte.
 

“Wie gewohnt, in den ersten drei Monaten keine Urlaube möglich, wobei es eine Ausnahme gebe, sobald ihr Sohn eingeschult wird”, zwinkerte Kaiki. “Solche Tage sind besonders, daher sollten sie diese auch nicht verpassen.”
 

Bei seinen Worten nickte Maron und würde das auch zur Kenntnis nehmen. Schließlich hatte Kenji nur sie und niemanden sonst. “Ich werde darauf achten. Zwei Tage die Woche frei, nehme ich an?”
 

“Korrekt”, meinte er und Maron schluckte als sie das Monatsgehalt erblickte. “Das ist das Anfangsgehalt unserer Pflegekräfte. Sie haben die zusätzliche Qualifikation mit den Sprachen, weshalb ihr Gehalt um 10 Prozent angehoben wurde, wie bei jedem Mitarbeiter, des dies mit sich bringt”, erklärte er, da er eine Vermutung hatte, dass ihr genau dieses ins Auge gefallen war.
 

“Verstehe”, kam es überrumpelt von ihr.
 

“Großartig, somit können Sie unterschreiben und am 1. März fangen Sie bei uns an, sofern sich alles mit der Wohnung und der Schule geklärt hat?”, fragte er hoffnungsvoll. Mit solch einem Verlauf hatte Maron absolut nicht gerechnet, weshalb sie immer noch ganz schön baff war.
 

Bei seiner Nachfrage nickte sie und unterschrieb den Vorvertrag. Sie freute sich sichtlich darüber hier bald arbeiten zu können. Auch der Leiter des Hospitals freute sich sehr darüber. Die junge Frau war ihm sehr sympathisch und deshalb hatte er schon im Vorfeld beschlossen, dass sie eingestellt werden würde.
 

Kaum hatte Maron ihre Unterschrift gegeben, kam Kagura zurück ins Büro und stellte erfreut fest, dass die Beiden sich einig wurden. “Dann darf ich wohl gratulieren, Miss Maron”, meinte er und sie blinzelte.
 

“Scheint so”, kam er perplex von ihr und beide Männer grinsten nur. Sie war wohl sehr überrascht darüber, dass sie die Stelle bekam.
 

“Gratulation”, sprach Kaiki und reichte ihr die Hand. Diese schüttelte Maron und lächelte.
 

“Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit.”
 

“Und ich mich erst, Maron”, meinte er ehrlich. Sogleich sprach Kagura von seinem Telefonat und berichtete Maron, dass die Wohnung noch frei wäre und sie diese gleich besichtigen könnte. Er würde sie sogar begleiten, damit sie sich in der Stadt nicht verfahren konnte.
 

Auch wenn es ungewohnt war, so nahm sie das Angebot gerne an und verließ mit einem unterschriebenen Vertrag das Gebäude. Hoffentlich würde das mit der Wohnung auch klappen, dann wäre sie die glücklichste Frau auf Erden.
 


 

Nach diesem erfreulichen Tag vergingen einige Wochen. Der Umzug rückte immer näher und nicht nur Maron war aufgeregt. Auch Kenji war schon ganz hibbelig auf die neue Umgebung. Der Junge war noch nie Menschenscheu. Im Gegenteil er liebte es neue Leute kennen zu lernen. Da war der Junge ganz die Mama, denn sie war auch offen gegenüber neuen Bekanntschaften. Lächelnd half sie ihrem Sohn in den Wagen und schnallte ihn fest.
 

Während Maron mit Kenji und einigen persönlichen Sachen im Auto fuhr, wurden ihre Möbel und Kleinteile mit dem Umzugswagen befördert. Dank Kagura hatte sie das schnell organisieren können. Er hatte ihr auch geholfen bei der Schule einen Platz für Kenji zu finden. Diese war nicht weit von Wohnhaus entfernt, sodass der Junge auch alleine hin gehen könnte. Auch wenn Maron das niemals zulassen würde.
 

Seine Schulzeiten waren perfekt, so dass sie ihn hin und abholen könnte, ohne dass dies mit ihrer Arbeit kollidieren würde. Das erfreute sie am meisten und eine Nanny hatte sie ab März auch schon organisieren können. Sie war zwar teurer als die vorherigen, doch das machte Maron nichts aus. Jeder Yen war es wert, den sie für ihren Sohn brauchen würde. Er war ihr Ein und Alles. Ohne ihn könnte sie sich auch kein Leben mehr vorstellen, daher achtete sie auf sein Wohl.
 

Am Wohnhaus angekommen, stieg Maron aus und half Kenji raus. “Gleich sind wir da, mein Stern”, lächelte sie sanft und neugierig sah der Junge sich um.
 

“Heute noch spielen?”, fragte er seine Mama.
 

“Wenn... wir schon fertig eingerichtet haben, können wir zum Spielplatz gehen. Aber erst sollten wir alles rein bringen lassen und deine Sachen auspacken”, stellte sie ihre Bedingung und sofort nickte er.
 

“Klar, Mama”, gluckste Kenji und zusammen gingen sie bereits nach oben in ihre Wohnung. Die Tür schloss sie auf und ließ ihren Sohn zuerst hinein gehen. Die Küche war schon drin und sie hatte das Nötigste hinein gebracht. “Boah! So groß”, staunte er und Maron kicherte leise.
 

“Das stimmt und sogar mit Balkon, aber aufpassen, denn wir sind hier sehr weit oben”, erklärte sie ihm und er lief strahlend durch die noch leere Wohnung. Bald würden hier die Möbel stehen und sie könnten sich einleben.
 

“Mama guck”, rief er aus und zeigte zu dem Spielplatz, den er aus dem Fenster schon entdeckte. Schmunzelnd ging sie zu ihm und hob ihn hoch.
 

“Da gehen wir spätestens morgen hin, Kenji”, lächelte sie und drückte ihn an sich. “Aber wenn wir schnell sind, können wir nach dem Abendessen hin.”
 

“Oh ja... ganz schnell!”
 

Ihr Sohnemann war ziemlich ungeduldig und das brachte sie häufiger zum Lachen. Auch wenn er danach schmollte, so war es immer schön mit ihm den Alltag zu meistern. “Na komm, ich zeige dir dein Zimmer”, sprach sie und leuchtende Augen sahen sie an.
 

Sogleich ging sie in das Zimmer, welches sie für ihren Sohn hervorgesehen hatte. “Mein... Zimmer?”, fragte er neugierig und sie nickte. So stimmte sie ihm zu und er konnte es kaum noch erwarten. Doch zuerst müssten die Möbel hinein.
 

Kaum dachte sie daran, schon klingelte es an der Tür. Der Umzugswagen war endlich eingetroffen und sie öffnete die Tür. Ihren Sohn bat sie in der Wohnung zu bleiben, während sie den anderen helfen würde. Sie hatte sich nicht nur den Lastwagen gemietet, sondern auch drei Männer angeheuert, die ihr beim Schleppen, Abbau und nun auch dem Aufbau helfen würden. Zu mindestens die größeren Möbel waren ihr wichtig.
 

Nach und nach füllte sich die Wohnung. Während zwei der Männer noch weiter die Sachen rauf brachten, baute sie mithilfe des anderen schon mal die Betten auf. Genauso auch das Sofa und die Wohnwand. Alles andere konnte sie selber hinterher zusammen schustern. Erst nachdem der Lastwagen leer war, machten sich die Helfer auf den Weg zurück.
 

Zurück blieben Mutter und Sohn. Erschöpft fielen sie auf das Sofa und klinkten den Abend einfach so aus. Es hatte einfach viel zu lange gedauert, doch am Morgen wäre ein neuer Tag und beide erneut voller Elan. Sie würden somit den Kinderspielplatz unsicher machen und die Gegend ein wenig erkunden. Erst danach würde sie weiter machen mit dem Zusammenbauen und Auspacken.
 


 

Niemals hätte Maron gedacht, dass ihr Sohn sich so wohl fühlen könnte in der neuen Wohnung. Sie verbrachte jede freie Minute mit ihm, damit sie die Zeit wiedergutmachen könnte. Immerhin würde sie bald anfangen zu arbeiten. Damit aber auch weniger Zeit für ihn haben. “Mama arbeiten?”, fragte er nach, als er bemerkte, dass sie sich fertig machte.
 

Ihm konnte sie einfach nichts vor machen. Er war eindeutig zu schlau, als dass sie ihn an der Nase herum führen könnte. “Ja, ich muss heute anfangen”, erklärte sie ihm. “Aber falls etwas ist, kannst du mich anrufen und deine neue Nanny kommt auch gleich, um mit dir zu spielen.”
 

“Okay... aber du bringst mich ins Bett?”, wollte er wissen und Maron nickte. Sie hatte die Mittelschicht an diesem Tag, damit sie den Ablauf kennen lernen konnte. Da würde sie es rechtzeitig schaffen nach Hause zu kommen, um Kenji ins Bett zu bringen.
 

Als es an der Wohnungstür geklingelt hatte, ging sie zu dieser und machte diese auf. Vor der Tür stand die ältere Dame, die sie durch eine Agentur gebucht hatte. “Guten Morgen, Miss Okabe”, grüßte diese und Maron lächelte.
 

“Guten Morgen... kommen Sie herein.” Damit führte sie die Nanny ins Wohnzimmer und Kenji stellte sich artig vor. Sie schien überrascht zu sein, dass der Junge schon so höflich war, doch das war erfreulich. “Sollte etwas sein, meine Nummer hängt am Kühlschrank und die des Krankenhauses auch.”
 

“Machen Sie sich keine Sorgen. Kenji und ich werden schon zurecht kommen”, sprach sie und Maron nickte. Sie streichelte ihrem Sohn durch die Haare.
 

“Sei brav und bis später, mein Stern”, meinte Maron und gab ihm noch einen Kuss auf die Stirn, ehe sie sich auf den Weg zum Krankenhaus machte.
 

Sie war ein wenig spät dran, weshalb sie sich natürlich beeilte. Es schickte sich nicht am ersten Tag nicht rechtzeitig zur Arbeit zu erscheinen. Noch bevor sie sich weitere Gedanken machen konnte, öffnete sie die Tür des Personaleinganges und lief zu den Umkleiden. Doch ehe sie diese erreichte, krachte sie mit jemandem zusammen und wäre beinahe hingefallen. Jedoch wurde sie von braunen Augen gemustert.

Die Neue

Blinzelnd sah sie in braune Augen und wusste nicht wieso, aber irgendwie kam ihr der junge Mann bekannt vor. Leicht schluckte sie, während sie sein Gesicht musterte. Sie entdeckte die blauen Haarspitzen, die ein wenig seine Augen verdeckten, da sie etwas länger waren, als gewohnt. Seine Lippen formten ein breites Grinsen. Das passte gar nicht zu seinen Augen und daher besann sie sich endlich.
 

Räuspernd richtete sie sich auf, entzog sich seinem Griff und nahm sofort Abstand zu ihm. “Tut... mir leid”, murmelte sie dabei. Von seinem Erscheinen war sie ein wenig verwirrt. Allen voran, weil er ihr so vertraut vorkam. Noch konnte sie nicht einordnen wieso das so war, doch irgendwie sah er ihrem Arbeitgeber verdammt ähnlich, doch den Gedanken verwarf sie sofort wieder. Das konnte eigentlich doch gar nicht sein.
 

“Solch stürmische Begrüßungen bin ich bereits gewohnt”, kam es arrogant von ihm. “Doch dich Zuckermäuschen kenne ich glaube ich noch nicht, oder?” Diese Worte waren so dämlich und abgedroschen, dass es definitiv nicht Kaiki sein konnte. Dieser hatte wenigstens Charme und brauchte solch dummen Sprüche nicht.
 

Fast schon wie von selbst rollte sie genervt mit den Augen. “Und das wird sich so schnell nicht ändern. Ich möchte niemanden kennenlernen, der solche Dummheiten von sich gibt”, konterte sie und ging an einem absolut verblüfften Mann vorbei. Ihr waren solche Spielchen einfach nur zu dumm. Genervter machte sie sich auf den Weg zur Umkleide. Jedoch konnte sie die Begegnung nicht so einfach vergessen.
 


 

Noch immer sah der Blauhaarige der jungen Dame nach. Wer zum Geier war das denn? Vor allem... wieso wagt sie mir einen solchen Spruch reinzudrücken., wunderte er sich. Es war ungewohnt, dass eine Frau ihn so abblitzen ließ. Bei den meisten klappten seine Worte ohne Probleme, aber diese schien sich davon nicht beeindrucken zu lassen.
 

“Chiaki?”, hörte er von hinten, doch sein Gehirn reagierte noch nicht. Er verarbeitete gerade noch die Abfuhr. “Wieso stehst du hier so dämlich im Gang herum?”, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Erst jetzt drehte er sich zu der Person, zu der die Stimme gehörte, um. Nun erkannt er auch seinen besten Freund Yamato.
 

“Yamato, du bist aber zeitig hier”, meinte er ruhiger. Bei ihm war er um einiges freundlicher.
 

“Zeitig ist ein sehr guter Witz”, lachte dieser und brachte Chiaki dazu den Kopf schief zu legen. Er verstand nicht wirklich, was genau sein Freund meinte. “Unsere Schicht beginnt schon in 10 Minuten”, erklärte er einfach.
 

“Oh, war ich so spät dran?”, murmelte Chiaki verwundert und sein Freund lachte nur. Sie kannten sich nun schon seit der Mittelschule. Lang genug eigentlich um zu wissen wie der andere tickte. Eigentlich waren sie komplett gegensätzlich, doch genau vermutlich deshalb hatten sie sich damals angefreundet. Chiaki war der Chaot und Yamato umso einiges organisierter. Weshalb letzterer seinen Freund oftmals anleiten musste, doch das machte ihm nichts aus.
 

“Wohl eher, weil du wieder mit irgendeiner Tussi deine Zeit vergeudet hast”, antwortete Yamato augenrollend. Er fand schon damals, dass sein Freund viel zu viel Zeit nur unnötig mit diesen oberflächlichen Frauen vergeudete.
 

“Also... eigentlich nicht... es war ganz...”, meinte Chiaki, doch weiter kam er nicht. Denn Yamato schob ihn weiter zu den Umkleidekabinen.
 

“Wenn man nicht auf dich aufpasst, baust du nur noch mehr Mist... das geht so nicht... dein Vater wird nicht ewig dulden, dass du dir so viele Freiheiten in Sachen Pünktlichkeit nimmst”, hielt er ihm einen Vortrag. Irgendwie wurde dies zu einem Ritual zwischen ihnen. Sobald sie gemeinsam ihre Schichten anfingen, musste Yamato ihn pushen.
 

Nur von ihm ließ sich Chiaki etwas gefallen. Alle anderen konnten ihn mal kreuzweise. Ganz besonders sein Vater. Es schien so, dass nur Yamato ihn wirklich verstand. Schon damals konnte dieser hinter seine Fassade blicken. Mit seiner so simplen und freundlichen Art hatte er seine Freundschaft verdient. “Ist ja gut... verschon mich bitte heute mit meinem alten Herrn... reicht schon, dass ich später mit ihm noch zwei Operationen habe.”
 

Erneut rollte Yamato mit den Augen und grummelte nur vor sich hin, während er seinen Freund weiter voran trieb. “Schon gut, Chiaki, aber nun los... wir haben noch Übernahme und dann ab zum OP”, erinnerte Yamato ihn noch daran, dass sie noch mit den Pflegern der Vorschicht reden müssten.
 

“Jaja... du bist echt ein Sklaventreiber, Yamato”, brummelte Chiaki vor sich hin. “Wie hält das Miyako nur mit dir aus?”
 

“Bei ihr muss ich nicht so pushen wie bei dir”, konterte er schlicht und einfach. Miyako wusste schon immer, was sie wollte. Da brauchte er sie niemals zu etwas drängen. Eigentlich war dies das genaue Gegenteil, viel mehr pushte sie ihn oft und erinnerte ihn an seine Träume und Ziele.
 

Seufzend ergab sich schließlich Chiaki. Weiter ging er nun selbstständig, denn das Geschiebe war nervig, wie jedes Mal. Erleichtert atmete Yamato durch und endlich kamen sie in der Umkleide an. Sie zogen sich für die Arbeit um und machten ihre Pieper an. Es war ihre Regelung, damit niemand sich überarbeitete, dass die Pieper nur an blieben, sollten sie Dienst haben. Ansonsten blieben diese aus. Für Notfälle waren die Ärzte über ihre Handys erreichbar.
 

“Dann wollen wir mal. Heute wird ein langer Tag sein”, meinte Yamato und Chiaki lachte leise. Da hatte sein Freund definitiv Recht, denn beide hatten auch Operationen auf dem Plan. Jede Woche hatten sie welche am Dienstag und Donnerstag. Hin und wieder kamen noch die Notoperationen dazu, doch das war bei den beiden im Moment seltener.
 

“Korrekt, also los”, sprach der Blauhaarige und sie gingen in ihre jeweiligen Stationen. Während Yamato in der Chirurgie tätig war, war Chiaki auf einer anderen Etage tätig. Momentan war es die innere Medizin.
 

Alle Ärzte waren für die Patienten zuständig. Deren Vorsorge, die Operationen und auch die Nachsorge. Oftmals waren mehr als 40 Personen pro Station zu betreuen. Sie mussten all das mit ihren Ärztekollegen und Pflegern immer koordinieren. Daher waren die Übergaben der Schichten sehr wichtig, um auf dem neusten Stand zu bleiben.
 

Obwohl Chiaki seinen Vater nicht ausstehen konnte, so bewunderte er diesen für seine Fähigkeiten und seine Erfolge. Daher eiferte er ihm insgeheim nach und hatte seine Schule mit Bravour gemeistert. Zudem schloss er sein Studium als Jahrgangsbester ab und bildete sich weiter. Neben der inneren Medizin, konnte er auch in der Chirurgie arbeiten. Im Moment wollte er sich auch in der Gefäßmedizin weiter bilden. Ehrgeiz lag hier absolut in der Familie.
 

Immerhin gehörte seinem Vater das Krankenhaus und er wuchs in diesem auf. Von klein auf lernte Chiaki die Abläufe kennen und war natürlich fasziniert von diesem Beruf. Auch wenn er am liebsten seinen Vater geärgert hätte, indem er einen anderen Berufswunsch gehabt hätte. So konnte er es einfach nicht. Schon damals wollte er Arzt werden und daran hatte sich nichts geändert.
 

Seine Qualifikationen waren schon jetzt ausreichend, dass er die Leitung anstelle seines Vaters übernehmen könnte. Diese Leistung honorierte sein Vater nur zu gerne, indem er ihn immer mehr eigene Entscheidungen treffen ließ. So konnte er seine Schichten selbst einteilen und auch mit wem er zusammen arbeiten wollte. Einzig bei den Operationen achtete Kaiki darauf, dass immer ein Chefarzt anwesend war.
 

Kaum waren die Freunde auf ihren jeweiligen Stationen, schon begannen sie mit ihrer Schicht. Erst wurde die Schichtablöse eingeleitet und danach besprachen sie mit den Pflegern den Ablauf des Tages. Es war ihre tägliche Routine und so gingen sie auf Nummer sicher, dass niemand etwas vergessen könnte. Zwar waren alle Pläne ausgeschrieben, doch vieles konnte sich kurzfristig ändern. Vor allem da viele der Ärzte operierten, mussten sie dies unter einen Hut bringen. Daher war ein gutes Team das Wichtigste in diesem Hospital.
 


 

Auch wenn Maron noch irgendwie durch den Wind wegen dem Zusammenprall mit dem Unbekannten war, so musste sie ihre Arbeit professionell über die Bühne bekommen. Sie konnte sich keine Fehler erlauben. Diese Stelle war ihr sehr wichtig, denn sie war um einiges besser bezahlt als all die anderen. Sie brauchte das Geld, um sich und ihrem Sohn ein Leben zu ermöglichen.
 

Nachdem sie sich umgezogen hatte, ging sie nach oben zu Kaikis Büro. Es war mit ihm vereinbart, dass sie vor Beginn ihrer ersten Schicht dort auf Kagura warten soll. Dieser würde sie an diesem Tag herum führen und sie dem Team vorstellen. Immerhin war die Braunhaarige komplett neu und Kaiki wollte sie nicht gleich ins kalte Wasser springen lassen.
 

“Schön Sie zu sehen, Maron”, lächelte Kagura, der vor dem Büro schon auf die junge Frau gewartet hatte. Ein wenig schmunzelte sie darüber.
 

“Könnten Sie mich einfach nur Maron nennen, ohne das drum herum. Dieses Formelle ist mir einfach viel zu hoch gestochert”, gestand sie und er lachte leise.
 

“War es bei den anderen Arbeitsstellen auch so?”, hakte er nach und sie nickte eilig.
 

“Genau, da war ich Schwester Maron oder einfach nur Maron”, erklärte sie und diesmal schmunzelte er.
 

“Einverstanden, aber nur, wenn du mich auch nur Kagura nennst”, meinte er grinsend und eilig nickte sie zustimmend.
 

“Das ist viel besser, da fühle ich mich gleich wie zu Hause”, lächelte sie sanft und er verstand, was sie damit meinte.
 

“Komm ich zeige dir erstmal unsere Stationen und danach sehen wir, wo wir dich einteilen können. Zurzeit sind wir noch etwas unterbesetzt, doch das wird sich schon bald ändern”, erklärte er und machte einen kleinen Rundgang mit Maron.
 

Immer wieder staunte sie bei der Größe des Krankenhauses. Aber auch die der einzelnen Zimmer. Es war absolut anders aufgebaut als all die anderen, in denen sie bisher gearbeitet hatte. Sehr großzügig geschnitten und nicht nur darauf ausgelegt am meisten Geld zu verdienen. Das gefiel ihr sehr und sie fühlte sich richtig geborgen dort.
 

“Wie du sehen kannst ist hier alles ein wenig anders. Wir haben die Operationssäle getrennt von den anderen. Alles was damit zu tun hat, ist dort zu finden.”
 

“Das geht?”, wunderte sie sich und Kagura nickte. Er erklärte dabei, wie viel einfacher es war all die Stationen korrekt zu beliefern und diese auch richtig zu versorgen.
 

“Auch die Notaufnahme ist dort drüben. Es ist anfangs ungewohnt wegen der Organisation, doch deshalb haben wir auch feste Teams, die sich um diese kümmern.”
 

“Verstehe, dann arbeite ich immer mit den gleichen Personen?”, fragte sie interessiert nach.
 

“Zu 90 Prozent wird es so sein. Jedoch könnten wir deine Hilfe beim Übersetzen gebrauchen. Daher solltest du dir die Wege gut einprägen. Doch keine Sorge, ich werde dir einen Lageplan anlegen und diese mit dir zusammen durchgehen”, erklärte er und verstehend nickte Maron.
 

Hier war es absolut anders als in ihren bisherigen Arbeitsstellen. Obwohl das hier ein Krankenhaus war, fühlte sie sich eher wie in einem Hotel. “Alles klar. Ein Lageplan wäre perfekt, dann kann ich diesen zu Hause auch nochmal durchgehen.”
 

“Gebe ich dir gleich mit. Aber jetzt möchte ich dich deinem Team vorstellen. Wir haben ein paar Ausfälle in der Chirurgie-Station und da wollten wir dich erstmal unterbringen. Ende des Monats wird sich all das wieder ändern, doch bis dahin ist ihr Ansprechpartner Dr. Minatsuki. Er ist unser Chefarzt in der Chirurgie und kümmert sich um die Einteilung.”
 

“Dr. Minatsuki”, wiederholte sie und versuchte sich den Namen zu merken. Das würde sie bestimmt noch einiges an Zeit kosten diese sich zu merken, doch sie freute sich auch schon darauf die Leute hier kennen zu lernen. Bisher wurde sie positiv überrascht, denn Kaiki und Kagura waren äußerst nett und zuvorkommend.
 

“Ich gebe dir auch noch eine Liste vom Personal mit Foto und Namen, damit es leichter wird, diese auswendig zu lernen”, schlug Kagura vor und dankend nickte Maron.
 

“Das wäre am besten”, lächelte sie und folgte ihm durch die Gänge. An der Station angekommen, sah sich Kagura erstmal den Plan an. Es hatte sich nichts verändert, sodass das Team einige Minuten Zeit hatte. So könnte er Maron ihnen vorstellen ohne in den Stress zu geraten.
 

An der Tür des Schwesternzimmers klopfte er an und öffnete diese direkt. Er ließ Maron zuerst hinein, ehe er auch reinging. “Guten Tag zusammen”, grüßte er in die Runde.
 

“Kagura? Mit dir hatte ich gar nicht gerechnet”, meinte Yamato direkt, denn sie hatten gerade die Termine besprochen und sich einen Kaffee gegönnt.
 

“Denkst du wir lassen euch erneut hier nur zu sechst arbeiten?”, entgegnete Kagura direkt und die Anwesend blickte automatisch zu Maron. Diese schluckte und grüßte freundlich. “Das ist Maron Okabe. Sie wird eure neue Unterstützung sein. Sie ist mehrsprachig begab und hat Erfahrungen auch aus dem Ausland”, erklärte er weiter.
 

“Willkommen in unserem Team”, sprach Yamato lächelnd. “Ich bin Yamato Minatsuki, aber nennen Sie mich einfach Yamato. Wir sind hier schon daran gewöhnt uns beim Vornamen anzusprechen.”
 

“Danke, das habe ich bereits gehört, aber nur, wenn Sie mich duzten, das hochgestocherte liegt mir nicht”, meinte sie ehrlich und er nickte.
 

“Gleiches gilt für uns. Willkommen, Maron”, sprach eine der Krankenschwestern. “Ich bin Shiroko.”
 

“Hallo, ich freue mich sehr, euch helfen zu können”, lächelte Maron. “Hoffentlich seid ihr mir nicht böse, wenn ich all eure Namen noch durcheinander bringen werde.”
 

“Das macht absolut nichts aus. Auch wir waren mal neu und mussten uns alle erst kennen lernen”, erklärte Shiroko verständnisvoll und lächelte. “Wichtig ist, dass du Yamato kennst. Er ist für uns hier zuständig. Alles andere kommt mit der Zeit.”
 

Kagura lächelte sanft und wusste genau, warum er Kaiki überredet hatte Maron erstmal hier anfangen zu lassen. Eigentlich wollte der Krankenhausleiter sie in Chiakis Team einarbeiten, doch das war dort im Moment viel zu chaotisch und das hätte jeden abgeschreckt. So konnte Maron sich an die Umgebung gewöhnen und danach könnte sie das vorgesehene Team verstärken.
 

“Apropos Zeit... ich muss zu den Operationen. Wir sprechen später weiter, Maron”, meinte Yamato und sah zu Shiroko. “Kümmerst du dich bitte um Maron, Shiroko?”
 

“Natürlich, Yamato. Bis später”, meinte sie und der Chirurg machte sich auf den Weg zu den Operationssälen. Dort würde er die nächsten Stunden verbringen. Shiroko blickte zu Maron und lächelte sanft. “Dann zeige ich dir erstmal unsere Station, damit du genau weißt, wie viele Patienten wir haben und wo was steht.”
 

Zufrieden lächelte Kagura und holte noch die Unterlagen heraus, die er für Maron zusammen gestellt hatte. “In dieser Mappe ist alles Notwendige drin. Ein Parkausweis, natürlich auch das Namensschild, die Liste der Kollegen und auch der Lageplan. Zudem meine Nummer und die von Kaiki. Sollte es Probleme geben, melde dich einfach bei uns”, meinte er und aufmerksam hatte Maron zugehört.
 

“Danke, Kagura, das wird mir sicher weiterhelfen”, lächelte sie und er nickte.
 

“Ich habe auch noch Termine und komme in drei Stunden vorbei”, meinte er und verabschiedete sich von den Damen und Herren. Damit war Maron nun auf sich gestellt. Wobei Shiroko sehr freundlich war.
 

Sie zeigte ihrer neuen Kollegin die Station. So wie sie es vorhin angesprochen hatte. Es war genauso, wie das gesamte Krankenhaus, großzügig angelegt und sie staunte darüber. “Es ist fast wie ein Hotel hier”, meinte sie und Shiroko nickte.
 

“Kaiki legt viel Wert darauf, dass der Comfort unserer Patienten gewährleistet ist. Auch wenn wir ein Krankenhaus sind, so sollen sich die Menschen hier wohl fühlen und sich auch erholen.”
 

“Verstehe, das finde ich großartig”, lächelte Maron und folgte ihrer Kollegin weiter zu den Vorratskammern.
 

“Für gewöhnlich alles aufgefüllt in den Schränken vor den Zimmern, doch wenn dort etwas fehlen sollte, findest du es hier. Verbände, Spritzen, Bettbezüge. Einfach alles, was unsere Patienten brauchen. Hier ist auch eine Liste”, erzählte sie und zeigte auf den Zettel, der neben der Tür hing. “Sobald du etwas rausholst, hier notieren mit Datum und Namen.”
 

“Verstehe und wer macht die Bestellung?”, wollte sie wissen, da dies oftmals anders gehandhabt wurde.
 

“Für gewöhnlich einer von uns. Natürlich mit Yamato zusammen. Die endgültige Absprache erfolgt mit Kaiki oder Kagura. Je nachdem wer von den Beiden gerade Zeit hat. Einige der Materialien brauchen wir öfters, weshalb wir diese auch teilweise zwei Mal die Woche bekommen.”
 

“Ich nehme an, das Einräumen liegt auch in unserem Zuständigkeitsbereich?”, hakte Maron nach und Shiroko lachte leise. Damit hatte die Braunhaarige ins Schwarze getroffen.
 

“Genau. Kagura organisiert den Transport bis vor diese Tür, ab dann sind wir zuständig. Natürlich auch vorher sortieren. Ältere Sachen nach vorne.”
 

“Und die schmutzigen Bettbezüge kommen wohin?”, fragte Maron weiter nach.
 

“Oh stimmt das habe ich dir noch gar nicht gezeigt”, sprach sie lächelnd und ging hinaus. “Wir haben hier Wäscheschächte. Die kommen direkt nach unten zu unserer Wäscherei.”
 

“Das heißt es wird Hausintern gereinigt?”
 

“Genau. Sobald die Regale leer werden, geben wir unten Bescheid und bekommen die Sachen hochgeliefert”, erläuterte Shiroko direkt und verstehend nickte Maron.
 

“Prima, danke für die Erklärung und die Zeit, die du dir genommen hast.”
 

“Kein Grund zu danken. Ich war letztes Jahr auch neu hier und mir wurde das genauso gezeigt. Also keine Scheu, wenn du Fragen hast. Ich bin immer erreichbar und nehme mir auch die Zeit dazu”, sprach sie freundlich und erneut dankte Maron ihr.
 

Die Herzlichkeit und Freundlichkeit waren hier wohl an wichtigster Stelle und das gefiel Maron sehr. Das vermisste sie seit einiger Zeit in ihrem Beruf. Vor allem im letzten Krankenhaus, war es im wahrsten Sinne des Wortes, eine Rarität. Zusammen gingen sie noch einmal alles durch und Maron erledigte mit Shiroko die Versorgung der Patienten.
 

Es war zwar anstrengend gewesen, doch Maron schlug sich gar nicht mal so schlecht, wie die anderen zuvor. Mit einigen der Schichtkollegen hatte sie sich bereits angefreundet und sie tauschten auch Nummern aus. Sie sortierten gerade die Tabletten ein, als Kagura das Schwesternzimmern betrat. Erfreut stellte er fest, dass Maron sich schon eingelebt hatte.
 

“Wie ich sehe läuft hier alles hervorragend”, sprach er und die Damen nickten sofort.
 

“Aber sicher, Kagura. Du kennst uns doch”, grinste Shiroko und er lachte leise.
 

“Das freut mich sehr, dann störe ich euch nicht weiter, denn ich muss noch die Bestelllisten durchgehen. Wir sehen uns bestimmt schon bald wieder”, meinte er und Maron kicherte leise. Sie scheinen alle Freunde zu sein und das war für das Arbeitsklima von essenzieller Wichtigkeit.
 

Damit waren die Pfleger wieder unter sich und sie kümmerten sich gemeinsam um die Verteilung des Essens, der Kontrolle der Medikamente und nicht zu vergessen der Notierung der Essenswünsche. Wie in jedem Krankenhaus, gab es vorgefertigte Menüs zur Auswahl und jeder Patient bestellte das nach seinen Wünschen.
 

Pünktlich wurden sie abgelöst und Maron machte sich auf den Heimweg. Sie wollte noch rechtzeitig nach Hause kommen, um Kenji ins Bett zu bringen. Schließlich war es schon nach 20 Uhr. Erschöpft, aber zufrieden mit ihrer Schicht kam sie bei ihrer Wohnung an und öffnete die Tür. Sofort wurde sie stürmisch begrüßt und sie kicherte leise.
 

“Lass mich erstmal rein, Kenji”, schmunzelte sie über ihren Sohn und dieser lachte nur, während sie ihn hochhob und in die Wohnung hinein ging. Hinter sich schloss sie die Tür.

Nachbarn?!

Die nächsten zwei Wochen waren für Maron ziemlich anstrengen, aber auch ein voller Erfolg. Die Umstellung hatte sie einiges an Kraft und Zeit gekostet. Das alles hatte sich gelohnt, denn sie hatte sich ihrem Team angepasst. Mit jedem Tag war sie sich sicherer mit den Namen der Kollegen und den Wegen im Krankenhaus. Shiroko staunte, wie schnell Maron das schaffte. Vor allem die Erfahrung ihrer neuen Kollegin beeindruckte sie sehr.
 

“Wo hast du all das gelernt?”
 

“In der Ausbildung. In Europa machen sie das ein wenig anders, weshalb ich anfangs verwirrt war. Aber die Methode ist für mich einfacher, daher mache ich das auch so”, meinte Maron und verstehend nickte Shiroko. Hätte sie das vorher schon so gelernt, würde sie das wahrscheinlich auch so durchführen.
 

“Ich muss zugeben, ich bin beeindruckt. Es wäre zeitsparender, wenn wir das auch so übernehmen würden”, kicherte sie leise. Maron stimmte mit ein. “Wir sollten das Kaiki und Kagura zeigen. Vielleicht wäre es eine Überlegung wert, dies für alle unsere Stationen so umzustellen. Vor allem für Neulinge wäre es einfacher zu verstehen und alles einzutragen. Ganz besonders bei der Tablettenübersicht.”
 

“Sobald sie Zeit haben, können wir das doch bei ihnen ansprechen”, schlug Maron vor. Denn solche Dinge sollten in Ruhe besprochen werden. Schließlich würden alle Pfleger sich umstellen müssen und einfach war das nicht für alle. Sie hatte mittlerweile ein paar kennen gelernt, die nicht mal ansatzweise dazu bereit waren etwas zu ändern.
 

“Das ist eine gute Idee, auch wenn es nicht allen gefallen würde”, schmunzelte Shiroko leicht. Kichernd nickte Maron und sie zogen sich um. Sie waren für den Tag nämlich schon fertig mit ihrer Schicht. “Sag mal, Maron.”
 

“Ja?”, kam es von ihr.
 

“Hättest du mal Lust mit mir einen Cocktail trinken zu gehen?”, wollte Shiroko wissen. Verwundert blinzelte Maron und schluckte.
 

“Generell schon, doch diese Woche kann ich leider nicht”, sprach sie sich aus der Sache raus. Sie wollte keinem von ihrem Sohn erzählen, weshalb sie eine Ausrede benutzen würde.
 

“Oh noch mit dem Umzug beschäftigt?”
 

“Ja genau... es sind einige Sachen erst jetzt gekommen und ich bin noch mit dem Aufbau beschäftigt. Sobald ich damit fertig bin, können wir gerne zusammen trinken gehen”, lächelte Maron ihre neue Freundin an. Es war zwar nicht sonderlich nett, doch sie wollte nicht jedem gleich erzählen, dass sie eine alleinerziehende Mutter war.
 

Vor allem da ihr Sohn bereits sechs Jahre alt war und sie selbst war 25. Das war schließlich untypisch, dass man so früh ein Kind bekam. Außerdem hatte Maron ein wenig Angst, dass man sie mit anderen Augen sehen würde. Kaiki und Kagura nahmen das locker auf, aber wie andere darüber dachte, konnte sie nur erraten. Ihr war klar, dass sie das früher oder später erzählen müsste, doch im Moment war ihr später lieber.
 

“Das würde mich sehr freuen, wollte dir nämlich ein wenig unsere Stammbar zeigen”, kicherte Shiroko und Maron legte den Kopf schief. Sie wusste nicht, was sie sich darunter vorstellen könnte. “Viele von uns sind dort einmal die Woche. Wir treffen uns auch hin und wieder dort. Je nachdem wer Zeit hat, kommt vorbei und wir quatschen gemeinsam.”
 

“Oh... verstehe”, meinte Maron abwesend und ahnte bereits, dass sie wohl ihren Sohn nicht allzu lange verbergen konnte. “Vielleicht... schaffe ich es das nächste Mal mitzukommen”, sprach sie sanft aus und Shiroko nickte zustimmend.
 

“Das wäre toll, bis übermorgen”, verabschiedete sie sich, denn sie hatte erst in zwei Tagen wieder eine Schicht gemeinsam. Maron winkte ihrer Freundin noch nach, ehe sie sich auf dem Weg zu ihrem Auto machte und damit zur Wohnung fuhr. Sie müsste noch einiges für den Schulbeginn vorbereiten, denn bald wäre es so weit.
 


 

Einige Augenblicke zuvor beendeten Yamato und Chiaki ihre Operation und desinfizierten gerade die genutzten Gegenstände. Sie legten viel Wert darauf, es selbst zu machen. Auch wenn die OP-Schwestern das oftmals übernahmen, so wollten die beiden Ärzte das meist nicht. “Ich sage dir... Maron ist wahrlich ein Glücksgriff”, schwärmte Yamato zum gefühlten tausendsten Mal.
 

Augenrollend blickte Chiaki zu seinem besten Freund. Seit genau zwei Wochen lag Yamato in seinen Ohren mit dieser neuen Krankenschwester. Er konnte den Namen schon nicht mehr hören. “Pass bloß auf, dass Miyako diese Schwärmerei nicht mitbekommt”, schmunzelte Chiaki.
 

Dieser Kommentar verwirrte den Chirurgen und er legte den Kopf schief. “Hä?”, kam es von ihm und Chiaki hob eine Augenbraue hoch.
 

“Ernsthaft, Yamato... seit Tagen gibt es kein anderes Thema mehr als Maron”, sprach Chiaki nun ernster. Er befürchtete, dass sein bester Freund nicht bemerken könnte, wie sehr er von der Neuen schwärmte.
 

“Chiaki, Miya weiß natürlich von der Neuen”, meinte er und schmunzelte, denn so ernst hatte er seinen besten Freund schon lange nicht mehr gesehen. Irgendwie fand er das ziemlich niedlich.
 

“Ist sie denn nicht eifersüchtig?”, fragte er verwundert nach und Yamato konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Das war schon zu amüsant.
 

“Wieso sollte sie?”, hakte Yamato nach. Er wollte den Verdacht auch Chiakis Mund hören. Denn so ganz wusste er noch nicht, worauf der Ältere hinaus wollte.
 

“So wie du von der schwärmst, könnte man meinen, da läuft was zwischen euch”, grummelte Chiaki schließlich. Nun lachte Yamato los und schüttelte nur mit dem Kopf. Das wiederum verwirrte den Chefarzt sehr.
 

“Chiaki... 1. ich bin Miya immer treu gewesen. 2. ich erzähle ihr immer alles und 3.” Er machte eine kleine Pause und sah seinen Freund an. “Aber vor allem 3. ich bin nicht du, der mit jeder, die bei drei nicht auf dem Baum ist, ins Bett steigt.”
 

Für einen Moment klappte Chiaki die Kinnlade hinunter. So scharf hatte Yamato noch nie gegen ihn geschossen. Klar war er nicht begeistert, dass Chiaki einige Frauengeschichten hatte, doch so hatte er es noch nie ausgedrückt. Schluckend biss Chiaki sich auf die Unterlippe und fuhr sich durch seine Haare. “Das... stimmt doch gar nicht”, murmelte er.
 

“Ach ja?”, fragte Yamato und hob eine Augenbraue hoch. “Die letzten Damen an deiner Seite haben es nie bis zum Morgen danach geschafft.”
 

“Ich bin halt nicht der Typ für was festes”, meinte Chiaki gleich abwesend und gemeinsam gingen sie in die Umkleide, um ihre Arbeitskleidung abzulegen.
 

“Ich habe auch nichts dagegen. Es ist dein Leben... aber vergleiche mich bitte nicht mit dir”, zwinkerte Yamato. “Miya weiß alles von mir, denn mein Interesse ist rein beruflich und nicht privater Natur. Auch wenn sie durchaus eine sehr interessante Person ist.”
 

“So so... also stehst du doch auf sie!”
 

“Mach dich nicht lächerlich, Chiaki”, lachte Yamato laut los und auch der Angesprochene lachte mit.
 

“Schon gut, komm lass uns Heim. Ich bin mir sicher deine Schwiegermama hat heute lecker gekocht.”
 

“War klar, dass du nur das Essen im Kopf hast”, schmunzelte Yamato. Mit diesen Worten verdrehte er die Augen und Chiaki grinste.
 

“Na klar... nichts ist besser als Sakuras Gratin”, kam es von ihm und sein Freund lachte. Chiaki lenkte immer schnell von dem Thema. Vor allem dann, sobald es um die Frauen geht oder seine Gefühlslage.
 

Niemanden ließ er an sich heran und das fand Yamato sehr schade, denn eigentlich war er gar nicht so ein übler Kerl. Immerhin kannte er ihn lang genug und auch Miyako meinte mal zu ihm, dass er nur die Richtige brauchte. Da kann man nur gespannt sein, ob es die richtige Frau für ihn gibt., schmunzelte er darüber und nickte schließlich.
 

“Da hast du Recht, aber du fährst”, grinste Yamato. Mal wieder hatte er sich ablenken lassen.
 

“Nur zu gern”, lachte Chiaki und holte seine Autoschlüssel. Die beiden wechselten sich immer ab, schließlich hatten sie die gleiche Arbeitsstelle und auch das gleiche Wohnhaus. Nur wenige Meter trennten sie.
 

Daher wusste Yamato so gut über Chiakis nächtliche Besucherinnen und Aktivitäten Bescheid. Seit der Mittelschule lebten sie beide in dem Wohnhaus Orleans. Chiaki hatte damals keine Lust auf seinen Vater gehabt und hatte eine Wohnung dort bezogen. Yamato lebte dort, da es dichter an der Schule dran war, als auf dem Land, wo er aufgewachsen war.
 

Um genauer zu sein lebten sie im siebten Stockwerk. Aber nicht nur die beiden junge Männer hatten dort ihr Zuhause. Auch Miyako lebte dort mit ihren Eltern. Nachdem sie mit Yamato zusammen gekommen war, zog sie natürlich zu ihm. Zum Glück hatte sie es nicht weit, denn es waren nur zwei Wohnungseinheiten weiter. Dadurch gehörten die drei irgendwie zusammen und Miyakos Eltern zählten beide Jungs zu ihrer Familie. Daher aßen sie öfters mal zusammen.
 

Während der Autofahrt war es eher schweigsam gewesen. Daran war Yamato bereits gewohnt. “Also machst du dich noch frisch und kommst rüber?”, wollte er wissen, nachdem sie den Aufzug bestiegen.
 

“Klar... ich dusche schnell und bin dann da”, meinte Chiaki direkt und Yamato grinste.
 

“Perfekt, dann sehen wir uns in 30 Minuten bei Himuro und Sakura”, lächelte Yamato und der Blauhaarige nickte.
 

Damit verabschiedeten sie sich und Chiaki ging auf die rechte Seite des Stockwerkes, während Yamato auf der linken schritt. In der Wohnung 704 verschwand Chiaki und sein Freund in der 709. Auf jeder Etage waren 10 Wohnungen. Mal kleinere, mal größere. Chiakis eigene vier Wände waren typisch auf einen Single zugeschnitten. Die von Yamato und Miyako war auf Paare ausgelegt. Für jeden Bewohner gab es demnach die perfekte Wohnung.
 


 

Nach einer ausgiebigen Dusche schlüpfte Chiaki in lockere Klamotten. Ein einfaches Shirt und eine Jogginghose. Niemand sonst sah ihn in solchen Sachen, außer seinen Freunden. Zu diesen zählte er auch Miyakos Eltern dazu. Komischerweise versuchten sie nie ihn wegen seines Vaters auszufragen. Sie bekamen damals schon mit, dass er Probleme mit seinem Vater hatte, doch nie mischten sie sich da ein. Genau das mochte er an dem älteren Paar.
 

Beim Rausgehen schnappte er sich noch seine Wohnungsschlüssel und schloss hinter sich ab. Sein Weg führte ihn direkt zur Wohnungsnummer 705. Diese lag schräg gegenüber von seiner. Als er klingelte, öffnete Himuro die Tür und begrüßte den jungen Mann. “Schön, dass du auch Zeit hattest”, lächelte er.
 

“Als ob ich mir das Gratin von Sakura entgehen lassen würde”, grinste er breiter. Das verstand der Ältere nur zu gut, denn seine Frau war eine begnadete Köchin. Einer der Gründe warum er sich in sie immer wieder auf das Neue verliebte.
 

“Kommt ihr, oder wollt ihr an der Tür stehen bleiben?”, neckte Yamato die Beiden. Das mussten sie kein zweites Mal hören, um sich zum Esszimmer zu bewegen.
 

Kaum waren sie am Tisch, schon setzten sie sich alle hin und wünschten sich einen guten Appetit. Beim Essen sprachen sie über alles Mögliche, aber auch über die nächsten Tage. Yamatos 36 Stunden Schicht stand bald wieder an und wie so oft hatte er diese mit Chiaki gemeinsam. “Macht aber keinen Unsinn dabei”, meinte Miyako direkt. Sie kannte die Beiden zu gut, denn in diesen Schichten hatten sie nur Blödsinn im Kopf.
 

“Und wenn wir welchen machen?”, fragte Chiaki grinsend.
 

“Dann werde ich euch doch noch in Handschellen abführen müssen. Es ist nämlich nicht witzig auf dem Revier aus Langeweile an zu rufen”, grummelte sie und Chiaki lachte drauf los. Diese Androhung hatte er nicht zum ersten Mal gehört. Noch nie hatte sie diese wahr gemacht.
 

Selbst Yamato musste grinsen, da es jedes Mal darauf hinaus lief, dass sie Miyako auf der Arbeit anriefen. Das brachte die junge Polizistin immer auf die Palme. Er liebte es sie zu necken und da war ihm auch dieser Schritt nicht zu blöd. Vor allem, weil er ihre feurige Art sehr schätzte. “Wenn ich das mal erlebe, werde ich den Tag rot markieren”, lachte Miyakos Mutter.
 

Noch bevor jemand etwas sagen konnte, klingelte es an der Tür. “Ich gehe schon”, meinte Yamato lächelnd und ging zu dieser. Sogleich öffnete er diese und blinzelte verwundert. Mit diesem Gast hatte er nun wirklich nicht gerechnet.
 


 

Einige Zeit zuvor kam Maron zu Hause an und löste die Nanny ab. Kenji hatte einige neue Bilder gemalt, während er auf seine Mama gewartet hatte. Für gewöhnlich war er da unkompliziert. Denn er kannte es nicht anders. Seine Mutter arbeitete schon seit er denken konnte. “Ich werde schnell duschen und danach machen wir ein paar Crêpes”, lächelte sie ihn an und er strahlte seine Mama an.
 

“Oh ja!”, rief er aus und sie kicherte leise. Ihr Sohn liebte die feinen Pfannkuchen und nur zu gern machte sie ihm damit eine Freude.
 

Daher lief sie schnell ins Bad und stieg direkt unter die Dusche. Sie machte sich frisch und trocknete sich ab. Direkt schlüpfte sie in ihre Unterwäsche. Sie hatte es sich angewöhnt im Bad einige Kleidungsstück zu haben. Da sie öfters müde von der Arbeit heim kam, wollte sie nicht noch Klamotten suchen. Eine einfache Leinenhose und eine Bluse zierten nun ihren Körper.
 

Kaum war sie aus dem Bad draußen, staunte Kenji und pfiff leise. “Gehst du heute aus, Mama?”, fragte er kichernd. Schmunzelnd hob Maron die Augenbraue hoch.
 

“Klar gehe ich heute noch aus. Und zwar mit dem süßesten Mann meines Lebens”, meinte sie und hob ihren Sohn hoch. “Und zwar mit dir, Kenji.”
 

“Aber Mama...”, begann er, doch weiter kam er nicht, da sie ihn gerade durchkitzelte. Lachend versuchte er sich zu wehren, doch gegen seine Mama hatte er keine Chance. Sie kannte seine Schwachstellen. Da war ein Sieg schon vorprogrammiert.
 

“Kein aber, mein Süßer”, meinte sie und trug ihren Sohn zur Küchenzeile. Sie hatten in dieser Wohnung eine Wohnküche. Dabei waren Küche und Wohnzimmer nur durch eine dünnere Wand getrennt.
 

Auf der Arbeitsplatte ließ sie ihren Sohn hinab und er strahlte seine Mutter an. “Machen wir jetzt Crêpes mit Zimt?”, fragte er nach und bekam leuchtende Augen.
 

Allein deshalb bereitete sie nur zu gerne welche zu, um die leuchtenden Augen ihres Sohnes zu sehen. “Oh ja... willst du mir dabei helfen?”, fragte sie und eifrig nickte Kenji und sprang von der Arbeitsplatte, um aus dem Vorratsschrank die Zutaten zu holen.
 

Schon oft half er seiner Mama beim Kochen, aber am meisten beim Backen. Maron machte häufiger Kuchen, Muffins und eben auch Crêpes. Während Kenji ihr alles anreichte, mischte sie bereits den Teig an und bemerkte nicht, dass der Junge stutzte. “Mama?”
 

“Ja, Kenji?”
 

“Da ist kein Zucker mehr”, meinte er direkt und nun blinzelte sie verwundert. Sogleich hockte sie sich zu ihrem Sohn und sah im Schrank nach. Tatsächlich war dort kein Zucker mehr. Sie war sich aber sicher welchen gekauft zu haben. Daher erhob sie sich und sah in einem der Oberschränke nach.
 

Dort fand sie zwar noch Zucker, aber leider absolut nicht genug für den Crêpesteig. “Das gibt es doch nicht”, grummelte sie und Kenji sah seine Mama an.
 

“Also keine Crêpes?”, kam es fragend von ihm. Sie hörte nur zu genau heraus, dass er enttäuscht war.
 

“Ich... frage einfach die Nachbarn nach etwas Zucker”, lächelte Maron ihn an. “Bleib bitte hier. Du kannst etwas Fern schauen, bis ich wieder da bin”, schlug sie vor und da war wieder das Leuchten in seinen Augen.
 

Lächelnd sah sie ihm nach und holte schnell Stift und Zettel, um Zucker drauf zu schreiben. Beim nächsten Einkauf musste sie dies dringen mitnehmen. Die Notiz pinnte sie mit einem Magnet an den Kühlschrank und ging in den Flur. Dort schlüpfte sie schnell in ihre Schuhe. Sie schnappte ihre Wohnungsschlüssel und ging hinaus.
 

Bei ihren direkten Nachbarn klingelte sie und wartete. Doch niemand machte auf, also versuchte sie es an der nächsten Tür, aber auch da wurde die Tür nicht aufgemacht. Für einen Moment wollte sie es sein lassen, aber dann würde sie ihren Sohn enttäuschen und das wollte sie wirklich nicht. Daher ging zur anderen Seite und klingelte bei der Wohnungsnummer 705. Wenn da auch keiner war, da würde sie wohl zum 24-Stunden Laden gehen müssen.
 

Diesmal hatte sie Glück. Die Tür wurde nur wenig später aufgemacht und verwundert blinzelte sie, denn in dieser stand kein geringerer als Dr. Yamato Minatsuki. “Du hier, Maron?”, hörte sie seine Stimme. Dieser klang sehr überrascht.
 

“Yamato”, kam es überrascht über ihre Lippen. “Nun ich... wohne gegenüber und mir ist gerade der Zucker ausgegangen”, erklärte sie wahrheitsgemäß.
 

“Gegenüber? Zucker?”, murmelte Yamato verwundert und Maron schmunzelte.
 

“Mir ist der Zucker ausgegangen und ich habe beschlossen bei den Nachbarn nach zu fragen, bevor ich zum Supermarkt fahren würde”, erklärte sie erneut ihr Anliegen. Nun schien der Chirurg zu begreifen, was die junge Frau ihm sagen wollte.
 

“Ach so... klar, warte einen Moment”, meinte er lächelnd. Sein Gehirn arbeitete an diesem Tag einfach viel zu langsam. Er huschte in die Küche und holte eine der Zuckerpackungen von Sakura.
 

“Was machst du denn da, Yama?”, wollte Miyako hinter ihm wissen. Ihr Mann blickte sie verwundert an und lächelte.
 

“Eine Nachbarin braucht Zucker und ich kaufe deiner Mama morgen welchen nach”, erklärte er, während sie sich auf ihn zu bewegte.
 

“Verstehe... wer ist es denn? Frau Mino von schräg gegenüber?”, fragte sie nach und er schüttelte den Kopf.
 

“Komm ich stelle dir jemanden vor”, meinte er ein wenig geheimnisvoll und ging zurück zur Tür. Miyako folgte ihm natürlich, während Maron brav auf ihren Vorgesetzten gewartet hatte. Dass er ihr Nachbar war, hätte sie niemals im Leben gedacht. Demnach würde er früher oder später die Sache mit ihrem Sohn herausfinden.
 

Als er zurück kam, blinzelte Maron, denn Yamato war nicht alleine. “Maron... darf ich dir meine Frau Miyako vorstellen”, sprach Yamato und blickte seine Kollegin an. “Miyako, das ist Maron, unsere neue Nachbarin und Kollegin im Krankenhaus”, stellte er die beiden Frauen einander vor.
 

“Oh... etwa die Maron?”, fragte Miyako und Maron blinzelte verwundert. Wie es aussah hatte Yamato schon sehr viel von ihr erzählt. “Freut mich dich endlich auch persönlich kennen zu lernen, Maron”, lächelte Miyako die Braunhaarige an.
 

“Freut mich auch, Miyako”, entgegnete Maron die Worte und gaben sich die Hand.
 

“Mein Mann schwärmt nur so von ihrem Eifer.” Bei diesem Kompliment wurde Maron rot um die Nase.
 

“Bitte nicht so förmlich. Einfach du und Maron”, meinte sie direkt und Miyako nickte.
 

“Einverstanden... das gleiche gilt auch für dich”, stimmte Miyako mit ein und Maron nickte.
 

“Hier der Zucker”, sprach Yamato und Maron dankte ihm vielmals dafür. “Wir wohnen übrigens in 709. Meine Schwiegereltern wohnen in dieser Wohnung”, erklärte er.
 

“Gut zu wissen, dass wir Nachbar sind”, lächelte Maron und freute sich wirklich. So hätte sie wenigstens zwei nette Personen in ihrer Umgebung.
 

“Möchtest du... vielleicht mit uns essen?”, schlug Miyako vor und schluckend biss sich Maron auf die Unterlippe.
 

“Danke für die Einladung, aber ich wollte gerade ein paar Crêpes machen”, lehnte sie freundlich ab und verstehend nickte das junge Paar.
 

“Dann schönen Abend noch und bis übermorgen spätestens”, lachte Yamato und Maron nickte. Damit ging sie mit dem Zucker zurück zu ihrer Wohnung.
 

“Wirklich ein lustiger Zufall”, grinste Yamato breiter und blinzelte, als er sah, dass Maron in der 702 verschwand. Sie war die unmittelbare Nachbarin von Chiaki.
 

Das könnte äußerst interessant werden, sobald die beiden sich treffen würden., dachte sich der Chirurg und schloss die Tür, um mit seiner Frau zurück zum Esstisch zurück zu kommen. Er sagte Sakura direkt, dass die neue Nachbarin da war, um sich Zucker aus zu leihen. Schließlich wollte er nicht, dass seine Schwiegermutter nach der Zuckerpackung suchen würde.

Die Katze ist aus dem Sack

Nachdem Maron zurück in ihrer Wohnung war, sah Kenji sie mit leuchtenden Augen an. “Du bist endlich wieder da, Mama”, strahlte er sie an und sie lächelte sanft.
 

“Entschuldige... es hat etwas länger gedauert, bis ich einen Nachbarn zu Hause angetroffen habe”, erklärte sie und hielt triumphierend die Packung hoch. “Aber ich habe den Zucker bekommen. Nun machen wir Crêpes mit Zimt.”
 

Freudig nickte Kenji und holte wieder seinen Hocker hervor, um seiner Mama zu helfen den Teig fertig zu stellen. Kaum waren alle Zutaten in der Schüssel, schon verquirlte Maron alles miteinander. Doch in Gedanken war sie noch bei ihrem Chef. Dass Yamato im selben Wohnhaus lebte, war für sie äußerst überraschend. Nun würde es schwer werden, ihren Sohn vor den Kollegen lange geheim zu halten.
 

“Mama... die Pfanne ist schon heiß”, riss er sie aus den Gedanken. Er war äußerst hibbelig, denn er liebte diese Crêpes. Verwundert blinzelte sie, denn sie war noch weit weg. Den Gedanken schüttelte sie ab und nickte.
 

Sogleich kümmerte sie sich um die Crêpes. Alles andere könnte sie später immer noch klären. Bald würde sie ihre Kollegen einweihen müssen. Zu mindestens Yamato sollte sie darüber informieren, denn er würde es wohl früher oder später herausfinden. Da müsste sie nur zur gleichen Zeit aus der Wohnung mit Kenji gehen wie Yamato.
 

Nach einigen Augenblicken hatte sie einige dünne Pfannkuchen vorbereitet. Sie hatte sich angewöhnt diese in der Pfanne auszubacken, so wie sie es von ihrer Mama gelernt hatte. Zusammen mit Kenji setzte sie sich an den Tisch und aß mit ihm. Der Kleine liebte die Dinger mit Zimt und Zucker. Sie jedoch aß sie gerne mit Marmelade oder Konfitüre. Am liebsten mit Erdbeeren oder Pfirsichen. Wie so oft hatte sie mal wieder viel zu viele gemacht, doch so konnte Kenji sie später auch noch naschen.
 

Den restlichen Abend verbrachten die beiden auf der Couch vor dem Fernseher. Kenjis Lieblingsserie lief gerade. Bei dieser schlummerte er irgendwann ein und sie trug ihn ins Bett. Schmunzelnd deckte sie ihn zu und gab ihm noch einen Kuss auf die Stirn. “Schlaf schön, mein Kleiner”, hauchte sie und sah ihm einen Moment noch beim Schlafen zu.
 

Erst nach einigen Minuten verließ sie sein Zimmer und lehnte sich kurz an die geschlossene Kinderzimmertür. Tiefer atmete sie durch und stieß sich von dieser ab, um in die Küche zu gehen. Diese räumte sie nun in Ruhe auf. Das Geschirr landete in der Spülmaschine und die restlichen Crêpes deckte sie ab. Den ruhigen Augenblick nutzte sie, um all die Dinge zu erledigen, zu denen sie keine Zeit hatte.
 

Es mussten noch ein paar Anträge ausgefüllt werden. Zudem brauchte sie eine Nanny, die auch nachts arbeiten könnte. Immerhin wusste sie nicht, wie lange sie sich noch vor den Nachtschichten drücken könnte. Da Kaiki und Kagura von Kenji wussten, hatten sie vorübergehen bei ihr keine dieser Schichten eingeplant. Das würden sie erst tuen, sobald Maron nachweisen könnte, dass Kenji versorgt war. Beide Männer waren keine Unmenschen.
 

Das erleichterte ihr das Einleben ungemein. Früher konnte sie ihn öfters mitnehmen, doch das konnte sie nun nicht mehr machen. Schließlich würde er bald in die Schule kommen und da brauchte er einen geregelten Ablauf. Während sie sich durch die Angebotsseite der Nanny-Agentur durchblätterte, kam ihr wieder in den Sinn, dass sie sich bei ihren Nachbarn noch gar nicht vorgestellt hatte.
 

Normalerweise würde sie das tun, doch irgendwie klappte es absolut nicht. Kaum war sie eingezogen, musste sie auch schon Arbeiten. Die freien Tage nutzte sie für die schulischen Vorbereitungen ihres Sohnes. Sie kam noch nicht einmal dazu die fehlenden Möbel zu organisieren. Aber darum musste sie sich nun nach und nach kümmern. Also erstellte sie eine Liste, was sie noch brauchte. An der ersten Stelle stand die Nanny. Jedoch war das Angebot sehr mau.
 

Sobald der Alltag Einzug bekommen würde, würde sie sich bei ihren Nachbarn vorstellen. Ganz offiziell und auch mit Kenji, denn er gehörte zu ihr. Sie vermied es zwar oft ihn zu erwähnen, denn sie wollte kein Mitleid haben. Ihr Sohn war ihre Sonne, ihr hellster Stern und der Grund, warum sie sich niemals unterkriegen lassen würde. Demnach wäre es falsch ihr Mitleid entgegen zu bringen. Deshalb hatte sie es sich angewöhnt nur wenige Leute in ihr Leben mit ein zu beziehen.
 


 

Die nächsten Tage verliefen viel zu schnell an Maron vorbei. In dieser Zeit musste sie höllisch aufpassen, dass Yamato sie nicht mit ihrem Sohn gemeinsam sah. Sie wollte es ihm in einer ruhigeren Minute sagen, doch durch die Arbeit gab es diese leider nicht. Yamato hatte sehr viel Stress und auch Maron war mehr als ausgelastet. Zudem stand die 36 Stunden Schicht schon längst bei den Ärzten an. Bald würde diese auch bei dem Pflegepersonal sein, doch noch immer hatte Maron keine Lösung parat.
 

Noch immer hatte sie keine Nanny gefunden, die auch länger als Mitternacht arbeiten wollte. Sie hatte schon damals 20 % drauf gelegt, wenn diese auch die Nachtschicht arbeiteten, doch das schien hier schwieriger zu sein jemanden zu finden. Momokori war leider um einiges kleiner als Tokyo. Sie musste noch einmal durchdenken, ob sie es sich leisten könnte für diese Schichten jemanden von außerhalb zu holen. Denn da würden Anfahrtskosten auch noch entstehen.
 

Aber jetzt kümmerte sie sich um ihren Sohn. Gerade half sie ihm seine Schuluniform der Grundschule anzuziehen. Stolz und Wehmut vermischten sich in ihr. Ihr kleiner Junge würde nun tatsächlich in die 1. Klasse gehen. “Du siehst toll aus, Kenji”, flüsterte sie überwältigt und strich durch seine braunen Haare. Diese waren nicht kurz geschnitten und hingen ihm wirr über der Stirn.
 

“Mama... das ist mir peinlich”, nörgelte er, denn er erkannte ihre Tränen in den Augen. Sie war so gerührt von diesem Moment, dass diese einfach in ihr aufstiegen. Schnell blinzelte sie diese fort und nickte.
 

“Entschuldige mein Großer”, sprach sie und sah nochmal nach, ob seine Uniform richtig saß. Augenrollend sah der Junge seine Mama an.
 

“Musst du nicht arbeiten?”, fragte er verwundert, denn für gewöhnlich wäre seine Mama schon auf der Arbeit.
 

“Nein... ich habe frei bekommen, damit ich dir den Schulweg erklären kann, denn nicht immer werde ich es schaffen dich abzuholen oder auch hinzubringen”, meinte sie schuldbewusst und kaute auf ihrer Unterlippe herum.
 

“Aber Mama! Ich bin doch schon groß”, sprach er und streckte seine Brust raus, um größer zu wirken. Das brachte sie zum Lachen und sie nickte.
 

“Stimmt, mein Großer”, hauchte sie und wuschelte durch seine Haare. Auch wen er kindlich brummte, so genoss er genau diese Berührungen sehr. Seine Mama war alles für ihn.
 

“Ich schaffe das schon bis die Nanny da ist”, sprach er voller Zuversicht aus und sie schmunzelte. Er war für sein Alter wohl weiter als andere, doch das lag wohl auch mit daran, dass sie von Beginn an viel arbeiten musste.
 

“Prima, dann sollten wir los, sonst kommen wir noch zu spät und das wollen wir doch nicht”, erklärte sie und er nickte sofort eifrig.
 

Sogleich kontrollierte sie seinen Schulranzen und packte auch sein Pausenbrot und Trinkflasche ein. Gemeinsam gingen sie hinaus und Maron nahm ihre Schlüssel noch mit. Sie schloss die Wohnung hinter sich ab und Kenji wartete solange beim Aufzug auf sie. Als sie bei ihm stand, nahm er ihre Hand und sie machten sich auf den Weg zur Grundschule.
 

Sie brauchten gemütliche 20 Minuten zum Gebäude und viele Straßen müssten sie dabei nicht überqueren. Das erleichterte die junge Mutter sehr, denn so konnte sie sich sicher sein, dass Kenji das nach einigen Tagen auch alleine schaffen könnte. Obwohl sie ihn nur ungern dies alleine machen lassen wollte, aber viele Möglichkeiten hatte sie leider nicht mehr. Vor allem da die Agentur einfach zu wenige Angebote von Nannys hatte.
 


 

Die Einschulung verlief ganz unspektakulär. Der Schulleiter hatte eine Rede gehalten, die Eltern und neuen Schüler begrüßt. Diese wurden in ihre Klassen eingeteilt und schon ging es für die Kleinen auch los. Maron hatte ihrem kleinen Wirbelwind mit Wehmut nachgesehen und hoffte, dass alles gut gehen würde. Sie würde ihn später wieder abholen und zusammen essen gehen.
 

Nun hatte sie einige Stunden Zeit und das nutzte sie dazu, um nach Hause zu gehen und die Wohnung wieder auf Vordermann zu bringen. Danach war sie Einkaufen, überlegte dabei was sie kochen sollte und vor allem aber wie sie ihrem Chef erklären sollte, dass sie Alleinerziehend war. Sie haste die bemitleidenden Blicke. Klar war es schwer, doch sie musste das nicht auch noch jedes Mal in den Augen der anderen sehen.
 

Auch wenn sie ihren Ehemann sehr früh verloren hatte, so hatte sie das überwunden. Jedoch musste sie das nicht jedes Mal auf das Neue hören, wie leid dies den anderen tat. Schnell vertrieb sie die trüben Gedanken und packte noch Obst und Gemüse ein. So konnte sie später Kenji sein Lieblingsessen machen und natürlich hatte sie auch einige Packungen an Zucker geholt, damit ihr so etwas wie letztens nicht mehr passieren konnte.
 

Sie hatte die ausgeliehene Packung bereits zurück gegeben und sich artig dafür bedankt, auch wenn sie zunächst einer überraschten älteren Frau gegenüberstand. Doch dann erinnerte sie sich an Yamatos Worte und identifizierte die Dame als seine Schwiegermutter. Sie war sehr freundlich, war äußerst sympathisch und stellte sich als Sakura vor. Mit ihr würde Maron sicher eine hilfsbereite Nachbarin haben. Für den Fall, dass sie mal wieder etwas vergessen hatte zu kaufen. Genau ihr begegnete sie diesmal auch wieder.
 

“Hallo, Maron, schön dich zu sehen”, grüßte sie und die Angesprochene lächelte sanft.
 

“Hallo, Sakura, wieder beim Einkaufen?”, fragte sie kichernd und die Ältere nickte.
 

“Ich habe heute meinem Mann Steaks versprochen und nun will ich frisches Fleisch holen”, erklärte sie.
 

“Verstehe... ich hatte vorhin noch welches gesehen”, murmelte sie in Gedanken und Sakura ließ sich von ihr führen. Die Ältere mochte die junge Frau sehr. Sie war im gleichen Alter wie ihre Tochter Miyako. Es war erfrischend mit ihr zu sprechen, denn sie zog von der Großstadt zu ihnen.
 

“Das ist großartig, danke, Maron”, lächelte sie sanft und diese nickte erfreut.
 

“Ich freue mich, dir helfen zu können.” Beide hatten sich schnell darauf geeinigt sich zu duzen. Maron fühlte sich so einfach viel wohler, genau wie Sakura.
 

“Ich habe deinen Wagen gar nicht gesehen, bist du etwa zu Fuß hier?”, kam es Sakura in den Sinn, während sie das Fleisch inspizierte und ihren Einkaufswagen packte.
 

“Äh... ja... ich war gerade unterwegs und da viel mir ein, dass ich noch Gemüse und Obst holen wollte”, sprach sie aus. Es war zwar nur die halbe Wahrheit, doch das andere wollte sie der Älteren nicht auf die Nase binden.
 

“Oh... und dann ist es mehr geworden, als man dachte?”, wurde sie gefragt. Mit einem Blick zum Einkaufswagen seufzte Maron etwas und nickte schließlich.
 

“Das ist oft so... hatte eigentlich vor, weniger zu holen.”
 

“Soll ich dich gleich mitnehmen? Wir haben doch den gleichen Weg”, bot Sakura direkt an.
 

“Das ist sehr lieb, aber...”, begann Maron, doch die Ältere winkte gleich ab.
 

“Kein Aber... ich nehme dich gerne mit, dann musst du nicht so schwer tragen”, erklärte sie fürsorglich. Da kam einfach die Mutter aus Sakura heraus, denn sie könnte es sich nicht verzeihen, wenn sie Maron den Weg zu Fuß gehen lassen würde. Es war zwar nicht allzu weit, jedoch würden ihre Taschen recht schwer werden.
 

“Na gut”, seufzte Maron ergeben. “Aber nur wenn ich dir zum Dank einen Kuchen backen darf.”
 

“Einen Kuchen?”, blinzelte Sakura und Maron nickte eifrig.
 

“Ja... ich habe lange Zeit in Frankreich gelebt und daher backe ich gerne französische Kuchen”, erklärte die Jüngere mit leuchtenden Augen.
 

“Oh... das klingt äußerst interessant. Es wäre mir eine Ehre, davon zu kosten, Maron”, sprach Sakura mit neugieriger Stimme und war wirklich gespannt darauf.
 

Damit war das geklärt und Maron holte noch einige Zutaten, die sie für eine ‘Tarte au chocolat’ brauchen würde. Natürlich nahm sie dafür die doppelte Menge, denn Kenji sollte auch eine kleinere Tarte bekommen. Wie es sich für ein Kind gehörte, mochte er Schokolade sehr. Demnach landete jede Menge Schokolade im Einkaufwagen.
 

An der Kasse zahlten die Damen und verpackten ihre Einkäufe. Zusammen gingen sie zu Sakuras Wagen und verstauten die Tüten im Kofferraum. Danach setzten sie sich in den Wagen und Sakura fuhr los. Nicht mal fünf Minuten später waren sie schon am Wohnhaus. Gemeinsam stiegen sie aus, holten ihre Nahrungsmittel heraus und fuhren mit Fahrstuhl nach oben. Maron würde später noch ihre Post prüfen, da sie sowieso nochmal die Wohnung verlassen würde.
 

Im siebten Stockwerk trennten sich die Wege der beiden und sie verabschiedeten sich. Maron brachte ihre Einkäufe hinein und räumte sie aus. Sie überlegte noch, was sie brauchen würde um die Tartes zu machen, weshalb sie die Zutaten dafür draußen ließ. Zwei Formen holte sie heraus und lächelte. Eine normale Größe mit dem Durchmesser 28 und eine mit 20. So machte sie sich daran alles zusammen zu mixen und zu backen. Sie war voll und ganz in ihrem Element.
 

Nach und nach landeten die Formen im Offen und sie räumte die Küche auf. Ein Blick zur Uhr verriet ihr, dass sie sich noch gemütlich frisch machen konnte, ehe sie Kenji von der Schule abholen müsste. Ihr Junge war nun tatsächlich ein Grundschüler. Noch immer konnte sie es nicht fassen, wie schnell die Zeit verlief. In Erinnerung schwelgend ging sie in ihr Schlafzimmer, holte aus der Kommode ihre Unterwäsche und lief ins Bad.
 

Nach einer erfrischenden Dusche wickelte sie sich die Haare in ein Handtuch und lief nur in Unterwäsche in die Küche, um die Tartes heraus zu holen. Ein wenig würden diese noch abkühlen können. Sogleich eilte sie ins Schlafzimmer und schnappte sich aus ihrem provisorischen Schrank eines ihrer Blusen und dazu einen knielangen Rock. Damit kleidete sie sich und kehrte ins Wohnzimmer zurück.
 

Dort stöberte sich noch etwas im Internet, um sich nach einem schönen Bett umzusehen. Seit dem letzten Umzug besaß sie nur eine Schlafcouch, doch sie sehnte sich schon nach einem richtigen Bett. Sie war da jedoch äußerst anspruchsvoll. Es sollte groß genug sein, gemütlich und sie wollte schon immer ein Himmelbett haben. All das zusammen war schwer zu finden, aber diesen Traum würde sie sich irgendwann schon noch erfüllen.
 

Danach frisierte sie sich, brachte sie die Tarte zu Sakura und machte sich auf den Weg, um Kenji abzuholen. Vor der Schule wartete sie auf ihren Jungen und empfing ihn mit einem Lachen. Er strahlte seine Mama an und erzählte ihr von seinem Schultag. Voller Elan und Freude. Das zauberte Maron ein Lächeln auf die Lippen. So kam der Heimweg beiden viel kürzer vor.
 


 

Langsam aber sicher pendelte sich der Alltag bei Maron und Kenji ein. Eine feste Nanny hatte sie noch nicht gefunden, daher kam es durchaus vor, dass die Damen alle drei Tage wechselten. Für die Nachtdienste hatte sie bis lang keine gefunden. Daher machte sie nur verlängerte Spätschichten, doch das störte niemanden von Yamatos Station. Die Kollegen waren alle sehr freundlich und nett.
 

Einmal waren sie sogar alle kurz mal in einer Bar, um sich etwas kennen zu lernen, doch auch da ging Maron Punkt 22 Uhr nach Hause, um die Nanny abzulösen. Nur selten ließ sich eine darauf ein bis 23 Uhr dort zu sein. Auch wenn Maron gut zahlte, war es scheinbar keine Frage des Geldes. Jedoch ändern konnte sie daran nichts, weshalb sie hoffte, dass sie bald jemanden finden würde. Denn sie sollte ab der kommenden Woche in einem neuen Team mitarbeiten.
 

Noch konnte sie ihren Sohn aus dem Spiel halten und sogar Yamato hatte noch nichts mitbekommen. Sie kam gerade von ihrer Frühschicht Heim und nahm eine erfrischende Dusche, ehe sie zur Schule gehen würde, um Kenji abzuholen.
 


 

Der Junge verließ nach dem Unterricht das Gebäude. Da er seine Mama nicht entdeckte, ging er langsam los nach Hause. Er kannte den Weg schon auswendig, weshalb es ihm nichts ausmachte. Öfters spielte er auf dem Spielplatz an dem er vorbei kam, ehe seine Mama ihn da abholte. Auch diesmal konnte er nicht widerstehen. Seinen Schulranzen stellte er bei einer Bank ab und lief zu den Rutschen. Er liebte es sehr. Dabei verlor er auch gerne mal die Zeit.
 

Kichernd lief er zu seiner Tasche und holte seine Trinkflasche heraus. Kräftige Schlucke folgten, denn er war fast am Verdursten. Genau dabei wurde er von Miyako entdeckt, die gerade von ihrer Schicht Heim fuhr. Natürlich erwachte dabei ihr Instinkt als Polizistin. Sogleich fuhr sie auf einen Parkplatz und stieg aus. Es war sonst keiner weit und breit zu sehen, weshalb sie näher hinging.
 

“Hallo, Kleiner”, grüßte sie ihn und Kenji zuckte zusammen. Er hatte nicht damit gerechnet eine fremde Stimme zu hören. Überrascht sah er in die Richtung und erblickte die Lilahaarige. Ein wenig unsicher klammerte er sich an seine Flasche und schluckte.
 

“Ich... darf nicht mit Fremden sprechen”, meinte er direkt und Miyako lächelte sanft.
 

“Das stimmt... Ich heiße Miyako und wohne hier in der Nähe”, stellte sie sich vor und er legte den Kopf schief. “Und wie heißt du?”, wollte sie wissen.
 

“Ich... bin Kenji”, erklärte er und lächelte die Ältere kindlich an. Er war ein richtig süßer Junge.
 

“Freut mich, Kenji”, sprach sie aus und hockte sich zu dem Jungen hin. “Und wo ist... deine Mama?”, fragte sie weiter.
 

“Sie ist noch arbeiten, aber kommt sicher gleich”, antwortete er direkt und nun war es Miyako, die den Kopf schief legte. Sie versuchte das noch zu verarbeiten, wie das möglich sein könnte, da wurde sie schon aus den Gedanken gerissen. “Mama!”, rief Kenji aus, ließ die Flasche fallen und lief direkt zu der Braunhaarigen, als er sie entdeckt hatte.
 

Maron war ein wenig verwundert, dass jemand bei ihrem Sohn, doch sie kümmerte sich erst um ihren Sonnenschein. Sie ging in die Hocke und empfing ihn mit offenen Armen. “Na mein Großer... wartest du schon lange?”, wollte sie wissen.
 

“Nein, Mama... ich habe gerutscht und gerade was getrunken”, erklärte er und schmiegte sich an ihre Brust. Lächelnd drückte sie ihn an sich und blickte zu der Person, die bei ihrem Sohn war. Ihre Augen wurden größer und sie schluckte schwerer. Sie erkannte Yamatos Ehefrau und die Erkenntnis traf sie nun, dass damit wohl Yamato von Kenji erfahren würde.

Problemlösung

Maron hob Kenji hoch und hielt ihm einen Arm unter seinen Po. Ihr Sohn kuschelte sich direkt vertrauensvoll an sie. Noch einmal atmete sie tiefer durch, ehe sie zu Miyako und dem Schulranzen ging. Unsicherheit ragte in ihrem Inneren weit über alle anderen Emotionen. Es war für Maron ungewohnt und auch etwas peinlich, dass die Gleichaltrige das mit Kenji auf diese Weise erfuhr.
 

Demnach wusste sie nicht, was die Frau von ihr hielt und halten würde. Nun vermischte sich auch Angst mit ihrer Unsicherheit. Schließlich hatte sie Angst, dass Miyako sie für eine verantwortungslose Mutter hielt. Denn es wäre falsch, da Kenji für gewöhnlich nicht oft alleine war. Es kam zwar hin und wieder vor, dass er einige Minuten warten müsste, doch Maron versuchte es so gut wie sie konnte zu vermeiden. Sie hasste es selbst, wenn er alleine war, aber die Ablöse verlief nicht immer so reibungslos.
 

“Hallo, Maron”, kam es von Miyako. Leider konnte die Angesprochene aus der Stimme nicht genau heraushören, wie die Dunkelhaarige drauf war. Denn es war ihr nicht möglich zu erkennen, ob Miyako ihr gegenüber gut gesinnt war oder nicht.
 

“Hallo... Miyako”, sprach Maron zögernd und setzte Kenji auf die Bank. Er ließ die Füße baumeln und blickte neugierig von seiner Mama zu der Frau. Scheinbar kannten sie sich, weshalb er nicht weiter nachfragte. Ihre Gespräche waren ihm einfach viel zu langweilig.
 

“Mama? Darf ich rutschen gehen?”, fragte er demnach.
 

“Natürlich, mein Großer”, sprach sie sanft und freudig sprang er schon der Bank. Sofort lief er zu der Rutsche, nur um darauf zu klettern und sich kichernd runtergleiten zu können. Sie sah ihm noch kurz nach und lächelte. Er konnte schon immer eines auf ihre Lippen zaubern.
 

“Du hast einen Sohn?”, holte Miyako sie aus ihren Gedanken heraus. Verwundert blinzelte Maron und blickte zu der anderen, während diese die Trinkflasche des Jungen anhob. Die Flasche gab Miyako direkt an Maron, welche sie entgegen nahm, nur um sie direkt wieder in den Schulranzen von Kenji zu packen.
 

“Ja... ich habe einen Sohn”, bestätigte Maron nach einer Weile. Sie schluckte etwas unsicher und setzte sich auf die Bank. Miyako blinzelte verwundert, denn mit der Zustimmung hatte sie nicht direkt gerechnet. Immerhin hatte Maron den Kleinen nun schon einige Wochen verschwiegen.
 

“Aber... Yamato hat mir nichts davon erzählt”, sprach sie überrascht aus, denn ihr Mann sprach oft über neue Mitarbeiter und da erzählte er auch ein wenig mehr. Natürlich nichts, was privat wäre oder nicht weiter gesagt werden dürfte. Beide hatten trotz ihrer Ehrlichkeit zu einander, eine Schweigepflicht gegenüber dritter Personen.
 

“Er weiß... scheinbar auch noch nichts davon”, sprach Maron und spielte nervös mit ihren Fingern. Miyako setzte sich zu der Braunhaarigen auf die Bank und behielt die neue Nachbarin im Auge.
 

“Aber... sowas ist wichtig in eurem Beruf. Es steht doch in der Personalakte, oder?”, brachte Miyako hervor und Maron kaute ein wenig an ihrer Unterlippe herum. In diesem Punkt hatte die Dunkelhaarige natürlich recht. Für Maron gab es nur eine Erklärung für Yamatos Unwissenheit.
 

“Wir hatten in der Arbeit so viel zu tun, dass Yamato dafür wohl noch keine Zeit hatte”, verließ es ehrlich ihre Lippen. Verstehend nickte Miyako, denn sie kannte ihren Mann nur zu gut. Er studierte immer die Personalakten seiner Teamkollegen, jedoch war in den letzten Wochen ziemlich viel zu erledigen.
 

“Okay, das klingt absolut plausibel und ist auch wahr”, seufzte sie demnach und blickte zu Maron. “Aber von dir aus hast du nie etwas erwähnt. Warum denn nicht?”, wollte sie wissen, denn das interessierte sie sehr.
 

“Das ist eine verdammt lange Geschichte, Miyako”, meinte Maron seufzend und ehrlich, während sie zu der anderen Frau auf sah. Sie kannten sich nun fast einen Monat lang und noch nie hatte sie Kenji mit einer einzelnen Silbe erwähnt oder gar angedeutet, dass es da jemanden gab.
 

“Ich habe Zeit, Maron”, kam es einfühlsam von der Dunkelhaarigen. Sie setzte sich bequemer hin und erwiderte den Blick von Maron. Diese schluckte einmal schwerer, doch sie hielt den Augenkontakt aufrecht. Während Kenji auf der Rutsche spielte, hatte sie genug Zeit mit Miyako zu sprechen.
 

Diese schien das ernst zu meinen, weshalb die Braunhaarige einmal tiefer durchatmete und nervös an ihrer Unterlippe kaute. Sie wusste nicht, wo genau sie beginnen sollte. Daher brauchte sie etwas länger, um die richtigen Worte zu finden. Sie wusste nicht, wie sie das der anderen Frau erklären sollte. “Weißt du... es liegt nicht daran, dass ich mich für meinen Sohn schäme, oder ihn verheimlichen will.”
 

Mit diesen Worten sah Maron zu der anderen Frau und sie nickte. Damit würde sie wissen, dass es andere Hintergründe haben könnte. “Was genau ist es dann?”, fragte sie demnach nach. Noch einmal atmete Maron durch und überlegte, wie sie nun beginnen sollte zu erzählen.
 

“Ich bin zwar in Japan geboren, doch nach meinem vierten Lebensjahr wuchs ich in Europa auf. In Frankreich, genauer gesagt in Paris”, erklärte sie und verwundert legte Miyako den Kopf schief. Es war nicht ganz klar, worauf die Braunhaarige hinaus wollte. Diese Verwirrung konnte Maron sich denken, weshalb sie das aufklärte: “Nun, es liegt an dem Alter der Volljährigkeit. In Europa ist man dies mit 18 Jahren. In Japan erst mit 21.” Nach einer kurzen Pause und einem Blick zu Kenji fügte sie hinzu: “Kenji ist 6.”
 

Bei diesen Worten bekam Miyako große Augen. Die Ausführung klang einleuchtend und sie runzelte etwas die Stirn, da sie die Bedeutung nun zu ihr durchgedrungen war. “Das... heißt... du hast ihn mit 19 bekommen?”, hakte sie nach und Maron nickte zustimmend.
 

“Ich habe im selben Jahr noch geheiratet, als ich 18 wurde. Relativ rasch nach der Hochzeit kam auch schon Kenji. Da mein Mann gut verdiente, konnte ich nach einem Jahr meine Ausbildung beginnen. Ich war Jahrgangsbeste und konnte dadurch fast ein Jahr früher diese beenden. Danach...” Hier schluckte Maron und wirkte unsicher. “Kurz nach dem Abschluss meiner Ausbildung, hatte mein Mann einen Unfall.”
 

An dieser Stelle stoppte Maron und sah erneut zu Kenji, der mittlerweile kichernd schaukelte. Er war eine richtige Frohnatur, ein wahrer Sonnenschein. “Was genau ist passiert?”, wollte Miyako wissen.
 

“Er hatte einen Autounfall. Er war auf dem Weg zurück von seiner Geschäftsreise. Er lag einige Wochen im Koma danach und...”, berichtete sie und schluckte schwer. Sie musste einmal durchatmen, ehe sie wieder ihre Sprache wieder fand. “An den Folgen des Unfalles verstarb er schließlich.”
 

“Oh... es...”, begann Miyako eine Entschuldigung, jedoch schnitt Maron ihr direkt das Wort ab.
 

“Nein”, unterbrach sie die Gleichaltrige. “Genau dieses Mitleid will ich nicht hören. Genau deshalb will ich nicht, dass die Leute direkt von Kenji erfahren. Zum einen war er noch viel zu klein, um alles zu begreifen. Zum anderen würde es...”
 

“Es dich noch weiter aufwühlen?”, hakte die Dunkelhaarige nach und Maron nickte.
 

“Genau das kommt hinzu”, meinte sie ehrlich, denn es belastete sie immer noch. Doch etwas daran ändern konnte sie leider nicht. Miyako blickte sie verwundert an, doch auch sie nickte. Sie konnte sich schon denken, was Maron damit sagen wollte. Ihre Polizeiader kam hindurch, denn sie hatte noch ein paar mehr Fragen, die ihr auf der Zunge brannten.
 

“Du hast aber auch Angst, dass man dich mit anderen Augen sehen könnte?” Maron nickte. “Verstehe, da wäre auch noch das Problem mit der Volljährlichkeit und natürlich die Tatsache, dass du alleinerziehend bist. Wobei letzteres weniger schlimm ist, denn es gibt genug Frauen, die alleine ein Kind großziehen”, kam es aufmunternd von Miyako.
 

“Danke dir”, meinte Maron erleichtert. Die andere Frau war weder vorwurfsvoll, noch mitleidig. Der jungen Mutter fiel ein Stein vom Herzen. Aber die Neugier in Miyako gewann, da sie noch einiges wissen wollte.
 

“Aber was ist mit deinen Eltern? Mit seinen Eltern?”, fragte sie weiter und Maron seufzte.
 

“Meine Eltern starben, als ich 15 war. Da sie beide genug Geld zurück gelegt hatten, blieb ich auf dem Internat in Paris und machte meinen Abschluss. Meinen Mann kannte ich schon damals einige Jahre und er war damals eine Stütze für mich. Er hatte mich aufgefangen, als das mit meinen Eltern passierte.”
 

“Daher die Heirat mit der Volljährlichkeit?”, wollte sie noch wissen. Miyako war durch und durch Polizistin, weshalb sie die Fakten geschickt erfragte, um an die richtigen Antworten zu kommen. Maron merkte noch nicht, dass sie verhört wurde.
 

“Ja. Er wollte mich damit absichern”, sprach sie und sah zu der Dunkelhaarigen. “Seine Eltern wollten nach dem Unfall nichts mehr mit mir zu tun haben. Ihrer Meinung nach war ich schuld daran, dass er so schnell gefahren war. Er hatte sich beeilt, um zu mir und Kenji zu kommen.”
 

“Ernsthaft? Wie können sie sowas nur denken?”
 

“Das war auch mein erster Gedanke”, meinte sie und seufzte. “Aber ich kann an der Vergangenheit leider nichts ändern. Deshalb musste ich mich und vor allem Kenji schützen. Aus diesem Grund bin ich weggezogen. Ich musste raus aus Paris. In Tokio kam ich bei einer Freundin unter. Sie hatte auf Kenji aufgepasst, während ich gearbeitet habe. Dank ihr konnte ich alle Schichten fahren und von Kenji erfuhren nur diejenigen, denen ich genug vertraue.”
 

“Moment... vertrauen?”, fragte sie nach und blinzelte verwundert darüber. “Wurde es schon einmal gebrochen?”, kam es eher fassungslos Miyako über die Lippen.
 

“Nicht nur einmal... Ich bin äußerst vorsichtiger geworden, denn noch mehr Verluste werde ich nicht einfach wegstecken können. Vor allem nicht, wenn Kenji darunter leiden müsste. Das könnte ich nicht ertragen. Er ist mein Ein und Alles”, sprach Maron ehrlich aus und das konnte Miyako absolut nachvollziehen. Sie hatte zwar keine Kinder, doch für ihre Eltern war sie auch die wichtigste Person. Kein Wunder, dass Maron nun Probleme damit hatte, andere einzuweihen.
 

“Oh, Maron. Da hast du schon einiges miterleben müssen”, bemerkte Miyako und blickte zu dem Jungen. “Nun verstehe ich dich auch um einiges besser. Daher sind wir uns auch so selten begegnet und das ist auch der Grund dafür, dass du dich auch nicht den Nachbarn vorgestellt hast.”
 

“Damit triffst du den Nagel auf den Kopf”, meinte Maron, denn Miyako war wahrlich scharfsinnig. Sie brachte alles auf den richtigen Punkt und das ganz und gar ohne vorwurfsvollen Ton. Beide Damen lachten fast zeitgleich auf, weshalb nun all der Druck von der Braunhaarigen abfiel. Ein Ballast weniger, der ihr auf der Seele lastete.
 

“Das ist doch irgendwo mein Job”, erklärte Miyako schmunzelnd und da konnte Maron ihr nur zustimmen. “Ich kann dich verstehen. Ich hätte auch vorbehalte, besonders wenn man nicht nur an sich, sondern auch an jemand anderes denken muss. Es ist bestimmt nicht so einfach.”
 

“Ich achte einfach viel zu sehr darauf mit wem ich was teile. Es liegt wirklich nicht an euch”, meinte Maron erklärend und ihre Banknachbarin nickte.
 

“Vorsicht schadet nicht. Doch du kannst uns vertrauen. Meine Mutter mag dich sehr”, schmunzelte die Dunkelhaarige und Maron wurde etwas verlegen. Noch bevor sie etwas sagen konnte, fügte Miyako hinzu: “Sie hat begeistert von deinen Kochkünsten geschwärmt.”
 

“Ich... Also... Ich denke Sakura übertreibt ein wenig”, stammelte Maron, denn sie hatte nicht mit solchen Worten nicht gerechnet. Sanft lächelte Miyako ihre neue Freundin an.
 

“Das glaube ich nicht... Mama liebt gute Gerichte und von deinen schwärmt sie immer wieder”, meinte sie lächelnd, denn ihre Mutter beneidete dies sehr. Vor allem die neuen und unbekannte Speisen hatten sie verzückt. “Du bist uns schon ans Herz gewachsen und deshalb kannst du uns vertrauen, Maron. Und falls du jemanden brauchst, der auf Kenji aufpasst, lass es mich wissen”, sprach sie sogleich aus und der Braunhaarigen klappte der Mund auf.
 

“Was?!”
 

“Nun ich arbeite im Moment nur im Büro und bin meistens nach 15 Uhr fertig. Da könnte ich auf dem Heimweg eben an der Schule vorbei fahren und Kenji mitnehmen. Dann musst du dich nicht abhetzen.”
 

“Du... meinst das Ernst?”, hakte Maron nach und die Polizistin nickte sofort.
 

“Absolut, mein voller Ernst sogar”, sprach sie und lächelte, denn Kenji sprang gerade von der Schaukel und kam zu ihnen gelaufen, um durstig zu trinken.
 

“Das... wäre toll, aber nur, wenn es dir keine Umstände macht”, sprach Maron verlegen aus und sie sah zu ihrem Sohn. Ein Lächeln zierte ihre Lippen und sie überlegte einen Moment. “Wenn ich mich noch richtig erinnere, hat Yamato am Samstag diesmal frei oder?”
 

Bei der Frage blinzelte Miyako, aber sie nickte, denn sie kannte den Dienstplan ihres Mannes auswendig. Nach diesem hatte sie ihre Arbeitszeiten eingeteilt. “Wieso fragst du?”
 

“Nun... ich... sollte ihm und deinen Eltern vielleicht den Kleinen vorstellen und würde euch demnach zum Mittagessen einladen, wenn... ihr natürlich wollt”, sprach die Braunhaarige.
 

“Oh eine Einladung? Das wäre toll”, freute sich Miyako sichtlich darüber.
 

“Würdest du... ihn solange noch verschweigen?”
 

“Natürlich... es liegt an dir ihn den anderen vorzustellen”, erklärte die Dunkelhaarige und lächelte sanft.
 

“Kenji... das ist Miyako eine unserer Nachbarin”, meinte Maron an ihren Sohn und dieser kicherte.
 

“Sie ist nett”, strahlte er seine Mama an und Miyako wurde verlegen. Es war ungewohnt, denn meist war sie die zickige.
 

“Danke und du bist ein kleiner Charmeur”, entgegnete Miyako und lächelte den Sohn ihrer Freundin an. Kenji verstand zwar das Wort ‘Charmeur’ nicht, aber da die Frau lächelte, musste das was Gutes sein.
 

Maron kicherte leise und streichelte Kenji durch die Haare. “Darf ich dich Tante nennen?”, fragte er und blickte zu der Dunkelhaarigen. Diese bekam ganz große Augen, der Kleine schien sie damit schon als Freund an zu sehen.
 

“Von mir aus gerne... und was hältst du davon, wenn ich dich abholen, wenn deine Mama nicht kann?”, fragte sie ihn und diesmal bekam er große Augen. Unsicher blickte er zu seiner Mama, doch als Maron nickte, strahlte er sie an.
 

“Oh ja... Das wäre toll, dann kann Tante mit mir etwas spielen, bis Mama kommt”, freute er sich und Maron wollte ihm das mit dem Ausspielen ausreden, doch Miyako legte eine Hand auf ihre.
 

“Das klingt nach einer tollen Idee”, meinte die Polizistin. “Und am Samstag lernst du meinen Mann und meine Eltern kennen, dann können wir alle zusammen spielen. Du magst doch sicher Kartenspiele, oder?”
 

“OH JA!”, rief Kenji aus und strahlte die beiden Frauen erfreut an. Maron schmunzelte leicht, während Miyako mit ihm zusammen sich freute und grinste.
 

“Gut, dann lade ich noch Sakura gleich ein und wir werden einen schönen Samstag miteinander verbringen.”
 

Zustimmend nickte die Dunkelhaarige und sie machten sich auf den Weg nach Hause. Jeder ging in seine eigene Wohnung und später lud Maron Sakura und Himuro zum Mittagessen am Samstag ein. Das ältere Paar freute sich über diese Einladung und noch ahnten sie nicht, was Maron ihnen damit offenbaren würde. Denn sie merkte, dass Miyako und vor allem aber Sakura ganz anders waren, als alle anderen, die sie bislang kennen gelernt hatte. Daher hatte sie beschlossen ihnen zu vertrauen und dazu gehörte die Offenbarung ihres Sohnes.
 


 

Die nächsten Tage vergingen wie im Fluge und Miyako hielt sogar Wort. Sie holte Kenji ab und brachte ihn nach Hause, bis Maron oder seine Nanny kamen. Am Freitagabend fuhren beide Frauen einkaufen, damit Maron am Samstag ein schönes Menü zusammen stellen konnte. Dafür hatte die Braunhaarige sich auch schon etwas einfallen lassen.
 

Als Vorspeise würde sie eine französische Zwiebelsuppe machen. Wer diese nicht mochte, würde sie ein Pilzomelette als Alternative anbieten. Sie wusste, dass ihre Gäste alles aßen, weshalb es da keinerlei Probleme geben würde. Als Hauptgang beschloss sie ein Ratatouille zu machen, denn das aß man bekanntlich innerhalb der Familie und guter Freunde. Das war ihre Art ihnen zu zeigen, dass sie ihr wichtig waren.
 

Zum Nachtisch wünschte sich Kenji seine heißgeliebten Crêpes, weshalb Maron dafür alle Zutaten geholt hatte. Sie hatte auch kleinere Soßen und Dips dazu hergestellt, um auch eine Alternative zu bieten, sollte wer keine süßen Pfannkuchen haben wollen. Sie bereitete noch Tee und stellte die Getränke kühl, denn es war warm für einen Apriltag. Kenji hatte fleißig ihr geholfen.
 

Als es an der Tür klingelte, naschten sie beide gerade an einem Stück Käse. “Oh... unser Besuch ist da”, meinte Maron und ging in den Flur, um die Tür zu öffnen.
 

Tatsächlich standen Miyako und Sakura in der Tür. Hinter den beiden Frauen waren ihre Männer. Sie begrüßten sich kurz und Maron ließ sie hinein. Ihre Einrichtung war eher schlicht und praktisch ausgelegt. Da sie größtenteils ihr Leben auf der Arbeit oder auf Spielplätzen verbrachte, war ihr nicht wichtig gewesen welche Möbel sie besaß.
 

“Kommt ins Wohnzimmer, ich habe dort den Tisch vorbereitet”, erklärte Maron und zeigte zu besagtem Tisch. Ihre Gäste folgten ihrer Geste. Sie hatten ihr Blumen und Pralinen mitgebracht als Gastgeschenke. “Bitte setzt euch”, meinte sie und kaute unsicher auf ihrer Unterlippe.
 

“Danke für die Einladung, Maron”, sprach Sakura ehrlich aus und nahm Platz. Genau wie die anderen. Noch einmal atmete Maron durch und lächelte sanft.
 

“Es gibt auch einen Grund... es gibt nämlich etwas, was ihr noch nicht von mir wisst”, begann sie und blickte zu ihren Gästen. “Ich bin nämlich nicht alleine hier.”
 

Kaum hatte sie das ausgesprochen lugte Kenji durch die Öffnung aus der Küche. Er war ein wenig unsicher, denn er kannte nur Miyako und deshalb war er etwas schüchterner. “Huch... wer bist du denn?”, fragte Sakura und Maron sah hinter sich zu Kenji.
 

“Das ist mein Sohn... Kenji”, stellte sie ihn vor und er kam nur langsam aus der Küche, nur um sich an dem Bein seiner Mama festzuhalten.
 

Große Augen musterten die Beiden. “Ein... Sohn?”, entkam es Yamato und er sah zu seiner Frau, die Maron aufmunternd anlächelte.
 

“Ja... es ist eine längere Geschichte, aber... die Meisten, die davon erfuhren, ließen mich Dinge wissen, die man lieber nicht weiß”, sprach die Braunhaarige und ging mit Kenji langsam zum Tisch, um ihn auf einen freien Stuhl zu setzten.
 

“Möchtest... du dich uns anvertrauen?”, fragte Sakura vorsichtig, während Maron sich neben ihren Sohn setzte.
 

“Wenn ihr das hören wollt... würde ich das gerne tun”, gestand Maron und sah zu ihren Gästen. Kollektiv nickten sie und damit begann die Braunhaarige damit ihre Geschichte zu erzählen. Sie berichtete von all den Dingen, die sie auch Miyako schon erzählt hatte. Nur diesmal führte sie all das mehr aus.
 

Während des Essens erzählte sie von ihrer Vergangenheit und beantwortete auch die Fragen der anderen. Natürlich nur die, die ihr nicht zu privat erschienen. Dass sie mit dem anderen kulturellen Hintergrund aufwuchs, erklärte auch die frühe Heirat und das Kind. Mitgefühl stand ihnen im Gesicht, doch sie verstanden die junge Frau nur zu gut.
 

“Bitte zögere nicht uns um Hilfe zu fragen, wenn es um Kenji geht”, meinte Sakura genauso wie Miyako. “Ich kann dir da helfen, da ich die meiste Zeit zu Hause bin, würde mir das nichts ausmachen.”
 

Dieses Angebot klang einfach zu gut, um wahr zu sein, doch Maron zog es in Erwägung dieses anzunehmen. Vor allem dann, wenn sie auch die Nachtschichten abbekommen würde.

Verrückte Begegnung

Nach dem schönen Tag mit ihren Freunden, konnte Maron langsam Vertrauen zu ihnen fassen. Sie erlaubte sogar, dass Sakura Kenji für einige Stunden zu sich nahm. Die ältere Frau kümmerte sich um den Jungen so wie um ihre eigene Tochter. So konnte die junge Krankschwester ins Hospital gehen ohne sich Sorgen zu müssen. Dadurch hatte Kenji eine Betreuung, wann immer Maron jemanden brauchte. Sakura machte es sehr viel Freude auf den Jungen auf zu passen.
 

Das wichtigste war aber, dass der Kleine die ältere Frau ebenfalls mochte. Daher probierten sie es zum ersten Mal aus, dass Maron zu ihrer Nachtschicht konnte. Kenji würde aus diesem Grund bei den Todajis die Nacht verbringen und am Morgen würde Maron ihren Sohn abholen und für die Schule fertig machen. Definitiv war Maron an diesem Tag viel aufgeregter als ihr eigener Sohn. Dieser freute sich nämlich mit Sakura spielen zu dürfen.
 

Etwas unsicher war Maron bei ihrer Schicht und musste wohl nun da durch. Zu gern würde sie alle zehn Minuten nach prüfen, wie es ihrem Sohn ging, aber das wäre nicht richtig. Zu ihrem Glück waren Yamato und Shiroko ebenfalls da, wobei der Chirurg um Mitternacht nach Hause konnte. Er hätte an dem Tag keinen kompletten Nachtdienst, sondern nur die halbe Schicht, da andere Ärzte den Notdienst hatten. Jedoch blieb er für den Fall der Fälle auf Bereitschaft. Denn man konnte nie wissen, ob nicht doch ein Unfall passieren würde.
 

“Und du rufst mich an, wenn es doch Probleme geben sollte”, bat Maron erneut und Yamato nickte zustimmend.
 

“Natürlich, Maron, aber ich bin mir sicher, dass Kenji und Sakura sehr gut mit einander auskommen”, schmunzelte er ein wenig. Er verstand zwar ihre Sorge, doch kannte er seine Schwiegermutter sehr gut. Sie konnte mit Kindern sehr gut umgehen und das würde sich so schnell auch nicht ändern. Sakura war durch und durch Mutter und war wie geschaffen dafür auf Kenji auf zu passen.
 

“Ich weiß... ich benehme mich gerade ziemlich kindisch, aber... Kenji war noch nie über Nacht wo anders gewesen”, erklärte sie sich.
 

“Aber nein”, winkte Yamato direkt ab. “Du machst dir einfach nur Sorgen. Da merkt man, wie sehr du dich um ihn kümmerst. Ich sehe direkt nach und benachrichtige dich sofort, sobald ich daheim bin, versprochen”, sprach er und lächelte sie an. Dankend nickte Maron und war mehr als erleichtert darüber, dass Yamato sie nicht für übervorsichtig erklärte. Jedoch konnte sie da nicht einfach so aus ihrer Haut. Für ihren Sohn machte sie so gut wie alles, denn ihm sollte es an nichts fehlen. Er war ihr Sonnenschein.
 

Wie versprochen hatte Yamato sich bei Maron gemeldet. Kaum war er zu Hause angekommen, schon besuchte er seine Schwiegereltern. Sakura fand das äußerst niedlich, dass Maron sich so sehr sorgte, doch musste sie das nicht tun. Kenji war ein großartiger Junge und machte ihr keinerlei Probleme und nach einer Geschichte war er schon tief und fest eingeschlafen. Yamato machte ein Bild vom schlafenden Jungen und schickte dieses an Maron weiter, um die junge Mutter zu beruhigen.
 

“Ein Glück”, murmelte Maron erleichtert, als sie das Bild erblickte. Nun konnte sie beruhigt die restlichen Stunden abarbeiten, die sie noch vor sich hatte.
 

Natürlich waren Nachtschichten um einiges ruhiger als die Tagesschicht, dennoch musste man voll und ganz da sein. Zu ihrem Glück gab es kaum Notfälle und sie konnte sich gemütlich um die Verteilung der Materialien kümmern. Sie hatten da eine einfache Regelung. Wer mehr Freilauf hatte, füllte die Bestände auf, damit alles vorhanden war, sobald dieses benötigt wurde. Ein wenig gähnte sie und hielt sich die Hand vor den Mund. Es war eine Lange Schicht gewesen, doch bald wäre sie vorbei und der Frühdienst würde sie ablösen.
 

“Du kannst dich schonmal umziehen gehen”, meinte Shiroko und verwundert blickte Maron zu ihr.
 

“Sicher?”, wollte sie daher wissen.
 

“Na klar... die Übergabe mache ich fertig und du kannst schon Heim fahren, Maron.” Es war Shiroko bekannt, dass dies die erste Nachtschicht für Maron war. Deshalb wollte sie sie auch nicht überfordern. Das nächste Mal würde sie die Übergabe mit ihr gemeinsam machen.
 

“Du bist ein Schatz, danke dir”, kam es von Maron und sie umarmte ihre Kollegin. Lächelnd nickte Shiroko und sah Maron nach, als diese zu den Umkleiden ging.
 

Dies ließ sich die Brünette nicht zweimal sagen und machte sich auf den Weg zu den Umkleiden, um aus den Arbeitssachen zu kommen und ihre Alltagskleidung an zu ziehen. An diesem Tag hatte sie ein einfaches Strickkleid an. Es war schlicht schwarz gehalten und schmeichelte ihrer Figur sehr. Da es trotz der wärmeren Temperaturen immer noch frisch draußen war, hatte sie sich noch eine Leggins an gezogen. Dazu hatte sie halbhohe Stiefeletten an.
 

Ihre Abätze klackerte über den Flurboden und ein Lächeln lag auf ihren Lippen, denn in Gedanken war sie schon Daheim bei ihrem Sonnenschein. Völlig versunken achtete sie – wie so oft - nicht mehr auf ihre Umgebung. Es war fast schon vorprogrammierte, dass sie erneut mit jemandem zusammen stieß. Kurzerhand landete sie auf ihren Hinter und jammerte leise fluchend vor sich hin.
 

“Aua... das tut doch weh... kannst du etwa nicht aufpassen!”, pflaumte sie sofort ihren Gegenüber an. Sie war wütend auf die Person vor sich und auch auf sich selbst, denn sie hatte gar nicht auf den Weg geachtet.
 

Für einen Moment war er verwundert, da jemand in ihn gelaufen war. Es war nicht das erste Mal, aber durchaus das erste Mal, dass er so angefahren wurde. Blinzelnd musterte er die Person, die auf dem Boden nun saß. Amüsiert stellte er fest, dass es die gleiche Brünette war, die auch schon vor einigen Wochen mit ihm zusammen gestoßen war. Er konnte nicht anders als zu grinsen.
 

“Wie mir scheint... willst du mich nun doch kennen lernen”, neckte er sie direkt, denn das hatte sie damals vehement verneint. Und doch hatte sie sich wieder an ihn rangemacht.
 

Als Maron dies hörte, blickte sie schlagartig auf und bekam große Augen. Sie erstarrte für einige Momente, da sie ihn erkannte. Es war der gleiche Blauhaarige, wie schon an ihrem ersten Tag in der Klinik. Die Starre hielt nicht allzu lange an, denn sie folgte seinem Blick. Er hatte doch tatsächlich seine Augen nur auf ihre Beine gerichtet, denn ihr Kleid war leicht hochgerutscht, während sie hinfiel.
 

Zum Glück hatte sie sich noch für eine Leggings entschieden. Sonst hätte er ihren Slip sehen können. Dann wäre sie mit Sicherheit vor Scham im Erdboden versunken. “Bestimmt nicht!”, fauchte sie ihn an und erhob sich so elegant wie möglich. “Pah! Ein Möchtegern-Casanova kann mir gestohlen bleiben!”
 

“Möchtegern-Casanova?”, fragte er nach und zog eine seiner Augenbrauen hoch. Diese Wortwahl konnte er sich gar nicht erklären, weshalb er genauer wissen wollte, was sie meinte. Es war irgendwie ungewohnt, dass bei ihr sein Charme gar nichts brachte.
 

“Ja”, spuckte sie verächtlich hervor und verschränkte die Arme vor ihrer Brust, während sie ihn musterte. Er trug eine einfache Jeans, ein Hemd und darüber eine Jeansjacke, die er offen trug. Eigentlich wirkte er auch ganz nett, doch sein Verhalten war das aller Letzte.
 

“Wieso bin ich denn einer?”, fragte er weiter und sie schnaubte verächtlich.
 

“Kommst du etwa mit solchen miesen Nummern bei den Frauen an?”
 

“Ich weiß... wie ich mit den Frauen umgehen muss... sofern ich eine sehen”, grinste er sie an.
 

Na warte!, dachte sie sich und funkelte ihn böse an, denn er hatte sie mit dieser Aussage ein wenig verletzt. Es klang fast so, als wäre sie keine Frau und das stimmte doch nicht. “Du bist und bleibst wohl ein mieser Kerl”, meinte sie erneut und ging einfach an ihm vorbei.
 

Es war ihr einfach zu blöd mit ihm zu diskutieren, denn es brachte nichts. Er sah nicht, wie miserabel seine Sprüche waren und sie hatte eindeutig etwas Besseres zu tun. Jedoch hatte sie die Rechnung ohne Chiaki gemacht. Er griff nach ihrem Handgelenk, sodass sie stehen bleiben musste. Ruckartig drehte sie sich zu ihm um und sah direkt in seine Augen. Sie funkelte ihn böse an und verengte ihre Augen zu kleinen Schlitzen.
 

“Nana... so mies bin ich gar nicht”, meinte er und sie rümpfte die Nase. Er konnte viel erzählen, wenn er sich so gab, hatte sie auch null Interesse ihn kennen zu lernen. Sie wollte sich aus seinem Griff befreien, doch das schaffte sie nicht. Stattdessen zog er sie sanft, aber bestimmt zu sich.
 

Überrascht keuchte sie, als sie nur noch wenige Zentimeter von seinem Körper entfernt war. Sie hatte damit absolut nicht gerechnet, weshalb sie langsamer realisierte was nun gerade passierte. Schluckend blinzelte sie und versuchte sich erneut von ihm zu lösen. Die Überraschung wich aus ihren Augen und Wut spiegelte sich darin wider. Langsam aber sicher entwickelte sie auch Abscheu ihm gegenüber, denn sie hasste aufdringliche Männer und er war genau das. Aufdringlich, arrogant und offensichtlich ein Playboy der übelsten Sorte.
 

“Lass LOS!”, schrie sie ihn somit an, da sie weg von ihm wollte. Aber dies schien ihn gar nicht zu interessieren.
 

“Nicht schreien”, kam es ruhig, aber auch überheblich, über seine Lippen. “Wir sind in einem Krankenhaus, also benimm dich standesgemäß”, sprach er weiter und verwirrt blinzelte Maron erneut. Für einen Augenblick hatte er sie damit zum Schweigen gebracht. Solche Worte aus seinem Mund zu hören klang einfach nur absurd.
 

“Standesgemäß?”, fragte sie ihn perplex.
 

“Ja... sei schön artig, wie alle anderen Frauen”, antwortete er ihr darauf. Mit einem Grinsen auf den Lippen beugte er sich leicht hinab, da sie einen halben Kopf kleiner war als er. Diesmal schaltete Maron schneller, denn sie konnte sich direkt denken, was er gerade machen wollte.
 

Plötzlich holte sie mit ihrer Hand aus und gab ihm eine schallende Ohrfeige, noch bevor er seine Lippen auf ihre legen konnte. Das irritierte ihn, weshalb er ihr Handgelenk los ließ. Perplex sah er sie an und schluckte, denn sie funkelte ihn mit wutentbrannten Augen an. “Was bildest du dir eigentlich ein? Man sollte sich nicht anderen aufdrängen!”
 

“Aber....”, wollte er etwas sagen, doch sie schnitt ihm das Wort direkt wieder ab.
 

“Tz! Du kannst einem echt nur leid tun, wenn du denkst auf diese Weise eine Frau rum zu kriegen”, warf sie ihm wütend an den Kopf. Sie spukte ihm das regelrecht entgegen und drehte sich um, um endlich von diesem Idioten weg zu kommen. Sie wollte nur noch nach Hause. Dieser Kerl raubte ihr doch gerade tatsächlich all ihre Nerven. Solch eine Unverschämtheit hatte sie schon lange nicht mehr erlebt.
 

Immer noch irritiert blickte Chiaki ihr nach. Wie von selbst hob er seine Hand an seine Wange. Wer zum Teufel ist das denn? Wie kann sie es nur wagen mich zu ohrfeigen?, grummelte er innerlich und konnte nur den Kopf schütteln über diese komische Frau. Noch nie war ihm so etwas passiert. Mit seiner Hand fuhr er sich durch seine Haare und schmunzelte ein wenig. Irgendetwas an ihr faszinierte ihn und er würde nur zu gern wissen, wer sie war. Nach wie vor war er wie gefesselt.
 

“Chiaki, du bist noch da?”, hörte er eine Stimme hinter sich. Kurz zuckte er sogar zusammen, da er aus seinen Gedanken gerissen wurde. Er war viel zu sehr mit der Brünetten beschäftigt, als dass er niemanden bemerken könnte. Ruckartig drehte er sich um und war sichtlich erleichtert nur Kagura begegnet zu sein. Diese Geste brachte diesen nur zum Lachen.
 

“Ach du bist es nur, Kagura”, meinte der Angesprochene, nachdem er sich noch einmal durchgeatmet hatte. Der Assistent seines Vaters lachte noch mehr und grinste leicht. “Hör schon auf... das ist nicht witzig!”, kam es nun pampiger von dem Jüngeren, während Kagura sich langsam beruhigte und die Arme vor der Brust verschränkte.
 

“Ich finde schon”, grinste der Braunhaarige den Jüngeren an. Es war untypisch, dass Chiaki so verwirrt aussah. “Wer hat dich denn so aus der Bahn geworfen, dass du dich von mir erschrecken lässt?”
 

“Ich habe mich nicht erschrocken”, antwortete Chiaki.
 

“Ach ja? Du bist gerade eben zusammen gezuckt”, kam es spitzfindig von Kagura und er hörte ein Schnauben von seinem Gegenüber. Ein Grinsen schlich sich auf die Lippen des Älteren, denn er hatte damit den anderen genau erwischt. Ungewöhnlich, dass es jemand schaffen konnte den Blauhaarigen so zu überraschen.
 

“Kann dir doch egal sein”, schnauzte nun Chiaki seinen Gegenüber an und ging einfach an dem Mann vorbei. Er hatte definitiv kein Interesse daran, sich mit diesem zu unterhalten. Allen voran, da er noch immer keinen klaren Gedanken fassen konnte. Diese Brünette hatte wahrlich ihn komplett verwirrt.
 

Amüsiert blickte Kagura dem jungen Arzt hinter her und schmunzelte. Wer hat ihn nur so durcheinander gebracht?, wunderte er sich und ging hinaus zu seinem Auto, denn er hatte ebenfalls frei. Kaiki war zwar auch noch in der Nachtschicht, doch für die letzte Stunde wurde Kagura nicht mehr benötigt. Auf dem Parkplatz machte er eine äußerst interessante Entdeckung, denn er sah gerade, wie Maron in ihren Wagen stieg und weg fuhr. Ist er... etwa ihr begegnet?, fragte er sich, doch schenkte er dem Ganzen keine weitere Bedeutung mehr.
 


 

Den ganzen Heimweg über hatte Maron nur vor sich hin grummeln und fluchen können. Dieser eingebildete und arrogante Arsch war absolut die Höhe gewesen. Auf dem Parkplatz stieg sie aus und verschloss den Wagen hinter sich. “Was bildet der sich nur ein?”, grummelte sie weiter vor sich hin und schimpfte. Nahezu stampfend schritt sie zum Eingang des Wohnkomplexes, während sie in ihrer Handtasche nach dem Schlüssel suchte. Damit öffnete sie die Tür und prüfte den Postkasten. Es waren zwar nur Werbungen drin, doch sie wollte nicht, dass dieser überquoll.
 

Nachdem sie diesen wieder verschloss, begab sie sich zu dem Aufzug, um nach oben zu gelangen. Während sie im Lift war, holte sie ihr Handy heraus und prüfte ihre Nachrichten. Sakura hatte ihr geschrieben, dass Himuro schon auf war und jeden Moment das Haus verlassen würde. Lächelnd las sie weiter, dass Sakura Kenji Punkt 7:30 Uhr wecken würde. Ihr Blick glitt zur Uhr vom Handy und sie lächelte sanft. Damit hatte sie gut eine halbe Stunde Zeit, um sich frisch zu machen.
 

Daher ging sie direkt in ihre Wohnung, nur um gleich unter der Dusche zu verschwinden. Sie würde später sich hinlegen, nachdem sie Kenji zur Schule gebracht hätte. Glücklicherweise fing die Schule erst um 8:30 Uhr an. So hatte Kenji genug Zeit und sie ebenso. Nach der Dusche machte sie sich noch einen Kaffee, um ein wenig davon zu trinken. Erst danach ging sie zu Sakura, um Kenji ab zu holen. Die ältere Frau lächelte Maron an, als diese in der Tür stand.
 

“Maron, komm rein”, lächelte sie sanft und ließ die Krankenschwester eintreten.
 

“Danke dir, Sakura”, meinte sie sanft und ging hinein. Kenji saß gerade beim Frühstück und sprang vom Stuhl, als er seine Mama erblickte.
 

“MAMA!”, rief er aus und umarmte sie stürmisch.
 

“Hallo mein Großer”, hauchte Maron und drückte ihren Sohn sanft an sich. Sakura lächelte liebevoll die Beiden an.
 

“Kommt esst noch ein wenig, ihr habt noch Zeit”, meinte sie und füllte Maron einen Kaffee auf.
 

“Aber...”, begann die Brünette, doch Sakura winkte sofort ab. Für sie war das selbstverständlich, dass sie ihre Nachbarin nicht hungrig aus ihrer Wohnung lassen würde.
 

“Keine Widerworte. Kenji sollte noch aufessen”, meinte Sakura lächelnd und setzte sich hin. Sie reichte Maron etwas von dem gedünsteten Gemüse und Reis.
 

“Na gut”, gab sich Maron geschlagen und ließ es sich schmecken. Zum Dank würde sie Sakura eine Quiche machen.
 

Nach dem Frühstück brachte Maron ihren Sohn zur Schule und legte sich danach für ein paar Stunden hin. Auch wenn sie es nicht gerne zugab, so war die Nachtschicht um einiges anstrengender als sie vermutete. Doch sie würde sich schon noch daran gewöhnen.
 


 

So pendelte sich bei den Familien langsam der Alltag ein. Kenji verbrachte viel Zeit bei Miyako und Sakura. Sie beide passten immer öfters auf den Jungen auf. Zum Ausgleich revanchierte Maron sich mit Kleinigkeiten, da beide Frauen stur waren Geld an zu nehmen. Daher ließ sie sich etwas einfallen, um ihnen zu danken. Ebenso in der Arbeit konnte es nicht besser laufen. Maron kam sehr gut mit ihren Kollegen klar und mit Yamato sowieso.
 

“Das ist so schade, dass du ab Sonntag in der anderen Abteilung arbeiten wirst”, seufzte Shiroko. Auch Maron hatte etwas Wehmut.
 

“Ich weiß, Shiro... aber ich war nur solange da, bis euer reguläres Team wieder voll werden würde”, erklärte sie lächelnd und drückte ihre Freundin sanft an sich. “Ich komme euch auch besuchen, versprochen.”
 

“Wehe wenn nicht”, drohte Yamato hinter den beiden Damen. Beide kicherten bei den Worten und Maron nickte nur. Sie würde ihre Freunde auf dieser Station niemals vergessen. Natürlich würde sie ihn diese so oft wie möglich besuchen.
 

“Versprochen, Yamato”, kicherte Maron und drückte auch ihn sanft, denn das war ihre letzte Schicht zusammen. “Aber nun kommt... lasst uns eine gute Arbeitszeit haben”, lächelte sie und die anderen nickten zustimmend.
 

“Keine Sorge, du wirst dich in deinem neuen Team sicher wohlfühlen”, meinte Shiroko und Yamato schmunzelte leicht. Ob dem so werden würde, konnte der Chirurg nicht genau sagen. Auch wenn er seinen Freund sehr gut kannte, so wusste er, dass Chiaki mehr als schwierig war.
 

“Mal sehen... auf alle Fälle bin ich schon sehr gespannt. Ich höre nur Gutes über die Abteilung”, sprach Maron und Yamato nickte.
 

“Das stimmt... sie sind ein sehr gutes Team... natürlich das zweitbeste nach unserem”, grinste der Arzt und die Frauen lachten leise. “Aber eines will ich dir auf den Weg geben, Maron”, begann er und verwundert legte Maron den Kopf schief. Sie war sich unsicher, was Yamato ihr sagen wollte.
 

“Was genau meinst du?”, hakte sie nach.
 

“Nun... wie soll ich sagen... bitte bleib so wie du bist, egal was oder wer dir begegnen könnte”, sprach er mehr in Rätsel als klare Worte zu benutzen. Es verwirrte die Brünette sehr, doch sie beließ es dabei, da sie das Gefühl hatte, dass sie nicht mehr aus ihm bekommen würde.
 


 

Gut gelaunt kam Maron zu Beginn ihrer Sonntagsschicht im Krankenhaus an. Sie hatte sich ihre Arbeitskleidung angezogen und machte sich auf den Weg zu ihrer neuen Station. Da Kaiki und Kagura noch bei einer Visite waren, müsste Maron erst einmal alleine auf die Station gehen. Sie war ein wenig nervös und aufgeregt, als sie zu dem Büro vom Chefarzt Nagoya ging. Sie wusste nur, dass er Kaikis Sohn war.
 

Noch bevor sie an dieser ankam, wurde diese geöffnet und sie hielt in ihrer Bewegung inne. Braune Augen trafen auf Braune und beide Augenpaare wurden zur selben Zeit geweitet. “DU!”, kam es ihnen beiden über die Münder und keiner konnte es wirklich fassen, wer gerade vor ihm bzw. ihr stand.

Neustart?

Noch immer standen sich die Beiden wie erstarrt gegenüber. Keiner konnte auch nur einen klaren Gedanken fassen. Nach wie vor versuchen sie Worte für diese Begegnung zu finden. Die Letzten verliefen schließlich mehr als katastrophal. Sie wussten nicht genau, wie sie den anderen ansprechen könnten. Plötzlich entdeckten sie fast zeitgleich das Namensschild des Anderen. Mit großen Augen starrten sie dieses an. Schwerer schluckten sie nur wenige Augenblicke später. Unterschiedlicher könnten ihre Gedanken gar nicht ablaufen.
 

Verfluchte... Scheiße... muss ausgerechnet diese Zicke die Neue sein?, grummelte Chiaki und knurrte leise. Wie kann Vater mir so etwas nur antun? Eine solche Person ausgerechnet in mein Team zu stecken, ist wirklich zu viel des Guten., brummte er weiter und verschränkte leicht seine Arme vor der Brust. Er wusste nicht wohin damit und bevor er mit diesen wild gestikulieren würde, war das die bessere Variante. Doch eines konnte der Blauhaarige mit Sicherheit feststellen, denn das würde noch heiter werde, sollte die Frau vor ihm tatsächlich die Neue sein.
 

Maron hingegen schwankte noch zwischen Ekel und einigen Vorwürfen. Da sie ihm bei der letzten Begegnung eine Ohrfeige verpasst hatte, rückte sie gerade in kein gutes Licht. Auch wenn diese gerechtfertigt gewesen war. Verdammt... wieso muss dieses arrogante Schwein von jetzt an mein Chef sein. Sie wollte viel lieber wieder zurück zu Yamato und seiner Station. Was habe ich nur verbrochen, dass ich auf diese Weise bestraft werde? Und warum zum Geier habe ich ausgerechnet ihm eine scheuern müssen. Seufzend atmete sie einmal tiefer durch. Erst wollte sie sich für ihr Verhalten entschuldigen, doch das wäre falsch. Immerhin hatte er sich unmöglich verhalten.
 

Nachdem beide ihre Gedankengänge beendet hatten, kam wieder leben in ihre Körper. “Du bist also die neue Krankenschwester, die zu uns wechselt?”, fragte er schließlich das Offensichtliche.
 

“So sieht es aus, Doktor Nagoya”, brachte sie hervor. Dabei betonte sie das ‘Doktor’ stärker und auch seinen Nachnamen. Bei diesem Tonfall konnte er nur mit seinen Augen rollen. Nur zu deutlich bekam dies Maron auch mit, jedoch ignorierte sie ihn und seine Geste gekonnt.
 

“Ich bin Chiaki Nagoya, Chefarzt der Chirurgie und Kindermedizin”, stellte er sich so nett, wie er nur konnte, vor und Maron hob eine Augenbraue hoch. “Bitte nenne mich einfach nur Chiaki. Uns allen liegt es sehr am Herzen einen familiären Umgang zu pflegen. Wir arbeiten schließlich fast die Hälfte unseres Tages zusammen.”
 

“Davon habe ich bereits gehört”, stellte sie direkt klar, denn sie brauchte nicht von ihm das noch einmal hören. Zumal sein Benehmen absolut unter aller Sau war und immer noch ist, wenn es nach Maron ginge. Sie atmete einmal tiefer durch und wollte genau wie er sich ebenfalls vorstellen. “Ich bin Maron Okabe, die neue Krankenschwester. Freut mich dich kennen zu lernen, Chi-a-ki.” Dass sie seinen Namen nach Silben betonte, konnte sie einfach nicht vermeiden.
 

“Freut mich auch, Ma-ron", sprach er ebenfalls betonend aus und löste dabei seine verschränkten Arme, um ihr die Hand respektvoll entgegen zu reichen. Doch das konnte sie nicht ernst nehmen, weshalb sie einige Momente zögerte.
 

Schlussendlich nahm sie seine Hand an und drückte diese. Sie hatte schon damals gelernt, dass man am besten Privates und Berufliches einfach trennen sollte. Sie war eigentlich professionell genug, um über sein kindisches und pubertäres Gehabe zu stehen. Auch wenn es ihr im Augenblick noch um einiges schwerer fiel, als sie es jemals für möglich gehalten hätte. Solche Personen gab es, zum Leidwesen aller, überall. Innerlich schwor sie sich ihn irgendwie zu ertragen.
 

Nach Möglichkeiten würde sie ihn einfach ignorieren und nur auf beruflicher Ebene reagieren. Dass sie ein wenig mit ihren Gedanken abdriftete, bemerkte sie nicht. Jedoch fiel ihm dies auf. Daher räusperte er sich etwas und machte etwas, was er für gewöhnlich niemals tat. “Wegen... unserer vorherigen Begegnungen... entschuldige bitte meine Wortwahl”, sprang er damit über seinen eigenen Schatten.
 

Maron blinzelte verwundert und überlegte gerade, ob sie sich verhört hatte. Der möchte-gern Casanova... entschuldigt sich gerade bei mir? Sogar mit einem ‘bitte’?, geisterte es in ihren Gedanken, während sie ein wenig mit ihrer Stirn runzelte.
 

“An diesen Tagen hatte ich einfach nur miese Launen”, versuchte er sein Verhalten zu erklären. Nun zog sie skeptisch eine Augenbraue hoch, denn das kaufte sie ihm definitiv nicht ab. Sie hatte gesehen, wie ernst er seine Wortwahl damals meinte. Das Grinsen in seinem Gesicht hatte ihn verraten.
 

“Ich weiß ja nicht bei wem solch eine Entschuldigung zieht, aber bei mir tut es nicht. Nur weil man mies drauf ist, hat man noch lange nicht das recht so mit anderen zu reden”, meinte sie direkt und vor allem schonungslos ehrlich. Obwohl Chiaki nicht genau sagen konnte warum, aber ihre Worte brachten ihn dazu mit seinen Mundwinkeln zu zucken.
 

“Hm... irgendwie hast du wohl recht”, gab er leise zu und überlegte. “Mir tut es leid, da ich mich dir gegenüber wohl falsch verhalten habe.” Diese Aussage konnte Maron eher ernst nehmen, denn nun klang er viel mehr nach dem Kerl, den sie bei den letzten Malen getroffen hatte. “Vielleicht können wir nochmal von vorne beginnen?”, riss seine Stimme sie aus ihren Gedanken. Sie legte leicht den Kopf schief und nickte nach einigen Sekunden dann doch.
 

“Na gut... ausnahmsweise”, lenkte sie nun doch ein. Irgendwie konnte sie ihm nach einer solchen Entschuldigung nicht allzu böse sein. “Wir sind Kollegen, daher wäre es ratsam, dass wir uns besser vertragen sollten”, erklärte sie ihm. Dass sie die ganze Zeit über die Hände immer noch festhielten, bemerkte keiner der Beiden. Seine Hand drückte sie noch einmal, ehe sie diese los ließ.
 

“Gut erkannt”, kam es überheblich, genau wie die Begegnungen zuvor, über seine Lippen. “Also Neustart?”, hakte er nach.
 

“Neustart”, stimmte sie ihm schließlich zu. Aber sie würde daran auch eine Bedingung knüpfen, denn noch einmal wollte sie solche Gespräche absolut nicht führen. “Solltest du jemals wieder eine derartige Konversation mit mir führen, wird deine Wange erneut Bekanntschaft mit meiner Hand machen”, stellte sie unmissverständlich klar und er konnte sich einfach nicht helfen, doch er musste nun leicht grinsen.
 

“Führe mich nicht in Versuchung”, zwinkerte er ihr lachend zu. Er konnte es nicht erklären, aber irgendwie gefiel es ihm auf diese Weise mit ihr zu sprechen. Sie war komplett anders als all die anderen Frauen, die er seit der Mittelstufe ertragen musste.
 

Oh dieser Mistkerl... der will mich doch sicher nur provozieren., grübelte Maron über seinen Satz nach. Noch bevor sie auf diesen reagieren konnte, wurden sie unterbrochen. So schnell konnte sie gar nicht sehen, als eine Horde Krankenschwestern und Ärztinnen sich um ihn scharrten. Aufgeregt plapperten sie auf ihn ein. Marons Augen wurden größer, als er auch schon anfing ihnen Honig ums Maul zu schmieren. Es sah so absurd aus und erinnerte sie ein wenig an einen Schwarm Bienen, der zu einer einzelnen Blume geflogen kam.
 

Verrückte... allesamt sind sie hier wohl irre., stellte sie fest und konnte nur den Kopf schütteln. Kein Wunder, dass der arrogante Charmbolzen es nicht gewohnt war, dass jemand ihm Kontra gab., ging ihr schließlich ein Licht auf. Die wenigen Sätze, die sie hören konnte, reichten ihr, um ihr Essen wieder hochwürgen zu lassen. Alles in allem war das unheimlich peinlich für sie. Diese Frauen schmissen sich regelrecht an seinen Hals und schrien um die Wette, wen er als nächstes flach legen sollte.
 

Natürlich wurden die Worte nicht auf diese Weise ausgedrückt, doch Maron war fähig genug zwischen den Zeilen zu lesen. Diese Hirnverbrannten Frauen hatten sicher nur das im Sinne. Nur deshalb trieften ihre Worte nur so vor süßlichem Schmalz, welcher ihn wohl betören sollte. Diesem komischen und eigenartigem Spektakel wollte sie nicht mehr beiwohnen. Arme Irren, die es absolut nötig haben., rollte sie nachdenklich mit den Augen, während sie ihren Weg zu der Schwesternstation einschlug.
 

So schnell sie konnte, entfernte sie sich von dem Ort des Geschehen. Definitiv wollte sie nicht wissen, mit welchen Sprüchen er auf all diese Frauen reagieren würde. Noch mehr solcher Dümmlichkeiten würde sie an diesem Tag nicht mehr ertragen können. Kein Wunder, dass er glaubt, sein Verhalten sei normal. Erneut schüttelte sie den Kopf und versuchte sich den Weg zu merken, wie sie zu der Station kam.
 

In dem Raum war sonst niemand mehr an zu treffen. Angesichts der Situation zuvor, war dies auch weniger verwunderlich. Schließlich waren alle gerade bei dem Schönling. Hörbar seufzte sie auf und sah sich um. Das Zimmer war ähnlich aufgebaut, wie das bei Yamatos Station. Das würde ihr wenigstens das Umgewöhnen einfacher machen. Auch wenn sie ihre Kolleginnen wohl jetzt schon am liebsten eine scheuern würde. Sie verhielten sich wie pubertäre Girlys.
 


 

Während Maron sich in Ruhe umsah, hatte Chiaki sehr wohl bemerkt, dass die Braunhaarige sich kopfschüttelnd verzogen hatte. Er hatte ihr noch einige Zeit nachgesehen. Zu gern hätte er gewusst, war in ihrem Kopf sich vorging, obwohl es ihn ebenso beunruhigen könnte. “RUHE!”, sprach er lauter aus, denn das Geschnatter regte ihn nur noch mehr auf. Erwartungsvoll wurde er von allen angesehen. “Meine Damen ich bitte doch... wir sind hier in einem Krankenhaus”, erklärte er und schob sich an ihnen vorbei.
 

“Aber Chiaki... du hattest uns versprochen mit uns zum Mittag zu essen und wir wollten wissen, ob das heute nun so weit wäre”, sprach eine der Krankenschwestern.
 

“1. Ich habe nie einem von euch das versprochen, 2. Ich gehe nie im Krankenhaus aus und 3. NIEMALS mit Kollegen, also lasst das in Zukunft sein. Ihr verschreckt mit solch einem Verhalten doch nur unseren Neuzugang”, grummelte er und konnte nur seufzen. Diese Frauen konnte er wirklich nicht leiden, weshalb er eigentlich seinen Vater darum bat, alleine arbeiten zu dürfen. Aber nein... er bestand immer darauf, dass jeder Arzt eine Krankenschwester brauchte, die ihm zuarbeitet.
 

“Chiaki warte doch mal”, kam es von Yashiro. Die junge Frau war mit ihm gemeinsam in der Grundschule, ehe er in die Mittelschule der Momokori Schule wechselte. An letzterer lernte er auch Miyako und Yamato kennen.
 

“Was denn noch, Yashiro?”, wollte er wissen und drehte sich zu ihr, nachdem sie ihn eingeholt hatte.
 

“Du kannst doch nicht so mit den Mädchen umgehen...”, begann sie und er rollte mit den Augen.
 

“Wie bitte?!”, knurrte er sie leicht an und entzog sich ihr, da sie sein Handgelenk packen wollte. “Ich darf ihnen also keine Abfuhr erteilen, aber sie dürfen mich als Lustobjekt betrachten, nur weil ich ab und zu mal mit einer Frau schlafe?”, fuhr er sie direkt und schroff an. Er hasste es mit ihr zu diskutieren.
 

“Du kannst es dir doch viel einfacher machen, Chiaki”, fing sie an, jedoch unterbrach er sie direkt.
 

“NEIN! Ein für alle Mal”, sprach er sie knurrend an und kniff die Augen zusammen. “Du warst oder bist nicht meine Freundin, noch warst oder bist du meine Verlobte, noch wirst du JEMALS meine Frau sein! Also hör endlich auf, mir nach zu laufen.” Klar und deutlich sagte er die Worte, denn er hasste es, dass sie ihm seit Jahren hinterherlief, obwohl er noch nie Interesse an ihr gezeigt hatte.
 

“Aber...”, wollte sie einwenden.
 

“KEIN ABER!”, brachte er mit zusammengebissenen Zähnen hervor. “Ich WAR, BIN und WERDE niemals in dich verliebt sein. Also höre auf in dieser Wunschwelt zu leben!”
 

Mit diesen Worten ging er einfach direkt zu dem Stationszimmer, auch Schwesternstation, genannt. Dass er Yashiro womöglich mit seinen Worten verletzt haben könnte, war ihm sogar egal. Sie musste es endlich begreifen, dass er sie nicht wollte und nie wollen würde. Oft genug hatte er es ihr schon damals gesagt, sogar die weitenfernteste Schule, die er auftreiben konnte, besucht. Einfach nur um ihr zu entgehen.
 

Wieso glauben nur all diese Weiber, dass ich auch nur im Geringsten an ihnen interessiert wäre. Seufzend setzte er seinen Weg fort zum Stationsraum. Sein Tag konnte doch bekanntlich nur besser werden, sofern er nicht mit einer Frau arbeiten müsste, wäre sogar das gewährleistet. Jedoch kreisten seine Gedanken noch immer bei den verrückten Frauen. Yamato hatte ihn jedes Mal gewarnt, sobald er mit einer Frau ausging oder gar mit ihnen schlief.
 

Langsam bereute er diese Gelegenheitsbekanntschaften, aber ändern konnte er es sowieso nicht. Vielleicht glauben sie deshalb, dass ich leicht zu haben bin. Bei diesem Gedanken erschauderte er und schüttelte den Kopf. Er war definitiv keiner dieser Callboys, wie Yamato diese Männer nannte. Irgendwie war es traurig, dass sein bester Freund ihn mal mit diesen verglichen hatte. Doch zu seiner Verteidigung musste Chiaki ihm zu Gute halten, dass er ihn nun mal am allerbesten kannte.
 

Immerhin hatte Chiaki sich selbst in der Oberstufe genauso aufgeführt. Wenn er nur daran dachte, dass er damals jede Woche eine Neue hatte, erschauderte er dabei. Dies war natürlich nicht gerade fördernd für sein Verhalten zu all den Frauen. Man könnte es fast mit einem Gift vergleichen. Rückblickend darauf war er definitiv nicht stolz auf seine Taten. Es war für ihn nach wie vor nicht klar, warum er das alles getan hatte. Gerne schob er es auf seine Pubertät.
 

Aber dass dies ihm eine solchen Ruf einbringen würde, hätte er niemals gedacht. Oder er wollte es einfach nicht wahrhaben. Alle Warnungen seiner Freunde hatte er wohl zu lange ignoriert. Seufzend massierte er sich die Schläfen und öffnete schließlich die Tür zum Stationszimmer. Ohne groß nach zu denken schloss er diese und lehnte sich mit dem Rücken kurz daran, um einmal durch zu atmen. Für gewöhnlich hatte er nun zehn Minuten bis die Meute antanzen würde.
 

Demnach genug Zeit um sich einen Kaffee zu machen und nach zu sehen, wer diese Woche seine Schichten mitarbeiten würde. Er konnte nur hoffen, dass Kagura seiner Bitte nachgekommen war und diese angepasst hätte. Am liebsten absolvierte er seine Schichten ganz alleine oder mit einem der wenigen männlichen Pfleger. “Na auch schon da?”, wurde er auch schon begrüßt und verwundert blinzelte Chiaki.
 

“Was?!”, fragte der Blauhaarige nach und blickte in die Richtung aus der die Stimme kam. Maron musste es sich verkneifen los zu lachen, denn dieser Gesichtsausdruck sah einfach unbezahlbar aus. Schluckend starrte er sie regelrecht an. “Du... bist schon hier?”, kam es fast schon fassungslos von ihm, denn er hatte damit gar nicht gerechnet hier jemanden schon vor zu finden.
 

“Also”, begann sie, nahm einen Schluck von ihrem Kaffee und blickte zur Uhr. Auf diese sah sie demonstrativ lange. “Laut der Zeit dort oben haben wir seit zwei Minuten Schicht”, meinte sie schmunzelnd. Es war gerade irgendwie witzig.
 

Verdattert starrte er sie an und lachte schließlich los. Diese Geste ließ sie kurz stocken. Da entdeckte sie gerade eine Seite an ihm, die sie nicht erwartet hatte. Es klang sogar ehrlich und zauberte ihr sogar ein leichtes Lächeln auf die Lippen. “Stimmt... nun schon seit drei Minuten”, sprach er und ging zur Kaffeemaschine, um sich einen schwarzen Kaffee zu machen.
 

“Fangen wir immer so spät an?”, stichelte sie etwas.
 

“Hm... für gewöhnlich nicht... der Verkehr war ein Graus, weshalb ich leider in diese Falle getappt bin”, erklärte er ohne zu verschönern. Nach ihrem beschlossenen Neustart von vorhin wollte er wirklich nicht alles versauen. Daher sprach er normal mit ihr, wie er es sonst mit Yamato tat.
 

“Falle?”, hakte sie nach und er winkte ab.
 

“Vergiss es einfach... und mit wem darfst du deine heutige Schicht verbringen?”, lenkte er vom Thema ab.
 

“Ähm... ich habe den Plan leider nicht entdeckt und schnüffeln gehört sich nicht”, meinte sie ehrlich und leicht legte er den Kopf schief.
 

“Oh... ich dachte Kagura hätte es dir ausgedruckt und so gegeben”, überlegte er und trank einen Schluck von seinem Kaffee. Zum Glück konnte das Getränk ihn immer gut über die Schicht bringen.
 

“Nope... das hatte er nicht mehr geschafft, weil ich gestern frei hatte und er wohl die lange Schicht hatte”, überlegte sie und verstehend nickte er.
 

“Stimmt, er hatte die lange Schicht mit Vater”, merkte er an und ging zu dem Schrank mit mehreren Fächern. “Für gewöhnlich ist hier in dem Fach der Schichtplan drin. Da du erst heute zu uns gewechselt bist, hast du noch keines da”, erklärte er ihr. “Entschuldige, wir kamen noch nicht dazu, das an zu passen.”
 

“Halb so schlimm... wo kann ich das denn nun nachsehen?”, fragte sie, da sie wissen wollte, wie sie in den nächsten Wochen arbeiten müsste. Schließlich wollte sie ihre Zeit mit ihrem Sohn richtig planen und vorbereiten.
 

“Warte... ich schaue mal nach”, meinte er und holte sein Handy. Glücklicherweise schicke Kagura Chiaki immer alle Pläne zusätzlich zu. Es dauerte ein wenig zu lange, für Marons Geschmack, weshalb sie beschloss nach zu fragen.
 

“Und?”, fragte sie nun nach.
 

“Ich weiß nicht, ob dich das erfreuen würde”, begann er und zählte ihre Schichten auf. An diesem und folgenden Tag würde sie Spätschicht haben, danach ein Tag frei, gefolgt von drei Frühschichten. Der Rhythmus war schwer sich zu merken, doch dazu würde sie sich den Plan einfach ausdrucken. “Ich schicke ihn dir einfach mal zu”, meinte er und sah sie abwartend an.
 

“Was?”, wollte sie wissen.
 

“Deine Nummer?”, hakte er nach und sie blinzelte verwirrt.
 

“Die steht doch in meiner Akte”, konterte sie.
 

“Um... ehrlich zu sein... ich habe sie gar nicht gelesen”, gestand er ihr. Fragend sah Maron ihn an. “Was das Personal betrifft, vertraue ich Vaters und Kaguras Meinung, also brauche ich die Akte nicht. Immerhin sagt diese nichts über eine Person aus”, sprach er ehrlich und verstehend nickte sie.
 

“Verstehe”, entkam es ihr und sie gab ihm ihre Nummer. Diese tippte er in sein Handy ein und schickte ihr den Plan. In ihrer Kitteltasche vibrierte es und sie zog das Telefon heraus und öffnete die Nachricht. Sie überflog den Plan und blinzelte. Es waren einige Spätschichten eingetragen. “Hmmm das wird anstrengender”, murmelte sie vor sich hin.
 

“Entschuldige die vielen Spätschichten”, erklärte er.
 

“Warum? Da kannst du doch nichts dafür”, meinte sie direkt und lächelnd.
 

“Naja... ehrlich gesagt schon”, sprach er aus und sie legte den Kopf schief. Sie verstand nicht, was er ihr sagen wollte.
 

Hmmmm, sollte ich wetten, ob sie wütend werden wird?, überlegte er und nahm noch einen Schluck, ehe er das Folgende sagte. “Sieh nach, mit wem du arbeiten darfst.”
 

Bei seinen Worten sah sie ihn noch kurz an, bevor sie zu dem Plan blickte und nach oben scrollte, um nach zu sehen. Dabei weiteten sich ihre Augen und sie sah zu ihm auf. “Ist... das dein Ernst?”, entkam es ihr und fast wie von selbst schluckte er leicht.

Schichtbeginn

“Schau mich nicht so entsetzt an”, grummelte er leicht und sie hob eine Augenbraue hoch. Sie bemerkte gar nicht, dass sie ihn komplett baff angesehen hatte. “Ich bin nicht für die Pläne zuständig, Maron. Alle Beschwerden bitte direkt an Kagura, da er diese schreibt”, grinste er nun breiter.
 

Eigentlich hatte er etwas Sorge, dass sie ihn jeden Moment zusammen schreien würde oder gar ihm eine Ohrfeige geben. Beides wäre nichts neues für ihn. Jedoch war da etwas, weshalb er neugierig wurde. Sie war anders als all die Frauen, die er seit seiner Kindheit kennen gelernt hatte. Irgendwie wollte er herausfinden, was und wie sie explodieren würde. Damit war er wohl oder übel ein Sadist, doch es reizte ihn ein wenig.
 

“Glaub ja nicht, dass ich dir das glauben werde”, knurrte sie ihn mit zusammengekniffenen Augen an. Obwohl sie weniger Lust dazu hatte, mit ihm zusammen zu arbeiten, so musste sie leider in den sauren Apfel beißen. Deshalb speicherte sie schnell den Schichtplan, kippte den Kaffee ihre Kehle hinunter und sah ihn auffordernd an. “Los, ab an die Arbeit, Doktor!”, erklärte sie direkt.
 

“Doktor?!”, fragte er mit einer hochgezogenen Augenbraue. Eigentlich waren sie doch vorhin schon beim Du gewesen. Aber bevor er da näher darauf eingehen konnte, kam sie ihm erneut zuvor.
 

“An die Arbeit, Doktor, oder soll ich Kagura sagen, dass ich einen anderen Partner haben will?”, grinste sie ihn hämisch an und irgendetwas an diesem Ausdruck ließ es ihm eiskalt den Rücken runter laufen.
 

Ich weiß nicht, was schlimmer wäre... mit ihr gemeinsam zu arbeiten oder mit einer der Verrückten., überlegte er für einige Momente. Schlussendlich entschied er sich dafür mit ihr zu arbeiten. Daher trank er noch einen Schluck von seinem Becher und nickte. “Einverstanden... beginnen wir mit unserer Arbeit”, lenkte er ein und öffnete die Tür, um mit ihr hinaus zu gehen.
 

Er musste einfach den Augenblick nutzen, dass keiner von den Verrückten da war, und schnellen Schrittes verschwand er mit Maron in den Gängen. Auf direktem Weg führte er sie zu seinem Arbeitsbereich. Je nachdem wo er benötigt wurde, hatte er unterschiedliche Räume, in denen er seine Patienten empfing. In dem aktuellen Monat Mai war er für die Kinderstation eingeteilt worden und damit auch Maron.
 

“Was hat dir Kagura über die Arbeit mit mir erzählt?”, hörte sie seine Stimme. Auf diese Weise zog er ihre Aufmerksamkeit auf sich. Blinzelnd blickte sie zu ihm. Zuvor hatte sie versucht sich die zahlreichen ‘Schleichwege’ zu merken. Sie wusste gar nicht, dass es so viele Gänge gab, die nicht von allen genutzt wurden. Dass er diese kannte, war nicht verwunderlich.
 

“Ähm... eigentlich nichts”, meinte sie ehrlich. Denn keiner hatte ihr etwas von ihrer bevorstehenden Arbeit erzählt. Weder der Sekretär des Krankenhauschefs, noch Yamato sprachen über Maron neuen Arbeitsbereich. “Kagura sagte mir nur, dass ich alles zur rechten Zeit erfahre”, erklärte sie schulterzuckend.
 

“Na großartig”, murmelte Chiaki und nahm sich vor, ein ernstes Wort mit Kagura zu reden. Kagura hatte Maron doch tatsächlich ohne jegliches Vorwissen zu ihm geschickt. Für einige Momente dachte er, dass der Ältere das absichtlich getan hatte. Definitiv würde er mit ihm darüber sprechen.
 

“Hm?”, wunderte sich Maron. Denn sie hörte sein Murmeln, jedoch verstand sie es nicht korrekt. Verwundert sah sie zu ihm rüber. “Was hast du gerade gesagt?”, fragte sie nach.
 

“Vergiss es einfach”, sprach er schmunzelnd und nahm noch einen Schluck, da er seinen Becher einfach mit genommen hatte. Das tat er eigentlich jedes Mal, da er nicht allzu lange in dem Schwesternzimmer bleiben wollen würde. “Sagen wir es mal so... momentan bin ich immer dort zuständig, wo es eng am Mann ist. In diesem Monat ist es die Kinderstation, aber auch die Notaufnahme. Wie du bemerkt hattest, haben wir sehr viele Engpässe. Deshalb haben wir einige Springerteams.”
 

“Springerteams?”, hakte sie nach, da sie den Begriff im Zusammenhang mit ihrer Arbeit nicht kannte.
 

“Krankenpfleger und Arzt bilden ein gemeinsames Team und arbeiten für gewöhnlich Hand in Hand.”
 

“Oh... so ähnlich wie Kagura und Kaiki?”, fragte sie nach. Sie bemerkte nicht gleich, dass sie seinen Vater einfach so beim Vornamen genannt hatte. Auf diese Frage konnte er lediglich nur nicken.
 

“Korrekt, wobei Kagura zurzeit mehr als Sekretär fungiert, obwohl er Krankenpfleger gelernt hatte”, erklärte er und zuckte kurz mit den Schultern. Es war ihm immer noch unbegreiflich, warum Kagura das freiwillig gemacht hatte. Bevor er weiter darüber nachdachte, holte sie ihn zurück ins Hier und Jetzt.
 

“Eins stelle ich direkt zu Beginn klar”, fing sie an und sah zu ihm, während sie an ihm vorbei in das Büro ging. “Ich werde definitiv nicht deine Sekretärin spielen”, erklärte sie ihm und blickte über die Schulter zu ihm.
 

Mit großen Augen starrte er sie an und blieb sogar einen Moment lang im Türrahmen stehen. Verwundert musterte er sie, ehe er ihr in den Raum folgte und leise lachen musste. Diese Frau war definitiv anders. Das Lachen irritierte sie ein wenig, doch sie überging dies einfach und verschränkte einfach ihre Arme vor der Brust, bis er fertig war mit seinem Lachen.
 

“Das erwarte ich nicht, Maron”, meinte er direkt schmunzelnd und schloss die Tür hinter sich. Da sie noch genug Zeit hatten bis die Visite beginnen würde, würde er ihr erklären, wie er es gewohnt war zu arbeiten. “Eigentlich brauche ich nur jemanden, der mir dabei hilft die Patienten fachgerecht zu versorgen”, meinte er sofort. Schließlich hatte er nicht vor aus dem aktiven Dienst sich zurück zu ziehen, so wie sein Vater dies nach und nach tat.
 

“Gut, dass du so siehst”, grinste sie leicht und sah zu, wie er sich an den Schreibtisch setzte. Neugierig setzte sie sich ihm gegenüber hin. “Also, wie genau sieht die Arbeit nun mit dir aus?”, wollte sie wissen.
 

“Für gewöhnlich liegen hier die Akten der aktuellen Patienten für die tägliche Visite. Diese wird morgens oder nachmittags durchgeführt. Je nachdem, wie wir Zeit haben”, erklärte er und nahm eine der Akten zur Hand. Er erklärte ihr, worauf sie achten musste und besonders die Dosierung der Tabletten war wichtig.
 

“Wann genau sind die Visiten?”, fragte sie nach, da das immer unterschiedlich war. Irgendwie hatte jedes Krankenhaus ihre eigenen Zeiten dafür gehabt.
 

“Etwa zwei Stunden nach Schichtbeginn fangen wir mit dieser an und arbeiten uns vor.”
 

“Die Akten sind nach Zimmernummern sortiert?”, wollte sie wissen und er nickte, denn das System hatte sich schon immer bewehrt gehabt.
 

“Es könnte nur komplizierter werden, sollten Notfälle reinkommen. Immerhin müssten wir dazu zur Notaufnahme und die Patienten dort annehmen, untersuchen und verlegen, wenn nötig”, berichtete er, denn das konnte durchaus passieren. Zwar kam es seltener vor, dennoch wollte er sie darauf vorbereiten.
 

“Verstehe, danke für die Ausführung, Chiaki”, sprach sie ehrlich aus. Ausnahmsweise hatte sie seinen Namen nicht verächtlich ausgesprochen.
 

“Gern”, entgegnete er ihr und lächelte ein wenig. “So sieht der Alltag bei mir zu mindestens in den Stationen aus.”
 

Ehrlich gesagt war ihr nicht bewusst, was sie hier erwartet hatte, doch sie wurde sogar positiv überrascht. Er schien beruflich einiges auf dem Kasten zu haben, wenn er so viel Verantwortung tragen konnte. Dennoch würde er seinen ersten Eindruck bei ihr nicht so schnell los werden. Jedoch war sie nun von ihm beeindruckt, während sie gemeinsam die Akten durchgingen. Maron überflog mit ihm gemeinsam die Patienten und war erleichtert, dass nicht so viele Kinder da waren.
 

Nach und nach hatten sie alles Notwendige vor bereitet und machten sich auf den Weg zu den Patienten. Unerwarteter Weise ließ Chiaki sich bei jedem Kind extra viel Zeit. Natürlich hatte er Maron den Kindern vorgestellt. Viele sprachen mit ihm genauso wie mit ihren Freunden. Das fand sie sehr süß. Er spielte sogar hin und wieder mit den Kleinen mit und am Ende der Tour saßen sie mit einigen Kindern zusammen. Sie spielten ein paar Runden Uno und lenkten die Kinder etwas ab.
 

Danach holten die beiden sich etwas zu essen aus der Cafeteria. Maron war verwirrt, dass Chiaki lieber in seinem Büro speisen wollte. Jedoch als sie bemerkte, wie all die Frauen sich um ihn herum scharrten, verstand sie seine Entscheidung. Schweigend hielt sie Abstand zu ihm und sie bestellten sich ihr Essen. Wobei Chiaki eher ruhiger war, seit sie den großen Raum betraten.
 

So schnell wie möglich verschwand er in sein Büro und sie folgte ihm schweigend. Genau wie zuvor sagte sie nichts zu ihm. Diese komplett gegensätzliche Stimmung irritierte sie. Auf der einen Seite war er so liebevoll und einfühlsam und auf der anderen so unterkühlt. Dennoch war er charmant und ein Weiberheld. Beim letzteren Gedanken musste sie sich sogar schütteln, denn sie mochte diese Art nicht.
 

Während des Essens wurde die Stimmung zwischen den beiden etwas lockerer. Sie sprachen über die Bestelllisten, wo die Lager auf dieser Station zu finden waren. Weiter überlegten sie, was sie noch für die nächsten Schichten brauchen würden. Beruflich schienen sie sich sehr gut zu verstehen und erneut fragte Maron sich, warum er eigentlich solch ein Weiberheld war. Jedoch fand sie darauf keine Antwort und sie wollte ihn auch nicht danach fragen.
 

Die restliche Schicht verlief erstaunlicherweise angenehm, sofern sie keiner anderen Frau begegneten. Irgendwie war es eigenartig, wie schnell er von einer Stimmung in die nächste wechselte. Wenn es Maron nicht so sehr stören würde, welch ein Idiot und Casanova er war, so würde sie nach einem Grund nachhaken. Jedoch überwog im Moment eindeutig noch der Ekel vor pikanten Details. Diese wollte sie definitiv nicht hören und auch nicht wissen, was das sein könnte.
 

Das Ende der Schicht kam schneller als erwartet und Maron verabschiedete sich gleich von ihm, denn sie wollte nur noch nach Hause. Da er den Grund für ihr schnelles Verschwinden nicht kannte, schmunzelte Chiaki etwas und sah ihr nach. Irgendwie musste er grinsen. Es ist wirklich interessant zu sehen... noch nie rannte eine Frau so schnell von mir weg., lachte er leise und schlenderte gemütlich zu Kagura ins Büro. Er wollte mit ihm noch ein Hühnchen rupfen.
 


 

Während dessen hatte sich Maron umgezogen und machte sich direkt auf den Weg nach Hause. Sie wollte ihren Sohn noch zu Bett bringen. Schließlich hatten sie ein kleines Ritual: Vor dem Schlafen gehen, las sie ihm etwas vor. Das machte sie gerne noch so lange, wie er es wollen würde. Immerhin waren das wichtige Momente für sie beide. Fröhlich verließ sie das Gebäude und ging direkt zu ihrem Wagen. Damit weiter zu ihrer Wohnung und somit zu ihrem wertvollsten Schatz.
 

Am nächsten Tag war ein Feiertag. Um genau zu sagen der Tag des Grünen. Demnach konnte Kenji ausschlafen. Da sie Spätschicht hatte, konnte sie den Vormittag mit ihm spielen, sollte das Wetter schön genug sein, dass sie den Tag draußen verbringen könnten. Mit dem Fahrstuhl fuhr sie rauf in das 7. Stockwerk und direkt weiter zu Sakura, denn ihr kleiner Schatz war gerade bei der älteren Dame.
 

An der Tür klingelte sie und nur wenig später wurde ihr auch schon aufgemacht. Sakura lächelte Maron sanft an und ließ die junge Frau hinein. “Heute konnte ich sogar pünktlich Schluss machen”, sprach die Jüngere sanft aus.
 

“Das klingt sehr gut. Wie war es denn in der neuen Station?”, wollte Sakura wissen, während sie beide ins Wohnzimmer gingen. Kenji spielte gerade mit Himuro und sah auf, als er die Schritte hörte.
 

“Mama!”, rief er aus, sprang hoch und lief sofort zu ihr, um sie stürmisch zu umarmen.
 

“Na, mein Großer”, grüßte sie ihn und drückte ihn liebevoll an sich. Sie blickte zu Sakura, da sie ihre Frage noch nicht beantwortet hatte. “Es war überraschend, da ich meinen neuen Chef und Partner bereits schon kannte”, begann sie zu erklären und Sakura legte den Kopf schief.
 

“In wie fern?”, hakte sie nach.
 

“Naja... ich bin ihm zufällig an meinem ersten Tag über dem Weg gelaufen. Jedoch wusste ich nicht, wer er war”, berichtete Maron lächelnd. “Und ein weiteres Mal vor einigen Tagen.”
 

“Oh... das klingt sehr danach, dass du ihn wohl ziemlich doof angestarrt hast”, gluckste Sakura und Maron lachte leise.
 

“Genauso war es auch. Es war komplett verrückt... ich hätte nie gedacht, dass er Arzt ist”, kam es ehrlich von ihr.
 

“Verständlich und ist er nett?”, fragte Sakura weiter.
 

“Hmmm... es ist schwierig”, meinte Maron schmunzelnd, während Kenji sich wieder zu dem älteren Mann setzte. So konnten sie noch fertig spielen und die Damen konnten sich noch etwas unterhalten.
 

“Schwierig? Warum denn?”
 

“Naja, schwierig dahingehend, dass er eigentlich nett ist, aber auch ein Idiot ist”, sprach Maron ehrlich aus.
 

“Beides zu gleich... das klingt wirklich schwierig”, überlegte Sakura und bot Maron noch einen Tee an. Dankend nahm die Jüngere das an und lächelte sanft.
 

“Mal sehen, wie das noch werden wird. Auf alle Fälle wird der Monat anstrengend. Viele Spätschichten und etwas unregelmäßiger”, erklärte sie und verstehend nickte Sakura.
 

“Mach dir keine Gedanken, Kenji wird versorgt sein”, meinte sie lächelnd und Maron dankte ihr erneut.
 

“Ich weiß gar nicht, wie ich euch dafür danken kann”, sprach Maron ehrlich aus und Sakura winkte ab.
 

“Du musst uns nicht danken. Kenji ist ein Schatz und all die köstlichen Nachspeisen von dir, sind Dank genug”, kicherte Sakura und sie tranken noch einen Tee gemeinsam. Da Maron geschickt das Thema um ihren neuen Chef vermied, sprach Sakura dies auch nicht an. Maron würde bestimmt mit ihr darüber reden, wenn sie es wollen würde.
 

Nachdem Kenji das Spiel mit Himuro beendet hatte, ging Maron mit ihrem Sohn nach Hause. Da sie beide ausschlafen konnten, war es Maron recht, dass sie ein wenig länger blieben. Vor allem, weil Sakura sie auch nicht gehen ließ, ohne dass sie etwas gegessen hatte. Sie war dabei durch und durch eine liebenswerte Mutter. Diese Gesten erinnerten sie oft an ihre eigene Mutter. Es war schön sich hier so geborgen und wohl zu fühlen, auch wenn es ihr etwas Angst machte.
 

Doch weitere Gedanken konnte sie sich keine machen, da sie mit Kenji sich gerade Bettfertig machte und ihn gerade liebevoll zudeckte. Sie holte aus dem Regal eines seiner Lieblingsbuchreihen und setzte sich zu ihm auf das Bett. “Wo waren wir?”, fragte sie ihn und Kenji überlegte.
 

Er erzählte ihr was als letztes passiert war und damit wusste sie, welche Stelle er meinte. Ihr Sohn liebte seit dem Kindergarten Detektivreihen und von allen Büchern, die auch für Kinder geeignet waren, hatte sie nach und nach die Bücher geholt. Zurzeit mochte er die ‘Drei Fragezeichen’. Leider gab es die Bücher nur auf Englisch oder Französisch, jedoch machte das nichts aus. Denn sie lebten bis vor gut zwei Jahren noch in Frankreich. Da waren die Sprachen wichtig für Maron und so lernte Kenji diese auch kennen.
 

Weiter las sie ihrem Sohn vor und merkte, wie er langsam einschlummerte. Man könnte meinen, dass all diese Fälle ihn beunruhigen und schlecht schlafen lassen würden, aber bei ihm war das ganz anders. Noch einige Seiten las sie ihm vor und erhob sich schließlich leise. Das Buch stellte sie zurück ins Regal und verließ sein Zimmer.
 

Ihr Blick glitt zu ihrer Wanduhr und diese zeigte ihr, dass sie noch Zeit hätte. Daher beschloss sie noch ein wenig Fern zu sehen. Bestimmt würde sie da noch etwas finden, um ihren Tag ausklingen zu lassen. Sollte nichts für sie dabei sein, so würde sie einfach ein Buch lesen.
 


 

Einige Zeit zuvor kam Chiaki endlich im Büro von Kagura an. Er musste einen langen Umweg gehen, um zu ihm zu gelangen. Schichtwechsel waren schlimm für ihn. Vor der Tür klopfte er an und ging direkt hinein. Kagura sah auf und blinzelte mehrmals. “Chiaki... wenn du zu deinem Vater...”
 

“Nein zu dem Alten will ich nicht”, unterbrach er sofort den Sekretär seines Vaters. Kagura zog eine Augenbraue hoch und legte den Kopf schief. Es verwirrte ihn immer wieder, wieso der Jüngere so abfällig war, doch auf seine Nachfragen hin bekam er nie eine vernünftige Antwort darauf.
 

“Also willst du zu mir?”, hakte er nach und Chiaki nickte.
 

“Wieso zum Geier hast du der Neuen nicht gesagt, dass sie mit mir arbeiten muss?”, wollte er wissen.
 

“Hmm... das habe ich doch”, meinte Kagura und blickte zu Chiaki auf, während er sich in den Stuhl zurück lehnte.
 

“Ach ja? Sie hat so erschrocken reagiert, dass sie mit mir ihre Schicht in diesem Monat hat”, erklärte der Jüngere.
 

“Ich habe ihr gesagt, dass sie ab heute bei Dr. Chiaki Nagoya in der Abteilung sein würde. Sie wusste sogar sofort, dass du Kaikis Sohn bist”, grinste er und Chiaki rollte mit den Augen. Er hasste es, wenn Kagura versuchte mit ihn aus der Reserve zu locken. Doch das Spiel kannte er bereits zu gut.
 

“Aber sie wusste nicht, dass sie mit mir zusammen ein Team bilden würde”, wandte der Blauhaarige ein und verschränkte die Arme vor seiner Brust. “Du kannst doch so etwas ihr nicht vorenthalten. Das war nicht gerade nett.”
 

“Ach ja? Genauso nett wie du mit ihr umgegangen bist bei euren früheren Begegnungen?”, hakte Kagura nach und Chiaki bekam große Augen.
 

“Wie bitte?!”, brachte der Jüngere heraus.
 

“Chiaki... ich weiß alles, was hier im Krankenhaus geschieht”, konterte Kagura grinsend.
 

“Ernsthaft? Und dann steckst du sie ausgerechnet mit mir zusammen in ein Team?”, fragte Chiaki nach.
 

“Eben genau deshalb... alle anderen Pfleger wollen nicht mit dir arbeiten und alle Pflegerinnen wollen es, jedoch würden die Patienten darunter leiden und das wollen wir alle nicht. Weder Kaiki, noch ich, noch du und das war ein guter Kompromiss. Maron ist liebevoll und freundlich und vor allem aber ist sie deinem ach so fantastischem Charme nicht verfallen.”
 

“Hn”, brachte der Blauhaarige hervor. Irgendwie konnte er bei diesen schlagenden Argumenten nichts dagegen sagen. Daher seufzte er theatralisch und nickte. “Na gut... mal sehen, ob sie den Monat mit mir überleben wird.”
 

Bei diesem Kommentar schmunzelte Kagura und grinste breiter. “Ich bin mir sicher, dass sie die Einzige ist, die das übersteht, ohne dir den Hals um zu drehen”, lachte der Ältere und da musste Chiaki auch mit lachen.
 

“Oder nicht an meinem Hals klebt”, zwinkerte er lachend.
 

“Genau... also sei bitte bei ihr wenigstens normal”, mahnte Kagura ihn.
 

“Ja, ja... sie ist schlagfertig, also wird da sicher nichts passieren”, erklärte Chiaki schließlich.
 

“Zum Glück... und vielleicht macht sie aus dir noch einen netten jungen Mann”, grinste Kagura und erneut rollte der Blauhaarige mit den Augen.
 

“Du bist unmöglich”, lachte er und verließ das Büro, um nach Hause zu kommen. Kagura starrte die Tür noch eine Weile an und schüttelte nur den Kopf.
 

“Der Junge ist unmöglich”, murmelte er und würde definitiv noch mit Kaiki ein Hühnchen rupfen. Mit Sicherheit hat das Verhalten des Jüngeren etwas mit der Vergangenheit der beiden zu tun. Er kannte Kaiki nun schon lange genug, um zu wissen, was los war, aber keiner der Beiden wollte alle Details rausrücken. Das war eine der wenigen Gemeinsamkeiten, die Vater und Sohn hatten.
 

Jedoch war Kagura nun darauf gespannt, wie es in den nächsten Wochen sein würde, denn Maron könnte ihm bestimmt helfen, diese Sturköpfe zum Reden zu bringen.

Ein Spiel, welches man(n)...

Den kommenden Tag nutzte Maron dazu, um Zeit mit ihrem Sohn zu verbringen. Den freien Vormittag gönnten sie sich Freizeit beim schönen Wetter. Sie fuhren gemeinsam zum Themenpark und genossen die wenigen Stunden, die sie an dem Tag hatten in vollen Zügen aus. An ihrem freien Wochenende würden sie erneut hinfahren und alles besuchen, wozu sie Lust haben würden. Diesmal beschränkten sie sich auf die Achterbahnen, mit denen Kenji fahren durfte. Der Kleine hatte eine Menge Spaß und das war das wichtigste.
 

Zum Mittag aßen sie noch gemeinsam. Dazu holten sie sich etwas von einem Imbiss im Park. Das taten sie häufiger, wenn sie unterwegs waren. Dennoch achtete Maron darauf, dass Kenji sich ausgewogen ernährte. Aber sie hatte ihm noch nie verboten etwas Süßes zu naschen. Vorausgesetzt er hatte vorher ‘normale’ Nahrung zu sich genommen. Auch wenn sie es schade fand, dass der Vormittag viel zu schnell vorbei ging, so musste sie leider wieder zur Arbeit.
 

“Nächstes Mal nehmen wir uns zwei volle Tage Zeit”, versprach sie ihrem Sohn und begeistert nickte er ihr zu.
 

“Einverstanden, sobald du frei hast, Mama”, kicherte er und drückte ihre Hand, während sie im Fahrstuhl waren, um zu Sakura zu gelangen.
 

“Das klingt nach einem Deal... also nur einige Tage durchhalten”, gluckste sie und er lachte kindlich.
 

“So machen wir das... vielleicht mag Tante Sakura und Onkel Himuro mitkommen?”, überlegte er und sie lächelte ihn zärtlich an und strich mit dem Daumen über seinen Handrücken. Oben angekommen, stiegen sie aus und machten sich auf den Weg zu der Wohnung des älteren Paares.
 

“Wir fragen sie einfach, sobald mein freies Wochenende auch bleibt”, meinte sie und er nickte lächelnd.
 

“Okay, Mama”, sprach er und streckte sich, um die Türklingel zu betätigen. Sie waren bereits an der Wohnungstür angekommen und wartete darauf, dass diese geöffnet wurde.
 

Lächelnd empfing Sakura die Beiden und ließ sie hinein. Erneut dankte Maron der älteren Dame, doch sie winkte wie so oft ab. Sie hatte die beiden sehr lieb gewonnen, denn sie waren wunderbare Menschen. “Ich mache das gerne”, sprach Sakura und lächelte Maron an.
 

Es war eigenartig, aber sie sah in ihr eine zweite Tochter und wusste, dass Miyako in Maron auch eine Art Schwester sah. Sie hatten sich ebenfalls mehr und mehr angefreundet. So gingen sie auch mal zu zweit aus und entspannten einfach nur. Manchmal war Yamato auch dabei, denn er hatte die Braunhaarige auch ins Herz geschlossen. Vor allem aber hatte nun Miyako eine gute Freundin zum Reden. Zwar war Chiaki auch ein guter Freund, jedoch konnte sie mit ihm nie über Frauen sprechen, denn das meiste brachte ihn auf Abwegen.
 

“Falls etwas sein sollte...”
 

“Melde ich mich augenblicklich”, beendete Sakura den Satz und lächelte sanft. Maron kicherte leise und gab Kenji noch einen Kuss auf die Stirn, ehe sie sich verabschiede.
 

Da sie noch etwas Zeit hatte, beschloss sie noch schnell unter die Dusche zu springen und sich um zu ziehen. Einen Kaffee für unterwegs hatte sie sich auch noch gemacht und machte sich auch schon auf den Weg zum Krankenhaus. Sie war schon gespannt, wie es diesmal mit ihrem neuen ‘Partner’ laufen würde. Er war ein eigenartiger Mann, aber das war sie in gewisser Weise ebenfalls. Solange sie mit ihm arbeiten konnte, wäre alles gut, denn alles andere interessierte sie nicht.
 

Bei ihrer Arbeit angekommen, zog sie sich für die Arbeit um und ging direkt zum Büro. Sie war froh keinem anderen begegnet zu sein, denn sie mochte es nicht im Mittelpunkt zu stehen. Sie vermied es auch das Krankenschwesterzimmer auf zu suchen. All die Frauen, die auf ihren schönen Chef standen wollte sie definitiv nicht begegnen, denn sie jagten ihr ein bisschen Angst ein. Überraschender Weise war Chiaki bereits im Büro, als sie dieses betrat.
 

“Guten Mittag”, grüßte er sie und wurde mit großen Augen angestarrt. Er hob eine Augenbraue hoch und bemühte sich nicht los zu lachen. “Was ist? Ich kann auch pünktlich meine Schicht beginnen”, sprach er so beiläufig wie er nur konnte. Wobei er am liebsten los gelacht hätte, denn es war unbezahlbar ihr Gesicht so zu sehen.
 

“Mittag”, brachte sie nach einer Weile hervor und schloss die Tür hinter sich. Sie hatte nicht mit ihm gerechnet und war daher sehr verwundert über seine Anwesenheit. Doch sie musste auch über ihn schmunzeln. “Scheint mir fast so, dass du einfach nur zu faul warst”, konterte sie schließlich.
 

Nun konnte er nicht anders. Ein leichtes Schmunzeln zierte sein Gesicht. “Faul?”, wiederholte er und sie nickte sofort. “Hn... mal sehen, ob du recht hast”, überlegte er und reichte ihr die Akten, die er schon für sie vorbereitet hatte.
 

Blinzelnd trat sie näher und stellte ihren Becher ab, ehe sie die Unterlagen entgegen nahm. “Hast... du etwa schon alles vorgearbeitet?”, überlegte sie und sah ihn direkt an.
 

Doch im nächsten Moment bereute sie es, ihn angesehen zu haben. Dieses selbstgefällige Grinsen stieß ihr sauer auf. Augenrollend nahm sie ihren Becher wieder und trank einen kräftigen Schluck von ihrem Cappuccino. “Du bist und bleibst ein Idiot”, meinte sie und ging zum Medikamentenschrank, um alles vor zu bereiten.
 

Verwundert sah er zu ihr und lachte schließlich, als sie sich von ihm abgewandt hatte. Natürlich so lautlos wie möglich. Sie war definitiv ein Unikat, das musste er ihr eingestehen. Zum Glück bemerkte sie nichts mehr von ihm, da sie mit den Medikamenten zu tun hatte. Er erhob sich und beobachtete sie einen Moment lang. Als sie fertig wurde, löste er den Blick und trat zu ihr. “Bereit für Tag zwei?”, grinste er sie an.
 

Mit einer hochgezogenen Augenbraue blickte sie zu ihm und etwas in ihren Augen ließ ihn kurz stocken. Eigentlich wollte er noch etwas hinzufügen, aber er verschluckte glatt seine Worte. Er wusste nicht, was es war, aber es zog seine Aufmerksamkeit auf sie. Weitere Gedanken konnte er sich nicht machen, denn sie ging einfach wortlos an ihm vorbei zur Tür und damit hinaus in den Gang. Sie würde dieser Frage keiner Antwort würdigen. Sie wollte einfach nur mit der Arbeit beginnen, um schnell wieder nach Hause zu kommen.
 

Schmunzelnd folgte er ihr und grinste vor sich hin, als ihm eine Idee kam. Ob ich sie womöglich knacken könnte?, fragte er sich und würde sich ein Spaß daraus machen, sie bis zum Äußersten zu necken. Er würde ihr schon zeigen, dass sie ihm genauso verfallen könnte, wie all die anderen. Schließlich war sie doch auch nur eine Frau und er nichts weiter als ein Mann. Der Gedanke gefiel dem Blauhaarigen, doch würde er bei ihr nicht so plump vorgehen wie bei all den anderen.
 

Immerhin sprang sie darauf gar nicht an. Ein schelmisches Grinsen schlich sich auf seine Lippen und er blieb zwei Schritte hinter ihr, um ihre Schritte zu beobachten. Sie stolzierte nicht und bewegte ihre Hüften kaum. Die anderen Damen jedoch taten dies viel zu oft. Anscheinend wollten sie ihn so rumbekommen. Aber darauf fiel er nie herein. Das wird ein Spaß. Mal sehen, wann sie mich als möglichen Partner auserkoren wird. Mit diesem Entschluss begann er mit der Schicht und arbeitete die Visite mit ihr durch.
 

Die flüchtigen Berührungen bemerkte Maron zwar, doch dachte sie sich dabei nichts. Denn jedes Mal, sobald sich ihm etwas weiter gab, streiften seine Finger ihre. Ihr würde es nicht einmal im Traum einfallen, dass er dies mit Absicht machen könnte. Möge das Spiel beginnen., dachte er sich offensichtlich und ließ keine Möglichkeit verstreichen, ihr nahe zu sein. Dass dies andere mitbekommen könnten, interessierte ihn einfach nicht. Er hatte sein Ziel fixiert. Genau wie der Jäger seine Beute und er würde sie bestimmt nicht so einfach davon lassen.
 


 

Mehrere Schichten zogen an der Braunhaarigen vorbei und sie musste zugeben, dass sie mit jeder weiteren immer besser mit ihrem Kollegen zurecht kam. Es war sogar angenehm mit ihm zu arbeiten, sofern man den anderen Frauen nicht begegnete. Sobald ein weibliches Geschöpf, welches nicht sie war, bei ihm war, war er durch und durch ein Idiot. Eiskalt, zurückweisend und überheblich. Die Sprüche waren allesamt unter aller Sau.
 

Maron fand sein Verhalten gleichermaßen verstörend und faszinierend. Doch genau das hinderte sie einfach daran, sich ihm auch auf privater Ebene an zu nähern. Mit solchen Männern wollte sie eigentlich nichts zu tun haben und doch musste sie mit ihm zusammen arbeiten. Daher machte sie einfach das Beste daraus. Viel zu persönliche Gespräche ließ sie einfach nicht zu und lenkte schnell vom Thema ab.
 

Das bemerkte Chiaki auch und stoppte für den Moment seine Bemühungen, die er einfach ein anderes Mal fortsetzte. Auf alle Fälle war sie nach der Arbeit mit ihm sehr verwirrt, denn er brachte sie einfach aus dem Konzept. Jedoch wollte sie es bestimmt nicht wissen lassen, weshalb sie sich bemühte neutral in seiner Anwesenheit zu zeigen. Leider klappte das nicht immer. Kaum kümmerten sie sich um Kinder, schon war Chiaki fürsorglich und für den Bruchteil der Sekunde glaube sie, seinen wahren Charakter zu sehen.
 

Immer wieder beschlich sie das Gefühl, dass sein Casanovagehabe nur eine Fassade war, um alle von sich fern zu halten. Dieser Moment der Erkenntnis war viel zu kurz, als dass sie sich weitere Gedanken dazu machen konnte oder wollte. Je nach Sichtweise war beides möglich. Zurzeit sah sie viel zu viel von seinen schlechten Angewohnheiten, weshalb sie nach wie vor äußerlich kein Interesse an ihm zeigte. Innerlich beschäftigte es sie des Öfteren, bis sie von ihrem Sohn und ihren Freunden abgelenkt wurde.
 

Genauso verwirrt war sie demnach auch an diesem Tag. Sie blieb ungewöhnlich länger in der Umkleide. Normalerweise zog sie sich schnell um und verschwand auch schon, ehe eine der anderen Frauen den Raum betrat. Sie hatten dort ganz klassische Spinde und als Maron ihren gerade schließen wollte, blinzelte sie, da an der Stelle der Tür eine junge Frau stand. Diese hatte ihre Arme vor der Brust verschränkt und musterte offensichtlich Maron.
 

Diese Geste erwiderte die Braunhaarige und erkannte die langen dunkelgrüne Haare, die zu einem Zopf zusammen gebunden waren, sofort. Nur kurz darauf entdeckte Maron auch die grauen Augen der Unbekannten. Wobei sie das Gefühl nicht los wurde, diese Frau bereits gesehen zu haben. Doch ihr wollte es einfach nicht einfallen, woher sie diese kennen könnte. “Ist etwas?”, fragte Maron direkt, da sie das Starren nicht leiden konnte.
 

“Du bist also diese Ma-ron?”, kam es von der Unbekannten. Das Langziehen von ihrem Namen gefiel der Braunhaarigen absolut nicht. Aber am meisten konnte sie es nicht leiden, wenn ihr Gegenüber wusste wer sie war, aber sie wiederum nicht wissen konnte, wer vor ihr stand.
 

“Korrekt, ich bin Maron. Und wer du bist?”, fragte Maron so freundlich wie möglich. Gemeinheiten austauschen, war einfach nicht ihr Ding, weshalb sie auch nicht feindselig wurde. Das passte nicht zu ihr und sie würde das auch niemals tun. Jedoch wurde sie bei ihrem Vornamen angesprochen, deshalb verzichtete sie ebenfalls auf die förmliche Ausdrucksform.
 

“Ich Yashiro, Dr. Yashiro Sanzaka”, erklärte die Fremde und musterte erneut Maron.
 

“Und was möchtest du nun von mir?”, wollte Maron wissen und schloss ihren Spind ab.
 

“Dich nur warnen”, begann Yashiro. “Du vergreifst dich am Eigentum anderer.”
 

Fragend zog Maron eine Augenbraue hoch, denn sie verstand nicht so recht, was ihr die Person vor ihr damit sagen wollten. “Eigentum?”, hakte sie schließlich ahnungslos nach.
 

“Tu nicht so unschuldig... du flirtest die ganze Zeit mit ihm”, spuckte Yashiro ihre Worte förmlich heraus. Dabei trat sie näher an die Braunhaarige heran. Noch immer begriff Maron nicht, was soeben passierte, weshalb sie weiterhin fragend ihre Gegenüber ansah.
 

“Ich kann dir nicht helfen, wenn ich nicht weiß, worum es hier geht”, stellte schließlich Maron klar.
 

“DU flirtest mit MEINEM Chiaki”, fauchte es schließlich durch den Raum.
 

Flirten mit Chiaki?, hallte es in Marons Kopf wider. Sie versuchte ihre Begegnungen Revue passieren lassen. Definitiv konnte sie mit 100 prozentiger Sicherheit sagen, dass sie nie mit ihm geflirtet hatte. Plötzlich fiel ihr ein, dass Yashiro ihn als Eigentum bezeichnet hatte. Sie kann doch eine Person nicht als solches betiteln... ist sie irre?
 

Noch bevor Maron weiter ihre Gedanken schweifen lassen konnte, holte Yashiro sie zurück in die Realität zurück. “Lass deine Finger von meinem Chiaki, ansonsten wirst du mich noch kennen lernen”, kam es zischend von ihren Lippen.
 

“Was?!”, hauchte Maron.
 

“DU hast mich schon verstanden. Er gehört mir und...”, wollte Yashiro weiter sprechen, doch Maron gefiel es gar nicht, wie sie über Personen sprach. Deshalb unterband sie das im nächsten Augenblick.
 

“HÖR AUF”, erhob die Braunhaarige ihre Stimme und fixierte die Ärztin von ihr. Verwundert blinzelte diese und wollte wieder anfangen, jedoch kam Maron ihr diesmal zuvor. “Wenn du noch einmal eine Person als dein Eigentum betitelst, wirst du mich dann kennen lernen”, entgegnete sie direkt und kniff ihre Augen zu schmalen Schlitzen zu. “Lass deine Drohungen stecken, denn er interessiert mich nicht. Ich arbeite nur mit ihm, mehr oder weniger ist es zwischen uns nicht. Wir sind einfach nur Kollegen”, erklärte sie, nahm ihre Tasche und ging einfach an der verblüfften Yashiro vorbei.
 

Maron hatte keine Lust auf dieses Theater. Das erinnerte sie viel zu sehr an einen Kindergarten und diesem war sie schon seit Jahren ausgewachsen. Kopfschüttelnd machte sie sich auf den Weg zum Wagen und fuhr sofort vom Parkplatz weg. Was bildet sich diese Ärztin nur ein? Als wäre Chiaki ein Gegenstand, den man besaß... er ist ein Mensch mit Gefühlen und... Mit großen Augen stockte sie und schluckte. Noch einmal schüttelte sie ihren Kopf. Hör auf so über ihn zu denken, Maron!, mahnte sie sich und verwarf ihren Gedankengang.
 

Je mehr Zeit sie mit ihm verbrachte, umso deutlicher wurde es ihr, dass er eigentlich auch nur ein Mensch war. Doch das zugeben wollte und konnte sie nicht. Das ginge nicht. Sie würde sich bestimmt nicht diese Blöße geben und noch einmal nett über diesen Idioten denken. Er ist doch selbst schuld, wenn all diese Irren an ihm kleben. Würde er nicht ein solcher Arsch und Casanova sein, würde auch bei ihm alles normal laufen.
 

Mit diesem Entschluss parkte sie ihren Wagen, ging zum Wohnhaus und damit hinein. Der Fahrstuhl brachte sie hinauf in das 7. Stockwerk und somit zu Sakuras Wohnung und ihrem Sohn. Bei ihnen konnte sie sich endlich auf etwas anderes konzentrieren als auf ihren Arztkollegen. Ich sollte ihn noch mehr ignorieren, als ich es eh schon tue. Dieser Verrückten will ich nicht noch einmal über den Weg laufen., nahm sie sich vor und kehrte mit ihrem Sohn in ihre Wohnung zurück. Gemeinsam ließen sie den Tag ausklingen.
 


 

Nach diesem Tag vergingen einige weitere Schichten. Maron hielt sich noch mehr an ihrem Vorsatz als zu vor. Chiaki war verwirrt, dass sie noch nicht mal mit ihm zusammen essen wollte. Er verstand ihr Verhalten nicht und irgendwie machte er sich auch sorgen um sie. Immerhin war sie noch nie so zurückhaltend gewesen wie in der letzten Woche. In dieser mussten sie sechs volle Tage hintereinander zusammen arbeiten, vielleicht war ihr das zu viel geworden.
 

Seufzend lehnte er sich in seinem Stuhl zurück. “Verfluchte Scheiße, was ist nur passiert?”, brachte er frustriert hervor und fuhr mit beiden Händen durch seine Haare.
 

“Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?”, hörte er eine Männerstimme.
 

“Hey, Yamato”, grüßte der Blauhaarige ohne auf zu sehen, denn er hatte seinen besten Freund direkt erkannt.
 

“Du hast auf das Klopfen nicht reagiert, also bin so rein”, erklärte dieser und kam näher, um sich gegenüber von seinem Freund zu setzen.
 

“Schon gut”, winkte Chiaki ab und richtete sich auf.
 

“Nun erzähl... was ist los?”, forderte Yamato.
 

“Wenn ich das selbst genauer wüsste”, seufzte der junge Chefarzt und fuhr sich erneut durch die Haare. Eine Geste, die er zur Schulzeit oft machte, wenn er verlegen war. Das verwirrte Yamato sehr.
 

“Hmmmm, was macht dir zu schaffen?”, formulierte der Chirurg seine Frage anders und blickte direkt seinen Freund an. Dieser hielt endlich Augenkontakt und seufzte erneut.
 

“Du weißt ja, dass ich seit Anfang des Monats mit Maron zusammen arbeite”, fing er daher an und Yamato nickte zur Bestätigung. Das war ihm durchaus klar geworden, nachdem er gehört hatte, dass sie in die Station versetzt werden würde. “Unser Start... naja war Katastrophe, weil ich sie schon zuvor hier gesehen hatte und eben... wie soll ich es sagen...”, druckste er drum herum.
 

“Du hast deine Nummer bei ihr abgezogen, die aber nicht geklappt hatte?”, hakte Yamato nach. Diesmal nickte Chiaki.
 

“Das eine Mal hat sie mir sogar eine Ohrfeige verpasst”, gestand der Blauhaarige und musste sogar grinsen, wenn er nur daran dachte. Verdutzt starrte Yamato ihn an und Chiaki lachte. “Nicht so schlimm... ich hatte sie schließlich verdient.”
 

“Oh”, bekam der Chirurg nur heraus und sein bester Freund erklärte ihm, was bis zum heutigen Tage passiert war. Aufmerksam hörte Yamato ihm zu. Es war irgendwie etwas neues, denn Chiaki sprach alles an ohne, dass er nachhaken musste. Ein wenig hörte er sogar eine gewisse Schwärmerei heraus und innerlich schmunzelte er über seinen Freund.
 

Doch äußerlich ließ Yamato sich nichts anmerken. Im Gegenteil, er hatte sogar sich zurück gelehnt und die Arme vor seiner Brust verschränkte. Er beobachtete einfach seinen besten Freund und notierte sich alles in seinen Gedanken. Er würde nachher alles mit ihm durchgehen. Schwärmend berichtete Chiaki von Marons Fähigkeiten und den Umgang mit den Kindern. Sie hatte nämlich ein Kind so einfach abgelenkt, dass dieses nicht bemerkte, wie er dem Kleinen eine Spritze gab. Das hatte ihn beeindruckt.
 

“Hörst du mir überhaupt zu?”, wollte Chiaki wissen, da sein Freund nichts dazu sagte.
 

“Natürlich höre ich dir zu”, erklärte Yamato.
 

“Sagst du nichts dazu?”, fragte Chiaki skeptisch und sah seinen besten Freund abwartend an.
 

“Nun... damit ich das richtig verstehe... Du hasst es, wie die Frauen auf dich abfahren, aber Maron soll das tun?”
 

Zur Bestätigung nickte Chiaki. “Aber nicht auf diese Art, sie soll mich einfach mögen”, setzte er hinzu.
 

“Dir ist klar, dass du gerade rund um die Uhr von ihr schwärmst, wenn wir zusammen sind?”
 

“WAS?! Nein, das tue ich gar nicht”, verteidigte Chiaki sich, doch Yamato grinste.
 

“Chiaki... ich kenne dich seit der Mittelschule... ich weiß alles über dich und du glaubst nicht, dass ich erkenne, dass du dich gerade Hals über Kopf in sie verliebst?”, konterte Yamato direkt und wurde mit großen Augen angestarrt.
 

“Ver...lie...be ich mich wirklich gerade in Maron?”, brachte der Blauhaarige nuschelnd hervor. Eigentlich wollte er doch nur, dass sie ihn genauso anhimmelt wie die Anderen. Nein... nicht genauso..., dachte er sich und schluckte. “Nein, Yamato... ich mag sie als Mensch und Kollegin und genauso soll sie mich auch sehen”, beschloss er schließlich, doch Yamato fing an zu lachen und konnte nicht mehr damit aufhören.

… nur verlieren kann

Yamatos Lachanfall hielt einige Augenblicke an. Langsam, aber sicher, wurde Chiaki wütend, denn die Behauptung seines besten Freundes stimmte definitiv nicht. ER war absolut nicht in diese MARON verliebt. Warum zum Geier spinnt sich Yamato so etwas nur wieder zusammen. Als ob ich mich in diese Zimtzicke verliebt wäre. Pah! Sein Gedanke war klar, doch ob das auch tief in seinem Inneren der Fall war, konnte wohl keiner definieren.
 

“Oh man... Chiaki du bist echt witzig”, lachte Yamato einfach weiter, denn es war viel zu komisch. Sein bester Freund war in allem, was er gemacht hatte, stets ein Ass. Jedoch in Bezug auf Gefühle war er einfach eine Niete pur. Es war eindeutig, dass er sich dabei war, sich in die Neue zu verknallen. Warum er das nicht sehen wollte, war Yamato einfach unbegreiflich. Wobei er da eine Ahnung hatte.
 

“Hör auf damit, Yamato”, knurrte der Blauhaarige. Noch einmal lachte sein Freund herzhaft, ehe er sich wieder beruhigte und einfach den Kopf über dieses Verhalten schüttelte.
 

“Wenn du unbedingt meinst”, lachte er weiter.
 

“Ich sage die Wahrheit, Yamato. Ich bin bestimmt nicht in sie verliebt. Ich will nur normal mit ihr zusammen arbeiten”, redete Chiaki sein Interesse herunter. Er konnte seinen besten Freund jedoch nicht hinter das Licht führen. Yamato kannte ihn mittlerweile gut genug, weshalb er ihn ein wenig aus der Reserve locken würde. Schließlich wollte er die Wahrheit erfahren, bevor er ihm helfen würde.
 

“Und doch willst du ihre Beachtung haben?”, hakte er aus diesem Grund nach und bekam ein Nicken. Natürlich hatte Chiaki dabei seine Augen geweitet und einen gewissen Funken darin. Es war etwas Neues, weshalb Yamato sich nur noch mehr darin bestärkt sah.
 

“Sie soll mich doch nur nicht so nebensächlich behandeln”, erklärte Chiaki direkt und seufzte hörbar. “Irgendwie fühlt es sich falsch an”, murmelte er. Doch Yamato hörte seine Worte nur zu deutlich. Daher musste er sich auch ziemlich zusammen reißen, um nichts dazu zu sagen.
 

“Habe ich es richtig verstanden, du wolltest eigentlich ein Spiel spielen und sie genauso wie die anderen Frauen um den Finger wickeln?”, fragte Yamato daher nach.
 

“Ja”, seufzte Chiaki erneut. “Aber das ist falsch... ich habe das schon selbst begriffen. Spar dir deshalb bitte diese Predigt. Sag mir nur, was ich tun soll, damit sie mich nicht so sieht?”
 

Einige Augenblicke wartete Yamato ab und führte seine Hand an sein Kinn. Er schien zu überlegen, was er nun seinem besten Freund sagen wollte. “Hm, schwer zu sagen. Maron ist auf alle Fälle anders...”, sprach er seinen Gedanken aus.
 

“Egal was ich sage, nimmt sie komplett falsch auf”, seufzte der Blauhaarige erneut.
 

Erneut musste sich Yamato auf die Zunge beißen, um nichts Falsches zu sagen. “Wie wäre es damit...”, fing er an und sah seinen besten Freund an. “Sei einfach du selbst, Chiaki.”
 

“WAS?!”, rief dieser aus.
 

“Schrei nicht... ich bin doch nicht taub”, schmunzelte der Chirurg und grinste breiter. “Ich meine das ernst. Sei der Chiaki, den Miya und ich kennen”, lächelte er schließlich seinen besten Freund an.
 

“Der... den ihr kennt?”, kam es fassungslos über Chiakis Lippen. Er überlegte, doch schüttelte er den Kopf fast wie von selbst. Yamato schmunzelte.
 

“Es ist deine Entscheidung... ich weiß, dass du dich damit verletzbar machst. Es macht dir Angst... aber... glaubst du nicht, dass es Zeit ist ausnahmsweise auf dein Herz zu hören?”
 

“Mein... was?! Ich glaube die Ehe bekommt dir gar nicht gut Yamato... du redest nur noch Schwachsinn”, schimpfte Chiaki. Doch das machte dem Angesprochenen nichts aus. Er kannte seinen Gegenüber nun seit über 10 Jahre.
 

“Sobald du dazu bereit bist... wirst du erkennen, welch eine seltene Blume du nun an deiner Seite hast”, sprach Yamato direkt und ehrlich aus. Dabei erhob er sich und verabschiedete sich von seinem Freund. “Ich bin noch mit Miya verabredet. Wir sehen uns morgen beim Abendessen”, grinste er und ging ohne auf eine Antwort des Chefarztes zu warten.
 

Diese hätte er sowieso nicht erhalten, da er in seiner Gedankenwelt versunken war. Zufrieden mit seinem Ratschlag machte sich Yamato auf den Weg zu seiner Frau. Er hatte extra nicht mehr über Maron Preis gegeben. Immerhin war das ihre Entscheidung und Chiaki könnte alles problemlos selbst herausfinden, wenn er nur in die Akte sehen würde. Aber das tat der Blauhaarige für gewöhnlich nie. Egal wie mies er über Kaiki sprach, so vertraute er seinem Vater in dieser Hinsicht.
 


 

Während der Blauhaarige sein freies Wochenende damit verbrachte über Maron nach zu denken, verbrachte die Braunhaarige einen schönen Tag mit ihrem Sohn. Wie sie ihm versprochen hatte, nahm sie sich extra viel Zeit, um mit ihm in den Attraktionspark mit den ganzen Achterbahnen wieder zu fahren. Zwar hatten sie auch Sakura und Himuro dazu eingeladen, aber sie lehnten dankend ab. Sie hatten bereits etwas anderes vor. Aber sie versprachen auch das nächste Mal die beiden zu begleiten.
 

In aller Frühe hatten sich Mutter und Sohn auf den Weg gemacht und verbrachten den ganzen Tag nur im Park. Sie fuhren mit jeder Achterbahn mehrmals und holten auch ein paar Souvenirs. Nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihre neuen Freunde. Kenji wollte sich unbedingt bei seinen vier ‘Nannys’ bedanken. Stolz hatte Maron den Kleinen beobachtet und lächelte sanft. Er kam definitiv nach ihr.
 

“Hast du für alle etwas gefunden?”, fragte sie und er sah zu ihr auf. Er schien zu überlegen und sie schmunzelte leicht.
 

“Darf ich noch etwas für meine Freunde aus der Schule holen?”, wollte er wissen und sie nickte zustimmend.
 

“Aber natürlich, hol ihnen ruhig auch was, aber nicht zu viel”, erklärte sie ihm und er nickte erfreut. Sie nahm seine bereits gefundenen Geschenke entgegen. Kaum hatte er seine Hände frei, schon huschte er durch die Regale und suchte nach weiteren Mitbringsel. Mein kleiner Wirbelwind., kicherte sie innerlich und wartete, bis er alles beisammen hatte.
 

Kaum hatte er einige Anhänger gefunden, schon rannte er zurück zu seiner Mutter. Gemeinsam bezahlten sie ihre Ausbeute. Sicher verstaute Maron alles in dem Rucksack, den sie diesmal statt ihrer Handtasche mitgenommen hatte. Da hatte sie auch Getränke und zwei Bentos für sie beide vorbereitet. Natürlich mit viel Gemüse, aber auch Oktopuswürtschen für Kenji. Die mochte er besonders gern.
 

Nach der Shoppingtour spielten sie noch an einigen Ständen, ehe sie zusammen ihr Essen verputzten. Gestärkt drehten sie noch eine ordentliche Runde und Maron ließ ihren Sohn sich austoben. Erst spät am Abend konnte sie ihn davon überzeugen zurück nach Hause zu kehren. Er war tatsächlich während der Autofahrt eingeschlafen. Das war typisch für den kleinen Jungen. Daher schulterte sie den Rucksack und hob Kenji hoch, um ihn rauf zu bringen.
 

Zum Glück war sie schon daran gewohnt, ihn zu tragen und dennoch die Türen auf zu machen. Der Vorteil davon alleinerziehend zu sein. Obwohl sie sich den Zustand nicht ausgesucht hatte, machte sie immer das Beste daraus und fuhr mit dem Aufzug hinauf zu ihrer Wohnung. Diese öffnete sie sofort. “Gleich kannst du ins Bett”, murmelte sie, da ihr Sohn leicht grummelte. Schnell verschwand sie im Inneren.
 


 

Zur gleichen Zeit öffnete Chiaki seine Wohnungstür und schloss diese. Als er im Augenwinkel sah, dass die Nachbarstür offen war, blinzelte er und erhaschte braunes Haar. Verwundert legte er den Kopf schief. Wann ist denn jemand nebenan denn eingezogen?, wunderte er sich, da er das wegen der Arbeit absolut nicht mitbekommen hatte. Egal... ich bringe erstmal Sakuras Auflaufform zurück und gehe einkaufen.
 

Mit diesem Gedanken ging er zur Wohnungstür 705. Dort klingelte er sogleich und nur wenig später wurde ihm geöffnet. “Oh, Chiaki. So spät noch unterwegs?”, begrüßte sie ihn.
 

“Ja... ich habe festgestellt, dass ich nichts mehr daheim habe”, meinte er und sie lachte leise. Das war typisch für den jungen Mann vor ihr. Er reichte ihr dankend die Auflaufform, denn sie hatte ihm eine große Portion vor einigen Tage vorbereitet und ihm in die Küche gestellt.
 

“Und du fährst jetzt noch etwas holen?”, wunderte sie sich.
 

“Ja... ich habe die Zeit übersehen”, erklärte er nachdenklich. Doch im nächsten Moment schüttelte er den Kopf. Fast so als wollte er den Gedanken verwerfen. “Aber sag mal... seit wann ist denn in 702 jemand eingezogen?”, fragte er sie. Direkt musste Sakura los lachen, da sie dachte, dass er einen Witz gemacht hatte. Aber sein ernster Gesichtsausdruck bewies das Gegenteil, weshalb sie etwas seufzte.
 

“Du solltest weniger arbeiten und mehr ausgehen, Chiaki”, schimpfte sie ihn fast schon mütterlich. Er schmunzelte dabei und nickte ergeben.
 

“Ich versuche es, Mama.” Diesmal nannte er sie liebevoll Mutter, da er in ihr genau das sah. Sie hatte immer auf ihn aufgepasst, seit er in das Wohnhaus gezogen war. Leise kicherte Sakura und nickte.
 

“Das würde mich sehr freuen, wenn du das beherzigst. Um zurück auf deine Frage zu kommen... Ende Februar ist da jemand eingezogen. Um genau zu sagen zwei liebenswürdige Personen”, sprach sie geheimnisvoll aus.
 

“Mehr Infos bekomme ich nicht?”, hakte er nach und sie lachte leise.
 

“Chiaki, du bist alt genug selbst das alles heraus zu finden”, zwinkerte sie ihm zu und grinste breiter. Sie wusste von Yamato, dass Maron mit Chiaki zusammen arbeiten würden, aber beide nicht wussten, dass sie Nachbarn waren. Da wollte sie sich auch nicht einmischen, weshalb sie dieses Detail verschwieg. Wenn sie es wissen wollten, hätten sie sich schon längst einander vorgestellt.
 

“Stimmt, aber nicht mehr heute, erst sollte ich einkaufen”, verschob er mal wieder das Zwischenmenschliche auf einen späteren Zeitpunkt.
 

“Wie du möchtest... fahr vorsichtig und komm doch mal wieder zum Abendessen vorbei”, lächelte Sakura.
 

“Am Donnerstag”, versprach er und verabschiedete sich.
 

“Ich nehme dich beim Wort, Chiaki”, lächelte sie ihn an und er nickte lachend. Eines konnte die Ältere sagen, dass er sein Wort halten würde. Daher nickte sie zufrieden und sah ihm nach, während er zum Aufzug ging und somit weiter zum Einkaufen fuhr.
 

Er konnte sich einfach nicht helfen, aber er grübelte nun schon seit fast zwei Tagen darüber nach, was Yamato ihm gesagt hatte. Könnte es sein, dass er recht hat? Ohne, dass ich es wollte, habe ich mich... Doch das wollte er nicht mal denken. Schnell verwarf er seinen Gedanken und kümmerte sich darum etwas Essbares zu organisieren. Das hatte er schon lange nicht mehr gehabt, dass ihm alles, bis auf Mehl und Zucker ausging.
 

Während der gesamten Zeit kreiste das Gespräch mit Yamato in seinem Kopf umher. Es ließ ihn einfach nicht los. Hinzu kam auch, dass er sich an alle Begegnungen mit Maron erinnerte und diese klar und deutlich vor seinem inneren Auge sehen konnte. Er konnte nicht umhin als zu lächeln, denn es waren eigentlich schöne Momente. Wenn man seine Worte und ihre Ohrfeige außer Acht lassen würde, könnte man tatsächlich denken, er hätte Interesse an ihr.
 

Kopfschüttelnd machte er seine Wohnungstür auf und schloss diese hinter sich. Den Einkauf trug er direkt in die Küche und stellte sie an der Anrichte ab. Sein Weg führte ihn ins Bad, um sich die Hände gründlich zu reinigen. Er achtete stets auf Sauberkeit, immerhin war das als Arzt eines der wichtigsten Dinge gewesen. Danach ging er direkt wieder in die Küche, um die Lebensmittel ein zu räumen. Dabei überlegte er, was er sich zum Abendessen machen würde.
 

Bestimmt würde Sakura ihn ausschimpfen, wenn sie sehen würde, dass er gerade eben dabei war sich ein Fertiggericht zurecht zu machen. Definitiv würde sie schimpfen., lachte er leise und stellte sich eine Kanne heißes Wasser auf, um sein Essen zu machen. Eigentlich konnte er auch kochen, doch seine Lust dazu ging gegen Null. Da machte er sich oft was schnelles fertig. Während das Wasser vor sich hin kochte, musste er wieder an Maron denken. Sie ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf.
 

“Was soll ich nur tun?”, murmelte er vor sich hin und ließ sich einen Kaffee durchlaufen. Noch immer wusste er nicht, was er tun sollte.
 

In einer Hinsicht hatte Yamato recht, aber etwas hinderte ihn noch. Seufzend goss er seine Fertignudeln auf. Die Schüssel stand auf einem Tablet und er nahm es mit ins Wohnzimmer. Auf den Couchtisch stellte er dieses ab und ging zur Kommode, auf der der Fernseher stand, um die Fernbedingung zu holen. Als er diese ergriff, glitt sein Blick zu einem Foto. Darauf war eine junge Frau. Auf ihrem Schoß saß ein kleiner Junge mit blauen Haaren.
 

“Was... soll ich nur tun, Mama?”, seufzte er und strich über das Bild von seiner Mutter. In solchen Situationen hätte er gerne ihren Rat. Doch leider ging das nicht. “Würdest du mir einen Rat geben? Mich womöglich ausschimpfen?”, sprach er mit dem Foto und seufzte leise. Leider musste er diese Situation alleine durchstehen.
 


 

Die nächsten Tage waren mehr als eigenartig für Maron. Chiaki verhielt sich äußerst komisch, da er plötzlich Interesse an ihr zeigte. Das irritierte sie komplett. Es schien fast schon so als würde er sie wie eine Freundin behandeln. Damit hatte sie gar nicht gerechnet, denn vor den drei schichtfreien Tagen ging ihr Verhältnis nicht weiter als Chef und Angestellte. Klar sie waren ein Team und arbeiteten Hand in Hand, aber von Freundschaft waren sie meilenweit entfernt gewesen.
 

Jedoch konnte sie nicht ahnen, dass er sich wegen seiner Entscheidung so verhielt. Er hatte nämlich beschlossen Yamatos Rat an zu nehmen und Maron sich selbst zu zeigen. Er hatte einiges in seiner Vergangenheit mit machen müssen, weshalb er nur schwer Vertrauen fassen konnte. Nur Miyako und Yamato kannten womöglich sein wahres Ich. Nun sollte auch Maron ihn genauso kennen lernen, wie er eben war.
 

“Bist du irgendwie auf den Kopf gefallen?”, fragte sie schließlich nach, da sein Verhalten sie durcheinander brachte.
 

“Wie kommst du denn auf den Blödsinn?”, konterte er und zog eine Augenbraue hoch.
 

“Weil du dich so komisch verhältst”, erklärte sie und er zuckte mit den Schultern.
 

“Pass auf, Maron. Wir hatten einen miesen Start. Ja ich habe ihn dir anfangs auch nur eine der Verrückten gesehen”, begann er ihr zu erklären.
 

“WAS?!”, rief sie aus und bekam große Augen.
 

“Lass mich ausreden”, schmunzelte er schließlich. Zögernd nickte sie. Daher setzte er fort: “Du hast mir schnell gezeigt, dass du anders bist. Deshalb will ich, dass du mich so kennen lernst, wie ich wirklich bin.”
 

“Wie du... wirklich bist?”, hakte sie nach und er nickte. “Also ich weiß nicht, ob ich das auch will”, gab sie ehrlich zu. Ein wenig schluckte er, doch damit musste er wohl rechnen. Noch bevor er etwas sagen konnte, setzte sie gleich fort. “Du bist und bleibst ein Playboy. Es ist egal, was du mir sagst oder zeigen könntest. Du bist ein sehr guter Arzt und das erkenne ich auch an, aber meine Meinung wirst du nicht so schnell von dir ändern können.”
 

Diese Worte waren hart, aber vielleicht musste er diese hören. Maron ließ ihn nach ihrer klaren Ansprache alleine. Er sah ihr nach und überlegte. Ihm war unklar, ob er sich nun verletzt oder geehrt fühlen sollte. Irgendwie lösten ihre Worte beides in ihm aus. Aber Aufgeben gehörte nicht zu seinem Wortschatz. Er würde es ihr noch beweisen, dass er eigentlich nicht so war, wie sie ihn sah.
 

Maron bereute ihre Worte noch am selben Abend. Wieso habe ich das nur zu ihm gesagt? Es ist nicht fair ihn nach dem ersten Eindruck zu beurteilen, oder?, überlegte sie und seufzte schwerer. Sie hatte sich komplett im Ton vergriffen. Sie befürchtete schon das Schlimmste bei ihrer nächsten Schicht, doch dem war nicht so. Er war genauso wie vor ihrer Ansprache.
 

“Chiaki, wegen...”
 

“Schon gut, Maron”, winkte er gleich ab. “Ich weiß, wie ich wirke und doch... hat alles einen Grund und viele Seiten bleiben verborgen.” Bei seinen Worten blinzelte sie, doch sagte sie nichts dazu. Sie fürchtete die Lage nur noch schlimmer zu machen. Da beließ sie es dabei.
 

Die Schicht verlief sogar sehr gut, fast so als wären beide irgendwie los gelöst. Es verwunderte Maron, dass ihm die Ansprache nichts ausgemacht hatte. Er sich weiterhin bemühte sich von der Seite zu zeigen, die sie von ihm noch nicht kannte. Ein eigenartiges Gefühl breitete sich in ihrem Inneren aus. Sie konnte es nicht genau definieren, doch beschloss sie ihm eine Chance zu geben, sie von sich zu überzeugen. Aber sie würde darauf achten, dass er nicht zu weit gehen würde.
 


 

Schließlich stand ihre Frühschicht am 30. Mai an. Sie war in aller Früh aufgebrochen, um pünktlich bei der Arbeit zu sein. Es war ein besonderer Tag für sie, denn sie hatte Geburtstag. Nur wenige Personen wussten davon. Klar stand es in ihrer Akte, aber scheinbar hatten diese nur Kaiki und Kagura gelesen. Es war ihr auch egal gewesen, denn sie musste nicht jedem auf die Nase binden, wann ihr Ehrentag war.
 

Die Stunden verflogen nahezu und niemand hatte sich groß um sie gekümmert. Klar Chiaki war nett und freundlich. Dadurch war die Schicht sehr angenehm gewesen, jedoch war sie ein wenig enttäuscht, dass er nicht mal heraus gefunden hatte, dass sie an dem Tag Geburtstag hatte. Am Ende der Schicht verabschiedeten sie sich und ging zu Yamato auf die Station. Er hatte sie nämlich zu sich bestellt.
 

Dort wurde sie mit einem kleinen Geburtstagskuchen begrüßt und sie dankte ihnen dafür ausgiebig. Sie waren tatsächlich verrückt und wohl die Einzigen, die sich an ihren Geburtstag erinnerten, obwohl sie das nur einmal erwähnt hatte. Sie blieb nur eine halbe Stunde, denn ihre Freunde mussten arbeiten. Leider hatten sie unterschiedliche Schichten, weshalb sie weniger Zeit hatten miteinander auszugehen oder sich einfach nur zu unterhalten.
 

Langsam machte Maron sich auf den Weg zu den Umkleiden und blinzelte, als ihr Handy sich bemerkbar machte. Verwundert blickte sie darauf und legte den Kopf schief, während sie die Nachricht las. Sie war von einer Yashiro unterzeichnet worden. Nur dunkel erinnerte sie sich an die eigenartige Frau. Doch ernst nehmen konnte sie diese einfach nicht. Sie betitelte Menschen als Eigentum und schien keine Ahnung von nichts zu haben.
 

Seufzend bog sie um die Ecke und wäre beinahe mit einer Person zusammen gestoßen. Erschrocken machte Maron einen Schritt zurück und sah mit großen Augen auf die Frau vor sich. Es war doch tatsächlich Yashiro. Ihre Kleidung sah mehr als unordentlich aus. Ihre Bluse war offen und Maron konnte die Farbe ihrer Unterwäsche nur zu deutlich erkennen.Was ist hier nur passiert? , wunderte sie sich, doch bevor sie nachfragen konnte, war die Frau mit roten Wangen verschwunden.
 

Ob Yashiro vor Wut oder Scham rot wurde, konnte Maron nicht genau sagen. Aber das interessierte sie auch nicht weiter. Sie ging weiter zur Umkleide und öffnete diese schließlich. Jedoch erstarrte sie, als sie Chiaki in dem Raum erblickte. Schwer schluckte sie und versuchte eins und eins zusammen zu zählen. Immerhin verließ die Ärztin genau dieses Zimmer. Mit unordentlichen Sachen. In ihrem Inneren verspürte sie einen leichten Stich. Hatten sie... hier etwa...
 

Aber weiter darüber nachdenken konnte sie nicht, da Chiaki ihre Aufmerksamkeit forderte. “Maron... das ist nicht das, was du glaubst”, sagte er direkt.
 

“Nicht... das... was ich glaube?”, wiederholte sie seine Worte. “Du bist und bleibst genau das!”, warf sie ihm an den Kopf und er seufzte.
 

“Bitte glaube mir... sie wollte, dass ich mit ihr schlafe, aber ich will das nicht. Wollte ich noch nie”, erklärte er ihr, doch das konnte, oder wollte, sie ihm nicht glauben.
 

“Ist klar... als ob du nein sagen könntest, wenn sie sich so an dich ranmacht”, fauchte sie ihn nun an. Sie stand mit zusammen gekniffenen Augen vor ihm und funkelte ihn böse an. Erneut musste er seufzen. Angestrengt überlegte er, wie er sie überzeugen könnte. “Du hast hier mit ihr...”
 

“NEIN!”, fuhr er sie nun an und griff nach ihrer Hand. “Ich habe noch NIE hier mit irgendwen geschlafen! Und erst recht nicht mit Yashiro. Bitte glaube mir, Maron”, beschwor er sie.
 

“Lass mich los... ich glaube dir nicht”, kam es etwas wütender von ihr.
 

“Maron, bitte...”
 

“Wieso sollte ich dir glauben?”, entkam es ihr und sie funkelte ihn immer noch böse an. Daher atmete er tiefer durch und drückte sie unbewusst nach hinten. Mit einem Mal hatte sie die Wand in ihrem Rücken. Überrascht keuchte sie auf und blinzelte. Sie war unsicher, was sie nun machen sollte.
 

Plötzlich schlug er mit der Hand gegen die Wand und lehnte sich etwas vor. “Verdammt nochmal... ich will keine anderen Frauen mehr... ich will einzig und alleine dich, Maron”, erklärte er ihr und sah in ihre großen Augen. “Niemand will das wohl sehen... noch nicht mal du merkst es, dass ich mich in dich...”
 

“Nicht”, hauchte sie und er stockte. Da sie scheinbar das nicht von ihm hören wollte, beschloss er es ihr zu zeigen. Deshalb beugte er sich zu ihr hinab und legte seine Lippen auf ihre. All seine Liebe und Zuneigung legte er in diesen Kuss und riskierte damit wohl alles, was er hatte.

Jeder Moment hat zwei Seiten

Mehrmals musste Maron blinzen, um zu begreifen, dass ER, ausgerechnet Chiaki, sie gerade küsste. Obwohl sie nicht ganz verstand warum, erwiderte sie schließlich zögernd den Kuss. Ein Teil in ihrem Herzen wollte genau das hier. Sie wollte ihn küssen, ihn spüren, sein wahres Ich kennen lernen. Aber da war noch ein anderer Teil tief in ihr drin, der sie zweifeln ließ. Deshalb stemmte sie beide Hände gegen seine Brust und drückte ihn weg.
 

“Ich... kann das nicht”, keuchte sie und schluckte schwerer. Ihre Gedanken kreisten hin und her und sie konnte diese nicht klar erfassen. So durcheinander war sie von seiner Geste.
 

Überrascht ließ er sie los und sie nutzte den Moment, um zu verschwinden. Sie schritt zur Seite, um von ihm weg zu kommen und ließ ihn einfach stehen. So schnell sie konnte lief sie aus dem Raum und vergaß sogar ihre Sachen dabei. Vor allem aber ihre Tasche, in der sich ihre Schlüssel befanden. Erst auf dem Parkplatz bemerkte sie dies. “Verflucht”, entkam es ihr und sie lehnte sich mit dem Rücken an ihren Wagen.
 

Unbewusst glitt sie mit ihren Fingern über ihre Lippen und erinnerte sich an den Kuss. Es fühlte sich so unbeschreiblich, aber auch unwirklich an. Ihr Herz raste und auch ihre Gedanken taten es. Erst langsam begriff sie, was so eben passiert war. ER hatte sie tatsächlich geküsst. Wieso... hat er das... getan?, fragte sie sich selbst. Seine Worte hatte sie nicht mehr im Kopf, denn alles war eher verschwommen in ihrer Erinnerung. Der Kuss war viel zu sehr im Vordergrund als dass sie sich an das Gespräch erinnern könnte.
 

Ihr Körper erzitterte leicht, als sie sich dessen wirklich bewusst wurde. ER hatte sie wirklich und wahrhaftig geküsst. Mit großen Augen starrte sie auf das Krankenhaus. Ich habe... das auch noch erwidert., stellte sie schluckend fest und biss sich auf die Unterlippe. Eine Ankündigung einer Nachricht ließ sie kurz zusammen zucken. Fast wie von selbst holte sie ihr Handy heraus und blickte auf den Bildschirm. Schwerer schluckte sie, denn Chiaki war der Absender. Sie war unsicher, ob sie die Nachricht lesen sollte.
 

Schließlich beschloss sie dies zu tun. Wenn es beruflich wäre, würde sie antworten und... sollte es privat sein, so würde sie nichts darauf reagieren, denn sie wüsste nicht, wie sie das tun sollte. Ihre Gedanken waren wir leer gefegt. Einzig und allein der Kuss mit ihrem Kollegen hing in diesen fest. Das war absolut nicht gut. Diese einfache Geste würde so ziemlich alles vernichten, was sie sich nun aufgebaut hatte. Doch bevor sie sich die schlimmsten Dinge ausmalen konnte, öffnete die die Nachricht und las diese durch.
 

‘Hey Maron... verzeih, dass ich dich mit meiner Tat so überfallen habe...’ Nach diesen Worten schickte er ihr ein Foto zu. Es war der künftige Monatsplan. Anbei war noch folgendes angehängt: ‘Wenn du wegen... dem Kuss... nicht mehr mit mir zusammen arbeiten willst... würde ich das verstehen. Aber... lass uns... in Ruhe darüber reden... ich bitte dich. Gruß Chiaki’
 

Mehrmals musste Maron blinzeln, denn sie hatte mit solchen Worten absolut nicht gerechnet. Sie war nun in der Zwickmühle, denn er hatte ihr etwas Privates aber auch Berufliches geschrieben. Unsicher begann sie eine Nachricht zu tippen. Sie zögerte gefühlt eine Ewigkeit, bis sie diese abschickte und sich zu Fuß auf den Heimweg machte. Einen Ersatzschlüssel für die Wohnung hatte sie bei Sakura. Daher wollte sie ihre Tasche erst am nächsten Tag holen. Da hätte sie frei und Chiaki auch, weshalb sie ihm nicht begegnen würde.
 


 

Nach Dienstschluss hatte Yashiro sich rasch umgezogen. Sie hatte extra knappe Kleidung mitgenommen, um sich nach der Arbeit schnell zu erfrischen und um zu ziehen. Ihre Bluse und ihr extra kurzer Rock zierten nun den Körper der jungen Ärztin. Die Bluse war in einem leicht durchsichtigen Weiß gehalten, sodass man ihren dunklen BH durch diese nur zu deutlich erkennen konnte. Sie hatte einen Plan, den sie an diesem Tag in die Tat umsetzten würde.
 

Mit einem Vorwand hatte Yashiro Maron zu den Umkleiden gelockt. Sie hatte der Braunhaarigen eine Nachricht geschickt. Dass dies zu einem perfiden Plan gehören könnte, ahnte weder Maron noch Chiaki etwas. Dieser Nachricht hatte Maron keinerlei Beachtung geschenkt, als sie am Ende ihrer Arbeit sich auf den Weg machte. Sie wollte nämlich einfach nur nach Hause und ihren Geburtstag mit ihrem Sohn feiern. Chiaki hingegen war zu den Umkleiden aufgebrochen, um dort das Geschenk für Maron zu deponieren.
 

Er hatte mit Hilfe der anderen Krankenschwestern erfahren, dass seine Arbeitspartnerin Geburtstag hatte und er wollte ihr eine Freude bereiten. Dass er dabei beobachtet wurde, konnte er nicht ahnen. Daher ging er einfach zu den Umkleiden. Er klopfte höflich an, aber niemand antwortete. Deshalb grinste er leicht und betrat den Raum. Zielsicher ging er zu dem Spind und suchte nach dem von Maron. Genau da schlug die Falle zu. Noch bevor er sein Präsent hinterlassen konnte, hörte er eine allzu bekannte Stimme hinter sich.
 


 

All diese aneinandergereihten Ereignisse brachten Chiaki dazu, mehrere Minuten einfach nur auf die Tür zu starren. Hinter dieser war Maron nur kurz vorher entschwunden. Er hatte sie nahezu mit seinem Handeln überrollt. Am liebsten wäre er ihr gefolgt, um all das auf zu klären. Doch er wusste, dass dies bei ihr keinen Sinn gehabt hätte. Daher schrieb er ihr drei Nachrichten, um zu erfahren, ob er nun eine Arbeitskollegin verloren hätte oder nicht.
 

Seine Emotionen wechselten von Überraschung zu Liebe, von Traurigkeit zu Angespanntheit. Schließlich mündeten diese in der Erleichterung, die er gerade verspürte, als sein Handy piepste. Er hatte ungeduldig auf ihre Antwort gewartet und atmete erleichtert durch, denn diese kam endlich bei ihm an. Eilig öffnete er diese und starrte die kurze Zeile an. Es waren nur zwei Worte, doch diese nahmen ihm eine große Last von den Schultern.
 

Dass er sich einmal über diese Worte so freuen würde, hätte er niemals für möglich gehalten. Maron schrieb nämlich einzig und allein: ‘Bis Montag.’ Damit steigerte sich seine Chance, ihr alles zu erklären, gewaltig. Auch wenn er noch nicht wusste, wie er das machen sollte, so würde er dem Rat seines besten Freundes befolgen und ihr seine Gefühle offenbare. Obwohl er wirklich Angst davor hatte, so schöpfte er etwas Hoffnung.
 

Schließlich hatte sie seinen Kuss erwidert und stieß ihn nicht als Arbeitspartner fort. Das konnte doch nur ein gutes Zeichen sein. Zu mindestens war er sich dessen sehr sicher. Nun wäre es ihm möglich, alles langsam an zu gehen. Er wollte ihr unbedingt deutlich zeigen, wie ernst er es mit seinen Worten vorhin meinte. Denn seit er ihr begegnet war, war nur sie so präsent in seinen Gedanken. Das hatte er falsch aufgefasst, doch dank Yamato sah er einige Dinge nun doch klarer.
 

Zum ersten Mal in seinem Leben war es ihm verdammt ernst damit einer Frau... wahrhaftig einer Frau... sein wahres ich zu offenbaren. Er war ziemlich in seinen Gedanken versunken, denn er hatte alles andere schon vergessen. Er konnte noch nicht mal sagen, warum er in der Umkleide war. Nachdenklich ging er in sein Büro und wollte dort einige Akten durch arbeiteten, die noch liegen geblieben waren.
 

Dabei fiel sein Blick auf einen Zettel, der an seinem Monitor haftete. 30. Mai – Geburtstag von Maron. Verwundert blinzelte er und bekam große Augen, als sein Computer genau dieses Datum zeigte. “Verdammt noch mal... das wollte ich in der Umkleide”, stellte er schockiert fest und schluckte.
 

Seine Gedanken rasten im wahrsten Sinne des Wortes hin und her. Er wollte ihr eigentlich das kleine Geschenk geben, doch wegen Yashiro hatte er dieses Vorhaben komplett vergessen. Es rückte einfach in den Hintergrund. Noch einmal verfluchte er diesen Umstand, denn er konnte das nicht begreifen, wie er das einfach vergessen konnte. Sogleich erhob er sich und lief einmal im Raum umher. Dabei grübelte er, was er tun sollte. Ob sein vorheriger Plan ein guter war, konnte er nicht sagen. Das war eine unangenehme Zwickmühle.
 

Jedoch beschloss er diese für den Moment beiseite zu schieben, denn er wollte sich ablenken. Um dies zu erreichen, kümmerte er sich um die Akten, die er noch ab arbeiten wollte. So eifrig wie möglich ging er diese durch. Aber seine Gedanken schweiften trotz aller Bemühungen zu Maron und ihrem Geschenk rüber. Schließlich beschloss er seine vorherige Idee umzusetzen und ihr das Geschenk in den Spind zu legen. Auch wenn er keinen Schlüssel dafür hatte, so passte der Umschlag ohne Probleme hinein.
 

Es dauerte einige Zeit, bis er die letzte Akte fertig hatte. Seine Lösung zu dem Problem war zwar riskant. Sein Blick wanderte zu der Uhr und ein leichtes Grinsen erschien darauf. Um diese Uhrzeit wäre es ein leichtes unbemerkt in die Umkleide der Krankenschwestern zu kommen. Da die Nachtschicht im vollen Gange war, wären nur wenige Damen auf den Fluren unterwegs. Sein Grinsen wurde breiter und er erhob sich, um sein Vorhaben in die Tat um zu setzten. Er würde es nicht zu lassen, dass Yashiro ihm den Tag noch mehr vermiesen würde, wenn Maron ihr Geschenk nicht bekäme.
 

Für einige Augenblicke ballte er seine Faust, während er seine Schlüssel schnappte und das Büro verließ. Sein einziger Gedanke war, dass Maron das Präsent annehmen würde. Hoffentlich würde dies ihr ein Lächeln auf die Lippen zaubern könnte. Vor allem nach dem, was sie gesehen hatte.
 


 

Nachdem Maron bei Sakura ankam, wurde ihr natürlich auch zum Geburtstag gratuliert. Eigentlich wollten sie noch ein wenig mit einander feiern, jedoch rückte das ebenfalls in den Hintergrund, da die Jüngere erstmal erklären müsste, warum sie noch in ihrer Arbeitskleidung war. Es war um einiges schwerer als Maron es jemals gedacht hätte. Am Schwierigsten war es zu erläutern, dass sie ihre Tasche nicht dabei hatte.
 

Sakura fragte direkt nach, wie das passieren konnte. Immerhin war das ungewöhnlich für die Krankenschwester. Sie hatte sich immer umgezogen und vor allem aber auch ihre Tasche mit allen wichtigen Sachen dabei. Tatsächlich wurde Maron von der Älteren ausgefragt. Aber Maron erzählte nur von einer unangenehmen Begegnung mit Yashiro. Schließlich war dies keine Lüge und die beste Tarnung, die der Braunhaarigen auf die schnell einfiel. Sie wollte nichts von dem Kuss erzählen, denn das würde sie ins falsche Licht rücken.
 

Genau das wollte sie mit allen Mitteln vermeiden, denn sie war keine von diesen Damen, die mit ihrem Vorgesetzten flirteten. Und doch passierte genau das ausgerechnet ihr. Sakura stutzte ein wenig, als sie den Namen von Dr. Sanzaka hörte. Das bemerkte auch Maron, weshalb sie die ältere Frau neugierig musterte. “Ach du meine Güte... Du bist ihr schon begegnet”, sprach die Ältere aus und verwundert blinzelte Maron. Scheinbar kannte Sakura diese Frau.
 

“Du... kennst sie?”, hakte sie vorsichtshalber nach und Sakura nickte.
 

“Nur allzu gut... sie... ist zwar eine gute Ärztin, jedoch auch ein wenig zu forsch und fordernd”, meinte Sakura direkt und das machte Maron nun doch neugierig.
 

“Wie meinst du das?”, wollte die Jüngere wissen.
 

“Nun... wie soll ich das am besten erklären”, begann Sakura und überlegte einen Moment. “Sie denkt oftmals einfach nicht nach, ehe sie handelt”, erklärte sie schließlich ehrlich, denn so empfand sie das Verhalten der jungen Frauenärztin. Um es mit einem Wort zu beschreiben: verantwortungslos.
 

“Sie handelt schneller, als sie denkt?”, hakte Maron weiter nach und Sakura nickte zustimmend.
 

“So ist es. Vor allem aber... will sie immer ihren Willen haben. Egal in welchem Bereich. Dass dies nicht immer möglich ist, akzeptiert sie irgendwie gar nicht”, seufzte die Ältere direkt. Verwundert blinzelte Maron und sah zu Sakura.
 

“Ihren Willen?”
 

“Mhm”, stimmte sie sofort zu. “Yashiro hat einen Narren an dem jüngeren Chefarzt gefressen und will ihn unbedingt auch als Ehepartner.” Bei diesen Worten bekam Maron große Augen. “Jedoch... berichtet Yamato jedes Mal, dass es den jungen Nagoya gar nicht zu interessieren scheint. Er will sie nicht und doch hängt sie wie eine Klette an ihm”, grummelte Sakura und erklärte die Vorkommnisse so gut sie konnte, ohne sich oder gar Chiaki zu verraten. Das wäre nicht in ihrem, aber vor allem nicht in seinem Interesse.
 

“Oh... das klingt wahrlich nach einer...” Maron suchte nach dem richtigen Wort und schluckte leicht, denn alles, was ihr einfiel, war nicht jugendfrei.
 

“Hmmm einer eitlen Person, einer lästigen Bürde?”, bot Sakura ihr schmunzelnd die Worte an. Zögernd nickte die Jüngere und erneut musste sie schluckte.
 

Von dieser Seite hatte sie all das gar nicht betrachtet, doch nun... grübelte sie viel mehr nach. Sie betrachtete nun die Situationen, in denen sie Yashiro begegnete, von allen Seiten. “Deshalb... hat sie ihn als ihr Eigentum bezeichnet”, murmelte Maron. Nun ergab all das auch irgendwie einen Sinn und es war einleuchtend für die Krankenschwester, wie Yashiro nur so sprechen konnte. Sakura wollte zuerst etwas sagen, aber sie beließ es dabei. Das müssten die beiden unter sich ausmachen.
 

Einige Momente waren die Damen in ihren Gedanken versunken. Maron mochte die Gespräche mit Sakura sehr. Die Ältere war wie eine Mutter. Sogar zu ihr. Das bewunderte sie und nahm sich vor beim nächsten Mal, ihr einen Kuchen zu backen. Nachdem Kenji genug gespielt hatte, machte Maron sich mit ihm und dem Zweitschlüssel auf den Weg in die Wohnung. Dort ließ sie den Tag mit ihrem Sohn ausklingen und genoss es einfach mit ihm Filme an zu sehen. Dabei naschten sie oft und viel.
 

Doch das war ihr egal, denn nur eines zählte für sie: Zeit mit ihrem Sohn zu verbringen. Ausnahmsweise würde sie im Wohnzimmer auf dem Sofa schlafen. Kenji döste schließlich auch ein und überließ seine Mutter sich selbst und ihren Gedanken. Erneut wanderten diese zu ihrem Kollegen. Habe ich... Chiaki wohl Unrecht getan?, fragte sie sich und betrachtete ihren Sohn. Er schlief seelenruhig an ihre Brust gekuschelt.
 

Ein Lächeln lag auf ihren Lippen. Sie konnte unmöglich diesen Playboy ernst nehmen. Vor allem aber ihn ihrem Sohn vorstellen. Das würde definitiv nicht gut ausgehen. Kenji war erst fast sechseinhalb Jahre alt. Er ahmte viele Dinge einfach so nach und sie wollte nicht, dass er ein solches Verhalten an den Tag legen würde. Das wäre der absolute Albtraum für sie, wenn er ein solcher Weiberheld wie Chiaki werden würde.
 

Schnell schüttelte sie den Gedanken fort und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Kenji war ihr ganzer Stolz gewesen und sie wollte, dass er alles Leben achtete und wertschätzte. Diese Vorstellung manifestierte sich bei ihr und daran würde sie auch festhalten. Langsam aber sicher schlummerte sie auch ein und vergaß sogar den Fernseher aus zu machen. Aber das war nur halb so schlimm.
 


 

Am nächsten Morgen erwachte Maron nur sehr langsam. Sie blinzelte mehrmals, da sie Stimmen hörte. Mit einem Mal saß sie senkrecht im Bett und sah sich um. Als sie begriff, dass es nur der Fernseher war, konnte sie durchatmen. Erleichtert legte sie sich nochmal zurück in die Kissen und blieb noch etwas liegen. Die Müdigkeit steckte noch allzu deutlich in ihren Knochen. Aber auch der Gedanke an den Blauhaarigen.
 

Noch immer war sie sich unsicher, wie sie sich bei ihm verhalten sollte. Der Kuss ließ sie einfach nicht los und leise seufzte sie. “Ist es zu laut?”, hörte sie die Stimme ihres Sohnes. Das ließ sie schmunzeln, denn er war für sein Alter schon ziemlich aufmerksam.
 

“Aber nein, Kenji”, sprach sie und gähnte noch einmal. Danach streckte sie sich auf dem Sofa und richtete sich schließlich gänzlich auf. Sie lächelte ihren Sohn an und bekam nur ein Strahlen zurück. Genau dafür liebte sie ihn so sehr.
 

Gemeinsam sahen sie sich noch etwas den Anime, der gerade lief, an, ehe sie ihn fragte, was er sich zum Frühstück wünschen würde. Eine Weile überlegte er und sprach davon, dass ihm ein Müsli ausreichen würde. Diese Angewohnheit konnte der Junge nicht komplett ablegen. Er hatte das fast täglich, bevor sie nach Japan gezogen waren. Es war schwierig für Maron das richtige für ihn zu finden, aber mittlerweile mochte er auch einige Sorten und nicht nur die Eine.
 

“Einverstanden... dann mache ich dir eine Schüssel”, lächelte sie ihn an und er strahlte sofort über beide Ohren. Sie hatte es aufgegeben ihm ein anderes Frühstück an zu bieten.
 

Sogleich erhob sie sich und ging zur Küchenzeile. Da die Küche eine offene war, hatte sie einen guten Blick zu ihrem Sohn und lächelte. Er kringelte sich gerade vor Lachen. Sie mochte es sehr, ihn so losgelöst zu sehen. Einen schönen Cappuccino ließ sie sich durch ihre Kaffeemaschine durchlaufen, während sie die Schüssel mit dem Müsli fühlte und die Milch hinein gab. Mit dieser und einem Löffel ging sie zurück ins Wohnzimmer, um Kenji sein Essen zu geben.
 

“Danke, Mama”, sprach er aus und sie lächelte.
 

“Lass es dir schmecken, Kenji”, zwinkerte sie ihm zu und ging zurück in die Küche, um ihren Cappuccino zu holen. Sie hatte noch keinen Hunger und würde sich später etwas machen. Mit dem Becher kam sie zurück und setzte sich zu ihrem Sohn.
 

Während des Essens sprachen sie kaum und lachten nur ein wenig, da der Anime einfach nur witzig war. Erst danach räumte Kenji seine Schüssel weg und sah fragend zu seiner Mama. “Du hast nichts gegessen”, stellte er fest und sie nickte.
 

“Ich esse später, versprochen”, lächelte sie ihn an und trank ihre schwarze Brühe mit extra Milchschaum aus. “Was hältst du davon, wenn wir heute in den Park gehen? Ich müsste nur kurz zum Krankenhaus, um meine Tasche zu holen.”
 

“Oh... hast du sie da vergessen?”, fragte er neugierig und sie nickte verlegen. “Gut... dann holen wir sie, Mama”, sprach er voller Tatendrang aus, doch sie musste leicht schmunzeln.
 

“Aber vorher sollten wir uns noch anziehen”, erklärte sie ihm grinsend und er lachte ebenso los.
 

Kaum hatten sie dies beschlossen, schon gingen sie sich etwas frisch machen und zogen sich um. Ausnahmsweise würde sie ihre Arbeitskleidung daheim sauber machen. Daher machte sie auch gleich eine Wäscheladung fertig und würde danach alles aufhängen. Normalerweise wären sie nicht so lange unterwegs, da sie auch mal einen Entspannungstag einplanten.
 

Fertig angezogen verließen sie die Wohnung und machten sich gemütlich auf den Weg zum Krankenhaus. Dieses war eine gute halbe Stunde Fußmarsch entfernt. Da das Wetter traumhaft war, bot es sich an einen Spaziergang zu machen. Dabei ließ Kenji ihre Hand keine einzige Sekunde los, denn er hatte das so gelernt. Lächelnd sah sie immer wieder zu ihm und grinste leicht, als er mit großen Augen staunte.
 

“Hier arbeitest du, Mama?”, fragte er begeistert und sie nickte nur zustimmend, ehe sie mit ihm das Gebäude betrat.

Eine Grenze ist erreicht

Ein wenig war Maron beunruhigt, denn sie war noch nie mit ihrem Sohn in diesem Krankenhaus gewesen. Aber es half nichts. Sie wollte definitiv nicht, dass er draußen auf dem Parkplatz auf sie warten musste. Staunend sah sich der Junge um und grüßte artig die Leute, die auch ihn begrüßten. Schmunzelnd streichelte sie mit dem Daumen über den Handrücken ihres Sohnes und lächelte ihn an.
 

“Gut gemacht”, lobte sie ihn. Freudestrahlend sah Kenji zu seiner Mama auf und sie lächelte ihn an, bevor sie an der Tür zur Umkleide klopfte. Sie wollte nicht einfach so reinplatzen, sollte jemand dort drinnen sein. Da sie keinen Mucks vom Inneren hörte, öffnete sie die Tür und trat mit dem Kleinen ein. Neugierig sah er sich um und nutzte die Chance, denn Maron ließ seine Hand los.
 

Aufmerksam erkundete er das Zimmer, während seine Mama ihren Spind aufmachte und die Tasche heraus holte. Aber sie hielt kurz inne, da dort ein Umschlag war. Verwundert betrachtete sie diesen und entdeckte ihren Namen darauf. So besah sie sich die Rückseite, aber da war kein Absender. “Hm”, entkam es ihr leise.
 

“Was ist los, Mama?”, fragte der kleine Junge und sie zuckte leicht zusammen.
 

“Oh... nichts, Kenji... da war nur ein Umschlag”, meinte sie wahrheitsgemäß und sah zu ihm. Mit großen Augen sah der Junge den Gegenstand an und staunte.
 

“Der ist da aber dick”, bemerkte er.
 

“Dick?”, hakte sie nach und betrachtete den Umschlag näher. Diese Tatsache fiel ihr gar nicht auf. “Oh... dann schauen wir später nach”, lächelte sie sanft ihren Sohn an, denn sie erkannte schon die Neugier in seinen Augen.
 

“Nicht jetzt?”, fragte der Junge nach und Maron kicherte leicht. Er war einfach zu durchschauen.
 

“Nein, nicht jetzt... nun gehen wir etwas auf den Spielplatz und holen uns danach ein Eis?”, lenkte sie ihn ab und steckte den Umschlag einfach in ihre Tasche.
 

“Eis?”, fragte Kenji skeptisch nach, da er nur selten eines bekam. Maron nickte zustimmend und sogleich jubelte er los. Schmunzelnd schloss sie den Spind wieder, schulterte ihre Tasche und streichelte ihm über den Kopf.
 

“Komm, lass uns keine Zeit verlieren”, grinste sie ihn an und er nickte sofort. Fröhlich lief er schon zur Tür und öffnete diese. Maron folgte ihm und schloss diese wieder, nachdem sie beide draußen waren.
 

Sie wollte gerade zum Ausgang gehen, als sie eine allzu bekannte Stimme hörte: “Maron, was machst du denn hier?”
 

Sogleich wandte sie sich in die Richtung, aus der die Stimme kam. “Hallo, Yamato”, grüßte sie den Chirurg. “Ich hatte gestern meine Tasche vergessen und wollte sie holen.” Sie sprach die Wahrheit aus, denn sie brauchte sich nicht zu verstecken. Yamato nickte und lächelte.
 

“Verstehe... dann halte ich euch an deinem freien Tag nicht weiter auf”, lächelte er auch Kenji an. Der Junge grinste etwas und drückte die Hand seiner Mama.
 

“Lass dich nicht ärgern in der Schicht”, meinte sie ehrlich und Yamato winkte gleich ab.
 

“Niemals... Kaiki und Kagura sind heute auch da, um nach dem Rechten zu sehen, also wird es entspannt... sofern die Leute artig bleiben”, sprach er und Maron schmunzelte leicht. Scheinbar hatten sie heute Dienst in der Notaufnahme. Zu mindestens nutzte Yamato diese Bezeichnung, sobald dies der Fall war.
 

“Grüß die beiden von mir und bis bald”, lächelte Maron ehrlich und auch Kenji verabschiedete sich von dem Arzt.
 

Zusammen gingen sie hinaus und direkt zum Auto. Irgendwie war Maron froh, dass es nur Yamato war und niemand sonst, der sie gesehen hatte. Sie versteckte sich zwar nicht, aber dennoch wollte sie den dummen Kommentaren entgehen. Sie konnte es schon vor sich sehen, was diese Yashiro oder gar Chiaki dazu sagen würde, dass sie ein Kind hatte. Darauf hatte sie wirklich keine Lust.
 

“Nun aber ab zum Eis”, lächelte sie, nachdem sie Kenji angeschnallt hatte und am Steuer saß.
 

“Oh ja... ich will drei Kugeln”, grinste er seine Mama an und sie schmunzelte nur. Er war geschickt darin, sie über reden zu können, doch sie ließ es nicht zu, dass er sie um den Finger wickeln würde.
 

“Drei Kugeln willst du haben?”, wollte sie skeptisch wissen und erhob ihre Augenbraue, während sie den Motor startete.
 

“Mhm, dann kann ich meine Lieblingssorten nehmen”, grinste er weiter und sah sie fast schon siegessicher an. Leicht rollte sie mit den Augen. Das musste sie ihm lassen. Er war nicht auf den Mund gefallen und konnte gut argumentieren.
 

“Aber, wenn du heute drei Kugeln bekommst, kannst du dann unter der Woche keines mehr essen”, begann sie und sah über den Rückspiegel zu ihm. Sie sah ihm genau an, dass er damit nicht einverstanden war.
 

“Mama... das wäre gemein. Ich mag doch immer ein Eis, wenn wir zum Tanzfestival gehen”, jammerte er gleich drauf los. Sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er das probieren würde, aber es war nun mal ihre Regel.
 

“Dann kannst du heute nur eine essen”, meinte sie direkt und er verschränkte beleidigt die Arme.
 

“Das ist gemein”, grummelte er vor sich hin.
 

“Das ist nicht gemein. So sind die Regeln, mein Großer. Sonst muss ich die Eiskugeln eben streichen, sobald wir beim Festival sind.”
 

“Nein!”, bestimmte er und grummelte weiter vor sich hin.
 

“Kenji... du kennst unsere Abmachung”, mahnte sie ihn und er seufzte kindlich auf.
 

“Ich weiß, Mama... aber es ist so schwer zu entscheiden, wenn ich nur eine Kugel darf”, schmollte er leicht vor sich hin.
 

Souverän fuhr sie durch die Straßen und parkte schließlich beim Park. In der unmittelbaren Umgebung gab es eine nette Eisdiele, die die beiden mal entdeckt hatten. “Ich weiß, mein Schatz, aber trotzdem gibt es nur eine Kugel”, sprach sie. Auch wenn sie hier eine Ausnahme machen wollte, so durfte sie nicht nachgeben. Denn sonst würde er das immer machen. Ein wenig schmollte der Junge noch, doch schließlich stieg er mit seiner Mama aus.
 

“Dann nehme ich eben ein Drittel von meinen drei Lieblingssorten”, beschloss er und brachte Maron zum Lachen. Der Junge war unverbesserlich.
 

“Na da wird sich aber der Verkäufer freuen”, meinte sie belustigend und kichernd. Ihr Sohn jedoch grinste sie nur an.
 

“Was ist denn so schlimm daran?”, schmunzelte Kenji und grinsend führte sie ihren Sohn zur Eisdiele. Sie war schon auf die Reaktion gespannt, sobald der Junge seinen Wunsch äußern würde. Das wäre bestimmt ein Bild für die Nachwelt wert.
 


 

Einige Zeit zuvor betrat Chiaki das Krankenhaus. Seine Laune war immer noch fabelhaft. Natürlich im sarkastischen Sinn. Zwar hatte ihn ihre Nachricht ein wenig beruhigt. Doch die Sorge Maron als Schichtpartnerin zu verlieren war weiterhin groß. Er wollte die gute Zusammenarbeit nicht miesen. Alleine konnte er die Schichten nicht stemmen und Maron war eine sehr gute Krankenschwester. Geschickt und konnte sehr gut mit den Kindern umgehen. Das war eine gute Eigenschaft, denn das war leider viel zu selten.
 

Miesgelaunt machte er sich auf den Weg zum Büro von Kagura. Der ältere Mann war wohl der Einzige, der sein Problem lösen könnte. Für gewöhnlich müsste er ihn auch dort antreffen. Ihm war bewusst, dass er mit seinem Vater und Yamato an diesem Tag in der Notaufnahme eingetragen waren. Doch er hoffte, dass Kagura gerade in seinem Büro war. An der Tür klopfte er an und wartete einige Zeit, ehe er hinein ging und zum Schreibtisch blickte.
 

Zu seinem Unglück war dieser leer. “Verflucht”, entkam es seinen Lippen und er seufzte im nächsten Moment. Demnach müsste er doch zu der Notaufnahme. Er konnte nur hoffen, dass er Kagura alleine antreffen würde. Denn auf seinen Vater hatte er an diesem Tag keine Lust.
 

Direkt trugen ihn seine Füße dorthin. Er brauchte nicht lange, um Kagura auch schon zu entdecken. Gekonnt ignorierte er die Blicke der anderen. Vor allem aber die, der Frauen. Er hatte keinerlei Lust auf irgendwelche Diskussionen. Überrascht sah Yamato seinen besten Freund an. “Chiaki”, entkam es ihm.
 

“Hey... wo ist Kagura?”, kam der Blauhaarige auf den Punkt. Leicht legte Yamato den Kopf schief. Er schien zu überlegen, bevor er zur Tür deutete.
 

“Er ist dort... Kaiki ist nicht da, aber ich weiß nicht wie lange”, fügte er noch an. Dankend nickte Chiaki und ging zur besagten Tür. Dort klopfte er an und hörte bereits ‘Herein’ aus dem Inneren. Sogleich schlüpfte er hinein und sah in das erstaunte Gesicht seines Gegenübers.
 

“Chiaki... mit dir hätte ich nicht gerechnet”, gestand Kagura direkt und erhob sich, um zu dem jungen Mann zu gehen.
 

“Ich hätte es auch vermieden... Aber... Yashiro zwingt mich zu diesem Schritt”, kam der Blauhaarige gleich auf den Punkt. Er hasste es um den heißen Brei zu reden.
 

“Yashiro?”, fragte Kagura nach und lehnte sich an den Schreibtisch. “Was ist passiert?”
 

“Sie hat zum wiederholten Male mir aufgelauert”, begann Chiaki zu berichten und schilderte alles noch einmal haargenau. Mit großen Augen starrte Kagura den Jüngeren an und schluckte schwerer. Er kannte die junge Ärztin, aber dass sie zu solchen Mitteln greifen würde hätte er nicht gedacht.
 

“Ich rede mit ihr”, versprach Kagura, doch das genügte Chiaki nicht mehr.
 

“Sollte sie noch einmal so etwas versuchen... dann schwöre ich beim Grab meiner Mutter, ich werde von hier fort ziehen und Vater kann mich kreuzweise”, knurrte der Jüngere. Kaguras Augen wurden dadurch nur noch größer.
 

“Chiaki... das ist...”
 

“Übertrieben?”, unterbrach der Angesprochene sofort den Satz. “Yashiro schafft es noch, dass ich die letzte fähige Partnerin verliere. Meine Arbeit wird ohne Maron noch schwerer werden. Ich bin nicht an Yashiro interessiert und das solltest du dir klar machen. Sonst...”
 

“Schon gut... ich erledige das... und mit Maron spreche ich auch”, kam es direkt beschwichtigend von Kagura. Dass Chiaki so weit mit seinem Schwur ging, zeigte dem Älteren nur zu deutlich, dass das Maß von seiner Geduld erreicht war.
 

“Nein... mit Maron werde ich selbst reden...”, stellte der Blauhaarige klar und Kagura nickte.
 

“Gut... ich werde die Angelegenheit klären, versprochen.”
 

“Besser gestern noch”, bemerkte Chiaki und bekam ein Nicken als Antwort. “Gute Schicht noch... ich fahre Heim.”
 

“Bis morgen, Chiaki”, verabschiedete sich Kagura und sah dem Jüngeren nach, als dieser das Zimmer verließ. “Was denkst du dir nur dabei, Yashiro”, seufzte er und holte sein Handy, um der Frau eine Nachricht zu schicken.
 


 

Erleichtert atmete Chiaki durch, als er auf dem Parkplatz war. Wenn Kagura Yashiro nicht aufhalten könnte, so könnte es keiner. Das war dem jungen Mann bewusst. Auch wenn sein Schwur übertrieben war, so würde er ihn halten. Er wollte nicht mehr in der Nähe dieser Person sein. Klar er kannte sie nun auch schon lange, dennoch hatte sie kein Recht dazu, ihn so zu bedrängen und in eine solche Lage zu bringen.
 

Schließlich war er nie mit ihr zusammen oder hätte ihr Versprechungen gemacht. Von Anfang an hatte er ihr klar gemacht, dass nichts zwischen ihnen laufen würde. Wieso nur ist sie so stur? Denkt sie etwa mich so zu bekommen?, wunderte er sich, als er in sein Auto stieg. Diese Frau war immer mehr ein Rätsel für ihn. Aber er hatte keine Lust dieses zu ergründen. Sein Weg führte ihn zum Friedhof, wo seine Mutter vor vielen Jahren begraben wurde. Er kam immer noch nicht damit klar, dass sie nicht da war, aber er musste damit leben.
 

Am Eingang kaufte er noch weiße Lilien. Seine Mutter liebte diese sehr. Ehrlich gesagt war dies das Einzige woran er sich so gut erinnern konnte. Der Duft der Lilien. Mit einem kleinen Lächeln setzte er seinen Weg fort und schritt näher zu ihrem Grab. Sein Herz wog schwer, doch genau aus diesem Grund war er dort. “Hallo, Mama”, grüßte er sie und stellte die Blumen in die Vase. “Ich weiß, ich war länger nicht mehr hier. Bitte verzeih.”
 

Er sprach gerne mit ihr so als wäre sie noch da. Nicht viele wussten, dass er keine Mutter mehr hatte. Sie starb, als er etwa sieben oder acht Jahre alt war. Sie war sehr krank, weshalb sie so früh ihn alleine ließ. Seinen Vater hatte es damals nicht sonderlich interessiert, dass seine Frau im Sterben lag. Er hatte sie nie besucht. Chiaki hingegen war immer bei ihr gewesen. Oft hatten sie miteinander gesprochen. Wenn sie zu müde war, las er ihr etwas vor. Die Erinnerungen an sie bewahrte wohl nur er alleine.
 

Seufzend strich er über den Stein. “Ich weiß... ich sollte Papa lieb haben, aber ich kann es immer noch nicht. Es war nicht fair, dich alleine zu lassen”, erklärte er es ihr. Fast so als müsste er sich noch einmal vor Auge halten, was Kaiki falsch getan hatte. Über das spätere Verhalten seines Vaters schwieg der junge Mann an diesem Ort. Könnten die Toten sehen, was auf Erden geschah, so würde seine Mutter wissen, dass Kaiki ihr Andenken immer und immer wieder beschmutzt hatte.
 

Doch den Gedanken schüttelte er gleich ab und berichtete ihr lieber etwas Neues und Schönes. Also sprach er über seine neue Partnerin. Die Arbeit machte mit Maron mehr Spaß, als er es jemals für möglich gehalten hätte. “Bestimmt hättest du sie gemocht. Immerhin widerspricht sie mir und scheint mir sogar den Kopf zu waschen”, schmunzelte er leicht. “Ich weiß, dass ich es nötig habe, deshalb mag ich sie. Sie ist sehr nett.” Diese Worte meinte er sogar ernst und grinste leicht.
 

Niemals würde er es bestreiten, dass er es nicht mochte, wenn Maron ihn zurecht wies. Sie hatte vollkommen recht mit ihren Ansichten. Er war leider fast genauso schlimm geworden, wie sein Vater. Seufzend fuhr er sich durch die Haare und lächelte. “Ich komme bald wieder... sei mir nicht allzu böse, dass ich... einige Dummheiten gemacht habe. Aber... zu Maron werde ich ehrlich sein und das verspreche ich dir hoch und heilig, Mama”, gab er ihr sein Wort und verbeugte sich leicht.
 

Erst danach verließ er den geheiligten Boden und kehrte zu seinem Wagen zurück. Damit fuhr er nach Hause und versuchte den Tag zu entspannen. Hoffentlich schafft Kagura das mit Yashiro, denn... ehrlich gesagt... würde ich ungern hier weg., gestand er sich selbst ein. Aber dass Maron der Grund dafür war, würde er niemals zu geben. Zumindest war er jetzt noch nicht dazu bereit, dies zu tun.
 


 

Noch immer konnte Maron nur über ihren Sohn staunen. Er hatte doch tatsächlich seine Bestellung genauso heraus gebracht, wie er es wollte. Das wohl interessanteste daran war, dass er das bekommen hatte. Zwar war die Verkäuferin etwas überrascht über den Wunsch, doch sie hatte dem Jungen dies erfüllt. Seine Kinderaugen glitzerten sogar vor Freude. Schmunzelnd hatte sie das Eis verspeist, während sie ihn beobachtete. Er wusste scheinbar genau, was er wollte und wie er es bekommen würden.
 

“Das war lecker”, strahlte er seine Mama an und sie nickte.
 

“Und wie... und nun lass uns spielen gehen”, schlug sie vor und sogleich sah Kenji sie begeistert an.
 

“Oh ja, rutschen und schaukeln”, kam es freudestrahlend von ihm und sie nickte sofort.
 

Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Park. Dort befand sich auch ein größerer Spielplatz. Auf diesem waren die Beiden öfters, denn da konnte Kenji sich austoben und Maron ein wenig entspannen. Wobei sie an diesem Tag eher Lust dazu hatte mit ihm zusammen zu spielen. Ihr war es oft egal, ob sie selbst dadurch zum Kind wurde, denn irgendwie blieb man tief im Herz noch eines. Diese Seite würde sie sich immer bewahren. Denn diese war in ihren Augen kostbar.
 

Am Spielplatz angekommen lief Kenji schon zu den Rutschen und kletterte mutig hinauf. Maron selbst ging zum Ende der Rutsche und wartete, bis ihr Sohn herunter kam. Lachend landete der Junge in ihren Armen. “Nochmal, Mama”, strahlte er sie an. So rutschte er noch einige Male herunter und Maron fing ihn jedes Mal auf. Es war eine schöne Auszeit zu all dem Stress mit dieser Frau und Chiaki.
 

Doch komplett abschalten konnte sie nicht. Noch immer hatte sie die Worte von Sakura im Kopf. Sie war sich unsicher, ob sie ihm vielleicht doch unrecht in Bezug auf Yashiro tat. Das ließ ihr keine Ruhe. Klar war sie dank ihrem Sohn abgelenkt, jedoch konnte sie ihre Gedanken nicht so einfach abstellen. Natürlich war Chiaki kein Heiliger, dennoch verdiente er es nicht zu Unrecht beschuldigt zu werden.
 

Vielleicht war sie da auch zu nett, aber ein Unrecht konnte man mit einem anderen nicht wieder gut machen. Dies war ihr Vorsatz und wie sie Kenji auch erzog. Da könnte sie wohl kaum anders handeln, als sie es ihm beibrachte. In Gedanken versunken spielte sie weiter mit ihrem Sohn und sie waren nun bei den Schaukeln. Schwungvoll stieß sie den Jungen an, denn da brauchte er noch etwas Hilfe. Sie sah ihm dabei zu, wie er höher und höher kam. Er machte das sehr gut.
 

Lächelnd setzte sie sich auf eine Bank und kramte in ihrer Tasche nach ihrem Handy. Doch sie bekam den Umschlang in die Hand. “Oh”, entkam es ihr. Sie hatte das schon komplett vergessen. Neugierig betrachtete sie diesen und überlegte, ob sie es aufmachen sollte oder nicht. Sie zögerte etwas und verlor sich in ihrer Überlegung.
 

“Machst du es nun auf, Mama?”, hörte sie plötzlich neben sich und zuckte wie von selbst zusammen. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass ihr Sohn neben ihr stehen würde.
 

“Ken”, hauchte sie und er strahlte sie an.
 

“Mach schon auf”, drängelte er sie und sie schmunzelte. Er war um einiges neugieriger als sie. Jedoch wurde ihre eigene mit jedem Moment größer.
 

“Gut... ich mach es auf”, lächelte sie schließlich und Kenji setzte sich zu seiner Mama auf die Bank. Fast schon aufgeregt starrte er auf den Umschlag, den sie soeben behutsam öffnet. Denn sie wollte nichts kaputt machen.
 

Zum Vorschein kam zunächst eine Karte. Sogar eine Geburtstagskarte. Auf der Vorderseite war ein Blumenbild. Schmunzelnd öffnete sie diese und las die Zeilen: ‘Alles Liebe und Gute zum Geburtstag. Für gewöhnlich schenkt man Blumen, doch gewöhnlich bin ich bestimmt nicht. Hoffe es gefällt dir. Grüß Chiaki’
 

Bei dem Absender machte Maron große Augen. Damit hatte sie nun gar nicht gerechnet. War... er deshalb... in der Umkleide und Yashiro..., kam ihr in den Sinn. Doch weiter kam sie nicht, da sie in dem Umschlag noch etwas anderes spürte. Sogleich holte sie es heraus und blinzelte. Es war eine Halskette. Diese war schlicht gehalten, vermutlich aber Silber. Der Anhänger leuchtete förmlich in der Sonne.
 

“Ein... Edelstein?”, hauchte sie fassungslos und starrte dieses an. Jedoch konnte sie nicht sagen um welchen es sich hierbei handelte, aber das würde sie bestimmt noch in Erfahrung bringen, denn nun war ihre Neugier definitiv geweckt. Sie wollte wissen, warum er ihr so etwas schenkte. Wieso zum Geier schenkt mir Chiaki – ausgerechnet ER – einen Edelstein? Ob er echt ist?, fragte sie sich und driftete mal in ihre Gedankenwelt ab.

Erneute Distanz?!

“Die ist aber sehr schön, Mama”, holte Kenji sie wieder zurück in die Realität. Verwundert blickte sie zu ihm und blinzelte mehrmals.
 

“Was?”, entkam es ihren Lippen.
 

“Die Kette. Es ist ein schöner Stein”, sprach er kindlich aus und blickte zu seiner Mama auf. “Wirst du sie tragen?”, fragte er, denn er kannte den Grund nicht für ihre Verwirrung.
 

“Oh... ich... weiß nicht”, meinte sie ehrlich und versuchte ihn an zu lächeln.
 

“Sie passt zu dir, Mama.”
 

“Oh... findest du, mein Kleiner?”, wollte sie sicher gehen und er nickte sofort.
 

“Dann trage ich sie auch”, lächelte sie und ließ sich von ihrem Sohn überzeugen. Sie öffnete den Verschluss und zog die Halskette an. Diese war lang und sie konnte sie sehr gut unter ihrem Shirt verstecken. Das gefiel Maron.
 

So würden die anderen diese nicht gleich entdecken und sie könnte in Ruhe heraus finden, warum Chiaki das getan hatte. Geistesabwesend nahm sie den Stein in die Hand und betrachtete ihn erneut. Er war gelblich oder gar golden. Ob dieser echt war oder nicht, vermochte sie nicht zu sagen. Jedoch würde sie das an ihrem nächsten freien Tag in Erfahrung bringen.
 

“Toll”, klatschte Kenji begeistert in die Hände und strahlte seine Mutter an.
 

“Danke... Komm, lass uns Heim gehen”, lächelte sie ihn an und er nickte zustimmend. “Was möchtest du heute denn essen?”, wollte sie von ihm wissen. Dabei stand sie auf und er sprang von der Bank.
 

“Hmmm... wie wäre es mit Gatin?”, schlug er vor und sie blinzelte kurz.
 

“Warte... du meinst Gratin?”, hakte sie nach und sofort nickte der Junge. Laut jubelte er drauf los, denn er liebte das Gericht. Auch wenn er es immer falsch aussprach. Doch mittlerweile kannte sie ihren Schatz sehr gut. “Einverstanden.”
 

Zufrieden machten sich die Beiden auf den Heimweg. Sie lachten zusammen und sprachen darüber, wie sie in den nächsten Tagen Zeit hätten. Da Kenji unbedingt zu dem Tanzfestival wollte, versuchte Maron natürlich ihm dieses zu ermöglichen. Ein wenig musste sie noch überlegen, denn sie hatte den Plan noch nicht auswendig. Als sie auf dem Parkplatz am Orleans Wohnhaus ankam, holte sie ihr Handy heraus und öffnete den Dienstplan.
 

“Nun... ich habe in den nächsten drei Tagen Frühschicht. Also kann ich dich nach der Schule abholen und wir fahren direkt zum Festival. Was sagst du dazu?”, sprach sie direkt, während sie zum Eingang gingen und sie die Tür geöffnet hatte. Gemeinsam betraten sie das Gebäude und Kenji drückte den Aufzugsknopf.
 

“An allen drei Tagen?”, fragte er hoffnungsvoll und Maron schmunzelte leicht. Ihr Sohn war unverbesserlich.
 

“Das könnte schwer werden, aber wie wäre es, wenn wir morgen und Mittwoch hinfahren. Mittwoch könnten wir auch länger bleiben, denn ich muss Donnerstag nicht so früh los”, schlug sie ihm vor. Die Aufzugstüren öffneten sich und sie gingen beide hinein.
 

“Oh ja, das wäre toll”, strahlte er sie an, da zwei Tage besser waren als nur einer. Zwar würde er nur zu gerne alle drei Tage dort sein, aber wenn es anders nicht ging, freute er sich darüber besonders. Immerhin könnte er auch zwei Mal Eis haben. Das war ihr Deal gewesen und das war das Schönste daran.
 

“Dann machen wir das so”, lächelte sie ihn an und sie fuhren mit dem Aufzug hinauf. Oben stiegen sie aus und gingen zu ihrer Wohnung. Die Tür öffnete sie und ließ ihren Sohn hinein schlüpfen. Sie folgte ihm und schloss die Tür hinter sich. “Hände waschen nicht vergessen und du kannst noch etwas spielen, bis ich alles für das Essen zusammen gesucht habe”, erklärte sie ihrem Sohn.
 

“Jaaaaaaa, Mama”, rief er und huschte bereits ins Bad.
 

Schmunzelnd sah sie ihm nach und folgte ihm. Sie wusch sich ebenfalls die Hände und lächelte sanft. Noch bevor sie etwas sagen konnte, lief Kenji schon in sein Zimmer. Erneut musste sie über ihn schmunzeln. Er war ein Wirbelwind, genau wie sie in seinem Alter. Kopfschüttelnd ging sie in die Küche und holte alles Notwendige heraus, um die Leibspeise ihres Sohnes machen zu können.
 

Leider verlief der restliche Tag viel zu schnell. Nach dem Essen hatten sie es sich auf dem Sofa bequem gemacht. Einen schönen Film gesehen und da war auch schon Schlafenszeit. Vor der Frühschicht schaffte es Maron gerade so Kenji fertig zu machen, sodass der Junge noch sein Müsli aß, als Sakura schon an der Tür stand. Die Ältere würde Kenji zur Schule bringen. Auf diese Weise konnte Maron pünktlich zur Arbeit los fahren.
 

“Falls etwas sein sollte, einfach anrufen”, sprach Maron und schlüpfte in ihre Schuhe.
 

“Mach dir keine Sorgen. Kenji ist ein toller Junge”, sprach Sakura lächelnd und blinzelte. Sie hatte etwas Neues an der jungen Frau entdeckt. “Ist die Kette neu?”, fragte sie direkt und Maron wurde leicht verlegen.
 

“Nun... ja... ich habe sie erst gestern bekommen”, gestand die Jüngere und verstehend nickte Sakura.
 

“Darf ich sie mir näher ansehen?”, wollte demnach die Ältere neugierig wissen. Unsicher nickte Maron und schluckte leicht. Sie war sich nicht sicher, ob das eine gute Idee war, aber Sakura hatte die Kette bereits gesehen. Da konnte sie nun schwer nein sagen. Näher betrachtend erkannte Sakura das Schmuckstück. “Wow... wenn ich mich nicht irre könnte das sogar ein Topas sein.”
 

“Ein... Topas?!”, rief Maron fast schon verwundert aus, denn damit hatte sie nun gar nicht gerechnet.
 

“Ich könnte mich auch irren, aber... hieran erkennt man, dass der Stein echt ist”, erklärte sie und die jüngere Frau schluckte erneut.
 

“Ich... sollte das Nachfragen”, murmelte sie in Gedanken versunken. Sowas wertvolles wollte sie bestimmt nicht an nehmen. Das wäre sicher sehr falsch. Noch nicht einmal ihr Ehemann hatte ihr Edelsteine geschenkt. Die einzige Ausnahme war ihr Verlobungsring gewesen. Da hatte er ihr einen Diamantring geschenkt. Selbst der Ehering war schlichter gehalten, doch das wollte sie auch so.
 

“Hat derjenige, der es dir geschenkt hat nicht gesagt, was das genau ist?”, hakte Sakura nach und Maron biss sich auf die Unterlippe. Wie sollte sie ihr das nur erklären.
 

“Nun, ich habe die Kette in einem Umschlang in meinem Spind gefunden. Da war zwar eine Karte dabei, aber leider stand nicht darauf, was genau das für ein Stein ist”, sprach sie schließlich die Wahrheit aus. Sie ließ nur den Absender außen vor, denn sie wollte nicht, dass ihre Nachbarin sonst noch etwas dazu denken würde.
 

“Oh also ein heimlicher Verehrer?”, fragte Sakura weiter und mit Schreck geweiteten Augen sah Maron sie an.
 

“Nein... ich glaube nicht”, wehrte sie den Gedanken sofort ab und Sakura blinzelte.
 

“Also... weißt du, wer es dir geschenkt hat?”, wollte die Ältere wissen und für einen kurzen Moment entdeckte sie die roten Wangen von Maron.
 

Diese räusperte sich und griff nach den Schlüsseln und der Tasche. “Ich muss los... lass uns später reden, Sakura”, meinte die Jüngere und schmunzelnd nickte die Angesprochene.
 

“Ist gut... lass dich nicht ärgern”, lächelte Marons Nachbarin sie an und sie nickte schließlich.
 

“Keine Sorge, das werde ich nicht”, sprach sie sanft aus und lugte nochmal in die Küche. “Bis später, mein Schatz. Pass gut auf in der Schule und danach fahren wir los.”
 

“Oh... jaaaa”, rief er aus und aß fleißig sein Essen auf.
 

Mit einem Lächeln auf den Lippen verließ Maron ihre Wohnung und fuhr mit ihrem Wagen in die Klinik, um ihre Schicht zu beginnen. Sie war noch unsicher, wie das nun werden würde. Ob er mich nochmal versuchen wird zu küssen?, überlegte sie, doch schüttelte sie den Gedanken sofort wieder weg. Hör auf diesen Unsinn zu denken. Er ist ein Playboy. Er spielt gerne mit Frauen und du solltest nicht als seine Trophäe enden!, mahnte sie sich selbst und parkte schlussendlich.
 

Sogleich stieg sie aus und atmete tiefer durch. Sie schloss den Wagen ab und ging zum Gebäude. Je näher sie diesem kam, umso nervöser wurde sie. Da sie ihre Arbeitskleidung gewaschen hatte, hatte sie sich bereits diese angezogen. Also brachte sie nur ihre Tasche zum Spind und machte sich dann direkt auf den Weg zu Chiakis Büro. Sie trafen sich meist dort. Denn sie wusste nie genau, welche Station sie an dem Tag hatten. Zwar waren sie oft in der Kinderstation, aber auch andere übernahm Chiaki, wenn Not am Mann war.
 

An seiner Tür atmete sie noch einmal tiefer durch und klopfte an. Es dauerte etwas, bis sie ein ‘Herein’ bekam. Erst danach öffnete sie die Tür und grüßte den jungen Arzt: “Guten Morgen.” Er blickte über die Akte zu ihr und nickte.
 

“Guten Morgen”, entgegnete er und erhob sich. “Entschuldige, dass ich Samstag dir nicht persönlich gratulieren konnte. Irgendwie habe ich das während der Schicht verschwitzt”, gab er ehrlich zu und überraschte damit Maron. Mit großen Augen sah sie ihn an und schluckte.
 

“Schon gut”, brachte sie dann doch noch heraus.
 

“Hoffentlich konntest du noch deinen Geburtstag etwas feiern”, meinte er ganz normal. Er benahm sich genauso wie zuvor. Das verwirrte Maron, denn sie wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte. Wohl eher war ihr nicht klar, dass er alles andere war als das, was sie annahm.
 

“Äh... nur ein wenig mit der Nachbarin”, erklärte sie ehrlich und biss sich leicht auf die Unterlippe. Noch bevor sie beschließen konnte, ob sie sein Geschenk ansprechen sollte, kam er ihr zuvor.
 

“Wollen wir anfangen?”, fragte er sie lächelnd und hielt ihr die Akten entgegen.
 

“Oh... ja... wo sind wir heute?”, hakte sie nun nach und er lächelte leicht. Es kostete ihn viel Kraft sie nicht nach der Kette zu fragen oder sie um ein Gespräch zu bitten. Aber er wollte sie nicht bedrängen und hoffte, sie würde von sich aus dies tun.
 

“In der Kinderstation. Leider sind wir da immer noch unterbesetzt. Kagura versucht aber zwei neue Ärzte zu organisieren. Mal sehen, ob er Erfolg hat”, erklärte er ihr und sie nickte geistesabwesend, während sie die Akten überflog.
 


 

Die Schicht verlief sehr ruhig und angenehm. Das verwunderte Maron sehr. Chiaki verhielt sich wie ein Freund. Klar kam er ihr ein wenig näher und sie wurde dadurch unsicher. Er wollte ihr zwar immer nur helfen, weil sie etwas von dem oberen Schrank holen wollte. Er stand direkt hinter ihr und griff an ihr vorbei. Ihr Herzschlag schlug schneller in ihrer Brust. Jedes Mal, wenn er ihr so nahe war.
 

Das verwirrte sie sehr, weshalb sie versuchte diesem Gefühl keine Beachtung zu schenken. So gut sie konnte ignorierte sie es. Sie wollte diesem keinen Raum geben. Noch immer war sie sich sicher, dass er nur spielen will. Deshalb dachte sie sich, er würde sein Interesse verlieren, wenn er sie nicht so leicht bekommen würde. Sie war keine dieser Frauen, die so einfach erobert werden könnten. Auch wenn ihr vorheriger Partner wohl leichtes Spiel hatte.
 

Seufzend packte sie ihre Arbeitskleidung in den Spind, nachdem sie sich umgezogen hatte. Sogleich holte sie ihre Tasche heraus, schulterte diese und ging hinaus. Auf direktem Wege eilte sie zu ihrem Wagen und fuhr direkt zur Schule, um ihren Sohn ab zu holen. Wie versprochen, wollte sie mit ihm zum Tanzfestival fahren. Da würden sie bis zum Abend bleiben, ehe sie Heim kehren würden.
 

Den Tag über konnte Maron ihre Gedanken größtenteils abschalten. Nur Kenji und das Festival hatten Platz. Nichts anderes ließ sie an sich heran und verbrachte einen traumhaften Tag mit dem wichtigsten Mann in ihrem Leben - ihrem Sohn. Es war ein perfekter Tag wie jeder Tag, der nur den beiden gehörte. Erschöpft kamen sie am späten Abend daheim an. Kenji fiel sofort ins Bett, während Maron erstmal die Beine hoch legte. So einfach konnte sie mit ihm nicht mithalten, wenn sie schon eine Schicht hinter sich hatte. Aber das war es allemal wert gewesen.
 

Für einige Momente schloss sie die Augen und dachte seit Schichtende das erste Mal wieder an Chiaki. Sie überlegte, ob sie ihn genauso behandeln sollten wie zuvor auch. Den Kuss einfach vergessen... Vergessen... kann ich das überhaupt?, fragte sie sich selbst und glitt mit den Fingern über ihre Lippen. Ich glaube nicht, dass ich das könnte. Aber ich sollte es tun... Es hat keinen Sinn darauf zu hoffen, dass er es doch ernst meinen könnte, oder?
 

Der bloße Gedanke klang absolut absurd in ihren Ohren. Seufzend erhob sie sich und beschloss duschen zu gehen. Auch wenn ihr ein schönes heißes Bad gerade sehr gut tun würde. Jedoch musste sie früh wieder aufstehen, weshalb sie das Bad einfach auf den kommenden Tag verschieben würde. Zur Erfrischung würde auch eine Dusche reichen. Im Bad zog sie sich aus und stieg unter den Wasserstrahl.
 

Mit beiden Händen glitt sie durch ihr Haar. Es fiel ihr weit über die Schulter. Mittlerweile war es komplett durchnässt und sie begann dieses zu schamponieren. Nachdem sie sich den Schaum aus dem Haar gewaschen hatte, bemerkte sie, dass sie noch die Halskette trug. “Oh”, entkam es ihr. Doch ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen.
 

Da erinnerte sie sich daran, dass sie noch herausfinden wollte, wie viel Wert diese hatte. Nicht weil es ihr wichtig war, sondern eher, ob es richtig wäre diese zu behalten. Immerhin war sie keine dieser Frauen, die auf materielle Dinge aus ist. Sie wollte auch nicht, dass er das dachte. Denn so war sie nicht und würde es nie sein. Schnell duschte sie zu Ende und schlüpfte in ihren Slip und ihr Nachthemd. Sofort ging sie ins Bett und musste feststellen, dass es viel zu früh war, als ihr Wecker auf dem Handy schon klingelte.
 

Müde streckte sie sich und ging verschlafen in die Küche. Wieso der Morgen so früh schon sein musste, würde sie nie begreifen. Gähnend wartete sie auf ihren Cappuccino und streckte sich erneut. Eine halbe Stunde würde sie noch warten, ehe sie ihren Sohn wecken würde. Mehrere Schlucke trank sie von ihrem Becher und blinzelte, als es an der Tür klopfte. Verwundert ging sie dort hin und öffnete diese. Eigentlich war es auch für Sakura zu früh, doch diese stand gerade vor der Tür mit einem Frühstückstablet.
 

“Guten Morgen”, sprach sie aus und Maron ließ sie hinein.
 

“Morgen... du bist aber früh dran”, schmunzelte die Jüngere direkt und brachte Sakura zum Kichern.
 

“Himuro und Miyako sind gerade los und da dachte ich, ich bringe dir Frühstück vorbei. Ihr wart gestern sicher lange unterwegs”, erklärte sie direkt und die Braunhaarige lächelte verlegen. Sie nickte und folgte Sakura in die Küche.
 

“Setz dich und iss etwas, Maron”, sprach die Ältere fürsorglich aus. Sie war durch und durch Mutter und kümmerte sich eben auch um die junge Dame vor sich. Sie mochte die Braunhaarige sehr und wollte ihr auch helfen.
 

“Danke”, kam es verlegen von Maron und sie setzte sich. Sakura nahm neben ihr auch Platz und betrachtete die Dame neben sich. Sie trug die Kette sogar und das erinnerte sie daran, dass sie mehr wissen wollte.
 

“Nun, wegen der Kette, wir...” Prompt verschluckte sich Maron und fing an zu husten. Schmunzelnd tätschelte Sakura ihren Rücken und half ihr so, sich zu beruhigen.
 

“Was... ist damit?”, fragte die Jüngere so unschuldig wie möglich, doch ihre Reaktion zuvor hatte sie bereits verraten.
 

“Von wem ist sie?”, fragte Sakura direkt und sah nur zu deutlich, wie Maron schluckte. Einen Moment wartete sie noch, ehe sie weitersprach: “Ich vermute mal... sie ist von einem jungen Mann?”
 

“Nun... ja, das ist sie”, gestand Maron schließlich und seufzte. “Genau das verwirrt mich. Ich hätte nie gedacht, dass er mir so etwas schenken würde.”
 

“Hmmm... hat es etwas mit deinem Kollegen zu tun?”
 

“Ich...”, begann sie, doch sie unterbrach sich selbst. Schließlich nickte sie und seufzte. “Chiaki hat sie in einem Umschlag in mein Spind getan. Ich weiß noch nicht einmal, ob der Edelstein echt ist.” Einen Augenblick überlegte Sakura.
 

“Wäre dies denn wichtig?”, hakte die Ältere nach und Maron schüttelte den Kopf.
 

“Eigentlich nicht. Nur sollte es ein echter Edelstein sein... könnte ich diesen nicht annehmen. Es wäre falsch ihn zu behalten”, sprach sie direkt aus und knabberte unsicher an ihrer Unterlippe. Sie war uneins mit sich, ob sie so etwas Wertvolles annehmen konnte, ohne einen falschen Eindruck zu erwecken.
 

“Wieso solltest du es nicht annehmen können?”, stellte die Nachbarin die wichtige Frage.
 

“Naja... vielleicht erwartet er etwas als Gegenleistung... etwas was ich... ihm nicht geben... kann?”, kam es unsicher über ihre Lippen, da sie ihn absolut nicht einschätzen konnte.
 

“Denkst du das wirklich?”
 

“Ich... nein... ja... ach ich weiß nicht”, schwankte Maron hin und her. “Ich meine... er ist ein Playboy... spielt eben gern mit den Frauen. Vielleicht ist das seine Masche, um die Damen eben ins Bett zu bekommen.”
 

“Und du fürchtest, wenn du es behältst, will er genau dies?”, fragte Sakura nach und ihre Gegenüber nickte zögernd. “Nun... am besten wäre es, wenn du ihn fragen würdest. Nur weil jemand dem Anschein nach so ist, heißt es noch lange nicht, dass er so ist”, sprach sie weiter ihren Gedanken aus.
 

“Meinst du?”, kam es unsicher von Maron und diesmal nickte Sakura.
 

“Weißt du... nur weil du in deinem Alter einen Sohn hast und alleinerziehend bist, heißt das nicht, dass du eben ein leichtes Mädchen bist und keine Ahnung hast wer der Vater deines Kindes ist”, erklärte die Ältere und Maron legte den Kopf schief. Der Vergleich stimmte irgendwie. Sie nahm es Sakura auch nicht böse, dass sie es so ausdrückte.
 

Mittlerweile wusste die Braunhaarige genau, wie ihre mütterliche Nachbarin über Dinge dachte und ihr hin und wieder half, die Sache von einer anderen Position aus zu sehen. “Das stimmt... aber...”
 

“Du hast Angst?”
 

“Ja, die habe ich... er hätte es mir auch persönlich geben können... doch das hat er nicht”, teilte sie ihre Überlegung mit Sakura. Diese überlegte einen Moment und sah dann Maron direkt an.
 

“Vielleicht... hatte er einfach Angst davor, dass du es ablehnen könntest?”, fragte sie einfach so ins Blaue hinein.
 

“Angst?! Chiaki?!”, entkam es fast schon lachend von ihren zarten Lippen. “Niemals, Sakura. So etwas wie Angst kennt er sicher nicht. Er ist so selbstbewusst...”
 

“Und doch könnte auch er Angst haben”, unterbrach Sakura die junge Frau direkt. Blinzelnd sah diese die Ältere an und wollte etwas sagen, aber Sakura kam ihr zuvor. “Nur weil etwas unmöglich erscheint, heißt es noch lange nicht, dass es so ist. Jeder Mensch hat Furcht vor etwas.”
 

“Das glaube ich nicht. Chiaki hat bestimmt keine Angst... er geht so einfach mit Frauen um. Mit mir zwar anders...” Plötzlich hielt Maron in ihrem Satz inne. Ein leichtes Lächeln erschien auf Sakuras Lippen.
 

“Vielleicht hat er einfach Angst vor deiner Ablehnung?”
 

“Vor... meiner... Ablehnung. Wieso von meiner?”, fragte Maron unsicher und blickte zu Sakura.
 

“Weil er dich sehr mag?”, stellte sie vorsichtig die Behauptung auf und wurde mit großen Augen angesehen.

Der Goldtopas

Weit riss Maron ihre Augen auf, als sie Sakuras Worte hörte. Sie konnte es nicht glauben, dass diese wahr sein könnten. Das kann doch überhaupt nicht sein. Wieso sollte er mich mögen... wieso sollte er das tun? Ihre Gedanken überschlugen sich und mit einem Mal erinnerte sie sich an den Kuss. Er hatte gemeint, dass es nicht so aussah, wie es schien. Er wollte sie beruhigen und hatte sie geküsst. Aber... davor hatte er doch etwas gesagt. Plötzlich fiel es ihr ein, doch was er gesagt hatte, konnte sie sich einfach nicht ins Gedächtnis rufen.
 

“Ob der Kuss... das mir zeigen sollte?”, murmelte sie in Gedanken versunken und diesmal war es Sakura, die ihre Augen weitete.
 

“Kuss?”, hakte sie nach und Maron zuckte zusammen.
 

“Wie?!”, rief die junge Frau fast schon aus. Sie hatte absolut nicht mitbekommen, dass sie ihren Gedanken zuvor lauter ausgesprochen hatte, als ihn nur zu denken.
 

“Du hast gerade von einem Kuss gesprochen. Etwa... mit Chiaki?”, fragte Sakura nach und sah nur zu deutlich, wie Maron rot wurde und sich auf die Unterlippe biss. Fast schon schüchtern nickte die Jüngere und wurde mit großen Augen angesehen. “Bevor... oder nachdem er den Umschlag mit der Kette in deinen Spind gelegt hatte?”
 

“Oh... das weiß ich gar nicht”, sprach Maron ehrlich und schien zu überlegen. “Er war schon im Umkleideraum, als Yashiro... mir entgegen kam und ich mir erst nichts gedacht habe”, erzählte sie weiter und Sakura bekam größere Augen.
 

“Warte, das alles war so kurz hintereinander?”, hakte sie nach und Maron nickte.
 

“Deshalb... bin ich doch auch so verwirrt... es ist alles so kompliziert geworden. Dabei wollte ich doch nicht an eine Beziehung denken”, seufzte Maron.
 

“Oh... du denkst nun über eine mögliche Beziehung nach?”, fragte die Ältere weiter nach und nur zu deutlich verriet sich Maron ihr gegenüber.
 

“Ich weiß es nicht... ja, er geht mir nicht mehr aus dem Kopf, aber eine Beziehung... soweit bin ich noch lange nicht”, gestand die Jüngere direkt und sanft lächelte Sakura.
 

“Das musst du auch nicht sein... lass dir Zeit... lerne am besten Chiaki richtig kennen”
 

“Aber wie soll ich ihn kennen lernen, wenn ständig ich sehe, wie er mit den Frauen umgeht”, unterbrach Maron Sakura direkt. Diese atmete tiefer durch und lächelte.
 

“Frag ihn schlichtweg einfach genau danach. Warum er eben so ist, wie er ist... alles hat seine Gründe, genau wie du deine Gründe hast, anderen zu misstrauen und dich zurück zu ziehen, wenn es aus... dem Ruder gerät”, traf Sakura die Sachlage genau auf den Punkt.
 

“Ihn... danach fragen?”, murmelte Maron und schluckte schwerer. “Das könnte ich niemals... das ist... auch nicht mein... Problem”, nuschelte sie weiter und haderte mit sich selbst. Diesmal sagte Sakura nichts dazu, denn das müsste nur Maron alleine entscheiden, wann sie dazu bereit wäre.
 

“Du solltest dich langsam anziehen, Maron”, bemerkte die Ältere, nachdem sie zur Uhr gesehen hatte. Augenblicklich glitten Marons Augen auch zu dieser und sie erschrak.
 

“Oh nein... jetzt muss ich mich aber beeilen und...”
 

“Um Kenji kümmere ich mich... also mach dir da keine Gedanken. Ich wecke ihn, er isst etwas und ich bringe ihn zur Schule, wie gewohnt”, lächelte Sakura und dankend umarmte Maron diese. Sofort eilte sie ins Schlafzimmer, um sich um zu ziehen und für die Arbeit fertig zu machen.
 

In der Zwischenzeit weckte Sakura Kenji auf und Maron schaffte es sogar noch ihm tschüss zu sagen, bevor sie aus der Wohnung eilte und sich auf den Weg zum Krankenhaus machte. Noch immer unklar, was sie von all dem eigentlich halten sollte.
 


 

Ungewöhnlicher Weise verlief alles ohne weitere Zwischenfälle. Selbst Yashiro war weit und breit nicht zu sehen. Dadurch war Chiaki sehr gut gelaunt und erstaunte nicht nur Maron, sondern auch das halbe Krankenhaus. Selbst Kaiki bemerkte dies und hatte schließlich von Kagura erfahren, was los war. Ihn ärgerte es, dass dies so gelaufen war, aber ändern konnte er es nicht. Er konnte nur hoffen, Chiaki würde das Problem mit Maron selbst klären können.
 

Jedoch erschien dies ein härteres Unterfang zu werden, als von allen erwartet. Allen voran Sakura war überrascht, wie eisern Maron war, doch jemanden zwingen konnte keiner. Es wäre auch falsch gewesen, also blieb der Älteren nichts weiter übrig als für die neue Nachbarin da zu sein und auf Kenji auf zu passen. Der Junge war eine wahre Frohnatur. Kaum war er da, konnten alle ihre Sorgen für den Augenblick vergessen.
 

Wie versprochen war Maron mit Kenji auch am Mittwoch auf dem Festival und auch da bekam der Junge sein Eis. Sie hielt ihr Wort, weshalb Kenji ihr auch nie lange böse sein konnte. Auch wenn er die Regeln doof fand, so waren sie nun mal da und seine Mama zog diese auch eisern durch. Die Tage mit ihrem Sohn gaben der jungen Mutter immer viel Kraft und sie konnte dadurch auch ihre Probleme einfach hinten dran stellten. Sie dachte nicht mehr viel darüber nach. Jedoch kamen am Abend die Gedanken an Chiaki und den Edelstein zurück.
 

Seit er ihr diesen auf ungewöhnliche Art und Weise zukommen lassen hatte, waren nun knapp eine Woche vergangen. Sie war noch immer verwirrt, warum er ihr einen schenken sollte. Mittlerweile hatte sie auch erfahren, dass das Schmuckstück um ihren Hals ein waschechter Goldtopas. Ein sehr teurer Edelstein, trotz der ‘kleinen’ Größe. Er war knapp so groß wie eine Fingerkuppe. Es war einfach nur eigenartig, dass er ihr diesen Stein geschenkt hatte.
 

Daher hatte sie im Internet ein wenig recherchiert. Erst war sie verwirrt, da in einigen Quellen die Rede von Imperialtopas war. Aber schnell wurde ihr klar, dass dies eine andere Bezeichnung war. Allein der zweite Name sagte schon aus, wie teuer dieser Topas sein musste. Der Edelstein war sogar ein Geburtsstein und das überraschte sie sehr. Chiaki schien sich mehr Gedanken gemacht zu haben, als sie vermutete.
 

Neugierig forschte sie weiter und kaute ein wenig auf der Unterlippe herum. Mehrmals las sie nun schon den Absatz über die Wirkung der Steine. Es war wirklich sehr interessant all das zu erfahren. Doch etwas machte sie an der ganzen Sache stutzig. Der Goldtopas war zwar die beste Wahl für einen Zwilling, doch es gab auch eine günstigere Alternative dazu. Warum hat er nicht einfach einen gelben Opal genommen?, wunderte sie sich und tippte nachdenklich auf dem Laptop herum.
 

“Was Interessantes im Internet gefunden?”, hörte sie plötzlich Miyako hinter sich und zuckte zusammen.
 

“Ähm... ja... nein”, stotterte Maron und sah zu der Frau auf. “Wie...”, begann sie, doch weiter kam sie nicht, denn ihr Sohn sprang schon auf das Sofa.
 

“Da bin ich wieder, Mama”, verkündete er strahlend und sie sah ihn mit großen Augen an. Sie hatte noch gar nicht mit ihm gerechnet. Leise lachte Miyako und blickte zu dem Jungen.
 

“Du wolltest vorhin mir doch noch was zeigen... magst du es holen?”, fragte sie ihn und sofort leuchteten seine Augen. Er sprang wieder vom Sofa und rannte rüber zu seinem Zimmer.
 

Verwirrt sah Maron ihrem Sohn nach und dann zu Miyako. “Ihr wart schneller fertig, als ich dachte”, meinte sie kleinlaut und Miyako lachte leise.
 

“Maron... es ist nach 14 Uhr... wir sind eigentlich später dran als geplant”, erklärte die Polizistin und nun war die Angesprochene mehr als platt. Sie hatte die Zeit komplett übersehen. Das passierte ihr sonst in sehr seltenen Fällen.
 

“Es ist nicht schlimm... Kenji hatte viel Spaß bei der Veranstaltung. Für sein Alter ist er ziemlich ‘erwachsen’ und das hat man da einfach gemerkt”, meinte Miyako und blickte neugierig zu der Seite, in der Maron versunken war. “Oh... Heilsteine und ihre Bedeutung... das ist bemerkenswert”, staunte sie und blinzelnd richtete Maron ihren Blick zu ihrer Freundin. Ein wenig Unsicherheit breitete sich in ihr aus.
 

“Ja... ich weiß nur nicht... den Unterschied zwischen den beiden. Außer beim Preis in der Anschaffung”, erklärte die Braunhaarige und Miyako setzte sich zu ihr.
 

“Lass mich doch mal sehen”, meinte sie und nahm sich den Text unter die Lupe. “Auf den ersten Blick... wäre der preisliche Unterschied... aber hier ist der wohl wichtigere...”
 

Kaum hatte Miyako dies gesagt, schon blickte Maron wieder zu dem Text. “Oh...”, entkam es ihr und bevor sie genauer lesen konnte, hörte sie schon die Schritte ihres Sohnes.
 

Sogleich sah sie auf und schmunzelte. Er hatte viele Bilder von Polizeiautos gemalt. Egal aus welchem Land, er hatte die Wagen alle abgemalt und irgendwann konnte er das in und auswendig. Genau diese Blätter zeigte er nun Miyako und erzählte begeistert davon, welche Unterschiede es gab. Die Polizistin staunte nicht schlecht und fragte sogar nach.
 

Nun war ihr auch klar, warum der Junge so begeistert von dem Revier war. Sie hatten an diesem Tag eine Führung und Kenji wollte unbedingt mit. Deshalb war der Junge mit der Polizistin auch unterwegs gewesen. Da Maron frei hatte, wollte Miyako ihrer Freundin drei Stunden Zeit für sich geben. Diese Zeit hatte die Braunhaarige damit verbracht mehr über den Edelstein an ihrem Hals heraus zu finden.
 

Nachdem jetzt Kenji erstmal wieder beschäftigt war, widmete sich Maron wieder ihrer Neugier. Miyako hatte tatsächlich etwas entdeckt, was ihr selbst nicht aufgefallen war. Sie las sich nun aufmerksamer den ersten Text durch: ‘Die Zwillinge, die in der ersten Dekade (21. Mai – 30. Mai) geboren wurden, erhalten durch den Goldtopas den besten Profit. Denn dieser richtet die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche. Das Wichtige lässt sich vom Unwichtigen unterscheiden und lenkt ihre Wissbegierde und Kreativität in eine Richtung.’
 

Ein wenig legte sie ihren Kopf schief und sah zum zweiten Text rüber: ‘Alternativ gebe es den günstigeren gelben Opal. Dieser hilft ebenso bei der Entscheidung. Durch den Opal wird die Entscheidungsfreude und die Verbindlichkeit bestärkt.’ Erneut tippte sie nachdenklich auf dem Laptop herum.
 

Er hätte beide Steine nehmen können... beide würden zu einer Entscheidung führen, aber... Mit einem sah sie mit großen Augen zu dem ersten Text. Die Wörter ‘Aufmerksamkeit auf das Wesentliche’ und ‘Wichtiges vom Unwichtigen unterscheiden’ stachen ihr dabei direkt ins Auge. Ist... das der Grund, warum... er mir den Goldtopas geschenkt hat?, überlegte sie und schluckte. Sie erinnerte sich an die Worte von Sakura: ‘Alles hat seine Gründe... frage danach.’
 

Noch bevor sie einen klaren Gedanken fassen konnte, lenkte Kenji ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich. Er sagte etwas, dass sie schmunzeln ließ. Sie wusste von dem Wunsch ihres Sohnes, irgendwann Polizist zu werden. Genauso wie Miyako und ihr Vater. Lächelnd sah sie zu ihm und grinste leicht, als Miyako nur noch mehr staunte über den Jungen.
 

“Du weißt schon ganz genau, was du mal werden willst.”
 

“Natürlich! Ich will wie Onkel Himuro und du den Menschen helfen”, sprach er aus und das machte Maron stolz.
 

“Und du willst nicht Arzt oder Krankenpfleger werden?”, fragte Miyako nach und er schüttelte den Kopf.
 

“Polizist ist viel besser”, strahlte er die Frau an.
 

“Aber auch gefährlicher...”
 

“Schon, aber sollte etwas passieren, wird Onkel Yamato und Mama gut für uns sorgen”, sprach er gleich aus und brachte Maron damit zum Schmunzeln.
 

“Am besten sollte uns allen nichts passieren, Kenji”, sprach sie sanft und Miyako nickte.
 

“So ist es. Deshalb lernen wir das auch in der Ausbildung, wie man etwas machen sollte, um Verletzungen zu vermeiden”, erklärte die Polizistin und der Junge nickte sofort.
 

“Ich werde gut lernen und bald auch Polizist sein”, sagte er voller Überzeugung. Maron hatte schon längst aufgegeben, ihm das aus zu reden. Er war einfach von der fixen Idee nicht weg zu kriegen.
 

“Gut... dann bist du irgendwann ein Kollege von mir”, schmunzelte Miyako und lächelte Maron an. “Ich sollte rüber und kochen. Yamato kommt gleich von seiner Schicht. Habt noch einen schönen Abend.”
 

“Aber klar, danke, dass Kenji dich begleiten durfte”, lächelte Maron und beide Damen standen auf. Maron hatte den Laptop zur Seite gestellt und begleitete Miyako zur Tür.
 

“Ist doch selbstverständlich... wir hatten viel Spaß zusammen und du wirst alle deine Nerven brauchen für die kommende Woche. Immerhin hast du nun einige Spätschichten vor dir”, erinnerte ihre Freundin sie und leicht lächelte die Braunhaarige. Das war ein Fakt, denn sie bis so eben erfolgreich verdrängt hatte.
 

“Stimmt. Die Schichten werden sehr anstrengend”, meinte sie daher offen und Miyako umarmte Maron.
 

“Viel Kraft und... denk daran, ich bin für dich da, wenn du mal reden magst”, sprach Miyako aufmunternd und drückte die junge Krankenschwester an sich. Danach löste sie sich von ihr und winkte den beiden zu. “Bis die Tage.”
 

“Bis bald, Tante Miyako”, winkte Kenji ihr zu.
 

“Bis bald”, sprach auch Maron und so waren Mutter und Sohn wieder unter sich. Sie machten sich noch einen schönen Tag und ließen den Abend mit einem Film ausklingen. Natürlich durfte Kenji diesen aussuchen, wie so oft.
 


 

Die Tage und Schichten zogen an dem blauhaarigen Arzt vorbei. Noch immer war er geduldig und wartete darauf, dass Maron ihn womöglich ansprechen würde. In den Schichten verhielt sie sich ganz professionell, doch kaum waren diese vorbei war sie eher... zurückhaltender. Leise seufzte er, denn er war sich unsicher, ob sie ihm überhaupt zuhören würde, sollte er sie von sich aus ansprechen. Er hoffte durch das Schmuckstück eine Chance zu bekommen.
 

Jedoch schien es nicht so zu sein. Kurz hatte er sogar gezweifelt, ob Maron den Umschlag erhalten hatte. Glücklicherweise entdeckte er in den Spätschichten öfters den Edelstein an der Halskette. Sie schien ihn unter ihrem Shirt zu verstecken, aber hin und wieder rutschte die Kette heraus. Es war fast wie eine Erleichterung zu sehen, dass sie die Halskette trug. Denn das zeigte ihm, dass sie ihr gefiel.
 

Öfters musste er seinem Drang widerstehen sie darauf an zu sprechen. Es machte ihn unruhig, dass sie dies nicht tat. Immerhin wollte er mit ihr reden und ihr erneut sagen, wie viel er für sie empfand. Zeitgleich wollte er das Missverständnis aus dem Weg räumen. Egal wie viel er schon geflirtet hatte und hin und wieder mit einer Frau mit ging, so hatte er noch nie im Krankenhaus etwas am Laufen gehabt. Sei es mit einer dort zu schlafen, noch mit irgendeiner Ärztin oder Krankenschwester.
 

Maron war die Erste und für ihn auch die Letzte, die ihn dazu bringen könnte seine eigenen Regeln zu brechen. Sie berührte ihn. Nicht nur optisch war sie eine Wucht, sondern auch mit ihren Worten und Taten. Erneut seufzte er und starrte zur Decke. Es war Donnerstag und Chiaki hatte frei. Genau wie Maron. Am liebsten hätte er sie angeschrieben, aber er tat es nicht. Für gewöhnlich war er nicht so zuvorkommend. Wenn er etwas wollte, dann nahm er es sich.
 

Natürlich hatte er nie jemanden gegen den Willen genommen, aber dennoch blieb er hartnäckig, bis er sein Ziel erreicht hatte. Bei ihr benahm er sich untypisch und das hatten auch andere bemerkt. Allen voran Yamato und Kagura. Selbst Kaiki fiel dies auf. Doch mit keinem von ihnen wollte er darüber reden. Es war seine Angelegenheit und damit auch sein Problem. Dieses wollte er alleine beiseite schaffen, denn nur so konnte er ihr zeigen, dass es ihm ernst genug mit ihr war.
 

Langsam, aber sicher bekam er immer mehr das Gefühl, dass sie ihn testete. Denn sie bemerkte durchaus seine Blicke, aber ignorierte diese. Bestimmt hatte sie ebenso gesehen, dass er ihre Halskette erkannte. Dennoch verlor sie kein einziges Wort darüber. Das ärgerte Chiaki gerade tierisch und er griff nach seinem Handy. All seinen Mut nahm er zusammen und wollte sie gerade zur Rede stellen, als dieses klingelte. Mit großen Augen starrte er auf die Erinnerungsnachricht.
 

“Verdammt... Sakura hat heute Geburtstag... sie reißt mir den Kopf ab”, entkam es ihm.
 

Schnell sprang er vom Sofa, rauschte ins Bad und machte sich einmal frisch. Er würde es sich niemals verzeihen können, sollte er nicht zu ihrem Geburtstag bei ihr sein. Sie war für ihn fast wie eine Mutter geworden. Immerhin war sie es, die ihn immer gesund gepflegt hatte, wenn er sich mal wieder eine Erkältung zu gezogen hatte. Auch sie war es, die angerufen wurde, sobald es Ärger gab. Sein Vater war oft viel zu beschäftigt mit anderen Dingen.
 

Kaum war er fertig, stieg er aus der Dusche, trocknete sich ab und wickelte ein Tuch um die Hüfte. So ging er aus dem Bad und in die Küche, um sich dort einen Kaffee zu machen. Während dieser fertig wurde, führte ihn sein Weg ins Schlafzimmer und er suchte sich seine Klamotten heraus. Diesmal hatte er sich für eine schwarze Jeans und ein weißes Hemd entschieden. Erneut etwas Untypisches für ihn, aber er hatte Lust dazu dies zu tragen.
 

Zum Glück hatte er schon vor einigen Wochen ein Geschenk für Sakura gefunden. Da sie gerne Bücher las und besonders die älteren Schriften, wusste er genau, wonach er suchen musste, um ihr eine Freude zu machen. Lächelnd nahm er das eingepackte Buch aus dem Schrank und ging in die Küche, um den Kaffee noch zu trinken. Erst danach war er auch fit genug, um rüber zu gehen.
 

Vor der Wohnungstür der Todaijis hörte er bereits die Stimme, der er an diesem Tag nicht begegnen wollte. Er hätte es besser wissen sollen, doch er hatte das wohl verdrängt. Selbstverständlich waren sein Vater und Kagura dort. Sie waren nun mal mit Sakura und Himuro befreundet. Es entzog sich seinem Wissen, warum die ältere Frau noch so gut über Kaiki dachte, aber es war nicht sein Problem. Auch wenn er seinen Vater hasste, so erwartete er dies nicht von anderen.
 

Dahin gehend war Chiaki stets bemüht dies auseinander zu halten. Denn jeder traf selbst seine Wahl, wer seine Freunde waren. Genau wie er und dazu gehörte sein Vater definitiv nicht. Leider konnte er es sich nicht aussuchen, nicht mehr sein Sohn zu sein, aber dafür beschränkte er den Kontakt auf das Mindeste. Es genügte vollkommen, dass sie nur über die Arbeit mit einander sprachen.
 

Obwohl Kagura und Sakura seit Jahren schon versuchen zwischen den Männern zu vermitteln, so waren sie beide sturer als der störrigste Esel im Stall. Erst seit einigen Monaten hatten die beiden es aufgegeben Vater und Sohn dazu zu bewegen zusammen zu sprechen. Das war auch gut so, denn Chiaki war absolut noch nicht bereit dazu. Zu tief saß die Enttäuschung über seinen Vater und das hatte er ihm immer deutlich gezeigt.
 

Nicht umsonst war er ohne das Wissen von Kaiki in das Wohnhaus gezogen. Finanzierte es seit damals immer alleine. Anfangs nur mit Nebenjobs, später mit bezahlten Praktika und nun eben mit seinem eigenen Gehalt. Er brauchte seinen Vater nicht und demnach war es ihm auch egal, was dieser trieb.
 

Noch einmal atmete er tiefer durch und klingelte schließlich an der Tür. Eine gut gelaunte Sakura öffnete diese und zog den Blauhaarigen direkt in ihre Arme.

Grübelei ohne Gesprächschance

“Schön, dass du auch da bist, Chiaki”, hauchte sie an seinem Ohr und er lächelte.
 

“Niemals würde ich deinen 50. Geburtstag verpassen, Mama”, raunte er und sie kicherte leise. Sie wusste genau, warum er sie so nannte. Sie war sich sicher, dass ihre verstorbene Freundin nichts dagegen hätte.
 

“Komm rein... wir warten nur auf dich mit dem Essen”, schmunzelte sie, denn das gehörte sich nun mal.
 

“Ihr hättet ruhig anfangen können”, erklärte er, doch sie schüttelte den Kopf.
 

“Niemals und das weißt du auch”, grinste sie und führte ihn ins Speisezimmer. Dort waren tatsächlich schon alle da.
 

Himuro saß, wie immer, an seinem Platz. Miyako und Yamato waren auf seiner linken Seite und Kagura und Kaiki auf der rechten. Wobei bei beiden Seiten noch ein Platz frei war. Chiaki setzte sich lieber neben seinen Freund, als neben seinen Vater. Leise seufzte Kaiki, doch sagte er dazu nichts. Kagura rollte nur mit den Augen und hoffte nur, dass sie den Tag unbeschadet überstehen würden.
 

Glücklicherweise benahmen sie sich bei Sakura immer. Der Respekt der Dame gegenüber war bei beiden Männern groß. Das nutzte sie natürlich auch aus und brachte sie wenigstens ab und an an einen Tisch. Auch wenn sie nicht viel miteinander sprachen, so sahen sie sich und das war ihr mehr wert gewesen. Sie wusste, wie besorgt Kaiki um seinen Sohn war und nach wie vor ist. Das konnte kein Elternteil einfach so abstreiten. Sie liebten immer ihre Kinder, egal wie der Anschein sein mag.
 


 

Zu gern wäre Maron der Einladung von Sakura gefolgt, doch leider hatte sie mit Kenji bereits andere Pläne. Sie würde Sakura am nächsten Tag einen leckeren Kuchen machen. Immerhin war ihr das ziemlich unangenehm die Einladung aus zu schlagen. Doch leider wusste Maron nicht, wann ihre nette Nachbarin Geburtstag hatte.
 

“Mama, können wir für Tante Sakura noch etwas besorgen?”, fragte Kenji, als sie schon auf dem Rückweg von ihrem Tagesausflug waren.
 

“Hm”, kam es nachdenklich von ihr. “Was willst du denn ihr noch schenken?”, wollte sie von ihrem Sohn erfahren und sah dabei zu dem Jungen.
 

“Sie mag Blumen. Vielleicht finden wir da etwas”, schlug Kenji vor und Maron überlegte etwas.
 

Die Idee war gar nicht mal so verkehrt, doch zu solch später Stunde würde sie keine Blumen finden. Da kam ihr eine Idee, während sie hochfuhren. “Pass auf, Ken... wir machen das so... nachdem ich dich bei der Schule abgesetzt habe, werde ich zum Floristen fahren und schöne Blumen holen. Danach backe ich einen Kuchen und du musst nur Sakura zu uns nach Hause locken”, erklärte sie ihm ihren Plan.
 

Aufmerksam lauschte er ihren Worten und nickte. “So machen wir das, Mama”, stimmte er ihr zu und freute sich schon darauf Sakura zu überraschen. Er hatte die Frau sehr lieb gewonnen, denn sie war ziemlich nett und das nicht nur zu ihm, sondern auch zu seiner Mama.
 

“Perfekt, mein Großer”, kicherte sie und ging mit ihm zur Wohnungstür, um diese auf zu machen.
 

Sogleich schlüpften beide hinein. Maron ließ ihrem Sohn ein Bad ein und machte noch eine Kleinigkeit zu essen. Sie griff auf etwas Einfaches zurück und zauberte ein Mahl herbei. Reis mit Gemüsepfanne ging immer und das aß auch ihr Sohn gerne. Auf diese Weise aßen sie nach seinem Bad zusammen und der Kleine konnte noch etwas spielen, bevor er ins Bett musste. Zusammen mit seiner Mama tat er dies auch und danach brachte sie ihn ins Bett.
 

Da Maron nun genug Zeit hatte, nutzte sie den Moment, um ein heißes Schaumbad zu nehmen. Sie brauchte dieses dringend, denn nur so bekam sie Entspannung. Noch immer wurde sie von den Gedanken geplagt, warum Chiaki ihr solch ein Geschenk gemacht hatte. Anfangs dachte sie wirklich, er wollte etwas dafür haben. Aber diese Überlegung verflog sofort, da er sie dahingehend nicht angesprochen hatte. Also musste es einen anderen Grund haben.
 

Nachdenklich lag sie in der Wanne und betrachtete den Edelstein, denn sie auf der Anrichte zurück ließ. Die Erklärungen zu dem Edelstein kreisten immer noch ihrem Kopf. Sie hatte in den letzten Tagen mehr über den Goldtopas heraus gefunden und nun wusste sie nicht weiter. Alles deutete darauf hin, dass er ihr einen Geburtsstein bezogen auf ihr Sternzeichen geschenkt hatte. Aber wieso er solch eine Summe ausgegeben hatte, konnte sie sich nicht erklären.
 

Augenmerk auf das Wesentliche richten. Diese Worte hallten nun seit mehreren Tagen in ihrem Kopf wider. “Doch... was ist... das Wesentliche?”, fragte sie sich murmelnd und seufzte leise. Ihren Blick lenkte sie auf die Decke. Erneut entkam ihr ein Seufzer und sie schloss die Augen. Sie hatte es bereits befürchtet, dass sie ohne ein Gespräch mit ihm wohl nicht auf eine Antwort kommen würde.
 

Aber wie soll ich ihn ansprechen?, grummelte sie innerlich und musste erneut seufzen. Das würde noch einiges an Zeit in Anspruch nehmen, um den richtigen Weg zu finden. Doch für den Moment würde sie einfach normal mit ihm umgehen und vielleicht auch... etwas freundlicher sein. Zu mindestens nahm sie es sich vor, denn er war in den letzten Wochen das komplette Gegenteil von dem, wie sie ihn kennen gelernt hatte. Das hatte sie irgendwie fasziniert und eine andere Seite von ihm gezeigt.
 

Wenn sie ehrlich mit sich selbst war, so wollte sie mehr über ihn erfahren. Vor allem aber von ihm. Nicht alles scheint so wie es ist., erinnerte sie sich an Sakuras Worte. Vielleicht sollte ich... ihm doch eine Chance geben, sich zu erklären. Es muss daraus doch keine Beziehung entstehen, denn das will ich gerade wirklich nicht., überlegte sie weiter und seufzte leise, während sie sich aufrichtete. Es war alles nicht so einfach, doch sie würde einfach sehen, was die Zeit mit sich bringen könnte.
 

Sie stieg aus der Wanne und trocknete sich ab, ehe sie in ihren Slip und ins Nachthemd schlüpfte. Barfüßig ging sie in die Küche und bereitete alles für den morgen vor, damit sie nicht zu viel Zeit verlieren würde. Die nächsten drei Spätschichten werden sie bestimmt mehr fordern, denn sie war noch nicht in diesem Rhythmus drin wie Chiaki. Ihm schien das absolut nicht aus zu machen. Das bewunderte sie sogar.
 

Die Schichten vergingen fast wie im Fluge. Maron und Chiaki hatten sehr viel zu tun, da sie bei der Chirurgie aushalfen. Yamato hatte viel zu viele Patienten. Da die Kinderstation bereits versorgt war, hatte Chiaki ihm gesagt, dass er mit Maron helfen würde. Immerhin war der junge Arzt ebenso ein Chirurg wie sein bester Freund. Diese Tatsache überraschte Maron sehr und Yamato schmunzelte leicht.
 

“Warum hast du nichts dergleichen angedeutet?”, wollte sie von ihm wissen.
 

“Weil ich wollte, dass du ihn unvoreingenommen kennen lernst. Ich dachte nicht, dass du ihn schon kennst”, gab er ehrlich zu, denn das waren seine Beweggründe durchaus gewesen. Die Beiden tranken gerade einen Kaffee im Stationszimmer, während sie sich unterhielten.
 

“Du kennst ihn wirklich so lange schon?”, fragte sie nach.
 

“Mhm... seit nun knapp 13 Jahren...”, sprach Yamato und sah zu Maron. Noch würde er ihr verschweigen, dass Chiaki auch im Haus lebte, denn das musste sie selbst heraus finden. “Manchmal kann er kalt und berechnend sein, aber eigentlich... ist er ganz nett”, zwinkerte er ihr zu und sie nickte.
 

“Stimmt, er ist nett und für mich leider unberechenbar”, seufzte sie und Yamato lachte leise. Zu gern würde er sie aufklären, aber das gehörte in Chiakis Zuständigkeitsbereich.
 

“Mit der Zeit... lernt man ihn zu verstehen”, meinte er ruhig und lächelte die junge Frau an. “Komm, lass uns weiter arbeiten”, zwinkerte er ihr zu und sie nickte.
 

Doch bevor sie das Zimmer verließ, machte sie noch einen Kaffee und nahm diesen mit. Chiaki wollte noch die Akten studieren, bevor er eine Pause machen würde. Er musste sich noch einlesen, bevor er mit Yamato weiter arbeiten konnte. Gerade streckte er sich und lehnte sich zurück. Die Arbeit würde bestimmt viel von ihm abverlangen, aber es tat gut mit seinem besten Freund zusammen zu arbeiten.
 

Plötzlich sah er einen Becher vor sich und roch schon die schwarze Brühe. “Danke, Yama...”, begann er und sah zur Seite. Doch er hielt inne, als er Maron erkannte. “Ma...ron”, brachte er überrascht hervor und sie lächelte leicht.
 

“Du solltest länger schlafen, wenn du schon so müde bist”, meinte sie und noch bevor er darauf reagieren konnte, setzte sie noch einen oben drauf. “Oder deutlich mehr Kaffee trinken.” Das brachte ihn zum Schmunzeln.
 

“Nun... ich werde es versuchen. Danke für den Kaffee, Maron”, sprach er ehrlich aus und nahm den Becher an. Dabei berührten sich seine Finger mit ihren und Maron schluckte. Sie wusste nicht wieso, aber das Kribbeln fühlte sich schön an.
 

“Jederzeit”, hauchte sie gedankenverloren und für einen Moment sahen sie sich tief in die Augen. Nur zu deutlich konnte man die Luft zwischen ihnen knistern sehen, nur die beiden konnten das wohl nicht sehen. Nachdem sie sich endlich lösen konnten, trank Chiaki den Kaffee und sie machten sich an die Arbeit.
 

Zusammen mit Yamato schafften sie die Menge an Patienten sehr gut sogar. Zwischendrin konnten sie sogar ein wenig scherzen und das tat Chiaki wirklich gut. Er vermisste es ungezwungen zu sein und das zeigte es ihm nur allzu deutlich. Er hatte sogar vergessen, dass Maron ihn von dieser Seite noch gar nicht kennen gelernt hatte. Die Braunhaarige war ziemlich überrascht, wie anders Chiaki war, wenn er mit Yamato sprach oder auch mit ihm etwas machte. Sie merkte sofort, dass sie eine tiefere Freundschaft hatten.
 

Es freute sie sogar den Blauhaarigen so zu erleben. Auf diese Weise wurde ihr einmal mehr bewusst, dass er mehrere Seiten an sich hatte. Da stimmten Sakuras Worte voll und ganz. Denn nicht alles war so wie es schien. Bestärkt dadurch beschloss sie ihn um ein Gespräch zu ersuchen. Vorausgesetzt er wollte dies auch tun. Ein wenig war sie besorgt und nervös, als ihre Schicht zu Ende ging. Gerade als sie ihn fragen wollte, wurden Yamato und er von Kagura gerufen.
 

“Bis morgen, Maron”, verabschiedete Chiaki sich freundlich von ihr und sie konnte dies nur erwidern. Doch das nächste Mal würde sie ihre Chance nutzen und ihn direkt um ein Treffen bitten, um zu reden.
 


 

Jedoch erwies sich dieses Unterfang schwerer als gedacht. Jedes Mal, wenn sie eine freie Minute hatten, wurden sie unterbrochen. Es war fast schon wie verhext. Irgendwie kam Maron nicht dazu ihn darum zu bitten mit ihr zu sprechen. Doch alles jammern half einfach nichts. Sie versuchte nach wie vor ein freies Fenster zu erhaschen, aber dieses kam und kam nicht. Seufzend saß sie in der Umkleide und überlegte.
 

Eine ganze Woche hatte sie es versucht, aber ohne Erfolg. Ihn einfach anschreiben wollte sie auch nicht, da ihre Chatverläufe nur wegen der Arbeit waren. Vielleicht machte sie es sich selbst extra schwerer, doch so war sie nun mal. Wieso ist das nur so schwer, ihn darum zu bitten... eine einfache Nachricht würde doch genügen. Erneut seufzte sie und erhob sich, um nach Hause zu fahren. Sie brachte es nicht zu Stande, ihm eine Nachricht zu schreiben.
 

Warum sie sich selbst sabotierte, konnte sie sich nicht erklären. Wobei das so auch nicht stimmte, denn unterbewusst wusste sie genau, warum sie das tat. Zu tief wurde ihr Vertrauen bereits erschüttert, weshalb sie viel zu vorsichtig wurde. Auch wenn es andere nicht verstanden, aber so war die junge Mutter nun mal. Direkt führte ihr Weg sie nach Hause zu dem einzigen Mann, der sie nicht belügen würde.
 


 

Hätte Chiaki zu dem Zeitpunkt gewusst, dass sie reden wollte, hätte er den Schritt auf sie zu gemacht. Doch leider ahnte er nichts von ihren Absichten. Daher ging er davon aus, dass sie zwar sein Geschenk annahm, aber kein Interesse daran hatte mit ihm zu sprechen. Eigentlich wollte er nur eine einzige Chance haben, um ihr zu erklären, warum das mit Yashiro so war und dass er nicht so war, wie er sich oft gab.
 

Seufzend legte er den Kopf zurück und versuchte die Sonne auf seiner Haut zu genießen. Ihm ging es schon in den letzten Tagen nicht so gut, daher hatte Kagura ihm den Sonntag freigegeben. Obwohl er eigentlich die Spätschicht hatte, sprang Kaiki für ihn ein. Wenn Chiaki gewusst hätte, dass Maron mit seinem Vater arbeiten würde, hätte er wohl auf den freien Tag verzichtet. Doch Kagura hatte ihn nicht aufgeklärt und würde das bestimmt auch nicht tun.
 

Deshalb saß Chiaki nun im Park. Er versuchte den Tag draußen zu verbringen, doch schon bald wusste er, warum er eigentlich immer in seiner Wohnung blieb. All die glücklichen Familien um ihn herum waren schwer zu ertragen. Gequält hatte er die Augen geschlossen und atmete ruhiger durch. Jedoch kamen Erinnerungen hoch, die er zu gerne weiter verdrängt hätte. Jedes Mal, wenn ein Kind lachte, hatte er Bilder von seinen Eltern und sich vor sich.
 

Sie hatten an jedem freien Tag von Kaiki ein Picknick gemacht. Chiaki rannte immer durch die Wiesen und sein Vater spielte oft mit ihm verstecken oder fangen. Seine Mutter hatte immer Bilder von ihnen gemacht. Naja... nicht immer... nur so lange bis sie im Krankenhaus bleiben musste. Danach war nichts mehr so, wie es sein sollte. Seufzend rieb sich Chiaki über die Stirn und richtete sich schließlich auf. Dabei öffnete er seine Augen und blickte über die spielenden Kinder.
 

Normalerweise hätte seine Schicht gerade begonnen, doch er saß hier draußen. In Mitten von vielen Kindern, die lachten und spielten. Niemand hätte damals es für möglich gehalten, dass ausgerechnet er Kinderarzt werden wollte, aber ehrlich gesagt mochte er diese sehr. Sie waren immer ehrlich, fröhlich und auch nervig. Genau das, was er als Ausgleich brauchte. Vor allem aber brachten sie ihn auf andere Gedanken und er war sich sicher, dass seine Mutter dies so gewollt hätte.
 

Sein Blick glitt über den Platz vor ihm und seine Mundwinkel zuckten. Tatsächlich spielten viele Kinder miteinander, andere mit ihren Eltern oder Nannys. Wie er auf letzteres kam, war einfach erklärt, denn viele waren viel zu jung um ein eigenes Kind zu haben. Schmunzelnd fuhr er mit einer Hand durch seine Haare, ehe er blinzelte und etwas machte ihn stutzig. Er wusste nicht wieso, aber ein Kind fiel ihm direkt ins Auge. Es sah fast so aus, als wäre dieses alleine dort.
 

Ich bilde mir das sicher nur ein., sprach er zu sich selbst und erhob sich. Es war schon wieder später als erwartet und er wollte noch etwas einkaufen. In seinem Kühlschrank war mal wieder gähnende Leere und in den nächsten Tagen hatte er noch zwei Spätschichten und eine 36-Stunden-Schicht. Danach hätte er vier Tage am Stück frei, ehe wieder seine Frühschichten beginnen würde. Dringend brauchte er Lebensmittel in seiner Wohnung, sonst würde er das wohl kaum durchstehen können.
 

Aus diesem Grund machte er sich auf den Weg zum Supermarkt um die Ecke. Dort organisierte er sich einige Dinge. Unter anderem Instantnudeln, aber auch frisches Obst und Gemüse. Er war nun mal kein allzu guter Koch, weshalb er sich mit den Schnellgerichten anfreundete. Immerhin waren diese kinderleicht zu bedienen und schmeckten ihm sehr gut. An der Frischfleischtheke entdeckte er etwas, was er schon lange nicht mehr hatte.
 

Kurzerhand nahm er noch zwei Steakscheiben mit und freute sich schon darauf diese zu machen. Das wohl Einzige, neben den Instantnudeln, das er schmackhaft hinbekommen würde. Mit seiner Ausbeute ging er zur Kasse und zahlte alles mit seiner Kreditkarte. Er war einfach zu faul, um immer Geld abzuheben, also hatte er sich die praktische Karte organisiert.
 

Kaum hatte er alles in zwei Tüten eingepackt, schon wollte er direkt nach Hause. Aber etwas sagte ihm, dass er nochmal an dem Spielplatz von vorhin vorbei gehen sollte. Der kleine Junge ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. Wenn dieser wirklich alleine dort war, musste Chiaki doch etwas machen. Wie von selbst gelang er nur einige Momente später an seinen Zielort und es waren deutlich weniger Leute dort.
 

Tatsächlich war der braunhaarige Junge noch dort und schaukelte gerade begeistert. Schmunzelnd betrachtete Chiaki ihn und wusste nicht wieso, aber er musste dabei einfach lächeln. Die Begeisterung und das Lachen waren ansteckend. Er konnte nicht sagen, wie viel Zeit verstrich, denn er hatte nur den Jungen betrachtet, wie er nach der Schaukel noch mehrere Male von der Rutsche gerutscht war und schließlich zu einer Bank lief, um sich dort wohl aus zu ruhen.
 

Es kam Chiaki komisch vor, dass niemand sich wohl um den kleinen kümmerte. Daher trugen ihn seine Füße zur Bank und er stellte seine Einkäufe ab. “Ganz alleine hier?”, fragte er beiläufig und behielt den jungen Mann genau im Auge. Dieser zuckte leicht zusammen, ehe er zu Chiaki aufsah.
 

“Ich... nein... Mama ist... kurz mit einer Freundin reden”, erklärte der Junge und skeptisch hob Chiaki seine Augenbraue hoch. Das glaubte er dem Kleinen sicher nicht.
 

“Nun... ich weiß nicht, wieso du hier alleine bist, aber lügen brauchst du nicht”, sagte der Blauhaarige direkt und konnte genau sehen, wie der Kleine anfing an seiner Unterlippe zu kauen. Das war wohl eine Geste, die viele Kinder machten, wenn sie sich ertappt fühlen.
 

“Es ist nur so...”, begann der Junge und spielte an seinem Shirt herum. “Mama weiß nicht, dass ich hier bin.”
 

“Oh”, entkam es Chiaki und er legte den Kopf schief. “Warum weiß sie es nicht?”
 

“Ich... habe gewartet, bis sie weg ist und bin dann raus”, erklärte der Junge und nun blinzelte der Ältere.
 

“Wieso... ist sie denn gegangen?”, hakte Chiaki nach.
 

“Sie musste zur Arbeit... und meine... Nanny hat erst um 17 Uhr Zeit... solange sollte ich zu Hause spielen”, sprach der Kleine weiter und Chiaki schmunzelte leicht.
 

“Und zu Hause spielen war langweilig, weshalb du raus bist?”, fragte er nach und der Junge nickte.
 

“Aber nichts Mama sagen... sie schimpft sonst.”
 

“Naja, du bist auch noch sehr klein... du solltest nicht alleine hier sein”, meinte Chiaki ehrlich.
 

“Aber ich bin doch nicht alleine”, grinste der Junge nun.
 

“Wie?”
 

“Du bist doch da”, lachte der Kleine und verdutzt starrte Chiaki den Jüngeren an.
 

Schließlich lachte er los, denn der Kurze neben ihm war sicher nicht auf den Kopf gefallen. “Da hast du wohl recht...”, stimmte er ihm zu und sah auf seinem Handy nach. “Oh... du solltest wohl bald heim... es ist fast 17 Uhr. Komm ich begleite dich noch.”
 

“Oh ja!”, rief der Junge aus und sprang von der Bank.
 

“Wo musst du denn hin?”, fragte Chiaki.
 

“Zum Wohnhaus Orleans”, erklärte der Junge und Chiaki blinzelte leicht.
 

“Oh... da wohne ich auch”, meinte der Arzt und sah zum Kind hinab. “Wie heißt du denn?”
 

“Ich bin Kenji und du?”, stellte der Kleine sich vor.
 

“Ich bin Chiaki... freut mich dich kennen zu lernen. Nun aber los, sonst bekommst du doch Ärger”, grinste der Blauhaarige und ging mit Kenji zum Wohnhaus los.

Ein einzigartiger Junge

Den Weg dorthin nutzte Chiaki aus, um den Jungen etwas mehr kennen zu lernen. Kenji war ein netter und lieber Junge, doch er hatte auch etwas Sorgen um ihn. “Schleichst du dich öfters alleine raus?”, fühlte er ihm daher auf den Zahn.
 

“Nein”, schüttelte er den Kopf und sah zu Chiaki auf. “Heute war ich zum dritten Mal draußen... eigentlich ist auch alles toll, nur heute war es eben langweilig alleine zu sein.”
 

“Und warum passt... dein Papa nicht auf dich auf?”
 

“Papa?”, fragte Kenji und biss sich auf die Unterlippe. “Ich habe keinen”, erklärte er und verwirrt sah der Arzt zu dem Jungen. Er verstand das nicht wirklich.
 

“Wie, du hast keinen?”, fragte er nach.
 

“Ich war... noch ein Baby, als er fortging... Mama sagt, er sei nun da oben”, antwortete er und zeigte in den Himmel. Erst da begriff der Blauhaarige, was Kenji meinte.
 

“Oh... das tut mir leid, Kenji. Weißt du... meine Mama ist auch da oben... sie ging vor mehreren Jahren”, sprach er und Kenji nickte leicht.
 

“Dann ist sie auch ein Engel und passt auf dich auf”, sagte er voller Überzeugung und das berührte den jungen Mann.
 

“Stimmt... sie ist ein Engel und passt auf mich auf”, murmelte Chiaki und wollte seinen Schlüssel rausholen, doch Kenji kam ihm zuvor. Überrascht sah er zu, wie der Junge die Tür aufmachte und schon hinein huschte.
 

Definitiv machte er das nicht zum ersten Mal. Für Chiaki war es immer noch unfassbar, dass der Junge alleine war. Schließlich folgte er ihm zum Aufzug und schmunzelte, da Kenji ohne Probleme den Knopf betätigte und zwar so, dass es selbstverständlich war. “Sag mal, Kenji... was genau war nochmal mit deiner Nanny?”, fragte Chiaki, während sie auf den Aufzug warteten.
 

Zwar hatte der Junge gemeint, dass sie erst gegen Abend Zeit hatte, aber etwas war eigenartig. Er konnte sich nicht vorstellen, dass eine Mutter ihren Sohn alleine lassen würde. Vor allem für mehrere Stunden. Deshalb wollte er einfach sicher gehen, ob er am Spielplatz alles richtig verstanden hatte.
 

“Sie... ich...”, begann der Kleine und druckste ein wenig herum. Schließlich hatte er den Älteren vorhin auf dem Spielplatz angelogen.
 

“Ja?”, hakte der Blauhaarige nach.
 

“Tante musste plötzlich weg... sie hat einen Anruf bekommen”, erklärte der Junge weiter. Ein wenig kaute er auf seiner Unterlippe herum, da er sich mehr als unwohl fühlte.
 

“Hatte deine Nanny noch etwas gesagt?”, fragte Chiaki sanft nach. Er kannte dieses Verhalten schon von den Kindern auf der Station. Wenn sie etwas ausgefressen hatten, benahmen sie sich genauso wie gerade eben der kleine Junge vor ihm.
 

“Ich habe ihr versprochen, brav zu Hause zu warten”, nuschelte der Junge schließlich und Chiaki schmunzelte.
 

“Du hast dieses Versprechen gebrochen. Zudem hast du mich belogen”, stellte der Blauhaarige klar.
 

“Ich weiß... ich wollte nicht lügen... aber... ich will nicht, dass Mama sich sorgen macht”, brachte Kenji heraus und schniefte leicht. Er wollte das wirklich nicht machen.
 

“Ach, Kenji”, seufzte Chiaki und sie gingen in den Fahrstuhl hinein. “Wenn du mir versprichst... nie wieder so etwas zu machen und deiner Mama zu erzählen, dass du draußen warst”, überlegte er etwas. Dabei viel ihm ein, wie er den Jungen davon abhalten könnte, dass er erneut rausgehen würde. “Werde ich dir versprechen, dass dir nicht mehr langweilig wird.”
 

“Was?!”, rief Kenji aus und Chiaki grinste ihn an.
 

“Du hast mich schon richtig verstanden”, zwinkerte der Ältere, denn er würde sich etwas einfallen lassen. Vor allem jetzt nachdem er die strahlenden Augen des Jungen gesehen hatte. “Welches Stockwerk?”, fragte er beiläufig und Kenji war kurz verwirrt.
 

“Äh... der Siebte”, kam es überrumpelt von ihm und Chiaki legte den Kopf schief. Erneut ein Zufall der ihn stutzen ließ.
 

“Der Siebte”, murmelte der Blauhaarige und drückte den dazu gehörigen Knopf. Plötzlich machte es Klick in seinem Gehirn. “Du bist erst vor kurzem mit deiner Mama hier eingezogen”, stellte er nun fest, dass der Junge zu der Mutter gehören musste, die erst kürzlich in die Wohnung neben ihm gezogen war. Zu mindestens entsann er sich, dass Sakura ihm davon letztens erzählt hatte.
 

“Genau”, strahlte Kenji nun den jungen Mann an.
 

“Irgendwie habe ich das gar nicht mitbekommen”, murmelte Chiaki weiter und der Junge gluckste leise, denn er freute sich schon auf das Versprechen des Mannes. Bevor Kenji die Worte des Blauhaarigen richtig begreifen konnte, kamen sie schon im 7. Stockwerk an. Zielsicher lief Kenji zu der Wohnungstür 702 und steckte schon den Schlüssel hinein.
 

“Hier wohne ich mit Mama”, erklärte er kindlich und Chiaki nickte verstehend.
 

“Und ich wohne gleich nebenan in der 704”, meinte der Arzt und Kenji bekam große Augen.
 

“Wirklich?”
 

“Mhm... also halte dich an dein Versprechen. Dann werde ich auch meines halten”, zwinkerte Chiaki und entschlossen nickte Kenji.
 

“Versprochen, ich werde nicht mehr alleine rausgehen.”
 

“Und deiner Mama davon erzählen”, erinnerte der Blauhaarige ihn an den zweiten Teil der Abmachung. Erneut kaute Kenji an seiner Unterlippe herum, ehe er leicht nickte. Chiaki ging in die Hocke und sah dem Jungen in die Augen. “Versprich es mir, Ken”, bat er ihn darum.
 

“Hoch und heilig”, brachte schließlich der Junge hervor und Chiaki nickte zufrieden. Leicht streichelte er ihm durch die Haare. Irgendwas mochte er an dem Kleinen, doch was, konnte er nicht genau sagen.
 

“Nun aber rein mit dir und sei lieb zu deiner Mama, denn sie hat dich auch lieb, egal was du tust”, meinte er direkt und Kenji blinzelte. Verstand eindeutig die Bedeutung der Worte noch nicht, die ihm gerade gesagt wurde.
 

“Tschüss”, sagte er daher kindlich und ging in die Wohnung hinein. Schmunzelnd betrachtete Chiaki die geschlossene Tür, ehe sein Blick zum Namensschild wanderte.
 

M. Okabe... hm irgendwie kommt mir das doch bekannt vor., grübelte er noch etwas nach. Jedoch fiel ihm nicht ein, woher er den Namen schon kannte. Daher kehrte er zurück in seine Wohnung und räumte seine Sachen aus.
 

Ausnahmsweise würde er etwas Frisches kochen. Daher stellte er seinen Wok heraus und schnitt das Gemüse zurecht. Für den Augenblick hatte der kleine Junge von nebenan ihn von seiner Sorge abgelenkt. Aber nun wanderten seine Gedanken wieder zu Maron. Er wusste nicht wieso, doch er vermisste sie und wollte einfach nur in ihrer Nähe sein. Das alles war gar nicht so einfach, weshalb er schwer seufzte und das Gemüse dünstete und sich sein Steak briet.
 


 

Völlig außer Atem kam Maron an ihrer Wohnungstür an und versuchte diese zu öffnen. Der Schlüssel fiel ihr aus der Hand und leise fluchte sie. Sie war sofort losgerannt, als sie die Nachricht von Sakura bekam. Diese schrieb ihr nämlich, dass es ein Notfall gab und sie zu Himuro fahren müsste. Kenji wäre demnach alleine. Maron selbst hatte die Nachricht erst in ihrer Pause kurz nach 17 Uhr gelesen. Zum Glück war Kaiki so verständnisvoll, dass er sie früher gehen ließ.
 

So schnell wie möglich machte sie die Haustür auf und schloss die Tür hinter sich. “Kenji?”, fragte sie etwas lauter und hörte schon die Stimme ihres Sohnes aus dem Kinderzimmer. “Ein Glück”, murmelte sie und lief schnell zu ihm, um ihn zu umarmen. “Es tut mir leid... ich habe es nicht früher geschafft”, sprach sie und drückte ihn an sich.
 

“Nichts schlimm, Mama”, nuschelte er und vergrub sein Gesicht an ihrer Brust. “Ich bin schon groß”, murmelte er und sie zog eine Augenbraue hoch.
 

“Schon groß?”, hakte sie nach und drückte ihn leicht von sich, um ihren Jungen zu betrachten.
 

“Mhm”, nickte er eifrig. “Bin groß... kann alleine von der Schule Heim gehen und auch zum Spielplatz.”
 

Verwundert legte Maron den Kopf schief. Wie kommt er nun auf den Spielplatz?, fragte sie sich selbst und überlegte. Es stimmt, dass er ab und an alleine nach Hause ging und auf dem Spielplatz auf sie oder Sakura wartete, aber allzu lange war das nie. Maximal eine halbe Stunde. “Das stimmt schon, aber alleine auf dem Spielplatz ist es zu gefährlich, weshalb es nur für kurze Zeit ist”, erklärte sie ihm sanft.
 

“Mama ich...”, begann Kenji und kaute etwas auf seiner Unterlippe. Er wollte sie nicht beunruhigen, aber er hatte es dem jungen Mann versprochen.
 

“Ja?”, fragte sie nach.
 

“Ich... war heute alleine draußen”, nahm der Junge all seinen Mut zusammen. Doch er traute sich nicht seine Mama an zu sehen. Viel zu sehr hatte er vor ihrer Reaktion Angst.
 

“Alleine? Wann?”, hakte Maron nach. Während ihr Sohn von seinen ‘Abenteuern’ berichtete, bekam sie große Augen. Sie konnte es nicht glauben, dass ihr Sohn sich doch tatsächlich rausschlich. Sie war hin und her gerissen zwischen Stolz und Sorge. Jedoch war sie froh, dass ihm nie etwas passiert war. Diesmal sogar jemand auf ihn aufgepasst hatte und ihn dazu überreden konnte, es nicht mehr zu machen.
 

“Ich habe es ihm versprochen, deshalb mach dir keine Sorgen, Mama”, sprach er kindlich aus.
 

“Und wer ist er?”, wollte Maron wissen.
 

“Unser Nachbar Aki”, gluckste Kenji. Der Name war ihm noch zu schwierig zu merken, weshalb er sich einen Spitznamen ausgedacht hatte.
 

“Aki?”, fragte sie nach und er nickte.
 

“Mhm... er wohnt nebenan in der 704”, verkündete der Kleine und sie schmunzelte.
 

“Oh... dann sollte ich ihm wohl danken. Ich werde ihm einen Kuchen backen, sobald ich frei habe”, versprach sie ihrem Sohn und sah genau das Funkeln in seinen Augen.
 

“Für mich auch?”, fragte er nach und sie kicherte leise.
 

“Natürlich für dich auch”, erklärte sie direkt und streichelte ihm durch die Haare.
 

“YEAH!”, rief er aus und freute sich sichtlich. Allein für diese Freude würde sie einen Kuchen für ihn backen.
 

“Aber versprich mir, dass du nicht mehr alleine raus gehst... ich werde aufpassen, dass du nicht mehr so lange alleine sein wirst”, versprach sie ihm und knuddelte ihn ganz fest.
 

“Alles gut, Mama... entschuldige, dass ich einfach so raus bin”, murmelte er und sie schüttelte den Kopf. “Ich werde es nicht mehr tun, versprochen.”
 

“Wenn du es mir versprichst, dann ist alles gut, mein Großer”, sprach sie aus und wuschelte erneut durch seine Haare. Sie konnte ihm einfach nicht böse sein.
 

Viel mehr gab sie sich selbst die Schuld daran. Doch an der Gesamtsituation konnte sie leider nichts ändern. Aber sie könnte mehr darauf achten, dass er nicht in die Versuchung kommen würde, erneut raus gehen zu wollen. Schließlich würden solche Notfälle leider hin und wieder passieren. Sakura konnte auch nichts dafür, weshalb sie ihr auch nichts sagen würde. Denn sie sollte sich nicht sorgen.
 

“Was möchtest du heute essen?”, fragte sie ihn und er blinzelte leicht.
 

“Gatin?”, fragte er strahlend und sie schmunzelte.
 

“Oh... dann werden wir eine machen”, kicherte sie sanft und erhob sich, um mit ihrem Sohn ein Gratin zu machen.
 

Mal wieder hatte sie viel zu viel gemacht. Kurz hatte sie überlegt, doch ihr fiel etwas ein. Sie verpackte das Gratin in zwei Dosen. “Kenji... ich bin kurz drüben, bin gleich da”, sprach sie und er nickte ihr zu.
 

“Okay, Mama”, rief er zurück und sah weiterhin seine Sendung. Da sie nur wenige Momente weg wäre, machte sich Maron zuerst auf den Weg zu Sakura. Sie wollte ihr etwas zu essen vorbei bringen.
 

Es war schon kurz nach 19 Uhr, weshalb sie auch zu Hause waren. Erneut entschuldigte sich Sakura, dass sie plötzlich weg musste. Doch Maron winkte ab. “Alles gut, Sakura. Ich hoffe, Himuro geht es gut”, lächelte sie sanft.
 

“Zum Glück ja... Yamato sagte, er wird morgen wieder Heim können. Es war ein glatter Durchschuss. Leider bringt der Beruf so etwas mit sich”, seufzte sie leise.
 

“Leider ja, aber ich bin froh, dass es ihm gut geht... ich habe mal wieder zu viel gekocht und wollte dir und Miyako etwas vorbei bringen.”
 

“Oh... aber Miyako und Yamato sind außer Haus”, erklärte Sakura und Maron überlegte. “Ich kann es ihnen in den Kühlschrank stellen.”
 

“Danke das wäre lieb, Sakura.”
 

“Ich danke dir, Maron. Wegen dem Vorfall kam ich leider nicht zum Kochen. Ich hoffe, Kenji geht es gut.”
 

“Natürlich geht es ihm gut... er hat brav auf mich gewartet”, erklärte Maron, denn sie hatte beschlossen Sakura nicht noch mehr zu belasten. Es war schon schlimm genug, dass ihr Mann bei der Arbeit angeschossen wurde.
 

“Dann bin ich beruhigt... nächstes Mal rufe ich direkt bei Kagura an... er meinte du hättest erst später die Nachricht gesehen”, sprach sie mehr als entschuldigend.
 

“Alles gut... Kenji ist ein großer Junge und hat das gut hinbekommen”, lächelte Maron sanft. “Passt es morgen noch, dass du auf ihn aufpassen kannst?”
 

“Aber ja doch... er kann auch über Nacht bleiben und am Morgen spielen wir mit ihm und du kommst, sobald du nach der Spätschicht geschlafen hast”, meinte Sakura. Erleichtert atmete Maron durch und war froh, dass das noch alles so blieb, wie vereinbart. Es wäre schwer gewesen kurzfristig alles um zu ändern. Vor allem, weil ihre erste 36-Stundenschicht am Mittwoch auf Donnerstag wäre.
 

Spätestens da könnte sie vielleicht etwas Luft haben, um mit Chiaki zu reden. Immerhin würde sie mit ihm gemeinsam diese haben. Sie war kurz in ihre Gedanken abgedriftet, dass sogar Sakura das bemerkte. “Alles Okay?”, fragte die Ältere etwas besorgt. Verwirrt blickte Maron zu ihr.
 

“Oh... ja... entschuldige, ich habe etwas nachgedacht.”
 

“Verstehe... falls du reden willst...”
 

“Werde ich auf dich zurück kommen, Sakura. Danke dir. Doch nun erhol dich etwas, damit du Himuro ordentlich in Empfang nehmen kannst”, erklärte Maron lächelnd. Sakura nickte zustimmend und dankte noch einmal der jungen Frau vor sich. Maron war wirklich sehr lieb und achtete auch schon auf ihre Nachbarn.
 

Nachdem sie die Dosen abgegeben hatte, kehrte Maron zurück zu Kenji nach Hause. Sie sah noch mit ihm seine Lieblingsserie und sprach mit ihm über die nächsten Tage. Immerhin hätte sie nicht so viel Zeit für ihren Sohn. Aber ihm machte es nichts aus, denn so würde er bei Sakura und Himuro sein. Dabei erzählte sie ihm, dass Himuro verletzt wurde, weshalb Sakura so schnell weg musste.
 

Bevor Kenji sich Sorgen machen konnte, zerstreute sie diese und erklärte ihm, dass alles wieder gut werden würde. Auch wenn es ungewohnt war, so traten solche Dinge leider auch auf. Umso erfreuter war der Junge zu hören, dass der Polizisten schon bald wieder der Alte sein würde. So könnte er mit ihm spielen, solange seine Mutter bei der Arbeit war.
 

Zeitig gingen die Beiden zu Bett, denn Kenji musste zur Schule und Maron würde noch einige Dinge vor der Arbeit erledigen müssen. Sie wollte für Chiaki noch etwas besorgen als Revenge für den Goldtopas, da dieser sehr wertvoll war. Nicht nur von der Bedeutung, sondern auch vom Preis her. Aber ihr fiel bereits etwas ein, was sie ihm als Gegenwert geben könnte.
 


 

Die beiden Spätschichten verliefen ohne weitere Zwischenfälle. Kenji war bei Sakura und Himuro gut aufgehoben. Letzteren hatte er sogar durchlöchert wegen der Wunde. Maron hatte sich bei ihm entschuldigt, doch er winkte ab. Denn die Fragen waren nicht so schlimm und natürlich hatte er das ‘delikatere’ außen vor gelassen. Davon sollte nämlich der Junge nichts erfahren. Er war noch viel zu klein für blutigere Angelegenheiten.
 

Sogar Marons Vorhaben, etwas für Chiaki zu finden, hatte geklappt. Das würde ihr sicher helfen ein Gespräch mit ihm zu führen. Vor Schichtbeginn ihrer 36 Stunden brachte Maron Kenji noch zu Sakura und dankte ihr erneut, dass sie sich um den Jungen kümmern würde. Kurz darauf machte sie sich auf den Weg zum Krankenhaus. Die Schicht würde gegen 16 Uhr beginnen und würde erst kurz vor Beginn der Frühschicht enden. Das war das erste Mal mit solch einer Schicht.
 

Etwas aufgeregt und unsicher machte sie sich umgezogen auf den Weg zu Chiakis Büro. Wie so oft trafen sie sich zuerst dort. Sie grüßte ihn, als sie eintrat und er sah kurz auf. “Hey”, entgegnete er nur. Erneut vertiefte er sich in der Akte und leicht tippte er auf dem Schreibtisch herum.
 

“Sind wir nur auf dieser Station oder... auch auf einer anderen?”, wollte sie wissen.
 

“Gewöhnlich sind wir nur in der Kinderstation und in der Notaufnahme, wenn zu viele Fälle reinkommen”, erklärte er und erhob sich. “Alle drei bis vier Stunden machen wir eine größere Pause... zwischen 22 und 2 Uhr morgens erholen wir uns in den Bereitschaftskammern.”
 

“Verstehe und wenn wir gebraucht werden?”
 

“Werden wir angeschrieben oder angerufen”, erklärte er und sie nickte verstehend.
 

Damit begannen sie mit ihrer Schicht. Es war recht ruhig und sie hatten alles wie gewohnt erledigt. Zwischendrin machten sie ihre Pausen und sahen sich die nächsten Akten durch. “Wenn alles gut geht, können wir morgen wieder jemanden entlassen”, sprach sie sanft aus und er nickte.
 

“Stimmt”, sagte er und blickte zu ihr, während er an seinem Becher nippte. Er freute sich immer, wenn die Kinder wieder zu ihren Eltern gingen. Auch wenn das bedeutete, dass sie weniger Arbeit hätten, so waren gesunde Patienten für ihn immer noch die Liebsten auf der Welt.
 

“Haben wir noch viel Papierkram vor uns?”, fragte sie neugierig und blinzelnd sah Chiaki zu den Akten.
 

“Hmmm ein wenig schon”, antwortete er und trank den letzten Schluck Kaffee aus. “Je eher wir beginnen, umso eher können wir die längere Pause beginnen.”
 

“Gut... dann sollten wir beginnen, Doktor Nagoya”, grinste sie ihn an und er lachte leise. Sie war absolut einmalig.
 

Kaum hatten sie den Vorgang beschlossen, schon begannen sie damit die liegen gebliebenen Arbeit durch zu gehen. Eins nach dem anderen erledigten sie und streckten sich fast schon zeitgleich aus, nachdem sie soweit alles abgeschlossen hatten. “Fertig”, seufzten beide auf und lachten im nächsten Moment los. Es kam immer öfters vor, dass sie beide zur gleichen Zeit anfingen zu sprechen.
 

“Dann sollten wir uns was zu essen organisieren und etwas erholen, wer weiß, wie die Nacht werden wird”, erklärte Chiaki direkt und Maron blinzelte.
 

“Nun... entweder wir holen was aus dem Supermarkt oder bestellen etwas”, überlegte sie.
 

“Ich glaube... bestellen wäre einfacher”, schmunzelte er, da er bereits schon Hunger hatte. Leider war die Kantine bereits zu, weshalb Maron zustimmte.
 

“Einverstanden.”
 

“Was möchtest du essen?”, fragte er sie und kurz musste sie nachdenken. Als sie wusste, worauf sie Hunger hätte, sagte sie es ihm sofort und er grinste leicht. “Also eine Udon Suppe... Nachtisch?”, hakte er nach.
 

“Hm... suche du dir was aus, Chiaki”, meinte sie lächelnd und er nickte leicht. “Ich gehe kurz meine Tasche holen.”
 

“Ist gut, treffen wir uns einfach im Bereitschaftsraum. Essen wird sicher 30 Minuten brauchen”, meinte er und sie nickte zustimmend. Somit trennten sie sich und Maron würde die Chance nutzen, die kleine Überraschung für ihn auch zu holen.

Aussprache?!

Es dauerte einige Zeit, bis Maron zum Zimmer kam, in dem schon Chiaki wartete. Er hatte schon das Essen am Eingang abgeholt und sah auf, als es geklopft hatte. Ein wenig schmunzelte er, da nur sie beide dort wären. Sie hatte wirklich gute Manieren, das musste er ihr lassen. “Auch schon da?”, grinste er sie an.
 

“Hatte etwa der Herr Doktor Sehnsucht?”, entgegnete sie unabsichtlich neckend und kurz war er baff.
 

“Und wenn dem so wäre?”, kam seine Gegenfrage und sie schluckte schwerer. Erst jetzt begriff sie, was sie gesagt hatte. Unsicher biss sie sich auf die Unterlippe. Leicht atmete er durch und seufzte leise. “Keine Sorge... es war nur ein Scherz”, versuchte er die Situation zu retten. Auch wenn es ihn ein wenig schmerzte, dies zu sagen.
 

“Ein... Scherz?”, brachte sie nuschelnd hervor und war komplett verwirrt. Meint er es nun ernst oder nicht? Wieso weiß ich nicht, woran ich bei ihm wirklich bin?, grübelte sie nach.
 

“Setzt dich... das Essen wird kalt”, meinte er schließlich, da sie sich immer noch nicht gerührt hatte.
 

“Essen?”, murmelte sie und blinzelte. Als sie besagtes auf dem Tisch entdeckte. “Oh... was bin ich dir schuldig?”
 

“Nichts”, schmunzelte er zur Antwort.
 

“Nein, Chiaki... ich kann dich doch nicht zahlen lassen. Eher sollte ich dich einladen”, erklärte sie lächelnd. Eigentlich wollte er sie einladen, doch scheinbar hatte sie das gleiche im Sinn gehabt. Skeptisch hob er eine Augenbraue hoch.
 

“Unter einer Bedingung”, meinte er, denn ihm kam gerade eine Idee. Blinzelnd sah Maron zu ihm.
 

“Welche?”, wollte sie nun interessiert wissen und atmete einmal tiefer durch, ehe er diese nannte.
 

“Ich lade dich dafür beim nächsten Mal ein. Vielleicht am Wochenende?”, fragte er vorsichtig und Maron blinzelte leicht.
 

Will er sich gerade mit mir verabreden?, wunderte sie sich und schluckte leicht. Sie konnte ihn absolut nicht einschätzen. In einem Moment war er ein Playboy und im nächsten ein liebevoller und netter junger Mann. Sie starrte ihn nahezu an, während es in ihrem Gehirn arbeitete. Diese lange Pause ließ ihn seufzen.
 

“Verstehe... du willst nicht mehr mit mir zu tun haben, als die Arbeit”, sprach er schließlich.
 

“Warte”, meinte sie und er legte den Kopf schief. “Bevor... ich darauf antworte... beantworte mir eine einzige Frage.”
 

“Frage?”, fragte er nach und schob ihr das Essen hin. “Stelle sie”, forderte er und war schon gespannt, was sie wissen wollte. Einen Augenblick zögerte sie, ehe sie an ihren Hals griff und die Kette hervor holte.
 

“Warum... hast du sie mir geschenkt?”, fragte sie schlussendlich, denn das wollte sie unbedingt heraus finden.
 

Kurz war er überrascht, dass sie die Kette ihm zeigte. Doch ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. “Den Edelstein meinst du?”, hakte er nach. Sofort nickte Maron und schluckte leicht. “Nun... als ich den Goldtopas sah, musste ich an dich denken... auch wenn es sich verrückt anhört, aber...” Er hielt kurz inne und sah direkt in Marons Augen. “Seit... wir uns begegnet sind... kann ich dich nicht vergessen”, gestand er ihr.
 

“Was?!”, entkam es ihr und sie starrte ihn mit großen Augen an. Konnte wirklich nicht ihren Ohren trauen.
 

“Naja... was ich dir... vor dem Kuss gesagt habe... meinte ich vollkommen ernst. Ich mag dich, Maron... sehr sogar”, bestätigte er erneut und sah sie unsicher an. Er wollte jede Regung sehen, um einfach vorbereitet zu sein, was sie dazu sagen würde.
 

“Was... du mir... vor dem Kuss... gesagt hast?”, brachte sie stockend heraus und er zog eine Augenbraue hoch.
 

“Ja... weißt du es etwa nicht mehr?”, wollte er verwundert wissen, denn sie klang wirklich so, als ob sie das nicht mehr wüsste. Ertappt biss sie sich auf die Unterlippe.
 

“Ich habe... es nicht realisiert. Ich wurde zu sehr abgelenkt”, gestand sie ihm und blickte peinlich berührt auf ihr Essen.
 

“Ernsthaft?”, kam es fassungslos über seine Lippen und sie nickte, ehe sie schluckte und am liebsten verwinden würde. Doch sie musste an sich halten, um ihrem Fluchttrieb nicht nach zu geben. Um sich ab zu lenken, begann sie zu essen. Es war mehr als peinlich und das spürte er mehr als deutlich.
 

Er lächelte sanft und aß etwas weiter, damit auch sie ein wenig Suppe in den Magen bekam. Er fürchtete sonst, dass sie nichts essen würde, wenn er seine Worte erneut wiederholen würde. Noch wusste er nicht, wie er das anstellen sollte, aber womöglich würde er damit beginnen, Maron zu erklären, warum er mit den Frauen so umging. Denn dieser Punkt sollte die junge Dame nicht verunsichern.
 

Erleichtert atmete Maron durch, denn Chiaki hatte den peinlichen Moment gut überspielt. Jedoch räusperte er sich und sie blickte zu ihm. “Ich weiß... du glaubst ich sei dazu nicht fähig”, begann er. Verwundert blinzelte sie und überlegte, was er meinen könnte. Aber bevor sie nachfragen konnte, setzte er fort. “Liebe ist... nein war etwas, dass ich nicht kannte. Das muss ich zugeben”, schmunzelte er leicht.
 

“War? Was hat sich den geändert?”, wollte sie wissen, denn es machte sie gerade ziemlich neugierig. Dass er es so schnell korrigiert hatte, ließ sie aufhorchen.
 

“Ich... habe dich getroffen”, kam es direkt über seine Lippen. Es war nichts als die Wahrheit, welche ihr Herz schneller schlagen ließ.
 

“Wegen mir?”, hakte sie nach und er nickte.
 

“Mhm... durch dich habe ich erkannt, dass nicht alles so scheint, wie es ist...”, erklärte er und blickte zu ihrem Edelstein am Hals. “Auch ein Grund, warum ich diesen Stein gewählt habe. Praktischerweise ist er auch noch dein Geburtsstein”, schmunzelte er und bei dieser Aussage musste sie leise kichern. Sie konnte sich durchaus denken, dass er nicht so esoterisch war, um nur darauf zu achten.
 

“Also... hast du wegen der Bedeutung den Stein gewählt?”
 

“Ja, weil du mich gelehrt hast auf das Wesentliche zu achten. Deshalb... habe ich mich auch in dich verguckt. Ich wollte dir an deinem Geburtstag meine Liebe gestehen, aber das lief nicht so ab, wie ich erhofft hatte.”
 

“Dr. Sanzaka”, wisperte Maron, als sie sich an den Tag zurück erinnerte. Sie erschauderte sogar.
 

“Entschuldige diesen Vorfall... es ist nichts zwischen mir und ihr... Sie wollte zwar immer meine Freundin und Partnerin sein, aber mein Herz wollte sie nie. Denn es will nur dich allein, Maron”, erklärte er ihr ruhig und sie schluckte schwerer. “Ich liebe dich und... hoffe, du kannst mir eine Chance geben, dir meine Gefühle auch zu beweisen.”
 

“Chiaki... ich... ich...”, brachte sie kaum hörbar heraus und schluckte erneut. Sie war mehr als überfordert von diesen Worten. Besonders, weil sie in seinen Augen genau das sehen konnte: Zweifel, Hoffnung und Liebe. Noch bevor sie oder er etwas dazu sagen konnten, ging Chiakis Pieper los.
 

Seufzend erhob er sich. Der Moment war damit vorüber und sie mussten zurück an die Arbeit. Maron hatte keinen Kopf für die Patienten, denn sie dachte an seine Worte. Ein Teil von ihr, wollte ihm glauben. Ein anderer wollte so vieles wissen und ein größerer Teil mahnte sie dazu vorsichtiger zu sein. Immerhin ist er ein Player und so einfach würde sich doch niemand ändern, oder? Mit diesem Gedanken verbrachte sie die nächste Zeit, bis sie wieder alleine in dem Bereitschaftsraum waren.
 

“Oh... wir haben ja noch den Nachtisch”, meinte sie, als ihr Blick auf den Tisch fiel. Aber sie wollte ihn und vor allem sich damit ablenken. Schmunzelnd ging Chiaki an ihr vorbei und holte die Süßspeise heraus. Zum Glück hatte er sich für Mochis entschieden. Diese konnten weder kalt noch warm werden.
 

“Möchtest du kosten?”, fragte er und sie sah in die Box.
 

“Was genau ist das?”, wollte sie unsicher wissen.
 

“Mochis... kennst du es etwa nicht?”
 

“Oh... naja... ich bin in Frankreich aufgewachsen... da gab es so etwas nur seltener. Mama hatte welche Papa zum Geburtstag gemacht”, erinnerte sie sich und er lächelte. “Welche hast du denn geholt?”, fragte sie interessiert. Sie hatte dort welche entdeckt, die sie nicht gleich erkannte.
 

“Also... die hier sind einfache Mochis, die hier mit Erbeeren gefühlt und die hier sind mit Schokoladen und Matcha Geschmack”, erklärte er direkt und lächelte. Es war kein Wunder, dass sie es nicht kannte, wenn sie im Ausland aufgewachsen war. Da waren solche Spezialitäten sehr selten.
 

“Wow... mit Matcha Geschmack?”, hakte sie nach.
 

“Oh ja... die sind sau lecker. Die mag ich am liebsten”, gestand Chiaki und Maron blinzelte.
 

“Dann... sollte ich mal kosten”, meinte sie und nahm sich eines heraus. Genau beobachtete er sie und schluckte schwerer, denn sie nahm es in zwei Finger und biss hinein. Genüsslich kaute Maron daran und ihre Augen strahlten sofort.
 

“Mmmmh köstlich, Chiaki”, hauchte sie und nahm den Rest in den Mund, um das Stückchen auf zu essen.
 

Noch nie war er so fasziniert von jemanden gewesen, der gerade etwas aß. Doch es war heiß, wie sie sich über die Lippen leckte. Er wäre kein Mann, der auf Frauen stand, wenn ihn dies nicht anmachen würde. Aber er besann sich und atmete tiefer durch, ehe er noch über sie herfallen würde. “Nicht war... ich habe sie zum ersten Mal gekostet... da bin ich hier her gezogen und Miyako hat mich genervt, bis ich mit ihr und Yamato in den Laden gegangen bin.”
 

“Wirklich... ihr kennt euch schon so lange? Erzähl mir mehr”, lächelte sie und sie setzten sich, um den Nachtisch noch zu genießen. Solange niemand sie anrufen oder anschreiben würde, könnten sie ihre Zeit frei einteilen.
 

Chiaki nutzte den Moment und erzählte etwas mehr über sich. Aber er erfuhr auch einige Dinge von Maron. Es war fast schon so, als hätten sie ein Date. Das erfreute den jungen Arzt sehr. Dieses Gefühl einfach nur bei ihr zu sein, war unbeschreiblich. Da hatte Yamato recht. Nun verstand er ihn auch, denn so musste er sich damals und auch heute noch bei Miyako fühlen.
 

Je mehr Maron erfuhr, umso sympathischer wurde Chiaki. Doch etwas ließ sie stutzen. Denn Sakura schien ihn genauso gut zu kennen, genau wie Yamato und Miyako. Wieso hat mir das keiner von ihnen gesagt?, überlegte sie und bevor sie fragen konnte, wurden sie in ihrer Zweisamkeit unterbrochen.
 

Geschockt sahen sie sich gegenseitig an und schluckten. Die Notaufnahme brauchte Unterstützung, da es einen Unfall gab. Solche Tage mochten sie beide nicht. Eigentlich mochte das keiner haben. Denn Unfälle waren oft mit dem Tod verbunden und das war etwas, worüber niemand gerne sprach oder gar sich damit auseinander setzten wollte.
 

Schnell beeilten sie sich, um zur Notaufnahme zu gelangen. Kurz erschauderte Maron, als sie die vielen Verletzten sah. Plötzlich spürte sie einen sanften Druck auf ihrer Schulter. “Du bist hier nicht alleine”, sprach Chiaki zuversichtlich aus und drückte erneut ihre Schulter, um ihr Halt und Kraft zu geben. Dankend nickte sie und so machten sie sich an die Arbeit.
 

Zum Glück gab es keine Toten. Dies ließ sie alle aufatmen. Damit dies auch nicht passieren konnte, machten sie alle ihre Arbeit. Es war anstrengen, doch souverän schafften sie es alle zu versorgen. Erschöpft und völlig kaputt lehnte Maron an der Wand, während Chiaki gerade Getränke holte. “Hier”, sagte er und sie lächelte sanft ihn an.
 

“Danke dir”, meinte sie und trank etwas von ihrer Flasche. Erst danach machten sie sich auf den Weg zurück zu ihrem Aufenthaltsraum. Dort könnten sie einige Momente sich ausruhen. Wie lange sie das tun könnten, konnte keiner von ihnen sagen.
 

“Erhol dich etwas”, sprach er sanft aus, nachdem er die Tür aufgemacht hatte.
 

“Erholen... in vier Stunden beginnt der normal Betrieb... wie haltet ihr das nur aus?”, fragte sie und ließ sich auf den Stuhl fallen. Schmunzelnd folgte er ihr und rückte einen zweiten so hin, um darauf Platz zu nehmen.
 

“Gib mir deine Füße...”
 

“WAS?!”, rief sie aus und starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihn richtig verstanden hatte.
 

“Füße her”, grinste er und packte einfach ihre an, um sie auf seine Oberschenkel ab zu legen. “Oft hilft eine Massage. Für gewöhnlich trinke ich verdammt viel Kaffee und schlafe nach der Schicht fast 24 Stunden durch.”
 

“24 Stunden zu schlafen ist Luxus”, meinte Maron nachdenklich und blinzelte, da er ihr die Schuhe auszog.
 

“Luxus, den ich mir da einfach gönne”, erklärte er und begann langsam ihre Unterseite des Fußes zu massieren. “Oft hilft auch eine Massage... danach sich für eine halbe Stunde hin zu legen”, sprach er weiter und sie seufzte auf.
 

“Mmmmh das ist gut... danke”, hauchte sie und er lächelte.
 

“Oft helfen schon einfache Dinge... ausprobieren und sehen, welches dir am besten hilft”, meinte er lächelnd und wurde nun etwas kräftiger, um ihre Füße richtig durch zu massieren. “Wir haben noch gut 24 Stunden zu tun... also ein Drittel schon geschafft”, sprach er aufmunternd und hörte ein leichtes genervtes Stöhnen von ihr.
 

“Das war gerade nicht sonderlich aufbauend”, grummelte sie, doch nahm er sie nicht ernst, da sie genüsslich die Augen schloss. Lächelnd machte er weiter und fuhr mit dem Daumen über ihre ganze Sohle entlang.
 

“Du möchtest also etwas Aufbauendes?”, fragte er nach.
 

“Hm... vielleicht”, hauchte sie und öffnete ihre Augen, nur um ihn an zu sehen. Einen Augenblick lang überlegte er ohne seinen Blick von ihr ab zu wenden.
 

“Trotz der durchgearbeiteten Nacht, siehst du wunderschön aus”, kam es ihm über die Lippen und er konnte genau sehen, wie sie ihre Augen weitete und verlegen an ihrer Unterlippe kaute. Erst nachdem sie geschluckt hatte, sprach sie auch.
 

“Du scherzt wohl gerne”, meinte sie und wollte scheinbar das Kompliment nicht annehmen.
 

“Normal schon... aber ich meine es ernst, Maron. Du bist wunderschön und selbst jetzt siehst du aus wie eine Göttin.”
 

“Chi...aki”, keuchte sie, da er fester ihre Ferse massierte. Es tat wirklich gut, auch seine Worte waren schön zu hören. Jedoch wollte oder besser gesagt konnte sie sich ihm noch nicht öffnen. Ihre Sorgen hemmten sie.
 

“Nimm es an, Maron”, raunte er und kümmerte sich nun um ihren zweiten Fuß. Er hatte geschickte Hände und Maron kam nicht umhin, darüber nach zu denken, was er noch mit diesen anstellen könnte. Doch sie schüttelte den Gedanken ab und nickte schließlich.
 

“Ich versuche es”, murmelte sie und zufrieden nickte er. Das wäre weit mehr, als sie bisher ihm zugestanden hatte.
 

Entspannt lehnte sie sich zurück und beobachtete ihn. Er war wieder mehr auf die Massage fokussiert, weshalb sie sich die Zeit nahm, ihn zu mustern. Er wirkte ebenso erschöpft und müde, so wie sie sich gerade fühlte. Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, als sie merkte, dass er wirklich darauf achtete nur ihren Fuß zu massieren und nicht höher ging als ihre Knöchel. Zu gern hätte sie ihn nun geneckt, aber sie biss sich auf die Unterlippe, um sich davon ab zu halten.
 

Dank ihm konnte sie die nächsten Stunden sehr gut über die Bühne bringen. Sie konnte sogar ihm ihr Geschenk geben. Er hatte zwar eine Augenbraue hochgezogen und sie verwundert angesehen, aber er verstand ihre Beweggründe. Schmunzelnd betrachtete er den Thermobecher mit der Aufschrift: ‘Held des Tages’. Bei diesen Worten musste er grinsen und freute sich darüber so sehr, als hätte er etwas sehr Kostbares bekommen.
 

Es überraschte Maron immer mehr, wie er ihr gegenüber sich benahm. Sie merkte durchaus, dass er sich bemühte, doch etwas hinderte sie noch daran. “Sag mal... warum hast du vor mir... nicht an die Liebe geglaubt?”, stellte sie die Frage, als sie am späteren Abend wieder in dem Raum waren.
 

Diese Worte überraschten ihn ein wenig, aber er hatte es ahnen können, dass sie das wissen wollte. “Nun... sagen wir es mal so”, begann er, nachdem er die Tür geschlossen hatte und sich auf das untere Stockbett gesetzt hatte. Erwartungsvoll sah sie ihn an, doch drängte sie nicht weiter. Sie wartete, bis er weiter erzählen würde. “Als ich jünger war... hatte mein Vater gefühlt jede Woche eine neue Frau an seiner Seite. Mal eine Japanerin, mal eine Inderin, mal eine Europäerin... ich kann noch nicht mal sagen, ob er ein Land irgendwie ausgelassen hatte. All diese Frauen konnte ich einfach nicht mehr zählen.”
 

“Was?!”, brachte sie hervor und sah ihn fassungslos an.
 

“Mein Vater ist ein Arschloch”, brachte er knallhart hervor und seufzte. “Irgendwie habe ich mir dieses Verhalten angeeignet... Ich weiß schlechtes Vorbild, aber... es hat mich davor bewahrt mit ‘leichten’ Damen aus zu gehen.”
 

“Wie... meinst du das?”, hakte sie nach und er seufzte.
 

“Ich... habe mit vielen Mädchen und später Frauen geflirtet, um zu sehen, wer auf diese dummen Anmachsprüche anspringt und wer nicht”, erklärte er und traute sich nicht, Maron an zu sehen. Zum einen aus Angst, sie würde ihn verurteilen und zum anderen aus Sorge, sie könnte ihn nun hassen.
 

Maron blinzelte überrascht. Diese Offenbarung hätte sie nicht erwartet. “Du... hast so die Damen getestet”, kam es mehr als Feststellung von ihren Lippen. Doch er nickte, da er dies als Frage heraus hörte. “Du hast also deinen Glauben verloren, aber... was hat deine Mutter dazu gesagt?”
 

“Was?”, fragte er und blickte zu ihr auf. Erst dachte er, sie hätte das extra angesprochen, doch er konnte genau sehen, dass sie keine Ahnung hatte. Daher atmete er tiefer durch. “Leider konnte sie nichts dazu sagen, weil... sie nicht mehr da war. Sie starb vor meinem 8. Geburtstag”, erklärte er.
 

“Was?”, hauchte sie fassungslos, da sie damit nicht gerechnet hatte. Aber nun ergab einiges einen Sinn. Sein Verhalten, seine leichte Unsicherheit, die er wohl nur bei ihr hatte, und diese überspielte Überheblichkeit. All das war ihr nun verständlicher, weshalb sie nicht nach dachte und zu ihm trat. Sie ging in die Hocke und legte ihre Hand auf seine Wange. “Das... tut mir so leid, Chiaki... es musste schwer gewesen sein”, hauchte sie und er blickte direkt in ihre Augen.
 

“Du... konntest es ja nicht wissen”, raunte er.
 

“Aber... ich hätte nachfragen sollen, bevor ich urteile”, gestand sie und streichelte leicht über seine Wange. Er lehnte sich leicht gegen ihre Hand und lächelte leicht.
 

“Schon gut... ich hätte dir vielleicht früher all das sagen sollen... dann wären einige Momente ersichtlich gewesen”, sprach er reumütig, denn das war sein Fehler, den er gemacht hatte. Hätte er sie früher eingeweiht, hätte sie die Situation mit Yashiro nicht so beurteilt, wie sie es tat.
 

Leicht schüttelte sie den Kopf und er blinzelte verwundert. “Ich hätte es früher wohl als eine Masche abgetan und nicht als Wahrheit”, gestand sie und brachte ihn nun zum Schmunzeln.
 

“Könnte wohl sein”, meinte er und lächelte sie leicht an. “Vor dir wusste ich wirklich nicht, wer nur spielte und wer... vielleicht mehr war.”
 

“Mehr?”, brachte sie heraus und schluckte. Es stimmte, dass sie für ihn anders fühlte, aber ob das, wie er es Liebe nannte, war, wusste sie nicht genau. “Chiaki... ich weiß... nicht was das ist zwischen uns...”
 

“Dann lass es uns heraus finden”, unterbrach er sie und rückte näher an sie heran. Er war nur noch Millimeter mit seinen Lippen von ihren entfernt. “Willst... du es geschehen lassen?”, fragte er und wartete mit rasendem Herzen auf eine positive Antwort.

Ein heißer Moment, der alles ändert

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Hoffnung

“Ungewöhnlich für dich...”, überlegte Yamato und blickte zu seinem Freund. “Wie war denn die Schicht?”
 

Bei dieser Frage war Chiaki wieder zurück versetzt zu dem Zeitpunkt und wie von selbst formte sich das Wort: “Unbeschreiblich.”
 

“Un... beschreiblich?”, wiederholte Yamato und der Blauhaarige blinzelte. Er war sich nicht sicher, ob er seinen Gedanken laut ausgesprochen hatte oder nicht.
 

“Ja... es war vollkommen anders als sonst”, begann Chiaki und würde definitiv nur von der Schicht berichten. Niemanden ging es etwas an, wenn er mit jemandem schlief. “Es fühlte sich fast nicht wie Arbeit an. Es war wirklich angenehm mit ihr zu arbeiten. Sie als Partnerin zu haben ist wirklich... ein Segen.”
 

“Kann es sein... dass du nun auch von Maron schwärmst?”, grinste Yamato breiter. Kurz hob Chiaki eine Augenbraue hoch, denn er konnte sich denken, worauf sein Freund hinaus wollte. Aber sollte er das wirklich zugeben, war eine andere Frage, auf die er keine Antwort hatte.
 

“Also... beruflich gesehen ist sie mehr als perfekt”, meinte er daher simpel und würde erstmal alles andere für sich behalten. Denn er wollte erst mit Maron sprechen, bevor alle anderen davon erfahren würden.
 

“Nur beruflich?”, fragte Yamato weiter.
 

“Ich kann nicht bestreiten, dass ich Marons Art auch privat mag, aber bisher wird es da nichts neues geben.”
 

“Aber verknallt bist du in sie, oder?”
 

“Hm”, begann Chiaki und schob seine Hände in die Hosentaschen. “Sagen wir es mal so... ich wäre nicht abgeneigt sie als meine Freundin betiteln zu dürfen.”
 

Bei dieser Aussage bekam Yamato große Augen. So etwas hatte er nun nicht erwartet, dass Chiaki sich das eingestehen würde, nachdem er vor einigen Wochen noch so vehement dagegen war. Das war ein großer Schritt, den sein Freund gerade ging und das erfreute ihn. “Nun... dann solltest du mit ihr reden und ihr zeigen, dass du kein Playboy bist”, grinste Yamato breiter und sein Freund seufzte.
 

“Du bist unmöglich... bis die Tage”, verabschiedete sich der Blauhaarige und ging aus dem Raum.
 

Sein Weg führte ihn direkt zu seinem Auto. Er setzte sich ans Steuer und fuhr schnell nach Hause. Dort zog er sein Handy und ihre Nachricht heraus. Noch einmal las er ihre Worte und atmete einmal tiefer durch, ehe er ihren Chatverlauf öffnete und anfing etwas an sie zu schreiben. Er brauchte einige Anläufe, bis er etwas Sinnvolles zustande gebracht hatte. Doch er wollte ihr auch zeigen, dass er auf sie warten konnte. Sie ihm somit ihr Vertrauen schenken konnte. Erneut las er es durch und schickte es schließlich weg.
 

Erst danach legte er es auf seinen Nachtkasten. Zusammen mit ihrer Notiz und ihrem Höschen. Ob sie es schon vermisst?, überlegte er und grinste leicht, ehe er ins Bad ging und eine ausgiebige Dusche nahm. Er musste sich den Schweiß der letzten Stunden abwaschen, leider aber auch ihre Spuren an sich. Er konnte hoffen, dass es nicht das einzige Mal bleiben würde. Eine Beziehung mit ihr würde ihm sehr gefallen. Das würde er sicher niemals abstreiten.
 

Nach der Dusche trocknete er sich ab und ging nackt in sein Schlafzimmer. Da er alleine lebte, störte sich niemand daran, dass er das tat. Aus seinem Schrank holte er eine einfache Jogginghose heraus und schlüpfte in diese hinein. Sogleich stieg er ins Bett und nahm sein Handy. Leider hatte Maron noch nicht geantwortet, aber die Nachricht auch noch nicht gelesen. Daher stellte er sich einen Wecker und würde noch ein paar Stunden Schlaf nach holen.
 


 

Gegen Mittag klingelte Marons Wecker und grummelnd drehte sie sich nochmal um, nachdem sie verschlafen die Schlummertaste betätigt hatte. Sie fühlte sich wie gerädert, doch das war kein Wunder. Sie war nur froh, dass Kenji in der Schule war. So konnte sie gemütlich wach werden und ihn bei Sakura abholen, da sie abgesprochen hatten, dass sie den Jungen auch abholen würde. Schließlich wusste keine der Frauen, wie die Schicht werden würde.
 

Als erneut ihr Wecker klingelte, machte Maron diesen aus. Sie blinzelte, denn sie hatte eine Nachricht erhalten. Ihr Schlaf schien zu tief gewesen zu sein, da sie diese nicht mitbekommen hatte. Sogleich öffnete sie die Chatverläufe und blinzelte, denn Chiaki hatte ihr geschrieben. Kurz schluckte sie und war unsicher, ob sie die Zeilen lesen wollte. Ich glaube... ich gehe erst duschen., zögerte sie den Moment heraus und erhob sich. Das Handy ließ sie auf dem Bett zurück, während sie eiskalt duschen ging.
 

Nur so könnte sie einen klaren Gedanken finden. Es war nicht so einfach, denn sie erinnerte sich nur zu deutlich an die gemeinsamen intimen Augenblicke. Sie wusste nicht wieso, aber sie fühlte sich bei ihm sehr wohl, weshalb sie diesem Gefühl nach gegeben hatte. Ob es nun gut oder schlecht war, würde sich wohl früher oder später zeigen. Seufzend stieg sie aus der Dusche und trocknete sich ab, ehe sie sich ihre Unterwäsche anzog. Diese hatte sie immer in einer Kommode im Bad liegen, da sie oftmals vergaß welche mit zu nehmen.
 

Wie von selbst trugen ihre Füße sie wieder ins Schlafzimmer. Ihr Blick fiel auf das Handy und erneut schluckte sie. Sie trat näher und schloss einmal die Augen, um tief durch zu atmen. Sei nicht so ängstlich... steh dazu... du hattest Sex mit ihm... lies nun durch, was er geschrieben hat... schlimmer als eine Abfuhr, kann es nicht werden., versuchte sie sich Mut zu machen und atmete erneut durch.
 

Mit zittrigen Fingern klickte sie auf seine Nachricht und las diese durch: ‘Hey Maron, schade, dass du schon weg warst... ich wäre gerne neben dir aufgewacht. Danke für deine Nachricht und... entschuldige, dass wir gestern so weit gegangen sind... es fühlte sich richtig an und ich möchte, dass du das weißt. Ich liebe dich und würde mich sehr freuen, dich näher kennen zu lernen. Melde dich, wenn... du so weit bist. In Liebe Chiaki.’
 

Mit jedem Wort, welches sie las, wurden ihre Augen größer und größer. Schluckend starrte sie ihr Handy an. Wieder und wieder las sie seine Zeilen und konnte nicht umhin, um mit ihren Fingern ihre Lippen zu berühren. Sie fühlte sich so, als hätte er sie durch seine Nachricht sie geküsst. Er... meint das vollkommen ernst?, fragte sie sich selbst und blinzelte. Kann... ich ihm denn überhaupt trauen? Seufzend setzte sie sich auf ihr Bett und dachte ein wenig nach.
 

“Ich glaube... um heraus zu finden, ob ich ihm trauen kann, muss ich es wohl ausprobieren”, murmelte sie und schloss die Augen, um einmal durch zu atmen. In dieser Hinsicht musste sie ihm wohl ein Vertrauensvorschuss geben. Deshalb nahm sie sich vor dies zu tun. Bei der nächsten Schicht würde sie ihn dezent darauf hinweisen, dass sie alleinerziehende Mutter war. Bis dahin würde sie ihre Zeit mit ihrem Sohn verbringen.
 

Schließlich musste sie ihren Jungen auch vorbereiten. Ach du meine Güte... ich denke tatsächlich über eine Beziehung nach... sollte dazu Chiaki nicht erst einmal sein Okay geben, dass er mit ihrem Kind auch klar kommen würde? Weitere Gedanken konnte sie sich nicht machen, da sie sich noch anziehen wollte und auch Mittagessen vorbereiten sollte. Sie wollte Sakura damit überraschen und für sie und Himuro mit kochen. Voller Tatendrang machte sie sich an die Arbeit und zauberte eine ordentliche Portion gebratenen Reis mit Gemüse und Fisch.
 

“Perfekt”, strahlte sie und sah auf die Uhr. Jeden Moment müsste Sakura Kenji vorbei bringen und deshalb holte sie eine Auflaufform heraus, um für das ältere Paar etwas auf zu füllen. Bevor sie dies tat, blickte sie zu ihrem Handy. Kurz überlegte sie, ob sie ihm antworten sollte oder nicht. Doch sie empfand, dass sie ihm schreiben sollte. Deshalb tippte sie etwas ein und schickte es weg.
 

“Bin zu Hause!”, rief jemand aus dem Flur und Maron musste nicht lange darüber nachdenken, wer es ist.
 

“Hallo, mein großer”, grüßte sie ihren Sohn zurück. Schon hatte Kenji sie stürmisch umarmt.
 

“Wir haben auf dem Rückweg noch einen kleinen Halt am Spielplatz gemacht”, meinte Sakura und trat in die Küche ein.
 

“Danke dir, Sakura. Das war sehr lieb von dir.”
 

“Ich hoffe, deine Schicht war nicht allzu anstrengend”, sprach die Ältere aus und Masrn lächelte.
 

“Anfangs schon, aber es lief alles sehr gut. Es war sogar harmonisch”, bezeichnete sie ihre Arbeitsstunden und Sakura lächelte sanft.
 

“Wie mir scheint... habt ihr einen gemeinsamen Weg gefunden?”, fragte die ältere Frau vorsichtig nach.
 

“Könnte man so sagen”, lächelte Maron und sah zu Sakura. “Warum hast du mir nicht gesagt, dass du ihn so gut kennst?”
 

“Ich wollte, dass du ihn kennen lernst, wie er ist und nicht wie ich ihn sehe”, erklärte die Ältere geschickt und lächelte.
 

“Oh verstehe, vielen Dank, dass du mir geholfen hast, nicht zu denken, dass er nur an das eine denkt”, schmunzelte Maron und Sakura nickte lächelnd.
 

“Jederzeit, Maron... ich lasse euch mal alleine und gehe rüber...”
 

“Warte, Sakura... ich habe für euch mit gekocht”, erklärte Maron und sie Angesprochene blinzelte leicht.
 

“Du... hast mit gekocht?”
 

“Mhm... ich habe gebratenen Reis mit Gemüse und Fisch gemacht”, sprach die Jüngere und Kenji strahlte seine Mutter an. Er liebte Reis sehr.
 

“Oh... danke, Maron... vielen lieben Dank... das riecht hier also so köstlich.”
 

Bei dem Kompliment wurde Maron rot. Sogleich füllte sie eine ordentliche Portion für das ältere Paar auf. Diese Schüssel reichte sie Sakura und lächelte sanft. “Hoffentlich schmeckt es euch auch”, kicherte sie.
 

“Aber natürlich wird es uns schmecken, Maron”, freute sich Sakura schon auf das Essen. Damit verabschiedeten sich die Damen und zurück blieben Maron und Kenji.
 

Der Junge hatte sich bereits die Hände gewaschen und wartete nun darauf seine Portion zu bekommen. Jedoch bat er diese ohne Fisch. Er hatte seine Phase, dass er nicht alles aß, weshalb Maron oft handeln musste. “Wie wäre es, wenn du nur ein Stück probierst und dafür dir deinen Nachtisch aussuchen darfst”, bot sie ihm grinsend an und sie konnte genau sehen, wie sein kleines Köpfchen arbeitete.
 

Leise grummelte Kenji und nickte schließlich. “Ich probiere nur ein Stück”, sprach er entschlossen. Maron musste aufpassen, dass sie nicht loslachte, denn ihr Sohn war wahrlich ein Unikat.
 

“Einverstanden”, sprach sie daher schmunzelnd aus. Sie gab ihm eines der kleineren Filetstückchen, die sie in einem besonderen Teig ummantelt hatte.
 

Neugierig beobachtete sie ihren Sohn, wie er skeptisch den Fisch beäugte. Er brach ein kleines Stück aus und schnupperte daran. Fast schon so als würde sie ihm etwas Ungenießbares vor die Nase setzen. Schmunzelnd behielt sie ihn im Auge und verkniff sich immer mehr zu lachen. Nach einer gefühlten Ewigkeit nahm er den Bissen endlich in den Mund und kaute langsam darauf herum. Scheinbar hatte er Sorge, dass es ihm nicht schmecken würde, doch er wurde eines Besseren belehrt.
 

“Oh”, kam es aus seinem Mund und er sah zu seiner Mama. “Das schmeckt sogar.”
 

“Aber natürlich schmeckt das, Kenji... ich koche doch nichts, was du nicht magst”, lachte sie nun schließlich doch und der Junge gluckste leise.
 

So aß er seine Portion samt dem Fisch auf und half seiner Mutter beim Abräumen. Sie besprachen noch, was sie in den nächsten Tagen alles machen würden. Denn Maron hatte erst am Dienstag ihre Frühschicht. Mittlerweile war es bereits Freitagnachmittag, deshalb beschlossen sie lediglich den Einkauf zu erledigen. Der Junge hatte nicht vergessen, dass er sich den Nachtisch aussuchen konnte. Sogleich wünschte er sich Pfannkuchen und Maron hätte es sich denken können.
 

Aus diesem Grund machten sie eine Einkaufsliste fertig und fuhren zu zweit in den Supermarkt. Dort holten sie Getränke, frische Lebensmittel, aber auch andere, wie Mehl, Zucker, Käse, Wurst, Fleisch und ebenso Fisch. Zwar aß hauptsächlich Maron letzteres, doch sie gab nicht auf, dass ihr Sohn hin und wieder die Mahlzeiten probierte und vielleicht doch Gefallen daran fand. Sie überlegte auch für den Nachbarn ‘Aki’ einen Dankeschön-Kuchen zu machen.
 

Während sie noch überlegte, was genau sie backen sollte, hatte Kenji schon einige Zutaten in den Wagen gepackt. Blinzelnd sah sie ihren Sohn an. “Was machst du denn da?”, fragte sie ihn nun, nachdem sie ihre Arme vor der Brust verschränkt hatte.
 

“Alles für den Kuchen holen”, meinte er. Er schien genau zu wissen, was ihr durch den Kopf ging. Doch er war schon einen Schritt weiter.
 

“Und für welchen?”
 

“Na Schokolade”, strahlte er seine Mama an.
 

“Schokolade?”, hakte sie nach und er nickte eifrig. “Und wenn unser Nachbar keine Schokolade mag?”
 

“WAS?!”, rief er bestürzt aus. “Nein... es gibt niemand, der Schokolade nicht mögen kann”, erklärte er sogleich und Maron schmunzelte leicht über ihren Sohn.
 

“Es gibt schon Leute, die keine Schokolade mögen... aber gut, wir machen eine leckere Tarte au Chocolat”, beschloss sie und würde auch für Sakura, Himuro, Miyako und Yamato einen backen.
 

Nachdem sie alle Zutaten hatten, begaben sie sich zur Kasse und Maron zahlte alles. Gemeinsam verstauten sie die Sachen im Kofferraum und für einen kurzen Moment überlegte Maron, wie sie all das alleine rauf bringen sollte. Doch sie beschloss zwei Mal zu gehen. Die Getränke konnten zur Not auch bis zum nächsten Tag im Auto bleiben. Ihr war es nur wichtig, dass sie die frischen Lebensmittel mit rauf nehmen würde. Denn sie wollte nicht riskieren, dass sie verderben.
 

Am Wohnhaus angekommen, schnappte sie sich die zwei Tüten, die sie sofort mitnehmen wollte. Sie war froh, dass ihr Sohn bereits die Türen gut öffnen konnte und sie auch aufhielt, damit sie hinein konnte. Mit dem Fahrstuhl fuhren sie hinauf in den siebten Stock und verschwanden in der Wohnung. Die Tüten stellte sie in der Küche ab und ging ins Bad. Zusammen wuschen sie sich die Hände und Maron schickte ihren Sohn in sein Zimmer, damit er seine Hausaufgaben machen konnte.
 

Während er dies tun würde, würde sie den Nachtisch für ihren Jungen vorbereiten. Denn sie wollte ihm seinen Wunsch erfüllen. Es dauerte einige Zeit, bis sie welche zubereitet hatte. Aber es traf sich gut, da der Junge auch etwas länger für seine Aufgaben brauchte. Gemeinsam verspeisten sie die Pfannkuchen und Maron kontrollierte Kenjis Hausaufgaben, bevor sie sich einen schönen Film rausgesucht hatten. Damit ließen sie den Abend ausklingen.
 


 

Irgendwann mitten in der Nacht wurde Chiaki wach. Gähnend richtete er sich auf und schlürfte verschlafen zum Bad, um sich kurz zu erleichtern. Erst danach ging er in die Küche uns suchte etwas Essbares, denn der Hunger hatte ihn aus seinem Schlaf geholt. Nach diesen langen Schichten schlief er oftmals fast einen Tag durch, außer sein Magen knurrte lauter, als seine Träume waren. Noch einmal gähnte er, während er den Kühlschrank öffnete. Blinzelnd besah er sich eine Dose und schmunzelte bei dem Post-it darauf.
 

Sakura war scheinbar in seiner Wohnung und hatte ihm etwas zu essen reingebracht. Das machte sie öfters, wenn sie wusste, dass er nach einer langen Schicht nicht mehr selbst kochen würde. Die Nachricht jedoch ließ ihn blinzeln: ‘Hey Chiaki, da du dir sonst nur ein Fertiggericht machen würdest. Unsere Nachbarin hat uns bekocht, doch das war viel zu viel für uns. Also lass es dir schmecken. Hab dich lieb, Sakura.’
 

Es war ungewohnt, dass sie ihm etwas von jemand anderem gab, aber scheinbar war es wirklich zu viel für sie gewesen. Neugier öffnete er die Dose und schon umspielte der Geruch von gebratenem Reis seine Nase. “Mmmh, das riecht köstlich”, murmelte er und wärmte sich die Portion sogleich auf. Direkt kostete er davon und bekam große Augen. Das Essen war wirklich verdammt gut. Er würde sich bei Gelegenheit informieren müssen, wer denn die Köchin war. Denn er wollte sich persönlich bei ihr bedanken.
 

Gesättigt und mit einer Flasche Wasser kehrte er zurück in sein Schlafzimmer. Erneut gähnte er herzhaft und griff nach seinem Handy. Der Hunger hatte ihn sogar vergessen lassen, dass er seine Nachrichten überprüfen sollte. Doch nun hatte er sich daran erinnert. Sofort sah er, dass Maron ihm geantwortet hatte. Etwas nervös schluckte er und konnte nur hoffen, dass er nun nicht wieder bei null mit ihr anfangen müsste.
 

Den Chatverlauf tippte er an und las die Zeilen von ihr durch: ‘Hallo Chiaki, danke für deine Worte... du hattest mir anvertraut, warum du so mit Frauen umgehst. Nun bin ich dran, dir etwas an zu vertrauen... Das fällt mir wirklich schwer, da mein Vertrauen in der Vergangenheit zu oft missbraucht wurde. Deshalb... gib mir etwas Zeit Fuß zu fassen. Mich an das Gefühl zu gewöhnen, dass du mich liebst... und ich dich auch sehr mag. Doch es gibt etwas in meinem Leben, was mir sehr wichtig ist... das jedoch sage ich dir persönlich am Dienstag nach unserer Schicht. Liebe Grüße, Maron.’
 

Leicht legte er den Kopf schief und las erneut die Worte, die sie ihm geschrieben hatte. Er versuchte alles zu verstehen. Als er aber begriff, dass sie versucht war, ihm eine Chance zu geben, leuchteten seine Augen. Sie... mag mich... sehr sogar... also könnte das auch Liebe sein., freute er sich sichtlich und ließ sich ins Bett fallen. Das zu lesen gab ihm Hoffnung. Ein wenig war er beunruhigt, denn es gab etwas in ihrem Leben, was ihr wichtig war. Aber bis jetzt wusste er nicht, was das sein könnte.
 

Jedoch beschloss er sich erst an zu hören, worum es sich handeln würde, bevor er sich ernsthafte Sorgen machen würde. Spätestens Dienstagmittag weiß ich, was Sache ist... bis dahin... ruhe ich mich einfach aus und hoffe, dass es nichts Schlimmes ist. Mit diesem Gedanken tippte er eine einfache und simple Antwort: ‘Danke für deine Antwort. Danke für dein Vertrauen und bis Dienstag. Hab schöne freie Tage und denk an mich. In Liebe, Chiaki.’
 

Zu gern hätte er sie um ein Date gebeten, aber er wollte sie nicht überfordern. Immerhin kam der Sex schon mehr als überraschend für sie beide. Das genügte vorerst in Sachen ‘Überfall’ vollkommen. Er würde den Dienstag abwarten und danach mit ihr besprechen, wie das nun künftig handhaben würden. Ob sie ein Paar wären oder eben nicht. Natürlich hoffte er auf ersteres. Denn er könnte sie so besser kennen lernen, sie auf Dates einladen und die Tage mit ihr verbringen.
 

Viele würden sagen, dass es verrückt sei, da er sie auch bei der Arbeit um sich hatte. Jedoch hatte er bemerkt, dass er sich sehr wohl in ihrer Nähe fühlte. Yamato würde es wohl so betiteln, dass Chiaki wieder menschlicher wurde. Der Blauhaarige selbst wusste, dass Maron ihm sehr gut tat, denn sie kitzelte sein wahres ICH heraus. Egal, was sie mir offenbaren wird... ich werde damit schon klar kommen., bekräftigte er sich selbst und schlief schließlich wieder ein.

Der Nachbar ‘Aki’

Der Samstagmorgen begann bei Maron und Kenji mit einer kleinen Kuscheleinheit. Der Junge kletterte zu ihr und schmiegte sich an ihre Brust. “Morgen, mein Großer”, grüßte sie ihn und er grummelte nur. Das machte er immer, wenn er noch nicht ganz wach war. Sanft drückte sie ihn an sich und schlummerte erneut ein, genau wie er. Es war einfach nur schön seiner Atmung zu lauschen. Er war ihr größter Schatz, den sie immer behüten würde.
 

Natürlich machte sie sich sorgen, ob Kenji damit einverstanden sein würde, wenn sie einen Partner haben würde. Seit sie denken konnte, gab es niemanden außer ihrem Exmann an ihrer Seite. Er war der Einzige mit dem sie je zusammen war, geschweige denn ein Date hatte. Es war damals für sie normal, dass sie später einmal ihn auch heiraten würde. Rückblickend wusste sie, dass sie vielleicht mehr Erfahrung sammeln hätte sollen. Aber wo die Liebe hinfiel, blieb sie auch liegen. Auf der anderen Seite war sie trotz allem froh, sich so entschieden zu habe, denn durch diese Verbindung hatte sie Kenji bekommen.
 

“Mama... lieb hab”, holte der Junge sie zurück in die Realität und sie schmunzelte.
 

“Hab dich auch lieb, Kenji”, hauchte sie und knuddelte noch etwas mit ihm. Er war so niedlich, weshalb sie das tun musste. Sie liebte ihn über alles.
 

“Du erdrückst mich, Mama”, gluckste der Junge und Maron lachte leise.
 

“Mache ich das?”, hakte sie nach und er nickte kräftig. “Entschuldige, aber du bist einfach zum Knuddeln süß.”
 

“Mama!”, meckerte der Junge gleich los. “Ich bin nicht süß”, schimpfte er und sie lachte leise.
 

“Ach Kenji”, kicherte sie und streichelte über seinen Rücken. Er hatte gerade seine Phase, dass er nicht als süß bezeichnet werden wollte. Nach einer Weile nickte sie und lenkte ihn ab: “Wollen wir Frühstücken?”
 

“Oh JAAAAAAAAAAAA!”, rief er direkt aus und schlüpfte aus ihrer Umarmung heraus. Er sprang förmlich rüber ins Bad, um sich munter zu machen. Kurz blinzelte sie und schüttelte leicht den Kopf.
 

“Kleiner Wirbelwind”, gluckste sie amüsiert und erhob sich. Sie räumte ihren Schlafplatz direkt auf und seufzte. Ich sollte mir endlich ein echtes Bett anschaffen., schmunzelte sie über sich selbst, denn sie schaffte es wirklich nicht, sich eines aus zu suchen. Sie eilte zu ihrem Schrank und holte eine normale Jeans und eine einfache Bluse heraus. Dazu noch passende Unterwäsche und schnell zog sie sich um.
 

Alle weiteren Gedanken schob sie auch diesmal bei Seite. Erstmal würde sie sich um ihren Sohn kümmern und wer weiß, vielleicht würde sie am Montag dazu kommen in das Möbelgeschäft zu fahren. Immerhin würde Kenji wieder zur Schule müssen und sie hätte den Vormittag Zeit dafür. Sie folgte seinem Beispiel und schritt ins Bad, um sich das Gesicht zu waschen. Erfrischt ging sie in die Küche und schmunzelte direkt bei dem Anblick ihres Sohnes. Dieser hatte ihre Tasse schon zum Kaffeeautomaten gestellt.
 

“Danke dir”, lächelte sie ihn an und überlegte kurz. “Müsli heute oder soll ich was anderes machen?”
 

“Hm”, überlegte der Kleine und sah seine Mutter an. “Ein Omelette vielleicht?”, fragte er etwas unsicher nach. Aber als sie nickte, fingen seine Augen an zu strahlen.
 

“Kommt sofort”, kicherte sie. Während ihre Tasse Kaffee durchlief, holte sie alle Zutaten heraus und überlegte. “Mit Schinken und Käse?”, fragte sie und sofort nickte er eifrig.
 

Damit war für sie klar, was sie ihrem Sohn zaubern würde. Summende machte sie sich daran alles zu zu bereiten. Kenji hatte damit begonnen den Tisch zu decken. Lächelnd hatte sie ihn beobachtet und war sehr stolz auf ihren Sonnenschein. Er wuchs so schnell heran, weshalb sie jeden Moment mit ihm genoss. Schon bald würde er so groß sein, dass es ihm peinlich wäre mit seiner Mutter gesehen zu werden. Aber das war der Lauf der Zeit. Das war ihr mehr als bewusst und sie hatte sich innerlich bereits darauf vorbereitet.
 

Nachdem sie die Omeletts fertig waren, aßen sie gemeinsam und räumten, so wie sie es gewohnt waren, alles ab. Maron machte ihm noch einen Kakao fertig und kümmerte sich darum die ‘Tartes au chocolat’ vorzubereiten. Erst die Mischung der Teige, danach das Einfetten der Formen, denn sie wollte nicht nur dem Nachbarn nebenan eine machen, sondern auch für Sakura und Himuro. Da ihr Sohn diesen Kuchen liebte, würde sie für ihn ebenso eine kleinere Form machen. So wie immer.
 

Kenji half so gut er konnte und reichte Maron einige Zutaten an, während sie diese miteinander vermengte. Nachdem er nichts mehr machen konnte, ging er in sein Zimmer und zog sich für den Tag um. Eine Jeans und sein Lieblingsshirt mit einem Autoaufdruck. Maron war es schon gewohnt, dass sie größtenteils solche Dinge alleine machen musste. Doch das machte ihr nichts aus. Sie liebte es zu kochen und zu backen. Vor allem die vielen unterschiedlichen Kochrichtungen waren äußerst faszinierend.
 

Sie lernte gerne Neues und teste sehr viel herum. Oft behielt sie die einfachen Rezepte im Gedächtnis. Diese bereitete sie demnach auch häufiger zu. Doch auch ein paar Ausgefallenere kannte sie auswendig. Besonders wenn das Mahl schmackhaft war, konnte sie sich immer hervorragend an die Rezeptur gewöhnen. Wobei sie auch Verfeinerungen ebenso vornahm. Das machte am meisten Spaß, jedoch aß ihr Sohn nicht alles, weshalb sie seltener dazu kam neue Experimente zu machen.
 

Es dauerte einige Zeit, bis die Kuchen fertig waren. Während diese etwas abkühlten, räumte Maron die Küche auf und schaltete die Spülmaschine an. Diese war durch die Backaktion mehr als voll gewesen. Nach einer guten Stunde war alles wieder blitz blank und sie konnte den Kuchen aus den Formen nehmen. Kenji leckte sich schon voller Vorfreude auf den Geschmack die Lippen. Er konnte es kaum noch erwarten seine Portion zu vertilgen.
 

“Bevor wir unseren essen können, sollten wir den Kuchen Aki rüber bringen”, erinnerte sie ihn und kurz seufzte Kenji.
 

Jedoch strahlte er im nächsten Moment, denn er freute sich schon darauf den jungen Mann wieder zu sehen. Immerhin hatte er seine Abmachung bereits eingehalten und wollte nun auch seine ‘Belohnung’ erhalten. Diese wurde ihm versprochen. Künftig sollte er keine Langeweile mehr haben, wenn er ab und an mal alleine sein müsste. “Okay, Mama”, lächelte er und rannte schon in den Flur, um seine Schuhe an zu ziehen.
 

Schmunzelnd sah sie ihm nach und nahm den Teller mit dem Kuchen in die Hand. Sogleich folgte sie ihrem Sohn, schlüpfte gleich in ihre Ballerinas und schnappte sich ihren Schlüssel. Diesen steckte sie in ihre Hosentasche und so verließ sie mit Kenji ihre Wohnung. Noch schloss sie diese ab, denn das war irgendwie zur Gewohnheit geworden.
 

Kenji rannte schon eine Tür weiter und klingelte auch schon. Noch bevor Maron sagen konnte, dass er auf sie warten sollte. Also ging sie zu ihm rüber und schmunzelte, als Kenji erneut klingelte. “Geduld, Kenji... vielleicht ist er noch unterwegs... oder...”, sprach sie, doch wurde sie unterbrochen, als die Tür langsam aufging.
 


 

Einige Augenblicke zuvor wurde Chiaki wach und sah auf sein Handy. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, denn ihr Höschen war genau daneben. Hmmm ich sollte es ihr zurück geben, aber... wie?, überlegte er und streckte sich einmal, ehe er sich erhob und leise gähnte. Obwohl er weniger geschlafen hatte, als normalerweise nach solchen Schichten, fühlte er sich um einiges fitter. Ob das an dem schönen und heißen Abschluss der Schicht lag, konnte er nicht genau sagen.
 

Da er bereits schon wach war, beschloss er sich einen Kaffee zu machen und ein wenig auf seiner Konsole zu spielen. Maron hatte sich nicht gemeldet, deshalb wollte er sich etwas ablenken. Auch wenn sein Vater sagen würde, dass er mit seinen noch 26 Jahren sicher nicht mehr an einem Spiel hängen sollte, so hatte Chiaki andere Ansichten. Er behielt sich seine kindliche Ader und war sogar stolz darauf, denn das Leben war einfach ernst genug.
 

In der Küche ließ er sich einen Kaffee durchlaufen und überlegte, ob er sich vorher noch einmal duschen sollte. Ach das mache ich später... erst eine Runde zocken. Mit diesem Gedanken grinste er und ignorierte es gekonnt, dass er nur eine Jogginghose an hatte. Den heißen Becher nahm er vom Automaten und wollte sie rüber ins Wohnzimmer bringen, als er an seiner Tür klingelte. Kurz war er verwirrt, denn Sakura kam mit dem Schlüssel rein.
 

Er stellte den Becher auf der Anrichte ab und ging in den Flur. Genau da klingelte es erneut. Da ist wohl jemand ungeduldig., schmunzelte er und konnte sich nicht im Ansatz erklären, wer das sein könnte. Sofort öffnete er die Tür und bekam große Augen, als er in das Gesicht seiner Herzdame blickte. “Maron?”, brachte er leise über die Lippen.
 

Erstaunt starrte die Angesprochene ihn an. Sie hatte mitten im Satz abgebrochen und schluckte nun schwerer. “Chi...aki?”, stotterte sie seinen Namen und blickte an ihm herab. Sofort wurde sie knallrot, da er oben ohne war. Er sah einfach nur heiß aus, weshalb sie erneut stärker schlucken musste.
 

“AKI!”, rief Kenji erfreut aus und umarmte den jungen Mann direkt. Blinzelnd sah Chiaki hinab und erkannte den Nachbarsjungen Kenji.
 

“Hey... Kenji... aber was machst du denn hier?”, fragte er den Jungen und strich ihm über seine Haare.
 

“Mama und ich haben Kuchen für dich gebacken”, erklärte der Kleine direkt und Chiaki runzelte leicht die Stirn. Sein Blick fiel auf Maron, die etwas blass wirkte.
 

“Mama?”, murmelte er leicht und schluckte. In seinem Kopf setzten sich all diese Puzzle zusammen, die er seit einiger Zeit hatte. Aber noch nicht darauf gekommen war. Fuck... M. Okabe heißt Maron Okabe... wieso... bin ich nicht gleich darauf gekommen? Als er diesen Gedanken fasste, konnte er sich all die anderen Situationen nun besser erklären.
 

Aus diesem Grund verschwand sie immer pünktlich nach der Schicht. Deshalb... hat sie mich auch eher gemieden... hatte sie etwa Angst? Als ihm das bewusst wurde, schluckte er und sah zu Kenji. “Kommt doch rein...”, schlug er vor, denn er wollte nicht vor der Tür mit ihr darüber reden. Das war nicht gerade der beste Ort dafür. Doch Maron schien nicht ganz zu reagieren, weshalb er den Teller mit der einen Hand nahm und mit der anderen ihre Hand, um sie hinein zu ziehen.
 

Stolpernd kam sie in seine Wohnung hinein und blinzelte ihn leicht an. Er ließ ihre Hand los und schloss die Tür. “Komm rein, Maron... vor der Tür stehen bleiben ist keine Option”, meinte er. Sie wollte ihm antworten, aber ihr Hals schnürte sich zusammen, weshalb sie nur nickte und weiter in die Wohnung trat.
 

Chiaki stellte den Kuchen auf die Ablage ab und er sah zu Kenji der mit großen Augen schon im Wohnzimmer stand. Er starrte den Fernseher an, der um einiges größer war, als bei ihnen. Kurz sah der Arzt zu seiner Arbeitspartnerin. Sie schien immer noch verwirrt zu sein. “Wenn dir deine Mama erlaubt... zu spielen, kannst du das machen, Kenji”, sprach er aus und der Junge rannte sofort zu Maron zurück.
 

“Darf ich, Mama?”, fragte der Kleine sie und zupfte an ihrer Bluse. Verwundert sah sie zu ihrem Sohn und nickte schließlich, denn Kenji sollte wohl kaum etwas von dem Gespräch mit bekommen.
 

“Aber nichts kaputt machen, Großer”, sprach sie sanft aus und sogleich jubelte Kenji und rannte schon rüber. Sie sah ihm lächelnd an und ordnete noch einmal ihre Gedanken.
 

“Kaffee?”, bot Chiaki an und riss sie dadurch aus ihrer Überlegung heraus. Sie blickte sofort zu ihm und wurde leicht verlegen, da er immer noch oberkörperfrei war.
 

“Das... wäre nett”, meinte sie und schluckte. Er nickte und holte einen zweiten Becher heraus, um ihr einen Cappuccino zu machen. Ihm fiel es auf, dass sie dieses Getränk gerne in der Arbeit trank, also würde sie das auch jetzt bevorzugen.
 

“Oh”, entkam es ihm, als er entdeckte, dass er kein Shirt an hatte. “Entschuldige... ich bin erst jetzt wach geworden und kam... noch nicht dazu, mich anzuziehen”, erklärte er ruhig und ging an ihr vorbei. “Setz dich bitte... ich ziehe schnell ein Shirt an und bin wieder da.”
 

Maron konnte genau heraus hören, dass er wohl genauso nervös und unsicher zu sein schien wie sie. Daher nickte sie leicht und würde ihm wohl nun Rede und Antwort stehen müssen. Zu gern hätte sie ihn langsamer darauf vorbereitet, aber nun war alles raus. So gut wie alles. Denn einige Dinge gab es nach wie vor in ihrer Vergangenheit, die sie lieber niemandem anvertraute, denn das ging nur sie etwas an.
 

Neugierig sah sie sich um und musste feststellen, dass es recht sauber aussah. Dafür dass Chiaki alleine lebte, war er scheinbar anders als die meisten Männer. Ihr Blick fiel zum Kaffeeautomaten und sie ging dorthin, um ihren Becher zu nehmen. Lächelnd stellte sie fest, dass er ihr einen Cappuccino gemacht hatte. Leicht nippte sie daran und atmete einmal tiefer durch. Wie soll ich ihm das nun erklären?, seufzte sie und blickte ins Wohnzimmer.
 

Kenji saß auf der Couch und spielte eifrig. Er war vertieft darin und merkte nicht einmal, dass er beobachtet wurde. “Keine Sorge, ich habe nur Kinderspiele”, hörte sie plötzlich hinter sich und sofort blickte sie dorthin. Chiaki hatte sich eine Jeans und ein einfaches Hemd angezogen.
 

“Wie?”, fragte sie verdattert.
 

“Ich habe nur Kinderspiele, also kann er auch welche spielen”, wiederholte der Blauhaarige seine Worte und sie wurde leicht rot um die Nase.
 

“Darum... habe ich mir weniger Sorgen gemacht”, gestand sie ihm und schluckte leicht.
 

“Und was hat dich so seufzen lassen?”, fragte er neugierig nach und erneut hörte er ihr Seufzen.
 

“Ich... naja... eigentlich wollte ich dir in Ruhe von meinem Sohn erzählen”, sprach sie aus und klammerte sich an ihren Becher. Verstehend nickte er und zeigte zu den zwei Barhockern, die vor seiner Anrichte standen.
 

“Setzt dich, Maron... lass uns reden... solange er noch abgelenkt ist... haben wir doch etwas Ruhe”, versuchte er sie aufmunternd anzulächeln. Leicht schluckte sie und nickte.
 

Sogleich setzte sie sich auf den Barhocker und nippte an dem Becher. Chiaki holte seinen Becher und setzte sich neben sie auf den anderen Barhocker. Es war so komisch, aber auch schon, dass sie hier zusammen waren. “Wieso... hast du nichts von Kenji erzählt?”, fragte er schließlich und blickte zu ihr.
 

“Du hast nie gefragt”, meinte sie und er blinzelte leicht. “In meiner Akte steht drinnen, dass ich ein Kind habe.”
 

“Oh... die Akte... nun”, sprach er verlegen aus und fuhr sich durch die Haare. “Ehrlich gesagt... lese ich keine Mitarbeiterakten. Da vertraue ich meinem Vater, dass er nach bestem Sinne auswählte.”
 

“Da bist du wohl nicht der Einzige... Yamato hat die Akte auch nicht gelesen”, seufzte sie leise und nippte am Becher.
 

“Wie? Er weiß, dass Kenji dein Sohn ist?”, fragte er nach und sie nickte.
 

“Mhm... Sakura, Miyako und Himuro auch... aber auch Kagura und Kaiki”, erklärte sie und Chiaki bekam größere Augen. Dass alle das gewusst hatten, aber ihm nichts gesagt hatten, war mal wieder typisch.
 

“Und keiner sagt mir etwas”, grummelte er und reumütig sah Maron auf ihren Becher.
 

“Ich... wollte nicht jedem gleich auf die Nase binden, dass ich einen 6-jährigen Sohn habe... Miyako hat es durch Zufall erfahren... dadurch musste ich Yamato, Sakura und Himuro einweihen... ich hatte keine Ahnung... dass du neben an wohnst”, erklärte sie und spielte nervös am Saum ihrer Bluse.
 

Bei ihren Worten blickte er zu ihr und blinzelte mehrmals. Sie schien wirklich mit sich zu hadern. “Maron... es ist nicht dein Fehler... aber wieso wolltest du es nicht jedem sagen?”, wollte er wissen und legte vorsichtig seine Hand auf ihre. Dadurch blickte sie zu ihm und seufzte.
 

“Weil ich ziemlich früh Mutter geworden bin. Damals... wurde ich immer komisch angesehen... viele meinten, dass ich nur wegen einer Schwangerschaft geheiratet hätte. Aber... ich war damals schon einige Monate verheiratet, als Kenji sich ankündigte”, erklärte sie und er hob eine Augenbraue hoch.
 

“Du hast deinen Mann geliebt?”, hakte er nach und sie nickte leicht, wenn auch etwas zögernd. Ehe Chiaki nachfragen konnte, sprach sie weiter.
 

“Er war meine erste Liebe... ich lernte ihn mit 14 kennen... er war für mich da nach dem Unfalltod meiner Eltern. Er hat sich um mich gekümmert, als ich jemanden brauchte... da war es klar, dass wir auch heiraten würden... ich liebte ihn sehr.”
 

“Verstehe... und was ist mit ihm passiert?”, fragte er nach und Maron nahm noch einen Schluck zu sich.
 

“Er war auf Geschäftsreisen... da war Kenji etwa ein Jahr alt. Sein Auto kam von der Straße ab und... er starb noch am Unfallort”, erklärte sie und biss sich leicht auf die Unterlippe.
 

“Oh, Maron... das tut mir... leid”, sprach Chiaki direkt und zog sie unbedacht an sich. Erschrocken keuchte sie auf und blickte ihn direkt an. “Erst deine Eltern... dann dein Mann... das muss schwer gewesen sein.”
 

“Ja... aber Kenji... hat mir sehr geholfen”, sprach sie sanft und blickte zum Wohnzimmer.
 

“Das glaube ich dir gerne”, raunte er und drückte sie sanft an sich. Er hatte das Gefühl, dass er sie einfach halten musste, damit er ihr Halt geben konnte. Ihr zeigen, dass er für sie da war. Sanft lehnte sie sich auch an ihn und schloss kurz die Augen. Es war schön, dass er sie so im Arm hielt.
 

Eine Weile blieben die Beiden in der innigen Umarmung. Sie lauschten einfach der Atmung des Anderen und genossen die Nähe zueinander sehr. Maron fühlte sich bei ihm wohl und geborgen. So als wäre sie zu Hause angekommen. So fühlte sie sich damals bei ihren Eltern auch. “Weißt du... seit dem habe ich nie jemanden an mich heran gelassen. Schon gar keinen Mann... aber... du...”
 

“Ja? Was ist mit mir?”, fragte er mit einer hochgezogenen Augenbraue nach.
 

“Du hast mich berührt... anfangs zur Weißglut gebracht... aber ich hatte dich irgendwie immer im Kopf”, erklärte sie flüsternd. Fast so als hätte sie Angst, dass Kenji davon etwas mitbekommen könnte.
 

“Oh... das ist doch etwas Gutes oder?”, hakte er nach und sie nickte schüchtern.
 

“Schon... und doch... ich weiß nicht, ob du... oder eben Kenji... damit klar kommen würdet...”, sprach sie weiter und seufzte. Kurz runzelte er die Stirn, ehe er sie fassungslos anblickte und seine nächsten Worte wählte.
 

“Jetzt sag mir bitte nicht, dass du mich deshalb auf Abstand gehalten hast...”, sprach er seinen Gedanken aus, nachdem er ihre Ausführung hörte.

Unerwartete Reaktion

“Ähm...”, kam es ihr ertappt über die Lippen und sie senkte den Blick. Sie konnte ihn dabei einfach nicht ansehen. Ihre Angst, er könnte nun nichts mehr von ihr wollen, war nun viel präsenter denn je. Unsicherheit machte sich in ihr breit. Er hatte nicht sonderlich viel zu erkennen gegeben, ob er damit leben könnte, dass sie bereits einen Sohn hatte.
 

Ein Lachen ertönte in ihren Ohren. Diese Geste verwirrte sie sehr. Deshalb blickte sie verwundert zu ihm auf. Blinzelnd versuchte sie zu erkennen, warum Chiaki lachte, doch sie konnte es nicht sagen. Mit schnell klopfendem Herz schluckte sie schwer. “Was ist?”, fragte sie unsicher nach.
 

“Oh Maron...”, schmunzelte er leicht und lehnte seine Stirn an ihre. Perplex riss sie ihre Augen auf. “Als ob mich ein Kind, nein... dein Kind stören könnte. Kenji ist ein toller Junge, wenn auch etwas verspielt... erinnert mich voll an mich”, grinste er sie leicht an und drückte sie liebevoll an sich.
 

“Was?”, entkam es ihr und sie starrte ihn mit großen Augen an. Das gesagt konnte sie nicht wirklich verarbeiten, da sie ihren Ohren nicht traute.
 

“Kenji ist ein toller Junge... du hast ihn sehr gut erzogen”, sprach Chiaki und lächelte sie an. “Er ist... so wie ich damals in seinem Alter. Deshalb verstehen wir uns wohl ein wenig.”
 

“Aber... ich kennt euch doch gar nicht”, brachte sie unsicher hervor und kurz überlegte er.
 

“Stimmt”, nickte er und sah ins Wohnzimmer. “Aber unser Gespräch war toll... und ich würde ihn gerne besser kennen lernen... genau wie dich.”
 

“Du... hast echt... kein Problem damit...”
 

“Dass du ein Kind hast?”, unterbrach er sie und unsicher nickte sie. “Nein... das stört mich nicht. Schließlich kann ich nicht erwarten, dass eine solch hübsche und bezaubernde 26-jährige noch komplett unberührt ist.”
 

“Chiaki... du Idiot”, schimpfte sie und schlug spielerisch gegen seine Brust.
 

“Was denn? Es stimmt doch”, lachte er leise und sah sie nun etwas ernster an. “Mit solch einem kleinen Mann als Konkurrenten komme ich klar. Sofern du den Versuch auch wagen willst.”
 

“Versuch?”, hakte sie nach, da sie nicht ganz verstand, was er gerade von sich gegeben hatte.
 

“Naja... eine Beziehung mit mir.”
 

“Be...ziehung?”, stockte Maron und schluckte schwerer.
 

“Nur... wenn du dazu bereit bist”, wiederholte er seine Worte, denn er würde sie zu nichts zwingen. Das war einfach nicht seine Art.
 

“Ich... weiß nicht, ob...”, begann sie und kurz wurden seine Augen traurig. Doch er atmete einmal durch und lächelte.
 

“Entscheide es nicht sofort... wir... könnten einfach als Freunde beginnen und sehen... wohin das eben hinführt”, schlug er stattdessen vor und hoffte, dass sie erkannte, dass es ihm ernst war.
 

“Als... Freunde... aber wir hatten doch... schon...”, entkam es ihren Lippen und sie wurde knallrot im Gesicht.
 

“Maron... die Anziehung zwischen uns hatte uns übermannt... ich schwöre dir, ich werde dir nicht mehr näher kommen, wenn du das nicht willst... ich will wirklich nur eine Chance... dir zu zeigen, dass ich es ernst meine, denn ich liebe dich”, erklärte er direkt und kurz stockte ihr der Atem.
 

Solche Worte hatte sie nicht von ihm erwartet und dieses Entgegenkommen war genauso neu für sie. Sie wusste nicht mehr, was sie denken sollte. Doch sie wusste genau, was ihr Herz ihr sagte. Einen Moment schloss sie ihre Augen und wollte ihm gerade antworten, aber ihr Sohn unterbrach sie.
 

“Aki, kannst du mir helfen?”, rief Kenji aus dem Wohnzimmer. Kurz wollte Chiaki nicht reagieren, jedoch wollte er auch Maron etwas Freiraum geben.
 

“Ich komme rüber”, meinte er und hörte den Kleinen schon jubeln. Der Junge war einfach nur großartig. Chiaki sah zu Maron und lächelte sie kurz an, ehe er folgendes sagte: “Falls du noch einen Kaffee oder Cappuccino willst, bediene dich einfach... fühl dich wie daheim.”
 

Verwundert sah sie dem Blauhaarigen nach, denn er war aufgestanden und zum Wohnzimmer gegangen. Direkt setzte er sich neben Kenji und sah kurz zum Fernseher, eher er lächelte und mit dem Jungen zusammen das Level anging. Dabei gab er ihm Tipps und lächelte immer wieder. Mit strahlenden Kinderaugen verfolgte Kenji das Geschehene und staunte über das Geschick des jungen Mannes.
 

Maron fühlte sich wie erstarrt, doch schon bald kam Leben in sie und sie ging zum Türrahmen, um nach ihrem Sohn zu sehen. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, denn die beiden Jungs kamen wirklich sehr gut mit einander aus. Es war ein harmonisches Bild, sie so zu sehen. Zufrieden seufzte sie und nippte an ihrem Becher. Es war das erste Mal, dass sie Chiaki so losgelöst sah. Er lachte und machte Späße, ganz ungezwungen und von sich aus.
 

Ob das der wahre Chiaki ist?, fragte sie sich selbst und erwischte sich dabei, wie sie ihn bewunderte und fast schon anschmachtete. Ist gut, Maron... ja du stehst irgendwie auf ihn... ja er ist heiß und verdammt nochmal gut im Bett. Aber reicht das aus? Kann er wirklich damit umgehen? Was, wenn er alles über mich erfährt... wird er dennoch mich so ansehen wie vorhin? Wird er mit erneut ein solches Liebesgeständnis machen können? Die Zweifel in ihrem Inneren wurden immer lauter und verunsicherten sie.
 

“Komm zu uns”, riss sie Chiakis Stimme aus den Gedanken. Blinzelnd blickte sie zu ihnen.
 

“Oh ja... komm auch dazu, Mama”, strahlte Kenji sie an. Bei diesem Lächeln konnte sie nicht widerstehen. Daher kam sie näher und setzte sich unbewusst neben Chiaki. Leicht war er davon verwirrt, aber er lächelte und genoss einfach ihre Nähe. Eine Antwort auf seine vorherigen Worte konnte auch noch warten. Er würde einfach die Augenblicke auskosten, die er mit ihnen beiden verbringen durfte. Vor allem aber mit ihr.
 

Die Zeit verging fast wie im Fluge, ohne dass sie alle drei bemerkten, wie spät es wurde. Kenji war im Spiel vertieft und Chiaki half ihm bei den schwierigeren Passagen. Aber auch Maron spielt ein, zwei oder gar mehr Runden mit den Jungs mit. Es war irgendwie angenehm einfach mal Spaß zusammen zu haben. Erst als Kenjis Magen knurrte, blinzelten die Erwachsenen und sahen zu dem Jungen.
 

“Ich habe Hunger, Mama”, jammerte der Junge auch schon, weshalb Maron leicht schmunzelten musste. Ihr Blick fiel auf die Uhr und sofort weiteten sich ihre Augen.
 

“Ach du... es ist schon fast Abend”, entkam es ihr und nun war auch Chiaki überrascht.
 

“Oh... das habe ich gar nicht bemerkt”, meinte er und blickte zu Kenji, der wirklich immer weiter jammerte. Leise lachte er und sah zu Maron. “Ist er immer so?”, fragte er und sie nickte nur und erhob sich.
 

“Mama... bitte... ich brauche dringend etwas zu essen”, sprach der Kleine theatralisch aus und Chiaki lachte.
 

“Ich glaube, da steht noch ein leckerer Kuchen in der Küche”, meinte der Arzt und Maron zog eine Augenbraue hoch. Er hatte doch nicht etwa vor ihrem Sohn was Süßes an zu drehen? Doch bevor sie etwas dagegen sagen konnte, sprang Kenji schon voller Begeisterung herum.
 

“Oh ja, bitte, bitte... dürfen wir den Kuchen essen?”, strahlte er seine Mama an und leise seufzte sie.
 

“Ausnahmsweise, Kenji... aber dafür nach dem Abendessen kein Nachtisch mehr”, meinte sie etwas strenger. Kurz zog der Junge einen Schmollmund, doch nickte er schließlich.
 

“Aber dafür jetzt ein grooooooooooooßes Stück”, grinste er kindlich und rannte schon zur Küche, wo der Kuchen stand.
 

Sowohl Maron als auch Chiaki sahen ihm mit großen Augen nach. Danach blickten sie sich gegenseitig an und lachten los. Kenji war wirklich ein aufgewecktes kleines Kerlchen und liebte Süßes über alles. “Entschuldige... ich habe vergessen, dass er erst was Richtiges essen sollte”, meinte er, da er seinen Fehler bemerkte. Doch Maron winkte ab und lächelte.
 

“Alles gut, Chiaki... normalerweise bekommt er nur am Abend etwas, aber es ist Wochenende, also alles gut”, sprach sie sanft aus und er nickte.
 

“Kommt ihr endlich mal?”, hörten sie Kenjis ungeduldige Stimme und beide schmunzelten erneut.
 

“Wir sollten ihm sein großes Stück geben”, meinte Chiaki und Maron nickte zustimmend.
 

Zusammen gingen sie in die Küche und schnell nahm Chiaki ein Messer, um es Maron in die Hand zu drücken. Sie kicherte leise und schnitt die Tarte schließlich an. Sie machte wie üblich 8 Stücke. In der Zwischenzeit holte Chiaki drei Teller und sah zu Kenji. “Milch oder Kakao?”, fragte er ihn.
 

“Was ist denn das für eine Frage?”, fragte Kenji fast schon beleidigt. Kurz blinzelte Chiaki und ehe Maron ihren Sohn tadeln konnte, nickte der Blauhaarige.
 

“Stimmt... nichts geht über Kakao”, erklärte er und machte Kenji fix einen.
 

“Kenji, sei bitte nicht so frech”, bat Maron ihren Sohn und streichelte ihm durch die Haare. Doch Chiaki schien das nichts aus zu machen.
 

“Ich versuche es... aber die Frage war doch nicht ernst gemeint... wer will denn keinen Kakao”, meinte der 6-jährige voller Überzeugung.
 

“Da muss ich ihm sogar zustimmen”, grinste Chiaki und stellte dem Jungen den Becher hin. Ohne lange zu überlegen machte er Maron auch noch einen Cappuccino und lächelte. Sie war ein wenig baff von dieser Aussage. Es schien so, als würden die Jungs sich wirklich gut verstehen.
 

Erfreut begann sie damit ihr Stück zu essen und dankte leise für den frischen Cappuccino. Lächelnd nickte der Ältere und kostete nun auch von dem Kuchen. Sogleich bekam er größere Augen und seufzte leise. Unsicher blickte sie zu ihm rüber, doch erkannte sie an seinem Blick, dass es ihm schmeckte. “Köstlich... hatte schon länger keinen Schokoladenkuchen”, meinte er gleich ehrlich.
 

“WAS?!”, rief Kenji entgeistert aus. “Das ist doch der beste Kuchen auf der Welt!”, plapperte er drauf los und nahm sich noch einen Bissen. Mit vollem Mund sprach er weiter: “Besonders der von Mama.” Bei diesen Worten strahlte er sie an und sie konnte ihm noch nicht mal böse sein, dass er mit vollem Mund sprach.
 

“Sowas... deine Mama kann tatsächlich sehr gut backen”, lobte Chiaki und Kenji machte sich vor Stolz groß. Sogleich schluckte er seinen Bissen und grinste.
 

“Und kochen!”, meinte er strahlend und Maron wurde rot.
 

“Oh... was kocht sie denn immer leckeres?”, fragte Chiaki nach. So als wäre Maron gar nicht da, unterhielt er sich mit dem Jungen.
 

“Am besten.... gebratenen Reis und Gatin”, strahlte er und kurz blinzelte der Arzt.
 

“Es heißt immer noch Gratin, Kenji”, korrigierte sie ihren Sohn und der Kleine lachte leise.
 

“Aber Gatin klingt lustiger”, meinte er belustig und trank seinen Kakao. Auch Chiaki lachte leise und nickte.
 

“Stimmt, Gatin klingt lustiger”, meinte er zustimmend und grinste. “Soll ich dir was verraten, Keji?” Der Junge nickte sofort und sah erwartungsvoll zu Chiaki rüber. Maron blinzelte leicht und war sich nicht sicher, ob sie das auch hören wollte. “Als ich so klein war wie, habe ich es auch immer Gatin genannt... es ist mein Lieblingsgericht.”
 

“Wirklich?”, fragte Kenji und die Jungs unterhielten sich.
 

Marons Gedanken jedoch schweiften etwas ab. Mit einer solchen Offenheit hatte sie gar nicht gerechnet. Es schien so, als würde er seine Worte absolut ernst meinen und sie hatte ihn noch hinterfragt. Ein wenig kam sie sich dumm vor, doch mit den Jahren wurde sie einfach zu vorsichtig. Immerhin musste sie auch an Kenji denken und nicht nur an sich.
 

“Mama?”, riss der Junge sie aus ihren Gedanken.
 

“Hm?”, fragte sie ganz verwirrt.
 

“Darf ich noch etwas mit Aki spielen?”, stellte er erneut die Frage, die sie wohl überhört hatte.
 

“Oh... ich weiß nicht”, begann sie und sah unsicher zu Chiaki, doch er nickte nur, denn der Kleine würde ihn nicht stören. Schließlich hätte er so oder so den freien Tag mit Zocken verbracht. “Nun... da Chiaki nichts dagegen hat... ich koche in der Zeit etwas Leckeres für uns und ihr kommt dann in einer Stunde rüber?”, schlug sie vor und sie konnte schwören, dass beide Augenpaare geglitzert hatten.
 

“Gatin?”, kam es von beiden Jungs zeitgleich. Kurz blinzelte sie, ehe sie leise kicherte und nickte.
 

“Gerne... alles für euer Wohl”, amüsierte sie sich und hörte nur ein Jubelschrei. Ein Highfive folgte diesem und ein Lächeln lag auf ihren Lippen. Die Beiden schienen sich ziemlich einig zu sein. Es freute sie, denn so bekam Kenji ein wenig mehr Aufmerksamkeit als sonst.
 

“Also bis in einer Stunde, Mama”, meinte der Kleine, drückte sie noch einmal und lief schon ins Wohnzimmer.
 

Schmunzelnd sah sie ihm nach und sah zu Chiaki. “Falls er doch zu...”, wollte sie ihn wissen lassen, aber er winkte mitten im Satz ab. Scheinbar ahnte er, was sie ihm sagen wollte.
 

“Kenji ist nicht anstrengend... er ist liebenswert, genau wie du”, erklärte der Blauhaarige und prompt wurde sie knallrot im Gesicht. Dass er so offen mit seinen Worten Komplimente verteilte, verwirrte sie immer wieder auf das Neue. Doch sie nickte schließlich. Ihr Blick fiel auf die Uhr.
 

“Seit gegen 19 Uhr bei mir, dann ist das ‘Gatin’ fertig”, meinte sie lächelnd und er grinste leicht.
 

“Wird gemacht, Maron”, lächelte er sie an und ging nun zu Kenji rüber.
 

Einen Moment beobachtete sie die Beiden und musste feststellen, dass sie voll in ihrem Element waren. Das war wohl wirklich ein typisches Männerding. Leise kicherte sie, da ihr Sohn sich fast schon zu erwachsen benahm, wobei er immer noch kindlich auf verlieren reagierte. Lächelnd ließ sie die Zwei alleine, trank ihren Cappuccino aus und räumte das Geschirr ab. Sie wollte nur ungern es hier unordentlich lassen.
 

Erst danach ging sie in den Flur, zog sich ihre Ballerinas wieder an und verließ leise die Wohnung. Mit ihrem eigenen Schlüssel betrat sie ihre und schloss die Tür hinter sich. Sofort musste sie lachen, da sie all die Zeit nicht gemerkt hatte, wer neben ihr wohnte. Nun ergab vieles einen Sinn. Vor allem aber Sakuras fürsorgliche Art. Wenn Chiaki seit der Mittelschule schon in dieser Wohnung lebt, achtete sie sicher schon seitdem auf ihn. Das war irgendwie schön zu hören, dass er nicht ganz so alleine hier war.
 

Um den Jungs eine Freude zu machen, würde sie sich nun um das Kochen kümmern. Immerhin würden sie sicher sehr hungrig sein, sobald sie fertig wären mit dem Spielen. Summend begann sie damit alles zurecht zu machen. Erst die Kartoffeln schälen, sie danach in Scheiben schneiden und die Auflaufform holen. Kurz überlegte sie und würde auch noch Karotten und etwas Fleisch dazwischen legen. Sie besah sich ihren Kühlschrank und entdeckte noch etwas Speck.
 

“Perfekt”, kicherte sie und machte sie an die Arbeit die Kartoffelscheiben mit den Karottenscheiben abwechselnd zu drapieren. Den Speck würfelte sie und verteilte ihn so in der Form. Hinzu kamen etwas Sahne und Milch, ebenso auch einige Gewürze, wie Salz und Pfeffer. Darüber rieb sie eine ordentliche Portion Käse und lächelte. Sogleich machte sie auch wieder den Ofen an. Während dieser vorheizte, würde sie die Küche aufräumen und die Tarte rüber zu Sakura bringen.
 

Da sie aber länger mit dem Aufräumen brauchte, beschloss sie bereits den Auflauf in den Ofen zu schieben. Den Herd stellte sie vorsichtshalber auch ein, dass er nach guten 45 Minuten ausgehen würde. Die Resthitze würde diesen gut fertig garen. Mit einem zufriedenen Lächeln nahm sie den Teller mit der Schokoladentarte und ging damit in den Flur. Schnell zog sie ihre Schuhe an und nahm ihren Schlüssel mit, ehe sie zu Sakura rüber ging.
 

An der Tür angekommen, klingelte Maron auch schon. Lange warten musste sie nicht, denn Sakura öffnete direkt. “Oh, hallo Maron”, grüßte die ältere Dame sogleich und lächelte die Braunhaarige sanft an, während sie diese hinein ließ. Sakura mochte es nicht zwischen Tür und Angel zu sprechen. Vor allem aber mussten nicht alle Nachbarn ein mögliches Gespräch nicht mitbekommen.
 

“Hallo, Sakura, entschuldige, dass ich um die Zeit störe.”
 

“Du störst uns doch nicht. Was kann ich für dich tun?”, fragte sie direkt.
 

“Ich habe heute etwas gebacken und dachte, ich mache für euch auch eine Portion”, verkündete Maron fröhlich.
 

“Das ist aber lieb. Danke, Maron”, lächelte Sakura und stutze kurz. “Du bist heute so fröhlich. Hat das einen Grund?”, wollte sie direkt wissen.
 

“Nun... ja...”, begann Maron und überlegte, was sie sagen sollte. Sie konnte doch unmöglich Chiaki als Grund angeben, auch wenn es der Wahrheit entsprach. “Ich habe deinen Rat befolgt”, sagte sie schließlich. Sie würde einen Teil erzählen, aber nur den kleineren, da sie immer noch nicht wusste, was das zwischen ihr und ihm war.
 

“Meinen Rat?”, hakte die ältere Frau nach.
 

“Mhm”, stimmte sie ihr zu und lächelte. “Ich habe Chiaki wegen der Kette gefragt”, erklärte sie weiter und nun wurden Sakuras Augen größer.
 

“Und? Kannst du auch mit seiner Antwort etwas anfangen?”, fragte Sakura vorsichtiger nach.
 

“Ehrlich gesagt... kann ich das wirklich, obwohl es immer noch surreal klingt. Aber ich denke... ich möchte dem auf den Grund gehen, warum er so ist, wie er ist”, sprach Maron aus und lächelte ehrlich.
 

“Das freut mich sehr”, hauchte Sakura und überlegte einen Moment. Sie wollte Marons Vertrauen nicht auf das Spiel setzten, aber sie wollte sie nicht mehr belügen. “Um ehrlich zu sein... kenne ich ihn nun schon seit 10 Jahren. Ich weiß, ich hätte es dir vorher sagen sollen, aber...”
 

“Schon gut, Sakura... ich weiß, dass ihr euch kennt”, unterbrach die Braunhaarige. “Ich bin dir deshalb nicht böse, keine Sorge. Ich glaube... es war sogar gut, denn so konnte ich objektiv sein und in Ruhe über alles nachdenken.”
 

Mit immer größer werdenden Augen sah Sakura ihre Gegenüber an. Dass sie das wusste, überraschte die Ältere sehr. “Seit wann... weißt du es?”, fragte sie vorsichtig nach.
 

“Seit einiger Zeit, denke ich mal”, grübelte die Jüngere kurz nach. “Egal... auf alle Fälle habe ich mich mit ihm während der 36ger Schicht unterhalten und da... wurde das auch angesprochen.”
 

“Oh... ich wollte nicht lügen oder es verschweigen, aber ich wollte dich auch nicht beeinflussen”, erklärte Sakura ihre Beweggründe. Ihr war es wichtig, dass Maron das auch wusste.
 

“Das dachte ich mir schon... deshalb bin ich dir auch nicht böse. Genauso wie Yamato. Er hatte mir auch nicht erzählt, dass er mit Chiaki so gut befreundet ist... erst als wir in der Chirurgie ausgeholfen hatten, habe ich das bemerkt”, schmunzelte Maron leicht und Sakura lächelte.
 

“Ja, sie kennen sich aus der Schulzeit und da Chiaki alleine lebte... schauen wir immer wieder mal nach ihm”, erklärte die Ältere und Maron nickte.
 

“Das ist schön und praktisch, wenn er nebenan wohnt”, zwinkerte nun die Braunhaare und Sakura bekam erneut große Augen über diese Aussage.
 

“Oh... seid ihr euch begegnet?”, schmunzelte die Ältere nun und Maron lachte leise.
 

“Könnte man so sagen... ich habe nie wirklich auf andere Namensschilder geachtet.”
 

“Ich nehme an, er auch nicht”, lachte Sakura und da konnte Maron ihr nur zustimmen. Diese Vermutung hatte sie auch schon aufgestellt.
 

“Oh ich sollte rüber, ich habe noch ein Gratin im Ofen”, bemerkte die Braunhaarige und Sakura nickte. Schließlich sollte das Essen nicht anbrennen.
 

“Dann aber schnell und danke für den Kuchen, da werden sie sich drüber freuen”, kicherte die Ältere.
 

Die Damen verabschiedeten sich und Maron ging wieder rüber in ihre Wohnung, um nach dem Essen zu sehen und auf die Jungs zu warten. Sie war schon gespannt, ob sie auch zeitig rüber kommen würden oder ob sie sie holen müsste.

Fast wie eine Familie?!

Als Maron zurück in ihrer Wohnung war, konnte sie sehen, dass sie noch Zeit hatte den Tisch zu decken, bevor der Ofen sich ausstellen würde. Deshalb holte sie erst zwei Teller, ehe sie sich daran erinnerte, dass sie heute doch zu dritt essen würden. Schnell nahm sie noch einen dritten Teller und stellte ihn ebenso auf den Tisch. Das Besteck zog sie nun auch heraus und verteilte dieses.
 

Gerade in dem Moment hörte sie das Piepen, dass der Ofen sich ausgemacht hatte. Etwas würde sie das Gratin noch drinnen lassen. Sie nutzte noch Zeit bis die Jungs da wären, um etwas zu trinken aus der kleinen Abstellkammer zu holen. Sie hatte Saft, Wasser, aber auch Limonade da. Da sie nicht genau wusste, was er gerne trank, natürlich außer Kaffee. Einen Untersetzter für das Gratin stellte sie in die Mitte des Tisches und überlegte, ob sie noch etwas vergessen hatte.
 

Doch weit kam sie nicht, da es an der Wohnungstür bereits klingelte. Mit einem Lächeln ging zur Tür, um diese zu öffnen. Sofort umarmte Kenji seine Mama und sie streichelte ihm durch die Haare. “Ihr kommt genau rechtzeitig”, erklärte sie und sah nun auf zu Chiaki.
 

“Und ich dachte schon, wir wären zu spät dran”, meinte er verlegen und blieb unschlüssig an Ort und Stelle stehen.
 

Maron schritt beiseite, damit Kenji an ihr vorbei rauschen konnte. Kurz sah sie ihm nach und war froh, dass er gleich ins Bad lief, um sich die Hände zu waschen. Sie blickte wieder zu ihrem Gast und lächelte. “Komm rein oder willst du vor der Tür warten?”, fragte sie etwas amüsiert.
 

Bei dieser Neckerei schmunzelte er leicht und trat schließlich hinein in ihre Wohnung. “Ich war mir nicht sicher, ob du mich wirklich dabei haben wolltest... immerhin... stehen wir noch in der Schwebe”, erklärte er ehrlich.
 

“Gib mir etwas Zeit, Chiaki... all das verwirrt mich noch”, gestand sie, aber sie trug ein ehrliches Lächeln auf den Lippen.
 

“Einverstanden... ich werde warten... und bis dahin... sind wir ein Team und Freunde?”, fragte er, da er es lieber genau wusste, wie er mit ihr umgehen sollte.
 

“Ich würde sagen... wir sind ein sehr gutes Team und sehr gute Freunde”, sprach sie lächelnd aus und leicht stellte sie sich auf die Zehenspitzen. Sanft berührten ihre Lippen seine Wange und er lächelte sie an.
 

“Das stimmt... also nimm dir die Zeit, die du brauchst... ich werde warten”, wisperte er sanft und streichelte über ihre Wange. Sie nahm seine Hand und führte ihn hinein.
 

“Willkommen in meiner kleinen bescheidenen Welt”, lächelte sie ihn an und sah sich kurz um. Die Wohnung schien identisch wie seine eigene zu sein, nur dass es hier größer und wohl auch heller war. Das lag bestimmt daran, dass Chiaki alleine lebte und hauptsächlich für sich war.
 

“Es ist sehr schön hier, Maron”, bewunderte er die Atmosphäre und sie wurde leicht verlegen.
 

“Danke... das Bad ist dort drüben”, erklärte sie und er nickte ihr zu. Da er von Berufswegen sehr auf Reinlichkeit achtete, war das für ihn eine natürliche Handlung.
 

Kenji rauschte mit einem strahlenden Lächeln an den Beiden vorbei. So schnell konnte Maron gar nicht gucken, da saß er schon erwartungsvoll auf seinem Stuhl. Doch sie wollte sich ebenso die Hände waschen, ehe sie den Auflauf heraus holen würde. Chiaki setzte sich zu Kenji an den Tisch und schmunzelte, als der Kleine schon nach dem Apfelsaft griff. Da er etwas Probleme hatten die Flasche zu öffnen, half ihm Chiaki einfach. Es war eine einfache Geste, die ihm mit einem Lächeln gedankt wurde.
 

Nur zu deutlich merkte er, dass Kenji diese Freundlichkeit von seiner Mutter hatte. Sie hatte ihn sehr gut erzogen, das musste er zu geben. Es fühlte sich gut an mit ihnen zusammen zu sitzen. Fast so als wäre er zu Hause angekommen. Es ist faszinierend, wie sie in mir dieses Gefühl hervorholen., dachte er und blinzelte, als Maron ihm bereits ein Stück vom Gratin auffüllte. Er hatte gar nicht mitbekommen, wie sie diese angeschnitten hatte. “Danke”, sprach er daher etwas überrascht aus.
 

“Jederzeit”, sprach sie aus und lächelte ihren Gast an. Es war ungewöhnlich still bei dem Essen, aber das störte keinen von ihnen. Diese Stille war angenehm und vermittelte das Gefühl von Geborgenheit.
 

“Darf ich noch ein Stück, Mama?”, fragte Kenji und unterbrach damit die Stille.
 

“Aber klar”, lächelte sie den Kleinen an und gab ihm noch eine Portion. Es freute sie immer, dass er gut aß, damit würde er groß und kräftig werden. “Du auch noch eines?”, wandt sie sich an Chiaki.
 

“Gerne... es ist unglaublich lecker. Mir gefällt die Variation”, sprach der Blauhaarige ehrlich.
 

“Nur Kartoffeln werden auf Dauer langweilig... deshalb wechsle ich ab”, erklärte Maron und kurz blinzelte er.
 

“Habt ihr oft Gratin?”, wollte er wissen.
 

“Am liebsten jeden Tag”, antwortete Kenji glucksend. Leise lachte Chiaki und nickte zustimmend.
 

“Das wäre ein Traum”, grinste er breiter und Maron seufzte leise. Beide Jungs waren sich hier scheinbar einig. Doch einen Moment überlegte Maron, ehe ihr etwas einfiel.
 

“Es reicht, wenn wir ihn einmal die Woche machen... immerhin magst du auch gebratenen Reis mit Gemüse”, meinte sie offen und sah ihren Sohn an.
 

Sie konnte genau sehen, wie es in seinem kleinen Köpfchen ratterte. Da hatte sie ihn in eine Zwickmühle gebracht. Verwundert sah Chiaki zu Kenji und blinzelte als dieser grinste. “Dann eben abwechselnd”, beschloss der Kleine und Maron sah ihn mit großen Augen an. Auf solch eine Antwort war sie absolut nicht gefasst.
 

“Oh... das wird aber sehr einseitig werden”, amüsierte sich Chiaki leise und Kenji zuckte mit den Schultern. “Man sollte abwechslungsreich essen”, erklärte der Ältere nun. Auch wenn er selbst das eher weniger tat.
 

“Wieso?”, fragte Kenji nach und Chiaki nahm sich die Zeit, dem Jungen das zu erklären. Maron lächelte sanft und war froh, dass der Mann, in den sie sich irgendwie verliebt hatte, mit ihrem Sohn klar kam.
 

Ver...liebt? Habe ich mich tatsächlich in ihn verliebt?, fragte sie sich selbst und versank in ihren Gedanken. Sie hatte diese Gefühle noch nicht richtig einordnen können. Doch nun sah sie es immer deutlicher. Sie hatte sich in ihn verliebt und das noch gar nicht bemerkt. Deshalb habe ich dem Gefühl nach gegeben und... mit ihm... Mit roten Wangen trank sie schnell etwas, um sich ab zu lenken.
 

“Mama?”, wurde sie wieder von ihrem Sohn zurück in die Realität geholt.
 

“Was?”, fragte sie verwirrt. Er zog einen kleinen Schmollmund, weshalb sie sich direkt bei ihm entschuldigte. “Gomen, Kenji. Ich war in Gedanken”, gestand sie und verwundert sah Chiaki zu ihr.
 

“Ich wollte fragen, ob ich Aki noch mein Zimmer zeigen darf”, wiederholte Kenji seine Frage.
 

“Oh... ich... wenn Chiaki noch Zeit hat, kannst du das machen”, erklärte sie ihrem Sohn und sah zum Blauhaarigen. Augenblicklich wurde sie wieder etwas rot um die Nase.
 

“Ich habe heute nichts mehr vor”, meinte Chiaki ehrlich und würde sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen, etwas mehr Zeit mit dem Jungen zu verbringen.
 

“Hurra!”, rief der Kleine direkt aus und sprang schon vom Tisch auf. Er wollte schon in sein Zimmer, als er bemerkte, dass er noch nicht abgeräumt hatte. Schnell kam er zurück und stellte sein Geschirr auf die Arbeitsplatte.
 

So schnell konnten die beiden am Tisch nicht schauen, wie der kleine Junge ins Bad lief und dann in seinem Zimmer verschwand. Maran sah ihrem Sohn nach und danach zu Chiaki. Plötzlich lachten beide auf und er erhob sich. Auch er stellte den Teller zu Kenjis und lächelte Maron an. “Dann sehe ich mal nach Kenji”, meinte er lächelnd. Doch er ging zuerst ins Bad, um sich die Hände zu waschen.
 

Erst danach schritt er in das Zimmer, in dem Kenji zuvor verschwunden war. Maron sah ihm nach und schmunzelte etwas, als sie schon das Lachen ihres Sohnes hörte. Es erfüllte ihr Herz immer mit so viel Wärme und Liebe, sobald sie dieses hörte. Nun stand auch sie auf und räumte alles ab. Sie würde Chiaki noch etwas von dem Gratin mit Heim geben. So würde er am nächsten Tag etwas zu essen haben.
 

Summend stellte sie das Geschirr in die Spülmaschine und lächelte sanft, da das Lachen aus Kenjis Zimmer nicht verebbte. Es klang fröhlich und ausgelassen. Genauso wie es sich gehörte. Weiter säuberte sie die Küche und ließ noch eine Tasse Kaffee für Chiaki laufen. Für sich selbst machte sie einen Cappuccino und lächelte sanft. Da es plötzlich ruhig war, beschloss sie nach zu sehen.
 

Leise betrat sie das Zimmer und sah zuerst nur das herumliegende Spielzeug. Sie blickte sich um und blinzelte leicht. Chiaki und Kenji saßen nebeneinander auf dem Sitzkissen. Der Ältere hatte einen Arm um den Jüngeren gelegt und sie hatten wohl zusammen gelesen. Doch nun waren sie beide eingeschlafen. Schmunzelnd lehnte sie sich für einige Augenblicke an den Türrahmen.
 

Dieser Anblick war einfach perfekt in ihren Augen. Nach mehreren Minuten trat sie näher heran, nahm vorsichtig das Buch weg und stellte es in das Bücherregal zurück. Danach nahm sie eine leichte Decke und legte sie über die Beiden. Sie wollte keinen von ihnen wecken. Deshalb ließ sie die Jungs einfach schlafen. Leise ging sie wieder hinaus und nahm sich ein Buch, um etwas zu lesen. Auf diese Weise verbrachte sie einige Zeit und war voll und ganz in ihrem Roman versunken.
 

Sie war so sehr abgelenkt, dass sie nicht bemerkt hatte, dass Chiaki langsam ins Wohnzimmer trat. Er wurde vor einigen Momenten wach und war überrascht, dass er eingeschlafen war. Er hatte Kenji auf das Bett gelegt und ihn zu gedeckt. Erst danach wollte er nach Maron sehen. Da saß sie nun. Seine Erwählte Herzdame. Lächelnd kam er näher und musste feststellen, dass sie ihn absolut nicht bemerkt hatte.
 

Mittlerweile stand er bereits hinter ihr und überflog sie Zeilen. Es überraschte ihn, dass es einer dieser kitschigen Liebesromane war. Das schlimmste daran war, dass er diesen auch noch kannte. Kurz überlegte er, ehe er leicht grinste. “Dir ist schon klar, dass er das absolute Arschloch ist und sie sich trotzdem Hals über Kopf in ihn verknallt?”, fragte er, da sie noch am Anfang des Buches war.
 

“Was?!”, fragte sie komplett in Gedanken versunken. Sie sah zur Seite und bekam große Augen, da Chiaki genau neben ihr hockte. Wie konnte sie nicht mitbekommen haben, wie er zu ihr gekommen war.
 

“Der Typ in der Geschichte”, erklärte er grinsend und blickte direkt zu ihr.
 

“Oh... du... kennst es?”, fragte sie und hörte ein leises Seufzen von ihm. Verwundert richtete sie sich auf und klopfte neben sich auf das Sofa. Er folgte er stummen Einladung und nickte schließlich.
 

“Ich hatte Langeweile und das Buch war in Reichweite, also... habe ich es gelesen”, gestand er und fuhr mit der Hand durch seine Haare.
 

“So? Du meinst er ist ein Arsch?”, kicherte sie leise.
 

“Ein absolutes... erinnert mich ein wenig...”
 

“An dich?”, brachte sie seinen Gedanken zu Ende und er lachte leise. Direkt stimmte sie in sein Lachen mit ein. Sie war sich nicht sicher, was sie mehr verblüffte, dass er das Buch gelesen hatte oder er die Parallele zu sich selbst erkannte.
 

“Nun guck nicht so schockiert... ich weiß, dass ich oft wie einer wirke, aber das habe ich mir irgendwie angewöhnt”, zuckte er mit den Schultern und sah zu ihr.
 

“Selbstschutz ist das, was uns vor Leid erspart”, sagte sie einfach und erneut musste er feststellen, dass sie ihn genau verstand. Das mochte er sehr an ihr.
 

“Manchmal... ist es einfacher ein Arsch zu sein... aber bei der Liebe kann man das nicht auf Dauer”, erklärte er und nun blinzelte sie verwirrt. Für einen Moment war sie verwirrt, ob er nun von sich oder von ihrem Buch sprach. Wobei das bei beiden der Fall ist.
 

“Das stimmt... die Liebe ist eine gewaltige Macht. Und sie hat mehrere Formen und nicht nur die eine”, lächelte sie ihn sanft an und er nickte.
 

“Da hast du recht... es ist eine mächtige Waffe... doch sollte man sich auch richtig um sie kümmern.”
 

“Absolut... nicht zu viel... aber auch nicht zu wenig”, sprach sie lächelnd aus. Dem stimmte er mit einem Nicken zu.
 

“Hast du das Buch schon ganz gelesen?”, fragte er und sie grinste leicht.
 

“Einige Male schon”, erklärte sie direkt und er legte den Kopf schief.
 

“Liest du das Buch so gerne?”, fragte er nach und sie nickte. Sie mochte die Geschichte sehr und vor allem die Wandlung der Charaktere war unglaublich.
 

“Es ist eine schöne Liebesgeschichte und gibt einem die Hoffnung, dass sich jemand ändern kann.”
 

“Hmmm von der Seite habe ich es noch nie betrachtet”, überlegte er und lehnte sich leicht zurück. “Aber ich glaube, dass du damit recht hast. Jeder kann das... aber es gibt auch Veränderungen ins Negative”, sprach er nachdenklich aus.
 

“Stimmt... das gibt es leider auch”, entkam es ihr ohne, dass sie darüber näher nachgedacht hätte. Sie versank erneut in ihren Gedanken und musste einiges ordnen.
 

“Mein Vater ist das beste Beispiel”, seufzte er und riss sie damit aus ihrer Gedankenwelt.
 

“Wie?”, brachte sie heraus.
 

“Er hat sich so stark verändert... auch wenn er ein großartiger Arzt ist, so hat er als Ehemann und Vater auf voller Linie versagt”, kam er auf den Punkt. Er hatte nicht bemerkt, wie sie in ihren Gedanken abgedriftet war. Dafür war Maron gerade sehr dankbar.
 

“Ich weiß nicht, was damals der Auslöser war, aber... wie wir beide gemerkt haben... jeder hat einen Grund, warum er so ist, wie er ist”, sprach sie nachdenklich aus und sah zu ihm. “Vielleicht hilft ein klärendes Gespräch?”
 

“Mit meinem Vater?”, fragte Chiaki skeptisch nach und hob eine Augenbraue hoch. “Ich glaube nicht, dass das was bringen würde. Er ist so... stur und eigensinnig.”
 

“Stur bist du aber auch”, schmunzelte sie und leise seufzte er. Da musste er ihr zustimmen. Er war genauso, wenn nicht sogar noch sturer als Kaiki.
 

“Stimmt... deshalb würde ich lieber nicht über private Dinge mit ihm reden.”
 

“Verstehe... aber wenn... du es möchtest... wäre ich für dich da, Chiaki... das weißt du hoffentlich”, sprach sie sanft aus. Denn egal, ob etwas aus ihnen werden würde oder nicht, sie wäre für ihn da als Freundin.
 

“Danke”, kam es mit einem schwachen Lächeln über seine Lippen. Aber er war noch lange nicht bereit mit seinem Vater zu sprechen.
 

Zu tief saß dieser Verrat, den Kaiki an seiner Frau begangen hatte. Das konnte Chiaki ihm nicht verzeihen. Auch wenn der Krankenhausleiter mittlerweile keine wechselnden Partnerinnen hatte, war sich Chiaki nicht sicher, ob im Geheimen doch die ein oder andere war. Wenn er ehrlich mit sich selbst war, dann wollte er das auch lieber nicht wissen. Solange beruflich sein Vater professionell bleiben würde, würde er auch weiter für ihn arbeiten. Anders wäre er sicher schon über alle Berge gewesen.
 

“Möchtest du noch etwas trinken?”, fragte Maron und holte ihn damit zurück in Realität.
 

“Mach dir keine Umstände”, meinte er und sie schmunzelte etwas über diese Aussage.
 

“Das wären keine”, lächelte sie ihn an. Dies überzeugte ihn schließlich und er bat um ein Wasser.
 

Das Buch legte Maron beiseite und holte ihrem Gast, aber auch sich selbst ein Wasser. Sie hatte zwei Gläser und eine Wasserflasche ins Wohnzimmer gebracht. Sie schenkte direkt ein und lächelte. Chiaki dankte ihr, als er das Glas entgegen nahm. Dabei berührten sich ihre Finger und beide schluckten. Dieses Kribbeln war allzu deutlich zu spüren. Es kostete ihm eine Menge Überwindung, um sie nicht direkt zu sich zu ziehen. Aber er wollte ihr die Zeit geben, die sie brauchte.
 

Während beide einige Schlucke zu sich genommen hatten, sprachen sie miteinander. Gegenseitig stellten sie sich einige Fragen und erkannten immer mehr Gemeinsamkeiten. Aber auch Dinge, die sie anders machten. Es war eine schöne Unterhaltung. Sie wussten beide nicht, wie lange sie so zusammen auf dem Sofa waren und über alles Mögliche gesprochen hatten, aber es war mitten in der Nacht, als beide gähnen mussten.
 

“Entschuldige...”, kam es von beiden und sie lachten leise.
 

“Ich glaube, wir sollten schlafen gehen”, schmunzelte Maron und er nickte sofort.
 

“Das denke ich auch”, stimmte er ihr zu und erhob sich. “Vielen lieben Dank für den schönen Tag... vor allem aber, dass du mir mit Kenji vertraut hast.”
 

“Ich muss dir danken, dass...”, sprach sie und er legte ihr eine Hand auf die Wange. Liebevoll streichelte er diese, ehe er seine Hand wieder entfernte.
 

“Nicht dafür... falls ihr etwas braucht, oder Kenji einfach mit der Konsole spielen will... kommt einfach rüber. Sakura sage ich, dass ihr jederzeit den Zweitschlüssel nutzen könnt, wenn ich mal nicht da bin.”
 

“Was?!”, entkam es ihr mit großen Augen.
 

“Ich habe nichts zu verbergen, Maron”, meinte er direkt. Sie war unfähig etwas anderes zu tun, als nur zu nicken. “Du hast mich verstanden... sehr gut... also bis spätestens Dienstag”, verabschiedete er sich nun von ihr.
 

Kurz war sie verwirrt, aber begriff schnell, dass er ihr die Zeit geben wollte, die sie zuvor von ihm erbat. Doch einfach so wollte sie ihn nicht gehen lasse, weshalb sie sein Handgelenk nahm und ihn damit zum Umdrehen zwang. “Bis bald”, wisperte sie und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihre Lippen sanft auf seine Wange zu drücken. Mehr traute sie sich nicht zu tun. Zu mindestens jetzt noch nicht.
 

Mit einem Lächeln auf den Lippen nickte er ihr zu und verließ schließlich die Wohnung, um in seine rüber zu gehen. Sein Blick wanderte zum Namensschild und er könnte sich immer noch dafür ohrfeigen, dass ihm das zuvor nicht aufgefallen war. Dabei müsste er den Namen auch unten an der Tür schon mal gesehen haben. Jedoch hatte er darauf nie geachtet. Das rächte sich natürlich.
 

Wobei es gar nicht so schlecht ist, dass ich es so erfahren habe., fasste er seinen Gedanken und schritt zu seiner Wohnungstür, um diese zu öffnen und darin zu verschwinden. Es war wirklich schon ziemlich spät, oder sollte man besser früh sagen. Er hatte sich doch glatt mit Maron verquatscht und Schwupps war es schon halb 5 Uhr morgens. Mit ihr vergesse ich alles andere., lachte er über sich selbst, während er sich für die Nacht umzog und ins Bett ging.
 

Doch zuvor prüfte er noch seinen Wecker und sein Handy. Bei der Nachricht, die er vor einigen Minuten bekommen haben müsste, schmunzelte er etwas und grinste. Schnell schrieb er eine Antwort und stieg ins Bett, um ein wenig Schlaf zu bekommen.

Ein gemeinsames Erlebnis

Die Nacht war für beide sehr kurz, doch Maron fühlte sich wundervoll, nachdem Kenji auch noch am frühen Morgen zu ihr gekrabbelt kam. Sie liebte es mit ihm zu kuscheln. So schliefen sie noch einmal zusammen ein. Etwa gegen 10 Uhr erwachte Kenji, löste sich von seiner Mama und kletterte leise heraus. Meist blieb er länger liegen, doch diesmal hatte er sich leise den Fernseher angemacht. Er liebte die Serien, die am Wochenende liefen. Deshalb sah er sich diese an, wann immer er konnte.
 

Gähnend streckte Maron sich und blinzelte gegen das Licht. Es war sehr hell gewesen, daher tastete sie nach ihrem Handy und blinzelte. “Oh... schon so spät”, murmelte sie und musste sich erneut strecken.
 

“Guten Morgen, Mama”, sagte Kenji glucksend und sie blickte zu ihm rüber.
 

“Bist du schon lange wach?”, wollte sie wissen.
 

“Noch nicht so lange”, kicherte er und sofort erhob sie sich, um zu ihm zu gelangen.
 

“Ich sagte dir doch, du sollst mich wecken”, meinte sie gleich, schnappte sich ihren Sohn und begann damit ihn ordentlich durch zu kitzeln.
 

Sofort lachte er los und strampelte fest, um seiner Mama zu entkommen. Doch es gab kein Entkommen für den Jungen, denn Maron kitzelte ihn weiter und lachte selbst dabei. Es war etwas, was sie gerne tat. Immerhin erfüllte das herrliche Kinderlachen den Raum und sogar die Wohnung. “Mama... ich gebe auf... ich gebe auf”, brachte er lachend hervor.
 

“Na gut”, grinste sie und ließ von ihm ab. Sie sah zu, wie er einmal tief durch atmete und leise kicherte. Er war einfach nur niedlich und genau das liebte sie an ihm besonders. “Was möchtest du heute Frühstücken?”
 

“Müsli”, strahlte er sie an und sie schmunzelte.
 

“Kommt sofort... schau weiter deine Sendung, mein Süßer”, entgegnete sie ihm und rappelte sich auf.
 

Nachdem Chiaki gegangen war, hatte sie sich keine Mühen gemacht, um in ihr Bett zu gehen. Viel lieber blieb sie auf dem Sofa und hatte es sich da gemütlich gemacht. Definitiv würde sie sich bald nach einem richtigen Bett umsehen. Es wird schließlich auch Zeit, dies zu tun. Später würde sie ihren Schlafplatz aufräumen, aber erstmal wollte sie Frühstück holen. In der Küche ließ sie den Kaffee für sich durchlaufen und machte das Müsli für ihren kleinen Schatz. Die Schüssel brachte sie direkt ins Wohnzimmer zu ihrem Sohn. Strahlend blickte er sie an und dankte artig.
 

“Lass es dir schmecken”, lächelte sie ihn an und ging zurück, um sich etwas Kleines zum Essen zu organisieren. Sie hatte sich noch nicht ganz an das japanische Frühstück gewöhnt, weshalb sie öfters auch mal Brötchen oder Toast aß. Aber diesmal nahm sie ein paar Reiscracker mit einem selbst gemachten Dipp. Das würde ihr genügen, bis sie später etwas mehr essen würden.
 

Damit und ihrem Kaffee gesellte sie sich wieder zu ihrem Sohn und lächelte. Da er die Cracker nebenbei auch noch naschte. Kenji kam wohl nach ihr, denn er war genau wie sie eine kleine Naschkatze. Während sie kaute, tastete sie nach ihrem Handy und grinste leicht, denn sie hatte wieder eine Nachricht von Chiaki. Nach dem Gespräch fühlte es sich so angenehm und vertraut an mit ihm zu schreiben. Sofort öffnete sie den Chatverlauf. Sie hatte gestern ihm noch geschrieben, kaum als er aus der Tür draußen war.
 

‘Vielen Dank für die schöne Zeit mit dir, Chiaki. Unser Gespräch hat mir sehr gefallen, vielleicht können wir das mal wieder wiederholen’, geschrieben gegen 4:33 Uhr von ihr.
 

‘Ich habe zu danken und wir wiederholen das definitiv. Ich will viel mehr Zeit mit euch beiden verbringen’, kam die Antwort nur wenige Minuten später. Kurz darauf folgte die nächste Nachricht von ihm. ‘Schlaf gut und melde dich sobald du Lust hast zu reden.’
 

Kurz überlegte sie, ob sie ihm schreiben sollte. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, während sie darauf antwortete: ‘Sorry, ich bin wohl schon ein gepennt... und vor kurzem erst wach geworden. Kenji und ich frühstücken gerade. Mal sehen, was er heute noch machen will.’
 

‘Guten Morgen oder eher Mittag... Frühstück klingt gut, so weit bin ich noch nicht... aber wenn ihr etwas unternehmen wollt und dabei Gesellschaft haben wollt, melde dich einfach’, kam seine Antwort nur wenige Momente später und leicht grinste sie dabei, als sie diese las.
 

“Wer hat denn geschrieben?”, fragte Kenji neugierig und kurz zuckte Maron zusammen.
 

“Oh... äh... weißt du... mit Chiaki...”, begann sie.
 

“Mit Aki?”, fragte er blinzelnd und legte den Kopf schief.
 

“Mhm... er ist der Arzt mit dem ich zusammen arbeite”, erklärte sie weiter und nun bekam der Junge große Augen. Seine Augen glitzerten sogleich und sie schmunzelte leicht.
 

“Darf ich öfters mit ihm spielen?”, fragte er. Über diese Aussage konnte Maron nicht anders als zu lachen.
 

“Wenn er Zeit hat und das möchte, gerne”, stimmte sie ihm zu und schmunzelte sofort über seine nächste Reaktion.
 

“YEEEEAAAAH!”, rief er aus und knuddelte sich an seine Mama heran. Da wurde es Maron bewusst, dass Kenji den Arzt wirklich mochte. Aber ihr war auch klar, dass ihr Sohn das eher aus der kindlichen Sicht sah.
 

“Was möchtest du heute denn noch machen?”, fragte sie ihn nach einer kleinen Weile. Der Kleine blickte zur Balkontür und strahlte danach seine Mama an.
 

“Raus... Spielplatz oder Park?”, schlug er gleich vor, denn es war schönes Wetter draußen.
 

“Oh... beides klingt wundervoll”, meinte sie und überlegte einen Moment. “Möchten wir Chiaki fragen, ob er mit uns mit kommen möchte?”
 

“Ja... unbedingt, Mama”, nickte er sofort und sie schmunzelte leicht, während sie in ihr Handy tippte.
 

“Mal sehen, ob er Lust hat mit uns raus zu gehen.”
 

Kaum hatte sie das ausgesprochen, schon sprang Kenji auf, brachte seine Schüssel in die Küche und rannte schon ins Bad. Schmunzelnd sah sie ihm nach und erhob sich. Gerade in dem Moment klingelte ihr Handy und sie blickte darauf. Chiaki wäre gerne dabei, nur würde er noch einige Minuten brauchen. Sofort antwortete sie ihm, dass er sich ruhig Zeit lassen konnte, da sie noch nicht angezogen waren.
 

Ihr Handy nahm sie mit in die Küche und ließ es auf der Ablage liegen, während sie das Geschirr in die Maschine ein räumte. Danach betrat sie das Bad und blinzelte, als Kenji sich an ihr vorbei zwängte und in sein Zimmer rannte. Er war wirklich aufgedreht, doch sie konnte ihm das nicht verübeln. Es freute sie, dass er so gut mit Chiaki aus kam und umgekehrt. Obwohl es ihr ein wenig Angst machte, denn wenn es nicht klappen sollte, würde nicht nur sie Chiaki verlieren, sondern auch ihr Sohn würde das.
 

Um keine trüben Gedanken zu zu lassen, stieg sie unter die Dusche und machte sich erst einmal frisch. Sie war es gewohnt die Badtür offen zu lassen, falls Kenji etwas brauchen würde. Jedoch konnte sie nicht ahnen, dass es diesmal besser gewesen wäre, diese ab zu schließen. Denn sie hörte nicht, dass es an der Tür geklingelt hatte. Kenji rannte schon zum Flur. Er fragte nach, wer es war und öffnete erst die Tür, nachdem er die Antwort bekommen hatte.
 

“Hallo, Kenji... seid ihr schon fertig?”, fragte Chiaki und schloss die Tür, nachdem er eingetreten war.
 

“Mama ist noch im Bad”, erklärte der Junge.
 

“Oh... dann spiel noch etwas im Zimmer, bis sie fertig ist”, schlug der Arzt dem Jüngeren vor. Kurz überlegte Kenji und nickte schließlich.
 

“Aber nicht ohne mich gehen”, meinte er und sofort versprach Chiaki, dass sie niemals ohne ihn raus gehen würden. Schmunzelnd sah er dem Jungen nach. Dieser war absolut einzigartig. Das konnte der Blauhaarige mittlerweile sagen.
 

Da Maron noch im Bad war, wollte er sie da nicht stören, deshalb wollte er ins Wohnzimmer gehen. Doch auf dem Weg dahin, konnte er die offene Badtür sehen. Seine Augen weiteten sich plötzlich und er schluckte schwerer. Er sah jedes einzelne Detail von ihrem Körper. Zwar wurde dieser von etwas Dampf und dem leicht milchigen Glas abgeschirmt, aber er kannte ihn. Unweigerlich erinnerte er sich an die gemeinsame Schicht, in der sie intim wurden.
 

Ein schweres Keuchen musste er unterdrücken, denn dieser Anblick machte ihn wirklich heiß. Zu gern wäre er nun zu ihr unter die Dusche gestiegen. Fuck... sie macht mich noch ganz irre... wie soll man diesem Körper nur widerstehen? Einen Augenblick gönnte er sich noch, bevor er sich dazu zwang seinen Blick ab zu wenden. Er wollte wirklich nicht starren und nicht als Lustmolch abgestempelt werden, doch die offene Tür lud ihn regelrecht dazu ein. Reiß dich zusammen!, mahnte er sich selbst und atmete einmal durch, während er ins Wohnzimmer ging.
 

Dort angekommen, wurde er erneut überrascht, denn auf dem Sofa waren ein Kissen und eine Decke. Er war ziemlich verwundert darüber und überlegte, ob sie kein Bett hatte oder gar kein Schlafzimmer. Aber weiter kam er nicht, da er Schritte hinter sich hörte. “Chiaki?”, entkam es Maron von den Lippen.
 

“Ja?”, fragte er nach und dreht sich um. Erneut an diesem Tag weiteten sich seine Augen, denn sie hatte nur ein Handtuch um ihren Körper geschlungen. “Wow”, hauchte er und schluckte schwerer bei dieser Aussicht.
 

“Du bist schon da?”, fragte sie verblüfft und schien komplett vergessen zu haben, dass sie nur im Handtuch bekleidet war.
 

“Nun... ich war... schon fertig und kam rüber...”, erklärte er und betrachtete sie von Kopf bis Fuß. Ihr Körper war einfach nur heiß und gegen diese Anziehung konnte er nichts tun.
 

“Und wie bist du rein?”
 

“Kenji... er hatte gefragt, wer da war und ließ mich dann rein”, antwortete er und blickte wieder auf zu ihr. Sein Blick blieb länger an ihren Kurven hängen, als es ihm lieb wäre.
 

“Wieso... schaust du... denn...”, fing sie an und blickte an sich herunter. Da begriff sie, warum er so starrte. Peinlich berührt schluckte sie und wurde schlagartig rot im Gesicht. “Oh... entschuldige... ich ziehe mich... schnell an... und wir können los”, stotterte sie vor sich hin und lief an ihm vorbei, um hinter einer Tür zu verschwinden.
 

Eigentlich wollte Chiaki noch etwas sagen, doch dazu kam er gar nicht. Sie war viel zu schnell verschwunden als das er es machen konnte. “Oh man”, murmelte er und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Er war sich sicher, dass Maron ihn fertig machen würde, denn sie forderte ihn wahrlich heraus. Jedoch schien sie das gar nicht zu merken, dass sie seine Beherrschung gegen Null sinken lässt.
 

Seufzend sah er nochmal zu der Tür, durch die sie soeben entschwunden war. Um sich ab zu lenken und auch zum Abkühlen, legte er die Sachen etwas zusammen. Er hatte keine Lust die ganze Zeit nur daran zu denken, wie nackt sie noch vor einigen Augenblicken war. Doch kam er nicht umhin, sich genau das immer wieder vor zu stellen. Viel zu gerne hätte er sie in einem solchen Moment einfach an sich gezogen und sie geküsst. Definitiv werde ich nicht lange durchhalten, hoffentlich... will sie auch eine Beziehung.
 

In Gedanken versunken hatte er nicht mit bekommen, dass Maron wieder zurück kam. Ihr Blick fiel natürlich auf das Sofa und ihn. Blinzelnd kam sie näher und atmete noch einmal durch. “Warte... ich nehme dir das ab”, sagte sie und sofort sah er zu ihr rüber.
 

“Kein Problem... wo soll es hin?”, wollte er wissen.
 

“Oh, ich...”, begann sie, aber sein Blick zeigte ihr deutlich, dass er sich nicht umstimmen ließ. Seufzend atmete sie aus und zeigte zu der Tür, aus der sie erst vor kurzem raus kam.
 

“Verstanden”, meinte er und brachte die Sachen rüber. Erneut wurde er überrascht, denn das Zimmer war nicht das, was er erwartet hatte.
 

“Ich... kam noch nicht dazu, ein neues Bett zu kaufen”, sprach sie hinter ihm an der Tür. Das war wirklich peinlich für sie, denn sie wollte eigentlich nicht, dass er diesen Raum so schnell zu Gesicht bekam.
 

“Keine Lust oder keine Zeit?”, fragte er nach.
 

“Eher keine Zeit”, kam es sofort von ihr. “Jedes Mal, sobald ich frei hatte, fuhr ich lieber mit Kenji in den Vergnügungspark oder zum Park.”
 

“Verständlich... das hätte ich wohl auch so gemacht”, schmunzelte Chiaki und kam direkt zu ihr zurück. “Und nun zu der Frage... wann wolltest du das Bett aussuchen?”
 

“Ähm... ehrlich gesagt... wollte ich morgen los, nachdem ich Kenji zur Schule gebracht habe”, beantwortete sie seine Frage direkt. Leise lachte sie und auch er musste lachen. Es dauerte ein wenig, bis sie aufhören konnten. Dabei begaben sie sich zurück zum Wohnzimmer.
 

“Wenn das so ist... und du Hilfe dabei brauchst... ich habe morgen noch nichts vor”, bot er ihr an und sie sah blinzelnd zu ihm. Denn sie hätte es nicht erwartet, dass er so etwas ‘Langweiliges’ machen wollte.
 

“Meinst du das Ernst?”, hakte sie nach und er nickte sofort.
 

“Klar... ein Bett ist für viele... unwichtig, aber ich denke, dass es der wichtigste Gegenstand in einer Wohnung ist. Neben der guten Küche natürlich”, meinte er und überrascht blinzelte sie. Diese Worte waren irgendwie nicht typisch für ihn. “Meine Mutter hatte damals gemeint, als sie mein neues Zimmer vor der Schule eingerichtet hatte, dass man sich in einem Bett wohlfühlen sollte. So wie in der Umarmung einer geliebten Person”, offenbarte er ihr und blickte dabei aus dem Fenster.
 

“Oh... dann sollte ich ihren Rat auch beherzigen”, hauchte sie sanft und überbrückte die Distanz. Ihr machte es nichts aus, dass er sie nicht angesehen hatte. Das war auch besser so, sonst hätte er ihre glasigen Augen gesehen. Sie schlang vorsichtig die Arme um ihn und drückte ihn sanft. “Danke... dass du diese Erinnerung mit mir geteilt hast”, wisperte sie an seiner Brust und spürte, wie er seinen Kopf an ihren lehnte und seine Arme um sie legte.
 

Dieser Augenblick war einfach traumhaft und Maron lauschte seinem Herzschlag. Es war perfekt. Auch wenn sie beide es nicht waren, doch zusammen... schienen sie das zu sein. Aber jeder Moment endete irgendwann einmal und somit auch dieser. “Komm, lassen wir Kenji nicht länger warten...”, holte er sie zurück in das Hier und Jetzt.
 

“Gute Idee, sonst müssen wir ihm noch Eis als Entschädigung geben”, schmunzelte sie und blickte zu ihm auf. Etwas war in seinen Augen, das sie leicht erschaudern ließ.
 

“Och ein Eis könnte uns dreien gut tun”, zwinkerte er leicht und prompt wurde Maron rot um die Nase. Es war unfassbar, wie einfach er sie aus dem Konzept bracht. Schwerer schluckte sie und nickte schließlich. Sie war gerade nicht fähig darauf zu reagieren und das bemerkte er sehr wohl.
 

Lächelnd beugte er sich leicht zu ihr und gab ihr einen zarten Kuss auf die Wange, ehe er sich löste und Richtung Kinderzimmer verschwand. Blinzelnd sah sie ihm nach und führte ihre Finger zu ihrer Wange, die er geküsst hatte. Dieses warme Gefühl, das sich in ihr ausbreitete, war unbeschreiblich. Fühlt es sich so an in einer... Beziehung mit ihm zu sein?, fragte sie sich und atmete tiefer durch. So schnell ihr dieser Gedanke kam, genauso schnell schüttelte sie diesen ab.
 

Sie ging in die Küche, um noch Kaffee in die ToGo Becher durch laufen zu lassen. Auf diese Weise könnten er und sie noch etwas wacher werden, während sie zum Park rüber gehen würden. Nur wenig später hörte sie schon Kinderfüße über den Boden laufen. Direkt wurde sie schon stürmisch umarmt und sie sah in das strahlende Gesicht ihres Sohnes. Automatisch streichelte sie durch seine Haare und lächelte.
 

“Ich bin so weit”, verkündete er und sie nickte.
 

“Ich auch”, meinte sie, verschloss noch den zweiten Becher und reichte Chiaki einen davon. Er war nur wenig später in die Küche gekommen als Kenji.
 

“Oh... danke”, kam es von ihm und er lächelte sie an. Eine solche Geste hatte er nicht erwartet, aber scheinbar war das für sie normal sich auch um ihn zu kümmern.
 

Gemeinsam betraten sie den Flur, zogen sich ihre Schuhe an und sicherheitshalber nahm Maron noch eine dünne Jacke für Kenji mit. Sie wollte nicht, dass er womöglich frieren könnte. Sie nahm noch ihre Handtasche und den Haustürschlüssel, bevor sie die Wohnung verließen. Während sie die Tür abschloss, lief Kenji bereits zum Fahrstuhl und drückte den Knopf. Chiaki wartete auf halbem Weg auf Maron und lächelte sie sanft an. Er fühlte sich bei den Beiden sehr wohl. Das konnte und wollte er nicht bestreiten.
 

Auch wenn... sie mich nicht wollen würde... wäre es schön, wenn wir irgendwie Freunde wären. Dieser Gedanke kam ihm in den Sinn, denn er wollte nicht, dass sie aus seinem Leben verschwinden würde. Als sie zu ihm kam, verflüchtigten sich all seine Zweifel, denn sie nahm seine freie Hand und zusammen eilten sie zum Fahrstuhl. Es war erst etwas eigenartig, aber es fühlte sich verdammt richtig an, weshalb die drei einen wunderschönen Tag miteinander verbringen wollten.
 

Ihr Weg führte sie zu einem nahe gelegenen Park, in dem sie ein wenig Spazieren gingen. Es war einfach schön das Wetter zu genießen. Kaum hatten sie das Gebäude verlassen, löste Maron auch die Hand aus seiner. Scheinbar war es ihr nun peinlich oder unangenehm. Kurz wollte Chiaki nachfragen, doch er wollte sie nicht bedrängen. Diese Gelegenheit nutzte natürlich Kenji und schob seine kleine Hand in die seiner Mama. Lächelnd sah sie zu ihm und drückte diese sanft. Chiaki selbst ging einfach neben ihnen her.
 

Es waren viele Leute im Park gewesen, doch diese blendete Maron einfach aus. An einem etwas ruhigeren freien Wiesenplätzchen verweilten sie etwas länger. Erst tobte sie mit ihrem Sohn, ehe Kenji auch mit dem Blauhaarigen fangen spielen wollte. Darum ließ sich dieser nicht zweimal bitten und so rannten sie auf der Wiese herum. Maron setzte sich ins Gras und beobachtete die Beiden, während sie ihren Becher leerte. Beide Jungs hatten eine Menge Spaß und erneut fragte sie sich, was das nun zwischen ihnen war oder werden würde.
 

Bin ich denn bereit für etwas Neues? Kann ich eine neue Beziehung eingehen, nachdem was passiert war? Diese Fragen kreisten immer wieder in ihrem Kopf und seufzend ließ sie sich nach hinten fallen und sah zum Himmel hinauf. Als ob sie dort eine Antwort finden könnte. Aber sie musste sich auch eingestehen, dass sie Chiakis Nähe sehr mochte. Seine liebevolle Art und wie er mit Kenji umging, war einfach perfekt. Doch dieses Playboygehabe machte ihr etwas Angst.
 

Obwohl er sich in den letzten Wochen sehr verändert hatte, konnte sie einige Details einfach nicht außer Acht lassen. Es war alles so viel komplizierter. Wäre sie alleine, könnte sie einfach loslassen und sehen, was daraus entstehen würde. Jedoch war sie nicht alleine. Sie musste auch für Kenji das Richtige wählen. Was ist, wenn es zwischen uns nicht klappt? Kenji wird wohl am meisten darunter leiden. Kann ich dieses Risiko überhaupt eingehen? Mit diesen Gedanken richtete sie sich auf und blinzelte, da ihr kleiner Junge sich an sie gekuschelt hatte.
 

Schmunzelnd sah sie zu ihm und streichelte ihm durch die Haare. Er war sichtlich außer Atem und brauchte wohl eine Pause. Etwas unsicher blieb Chiaki lieber auf Abstand und setzte sich einen knappen Meter neben die Beiden. Es war ein schöner Anblick, Maron mit ihrem Sohn zu sehen. Es erinnerte ihn ein wenig an die Zeit mit seiner Mutter. Ein aufrichtiges Lächeln lag auf seinen Lippen, welches Maron sanft erwiderte, nachdem sie zu ihm geblickt hatte.

Unsicherheit

Die drei verbrachten noch eine Weile auf der Wiese, ehe sie sich langsam auf den Weg zurück machten. Dabei machten sie natürlich halt an einer Eisdiele, denn Kenji ließ es sich sicher nicht nehmen, ein Eis zu bekommen. Dieses verputzten sie auf einer Bank in der Sonne. Während Kenji vor sich hin schmatzte, schmunzelte Maron. Chiaki grinste leicht und würde nur zu gerne ihre Hand halten, aber er riss sich zusammen. Er wollte ihr die Zeit lassen, sich klar zu werden, ob sie auf diese Weise diese Nähe zu ihm wollte.
 

Trotzdem fühlte er sich ziemlich wohl bei den beiden. Fast stellte er sich vor, wie das wohl wäre. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen und er beobachtete Kenji. Er versuchte es doch tatsächlich auf jede erdenkliche Art und Weise noch ein Eis von seiner Mutter zu bekommen. Der Kleine war ziemlich raffiniert. Das musste Chiaki ihm zugestehen. Er war sogar schlauer und geschickter als er selbst in dem Alter. Damit hatte der Junge seinen Respekt schon jetzt verdient.
 

“Kenji... du kennst den Deal und wenn du lieb bist, bekommst du nach dem Abendessen noch einen Nachtisch”, sprach Maron und sah schon bereits den schmollenden Gesichtsausdruck ihres Sohnes.
 

“Mama... Das Eis hier schmeckt aber so gut... da kann man sich doch nicht mit nur zwei Kugeln begnügen”, argumentierte er sogleich und für einen Augenblick war sie baff.
 

“Gut gesprochen”, schmunzelte sie und seufzte. “Na gut, eine Kugel noch, aber dafür heute kein Nachtisch mehr.”
 

“YEEEEEEEEEEEEAH!”, rief Kenji aus und strahlte über beide Ohren. Kopfschüttelnd erhob sie sich und sah zu ihrem Arztkollegen.
 

“Du auch noch eines?”, fragte sie ihn und Chiaki schüttelte den Kopf. Er hatte mit den zwei Kugeln schon genug und wunderte sich gerade, wo Kenji die Dritte rein bekommen wollte. Aber scheinbar ging das problemlos. “Wartest du hier auf uns?”, wollte sie noch wissen.
 

“Mhm... bis gleich”, meinte er und lächelte. Während Mutter und Sohn wieder zur Eisdiele gingen, sah Chiaki ihnen nach. Sie waren wirklich toll zusammen. Sehnsüchtig seufzte er und holte sein Handy heraus.
 

Leise seufzte er, denn Kagura hatte ihm mal wieder eine Nachricht geschickt, dass er jederzeit zum Sonntagsessen nach ‘Hause’ kommen könnte. Jedoch hatte Chiaki darauf keine Lust. Es war zwar lieb gemeint von Kagura, doch es war auch unnötig, da dieser wissen sollte, wie das ganze ablief. Chiaki konnte seinem Vater definitiv nicht verzeihen, was war. Da musste Kaiki nun mal durch. Zumal der Blauhaarige sein Elternhaus seit seinem Auszug nicht mehr betreten hatte. Für ihn gab es keinen Grund dorthin zurück zu kehren.
 

Er war so in Gedanken versunken, dass er die anderen beiden gar nicht bemerkt hatte. “Aki, guck mal”, präsentierte Kenji stolz seine Kugel Eis.
 

“Was?”, entkam es verwirrt von Chiaki. Kurz sah Maron ihn verwundert an, aber sagte nichts, während Kenji seine Worte wiederholte. “Oh... entschuldige... mmmh Stracciatella... sehr gute Wahl”, meinte er schließlich lächelnd und half dem Jungen sich auf die Bank zu setzen.
 

Kichernd nickte Kenji zustimmend und schleckte an seinem Eis. Maron hingegen ließ Chiaki nicht aus den Augen. Er war irgendwie anders, aber sie konnte nicht sagen, was es war. Sie konnte nur hoffen, dass er mit ihr sprechen würde, wenn er das wollte. Denn nach bohren wollte sie wirklich nicht. Schließlich hatte sie keinerlei Recht dazu. Sie wusste noch nicht mal, was genau das zwischen ihnen war, wieso sollte sie also alles von ihm heraus holen. Es dauerte einige Zeit, bis auch diese Kugel Eis verputzt war.
 

“Sollen wir nach Hause gehen?”, schlug sie demnach vor und Kenji sprang schon von der Bank runter. Demnach war der Kleine startklar. Chiaki nickte lächelnd und erhob sich ebenfalls.
 

“Gehen wir”, sprach er noch und so machten sie sich auf den Weg Heim.
 

Kenji hatte eine Hand in die seiner Mama geschoben und sie lächelte ihn an. Mit dem Daumen strich sie über seinen Handrücken und er kicherte leise. Die andere Hand ließ der Junge in die von Chiakis gleiten. Verwundert sah dieser zu dem Kleinen. Da Kenji so glücklich wirkte, konnte Chiaki nicht anders als die kleine Hand zu drücken. Es fühlte sich in dem Moment für den Arzt einfach richtig an, weshalb er es zugelassen hatte. Natürlich blickte er auch zu Maron, da er nicht sicher war, was sie davon hielt.
 

Jedoch schien sie darauf nichts sagen zu wollen oder zu können. Was von den beiden Dingen es war, konnte Chiaki bei bestem Willen nicht sagen. Ihm fiel es schwer, ihre Gedanken zu erahnen und sie ein zu schätzen. Genau deshalb mochte er sie auch. Sie war so anders, so einzigartig, aber auch irgendwie unberechenbar. Es machte all das gar nicht so einfach. Normalerweise wusste er schnell, was die anderen dachten, doch bei ihr war das ganz anders.
 

Vielleicht werde ich sie verstehen können, wenn ich sie besser kenne., überlegte er und bemerkte nicht, dass sie schon am Wohnhaus angekommen waren. Maron öffnete die Tür und da ließ Kenji beide los und rannte schon zum Aufzug. Gentlemanlike ließ Chiaki Maron zuerst hinein und folgte ihr dann. Zu schade, dass die Zeit so schnell verläuft, wenn man Spaß hat., seufzte er innerlich und war versucht, sich etwas einfallen zu lassen, um noch bei ihnen bleiben zu können. Leider fiel ihm nichts ein.
 

“Das war ein schöner Tag... danke dafür”, sprach er ehrlich aus, nachdem er sie zur Wohnung gebracht hatte.
 

“Fand ich auch”, entgegnete sie und überlegte kurz. “Willst du... noch mit uns mitessen?”, schlug sie ihm vor und schnell nickte er.
 

“Sehr gerne sogar”, sagte er und sie lächelte ihn sanft an, während sie die Tür zu ihrer Wohnung aufgemacht hatte. Kenji rannte bereits hinein und gleich ins Bad. Schmunzelnd sahen sie ihm beide nach und Chiaki schloss die Tür hinter sich.
 

“Fühl dich wie Zuhause”, bot sie ihm an und folgte ihrem Sohn. Nur wenig später war auch Chiaki beim Händewaschen. Der Kleine hatte sich auch den Älteren geschnappt und verschwand mit ihm schon in seinem Zimmer, um zu spielen.
 

Leise kichernd begab sich Maron in die Küche und überlegte, was sie denn zum Essen machen sollte. Sie hatten zwar noch etwas von dem Essen vom Vortag, aber sie wollte frisch kochen, weshalb sie sich an die Arbeit machte und ein paar Reisbällchen mit Gemüsefüllung machen würde. Irgendwie hatte der Tag sie dazu inspiriert und sie hatte Lust etwas Neues aus zu probieren. Dazu würde sie noch eine leckere Sesamteriyakisoße zaubern.
 

Während des Kochens wanderten ihre Gedanken hin und her. Es bestärkte sie, ihn um sich zu haben, denn sie fühlte sich bei ihm wie zu Hause. So als wäre sie endlich angekommen. Doch genau das machte ihr auch Angst. Schließlich kannte er nicht viel von ihr und sie wusste nicht, ob er damit fertig werden würde. Seufzend ließ sie noch Kaffee durchlaufen, bevor sie sich daran machte die letzten Bällchen zu formen.
 

Plötzlich spürte sie eine unglaubliche Wärme hinter sich. Sie brauchte nicht lange, um zu wissen, dass ER es war. Seinen unverkennbaren Duft würde sie wohl überall erkennen. Unsicher blickte sie über ihre Schulter zu ihm. “Kann ich dir irgendwie helfen beim Kochen?”, fragte er.
 

“Äh... eigentlich... bin ich gleich fertig”, kicherte sie leise und er sah an ihrer Schulter vorbei.
 

“Oh... entschuldige... ich wollte dir eigentlich helfen”, meinte er und wirkte tatsächlich enttäuscht. Diese Geste überraschte Maron.
 

“Aber du hast mir doch geholfen.”
 

“Wie?”, hakte er verwirrt nach und das ist erneut etwas Neues in seinen Augen.
 

“Du hast mit Kenji gespielt und das war eine große Hilfe, Chiaki”, sprach sie ehrlich aus.
 

“Aber... das ist doch keine...”, wollte er einwenden, aber sie unterbrach ihn sofort.
 

“Natürlich ist das eine Hilfe... Kenji muss oft alleine spielen, wenn ich koche... so war er in einer tollen Gesellschaft”, erklärte sie und nun schien er es auch zu begreifen.
 

“Oh... meist ist die gemeinsame Zeit wertvoller als alles andere”, sprach er und nickte verstehend.
 

“Genauso ist es”, lächelte sie ihn an und stellte sich auf ihre Zehenspitzen, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. “Ich danke dir für diese Zeit”, hauchte sie sanft und verwundert blinzelte er.
 

Doch im nächsten Augenblick zogen seine Mundwinkel leicht hoch. Diese einfache Geste bedeutete ihm eine Menge. Sanft nickte er und bot ihr an, den Tisch wenigstens zu decken. Das Angebot nahm sie gerne an. Sie zeigte ihm, wo die Sachen waren und er holte diese heraus. Er verteilte sie auf dem Tisch und versank ein wenig in seiner kleinen Wunschvorstellung. Es fühlte sich so normal, so verdammt richtig, an. Einfach bei ihr zu sein und ihre Nähe war unbeschreiblich. Kaum war alles fertig, rief Maron nach Kenji und nur wenig später kam er auch schon zu ihnen gerannt. Zuvor hatte er sich noch die Hände gewaschen.
 

Lächelnd setzten sie sich und sprachen über Kenjis Schule. Neugierig fragte Chiaki nach, ob der Junge sich schon eingelebt hatte und ob er bereits Freunde gefunden hatte. Erst druckste Kenji herum, aber sprach schließlich von seinen Erfahrungen. Maron lächelte sanft und war wirklich froh, dass es ihrem Sohn leicht zu fallen schien mit zu kommen, aber auch Freunde zu finden. Während des Essens redeten sie noch über normale und belanglose Dinge, aber es war absolut nicht langweilig.
 

Danach räumten sie gemeinsam ab und brachten Kenji ins Bett. Schließlich musste er am nächsten Tag in die Schule. Er wollte zwar nicht, aber Chiaki konnte ihn überreden. Irgendwie war das schon süß, wie er mit dem Jungen umging. Schon auf der Station bemerkte Maron schnell, wie gut er mit Kindern konnte. Sehnsüchtig beobachtete sie die beiden und atmete einmal tiefer durch, ehe sie ihrem Sohn eine gute Nacht wünschte, seine Stirn küsste und ihn zu deckte.
 

“Schlaf gut”, meinte auch der Blauhaarige und streichelte dem Jungen über die Haare. Kichernd kuschelte sich Kenji in sein Bett und beide Erwachsene verließen leise das Zimmer.
 

Wie von selbst gingen sie ins Wohnzimmer und Maron setzte sich auf das Sofa. Unschlüssig blieb Chiaki aber stehen. Er würde nur gerne einfach neben ihr sitzen, doch er wollte ihr nicht zu sehr auf die Nerven gehen. Warum er das dachte, wusste er nicht. Sie sollte Zeit haben, sich über ihre Gefühle im Klaren zu werden. “Was ist?”, holte ihre Stimme ihn aus seinen Gedanken heraus.
 

“Ich... würde gerne bleiben, aber du musst morgen früh raus und solltest dich auch erholen”, entgegnete er nach einer Weile. Es wäre besser so, wenn er sie nicht zu sehr in Anspruch nehmen würde.
 

“Stimmt... Ich sollte auch bald ins Bett”, sprach sie, während sie aufstand. Sie wollte ihn noch zur Tür bringen und verabschieden. Zusammen gingen sie in den Flur und er zog seine Schuhe an.
 

“Also... falls du beim Bett kaufen Hilfe brauchst, melde dich einfach”, sagte er und umarmte sie sanft. “Träum süß”, wisperte er an ihrem Ohr und sie schluckte leicht.
 

“Danke... dir auch eine schöne Nacht”, entgegnete sie und drückte ihn lieb an sich. Bevor er sich von ihr trennen konnte, berührten ihre Lippen ganz zart seine Wange. Das brachte ihn zum Lächeln und er verabschiedete sich damit von ihr.
 

Einige Augenblicke blieb Maron noch im Flur. Sie war hin und her gerissen. Einerseits wollte sie nicht, dass er ging, aber andererseits war sie auch froh, denn sonst hätte sie wohl etwas getan, was sie womöglich bereut hätte. Warum ist das eigentlich so kompliziert mit uns?, seufzte sie und begab sich wieder ins Wohnzimmer. Sie fischte nach ihrem Lieblingsroman und machte es sich auf dem Sofa bequem. Während sie weiter las, wanderten ihre Gedanken immer wieder zu ihm.
 

Schmunzelnd tippte sie sich auf ihre Unterlippe. Zu wissen, dass er diesen Roman kannte, war lustig. Vor allem aber hatte er es sehr gut auf den Punkt gebracht. Hmmm... vielleicht mache ich auch die Sache so kompliziert... vielleicht sollte ich es ausprobieren und sehen, wohin das hinführen könnte., überlegte sie und ließ ihre Augen über die Zeilen gleiten. Auch da war es nicht so einfach und doch gab die weibliche Hauptfigur ihm eine Chance. Ich denke, genau das sollte ich auch tun., schmunzelte sie und gähnte.
 

Da die Müdigkeit sie bald übermannen würde, beschloss sie auch ins Bett zu gehen. Schnell schlüpfte sie in ihr Nachthemd und überlegte, doch die Entscheidung war einfach. Sie schnappte sich ihre Bettwäsche und schleppte sie zum Sofa. Es war dort um einiges gemütlicher. Doch bevor sie endgültig schlafen ging, schrieb sie Chiaki noch eine Nachricht. Dabei musste sie lächeln und hoffte, dass sie damit keinen Fehler machen würde. Aber das würde sie erst erfahren, wenn sie es auch zu lassen würde.
 


 

Der nächste Tag begann ungewöhnlich früh für Chiaki an seinem freien Tag. Da Maron ihm weder abgesagt noch zugesagt hatte, hatte er sich einen Wecker gestellt, um erreichbar zu sein, falls sie doch seine Hilfe annehmen würde. Als dieser geklingelt hatte, tastete er nach seinem Handy und machte den Alarm aus. Gähnend richtete er sich auf und blinzelte. Schlagartig wurde er wach, als er sah, dass sie ihm geschrieben hatte. Sogar noch gestern Abend, aber da hatte er es nicht mitbekommen.
 

Schnell öffnete er diese und musste sie mehrmals lesen. Sie... will, dass ich mitkomme?, fragte er sich selbst und las noch einmal ihre Zeilen. Tatsächlich stand das darin. Sofort sprang er aus dem Bett und wollte ins Bad, aber er hielt inne. Er wollte ihr vorher noch antworteten. Daher tippte er schnell seine Worte ein und eilte dann ins Bad, um zu duschen. Kaum war er damit fertig, trocknete er sich ab und verließ nackt das Bad. Einer der Vorteile alleine zu leben.
 

Während er ins Schlafzimmer ging, rubbelte er noch seine Haare trocken und trat an den Kleiderschrank. Kurz überlegte er, was er anziehen sollte und war irgendwie nervös. Zum ersten Mal war er das. Wieso das der Fall war, konnte er selbst nicht sagen. Immerhin ist dies kein Date, oder vielleicht ist es doch eines? Dieser Gedanke machte es ihm nicht leichter, etwas zu wählen. Schließlich griff er nach seiner Boxershorts, einer einfachen blauen Jeans und einem weißen Hemd. Damit konnte er definitiv nichts falsch machen.
 

Sobald er fertig angezogen war, schlüpfte er noch in seine Socken, packte sein Handy in die Hosentasche und machte sich noch in der Küche einen Kaffee im To-Go-Becher. Auf dem Weg hinaus schnappte er sich noch seine Schlüssel und zog sich seine Turnschuhe an. So verließ er seine Wohnung und ging rüber zu Marons Wohnungstür. Kurz überlegte er, ob er klopfen oder klingeln sollte. Noch bevor er eins von beidem machen konnte, wurde die Tür bereits geöffnet.
 

Nur wenig später spürte er den Körper des kleinen Jungen an seiner Seite. “Guten Morgen, Aki”, strahlte Kenji den Arzt direkt an und kicherte.
 

“Guten Morgen, Kenji... bereit für die Schule?”, fragte er ihn und sofort nickte der Junge. Wenige Momente später kam Maron und schmunzelte.
 

“Guten Morgen, Chiaki”, grüßte sie ihn mit einem Lächeln. Er konnte nicht anders als diese Geste zu erwidern.
 

“Schönen Morgen, Maron”, sprach er und sie schloss die Tür hinter sich ab.
 

Sogleich machten sie sich auf den Weg, um Kenji zur Schule zu bringen. Da der Tag schön genug war, beschlossen sie das Stück zu Fuß zu gehen. Keiner sprach auch nur ein Wort, aber das mussten sie auch nicht. Kenji lief zwischen den beiden Erwachsenen her. Er hatte jeweils eine Hand von ihnen in seiner und lief fröhlich weiter. Maron konnte nicht anders als immer wieder zu lächelnd und Chiaki hatte schon die ganze Zeit über ein fettes Grinsen im Gesicht.
 

An der Grundschule angekommen, verabschiedete sich der Junge von den beiden und rannte auch schon zu seinen Freunden. Maron schmunzelte leicht und zuckte kurz mit den Schultern, als sie Chiakis fragenden Blick gesehen hatte. “Er hatte es wirklich eilig”, grinste der Blauhaarige.
 

“Scheint so”, lachte Maron und sie machten sich auf den Rückweg zum Wohnhaus.
 

“Mit welchem Auto sollen wir rüber fahren?”, fragte er sie direkt und kurz überlegte sie.
 

“Nun... wir können meinen Wagen nehmen, aber ich richte mich nach dir”, erklärte sie lächelnd und er nickte leicht.
 

Den restlichen Weg über trat wieder eine Stille ein, aber sie war für sie beide keines Weges unangenehm. Es fühlte sich so vertraut und schön an. Als sie am Parkplatz schließlich ankamen, ging Chiaki zu seinem Wagen und öffnete die Beifahrertür. “Oh... ganz der Gentleman”, schmunzelte sie über seine Geste.
 

“So ist es, Mylady”, sprach er und deutete eine leichte Verbeugung an. Kichernd stieg sie ein und sah sich neugierig in seinem Auto um. Es war genauso sauber darin, wie in seiner Wohnung. Das überraschte sie ziemlich.
 

Plötzlich fühlte sie seine Nähe an ihrem Körper und blinzelte. Scharf sog sie die Luft ein, als sie sah, wie nah er bei ihr gebeugt war. Schwerer schluckte sie und rechnete jeden Moment damit, dass er sie küssen würde. Doch stattdessen griff er an ihr vorbei und zog den Sicherheitsgurt um sie. Die Röte zierte ihre Wangen, denn sie bemerkte, dass er sie nur anschnallen wollte. Diese falsche Annahme war ihr ziemlich peinlich und schnell blickte sie aus dem Fester.
 

Sie hatte tatsächlich die Hoffnung, dass er ihr rotes Gesicht nicht mitbekommen hatte. Jedoch musste er sie dahingehend enttäuschen, da er gemerkt hatte, wie rot sie geworden war. Kurz war er auch versucht sie zu necken, aber er entschied sich dagegen. Lieber schnallte er sich selbst an und startete den Motor. Nach einigen Minuten Fahrt waren sie auch schon am Möbelhaus und sie stiegen beide aus. Maron staunte einen Moment, denn es war größer als sie erwartet hatte.
 

“Brauchst du noch etwas anderes, oder nur das Bett?”, wollte er wissen und lenkte so ihre Aufmerksamkeit auf sich.
 

“Eigentlich... nur das Bett... mal sehen, ob ich eines finden werde”, lächelte sie ihn an und zusammen gingen sie zum Eingang. Chiaki brachte sie direkt zu den Fahrstühlen, da sie in den 3. Stock mussten.
 

In der Abteilung für die Schlafzimmer gab es sehr viel Auswahl und sie schritten erstmal über die Räume. Viele Betten waren in Kombination mit Schränken oder Kommoden zu haben, doch Maron interessierte das nicht. Sie suchte nach etwas ganz Besonderem. Erst wollte er nachfragen, was sie genau wollte, doch beschloss er, sie erstmal sehen zu lassen, was es gab. Vielleicht würde sie sich ihm auch mitteilen, ohne dass er nachfragen würde.
 

Tatsächlich erklärte sie ihm einige Augenblicke später, dass sie schon immer ein Himmelbett wollte. Am liebsten in einer schlichten und angenehmen Farbe. “Hm... ich glaube so etwas gab es dort drüben”, meinte er und ergriff ihre Hand, um sie dorthin zu führen.
 

Diese Geste passierte so automatisch, dass es beiden erst später auffiel. Erst wollte er sie wieder zurück ziehen, aber Maron kam ihm zuvor, indem sie ihre Finger mit seinen verschränkte. Hand in Hand trugen ihre Füße sie zu den Himmelbetten und erstaunt weiteten sich ihre Augen. “Perfekt”, hauchte sie und zog diesmal ihn zu einem der Modelle, die bereits aufgebaut waren.

Ein Traum wird wahr

Blinzelnd folgte er ihr und blieb neben ihr vor dem besagten Bett stehen. Kurz hob er eine Augenbraue hoch, ehe er zu Maron blickte. Er merkte das deutliche Leuchten in ihren Augen. Scheinbar war dieses Bett das perfekte für sie. Daher blickte er zu dem Modell und schmunzelte leicht. Näher betrachtete er das Bett und was er erblickte, hatte durchaus seinen Charme. Es passte irgendwie absolut zu Maron. Es war ein verträumtes Modell und bot aber auch genug Spielraum für Fantasien. Diese schluckte er herunter.
 

“Das ist es... nur in einer dunkleren Farbe”, hörte er ihre Stimme neben sich und er war froh, dass sie ihn so ablenkte. Sonst wären seine Gedanken wieder absolut schmutzig geworden. Das war wirklich seine Rettung.
 

“Bist... du dir wirklich sicher dabei?”, hakte er nach und blickte zu ihr. Ihre Augen waren auf das Bett gerichtet und mit ihrer freien Hand fuhr sie über das Holz des Bettes.
 

“Nun... also...”, begann sie, stellte sich vor ihn und löste ihre Hand aus seiner. Fast hätte er ihre Hand wieder ergriffen, doch er zügelte sich. “Ausprobieren?”, kicherte sie und ließ sich nach hinten auf das Bett fallen. Staunend riss er seine Augen auf und war sich nicht sicher, was sie mit diesem Wort meinte. Plötzlich klopfte sie neben sich auf das Bett und schmunzelnd legte er sich neben sie.
 

“Ist es das, was du wolltest?”, fragte er weiter nach und sie sah nach oben. Scheinbar musterte sie den Ausblick, der sich ihr gerade bot. Eine gewisse Stille war zwischen ihnen. Einen Moment überlegte er, ob er etwas sagen sollte, aber da kam sie ihm zuvor.
 

“Weißt du... als ich so klein war wie Kenji jetzt... habe ich mir solch ein Himmelbett gewünscht”, begann sie und Chiaki drehte den Kopf zu ihr, während er auf seinem Rücken lag. “Meine Mutter meinte, das Bett wäre doch viel zu groß für mich alleine... aber ich war stur und habe mich durchgesetzt.”
 

“Hatte sie denn Recht?”, hakte er nach und sie kicherte leise, während sie ihren Blick zu ihm wandte.
 

“Absolut... also haben sie das große Bett genommen und ich bekam ein kleineres. Papa hatte mir einen Prinzessinnenhimmel gemacht... das war so ähnlich wie dieses Himmelbett.”
 

“Verstehe... also hat dein Papa dir alles erfüllt? Warst ganz und gar seine Prinzessin”, merkte er an und sie nickte sofort.
 

“Stimmt... das war ich wirklich... er hat alle meine Wünsche ohne Nachfragen erfüllt”, kicherte sie leise und schwelgte in wunderschönen Erinnerungen. Sie vermisste ihn sehr, aber sie wusste, dass er auf sie aufpasste. Genau wie ihre Mutter.
 

“So gehört es sich doch auch”, riss Chiaki sie aus ihren Gedanken. Blinzelnd legte sie den Kopf schief.
 

“Wie meinst du das?”, wollte sie wissen.
 

“Nun jedes Mädchen ist doch Papas Prinzessin”, erklärte er ihr und genau da verstand sie es. Für einen Moment überlegte sie und konnte einfach nicht anders.
 

“Also willst du auch mal eine Prinzessin haben?”, hakte sie nach. Sie musste das einfach fragen. Der Anblick, der sich ihr bot, war einfach unglaublich. Erneut hatte sie eine neue Seite an ihm entdeckt. Er wirkte erst leicht verträumt und wurde danach rot um die Nase.
 

“Wer weiß”, kam es leicht Schulter zuckend von ihm. Sein gewohntes Grinsen huschte wieder auf seine Lippen. Fast so als hätte er sich besonnen. “Also willst du dieses Bett hier für dich holen?”, fragte er geschickt und lenkte damit vom Thema ab. Blinzelnd sah sie ihn an und war etwas überrumpelt von dem Wechsel.
 

“Ich denke schon”, fing sie daher etwas zerstreut an. “Wie gefällt dir denn... das Bett?”, wollte sie von ihm wissen und blickte verlegen wieder nach oben, denn sie lag immer noch auf dem Rücken.
 

“Mir?”, hakte er nach. Dabei drehte er sich auf die Seite und stütze seinen Kopf auf seine Hand ab. Sie nickte kurz und traute sich nicht ihn an zu sehen. Es kam ihr wie Stunden vor, bis sie endlich seine Antwort hörte: “Solange es nicht Rosa sein wird, kann ich damit leben.”
 

Verwirrt blickte sie nun doch zu ihm und sofort hörte sie sein Lachen. Es war so ehrlich und aufrichtig, dass auch sie mit ein stimmte. “Auf keinen Fall wird es rosa”, stellte sie klar fest und dachte etwas nach. “Ich möchte dunkleres Holz als Basis und einem schönen weißen oder hellblauen Stoff”, hauchte sie verträumt und blickte dabei direkt in seine Augen.
 

“Die Kombination gefällt mir”, meinte er und hielt ihrem Blick stand. Er hatte fast schon vergessen, wo sie waren. Genauso ging es auch ihr, aber dann holte ein Räuspern sie zurück in die Realität.
 

Sofort richteten sie sich auf und schließlich bestellte Maron dieses Modell in der gewünschten Farbe. Dazu suchte sie auch noch die richtigen Matratzen aus, aber auch andere kleinere Dinge, wie Bettwäsche und Accessoires. Chiaki schmunzelte immer wieder, was sie alles brauchte, aber sie hatte solch ein schönes Leuchten in den Augen, weshalb er ihr so gut er konnte half. Nachdem sie alles zusammen hatte, besprach sie noch, dass die Sachen geliefert werden sollten. Sie hatte einfach keine Lust an dem Tag noch irgendetwas zu schleppen.
 

An der Kasse angekommen, zuckte sie bereits ihre Karte und bezahlte die ganzen Sachen direkt. Scheinbar hatte sie keine Lust bei der Lieferung den Rest zu begleichen. Kaum war das erledigt waren sie auch schon draußen und Maron strahlte über beide Ohren. “Dafür hat es sich definitiv gelohnt zu sparen”, kicherte sie und leicht blickte er zu ihr.
 

“Gespart?”, hakte er nach.
 

“Mhm... jeden Monat habe ich von meinem Lohn etwas beiseite gelegt für solch ein Bett”, erklärte sie und irgendwie fand er das ziemlich süß. Er hatte die Einrichtung gesehen und sie hatte es sehr minimalistisch gehalten, aber Kenji hatte viele neue und moderne Sachen.
 

“Verstehe... du hast alles gespart und nun dir deinen Traum erfüllt?”, fragte er nach und sie nickte.
 

“Mhm... ich brauche nicht viel zum Leben”, lächelte sie und irgendwie bewunderte er das.
 

“Aber für Kenji hast du neuere Dinge geholt”, merkte er an und entdeckte eine zarte Röte auf ihren Wangen.
 

“Für ihn würde ich sogar den letzten Yen ausgeben”, erklärte sie und lachte leise. Auch er stimmte in ihr Lachen mit ein, denn er verstand sie sehr gut.
 

“Das glaube ich dir sofort”, entkam es ihm und sie blickte mit fragenden Augen zu ihm. “Man merkt es schnell, dass du ihm alles ermöglichst, was er möchte. Wobei du ihm auch Grenzen gibst.”
 

“Oh... das hast du... gemerkt?”, wollte sie wissen.
 

“Mhm... allein wie du mit ihm wegen dem Eis debattiert hast. Das war unglaublich... aber auch er ist raffiniert”, grinste er breiter und sie lachte leise.
 

Mittlerweile waren sie am Wagen angekommen und Chiaki machte ihr wieder die Tür auf. Schmunzelnd stieg sie ein und grinste leicht. Schnell ging er um den Wagen herum und setzte sich auf die Fahrerseite. Einen Moment überlegte er und sah zu ihr. “Möchtest du noch etwas essen?”, wollte er wissen und sie blickte zu der Uhr.
 

“Es ist nach 11... Kenji hat bis 14 Uhr etwas Unterricht”, sprach sie nachdenklich aus.
 

“Also noch drei Stunden... aber ich denke Essen möchtest du mit ihm zusammen?”, hakte er nach und irgendwie wirkte seine Stimme traurig. Er startete den Motor, doch dann prüfte er nach, ob Maron angeschnallt war. Sicherheit war ihm wichtig, weshalb er wieder an ihr vorbei griff und sie anschnallte. Sie blinzelte leicht von dieser Geste.
 

“Äh... danke... ja... Essen wäre mit Kenji toll”, beantwortete sie seine Frage nun und er nickte zustimmend.
 

“Verstehe ich... dann bringe ich dich jetzt besser nach Hause”, meinte er. Auch wenn er sich bemühte, sich normal zu verhalten, wirkte er traurig und vielleicht sogar enttäuscht.
 

Die Fahrt über herrschte Stille zwischen ihnen. Doch diesmal war es die unangenehme Art. Maron war sich nicht sicher, warum Chiaki in Gedanken versunken war. Denn er wirkte ziemlich in sich gekehrt. Sie wollte etwas sagen, aber sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Nachdenklich spielte sie an einer Haarsträhne und grübelte ein wenig. Sie merkte gar nicht, dass sie schon am Wohnhaus angekommen waren.
 

Plötzlich zuckt sie erschrocken zusammen, da die Beifahrertür auf ging. Mit großen Augen blickte sie den Blauhaarigen an. Sofort wandelte sich sein Gesichtsausdruck in Besorgnis und er hockte sich hin, um fast auf Augenhöhe zu sein. “Ist alles gut, Maron?”, fragte er schwer schluckend.
 

“WAS?!”, entkam es ihr geschockt. Sie stand noch komplett neben sich und verstand nicht, was los war.
 

“Alles okay?”, wollte er noch einmal wissen. Ihr vorheriger Schock wandelte sich in Verwirrung um.
 

“Ja... aber wie... was ist denn los?”, fragte sie nun unsicher und hörte sein erleichtertes Aufatmen.
 

“Du warst so neben der Spur...”, begann er zu erklären.
 

“Oh... entschuldige... ich... war in Gedanken”, nuschelte sie verlegen. Die Antwort erleichterte ihn sehr, aber eine kleine Unruhe blieb in seinem Inneren.
 

“Schon gut... wir sind da”, meinte er mit einem leichten Lächeln. Nun sah sie an ihm vorbei und blinzelte.
 

“Oh...”, entkam es ihr und sie schnallte sich ab, um aus zu steigen. Chiaki hatte sich wieder erhoben, reichte ihr seine Hand und sie legte ihre hinein. Dankend stieg sie aus und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. Da blitzte auch wieder sein gewohntes Grinsen.
 

“Mylady”, sprach er aus und führte ihren Handrücken an seine Lippen. Federleicht berührte er diese und lächelte sanft.
 

“Hm... und wer bist du? Der Ritter in glänzender Rüstung oder der König?”, schmunzelte sie leicht und brachte ihn damit zum Lachen. Kurz zuckte er mit den Schultern und schloss das Auto ab, ehe er ihr seinen Arm anbot.
 

“Such es dir aus”, grinste er sie breiter an.
 

Kichernd hakte sie sich bei ihm ein und zusammen gingen sie ins Haus hinein. Da sie noch einige Zeit rum bringen müsste, wollte Chiaki sie nach Hause bringen. Obwohl es ihn auch traurig machte. Tiefer atmete er durch und würde sie bestimmt nicht bedrängen, auch wenn er nur zu gerne bei ihr rund um die Uhr bleiben wollte. Lächelnd führte er sie zu ihrer Wohnungstür, welche Maron gleich aufschloss. Genau da hatte er ihren Arm aus seinem gelöst.
 

“Kommst du...”, begann sie und sah zu ihm rüber. “Kommst du noch mit rein?”
 

“Du... willst...”, fing er überrascht an und sie schluckte leicht. “Ich soll mit rein?”
 

“Mhm... ich glaube... ich schulde dir noch ein Gespräch”, meinte sie ehrlich und für einige Momente schien er kurz zu überlegen, ehe er lächelte und ihr in die Wohnung folgte. Zwar konnte er sich nicht erklären, was genau Maron damit meinte, doch wollte er das heraus finden. Dies ging nur, wenn er mit ihr sprechen würde.
 

Direkt ging Maron in die Küche und bot Chiaki an, sich zu setzen. Ebenso einen Kaffee, den er gerne annahm. Es dauerte bis dieser durch gelaufen war. Beide gingen ins Wohnzimmer, um es sich auf dem Sofa gemütlich zu machen. Beide nippten an den Bechern. Geduldig wartete er darauf, dass sie den ersten Schritt zum Gespräch machte. Einige Moment verstrichen, bevor sie noch einen Schluck nahm und zu ihm blickte.
 

“Während unserer letzten Schicht warst du ehrlich zu mir... genau das möchte ich auch sein”, begann sie und nahm noch einen Schluck. Fast so als würde sie sich Mut antrinken wollen. “Mein... Leben ist ziemlich verkorkst... ich tue mich schwer zu vertrauen... besonders nach meinem Exmann...”, erklärte sie und Chiaki legte den Kopf schief.
 

“Auch mein Leben ist verkorkst... so etwas schreckt mich nicht ab”, meinte er gleich und rückte etwas näher zu ihr heran. Ein leichtes Lächeln lag auf ihren Lippen. Die Aussage beruhigte sie ein wenig, auch wenn es eher beunruhigend sein sollte. Doch nachdem er ihr das anvertraut hatte, war ihr bewusst geworden, dass alles irgendeinen Grund hat.
 

“Nun... es gibt noch Dinge, die ich niemandem anvertrauen konnte und kann...”, sprach sie weiter und sah unsicher zu ihm. Erst wirkte er überrascht, aber leicht nickte er.
 

“Das verstehe ich... es gibt auch Dinge, die du noch nicht von mir weißt”, klärte er sie auf und stellte seinen Kaffeebecher ab. Danach nahm er ihr ihren und stellte auch diesen weg. “Die Vergangenheit... ist ein Teil von uns, aber sie sagt nicht, wer wir jetzt sind... solange wir... ab sofort ehrlich zueinander sind, werden wir das gemeinsam schaffen.”
 

“Wirklich?”, fragte Maron unsicher nach und er ergriff ihre Hände, nur um sie sanft zu drücken.
 

“Maron... ich liebe dich... deine herausfordernde Ader, dass du nicht auf den Mund gefallen bist... dein süßes Grübchen, wenn du über etwas nach denkst, dein umwerfendes Lächeln, dass immer deine Augen erreicht”, schwärmte er und zog sie sanft an sich. “Ich mag es sogar, dass du mir die kalte Schulter zeigst”, fügte er verlegen an.
 

“Ach ja?”, hakte sie nach und entzog sich aus seiner Umarmung. Für den Augenblick war er überrascht, aber diese offensichtliche Ablehnung ließ ihn härter schlucken.
 

Verflucht, ich habe es wohl wieder verbockt... wieso kann ich meine blöde Klappe nicht halten., hielt er sich selbst Vorwürfe. Aber bei Maron konnte er einfach nicht anders, als mit ihr ehrlich um zu gehen. Er mochte es tatsächlich, wenn sie ihn zurück wies, wenn er Mist baute.
 

“Nun schau doch nicht so entgeistert... ich mag es dich zu ärgern”, wurde er aus seinen Gedanken heraus geholt.
 

“Wie?”, entkam es ihm nun eher geschockt.
 

“Entschuldige, ich konnte einfach nicht widerstehen”, kicherte sie nun und er blinzelte mehrmals.
 

Plötzlich begriff er, dass sie nur Spaß gemacht hatte. Doch bevor er etwas dazu sagen konnte, hörte er ihr Lachen. Da fasste er eine Idee und seine Mundwinkel zuckten leicht in die Höhe. Sogleich stürzte er sich auf sie und kitzelte sie durch. Lachend wand sie sich unter ihm und schlug sanft gegen seine Brust. Doch ihre Gegenwehr war ziemlich schwach, sodass sie nicht unter ihm heraus kommen konnte.
 

“Chiaki... bitte... nicht mehr... kitzeln”, brachte sie zwischen ihren Lachern hervor.
 

“Gibst du auf?”, entgegnete er und sie lachte wieder, aber nickte schließlich. “Machst du das nicht mehr?”
 

“Kann... ich nicht versprechen”, entgegnete sie und sie blickten sich nun tief in die Augen.
 

Beide schluckten schwerer und fast wie in Trance beugte er sich hinab. Er wollte sie küssen, aber er blieb einige Zentimeter vor ihren Lippen stehen. Sie spürte seinen Atem und entdeckte auch den unsicheren Blick in seinen Augen. Leicht lächelte sie und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Kurz weiteten sich seine Augen, die er im nächsten Moment schloss. Maron hatte die Distanz selbst überbrückt und zart berührten sich ihre Lippen. Es war ein unschuldiger und doch wundervoller Kuss.
 

Beide lösten den Kuss und sahen sich wieder an. Wie von selbst prallten ihre Lippen wieder aufeinander, aber diesmal leidenschaftlicher und voller Sehnsucht. Genüsslich seufzten beide auf und nach einer Weile lehnte Chiaki seine Stirn an ihre. “Wir... sollten aufhören”, raunte er und schluckte schwerer, da er sich zügeln wollte.
 

“Mhm... sollten wir”, stimmte sie ihm zu, doch sie hob ihren Kopf an, um ihn erneut zu küssen.
 

Sie wollte diese Nähe haben und sie würde sie sich auch holen. Eine ihrer Hand glitt in seine Haare und er keuchte. Sogleich nutzte sie es aus und verwickelte seine Zunge mit ihrer. Beide erschauderten bei diesem Gefühl. Es war einfach nur perfekt mit ihm zusammen sein. Aber sie wussten beide, dass sie nicht weiter gehen konnten. Einerseits hatten sie nicht ewig Zeit gehabt, andererseits wollte Chiaki nicht erneut diesen Fehler zu machen.
 

“Wir... sollten...”, begann er wieder und sie nickte.
 

“Mhm... wir sollten”, hauchte sie, während er sich aufrichtete und sie mit sich hoch zog. Tief mussten beide durchatmen und dadurch lachten sie nun. Es fühlte sie einfach so an, als wären sie beide wie verliebte Teenager.
 

“Nun... was sind wir... jetzt?”, fragte er etwas unsicher und fuhr sich durch seine Haare.
 

“Ich... weiß nicht”, kam es ehrlich von ihr und damit blickte er wieder zu ihr. “Ich meine... du liebst mich”, sprach sie weiter und er nickte. “Und ich mag dich... sehr sogar... ob es... Liebe ist... vermutlich.” Während sie ihre Worte wählte, schluckte sie öfters und Chiaki verarbeitete gerade ihre Aussage.
 

“Vermutlich?”, fragte er und schmunzelte leicht. Dabei wurde sie immer röter um die Nase und sah zur Seite.
 

“Vermutlich mehr als vermutlich”, hauchte sie und nun grinste er leicht.
 

“Genau dafür... liebe ich dich, Maron”, brachte er heraus und ruckartig sah sie zu ihm. Er konnte genau sehen, wie verwirrt sie aussah. “Diese... Eigenheit ist das, was ich so sehr liebe... es ist okay, wenn du nicht so...”
 

Plötzlich lagen wieder ihre Lippen auf seinen und es dauerte, bis er wirklich realisierte, was gerade passiert war, war der Kuss auch schon vorbei. “Chiaki... ich will heraus finden... was das zwischen uns ist”, erklärte sie ihm.
 

“Wirklich?”
 

“Mhm... ich weiß nicht... wie das mit Kenji klappen wird, doch... ich glaube, es könnte sich lohnen, das mit uns zu probieren?”, fragte sie. Dabei wurde ihre Stimme immer leiser, aber er konnte es klar und deutlich hören.
 

“Dann... versuchen wir es, wenn Kenji damit einverstanden ist?”, hakte er nach und versuchte etwas in ihrem Gesichtsausdruck zu erkennen. Ein leichtes Nicken erfolgte.
 

“Wir müssen vorher mit Kenji reden... ich will vor ihm nicht lügen”, gestand sie ihm.
 

“Und was willst du ihm über uns sagen?”
 

“Nun... dass wir zusammen arbeiten, weiß er schon... einfach nur, dass wir uns mögen”, lächelte sie ihn sanft an und verstehend nickte er.
 

“Gut... damit sollte er im Bilde sein... und... bei den anderen? Was ist das zwischen uns?”, wollte er wissen.
 

“Sind wir ein Paar?”, schlug sie ihm vor in einer Fragestellung. Sie war es noch nicht gewohnt, dies so aus zu drücken. Es war schon lange her, als sie in einer Beziehung war. Gerade jetzt war sie irgendwie in einer gewesen.
 

“Oh... so ganz offiziell?”, hakte er nach. Eilig nickte sie, bevor sie es sich anders überlegen könnte. “Also ist Schwester Maron meine Freundin?”
 

“Jaaaahaaaa”, zog sie das in die Länge und stupste ihn leicht an, während sie mit den Augen rollte. Sofort zog er sie direkt in seine Arme und überhäufte ihr Gesicht mit vielen Küssen.
 

“Meine Freundin”, grinste er breiter und knuddelte mit ihr. Sie lachte leise und schmiegte sich an seine Brust.
 

“Deine... Freundin”, lachte sie und schlang ihre Arme um ihn. “Aber... lass es uns langsamer angehen.”
 

“Natürlich... du bestimmst das Tempo... solange du meine Freundin bist, bin ich der glücklichste Mann der Welt”, sprach er aus und küsste sie voller Liebe und Hingabe.

Tatsächlich ein Paar?!

Aus dem unschuldigen und liebevollen Kuss wurde schnell ein fordernder und leidenschaftlicher. Es schien so, als würden beide all ihre Gefühle hinein legen und die Nähe und Wärme des anderen genießen. Lächelnd lösten sie sich von einander und sanft streichelte er ihr über die Wange. “Und ich träume das wirklich nicht?”, wollte er wissen. Sie drehte den Kopf leicht und biss in seine Hand. “Aua!”
 

“Siehst du... du träumst nicht”, grinste sie ihn frech an.
 

“Oh... stimmt”, raunte er und küsste erneut ihre Lippen. Sanft und zart streichelte er über ihre Wange und glücklich lächelte er sie an. “Danke... dass du mir diese Chance gibst.”
 

“Ich danke dir für deine Beharrlichkeit”, grinste sie leicht.
 

“Wenn mir etwas wichtig ist... lasse ich nicht locker”, zwinkerte er ihr zu und schmunzelnd lehnte sie sich an ihn.
 

“Es fühlt sich toll an”, hauchte sie und dem konnte er nur stumm zustimmen.
 

“Wir haben noch einen Moment, dann sollten wir Kenji holen”, wisperte er und streichelte leicht über ihren Rücken. Leicht nickte sie und lächelte. Es war toll, dass er sich daran noch erinnerte.
 

Etwa eine halbe Stunde blieben sie aneinander angekuschelt. Danach machten sie sich fertig und gingen gemeinsam den Jungen aus der Schule abholen. Draußen war Chiaki unsicher, doch Maron nahm seine Hand und sah schüchtern zu ihm. Erst als er diese fester drückte, atmete sie erleichtert durch und erwiderte den Druck. Es fühlte sie ungewohnt, aber auch verdammt gut an seine Hand zu halten. An diesen Umstand würde sie sich sicher schnell gewöhnen, denn eins war ihr klar: Sie wollte nicht mehr ohne ihn sein.
 

Den Weg zur Schule beschritten sie schweigend und doch war es angenehm und schön. Irgendwie wussten beide nicht, was sie sagen sollten. Trotz der vielen Fragen wollte keiner diesen einfachen und doch friedlichen Moment damit belasten. Sie waren beide gerade unbeschwert und frei. Fast so als wären sie in einer eigenen Welt. Einige Augenblicke wollten sie sich diese aufbewahren. Sie würden noch früh genug mit der Realität konfrontiert werden.
 

An der Grundschule angekommen, waren sie viel zu früh da, weshalb sie sich die Zeit vertrieben. Erst erzählte Chiaki über seine Grundschule in seinem vorherigen Wohnort und fragte bei Maron nach, wie ihre Grundschulzeit war. Neugierig hörte er zu und fragte nach Bildern. Mit roten Wangen wechselte sie rasch das Thema. Doch da würde Chiaki sich nicht davon abbringen lassen. Er wollte unbedingt diese Fotos sehen, denn er war sich sicher, dass klein Maron genauso niedlich war, wie an diesem Tag.
 

Als die Schulglocke ertönte, blickten beide zu dem Eingang. Es dauerte nicht lange, bis Kenji mit ein paar anderen Kindern raus kam. Er sprach mit ihnen, doch als er seine Mama sah, strahlte er sofort und verabschiedete sich. Sofort lief er auf Maron zu und sprang ihr entgegen. “Mama”, lachte er glücklich auf und ließ sich von ihr drücken.
 

“War dein Tag schön?”, fragte sie ihn und sofort nickte der Junge. Er plapperte sofort los und erzählte von seinem Tag. Amüsiert schmunzelte Chiaki und grinste noch breiter, denn Kenji hatte ihn erst jetzt bemerkte. Sofort wurde auch der Blauhaarige in die kleinen Arme geschlossen.
 

“Du bist auch da, Aki”, wurde der Arzt freudig begrüßt.
 

“Mhm... ich dachte... ich hole dich auch mit ab”, erklärte Chiaki direkt und lächelte den Jungen an. “Freust du dich darüber?”, wollte er wissen.
 

“Oh ja... können wir noch zusammen zum Spielplatz?”, fragte der Kleine direkt.
 

“Nun wenn deine Mama einverstanden ist, können wir das gerne machen”, erklärte Chiaki diplomatisch.
 

“Aber natürlich können wir das machen”, meinte Maron sanft und schmunzelte, als Kenji bereits nach den Händen der Erwachsenen griff. Beide drückten die kleinere Hand.
 

Zusammen gingen sie zurück zum Wohnhaus. Jedoch machten sie noch einen kleinen Umweg über den Spielplatz. Da der Kleine noch etwas spielen wollte, wollte Maron ihm das ermöglich. Das Mittagessen könnten sie später nehmen oder sogar unterwegs besorgen. Dies würden sie sicher noch besprechen und gemeinsam beschließen. Es klang schön für Maron, dass sie das zu dritt bestimmen würden. Es war unglaublich ihren Sohn so zu sehen.
 

Während die Jungs zusammen spielten und auch tobten, checkte Maron die Möglichkeiten zum Essen aus. Sie hatten viel Auswahl gehabt und so musste sie doch mit den Jungs sprechen. Gemeinsam diskutierten sie darüber, worauf sie Hunger hatten. Schmunzelnd beobachtete sie die beiden und überließ ihnen die Führung. Es war interessant zu sehen, welche Argumente sie gefunden hatten. Sie musste sich ein Lachen verkneifen, denn die beiden verstanden sich sehr gut.
 

Ob es daran liegt, dass beide noch kleine Jungs sind., fragte sie sich selbst und kicherte schließlich doch darüber.
 

“Was ist los?”, wollte Chiaki wissen, als er ihr Kichern hörte. Das schien ihn etwas verwundert zu haben.
 

“Alles gut... ich denke wir haben einen Gewinner in der Auswahl unseres Essens”, kicherte sie leise weiter und beide Jungs sahen sich kurz an.
 

“Wirklich?”, hakte der Ältere nach und sie nickte sofort.
 

“Na klar... ihr seid euch einig, also wie wäre es, wenn ihr noch etwas spielt und ich koche”, grinste sie breiter.
 

“Kochen?”, fragte diesmal Kenji nach und erneut nickte sie.
 

“Mhm... ihr mögt beide Gratin, also mache ich einen”, zwinkerte Maron ihnen zu und konnte direkt sehen, wie ihre Augen anfingen zu leuchten.
 

“Wirklich?”, kam es von beiden und schon wieder musste sie nicken. Für sich selbst würde sie einfach was anderes machen, denn so oft konnte sie dieses Gericht nicht essen. Doch sie würde den beiden gerne eine Freude machen.
 

“Ja, aber nur, wenn ihr alleine zurecht kommt und in einer Stunde Heim kommt”, erklärte sie gleich und beide Jungs nickten zustimmend, bevor sie die Zwei alleine ließ.
 

Schnell eilte Maron in ihre Wohnung und machte eine kleine Auflaufform für ihre beiden Männer. Bei dem Gedanken musste sie kichern, denn es klang wundervoll diese als ihre Männer zu bezeichnen. Summend bereitete sie alles vor und für sich selbst bastelte sie sich etwas von den Resten, die sie noch im Kühlschrank hatte. Schließlich müssen diese auch weg kommen. Denn sie schmiss nur ungern etwas weg, wenn man es noch essen konnte.
 

Pünktlich kamen Chiaki und Kenji zur Wohnung. Der Junge hatte gleich geklingelt und Maron öffnete die Tür. Strahlend wurde sie von ihm begrüßt, ehe er an ihr vorbei huschte und ins Bad ging. Lächelnd blickte sie zu dem Älteren, der gerade die Tür hinter sich geschlossen hatte. “Hatte alles geklappt?”, wollte sie direkt von ihm wissen.
 

“Na klar... Kenji ist ein guter Junge”, erklärte er direkt und zog sich die Schuhe aus. Während er sich auch die Hände wusch, ging sie wieder in die Küche, um nach dem Essen zu sehen. Denn es sollte nichts anbrennen.
 

Es dauerte ein paar Augenblicke bis Chiaki und Kenji in die Küche kamen und Maron alles auf den Tisch stellte. Die Jungs halfen auch beim Decken. Während der Ältere die Teller holte, legte der Kleinere das Besteck auf den Tisch. Es war eine angenehme Stimmung zwischen ihnen und sie begannen zu essen. Über das Gratin erfreuten sich die beiden Männer sehr. Doch Chiaki war auch neugierig auf ihre eigene Kreation. Sie bot ihm an zu probieren und tatsächlich schmeckte es ihm.
 

“Du bist wirklich eine großartige Köchin”, lobte er sie und sie lächelte ihn leicht an.
 

“Danke für das Kompliment”, meinte sie verlegen.
 

Während des restlichen Essens sprachen sie noch mit Kenji und danach würde er seine Hausaufgaben machen. Der Kleine war ziemlich selbstständig, doch nach dem Aufräumen würde Maron nach ihm sehen. Kaum war Kenji fertig, sprang er vom Stuhl runter und lief ins Bad und danach in sein Zimmer. Überrascht sah Chiaki dem Jungen nach und Maron kicherte leise. “Das macht er immer so”, erklärte sie.
 

“Verstehe... kommt er alleine zurecht?”, fragte er nach.
 

“Größtenteils ja... er hat noch etwas Probleme mit dem Lesen und Schreiben”, bemerkte sie.
 

“Vermutlich wegen der Umzüge?”
 

“Ich nehme an, dass es daran liegt”, antwortete sie ihm und überlegte. “Die Umstellung war sicher auch für ihn nicht einfach. Ich bin zwar zweisprachig aufgewachsen und versuche das auch bei ihm, aber...”
 

“Das erschwert es ihm mit der Schrift”, beendete er den Satz und sie nickte.
 

“Vor allem weil die meisten meiner Kinderbücher auf Französisch sind, kann er hier nicht viel üben. Ich habe zwar zwei seiner Lieblingsbücher auf Japanisch geholt, doch...”
 

“Irgendwann werden auch diese langweilig.”
 

“Korrekt... wie machst du das eigentlich?”
 

“Hm? Was denn?”
 

“Du beendest meine Sätze und scheinst zu wissen, was ich damit meine.”
 

“Oh... naja... ich würde sagen... wir sind uns ähnlich irgendwie. Wir denken fast gleich... oftmals zu kompliziert”, schmunzelte er leicht und sie kicherte leise.
 

In dieser Hinsicht hatte er wirklich Recht mit seiner Annahme. Sie beide waren sich sehr ähnlich. Selbst die Sache mit dem komplizierten Denken entsprach der Wahrheit. Während sie noch aufräumten, scherzten sie weiter mit einander. Es war tatsächlich so, als wären sie schon seit Ewigkeiten kennen. Alles füllte sich so perfekt an, sofern er an ihrer Seite war. Ein unglaubliches Gefühl breitete sich in ihrem Herzen aus und sie versank in einer kleinen Träumerei.
 

Diese Abwesenheit bemerkte Chiaki und stupste Maron leicht an. Überrascht blinzelte sie ihn an und legte den Kopf schief. “Was?”, fragte sie verwirrt.
 

“Was geht in deinem Kopf denn vor?”, wollte er wissen und grinste sie spitzbübisch an.
 

“In meinem Kopf?”, wiederholte sie verwundert. Einen Moment überlegte sie und zuckte leicht mit dem Mundwinkel. “Nun... ich habe mir nur ausgemalt, wie das wohl künftig werden würde.”
 

“Oh... und was genau hast du dir ausgemalt?”, wollte er wissen und kam näher zu ihr.
 

“Sagen wir es mal so”, begann sie und fuhr leicht mit ihrer Hand über seine Brust. “Gemeinsam unseren Tag bestreiten.”
 

“Also... gemeinsam aufstehen, essen und wieder einschlafen?”, hakte er nach und merkte, wie die Röte in ihrem Gesicht immer mehr zu nahm.
 

“Mhm... das wäre perfekt... aber...”
 

“Dazu müssen wir Kenji mit einweihen.”
 

“Korrekt, aber wie sollen wir ihm das nur sagen?”, seufzte sie leise und diesmal überlegte er.
 

“Lass es mich versuchen...”, schlug er vor und irritiert blinzelte sie ihn an.
 

“Du willst es ihm sagen?”
 

“Wenn ich darf...”, entgegnete er. Maron war unsicher, ob das klappen konnte, aber sie wollte ihm die Chance geben. Immerhin würde Chiaki mit Kenji auch mehr Zeit verbringen. Wobei die letzten Tage schon wundervoll waren, zu sehen, wie die Jungs miteinander umgingen.
 

“Na gut... versuch es ihm zu erklären”, stimmte ihm nach einer gefühlten Ewigkeit zu. Erleichtert lächelte er und nickte.
 

“Kommst du mit?”, fragte er sie, doch sie zuckte kurz mit den Schultern.
 

“Ich bin mir nicht sicher.” Sie hielt einen Moment inne, fast so als würde sie noch abwägen. “Ich bleibe lieber im Hintergrund und lasse dich sprechen”, meinte sie ehrlich. Denn sie wollte das Gespräch den Jungs überlassen, auch wenn sie ihnen zu hören würde. Ihre Neugier war sehr groß, weshalb sie wissen wollte, wie er das anstellen würde.
 

Verstehend nickte Chiaki und ging schließlich zu Kenji in das Kinderzimmer. Nur wenig später folgte Maron, blieb aber an der Tür stehen und lauschte einfach nur dem Gespräch. Erst wollte Chiaki wissen, ob er dem Jungen helfen könnte und tatsächlich hatten sie gemeinsam die Hausaufgaben erledigt. Erneut musste sie fest stellen, wie gut ihr Arztkollege mit Kindern umgehen konnte. Es war ihr fast schon unbegreiflich, warum er nicht schon längst eine Frau und Kinder hatte.
 

Doch dann erinnerte sie sich an seine Worte. Die meisten Damen schienen es nicht sonderlich ernst mit ihm zu meinen und das machte sie traurig. Er war wirklich ein toller Kerl. Na gut... anfangs dachte ich auch schlecht von ihm, aber... irgendwie haben wir doch alle unsere Geschichten... In diesem Punkt musste Maron Sakura recht geben. Denn auf diesen Gedanken hatte die ältere Dame sie gebracht. Daher schweiften ihre Überlegungen auch zu Kaiki. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er ein solches... Monster war, wie Chiaki von ihm sprach.
 

Natürlich verstand sie Chiakis Reaktion, aber es musste doch einen Grund geben, warum Kaiki so war. Denn sie konnte nicht glauben, dass der ältere Mann ein solch warmes Lächeln hatte, aber nur auf das eine aus war. Sie kannte diese typischen Player, aber das passte einfach nicht. Klar könnte ich mich irren, doch ich glaube, ich sollte da mal mit Kagura und Kaiki sprechen und mehr erfahren. Auch wenn Chiaki denkt, er bräuchte seinen Vater nicht, so weiß ich, dass es nicht so stimmen kann...
 

Ihr war sehr wohl bewusst, dass es ihrem Freund nicht gefallen könnte, wenn sie mehr in seiner Vergangenheit rum stochern würde. Wobei er ihr diese eigentlich schon von sich aus verraten hatte. Daher würde sie erstmal bei Kagura nachfragen, ob Chiakis Annahme stimmte und was genau zwischen Vater und Sohn vorgefallen war. Normalerweise würde sie sich da nicht einmischen, doch sie wollte versuchen zu helfen, sofern sie das tun könnte. Aber nur wenn Kenji damit klar kommen würde.
 

Kaum hatte sie ihren Sohn im Sinn gehabt, schon konzentrierte sie sich auf das Gespräch, welches der Blauhaarige mit dem Jungen angefangen hatte über das heiklere Thema zu sprechen. Unschlüssig ob dies eine gute Idee war, hörte sie ihm einfach zu und beschloss zu warten, wie Kenji reagieren würde. “Kann ich mit dir reden, Kenji?”, fing Chiaki an und Kenji blickte zu dem Älteren auf.
 

“Wieso?”, fragte der Junge gleich nach.
 

“Du weißt, dass deine Mama und ich zusammen arbeiten?” Der Junge nickte sofort, denn das hatte sie ihm bereits gesagt. “Und das nun schon fast seit zwei Monaten. Wir wussten nicht, dass wir nebeneinander wohnen.”
 

“Oh”, entkam es dem Jungen über die Lippen.
 

“Das war eine schöne Überraschung”, bemerkte Chiaki.
 

“Schöne Überraschung?”, hakte der Kleine gleich nach.
 

“Mhm... weißt du... deine Mama ist ganz besonderes. Sie ist eine tolle Mama.” Sofort nickte Kenji, denn seine Mama war die Beste von allen. “Gerade weil sie so toll ist... muss ich dir sagen, dass ich sie sehr mag”, sprach Chiaki nun weiter.
 

“Hm”, kam es von Kenji. “Magst du mich auch?”, fragte er nach und legte den Kopf schief. Bei dieser Geste musste Maron sogar ein Lachen unterdrücken. Ihr Sohn war genauso besonders, genau wie sie.
 

“Aber natürlich mag ich dich auch, Kenji. Du bist doch nun mein Freund”, erklärte der Ältere direkt.
 

“Freund?”, überlegte Kenji laut und Chiaki nickte sofort zustimmend. “Und wir spielen alle ganz viel?” Erneut nickte der Ältere und plötzlich sprang der Junge auf. Ein Jubelschrei ertönte und brachte damit nicht nur den Arzt zum Lachen, sondern auch seine Krankenschwester.
 

“Ich glaube kaum, dass er das so ganz begreift”, murmelte Maron vor sich hin, weshalb sie das Zimmer betrat und gleich von Kenji umarmt wurde.
 

“Mama... Mama... Chiaki ist nun mein Freund”, strahlte er sie ganz aufgeregt an. Schmunzelnd streichelte sie ihrem Sohn über die Haare.
 

“Das habe ich gehört”, sagte sie sanft und hörte ein Räuspern von der anderen Seite.
 

“Deine Mama ist aber auch meine Freundin”, meinte nun Chiaki und Kenji blickte zu dem Älteren.
 

“Stimmt das?”, fragte Kenji und blickte zu seiner Mama auf. Sie nickte und bestätigte damit Chiakis Worte. Letzterer kam zu den beiden und gab Maron einen kleinen Kuss auf die Wange.
 

“Aber sie ist nicht nur meine Freundin... ich habe deine Mama ganz doll lieb”, erklärte der Blauhaarige weiter und der Junge sah mit großen Augen zwischen den Erwachsenen hin und her. In seinem kleinen Köpfchen ratterte es bereits.
 

“Lieb?”, wiederholte der Kleine. “So wie... Tante Miya und Onkel Yama?” Nun schmunzelte Maron, während sie nickte.
 

“Genau auf diese Weise...”, bestätigte sie ihm. Es dauerte einige Moment, bis Kenji das auch richtig verstanden hatte.
 

“Hast du mich denn dann noch lieb?”, fragte er plötzlich und sah seine Mama direkt an.
 

“Oh, Kenji... mein Liebling”, hauchte Maron und wollte ihm gerade sagen, dass sie ihn ebenso lieb hatte.
 

Jedoch kam sie nicht weiter, da Chiaki gerade Kenji auf seine Arme gehoben hatte. Diese Geste überraschte Maron sehr, aber auch der kleine Junge hatte damit nicht gerechnet. “Deine Mama wird dich immer lieb haben, Kenji... und niemand wird dich von ihr trennen, das verspreche ich dir”, kam es vollkommen ernst über seine Lippen.
 

Sprachlos konnte Maron nur ihren Freund ansehen. Solche Worte hatte sie einfach nicht von ihm erwartet. Er schien es absolut ernst zu meinen und erneut spürte sie, wie sehr sie ihn mochte und vor allem brauchte. Dieses schöne und warme Gefühl konnte nur er ihr geben. Ihr Herz wollte diesen Mann immer mehr. Besonders jetzt, wo sie sah, wie Kenji mit ihrem festen Freund kuschelte. Fester Freund... das klingt toll., dachte sie sich verträumt und konnte nicht anders als zu lächeln.
 

“Ich habe euch beide ganz doll lieb”, hauchte sie und legte ihre Arme um ihre beiden Jungs. Kenji kicherte leise und kuschelte sich an beide heran, während Chiaki den Jungen einfach nur sicher im Arm hatte.
 

Es dauerte einige Augenblicke, bis sie sich von einander lösten und Chiaki Kenji auf den Boden ließ. Da es noch früher Abend war, beschlossen die drei noch einen Film zu sehen. Natürlich zur Feier des Tages, denn eigentlich durfte der Kleine unter der Woche nicht so viele Filme anschauen. Aber irgendwie konnte Maron ihm das nicht verweigern. Zusammen saßen sie auf dem Sofa. Sie waren an einander gekuschelt, während der Kleine zwischen ihnen war.
 

Nach dem Film aßen sie noch eine Kleinigkeit und spielten mit Kenji. Doch schon bald musste er ins Bett und auch Maron und Chiaki sollten eigentlich schon längst im Traumland sein. Schließlich hatten sie am kommenden Tag ihre Frühschicht. Aber sie konnten sich einfach nicht von einander lösen, weshalb beide es sich noch bei einem Gläschen Wein gemütlich gemacht hatten. Sie sprachen noch bis tief in die Nacht hinein und vergaßen alles andere um sich herum.
 

Dass sich die Müdigkeit bestimmt irgendwann rächen würde, war beiden bewusst. Jedoch war es ihnen auch egal gewesen. Denn für diesen Moment wollten sie schlichtweg diese Nähe genießen und sich über nichts Sorgen machen zu müssen. Zudem waren beide noch ziemlich aufgekratzt, da Kenji es sehr gut aufgenommen hatte. Daher nutzten sie den Augenblick dazu, um ihre Zweisamkeit mit sanften Streicheleinheiten zu genießen.
 

Einige Küsse später schliefen sie engumschlungen auf dem Sofa ein und hielten sich ganz fest in ihren Armen. Beide hatten einen angenehmen und wundervollen Traum, der hoffentlich bald auch in Erfüllung gehen würde.

Unglaublich

Sehr früh am Morgen wurde Chiaki langsam wach. Gähnend wollte er sich strecken, doch hielt er inne. Er spürte ein Gewicht an seiner Brust und damit auch an seinem Arm. Blinzelnd blickte er auf den Körper hinab. Tatsächlich lag eine Braunhaarige in seinen Armen und ein Grinsen huschte über sein Gesicht. Die Erinnerung an die vergangenen Tage kamen zurück und er war unendlich glücklich. Es war irgendwie schön neben ihr auf zu wachen.
 

Hoffentlich kommen wir öfters in diesen Genuss., dachte er sich und vergrub seine Nase noch für einige Momente in ihrem Haar. Eigentlich sollte er aufstehen, aber er wollte nicht. Noch hatte er genug Zeit und diese wollte er mit ihr verbringen. Es war unglaublich, dass eine solche Nacht genauso schön sein konnte. Obwohl sie nicht auf die eine Weise intim wurden, so war diese Umarmung vermutlich vertrauter und intimer als jeglicher Akt. Niemals hätte ich gedacht, dass es so etwas gibt.
 

Seine Gedanken waren bei seiner Freundin und sein Grinsen erschien. Es klang schön in seinen Ohren, Maron als seine Freundin zu bezeichnen. Bevor er weiter nach denken konnte, rührte sich die junge Dame in seinem Arm. Lächelnd blickte er zu ihr hinab und fand sie einfach nur süß, da sie so niedlich war mit den zerzausten Haaren. “Morgen”, nuschelte sie und versuchte krampfhaft ein Gähnen zu unterdrücken.
 

“Guten Morgen”, sprach er und legte eine Haarsträhne hinter ihr Ohr.
 

“Scheinbar sind wir hier eingeschlafen”, meinte sie amüsiert und gähnte nun doch. Zum Glück hatte sie es geschafft ihre Hand noch vor den Mund zu halten.
 

“Also ich muss zugeben... dieses Sofa ist extrem bequem”, grinste er und sie lachte leise.
 

“Sag ich doch... es ist ziemlich toll hier”, lachte sie mit ihm mit und Chiaki nickte. Er konnte dem nur zu stimmen, denn es war fast wie auf einem richtigen Bett. So bequem war es. Aber er hatte auch eine leise Vermutung, dass es viel mehr an seiner Schlafpartnerin gelegen hatte.
 

“Und doch tauscht du es gegen ein richtiges Bett”, grinste er und in ihren Augen glitzerte es schon.
 

“Oh ja... weil das Bett nur noch besser sein wird als dieses Sofa”, erklärte sie mit einem strahlenden Lächeln.
 

“Das könnte stimmen... aber dazu müsste ich das Bett ebenfalls ausprobieren”, zwinkerte er ihr zu. Diese Aussage klang eindeutig zweideutig, weshalb Maron kurz überlegte. Dabei begriff er, wie es sich angehört hatte. “Oh... Mist... ich... meine das... gar nicht so. Entschuldige, Maron”, stammelte er vor sich hin und wurde ganz verlegen dabei.
 

“Psst”, hauchte sie und legte einen Finger auf seine Lippen. “Ich weiß, wie du das meinst, Chiaki.” Sanft lächelte sie ihn an und nahm ihren Finger wieder weg. Erleichtert atmete er durch und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn.
 

“Ein Glück”, raunte er wirklich erleichtert. Leise kicherte sie und schmiegte sich noch etwas an ihn heran. Sie wollte noch etwas in seinen Armen liegen.
 

Einige Minuten blieben sie noch liegen, doch dann fing ihr Wecker an zu klingeln. Grummelnd drehte sie sich zu dem Handy um und schaltete diesen genervt aus. Ein Seufzen erklang und irgendwie konnte Chiaki es nicht vermeiden zu grinsen. Scheinbar war sie genauso wenig begeistert aufstehen zu müssen wie er. “Wir sollten aufstehen... die Schicht beginnt bald und Sakura sollte ebenfalls hier sein.”
 

“Stimmt... und ich sollte noch duschen, bevor wir ins Krankenhaus fahren. Wollen wir gemeinsam hin fahren?”, fragte er sie und Maron blickte ihn an.
 

“Gerne, also in einer halben Stunde unten?”, fragte sie und er nickte lächelnd.
 

“Perfekt... bis gleich”, meinte er, gab ihr noch einen süßen Kuss und erhob sich. Sie selbst tat es ihm gleich. Noch einmal verbanden sich ihre Lippen miteinander und Chiaki verließ ihre Wohnung mit einem Lächeln.
 

Maron blickte ihm eine Weile nach und gähnte diesmal ausgiebiger. Danach eilte sie ins Schlafzimmer, um frische Sachen zu holen und ins Bad zu huschen. Dort zog sie sich aus und stieg gleich unter die Dusche. Während das Wasser über ihren Körper floss, wanderten ihre Gedanken zu ihrem Freund. Das klang großartig in ihrem Kopf, weshalb sie über beide Ohren grinste. Es war unglaublich, dass sie nun ein Paar waren. Auch wenn sie noch etwas Angst hatte, so war Chiaki wirklich großartig. Vor allem aber mit dem Umgang mit Kenji.
 

Kaum war sie fertig, schon zog sie sich an und machte sich noch einen Kaffee für unterwegs. Gerade ging sie in den Flur, als sie schon den Schlüssel hörte. Schmunzelnd sah sie bereits zu Sakura und wünschte ihr einen wunderschönen und guten Morgen. Verwundert wurde die Braunhaarige gemustert, doch da konnte die Jüngere einfach nicht darauf eingehen, sonst würde sie zu spät nach unten gelangen. Genau das wollte sie nicht, denn sonst würde Chiaki zu lange warten müssen.
 

“Ich erzähle es dir später”, versprach Maron beim Vorbeigehen und Sakura nickte perplex.
 

“Alles klar... dann bis später”, meinte Sakura schmunzelnd.
 

Damit schnappte sich Maron ihre Tasche und ihre Schlüssel, um schnell nach unten zu eilen. Erst war sie sich nicht sicher, ob er wirklich unten auf sie warten würde. Jedoch zerschlug sich ihre Unsicherheit sofort, als sie ihn erblickte. Er lehnte lässig an seinem Wagen und strahlte, nachdem er sie entdeckt hatte. Sie lief zu ihm und er empfing sie direkt. Sanft küsste er ihren Mundwinkel und öffnete ihr die Tür. Schmunzelnd stieg sie ein und auch er nahm Platz.
 

Sogleich fuhr er zum Krankenhaus los und wie von selbst verschränkten sie ihre Finger mit einander. Lächelnd lenkte er den Wagen und die Fahrt kam ihnen gar nicht so lange vor, wie es war. Auf dem Parkplatz hielt er den Wagen an und stieg aus. Ebenso verließ auch Maron das Auto und lächelte sanft Chiaki an, der fast schon theatralisch gestikulierte, warum sie raus kam ohne, dass er ihr die Tür aufgemacht hatte. “Wie konntest du das nur tun... nun bin ich nicht mehr dein Held”, sprach er.
 

“Ach, Chiaki... du wirst immer mein Held sein”, lachte sie leise und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm einen Kuss zu geben. Vergessen war bereits die Umgebung und der Umstand. Nur die Beiden zählten.
 

“Mmmh so gefällt mir der Beginn der Schicht”, grinste er sie breiter an und sie rollte nur mit den Augen.
 

“An die Arbeit, Dr. Nagoya”, entgegnete sie.
 

“Zu Befehl, Schwester Maron”, grinste er zurück und sie eilten zu den Umkleideräumen, um sich für die Arbeit um zu ziehen. Es war irgendwie anders zu wissen, dass man nicht nur Arbeitspartner war, sondern auch Lebenspartner.
 


 

Erstaunlicher Weise verhielt sich Chiaki im Krankenhaus mehr als professionell. Obwohl er sehr oft es ausnutzte, sie hin und wieder zu berühren, so störte es Maron absolut nicht. Diese kleinen Berührungen der Fingerspitzen lösten in ihr ein angenehmes Kribbeln im Bauch aus. Jedes Mal unterdrückte sie ein Keuchen und schluckte schwerer. Er genoss es sichtlich, wie ihr Körper auf ihn reagierte. Wie sie auf die Idee kam, ließ sich einfach erklären, denn sein Grinsen im Gesicht war durch und durch schelmisch.
 

Darüber schüttelte sie nur amüsiert den Kopf. Es fühlte sich gut an mit ihm zusammen zu sein. Definitiv war es viel einfacher ohne diese Spannungen, die es zuvor gab, weil sie nicht einordnen konnte, was es zwischen ihnen war. Diese Veränderung bemerkte auch Yamato, als er sie zur Hilfe holen musste, da viel zu viele Patienten versorgt werden mussten. “Sagt mal... was ist denn mit euch los?”, fragte er daher direkt nach.
 

“Was soll den los sein?”, entgegnete Chiaki mit einer Gegenfrage. Es kam so unschuldig wie möglich über seine Lippen, dass Maron sich ein Lachen verkneifen musste. Zum Glück hatte sie einen Becher Kaffee in der Hand, so dass sie das Dauergrinsen damit verbergen konnte.
 

“Maron... was hast du mit ihm gemacht?”, hakte nun Yamato bei ihr nach.
 

“Was meinst du?”, kam es unschuldig über ihre Lippen.
 

“Er ist so handzahm”, lachte Yamato und da konnte Maron nicht anders, als mit zu lachen.
 

“Handzahm? Ich wusste nicht, dass ich bissig bin”, meinte Chiaki schmunzelnd und alle lachten nun darüber.
 

“Bissig würde mir aber gefallen”, grinste Maron Chiaki an, während Yamato abgelenkt war.
 

“Echt?”, fragte er schluckend nach und Maron knabberte an ihrer Unterlippe.
 

“Hin und wieder kann es nicht schaden”, meinte sie ehrlich und nun grinste er.
 

“Hmm, das bekomme ich bestimmt hin”, zwinkerte er ihr zu und brachte sie damit zum Erröten. Diese Röte erfreute Chiaki sehr und sah wieder zu Yamato.
 

“Da du es eh mit bekommen wirst... Chiaki und ich... wir... versuchen es zusammen”, brachte sie mit röter werdenden Wangen heraus. Verstehend nickte Yamato, doch dann schien er die Worte zu begreifen und bekam große Augen.
 

“Warte... du meinst... du hast ihn an die Leine gelegt? Ihn so dressiert, dass er niemand anderen mehr will?”, kam es fast schon fassungslos von Yamato. Maron hielt sich die Hand vor den Mund und begann zu kichern.
 

“Ernsthaft? An die Leine legen, Yamato?”, hakte Chiaki mit einer hochgezogenen Augenbraue hoch.
 

“Natürlich, schließlich hattest du so einige besprungen, die nicht bei drei auf einem Baum waren”, meinte Yamato direkt.
 

“Yama... verdammt noch mal, so schlimm war ich nun auch nicht”, grummelte Chiaki vor sich hin.
 

“Als ob... du hast alles genommen, was bei drei nicht verschwunden war”, lachte Yamato und sofort war es nun vorbei. Maron prustete los und konnte nicht mehr anders als zu lachen, denn die Beiden waren einfach nur witzig gemeinsam.
 

“Na großartig... nun wird sie mich doch nicht wollen”, fluchte Chiaki, doch Maron brauchte noch einige Momente, um sich wieder zu beruhigen.
 

“Ach Chiaki... nur gut, dass du von nun an nur noch auf mich achten musst”, zwinkerte Maron ihm lachend zu. Seine Augen weiteten sich leicht und er legte seinen Arm um ihren Rücken. Dabei zog er sie leicht an sich.
 

“Meinst du das ernst?”, fragte er etwas unsicher, doch nachdem sie genickt hatte, strahlte er über beide Ohren. “Ein Glück... aber ehrlich... so schlimm war ich nicht.”
 

“Darüber sprechen wir irgendwann in Ruhe”, meinte sie, denn sie wusste, dass er in der Vergangenheit die ein oder andere Dame hatte. Jedoch wollte sie gerade nicht genau wissen, wie viele es waren. Das konnte sie ihn irgendwann einfach fragen.
 

“Die Idee gefällt mir”, grinste er und hauchte ihr einen federleichten Kuss auf die Schläfe.
 

Von dieser Geste war Yamato ein wenig verwirrt, denn er sah zum ersten Mal so etwas wie Zuneigung in den Augen seines besten Freundes. Es war wirklich unglaublich, dies mit an sehen zu können. Absolut ungewohnt, aber irgendwie war es auch total großartig, wie er in Marons Nähe war. Davor war es schon einzigartig ihn so zu erleben, doch jetzt sah es fast schon so aus, als wäre Chiaki ein ganz normaler Mann.
 

“Unglaublich... Chiaki ist tatsächlich an der Leine”, kam es erneut fassungslos von Yamato. Leicht amüsiert sah Maron zu ihm und grinste leicht.
 

“Sieht wohl so aus”, meinte sie ehrlich und Chiaki schmunzelte leicht.
 

“Zum Glück brauchte ich noch nicht die kurze Leine”, lachte er und nun lachte auch Yamato darüber.
 

“Pass auf, sonst verkürze ich diese noch”, drohte Maron spielerisch und genau deshalb war sie perfekt für den Blauhaarigen. Sie war nicht auf den Mund gefallen und gab ihm schnell Kontra, um ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zu bringen. Sie war sein perfektes Gegenstück. Niemals würde er sie jemals missen wollen.
 

“Oh man... du solltest sie gut festhalten, sonst wirst du auf ewig einsam sein”, grinste Yamato breiter. Doch mit der kommenden Antwort von Chiaki hatte er nicht gerechnet.
 

“Keine Sorge... ein solches Juwel werde ich nicht mehr aus den Augen lassen”, versprach Chiaki und Maron wurde leicht rot um die Nase. Sie wirkte dadurch ziemlich verlegen. Es war für sie immer noch unbegreiflich, warum er sie wollte. Aber das beschäftigte sie nicht mehr so sehr.
 

“Unfassbar... aber ehrlich... ich freue mich für euch”, holte Yamato sie zurück in die Realität.
 

“Und ich mich erst”, grinste Chiaki und trank noch seinen Kaffee aus. “Aber wir sollten wieder in die Station. Die Sprechstunde beginnt bald”, meinte er und Maron nickte zustimmend. Das hatte Yamato fast schon vergessen, dass sie eigentlich noch mitten in der Arbeit waren.
 

“Oh stimmt... wir sehen uns?”, fragte Yamato und das frisch zusammen gekommene Paar nickte.
 

“Wir sollten vielleicht Samstag zusammen essen”, schlug Chiaki vor und damit war es für sie klar. Da sie alle eine Frühschicht hatten, konnten sie sich am Nachmittag treffen.
 

“Perfekt... ich koche uns was Schönes”, lächelte Maron und bekam noch einen Kuss von Chiaki auf die Schläfe. “Ja... du bekommst extra ein Gratin”, kicherte sie leise und sofort strahlte der Blauhaarige über beide Ohren.
 

“Oh du weißt, wie du mich glücklich machen kannst”, schwärmte er und Maron lachte nun darüber. Erneut konnte Yamato nur staunen. Obwohl er schon längst gemerkt hatte, dass sein bester Freund sich in sie verliebt hatte, so war es etwas ganz anderes, das auch zu sehen. Unbedingt musste er Miyako Bescheid geben.
 

Maron und Chiaki verabschiedeten sich schließlich und kehrten auf die Kinderstation zurück, um die Sprechstunde noch ab zu halten. Kagura würde sie diesmal Ablösen, da ihre Schicht gegen 14 Uhr enden würde. Die restliche Zeit verlief sehr schnell und die Beiden arbeiten Hand in Hand. Alle Akten heftete Maron gleich ab und kontrollierte, ob auch alles eingetragen war. Diese Gründlichkeit war etwas ungewohnt für den jungen Arzt, aber er gewöhnte sich immer mehr daran.
 

Gerade waren sie beide in dem Büro, als es an der Tür klopfte und Kagura in der Tür stand. “Guten Mittag ihr beiden”, begrüßte er und blinzelte leicht, da Chiaki noch am Computer war und Maron lehnte sich an seinem Rücken vor.
 

Es dauerte, bis der junge Mann wirklich wahr genommen wurden. “Oh... Kagura, du bist schon da”, lächelte Chiaki den Älteren an. Auch Maron sah lächelnd zu ihm rüber und erneut grüßte Kagura die Beiden.
 

“Äh... ich wollte euch ablösen”, meinte er und das junge Team sah sich gegenseitig an und danach die Uhr.
 

“Oh... es ist schon so spät”, entkam es Maron zuerst und Kagura schmunzelte. Die Atmosphäre war irgendwie ganz anders als er es gewohnt war, weshalb er nur zwischen ihnen hin und her blickte.
 

“Dann sollten wir Heim fahren... du solltest Sakura fragen, ob sie Kenji schon geholt hat”, merkte Chiaki an und sie nickte sofort, während sie nach ihrem Handy griff und sofort nachfragte. Erstaunt blinzelte Kagura nur und trat nun näher an Chiaki heran.
 

“Sag mal... was ist denn hier los?”, wollte Kagura wissen.
 

“Was soll denn sein?”, entgegnete Chiaki unschuldig.
 

“Ist etwas zwischen euch passiert?”
 

“Nö... nichts ist passiert, wieso?”, fragte nun Maron nach und Kagura sah zwischen ihnen wieder hin und her.
 

“Chiaki ist gut gelaunt”, meinte Kagura kleinlaut und irgendwie beschlich Maron das Gefühl, dass alle es sofort merken würden.
 

“Ach das meinst du... nun... wie hat Yamato ausgedrückt...”
 

“NEIN, sag das nicht... reicht schon, dass mein bester Freund mir so in den Rücken fällt”, grummelte nun Chiaki wieder und blickte warnend zu Maron.
 

“In den Rücken fallen?”, murmelte Kagura und dann machte es klick. “Ach du... ernsthaft? Du hast ihn an die Leine gelegt?”, kam es mit großen Augen von ihm.
 

“Na toll. Noch einer der mich nur ärgern will”, rollte Chiaki gespielt mit den Augen, während Maron Mühe hatte nicht los zu lachen. Schnell hielt sie ihre Hand vor den Mund und unterdrückte es, so gut sie konnte.
 

“Wirklich?”, hakte Kagura nach und sah dabei Maron direkt an. Sie nickte leicht, blickte zu Chiaki auf und stellte sich auf die Zehenspitzen.
 

“Lass dich von ihnen nicht ärgern”, sprach sie und gab ihm einen süßen Kuss auf den Mundwinkel. Zufrieden seufzte er und legte seinen Arm um sie. “Wenn es dir lieber ist... dann hast du mich an die Leine gelegt”, kicherte sie und blickte ihm verliebt in die Augen.
 

“Mmmh... du bist perfekt”, raunte er und vergaß bereits, dass sie nicht alleine waren. Er beugte sich mehr zu ihr und berührte ihre Lippen mit seinen.
 

In diesen Kuss lehnte sich Maron hinein und legte ihre Hand auf seine Brust. Sogleich vertiefte er den Kuss und bat vorsichtig um Einlass, indem er mit seiner Zunge über ihre Lippen leckte. Nur zu gerne öffnete sie den Mund und lächelte in den Kuss hinein. Es war einfach nur wunderschön mit ihm zusammen und er ließ sie alles andere um sich herum vergessen. Erst als sie ein Räuspern hörten, kamen beide von ihrer Wolke sieben herunter.
 

“Oh”, entkam es beiden, nachdem sie sich gelöst hatten und zu Kagura gesehen hatten.
 

“Unfassbar”, kam es ihm von den Lippen und er musste sich erneut räuspern, da keine weiteren Worte seine Kehle verlassen wollten.
 

“So ungewöhnlich ist das nun auch nicht, Kagura”, meinte Chiaki schmunzelnd und der Angesprochene nickte.
 

“Stimmt... entschuldigt, aber das ist... einfach so toll... ihr zwei seid unglaublich”, sprach Kagura ehrlich aus und freute sich wirklich für das junge Glück. “Wer weiß es denn schon?”
 

“Nun eigentlich bisher nur Yamato”, erklärte Maron verlegen und war froh, dass Chiaki sie leicht an sich gedrückt hielt. So würde sie nicht nervös von einem Fuß auf den anderen wechseln.
 

“Oh... dann weiß es Miyako auch schon”, lachte Kagura und Chiaki grinste etwas.
 

“Sakura wird es auch gleich erfahren”, kam es noch von dem jungen Arzt.
 

“Stimmt und demnach auch Himuro... warum laden wir nicht alle für Samstag ein und dann müssen wir das nicht tausend Mal wiederholen”, überlegte Maron und sah zu Chiaki auf. Dieser blinzelte leicht und schien zu überlegen.
 

“Eine gute Idee, Maron... so machen wir das”, stimmte er ihr daher zu.
 

“Und... willst du es Kaiki selbst sagen?”, stellte Kagura die Frage, mit der das Paar noch nicht so schnell gerechnet hatte. Leise seufzte Chiaki und fuhr sich mit der freien Hand durch seine Haare.
 

“Muss ich es ihm sagen?”, fragte er unsicher.
 

“Chiaki!”, rief Maron aus und haute gegen seine Brust. “Natürlich sollte er das wissen.”
 

“Aber, Maron... warum sollte er es wissen?”
 

“Weil er dein Vater ist... egal was war oder ist... er bleibt dein Vater und sollte es wissen”, meinte sie ehrlich und konnte genau sehen, wie er mit seinen Zähnen knirschte. Tiefer atmete er durch und seufzte erneut.
 

“Na gut... aber ich schicke ihm nur eine Nachricht”, ließ er sich schließlich umstimmen und zufrieden nickte Maron. Damit konnte sie arbeiten. Ein Schritt nach dem anderen war ihre Devise dabei. Früher oder später würde sie ihn schon so weit bringen mit Kaiki zu sprechen.
 

“Alles klar... dann geht ruhig heim und wir sehen uns am Samstag”, zwinkerte er dem Paar zu und sie verabschiedeten sich von Kagura, ehe sie das Zimmer verließen und zu den Umkleiden eilten. Dort zogen sie sich um und trafen sich auf dem Parkplatz wieder, um gemeinsam nach Hause zu fahren.

Die erste Hürde überstanden

Auf dem Parkplatz des Wohnhauses ließ Chiaki den Wagen stehen und sie stiegen gemeinsam aus. Jetzt gab es wirklich kein zurück mehr, denn nun wussten zwei Leute definitiv Bescheid. Ehrlich gesagt wollte Maron auch nichts mehr daran ändern. Sie war jetzt schon glücklicher als in all den Jahren zuvor. Er war ein toller junger Mann, auch wenn ein wenig vorbelastet. Doch heut zu Tage gab es niemanden, der das nicht war. Selbst sie trug nicht nur eine Last mit sich mit. Irgendwann würde sie ihm alles von sich erzählen, aber noch traute sie sich nicht.
 

Zusammen gingen sie zum Eingang und mit dem Aufzug rauf in das siebte Stockwerk. Während sie hoch fuhren, hielten sie die Hände und verschränkten ihre Finger miteinander. Lächelnd sah sie auf ihre beiden Hände und wurde leicht rot. Es fühlte sich wirklich großartig an. Oben hatten sie den gleichen Weg zur Wohnung. Kurz schien Chiaki überlegen, ob er direkt Heim sollte, doch Sakura würde es so oder so schon durch den Buschfunk gehört haben.
 

“Kommst du mit zu mir?”, fragte sie ihn direkt.
 

“Nichts lieber als das... sie wird es sicher auch schon gehört haben... Yamato ist ein Tratschweib”, schmunzelte er und sie lachte leise los. Das stimmte irgendwie.
 

An ihrer Wohnung machte Maron die Tür auf und sie betraten diese. Sofort wurden die beiden stürmisch begrüßt. “Willkommen zurück”, strahlte Kenji die Zwei an.
 

“War es toll in der Schule?”, wollte Chiaki wissen.
 

“Oh ja... ich war mit Shin und Yumi in der Pause bei den Rutschen”, erklärte er und plapperte einfach weiter. Sie gingen mit ihm ins Wohnzimmer und grüßten Sakura, welche schon strahlend die Beiden ansah.
 

“Also hat Yamato kein Unsinn erzählt?”, wollte sie lediglich nur wissen. Augenblicklich wurden beide etwas rot um die Nase und ganz verlegen.
 

“Nun... was genau hat er denn erzählt?”, hakte Maron unsicher nach.
 

“Naja, dass ihr gemeinsam seid”, erklärte Sakura direkt.
 

“Oh... dann... hat er irgendwie keinen Unsinn erzählt”, schmunzelte Maron und Chiaki seufzte.
 

“Er ist wirklich ein Tratschweib”, grummelte er vor sich hin, während die Damen leise lachten. “Das ist nicht witzig... ich hätte das doch gerne selbst erzählt...”, meinte er ehrlich und das überraschte Maron ein wenig.
 

“Ach ja?”, hakte sie nach und er nickte.
 

“Natürlich... immerhin bist du doch meine Freundin”, grinste er breiter und Sakura lächelte sanft. Es war für sie so schön zu sehen, wie die Beiden mit einander umgingen.
 

“Mmmh... stimmt... deine Freundin”, zwinkerte sie ihm zu und er konnte nicht anders, als ihr einen Kuss auf den Mundwinkel zu geben.
 

“Das klingt wundervoll”, raunte er und sie konnte dem nur zustimmen. Doch ein leises ‘Ih’-Geräusch hatte sie blinzeln lassen. Sie blickten zu Kenji, der gluckste. Nun lachten sie beide darüber. Sakura kicherte auch leise.
 

“Das ist normal... in dem Alter finden Kinder das eklig.”
 

“Aber ja... nicht mehr küssen”, gluckste Kenji.
 

“Ach ja? Dann muss ich dir Bussis geben”, grinste Maron ihren Sohn an und lachend lief der Junge weg.
 

Sofort nahm sie die Verfolgung auf und Chiaki verkniff es sich los zu lachen. Sogar Sakura musste sich zusammenreißen, aber da brachte sie dann doch in Gelächter aus. Denn Maron hatte Kenji gefangen und sein Gesicht mit lauter Küssen bedeckt. Der Junge kicherte und meinte immer wieder, wie eklig das wäre. Nun lachte auch Chiaki und kam näher zu ihnen. “Dann opfere ich mich mal auf und nehme die Küsse?”, bot er geschickt dem Jungen ein Ausweg an.
 

“Ja... bitte... ich will das... nicht”, brachte Kenji heraus und lachte, da seine Mama ihn nun kitzelte. “Mama... nicht”, bettelte er immer wieder.
 

“Na gut”, lachte Maron und ließ von ihrem Jungen ab. Glucksend sah er die Erwachsenen an und Chiaki zwinkerte. “Keine Sorge... du bekommst nur noch Küsse, wenn du das willst, Kenji”, versprach sie ihm.
 

Erleichtert schien er durch zu atmen, was die drei Erwachsenen zum Lachen brachte. Sanft zog Chiaki Maron an sich und vergaß für den Augenblick, dass Sakura eigentlich noch da war. Dieser Moment war so alltäglich und es fühlte sich vollkommen normal an. Es war ein schöner und perfekter Tag. Das Paar sah sich tief in die Augen und kehrte erst zurück in die Realität, als Sakura sich räusperte. “Ich werde rüber gehen”, kicherte sie leise.
 

“Oh... entschuldige, Sakura”, sprach Maron mit roten Wangen aus und auch Chiaki wirkte verlegen.
 

“Nicht schlimm, Maron”, lächelte Sakura.
 

“Ach ja... wir machen Samstagabend ein Essen bei mir... kommt doch auch dazu”, sprach Maron direkt aus.
 

“Ein Essen? Wirklich?”, hakte die Ältere nach und beide nickten zustimmend.
 

“Ja... so müssen wir nicht jedem noch einmal sagen, dass wir wirklich zusammen sind. Irgendwie glaubt uns das keiner”, schmunzelte Chiaki leicht verärgert. Doch die Verärgerung hatte er nur gespielt, da er genau wusste, warum ihnen das keiner abkauft.
 

“Wie schön, dass du dir Gedanken darum machst”, lachte Sakura leise. Nach einigen Momenten nickte sie schließlich zustimmend. “Wir kommen sehr gerne. Ladet ihr auch Kaiki ein?”, wollte sie noch wissen.
 

“Müssen wir ihn unbedingt einladen?”, seufzte Chiaki und verdrehte sogar die Augen dabei.
 

“CHI-A-KI", schimpfte Maron ihn gleich aus.
 

“Jaja... ist schon gut”, meinte er kapitulierend. Erstaunt sah Sakura den jungen Arzt an und lächelte sanft bei dem Anblick. Dass er sich von ihr etwas sagen ließ, gefiel der älteren Frau sehr. Vielleicht würden sie gemeinsam dazu führen, dass Vater und Sohn mit einander reden könnten.
 

“Gut... dann freue ich mich auf Samstag... und die nächsten Tage, wie gewohnt, kümmere ich mich um Kenji”, meinte Sakura lächelnd und Maron nickte.
 

“Vielen lieben Dank und grüß Himuro lieb von uns.”
 

“Das mache ich sehr gerne sogar. Bis morgen ihr drei”, verabschiedete sich Sakura von den anderen und eilte rüber in ihre Wohnung. Denn sie wollte noch etwas für ihren Mann kochen. Es war immer noch unglaublich, dass Chiaki nun tatsächlich in einer Beziehung war.
 

Zurück blieben die Drei und sahen sich lächelnd an. “Hast du heute Hausaufgaben auf, Kenji?”, fragte sie ihren Sohn und er nickte leicht.
 

“Möchtest du schon anfangen, während ich schnell dusche. Danach helfe ich dir gerne dabei”, bot Chiaki dem Jungen direkt an und erstaunt betrachtete Maron die Männer. Kindlich blickte Kenji den Arzt an und nickte begeistert.
 

“Gut... dann kümmere ich mich um das Essen”, schmunzelte sie, denn damit blieb nur diese Arbeit für sie übrig. “Aber ich müsste vorher auch duschen”, merkte sie an und Chiaki nickte.
 

“Ich gehe rüber und komme in knapp 30 Minuten wieder.”
 

“Ist gut, Chiaki... nimm dir ruhig meinen Schlüssel mit”, bot sie ihm an und zauberte ihm ein Lächeln auf die Lippen.
 

Damit war die Sache beschlossen und die Erwachsenen gingen schließlich duschen und Kenji in sein Zimmer. Tatsächlich hatte Chiaki ihren Schlüssel mitgenommen und war früher fertig als Maron. Doch das machte nichts aus. Er legte die Schlüssel wieder hin und schritt direkt zu Kenji, um ihm bei den Hausaufgaben zu helfen. Maron ließ sich etwas mehr Zeit beim Duschen als gewöhnlich, denn sie wollte sich nicht nur frisch machen, sondern auch ihren Körper etwas pflegen.
 

Nachdem sie damit fertig war, zog sie sich eine Hotpants an, einen Sport-BH, da dieser bequemer war, und darüber ein einfaches weißes Shirt. Da sie an dem Tag nicht mehr groß raus gehen würde, wollte sie etwas Bequemes tragen. So stellte sie sich in die Küche und zauberte etwas zum Essen. Für Kenji machte sie eines seiner Lieblingsgerichte nach Gratin. Für Chiaki und sich versuchte sie sich an einem neuen Gericht, wobei sie es nur ein wenig abgewandelt hatte. Während sie vor sich hin konnte, merkte sie nicht, wie Zeit voran schritt.
 

“Mmmh, das riecht schon köstlich hier”, hörte sie hinter sich und blickte zurück zu ihm.
 

“Ach ja?”, hakte sie nach und grinste leicht. Doch als sie bemerkte, dass er sie mit großen Augen musterte, wurde sie ganz verlegen und rot um die Nase herum. Sie war sich nicht so sicher, ob sie nicht doch etwas anderes angezogen hätte.
 

“Wow... ich wusste nicht, wie sexy dieser Schlabberlook sein konnte”, meinte er und trat näher, nur um seinen Arm um ihren Rücken zu legen und sie an sich zu ziehen.
 

“Sexy?”, wollte sie wissen und blinzelte leicht verwundert, da sie nicht wusste, was er daran sexy finden könnte.
 

“Absolut... wenn du so den ganzen Tag hier herum rennst, dann werde ich mich nur schwer beherrschen können”, gestand er ihr ehrlich und küsste ihren Mundwinkel.
 

“Oh... ich... sollte dann wohl die langen Jogginghosen wieder auspacken”, lachte sie ganz verlegen.
 

“Selbst darin wärst du heiß”, wisperte er an ihrem Mund. Kurz japste sie nach Luft und schluckte schwerer.
 

“Hmmm... wenn du das sagst”, meinte sie und blickte zu ihm auf. Er schien wirklich sie zu mögen. Das gefiel ihr sehr, denn es war so schön, wie er sie ansah.
 

“Natürlich und ich beweise es dir gerne immer und immer wieder”, raunte er und gab ihr noch einen Kuss, ehe er sie anlächelte. “Kenji ist gleich fertig... und später noch etwas zusammen lesen.”
 

“Das klingt sehr gut... danke, dass du so für ihn da bist, Chiaki”, sprach sie aus und er lächelte sie sanft an.
 

“Das mache ich gerne... Kenji ist echt toll und erinnert mich wirklich irgendwie an mich selbst”, erklärte er ihr und sie lächelte ihn sanft an. Sie fand es süß, dass er sich so um ihren Sohn kümmerte und sich bemühte.
 

“Aber dir ist klar, dass du das nicht machen musst?”
 

“Natürlich weiß ich das. Ich mache das wirklich sehr gerne... und nun decke ich den Tisch, damit wir gemütlich zusammen zu Abend essen können”, erklärte er ihr und sie kümmerte sich wieder um das Essen.
 

Es dauerte noch einige Momente, bis sie alle am Tisch saßen und das Mahl genossen. Erneut fühlte sich alles so normal und alltäglich an. Fast so als wären sie für einander bestimmt gewesen. Nachdem sie satt waren, räumten sie gemeinsam ab, lasen noch mit Kenji einige Seiten, ehe sie den Jungen ins Bett brachten und zusammen noch auf dem Sofa kuschelten. Während Chiaki sich eine Doku ansah, las Maron eng an ihm gekuschelt. Lächelnd genoss sie es, dass er leicht mit ihren Haaren spielte.
 

“Mmmmh das ist schön”, nuschelte sie. Leicht grinste er vor sich hin und machte weiter. Die Müdigkeit überkam die Beiden recht schnell, ohne dass sie es kontrollieren konnten.
 


 

Die nächsten Tage bis Samstag liefen ähnlich ab. Nur mit einem kleinen Unterschied, dass er auch mal eine Nacht bei sich zu Hause schlief. Jedoch war das eher eine unruhige Nacht für sie beide, denn sie vermissten die Nähe des anderes. Definitiv wollte keiner von ihnen von dem anderen getrennt sein. Es störte sie auch nicht sonderlich, dass sie außer Küsse und Streicheleinheiten nichts Intimes geteilt hatten.
 

Schließlich hatten sie jede Menge Zeit dafür gehabt. Vor allem aber wollte Chiaki dieses besondere Ereignis anders angehen. Denn das hatte sie verdient. Etwas Romantisches und Liebevolles. Noch war er sich nicht sicher, was und wie er das anstellen sollte, jedoch würde er schon das richtige finden. So viel war ihm bereits schon klar gewesen. Daher würde er sich ein wenig mehr über Maron informieren und sie überraschen.
 

Doch für den Moment musste er sich auf das Essen vorbereiten. Denn wie er Maron zugestanden hatte, hatte er seinen Vater ebenfalls informiert. Schlicht und kurz: ‘Essen bei Maron am Samstag um 17 Uhr. Wir sind zusammen.’ Mehr hatte er nicht geschrieben, da er es nicht für nötig hielt. Aber mehr brauchte Kaiki auch nicht zu wissen, denn er war schon froh, dass Chiaki sich bei ihm wenigstens gemeldet hatte. Das erfreute den Krankenhausleiter meist mehr, als die Tatsache, dass sein Sohn tatsächlich eine Freundin gefunden hatte.
 

Nach der Arbeit waren Maron und Chiaki noch einkaufen, ehe sie nach Hause fuhren. Es klang perfekt die Wohnung als ihr Zuhause zu bezeichnen. Kaum öffnete Maron die Tür, schon blinzelte sie und auch Chiaki. “Oh... es scheint als wäre dein neues Bett da”, schmunzelte er und überrascht sah sie sich die Verpackungen an.
 

“Scheint so”, murmelte sie und war verwundert.
 

“Oh da seid ihr ja”, lächelte Sakura die Beiden an.
 

“Hallo, Sakura. Wann sind die Pakete denn gekommen und wer hat es hoch gebracht?”, wunderte sich Maron.
 

“Ach das... sie kamen kurz vor 14 Uhr. Die Lieferanten haben es hinein gebracht und da alles schon bezahlt war, ging das ganz schnell. Ich wusste nur nicht, wohin du sie haben wolltest”, meinte die Ältere.
 

“Oh... ich glaube vorübergehend sollten wir die Dinger ins Schlafzimmer bringen”, überlegte Maron.
 

“Gute Idee... ich kümmere mich darum und du kümmerst dich um den Einkauf”, schlug Chiaki vor und dankend sah Maron zu ihm.
 

“Ich lasse euch mal alleine und wir sehen uns später”, zwinkerte Sakura und verabschiedete sich noch von Kenji, der seine Lieblingsserie im Fernseher sah.
 

Erst dadurch blickte er auf und strahlte, als er seine Mama sah. Er hatte sie scheinbar nicht bemerkt, doch das konnte sie ihm nachsehen. “Wir sind zurück”, meinte Chiaki und lächelte den Jungen an.
 

“Kann ich noch weiter sehen?”, fragte Kenji mit Kulleraugen und Maron schmunzelte leicht.
 

“Natürlich... ich bin gleich noch schnell duschen”, erklärte sie ihm und Kenji nickte sofort.
 

Demnach war der Junge wieder abgelenkt und Maron gab Chiaki einen kleinen Kuss, bevor sie ins Schlafzimmer ging und frische Kleidung mitgenommen hatte. Kurz sah er ihr nach und kümmerte sich darum die Karton in ihr Schlafzimmer zu bringen. Nach und nach schaffte er es, diese dort zu verstauen und am nächsten freien Tag würde er alles zusammenbauen, damit sie endlich in ihrem Traumbett schlafen konnte.
 

Nachdem das erledigt war, schrieb er Maron eine Nachricht, dass er zu sich rüber ging, um ebenfalls zu duschen. Kenji sagte er das so und eilte rüber in seine Wohnung, um sich frisch zu machen, damit er ihr mit dem Essen helfen konnte. Schließlich war das ein gemeinsames Ereignis. Ein wichtiges noch dazu, denn damit wäre ihre Beziehung offiziell. Obwohl er sich sehr darauf freute, so machte es ihn irgendwie nervös. Noch nie hatte er eine richtige feste Freundin, weshalb er hoffte, dass er alles richtig machen würde.
 

Es dauerte eine Weile bis er wieder zurück in Marons Wohnung kam. Sie stand bereits schon in der Küche. Ihre Haare waren noch in einem Handtuch gewickelt und sie trug eine einfache Jogginghose und ein Shirt. Es sah unglaublich heiß aus und er konnte nicht anders, als sie von hinten zu umarmen und ihren Nacken zu küssen. “Mmmmh”, keuchte sie und lehnte sich an ihn heran.
 

“Bin zurück”, wisperte er und er grinste breiter.
 

“Schon gemerkt”, gluckste sie leise und drehte sich in seiner Umarmung. Liebevoll legte sie ihre Arme um seinen Nacken. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und legte liebevoll ihre Lippen auf seine. Nur zu gerne erwiderte er den Kuss und lächelte sie verliebt an.
 

“Wobei kann ich dir helfen?”, wollte er wissen.
 

“Hmm... wir bringen den Tisch ins Wohnzimmer und du könntest noch ein paar Stühle her bringen”, schlug sie vor und verstehend nickte er.
 

“Alles klar, so machen wir das”, lächelte er und gemeinsam trugen sie den Tisch rüber.
 

Danach bereitete Maron weiter das Essen vor und Chiaki holte noch ein paar Stühle aus seiner Wohnung. Das war wirklich praktisch gewesen, wobei es schöner wäre, wenn es eine Verbindungstür gäbe. Die Idee gefiel ihm, weshalb er sich informieren würde, sobald es zwischen ihnen beiden weiterhin so gut war, wie es sich jetzt anfühlte. Grinsend betrat er wieder ihre Wohnung mit dem Schlüssel. Es fühlte sich so toll an. Jetzt wo sie beide jeweils den Schlüssel des anderen hatten.
 

Während er den Tisch fertig gedeckt hatte, überlegte er noch etwas und blickte zu Kenji. Der Kleine war wirklich vertieft in seine Sendung und er konnte nur darüber schmunzeln. Sein Blick wanderte zu dem Couchtisch. Es überraschte ihn, dass Kenji sich selbst versorgt hatte. Er war tatsächlich selbstständig und das erinnerte ihn umso mehr an sich selbst. Auch er war oft auf sich alleine gestellt. Besonders nachdem seine Mutter starb.
 

Ganz in Gedanken merkte er nicht, dass Maron zu ihm kam und ihn sanft von hinten umarmte. “Alles gut?”, fragte sie ihn, da sie bemerkt hatte, wie gedankenverloren er war.
 

“Hm?”, hakte er nach und blickte zu ihr.
 

“Ist alles okay? Du wirkst so abwesend”, sprach sie ehrlich aus und er legte den Arm um sie.
 

“Ich weiß auch nicht wieso... aber Ken ist so wie ich damals... irgendwie hoffe ich, dass ich das besser hin bekomme als...” Seine Stimme brach ab und Maron streichelte sanft über seine Brust, denn sie wollte ihm Kraft geben.
 

“Wir alle lernen aus den Fehlern, die wir oder andere machen”, lächelte sie ihn an und das nahm ihm die Sorge weg.
 

“Stimmt... danke dir”, wisperte er und gab ihr einen Kuss auf den Mundwinkel. Sie war wirklich unglaublich. “Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich liebe?”, fragte er sie grinsend.
 

“Nein, wie sehr?”, hakte sie nach.
 

“Dann zeig ich es dir”, raunte er und küsste ihre Lippen. All seine Liebe und Hingabe steckte er hinein, die er für sie hatte. Diesen Kuss erwiderte sie keuchend und löste sich von ihm.
 

“Mmmmh daran könnte ich mich gewöhnen”, hauchte sie verliebt und er würde ihr das immer wieder zeigen. So viel stand für ihn fest, denn noch nie war ihm eine Frau so unter die Haut gegangen.
 

“Gewöhn dich lieber daran, denn ich habe nicht vor, dich jemals alleine zu lassen”, gestand er und küsste sie erneut. Glücklich lächelte sie ihn an.
 

“Das freut mich sehr zu hören... ich sollte mich umziehen”, bemerkte sie und er nickte.
 

Daher ging sie ins Schlafzimmer, um sich um zu ziehen. Kurz überlegte sie, was sie anziehen könnte, und fischte nach einem Sommerkleid. Es war knielang und hellblau. Passend zu seinem Hemd. Schmunzelnd richtete sie ihre Haare. Sie steckte sie locker hoch und verließ den Raum. “Wow”, hörte sie sofort und blinzelte, da sowohl Kenji als auch Chiaki das ausgesprochen hatten.
 

“Oh... geht das so?”, fragte sie und drehte sich einmal um ihre eigene Achse.
 

“Absolut”, sprach Chiaki aus.
 

“Mama hübsch”, kicherte Kenji und sie wurde leicht rot.
 

“Dann bin ich soweit... das Essen ist fertig, der Tisch dekoriert”, überlegte sie und sah sich um. “Oh... Kenji muss sich noch umziehen und der kleine Tisch aufgeräumt.”
 

“Ich räume hier auf”, schlug Chiaki vor und dankend lächelte Maron ihn an.
 

“Komm, Kenji... du darfst dir heute aussuchen, was du heute anziehen willst”, lächelte sie ihren Sohn an.
 

“JAAAAAAAAAAAAAA!”, rief er aus und rannte schon in sein Zimmer. Lachend sah Chiaki ihm nach und Maron folgte ihm kichernd. Damit waren sie bereit für ihre Gäste.

Das wichtige Essen

Es dauerte nicht lange und Kenji war angezogen. Er hatte eine einfache Jeans an und sein Lieblingsshirt. Schließlich durfte er auch entscheiden, was er anziehen durfte. Die beiden Jungs kitzelten sich gerade gegenseitig, als es an der Tür klingelte. Lachend erhob sich Maron und eilte dorthin, um diese auf zu machen. Kurz atmete sie einmal durch, bevor sie die Tür öffnete und Sakura mit ihrer Familie antrifft. Sofort ließ sie diese hinein. Bevor sie die Tür schließen konnte, kamen auch Kagura und Kaiki dazu.
 

Lächelnd begrüßte sie auch die Beiden und schloss die Tür, nachdem alle Gäste eingetroffen waren. Sie begrüßten sich gegenseitig und betraten schließlich das Wohnzimmer. Chiaki hatte noch immer etwas mit Kenji getobt, doch dann sprang der Junge auf und lief zu Sakura, um sie zu begrüßen. Er hatte sie schon sehr lieb gewonnen, aber das beruhte definitiv auf gegenseitig. “Hallo zusammen”, sprach nun Chiaki.
 

“Kommt... setzt euch doch bitte”, meinte Maron, damit sie auch mit dem Essen beginnen konnten.
 

“Ich sitze neben Aki”, forderte Kenji ein und lief schon zu dem Blauhaarigen rüber. Sofort fing er Kenji auf und hob ihn hoch. Leise kicherte Maron, weil ihr Sohn schon einzigartig in diesen Belangen war.
 

Erstaunt sahen alle Chiaki an. Wobei sie ihn schon nahezu anstarrten. Sie schienen wohl nicht zu glauben, dass er so gut mit Kenji klar kam. Yamato hingegen lächelte zufrieden, denn er kannte seinen besten Freund ganz gut und wusste, wie er mit den Kindern auf der Station war. Da war er sich auch sicher, dass Chiaki das hinbekommen würde. Viel mehr war er anfangs sehr überrascht, dass die Beiden ein Paar geworden sind. Aber der Gedanke gefiel ihm mit jedem Mal mehr und mehr.
 

Nachdem endlich alle am Tisch saßen, konnten sie anfangen zu essen. Es schien allen zu munden und das erfreute Maron sehr. Sie achtete darauf, dass Kenji genug aß, wobei das auch Chiaki tat. Er war wirklich ein toller junger Mann. So etwas hätte Maron niemals gedacht. Vor allem nicht nach ihrem ersten Aufeinandertreffen. Sie dachte wirklich, dass er ein Player wäre und ein eiskaltes Herz besaß. Doch der erste Eindruck täuschte in diesem Fall tatsächlich.
 

“Nun... erzählt mal”, meinte Sakura amüsiert, da sie doch neugierig war, wie es eben dazu kam.
 

“Oh... was sollen wir denn erzählen?”, fragte Chiaki ganz unschuldig. Das brachte Yamato zum Lachen und auch Miyako kicherte leise. Er war wirklich unverbesserlich.
 

“Du weißt ganz genau, was ich meine, Chiaki”, sagte Sakura tadelnd, aber sie amüsierte sich dennoch. “Oder soll ich lieber Maron fragen”, grinste sie leise.
 

“Äh... ich glaube nicht, dass sie dir etwas anderes sagen würde”, zwinkerte Chiaki und Maron lachte leise.
 

“Viel zu erzählen gibt es nicht”, meinte sie sanft und sah leicht zu Chiaki rüber. “Wir haben ja schon... durch die Schichten mal hier und da gesprochen, aber... so richtig haben wir erst in der 36-Stunden-Schicht uns unterhalten.”
 

“Dabei haben wir gemerkt, dass einige Dinge etwas unausgesprochen waren, also haben wir darüber geredet und haben einige Gemeinsamkeiten festgestellt”, führte Chiaki weiter und lächelte leicht. “Aber den ausschlaggebenden Punkt hat der große Mann hier gemacht.”
 

“Stimmt... wegen euch wussten wir ja nicht, dass wir eigentlich Nachbarn sind”, kicherte Maron und Chiaki grinste breiter, denn diesen schönen Zusatz hätte er viel zu gerne vorher gewusst. “Naja... wir haben ein wenig gesprochen und... beschlossen, dass wir es miteinander probieren.”
 

“Genau... deshalb sitzen wir hier und wollen es euch auch sagen, dass wir nun ein Paar sind”, erklärte Chiaki genauer und sah besonders die Damen der Runde an.
 

“Sonst hätten wir es wohl jedem einzelnen von euch davon berichten müssen”, kicherte Maron leise.
 

“Kluges Mädchen”, lachte Yamato und Miyako lachte gleich mit. Da konnte sie ihrem Mann nur zu stimmen.
 

“Natürlich bin ich klug”, grinste sie und zwinkerte. Das brachte nun die anderen zum Lachen.
 

Nur Kenji verstand es nicht so ganz, aber das war ihm auch gerade egal. Er freute sich, dass sie Besuch hatten und dass seine Mama so strahlte. Das erfreute den jungen Mann sehr. Fröhlich knabberte er an seinem Essen und trank ausnahmsweise sogar Saft. Es machte ihm nichts aus, dass er sonst nur Wasser trinken konnte. Doch er nutzte es natürlich aus, wenn er etwas Süßes trinken durfte. Das wusste Maron auch zu gut, aber es würde sie auch verwundern, wenn er das nicht tun würde. Schließlich war er ein Kind.
 

“Also ist das noch sehr frisch so zu sagen?”, fragte Kagura und Maron nickte sofort.
 

“Genau... noch ganz frisch und neu”, schmunzelte Chiaki leicht und Maron kicherte leise.
 

“Zusammen schaffen wir das schon, was jetzt alles neu ist für uns”, grinste sie zuversichtlich und überrascht sahen Kaiki und Kagura den Blauhaarigen an, da er liebevoll lächelte und zu Maron blickte.
 

Es war für Kaiki ungewohnt, seinen Sohn so zu erleben. Normalerweise hatte der junge Mann nur was Lockeres, doch das war sein Leben. Aber jetzt so voller Freude und Liebe ihn zu sehen, erfreute Kaiki sehr. Er wusste zu gut, warum sein Sohn so sauer auf ihn war, doch etwas daran ändern konnte er nicht. Wie sollte er das auch tun, wenn der Jüngere nicht mit einem sprach. Zu gern würde er seinem Sohn all das erklären, was damals wirklich los war. Leise seufzte er und war wenigstens darüber dankbar, dass er ihn soweit duldete.
 

“Also ich freue mich sehr für euch zwei”, sprach Sakura aus und auch Miyako und Yamato nickten.
 

“Das sollten wir feiern”, meinte Himuro und Chiaki grinste.
 

“Oh... gar keine so schlechte Idee”, meinte der Blauhaarige und überlegte. “Ich hätte Wein oder auch einen Sake”, bot er den anwesenden an.
 

“Die Auswahl ist mehr als perfekt”, grinste Kagura und Maron schüttelte leicht mit dem Kopf.
 

“Gut... dann hole ich mal schnell die Flaschen”, meinte Chiaki und Yamato bot ihm an, ihm dabei zu helfen, damit die Flaschen auch heil ankommen würden.
 

“Witzbold, Yama”, meinte Chiaki grinsend und erhob sich. Sanft gab er Maron noch einen Kuss auf den Mundwinkel, ehe er in den Flur ging und auf seinen besten Freund wartete. Dieser gab seiner Frau auch noch einen süßen Kuss und ging lachend zu dem Blauhaarigen. Gemeinsam verließen sie die Wohnung und eilten nach nebenan.
 

Schmunzelnd blickten Maron und Miyako ihnen nach. “Sie sind unverbesserlich”, amüsierte sich Miyako und alle lachten leise darüber, denn das stimmte absolut.
 

“Aber schön zu sehen, dass der junge Chiaki noch in ihm schlummert”, lächelte Sakura sanft und Maron wurde leicht verlegen bei dieser Aussage.
 

“Also... ist das der echte?”, hakte sie nach.
 

“Noch nicht ganz, aber sehr nah dran”, bemerkte Kaiki und überrascht sah Maron zu ihm rüber.
 

“In wie fern?”, brachte sie leise über ihre Lippen.
 

“Das wirst du sehr bald bemerkten, Maron”, sprach er mit einem Lächeln auf den Lippen aus und zwinkerte ihr zu.
 

Erst dachte sie, dass er ihr nichts verraten wollte, doch dann hörte sie die Jungs wieder kommen. Vermutlich wollte Kaiki deshalb nichts sagen. Es war mehr als verwunderlich, aber diesmal würde Maron wohl nichts raus bekommen. Sie müsste den Vater ihres Freundes wohl oder übel mal alleine antreffen, um ihre Fragen zu stellen und dabei ihre Neugier zu stillen. Sie wollte unbedingt beide Seiten hören, denn irgendetwas an Chiakis Erzählung störte sie. Nur konnte sie gerade nicht sagen, was es war.
 

“Wir haben Wein und Sake mit”, verkündete Yamato und holte Maron damit aus ihren Gedanken heraus.
 

“Prima... ich hole die Gläser”, meinte sie und eilte zu dem Wohnzimmerschrank, wo sie diese aufbewahrte. Miyako und Sakura halfen ihr dabei, während Chiaki den Wein aufmachte und Himuro den hochwertigen Sake betrachtete.
 

“Das ist ein edler Tropfen, den du da hast”, bemerkte er.
 

“Und ich habe ihn für einen besonderen Anlass aufbewahrt”, lächelte er ehrlich.
 

Bei diesen Worten wurde Maron leicht rot um die Nase, da er diese offizielle ‘Bekanntmachung’ als besonders erachtete. Für sie war er etwas ganz Besonderes und das würde sie ihm von nun an jeden Tag sagen und zeigen. Sie fühlte sich bei ihm sehr wohl und dies hatte sie schon lange nicht mehr gespürt. Verliebt beobachtete sie ihn, während die Damen die Gläser und die Sakeschalen zu dem Tisch brachten. Direkt fragte er, wer etwas wollte und lächelte bei den Antworten.
 

Die Männer der Runde wählten ganz klar den Sake, während die drei Damen den Wein bevorzugten. Demnach füllte Chiaki ihnen auf und reichte diese weiter an die anderen, damit sie gleich gemeinsam anstoßen könnten. Sogar für Kenji hatte er etwas Saft in eine Schale gefüllt. Strahlend nahm der Kleine diese entgegen und Maron lächelte sanft ihren Sohn an. Voller Liebe betrachtete sie Chiaki, denn er hatte damit eine sehr gute Idee. Denn so wurde er nicht ausgeschlossen.
 

Lächelnd stießen sie alle an und gratulierten noch einmal dem Paar, welches frisch zusammen gekommen war. “Auf euch beide und eure Liebe”, lächelte Sakura aufrichtig.
 

Prompt wurden beide knallrot im Gesicht, denn das zu hören zeigte ihnen nur noch mehr auf, dass es die anderen wohl schon längst begriffen hatten. “Ihr wusstet wohl... schon, dass da mehr zwischen uns war?”, hakte Chiaki nach.
 

“Tja... ich schon... aber auf sowas müsst ihr doch alleine kommen... so wie Yamato und Miyako damals”, kicherte Sakura leise und Maron blinzelte leicht und sah neugierig zu dem genannten Paar rüber.
 

“Oh... was war denn bei euch?”, fragte sie nun nach.
 

“Ähm... ich...”, begann Miyako und wurde etwas verlegen dabei. “Naja... ich habe viel zu lange gebraucht, um zu merken, dass ich total in diesen Kerl hier vernarrt bin.”
 

“Ah... also so wie ich”, amüsierte sich Maron und die andere Frau nickte. Noch bevor sie das Thema vertiefen konnten, lenkte Kenji Marons Aufmerksamkeit auf sich.
 

Sie sah zu ihrem Sohn und bemerkte, dass er schon fertig mit seinem Essen war. “Du kannst ruhig spielen gehen, Kenji”, sprach sie sanft aus, damit der Kleine sich amüsieren konnte. Denn bei diesen erwachsenen Gesprächen konnte er das sicher nicht tun. Leise kicherte er und nickte zustimmen. Sofort sprang er von seinem Stuhl und rannte rüber zum Bad zum Händewaschen. Kurz darauf huschte er schon in sein Zimmer. Kopfschüttelnd blickte Maron ihrem Sohn hinterher und schmunzelte über sein Verhalten.
 

“Ein wahrer Wirbelwind”, amüsierte sich Yamato darüber.
 

“Oh ja... das ist er tatsächlich”, bestätigte Maron.
 

“Aber auch ziemlich aufgeweckt”, bemerkte Chiaki, der sich nun dichter zu Maron gesetzt hatte.
 

Zuvor hatte Kenji zwischen ihnen gesessen. Aber da der Kleine nun in seinem Zimmer war, konnte der Blauhaarige direkt neben seiner Freundin Platz nehmen. Sofort verschränkten sie die Finger miteinander. Mit einem Lächeln betrachteten sie genau diese Hand. Erst danach nahmen sie wieder die anderen am Tisch wahr, denn sie waren kurz in ihrer eigenen Welt vertieft. In der nur sie beide eine größere Bedeutung hatten. Klar war ihnen bewusst, dass sie nie wirklich alleine für sich da wären, aber sie würden das schon schaffen.
 

“Also... wie war das nochmal?”, wollte Maron von Miyako wissen, da sie sich an ihr vorheriges Gespräch erinnert hatte.
 

“Oh naja... ich fand damals in der Klasse viele Jungs toll... dass all das nur eine Schwärmerei war, wurde mir erst viel später richtig bewusst. Ich habe die Jungs für cool gehalten und habe sie bewundert...”
 

“Wohl eher angehimmelt”, unterbrach Yamato sie und sie schlug ihm sachte mit dem Ellbogen in die Rippen.
 

“Spinner”, grummelte sie leicht.
 

“Aber Yamato hat doch recht... du hast so gut wie alle angehimmelt”, grinste Chiaki und Sakura lachte leise.
 

“Mama... bist du etwa auf der Seite der Männer?”, spielte Miyako beleidigt.
 

“Aber nein, Miya... niemals... aber du warst nun mal unwissend”, zuckte Sakura mit den Schultern.
 

“Stimmt auch wieder”, kicherte Miyako.
 

“Und wann hast du es gemerkt?”, fragte Maron interessiert weiter und sah zwischen dem Paar hin und her.
 

“Oh... ich glaube das war in der 1. Oberstufenklasse. Da kam eine Neue in die Klasse, die hatte ziemlich heftig mit Yamato geflirtet. Ich spürte zum ersten Mal dieses neue Gefühl in mir aufsteigen”, berichtete Miyako. “Chiaki hatte mich darauf aufmerksam gemacht, was genau mich daran störte.”
 

Überrascht sah Maron zu Chiaki und er zuckte nur mit den Schultern. “Das hattest du getan?”, hakte sie ungläubig nach.
 

“Mhm... Yamato war ein sehr guter Freund, aber auch Miyako mochte ich, da sie so erfrischend ehrlich war”, erklärte er direkt, denn das mochte er an Miyako besonders. “Da dachte ich, etwas Ehrlichkeit schadet ihr in dem Punkt nicht.”
 

“Damit hatte er sogar recht... ich kam ins Grübeln und habe begriffen, dass da mehr war. Dann habe ich mit Mama gesprochen und sie meinte nur, dass ich ausnahmsweise mal nicht auf mein Kopf hören sollte, sondern auf mein Herz.” Verstehend nickte Maron, denn dieser Rat war wichtig und erinnerte sie an ihren Eigenen, welchen sie von Sakura in Bezug auf Chiaki bekommen hatte.
 

“Und was ist dann passiert?”, kam es neugierig von Maron, denn sie wollte unbedingt wissen, was da genau gelaufen war.
 

“Oh... das war ziemlich amüsant”, erinnerte sich Chiaki und Yamato lachte darüber, während Miyako knallrot wurde. So etwas hatte Maron an der harten Polizistin selten erlebt.
 

“Ich bin am nächsten Tag in die Klasse... direkt zu Yamato, habe ihn mir gekrallt und ihn geküsst”, klärte sie die Braunhaarige auf. Diese bekam ganz große Augen.
 

“Ernsthaft? Vor der versammelten Mannschaft?”
 

“Oh ja... vor allen Klassenkameraden... ich war so verwundert darüber, dass ich erst wieder denken konnte, nachdem Chiaki einen Lachflash hatte”, beantwortete Yamato die Frage. Interessiert sah Maron nun zu Chiaki rüber.
 

“Die Jungs starrten nur blöd in die Runde und ein paar der Mädels haben ziemlich sauer ausgesehen. Es war einfach ein köstlicher Anblick”, sprach er und nun lachte Maron auch.
 

“Unglaublich... ich sehe es schon förmlich vor mir, wie das abgelaufen war”, amüsierte sie sich köstlich darüber.
 

Auf diese Weise erfuhr sie von der Geschichte des jungen Paares am Tisch. Es war wirklich sehr süß gewesen und irgendwie war sie sehr froh darüber, dass nicht nur sie solch ein Gefühl nicht direkt erkannt hatte. Sie spürte den leichten Druck an ihrer Hand und musste direkt lächeln. Chiaki war einfach großartig und es erfreute sie sehr, dass er so ein guter Freund für das Paar war. Sie sprachen noch ein wenig von der Schulzeit der Freunde und auch Maron erzählte ein wenig über ihre eigene Kindheit und auch Schulzeit.
 

Jedoch ließ sie einige unschönen Momente lieber aus, denn sie wollte die Stimmung nicht drücken. Obwohl dies Chiaki schon ganz gut hinbekam, da er seinen Vater regelrecht ignorierte. Aber dagegen wollte sie nichts sagen, da es leider vermutlich zu einem Streit führen könnte. Das wollte die junge Mutter definitiv vermeiden. Erst wollte sie alle Fakten wissen, bevor sie darüber mit ihrem Freund reden würde. Sie war sich sicher, dass seine Mutter gewollt hätte, dass Kaiki und Chiaki sich verstehen würden.
 

Irgendwann wurde Kenji müde und Maron wollte ihn ins Bett bringen. Aber der Kleine hatte etwas anderes im Sinn. Er ließ es sich nicht nehmen, von allen Anwesenden abwechselnd eine Geschichte vorlesen zu lassen. Tatsächlich war er sehr geschickt darin, das zu bekommen was er wollte. Darüber staunte seine Mutter immer wieder und doch war es nicht verwunderlich. Denn all die Jahre waren sie nur auf sich alleine gestellt und nun hatte er so viele tolle Personen, die sich um ihn kümmern konnten. Jeder andere würde das bestimmt auch ausnutzen und sich verwöhnen lassen.
 

Danach brachen langsam alle nach und nach auf, denn viele mussten am nächsten Tag noch arbeiten. Alles in allem konnte Maron sagen, dass der Abend sehr gut verlaufen war. Alle hatten diese neue Beziehung akzeptiert. Auch wenn es für sie überraschend war, dass sogar Kaiki dafür war. So freute sie sich sehr darüber. Doch ihre Sorge war berechtigt, denn Chiaki und sie waren im Krankenhaus ein Team. Sollte dies irgendwie schief laufen, dann würde ihre Zusammenarbeit vermutlich darunter leiden. Aber das schien ihn nicht zu stören. Damit mussten sie sich in der Arbeit nicht verbergen.
 

“Das war doch gar nicht so schlimm”, bemerkte Maron, nachdem sie wieder alleine waren.
 

“Stimmt... sie haben es sogar sehr gut aufgenommen”, schmunzelte Chiaki und saß mit ihr auf dem Sofa.
 

“Wie sollen wir das denn künftig in der Arbeit machen?”, fragte sie neugierig, denn diese Frage beschäftigte sie noch ein wenig. Denn das war eine Unsicherheit, die sie gerne nicht haben wollte. Viel lieber wollte sie wissen, wie sie mit dieser Situation umgehen sollte.
 

Gemeinsam sprachen sie über ihre Beziehung und wie offen sie diese handhaben wollten. Natürlich würden sie niemals viel zu freizügig durch das Krankenhaus laufen. Sie wollten sicher nicht, jedem auf die Nase binden, dass sie ein Paar waren. So viel Professionalität wollten sie dann doch an den Tag legen. In diesem Punkt waren sie sich wohl einig, denn keiner von ihnen würde seine Arbeit jemals vernachlässigen. Es war ihnen wichtig, denn sie wollten den Kindern helfen.
 

“Ich denke das ist ein sehr guter Plan”, lächelte Maron ihn an und er nickte.
 

“Mhm”, bestätigte er ihr und streichelte über ihren Oberarm. “Sollen wir noch ein wenig kuscheln, bevor wir aufräumen und ich rüber gehe?”, fragte er sie direkt. Leise seufzte sie und nickte schließlich.
 

“Das klingt sehr gut... aber aufräumen... kann ich auch alleine”, sprach sie ehrlich, doch er zog eine Augenbraue hoch.
 

“Niemals würde ich dich alleine aufräumen lassen... gemeinsam geht es schneller”, lächelte er sie an und sie schmunzelte über diese Aussage. Es war korrekt, denn zusammen wären sie um einiges eher fertig, als alleine.
 

“Na gut... aber... müsstest du denn rüber?”, fragte sie vorsichtig nach und blickte zu ihm. Bei ihren süßen Rehaugen schluckte er leicht. Wenn sie ihn so ansah, konnte er ihr doch nichts mehr ausschlagen.
 

“Na schön... ich bleibe hier, aber ich sollte morgen dennoch bei mir duschen”, schmunzelte er und sie hob eine Augenbraue hoch. “Ich habe hier schließlich keine Sachen... oder soll ich hinterher nackt hier rumrennen?”, grinste er leicht und sah zufrieden zu, wie Maron immer röter im Gesicht wurde.
 

“Ähm... ja... stimmt... vielleicht ein anderes Mal bei mir duschen?”, fragte sie nach und er lachte leise.
 

“So machen wir das”, zwinkerte er ihr zu. Dichter kuschelten sie sich aneinander und genossen die Nähe und Wärme des anderen.
 

Dieser Augenblick war einfach perfekt, denn für sie war es unglaublich in seinen Armen zu liegen. Sie lauschte seinem kräftig schlagenden Herz und lächelte selig vor sich hin. Dies gönnten sie sich noch einige Zeit, ehe sie sich daran machten, alles vom Tisch ab zu räumen. Doch die Stühle und den Tisch selber würden sie am nächsten Tag wegstellen. Dazu waren sie gerade viel zu kaputt. Sie wollten nur noch zusammen ins Bett und sich ausruhen.
 

Wobei sie es sich eher auf dem Sofa gemütlich machen mussten, da ihr Bett immer noch nicht aufgebaut war. Aber darum würden sie sich schon bald kümmern. Daher bereiten sie nun das Sofa vor und zogen sich nacheinander für die Nacht um. Maron hatte sich eines ihres Schlafshirts angezogen und Chiaki schlief einfach nur in seiner Boxershorts. Kaum lagen sie, schon kuschelten sie miteinander und drifteten nach nur wenigen Minuten ins Land der Träume ab.

Gemütlicher Sonntagsmorgen

Am kommenden Morgen erwachte Chiaki zuerst. Sein Blick glitt zur Uhr und er schmunzelte. Es war erst halb neun und er konnte demnach noch weiter schlafen. Lächelnd blickte er zu Maron, die noch in seinem Arm schlummerte. Sie sah aus wie ein Engel. Verliebt beobachtete er sie und strich ihr eine verirrte Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Leicht beugte er sich zu ihr hinab und küsste ihre Stirn, ehe er sich wieder an sie kuscheln wollte. Doch dann hielt er inne, denn er sah etwas im Augenwinkel, weshalb er seine Aufmerksamkeit dorthin lenkte.
 

“Oh... hey... Kenji”, grüßte er den Jungen und dieser kam schlaftrunken näher an das Sofa.
 

“Mama... kuscheln?”, fragte er nuschelnd und schmunzelnd bemerkte Chiaki, dass der Junge noch nicht ganz wach war.
 

“Komm, Großer”, lud er den Kleinen ein und er kam tatsächlich näher. Müde rieb er sich über die Augen. Danach blickte er zu Maron und Chiaki und bekam große Augen. “Oh... Aki auch da?”, wollte er wissen und der Arzt nickte.
 

“Mhm... bin auch da”, meinte Chiaki lächelnd und Kenji krabbelte auf das Sofa rauf.
 

Kurz schien er nicht zu wissen, wo er sich hinlegen sollte. Daher griff der Ältere nach dem Kleinen, hob ihn vorsichtig hoch und legte ihn zwischen Maron und sich hin. Staunend blinzelte der junge Mann und blickte zwischen den Erwachsenen hin und her, ehe er sich glucksend an seine Mama kuschelte. Chiaki rückte näher an die Beide heran und so schlummerten sie noch einmal ein. Der Vorteil daran nur zur Spätschicht zu müssen: man konnte immer ausschlafen. An einem Sonntagmorgen gab es nichts Besseres als das.
 

Zu mindestens glaubte das Maron, doch darin hatte sie sich getäuscht. Denn das Beste war definitiv an einem Morgen zu erwachen und die zwei liebsten Menschen zu sehen, die sie hatte. Sie war zwar noch etwas verschlafen, aber sie hatte Kenji und Chiaki neben sich erkannt. Der Kleine hatte sich sogar an den Blauhaarigen gekuschelt und sie musste einfach Lächeln. Dieser Anblick war das schönste, was sie seit Jahren gesehen hatte. Ihr Herz schlug um einiges schneller, da sie sich sofort vorstellen konnte, wie es wäre täglich so auf zu wachen.
 

Ich sollte nicht so voreilig sein und mich erstmal damit zufrieden geben., holte sie sich auf den Boden der Tatsachen zurück. Niemand konnte im Vorfeld sagen, ob das ein Leben lang halten könnte. Schließlich kannte sie auch die andere Seite der Medaille. Ein Leben kann sich innerhalb von wenigen Moment schlagartig verändern. Die sogenannten Schicksalsschläge treffen immer dann ein, wenn man am wenigsten damit rechnete.
 

Jedoch schüttelte sie den trüben Gedanken ab und schmiegte sich wieder an die beiden Jungs heran. Sie wollte einfach diese Ruhe mit ihnen in vollen Zügen genießen. Obwohl sie nicht mehr müde war, blieb sie liegen und beobachtete die zwei Männer. Zum einen ihren Sohn, dem ihr Herz immer gehören würde, und zum anderen Chiaki, der sich irgendwie in dieses geschlichen hatten. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Niemals hätte sie gedacht, dass sie noch einmal so stark für einen Mann empfinden könnte.
 

Aber irgendwie konnte sie sich absolut nicht vorstellen auch nur einen einzigen Tag ohne ihn zu sein. Ihre Hoffnung trug sie tief in ihrem Herzen, dass sie zusammen noch viele schöne Momente teilen würden. Genauso erhoffte sie sich, dass sie beiden die Aufmerksamkeit schenken könnte, die sie auch verdienen. Es war schon so in einer Beziehung absolut nicht einfach sich auf den Partner genügend zu konzentrieren, aber mit Kind war es noch einmal ganz anders. Zur Not müsste sie sich vielleicht sogar erneut Rat bei Sakura holen, denn sie hatte es geschafft alles unter einen Hut zu bekommen.
 

Während sie ihren Gedanken nachging, wurde Chiaki langsam wieder wach. Leise gähnte er und blinzelte ein wenig, ehe er seine Augen komplett öffnen konnte. Wie von selbst sah er zu seiner Seite und schmunzelte, als er einen schlafenden Kenji entdeckte, aber auch eine Maron, die wohl schon wach war. Leicht legte der Arzt den Kopf schief und betrachtete die Braunhaarige. Sie schien gar nicht bemerkt zu haben, dass er sie die ganze Zeit im Auge hatte. Denn als sich ihre Blicke trafen, zuckte sie leicht zusammen und wurde wieder ganz verlegen.
 

“Gu...ten... Mor...gen”, stammelte sie vor sich hin.
 

“Guten Morgen, Maron”, raunte er zurück und bewegte sich nur minimal, um ihre Lippen sanft mit seinen zu berühren. Obwohl er Lust hätte mit ihr rum zu knutschen, so beließ er es bei der harmlosen Version. Immerhin lag gerade noch ein Kind zwischen ihnen und den Kleinen wollte er nicht wecken.
 

“Wann... ist denn Ken hergekommen?”, fragte sie leise.
 

“Etwa halb 9 ist er hier an geschlürft... er war erst verwirrt, aber ist dann auch gleich eingeschlafen”, erklärte er ihr und sie nickte leicht. Kurz verarbeitete sie das Gesagte.
 

“Wenn ich am Wochenende Spätschicht habe... krabbelt er oft morgens zu mir...”, fing sie an zu erzählen, dass das irgendwie zu einem Ritual geworden war. Seit sie wieder arbeiten war, war dies die einzige richtige Zeit, die Mutter und Sohn zum Kuscheln hatten.
 

“Das ist doch schön, Maron... wegen mir müsst ihr darauf nicht verzichten... ich mag den Kleinen hier echt gern”, meinte Chiaki gleich beschwichtigend, da er ihren entschuldigenden Tonfall heraus gehört hatte.
 

“Aber...”, wollte sie einwenden, doch er stoppte ihren Protest, indem er ihr erneut einen Kuss gab.
 

“Nichts da... er ist dein Sohn und es ist euer Ritual”, zwinkerte er ihr zu und erneut schwoll ihr Herz vor Liebe an. Chiaki war wirklich verständnisvoll. “Es könnte nur sein, dass ich hin und wieder auch dabei bin... wenn es euch dann nichts ausmacht, ist alles gut”, merkte er noch an.
 

“Also wie du siehst... hat Kenji nichts dagegen und ich auch nicht”, kicherte sie leise, da ihr Sohn sich im Schlaf auch an den Arzt gekuschelt hatte. Damit war die Sache für sie klar.
 

“Stimmt auch wieder... dennoch sollten wir ihn fragen”, sagte er ruhig und erneut konnte sie ihm nur zustimmen. Es klang vielleicht verrückt, aber sie wollte, dass sich ihr Sohn wohl fühlte mit ihnen als Paar.
 

Es war für Maron ziemlich ungewohnt, dass sie mit ihm in diesen Punkten einer Meinung war. Normalerweise musste sie erst einmal erklären, warum das so war, aber er war ganz anders. Direkt hatte er Kenji so akzeptiert wie er war, ihre Rituale und ihre Erziehungsweise ebenso. Fast könnte Maron sagen, dass Chiaki durch und durch perfekt war. Wobei er das tatsächlich war, denn er bemühte sich und sie konnte nur hoffen, dass er das nicht nur tat, um ihr zu gefallen. Schließlich sollte er nicht komplett für sie zurück stecken.
 

Ein wenig lagen sie noch zusammen da, während Kenji langsam wach wurde. Erst gähnte er herzhaft auf, danach rieb er sich über die Augen und blinzelte ganz träge. Schließlich setzte er sich auf und gähnte erneut. Maron kannte das bereits schon von ihrem Sohn, weshalb sie dem keine weitere Beachtung mehr schenkte. Chiaki hingegen schmunzelte immer wieder, denn er hatte so etwas noch nie miterlebt. Das war irgendwie faszinierend, wie der Kleine wach wurde.
 

Kaum hatte er sich den Sandkorn aus den Augen gerieben, schon strahlte er seine Mama an und gluckste leise. Aber auch Chiaki lächelte er an und das erfreute die junge Mutter sehr. Der Kleine schien keinerlei Probleme zu haben, dass der Blauhaarige bei ihnen mit auf dem Sofa lag. Leise kicherte sie, als sie zusah, wie Chiaki den Kleinen nach Erlaubnis fragte auch bei Maron auf dem Sofa oder im Bett zu liegen.
 

Natürlich waren seine Worte absolut jugendfrei gewählt und kindlich stimmte Kenji ihm nur zu. Maron war es klar, dass ihr Sohn das nicht so verstanden hatte, wie eigentlich es gemeint war. Doch es war normal, da Kenji sich gerade nicht beschwert hatte, dass er nicht nur seine Mutter zum Kuscheln hatte. Solange der Kleine weiterhin so strahlen würde, war alles perfekt für sie. Sie freute sich darüber, dass nicht nur sie glücklich zu sein schien, sondern auch Kenji.
 

Gemeinsam blieben sie noch ein wenig auf dem Sofa, während Kenji dann seine Serie ansah, machte Maron ihm ein Müsli fertig und Chiaki machte Cappuccino für Maron und für sich einen Kaffee. Danach saßen sie neben Kenji und tranken gemütlich von ihren Bechern. “Mmmmh, der ist gut”, staunte Maron und der Blauhaarige lachte leise.
 

“Das freut mich zu hören”, entgegnete Chiaki und sah zu ihr rüber. “Möchtest du vor der Schicht noch essen oder unterwegs etwas holen?”
 

“Puh... gute Frage... was sagst du, Kenji?”, richtete sie die Frage an ihren Sohn weiter.
 

“Hm?”, fragte er mit vollem Mund und blinzelte seine Mama an.
 

“Wollen wir noch zu dritt etwas Größeres essen, bevor Chiaki und ich zur Arbeit müssen?”, erklärte sie es ihrem Sohn nun genauer, was sie damit meinte.
 

Kenji überlegte etwas und legte den Kopf schief, während er an seinem Bissen kaute. Das war schon amüsant zu sehen, wie er überlegte. Fast schon in Zeitlupe schluckte er es runter und Maron ahnte schon, was ihr Sohnemann gleich sagen würde. Sie kannte bereits das kleine Funken in seinen Augen. “Crêpes?”, fragte er kindlich nach.
 

“Natürlich, mein Großer”, kicherte sie und Kenji sprang auf, nur um durch das Wohnzimmer zu hüpfen.
 

“Crêpes?”, hakte Chiaki nach und Maron nickte.
 

“Mhm... hast du noch nie welche gegessen?”
 

“Ich glaube... in den Genuss kam ich wirklich noch nicht”, überlegte der Blauhaarige und überrascht blinzelte sie.
 

“Oh... dann wirst du jetzt welche bekommen”, kicherte sie und eilte schon in die Küche rüber. Verwundert blickte Chiaki ihr nach und Kenji gluckste leise.
 

“Mama macht die Besten”, erklärte der Kleine und verwundert blinzelte der Arzt. Diese Aussage hatte ihn einen Moment irritiert, doch dann begriff er.
 

“Dann bin ich mal gespannt”, meinte der Ältere und lächelte den Jungen an.
 

Tatsächlich hatte Maron kurzerhand ein paar Crêpes gezaubert und für sich nebenbei noch einen Cappuccino gemacht. Es dauerte nicht lange, bis sie mit zwei dampfenden Tellern ins Wohnzimmer zurück kam. Überrascht sah Chiaki sie an und sogleicht erklärte sie ihm, was das eigentlich war. Man konnte diese Köstlichkeit auf verschiede Art und Weise essen und das zeigte sie ihm auch. Kenji liebte seine ganz schlicht oder einfach mit Schokoladencreme.
 

Direkt probierte Chiaki sich durch und staunte nicht schlecht, denn das war eines der besten Nachspeisen, die er je probiert hatte. Diese französische Küche schien gar nicht so schlecht zu sein, wie er immer annahm. Wobei er auch nur vom Hörensagen etwas davon wusste. Richtig probieren wollte er es nicht wirklich. Aber wenn Maron ihm etwas anbieten würde, würde er es vermutlich ohne zu zögern annehmen. Das war schon ungewohnt für ihn, dass er ihr so vertraute.
 

So verbrachten sie noch eine schöne Familienzeit, auch wenn sie streng genommen keine Familie waren. Aber das störte niemanden von ihnen. Etwa eine Stunde vor Schichtbeginn ging Chiaki rüber zu sich, um zu duschen und sich um zu ziehen. Maron machte das gleiche und half Kenji noch ein paar Spielsachen zu packen, da der Kleine drüben bei Sakura sein würde, bis sie wieder zurück von der Arbeit wären. Das war so abgesprochen und der Kleine freute sich schon riesig darauf, denn er mochte die ältere Dame sehr.
 

Nachdem sie Kenji zu Sakura bringen wollte, kam Chiaki genau dann raus, als sie an seiner Tür vorbei kamen. Kichernd grüßten sie einander und verabschiedeten Kenji bei Sakuras Wohnungstür. Er winkte kindlich noch, ehe er lachend schon zu Himuro rannte und bei ihm anfing zu plappern. Schmunzelnd zuckte Maron mit den Schultern und so fuhren sie zum Krankenhaus, um ihrer Arbeit nach zu gehen.
 

Dort angekommen zogen sie sich um und begannen mit ihrer üblichen Schicht. Sie hatten eine kleine Übergabe von der Frühschicht und kümmerten sich am Nachmittag hauptsächlich um die Untersuchungen der Kinder. Das war und würde auch weiterhin ihre gemeinsame Station bleiben. Beide waren wie geschaffen dafür und Chiaki mochte die Arbeit weit mehr, als nur im Operationssaal zu sein. Tatsächlich hatte sich nichts an ihrer Routine geändert. Lediglich berührten sie sich hin und wieder und lächelten einander verliebt an.
 

Sie schafften es sogar effizienter zu arbeiteten als zuvor, denn sie hatten ein gemeinsames Ziel: Pünktlich in den Feierabend zu kommen, da zu Hause jemand auf sie beide wartete. Es war schön zu einer lieben Person nach Hause zu kommen. Das war für Maron absolut normal, aber für Chiaki etwas vollkommen Anderes. Doch genau darauf freute er sich besonders. Mit den Beiden eine komplett neue Erfahrung zu erleben, denn nichts wollte er mehr, als an Marons Seite zu sein. Wobei ihm die Aussicht auf ein Familienleben genauso sehr zu sagte.
 

“Haben wir noch viel zu erledigen?”, holte Maron ihn aus seinen Gedanken.
 

“Hm?”, kam es von ihm und er blickte auf. Bei ihrem amüsierten Blick bemerkte er, dass er gar nicht zugehört hatte. “Entschuldige, ich war in Gedanken”, meinte er und sie schmunzelte über diese Reaktion und wiederholte sofort ihre Frage. “Ach so... nun... eigentlich nur noch die zwei Akten hier aktualisieren und danach können wir Feierabend machen”, meinte er und sie nickte.
 

Während er die eine Akte übertrug, kümmerte sie sich um die Zweite. So würden sie schneller fertig und konnten demnach direkt nach Hause fahren. Daher eilten sie zu den Umkleiden, zogen sich um und verließen das Gebäude, nur um danach Hand in Hand zum Auto zu gehen. Sie waren mit seinem Wagen hergekommen und damit würden sie nun auch wieder zurück fahren. Lächelnd stiegen sie ein und Maron schickte Sakura eine Nachricht mit der Frage, ob Kenji schon schlafen würde und wo er wäre.
 

“Was hältst du davon, wenn wir noch dein altes Bett aus deinem Zimmer schaffen, damit wir morgen das Neue aufbauen können, bis Kenji mit der Schule fertig ist”, schlug Chiaki vor und lenkte damit die Aufmerksamkeit auf sich. Er fuhr bereits vom Parkplatz runter.
 

“Du... möchtest mir dabei helfen?”, hakte sie nach.
 

“Natürlich... du bist meine Freundin und dieser werde ich immer helfen”, erklärte er lächelnd und sie schüttelte amüsiert den Kopf. Er war wirklich unverbesserlich, aber genau das mochte sie so sehr an ihm.
 

“Dann... sollten wir heute wirklich Platz schaffen... solange wir Kenji dabei nicht wecken”, meinte sie ehrlich. Denn der Kleine müsste spätestens in einer guten dreiviertel Stunde ins Bett, damit er vor der Schule ausgeschlafen war.
 

“Das bekommen wir hin... wir können die Matratzen und die Lattenroste raus bringen und den Rest auseinander zu schrauben, was nicht so schwer ist... alles andere machen wir dann am Morgen, nachdem Kenji in der Schule ist”, erklärte er ihr und die Idee war gar nicht mal so schlecht.
 

“Das ist super... so machen wir das”, lächelte sie ihn an und war wirklich froh, dass sie das nicht alleine machen musste. Auch wenn es ihr nichts ausmachte, so war es immer schöner, solche Dinge gemeinsam zu erledigen.
 

Am Wohnhaus angekommen, parkte er den Wagen und sie gingen zum Eingang, um auf zu schließen und nach oben zu fahren. Von Sakura wusste sie, dass Kenji und sie bei ihnen bereits waren, aber der Kleine noch nicht schlafen würde. Irgendwie freute Maron sich darauf, ihren Sohn zu Bett zu bringen. Das erfreute immer Sohn und Mutter, da sie sich so noch einmal sehen würden, bevor die Schlafenszeit kam.
 

Lächelnd öffnete Maron die Wohnungstür und ihr kleiner Wirbelwind empfing sie beide bereits stürmisch und lachend. Schmunzelnd schloss Chiaki die Tür hinter sich und sah den beiden zu. Es war unglaublich dieses Strahlen mit an zu sehen. Das war Liebe pur. Unweigerlich dachte der Arzt an seine Mutter und wusste, dass Maron ihr sehr gefallen hätte. Er bemerkte nicht, dass Sakura sich schon verabschiedete, erst als sie ihn kurz umarmte, schreckte er aus seiner Erinnerung hoch. “Entschuldige... ich”, begann er, doch sie winkte ab.
 

“Ich weiß... genieße den Anblick, denn Kinder wachsen so schnell heran. Ehe man sich versieht, heiraten sie auch schon”, kicherte die Ältere und lachte schließlich los, da Chiaki sie komplett entgeistert angesehen hatte.
 

“Ich denke... da hat er aber noch einige Jahre vor sich”, sagte er direkt und zog damit Marons Blick auf sich.
 

“Wer hat noch Jahre vor sich?”, hakte sie nach und Sakura klärte sie auf. Auch Maron sah zuerst entgeistert aus, doch dann lachte sie los und nickte. “Er hat sicher noch Zeit, bis das so weit ist”, stimmte sie damit Chiakis Aussage zu.
 

“Denkt das nur... aber die Zeit rennt... also vergeudet diese nicht sinnlos”, grinste Sakura und winkte den Dreien noch zum Abschied zu. Kenji verstand nicht ganz, worüber sie gesprochen hatten, doch er fand es toll, dass ‘Aki’ auch wieder da war. So hatte er noch einen mehr zum Spielen.
 

Nachdem das junge Paar halbwegs zu Hause angekommen war, lasen sie noch mit Kenji eine Geschichte. Erst danach war der Junge bereit auch ins Bett zu gehen. Zum Glück hatte Sakura ihm schon gesagt, dass er seinen Schlafanzug an ziehen sollte. Wobei dieser aus einer Shorts und einem Shirt bestand, denn es war ziemlich warm bei ihnen in der Wohnung. Schließlich zog der Sommer immer mehr ein. “Bringt ihr mich beide morgen in die Schule?”, fragte er nach.
 

“Wenn du das möchtest, gerne, Kenji”, erklärte Chiaki, da ihm das nichts ausmachte. Im Gegenteil er freute sich darüber, dass der Kleine ihn so gerne um sich hatte.
 

“Oh ja... das wäre toll”, strahlte er und gähnte herzhaft.
 

“Nun aber schlafen, mein Kleiner”, meinte Maron schmunzelnd und gab ihm noch ein Bussi auf die Stirn. Auch Chiaki tat das und Kenji schloss seine Augen.
 

Leise verließen die Erwachsenen das Zimmer und grinsten vor sich hin, denn es war ein schöner Moment gewesen, der beiden zeigte, wie gut sich das hier anfühlte. Da sie nun wieder alleine waren, zog Chiaki Maron sanft an sich und küsste sie voller Hingabe. Sofort erwiderte sie diesen und keuchte leise. Dies hatte zur Folge, dass er knurren musste und sie mit feurigem Blick betrachtete.
 

“Wir... sollten uns... an die Arbeit machen”, holte sie ihn auf den Boden der Tatsachen wieder.
 

“Ernsthaft?”, brachte er mit großen Augen hervor.
 

“Natürlich! Oder wollen sie mir sagen, dass sie zu müde sind, um ihren eigenen Plan nach zu gehen, Dr. Nagoya”, kam es ernst von ihr und sie zuckte noch nicht einmal mit der Wimper dabei. Ein Schmunzeln lag auf seinen Lippen und er löste sich von ihr.
 

“Keines Wegs, Schwester Maron”, meinte er und ging schon Richtung Schlafzimmer. Doch kurz vor der Tür hielt er inne und drehte sich noch einmal zu ihr um. “Wie war das noch mal... erst die Arbeit, dann das Vergnügen?” Unbeholfen nickte sie, denn sie wusste nicht worauf er hinaus wollte. “Gut... denn dann... gibt es kein Entkommen mehr!”, zwinkerte er ihr zu und ließ sie zurück. Ihre Augen wurden riesengroß, denn diese Ansage klang fast schon wie ein Versprechen.

Kein Entkommen?!

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Gefangen zwischen Lust und Unsicherheit

Nachdem beide wieder zu Atem gekommen waren, zogen sie sich wieder an. Zwar hätte keiner von ihnen etwas dagegen, wenn das hier weiterhin so heiß bleiben würde, doch sie mussten leider bald los. Denn die Zeit war schneller voran geschritten, als sie dachten. Kaum waren sie angezogen, schon klingelte Marons Handy. Sie blinzelte leicht und suchte danach. Schmunzelnd betrachtete Chiaki sie und grinste leicht. “Ich nehme an... wir sollten Kenji abholen oder?”, wollte er von ihr wissen und sie sah zu ihm rüber.
 

“Korrekt... wir sollten bald rüber, um ihn zu holen”, meinte sie mit roten Wangen und richtete noch einmal ihre Kleidung. “Wir... sollten noch das Bett fertig machen”, erklärte sie weiter und er nickte zustimmend.
 

Direkt legten sie das Lattenrost in die vorgesehene Vorkehrung und darauf ebenfalls die Matratzen. Die Bettwäsche würde sie später drauf ziehen, während Kenji seine Hausaufgaben machen würde. Da könnte sie die Zeit gut nutzen. Gerade im Moment hatte sie ganz anderes im Sinn als die Arbeit. Schluckend starrte sie auf das fast fertige Bett. Ihr Kopf hatte bereits seinen eigenen Film abgespielt. Sie war einfach in diesen gefangen und bemerkte nicht, wie Chiaki sie gemustert hatte und zu ihr getreten war.
 

“Keine Sorge”, raunte er und umarmte sie von hinten. Leicht zuckte sie zusammen, da sie ihn nicht bemerkt hatte und auch nicht damit gerechnet. Sie blickte über die Schulter zu ihm rüber. Er konnte regelrecht die vielen Fragezeichen über ihrem Kopf sehen. Deshalb konnte er nicht anders als zu schmunzeln. “Später bekommst du mehr, versprochen…”, sprach er grinsend aus. “Und dann gibt es definitiv kein Entkommen mehr für dich, denn ich liebe dich und diesen heißen Gesichtsausdruck, sobald ich dich ausfülle und dir Lust bereite”, erklärte er ihr zwinkernd.
 

Prompt wurde Maron nach seinen Worten knallrot im Gesicht und schluckte schwerer. Es verwunderte sie ziemlich so etwas zu hören. Noch nie hatte jemand so etwas zu ihr gesagt. Erst war sie unsicher, ob er das ernst meinte oder nicht. Doch so wie sie ihn mittlerweile kennen gelernt hatte, entsprach diese Aussage der Wahrheit. Daher erschauderte sie in seinen Armen, denn ihr wurde gerade bewusst, wie ernst es ihm damit war.
 

Leicht streckte sie sich ihm entgegen und wollte eigentlich seine Wange küssen, aber er neigte den Kopf so, dass ihre Lippen seine berühren würden. Direkt verwickelte er sie in einen feurigen und innigen Kuss, der schnell zu einem Zungenkuss überging. Beide stöhnten in diesen hinein und genossen diesen Augenblick sehr. Während dessen hatte Maron sich in seiner Umarmung zu ihm gedreht und ihre Arme um seinen Nacken geschlungen.
 

Einen Moment gönnten sie sich und kosteten diese Zuneigung, die sie für einander empfanden, in vollen Zügen aus. “Mmmh… ich bin gespannt, Chiaki”, hauchte sie an seinen Lippen und ein Grinsen war auf ihren Lippen zu erkennen.
 

“Das kannst du auch sein”, grinste er sie breiter an. “Aber sei gewarnt… ich werde dich nicht so einfach mehr aus dem Bett lassen”, zwinkerte er ihr zu und sie wusste nun genau, dass seine Worte nicht nur daher gesagt waren. Schwerer schluckte sie noch einmal und löste sich dann von ihm. Sie müssten bald los, denn Kenji würde in einer guten halben Stunde aus haben.
 

“Komm, wir sollten langsam los… oder bleibst du hier?”, fragte sie ihn und seine Mundwinkel zuckten leicht.
 

“Ich begleite dich, Maron… ich habe Kenji mein Wort gegeben und ich werde dieses nicht brechen. Denn versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen”, erklärte er ihr und würde niemals sein Wort brechen. Verstehend nickte sie und so machten sie sich etwas frisch und verließen die Wohnung gemeinsam.
 

Sie fuhren mit dem Aufzug runter und gingen aus dem Gebäude. Erneut fuhren sie mit seinem Wagen zur Schule, um den kleinen Jungen ab zu holen. Dort angekommen, mussten sie noch ein paar Minuten auf ihn warten. Aber das war nicht so schlimm. Kaum kam er mit seinen Freunden heraus, hatte er seine Mama bereits entdeckt. Schnell verabschiedete er sich von seinen Freunden und rannte zu dem Paar. Er umarmte beide ganz fest und freute sich, dass Chiaki ebenfalls da war, genauso wie er es ihm versprochen hatte.
 

“Dann wollen wir mal los. Schließlich müssen wir gleich noch einkaufen”, erklärte Maron den beiden Jungs. “Ihr könnt euch mal überlegen, was ihr diese Woche essen möchtet.”
 

Einen kurzen Moment hatten die beiden ihre Blicke ausgetauscht, ehe Kenji über das gesamte Gesicht strahlte und Maron genau wusste, war ihr Sohn gleich sagen würde. Mit Sicherheit wollten sie Gratin haben. “Können wir Gratin machen, Mama?”, kam auch schon seine Frage und sie nickte zustimmend.
 

“Natürlich, mein kleiner Schatz. Aber ich werde auch anderes Gemüse und zwischendrin Fleisch mit rein machen”, meinte sie und würde sich da ein paar Varianten ausdenken, um wenigstens etwas Abwechslung bei der Ernährung zu haben. Es wäre sonst zu einseitig und das wollte sie vermeiden.
 

“HUUUUUUUUURRAAAAAAAAAA”, rief Kenji aus und freute sich sichtlich, während er schon zum Auto lief. Maron schmunzelte etwas über diese Reaktion und blickte zu Chiaki. Dieser grinste leicht und nickte ihr zu.
 

“Ich bin schon gespannt und freue mich darauf, sofern ich ebenfalls mit euch essen darf”, sprach er ehrlich aus und kurz blinzelte sie.
 

“Natürlich darfst du das… wir sind doch nun zusammen und alle wissen es soweit, also gibt es keinen Grund, warum wir nicht auch zusammen essen könnten”, meinte sie direkt und nahm seine Hand. Überrascht über diese Worte sah er zu ihr und drückte ihre Hand sanft mit seiner.
 

Es freute ihn zu hören, dass sie das so sah, denn genauso empfand er es. Er liebte sie und würde jede freie Minute mit ihr verbringen wollen. Natürlich auch mit Kenji. Zwar würde das nicht einfach werden, die Bedürfnisse von allen dreien unter einen Hut zu bekommen, doch Chiaki war sich sicher, dass er das mit ihr an seiner Seite schaffen könnte. Hauptsache sie waren zusammen und sprachen offen über alles, was ihnen wichtig war. Er wollte seine Beziehung mit Offenheit und Ehrlichkeit führen. Dies war in seinen Augen das Wichtigste.
 

Am Wagen angekommen, stiegen sie alle ein und schnallten sich gleich an. Erst danach fuhr Chiaki los. Sein Weg führte ihn direkt zum nahegelegenen Supermarkt. Dort würden sie sicher fündig werden. Denn dieser war sehr groß und hatte eine sehr gute Auswahl. Am Ziel angekommen, stiegen sie aus und gingen gemeinsam einen Einkaufswagen holen und danach hinein. Kenji lief vorne weg und Chiaki schob den Wagen, damit Maron sich in Ruhe umsehen konnte. Nach und nach fühlte sich der Wagen und sie betraten jeden Gang.
 

Neben Obst und Gemüse hatte Maron auch noch Reis und ein paar Nudelsorten geholt. Hin und wieder hatte Chiaki ebenfalls etwas in den Wagen gepackt. Sogar Kenji hatte das ein oder andere ins Auge gefasst, doch vorher fragte er brav seine Mutter, ob er es haben dürfte. Da er ebenso Chips oder Gummibärchen gerne aß, gestattete sie ihm diese. Solange er mit der Menge nicht übertrieb, war sie damit einverstanden. Neugierig beobachtete der Blauhaarige die Beiden und stellte fest, dass sie ein sehr gutes Team waren. Sie waren kein typisches Mutter-Kind-Gespann.
 

Das Verhältnis bei ihnen war eher freundschaftlich, obwohl Maron auch streng mit ihm sein konnte. Nachdem sie soweit alles Notwendige im Einkaufswagen hatten, begaben sie sich zu der Kasse. Dort legten sie alles auf das Band. Während die Kassiererin die Produkte einscannte, holte Maron ihr Portmonee heraus, jedoch kam ihr Chiaki zuvor. Noch bevor sie widersprechen konnte, bezahlte er einfach den gesamten Einkauf. Fragend blickte sie ihn an. Seine Erklärung war schlicht und einfach, denn sie würde schließlich für ihn mit kochen. Da wäre es das Mindeste, wenn er die Nahrungsmittel bezahlen würde.
 

Seufzend gab sie sich geschlagen, denn gegen dieses Argument konnte sie gerade nichts einwenden. Doch eines stand für sie fest: Das nächste Mal würde sie zahlen, denn sie konnte selbst ihren Lebensunterhalt bestreiten. Zurück beim Auto verstauten sie alles in den Tüten im Kofferraum. Direkt fuhren sie nach Hause. Der Einkauf wurde größer als Maron zuerst vermutet hätte. Deshalb war sie sich sicher, dass sie mehrmals gehen müssten.
 

Kaum waren sie am Wohnhaus angekommen, schon stiegen sie aus und Kenji schulterte direkt seinen Schulranzen. Maron gab dem Kleinen eine kleinere Tüte mit den Naschsachen. Diese waren nicht so schwer wie alle anderen Dinge, die sie eingekauft hatten. Chiaki selbst nahm die schwereren Taschen, damit sie nicht diese tragen müsste. Später würde er noch die Getränke holen.
 

Mit dem Einkauf in den Händen gingen sie zum Eingang und Maron blickte wie von selbst zum Auto. Denn sie hatte bemerkt, dass da noch zwei Taschen mit den Säften waren. “Die hole ich gleich, sobald wir oben alles abgestellt haben”, erklärte Chiaki und sie wollte schon einwenden, dass er das alleine doch nicht machen konnte. Aber ihren Protest hatte er mit einem leichten Lächeln bereits im Keim erstickt. “Keine Sorge… ich bin stark genug dafür, Maron”, zwinkerte er ihr zu und seufzend nickte sie schließlich, während sie mit dem Fahrstuhl nach oben fuhren.
 

Scheinbar musste sie sich nun daran gewöhnen Kompromisse ein zu gehen, denn er war genauso stur wie sie selbst. Später würde sie mit ihm darüber reden, dass sie gleichberechtigt sein wollte. Da sie seit fast sechs Jahren alleine war, konnte sie diese Unabhängigkeit nicht einfach so ablegen. Sie wollte ebenfalls die Lebensmittel bezahlen und auch andere Dinge, die anstehen könnten, sobald sie unterwegs sein würden. Oben angekommen, gingen sie direkt in ihre Wohnung und stellten die Türen auf die Arbeitsplatten ab. Bevor Chiaki den Rest holen würde, gab sie ihm einen liebevollen Kuss auf die Lippen.
 

Lächelnd verließ er die Wohnung und Maron sah ihm kurz nach. Eine zarte Röte war auf ihren Wangen zu erkennen und schnell lief sie ins Bad, um sich etwas zu sammeln. Kenji merkte nichts davon und dachte, sie wollte nur ihre Hände waschen. Deshalb folgte er ihr und machte sich frisch, genau wie Maron. Erst danach gingen sie wieder in die Küche und räumten die Lebensmittel gemeinsam auf. Zwar kam Kenji nicht an die oberen Schränke, doch er konnte alles in den Kühlschrank stellen, da dieser etwa auf seiner Höhe war. Stolz beobachtete sie ihren Sohn und lächelte sanft.
 

Als es an der Tür klingelte, sauste Kenji an diese. Bevor er diese jedoch öffnete, fragte er vorher nach, wer dort war. Zwar war es klar, dass es nur Chiaki sein könnte, doch sicher war sicher und Maron erwartete, dass Kenji nachfragte. Schmunzelnd betrachtete sie die Beiden, während sie die Küche betraten. Kenji versuchte dem Arzt zu helfen und das machte sie nur noch stolzer auf ihren Sohn. Zusammen verstauten sie die Getränke im Unterschrank, damit auch Kenji an diese ran kommen könnte, wenn er einen Saft trinken wollte. Es fühlte sich so normal an zu dritt im Raum zu sein und sich um das Alltägliche zu kümmern.
 

Nachdem dies alles erledigt war, schickte Maron ihren Sohn zum Hausaufgaben machen. Zwar protestierte er ein wenig, denn er mochte es nicht diese zu erledigen. Diese verbrauchten immer viel zu viel Zeit. Viel lieber hätte er jetzt mit Chiaki und Maron gespielt. Geschickt erklärten der Blauhaarige, dass sie nach den Hausaufgaben noch mit ihm spielen würden, bis es Zeit war zu Bett zu gehen. Murrend ließ Kenji sich breitschlagen und Maron war leicht beeindruckt, wie gut Chiaki damit zurecht kam. Es war wirklich schön die Beiden zu sehen.
 

“Während er seine Hausaufgaben macht, sollten wir das Bett beziehen”, merkte sie an und Chiaki blickte zu ihr rüber.
 

“Eine sehr gute Idee”, grinste er sie an und folgte ihr sogleich in das Schlafzimmer.
 

Dort bezogen sie das Bett komplett und immer wieder berührten sie sich zufällig mit den Fingerspitzen. Diese Berührungen entfachten in ihr ein Feuer und ein Verlangen, welches nur darauf wartete gestillt zu werden. Schwerer schluckte sie und betrachtete ihr gemeinsames Werk. “Das Bett sieht fast perfekt aus”, lächelte sie und er nickte zustimmend.
 

“Es fehlt nur noch das Baldachin”, bemerkte er.
 

“Korrekt… aber das machen wir die Tage. Ich weiß noch nicht welches ich haben möchte”, sprach sie nachdenklich aus und Chiaki verstand es.
 

Deshalb nickte er ihr zu und streichelte leicht über ihre Hand. Erneut stand ihr Körper in Flammen. Doch warum das so war, konnte sie sich gerade nicht erklären. Vermutlich lag es daran, dass sie vorhin eine erneute Kostprobe des Genusses und der Lust bekam, die sie für einander empfanden. Schwerer schluckte sie und biss sich leicht auf die Unterlippe. Um sich von diesem inneren Feuer ab zu lenken, meinte sie, dass sie Abendessen machen sollten. Ein wenig schmunzelte Chiaki darüber und ging mit ihr, um ihr zu helfen. Zwar war er kein Koch, doch die Zutaten konnte er ohne Probleme schneiden.
 

Für dieses Abendessen hatte Maron sich etwas Einfaches einfallen lassen und es dauerte auch nicht lange, bis es fertig war. Da Chiaki früher alles erledigt hatte, ging er zu Kenji, um nach zu sehen, ob der Junge Hilfe brauchen würde. In der Zwischenzeit machte Maron den letzten Feinschlief bei dem Gericht und deckte auch den Tisch ein. Tatsächlich kam Kenji bei einer Aufgabe nicht weiter, weshalb er froh war, dass Chiaki zu ihm kam. Es machte dem Jungen nichts aus, dass seine Mama nicht da war, denn er hatte den Arzt gern gewonnen.
 

Danach wuschen sie sich die Hände und kamen in die Küche. Sie kamen rechtzeitig, um sich gleich zu setzten und mit dem Essen zu beginnen. Während des Essens besprachen sie die kommenden Tage, denn es gab ein Straßenfest und die beiden müssten einige Spätschichten absolvieren. Doch erst war das Straßenfest von Bedeutung. Dorthin wollten sie mit Kenji nach der Schule hin. Dabei kam Chiaki auf die Idee Miyako und Yamato ebenfalls zu fragen, ob sie mitkommen wollten. Dagegen hatte Maron nichts, weshalb der Arzt das andere Paar anschrieb und mit einlud.
 

Nach dem Essen spielten sie noch ausgiebig mit Kenji und brachten ihn zusammen ins Bett. Bevor der Junge aber schlafen konnte, wollte er noch eine Geschichte hören. Daher lasen die Erwachsenen ihm abwechselnd vor. Noch bevor Maron den letzten Satz vorlesen konnte, war der Kleine schon im Traumland entschwunden. Lächelnd legte sie das Buch beiseite und gab ihrem Sohn einen Stirnkuss. Sie wünschte ihm eine gute Nacht und Chiaki tat es ihr gleich, ehe er den jungen Mann zudeckte. Diese Geste berührte Marons Herz noch mehr und sie lächelte glücklich darüber.
 

Mit ihm verließ sie leise den Raum. Sie schritten weiter zum Wohnzimmer und Maron wurde gerade bewusst, dass sie nun alleine mit Chiaki war. Das machte sie ein wenig nervös und unweigerlich erinnerte sie sich an seine Worte, dass es kein Entkommen mehr geben würde. In Gedanken versunken bemerkte sie nicht, dass er sie angesprochen hatte. Erneut versuchte er es und legte seine Hand auf ihre Schultern. Überrascht keuchte sie auf und blickte fragend zu ihm. “Hm?”, entkam es ihr und er schmunzelte.
 

“Ich wollte wissen, ob du noch etwas machen wolltest, bevor wir ins Bett gehen”, erklärte er ihr und sie bekam große Augen, da er das Wort Bett extra betont hatte.
 

“Oh… ich… entschuldige… ich war wohl in Gedanken”, brachte sie mit roten Wangen hervor.
 

“Möchtest du diese mit mir teilen?”, wollte er neugierig von ihr wissen.
 

“Was?!”, keuchte sie überrascht auf und sah zu ihm. Auf seinen Lippen lag ein verschmitztes Grinsen und seine Augen waren eine Nuance dunkler als zuvor. Schwerer schluckte sie und war unsicher, ob sie den Gedanken überhaupt aussprechen könnte. “Oh… ähm… ich…”, stotterte sie und bekam noch dunklere Wangen als sie eh schon hatte.
 

“Sag es mir, Maron… was hast du dir vorgestellt?”
 

“Nun… ich”, begann sie und atmete einmal durch. Sie sammelte sich etwas und offenbarte ihm schließlich, dass sie daran gedacht hatte, wie sie beide nackt im Bett sein würden.
 

“Erzähle mir mehr, Maron. Vielleicht kann ich dir diesen… Gedanken auch erfüllen”, raunte er plötzlich mit einer dunklen und tiefen Stimme. Diese trifte nur so von Sexappeal und dunklem Verlangen. Beschämt wandte sie den Blick von ihm ab, doch er legte seine Finger unter ihr Kinn, um dieses leicht an zu heben. “Hab keine Angst vor diesem Verlangen… wenn du es möchtest… dann sag es mir… und lass dich einfach fallen. Ich werde niemals etwas tun, was du nicht möchtest”, erklärte er ihr ruhig und unwillkürlich erschauderte sie, denn die Ehrlichkeit der Worte konnte sie in seinen Augen ablesen.
 

“Chiaki… ich… weiß nicht, ob ich…”, kam es von ihr, doch weiter konnte sie nicht sprechen, denn er hatte sich zu ihr hinab gebeugt und sie spürte seinen Atem an ihren Lippen. Damit erstickte er ihre Unsicherheit bereits im Keim. Sein Blick verriet ihr sein Verlangen und sie konnte nicht anders als zu wimmern.
 

“Ich sagte dir soeben… ich werde nichts tun, was du nicht willst. Also sage mir… Was willst du, Maron? ”, forderte er sie auf sich klar und deutlich aus zu sprechen, wonach es sie verlangte. Er konnte zwar spüren, dass ihr Körper ihn wollte, doch er wollte das von ihr hören.
 

“Ich…”, begann sie mit leiser Stimme.
 

“Ja?”, hakte er nach und war immer noch mit Lippen so nah an ihren, dass sie seinen heißen Atem an ihren spürte.
 

Dieser Mann vor ihr war der Inbegriff von Sex. Wahrhaftig war er jemand, der genau wusste, was er wollte und bestimmt würde er es auch holen. Jedoch würde er das sich niemals ohne ihre Erlaubnis holen. Bei beiden Malen hatte er nachgefragt, ob sie es wirklich wollte. Zwar nur mit seinen Blicken, doch das zählte. Sie war sich sicher, dass er es abgebrochen hätte, wenn sie es ihm gesagt hätte. Deshalb fühlte sie sich bei ihm so wohl und wollte all das mit ihm. Sie vertraute ihm und wollte ihn voll und ganz spüren und sich in seinen Armen verlieren
 

“Ich… will dich”, brachte sie hervor und es war nicht mehr als ein Flüstern, aber er konnte sie klar hören. Grinsend sah er noch einmal ihr tief in die Augen, ehe er seine Lippen auf ihre legte und sie mit all der Liebe und Zuneigung küsste, die er für sie empfand. Er spürte wie ihr Körper dabei erzitterte. Es erfreute ihn sehr, dass er eine solche Wirkung auf sie hatte.
 

Als sie ihren Mund leicht öffnete, schlüpfte er mit seiner Zunge hinein und verwickelte sie in einen feurigen Tanz. Das pure Verlangen breitete sich in ihr aus und sie wollte mehr, viel mehr. Sie war hungrig danach, alles von ihm zu spüren, deshalb ließ sie ihre Hände über seinen Körper wandern. Er war einfach verdammt heiß und sexy. Besonders seine Bauchmuskeln hatten es ihr ziemlich angetan. Denn sie spürte diese trotz seines Hemdes unter ihren Fingern. Er schaffte es wirklich, dass sie alles andere um sich herum vergaß.
 

Die anfängliche Unsicherheit war wie weggeflogen und nur noch eins konnte sie tun. Sich von ihrer Lust leiten lassen und sich Chiaki hin zu geben.

Das Bett aller Träume

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Zwischen Verspieltheit und Ernsthaftigkeit

Der kommende Morgen begann für Chiaki sehr schön, denn er wachte an der Seite seiner Partnerin auf. Es war immer noch eigenartig, doch er war nun in festen Händen und hatte eine feste Freundin. Sie in seinen Armen zu halten, zeigte ihm, dass all dies wahr war. Lächelnd streichelte er über ihre Wange und legte eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Sanft küsste er ihren Mundwinkel und blickte zur Uhr. Es war noch früh, jedoch würde bald der Wecker los gehen, denn Kenji musste zur Schule. Da Maron noch etwas schlummerte, stieg er aus dem Bett und schlich sich hinaus.
 

Mit seiner Jogginghose bekleidet ging er in die Küche und machte für Maron einen Cappuccino und für sich einen Kaffee. Beide Becher nahm er in die Hand und schritt auf leisen Sohlen wieder ins Schlafzimmer. Seine Liebste lag noch im Bett. Um genauer zu sein auf dem Bauch und die Decke gab ihre Beine, aber auch ihr Höschen Preis. Allein bei diesem Anblick könnte er über sie herfallen, doch er riss sich zusammen. Die Becher stellte er auf dem Nachtkasten ab und setzte sich zu ihr. Sie sah einfach nur süß aus.
 

“Aufstehen, Maron”, flüsterte er und streichelte leicht über ihre Wange. Leise grummelte sie und wollte noch nicht aufstehen. Ein Lachen musste er sogar unterdrücken. Um sie aber doch noch wach zu bekommen, beugte er sich über zu und küsste ihre Wange, danach ihren Nacken und ihre Schultern. Dabei glitt er mit einer Hand zu ihrem Hintern, um diesen zu massieren.
 

“Mmmmmh”, entkam es ihr und ein leichtes Grinsen legte sich auf seine Lippen. Es erfreute ihn sehr, dass es ihr so gut gefiel. Aber leider kam er nicht weiter, da sie gerade sich umgedreht hatte. Mit verschlafenen Augen blickte sie ihn an.
 

“Guten Morgen, Liebes”, grüßte er sie lächelnd.
 

“Morgen”, nuschelte sie und bekam leicht rote Wangen. Schmunzelnd betrachtete er sie und richtete sich auf. Auch sie tat das und bekam große Augen. “Kaffee?”, fragte sie und hatte vermutlich erst jetzt diesen Geruch wahr genommen.
 

“Mhm... frisch gemacht für meinen Engel”, erklärte er und nahm ihren Becher, um ihn ihr zu geben.
 

“Oh... ich... danke, Chiaki”, sprach sie und nahm ganz vorsichtig einen Schluck zu sich.
 

Schließlich hatte die Brühe noch gedampft und sie wollte sich die Zunge nicht verbrennen. Zufrieden lächelte er und nahm seinen Kaffee zur Hand, um ebenfalls zu trinken. Dabei besprachen sie ein wenig den Ablauf für den Tag. Da sie geplant hatten nach Kenjis Schule das Tanabata Straßenfest zu besuchen, mussten sie abklären, wann und wo sie am besten essen würden. Chiaki überlegte direkt nach dem Abholen etwas zu essen und unterwegs gab es sicher auch noch Möglichkeiten, etwas zu essen zu holen.
 

“Perfekt... so machen wir das, aber nun sollten wir uns fertig machen und Kenji wecken”, erklärte sie und nahm noch einen Schluck, ehe sie aus dem Bett stieg und leise gähnte.
 

“Noch müde?”, neckte er sie.
 

“Tja... ein gewisser Jemand hatte mir ein paar Stunden Schlaf geraubt”, entgegnete sie mit einem leichten Grinsen.
 

“Ach ja? Dann sollte dieser Jemand wohl die heutige Nacht nicht mit dir das Bett teilen?”, zwinkerte er ihr ganz frech zu und sie musste sich ein Lachen verkneifen.
 

“Vielleicht... dann hätte ich mal mehr Zeit für dich”, entgegnete sie lachend und er sah sie mit großen Augen an. Das hatte ihn sprachlos gemacht, da er damit gar nicht gerechnet hätte. “Was denn? Denkst du etwa, dass ich nicht auch so frech sein kann?”, grinste sie ihn an und nun lachte er.
 

“Oh Maron... ich liebe dich... solch einen Konter habe ich noch nie erlebt... Respekt”, sprach er ehrfürchtig aus und kam näher, um sich einen Kuss zu stehlen.
 

Zwar musste er aufpassen, dass ihre beider Becher nicht runterfallen würden. Doch das hinderte ihn nicht daran, sie innig und feurig zu küssen. Diese Frau war wahrlich einzigartig und spätestens in diesem Moment war ihm klar, dass er sie niemals mehr hergeben würde. Er würde ihr niemals von der Seite weichen und würde ihr jeden Wunsch von den Lippen ablesen. Keuchend öffnete sie leicht den Mund und schon nutzte er es aus. Ihre beider Zungen umspielten einander und beide stöhnten leicht auf.
 

“Mmmmh... das war schön”, hauchte sie, nachdem sie sich gelöst hatten.
 

“Nur... schön? Dann habe ich was falsch gemacht”, meinte er belustig und Maron rollte leicht mit den Augen.
 

“Du Spinner... komm, lass uns anziehen und Kenji wecken”, erklärte sie und stellte ihren Becher ab. Im nächsten Augenblick zog sie sich bereits an und spürte seine Blicke nur allzu deutlich auf sich. Schmunzelnd blickte sie zu ihm und erkannte, dass er gerade sehr schwer schlucken musste. “Was ist? Du hast gestern viel mehr von mir gesehen”, sprach sie es direkt aus.
 

“Was?!”, entkam es ihm nahezu gedankenverloren.
 

“Gestern hast du alles von mir gesehen... warum schaust du nun so?”, fragte sie leicht grinsend nach und sah ihm an, dass er für einen Bruchteil der Sekunde sogar verlegen wurde. Aber schon hatten seine Augen dieses spielerische angenommen.
 

“Stimmt... weit aus mehr”, grinste er leicht und zog sich sein Shirt an. Verwundert hob sie ihre Augenbraue hoch.
 

“Du willst so raus?”, fragte sie ihn und er nickte nur.
 

“Klar... wir bringen doch nur Kenji zur Schule... ich denke wir sollten noch etwas ausruhen, bevor wir mit ihm zum Straßenfest gehen”, überlegte er.
 

“Oh...”, entkam es ihr und sie ging zu ihm rüber. “Du denkst aber auch an alles”, schmunzelte sie und streckte sich, um ihm einen sanften Kuss zu geben.
 

“Das sollte ich doch auch”, zwinkerte er leicht und genau in der Sekunde klingelte ihr Wecker vom Handy.
 

“Das ist dann unser Stichwort... Kenji wecken und etwas frühstücken mit ihm”, meinte sie, ging zum Nachtkasten, um ihr Handy zu holen, aber auch ihren Becher.
 

“Ich mache etwas zum Essen und du weckst den Kleinen?”, schlug Chiaki ihr vor und lächelnd nickte sie.
 

“Denk aber dran... Kenji mag lieber Kelloggs unter der Woche”, erinnerte sie ihn kichernd und ging aus dem Zimmer.
 

In der Küche stellte sie ihren Becher ab und schritt direkt ins Kinderzimmer. Leise machte sie die Tür auf und lugte hinein. Manchmal war der Junge schon wach, wenn sie reinkam, oder aber er wurde gerade wach. Doch diesmal schlummerte er noch in seinem Bett. Schmunzelnd ging sie hinein und setzte sich neben ihn. Leicht streichelte sie ihm über die Wange und flüsterte, dass er aufstehen müsste. “Noch... fünf Minuten... Mama”, nuschelte er und war wieder in seinem Traumland.
 

Dies kannte sie schon zu gut, weshalb sie einfach noch ein paar Minuten wartete und ihn wieder weckte, doch diesmal mit einem kleinen Trick. “Aufstehen, Kenji... oder Chiaki isst deine Kelloggs auf”, meinte sie zu ihm und schon saß er im Bett.
 

“Meine”, nuschelte er und stieg träge aus dem Bett, ehe er rüber schlürfte. Schmunzelnd folgte sie ihm und grinste leicht, als der Kleine sich noch die Augen rieb. Sie liebte ihn so sehr, genau für diese kleinen Eigenheiten, die er oftmals hatte.
 

“Guten Morgen, großer Mann”, wurde Kenji von Chiaki begrüßt und sofort grinste der Blauhaarige, da der Kleine noch nicht wirklich war.
 

“Morgen”, gähnte Kenji gerade so und rieb sich noch einmal über seine Augen.
 

“Na komm... deine Kelloggs warten auf dich”, meinte der Ältere und nun blinzelte Kenji leicht. Er kletterte auf den Barhocker, um an seine Schüssel zu kommen.
 

Beide Erwachsenen beobachteten ihn und der Kleine kam ganz ohne Hilfe zurecht. Zwar noch etwas schlaftrunken und demnach wackelig, aber das war nicht so schlimm. Es sah fast so aus, als wäre er wie ferngesteuert. Maron nannte diesen ‘Modus’ gerne mal den ‘Schlafzombie’. Das war für Chiaki sehr interessant mit an zu sehen. Vor allem weil der Junge so direkt nach dem Aufstehen essen konnte. Er selbst brauchte oft noch einige Zeit, bis er das konnte. Meistens auch zwei Tassen Kaffee, bevor er nur an Essen denken könnte.
 

Während Kenji sein Frühstück genoss, tranken Maron und Chiaki noch einen Kaffee zusammen. Es war fast so, als wäre dieser Ablauf schon immer so gewesen. Kaum war der Junge fertig, sprang er vom Hocker und ging rüber ins Bad und nach einigen Augenblicken auch schon in sein Zimmer. Kichernd hatte Maron ihm nachgesehen und das Geschirr abgeräumt, während Chiaki kurz ins Bad musste. Sie würde ihrem Sohn noch ein paar Minuten geben, ehe sie ihn rufen würde, um los zu gehen. Immerhin konnte er sich schon alleine anziehen und das sollte er auch tun.
 

Pünktlich gingen die drei los, um den kleinen Jungen zur Schule zu bringen. Da sie genug Zeit hatten, gingen sie zu Fuß und Kenji mochte es sehr. Besonders die Anwesenheit von Chiaki tat ihm gut. Das merkte auch Maron und war sehr erleichtert darüber. An der Schule verabschiedeten sie den Jungen und er lief direkt zu seinen Freunden, ehe er mit ihnen ins Gebäude ging. Natürlich hatten sie ihm gesagt, dass ihn abholen würden. Doch das Straßenfest verschwiegen sie noch, da sie ihn überraschen wollte, denn auch Miyako und Yamato wollten mit ihnen mit gehen.
 

Auf dem Weg nach Hause überlegte Chiaki ein wenig und sah zu Maron. “Wollen wir gleich zusammen duschen?”, fragte er sie und teilte damit seinen Gedanken mit ihr.
 

“Oh... ich... fürchte meine Dusche ist zu klein”, meinte sie kleinlaut und mit roten Wangen. Schmunzelnd legte er einen Arm um sie und drückte sie liebevoll an sich. Seinen Kopf neigte er leicht zu ihrem Ohr.
 

“Wir könnten bei mir duschen... diese ist schön groß und ebenerdig”, erklärte er ihr und überrascht sah sie zu ihm.
 

“Bei dir? Bist du sicher?”, hakte sie nach, denn so etwas war etwas sehr Intimes und er wollte dies mit ihr teilen.
 

“Natürlich... wir sind doch ein Paar... ich darf in deine Wohnung und du jederzeit in meine”, sprach er direkt aus und sah, wie ihre Wangen erneut rötlich wurden.
 

“Oh... Okay... dann... machen wir das so”, entkam es leiser ihren Lippen, fast so als hätte sie Angst, dass er das Angebot zurück ziehen würde. Erneut wurde sie von Chiaki überrascht. Jedes einzelne Wort meinte er absolut ernst.
 

An ihrer Wohnung angekommen, erinnerte er sie, sich Wechselsachen mit zu nehmen, damit sie bei ihm duschen konnten. Noch konnte sie nicht glauben, dass er sein Reich auf diese Weise mit ihr teilen wollte, doch sie wollte es probieren. Schnell war sie in ihrem Schlafzimmer und suchte sich frische Sachen raus. Chiaki wartete solange im Wohnzimmer, da er seine Sachen eh alle bei sich hatte, musste er nichts holen, doch vielleicht würde er sie fragen, ob er eine kleine Reisetasche mit frischer Kleidung bei ihr lagern könnte.
 

Wenige Minuten später kam sie schon wieder zurück zu ihm und lächelte ihn verlegen an. “Brauche ich ein Handtuch?”
 

“Also eigentlich nicht... ich habe genug und auch Neue, wenn dir das lieber ist”, antwortete er ihr und leicht legte sie den Kopf schief.
 

“Okay... dann sollten wir duschen und eine Kleinigkeit essen”, schlug sie vor und er nickte. Das klang nach einem sehr guten Plan.
 

Da sie sich beide einig waren, schnappte sich Maron noch ihre kleine Reisetasche, in die ihre Kleidung reinpasste, und auch ihre Schlüssel. Erst dann gingen beide rüber und sie schloss die Wohnung ab, während er seine Tür aufschloss. Gerade als er sie aufmachen wollte, war Maron schon bei ihm und sie gingen zusammen hinein. Lächelnd schloss er die Tür hinter sich und sah zu ihr. “Komm ich zeig dir die Wohnung, damit du dich künftig auch auskennst”, schlug er vor und sie nickte leicht zögernd.
 

Seine Wohnung war ähnlich geschnitten wie ihre. Nur jedes Zimmer war ein wenig größer. Wobei die Küche etwas kleiner zu sein schien. Das war ihr bei ihrem letzten Besuch gar nicht aufgefallen. Obwohl sie da nicht sonderlich viel darauf geachtet hatte, denn sie hatte andere Probleme zu dem Zeitpunkt gehabt. Das Wohnzimmer hatte dennoch Eindruck hinterlassen und auch jetzt war sie beeindruckt gewesen. Sie war schön eingerichtet und hell. Dafür, dass er ein Mann war, war es auch sehr sauber. Das war wirklich erstaunlich.
 

“Und hier ist mein Schlafzimmer”, erklärte er und kurz schluckte sie, ehe sie ihm folgte und große Augen bekam. Ein großes Kingsize Bett stand drinnen und ebenso ein großer Schrank, zwei Nachtkasten und eine Kommode.
 

“Wow... so viel Platz”, entkam es ihr und er grinste sie an.
 

“Auch wenn die Hälfte des Schrankes leer steht”, meinte er schmunzelnd und sie kicherte leise.
 

“Also gab es auch nie eine feste Freundin hier drin?”, fragte sie und biss sich im nächsten Moment auf die Zunge. So etwas sollte sie eigentlich nicht fragen, aber es interessierte sie einfach, daher kam wohl diese Frage auch über ihre Lippen.
 

“Hm... ehrlich gesagt nein... die einzigen Damen, die hier drin waren, waren Sakura, Miyako und du”, antwortete er ihr wahrheitsgemäß. Denn er wollte ihre Beziehung ehrlich und offen halten, sonst würde es nicht funktionieren.
 

“Oh... keine war je hier?”, hakte sie direkt nach und er nickte, denn er brachte nie jemanden heim.
 

“Wenn ich mal... etwas Druckabbau hatte, war ich meistens im Hotel... war einfacher mit Unbekannten und dadurch weniger Stress, da sie hier nicht auftauchen konnten.”
 

“Verstehe... und war das oft?”, fragte sie verlegen nach, denn das interessierte sie wirklich.
 

“Zur Unizeit waren es wohl mehr, aber eigentlich nicht so viele, wie die meisten denken”, entgegnete er und sah zu ihr. “Wie viele würdest du denn schätzen?”
 

“Oh... ähm... bevor ich dich kannte... hätte ich glatt gesagt jeden Tag eine Neue”, erklärte sie und seine Augen weiteten sich bei dieser Annahme. “Aber jetzt... würde ich vielleicht 10 schätzen”, überlegte sie und hoffte, dass sie ihn damit nun nicht verärgert hatte.
 

“Hmmmm”, zog er es extra in die Länge. “Gar nicht mal so schlecht... bisher waren es 8... und mehr werden es nicht mehr, denn ich habe nicht vor, dich weg zu geben”, erklärte er ihr und prompt wurde sie rot im Gesicht.
 

“Oh... ich... ähm...”, stotterte sie, ehe er sie sanft umarmte.
 

“Du brauchst nichts zu sagen... denn mein Entschluss stand schon fest, als ich dir begegnet war”, flüsterte er und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn.
 

“Das hast du schön gesagt... danke dir”, hauchte sie und streckte sich, um seine Lippen mit ihren zu berühren.
 

Nur zu gern erwiderte er ihren Kuss und lächelte sanft. Er war wirklich froh, dass sie ihn nicht so schlecht eingeschätzt hatte. Das hätte ihn nämlich ein wenig gekränkt, wobei er sie vom Gegenteil überzeugt hätte. Er erinnerte sie daran, dass sie noch duschen sollten und sie nickte lächelnd. Denn auf diese war sie wirklich gespannt gewesen. Nur wenig später führte er sie ins Bad und ließ sie eintreten. Auch dieses war deutlich größer und auch die Dusche war mehr als geräumig.
 

“WOW!”, staunte sie und er grinste leicht. Schließlich hatte er das Bad neu machen lassen, da er eine große Dusche haben wollte. Er war nun mal einer, der eher duschte als ein Bad nahm. Es freute ihn sichtlich, dass es ihr gefiel.
 

“Wollen wir?”, fragte er sie und mit roten Wangen nickte sie zustimmend. Das war schließlich das, was sie in der Wohnung eigentlich tun wollten. Deshalb stellte sie ihre Tasche auf der Ablage ab und lächelte ihn verlegen an. “Darf ich?”, wollte er von ihr wissen. Kurz war sie verwundert, was er meinen könnte, aber dann dämmerte es ihr und sie nickte eifrig.
 

Lächelnd half er ihr aus den Sachen heraus, aber auch sie entkleidete ihn und sie stiegen beide in die Dusche. Sie hatten ohne Probleme Platz darin und es fühlte sich himmlisch an. Natürlich ließ es sich keiner von den Beiden nehmen, den anderen mit den Händen zu necken und den Körper ein zu seifen. Das eine führte zum anderen und beide landeten nach dem Abduschen zusammen im Bett. “Und nun... sind wir schmutziger als vorher”, lachte Maron und dem konnte er nur zu stimmen. Doch er konnte ihr einfach nicht widerstehen.
 

“Dann eben nochmal duschen”, grinste er sie an.
 

“Aber diesmal nur duschen...”
 

“Und wenn ich auch was naschen will?”, fragte er sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
 

“Musst du dich auf später gedulden... wir haben ja noch viel heute vor”, lachte sie und stieg aus dem Bett.
 

“Na warte”, grinste er und folgte ihr, da sie rüber ins Bad gelaufen war.
 

Dort hatte er sie eingefangen, sie etwas gekitzelt, aber auch viele Küsse mit ihr getauscht. Eindeutig war sie mehr als perfekt für ihn. Sie konnte Kontra geben, war verspielt und dennoch auch ernst, wenn es drauf an kam. Vor allem aber war er sehr froh, dass es ihr nichts ausmachte, dass er zuvor nur flüchtige Sexbekanntschaften hatte. Vermutlich war es ihr recht, weil er sie nie mit nach Hause nahm und alle Unbekannt waren. Demnach konnte ihm keiner auflauern.
 

Nach einer weiteren ausgiebigen Dusche waren beide angezogen und aßen eine Kleinigkeit bei Maron in der Wohnung, da sie die Einkäufe hatte. Sie hatten sich Joghurt mit frischem Obst gemacht, denn das genügte ihnen bis sie Kenji abgeholt hätten und zusammen mit dem Kleinen essen gehen würden. Dabei schrieb Chiaki Miyako und Yamato, ob sie auch mit zum Essen kommen würden und zeigte Maron die Nachricht. Demnach würden sie also Kenji abholen, alle gemeinsam essen gehen und danach zum Straßenfest fahren.
 

Da sie noch etwas Zeit hatten, ehe sie zur Grundschule fahren müssten, machte Maron noch eine Wäscheladung bereit und stellte den Timer der Waschmaschine ein. Das war das praktische an den modernen Maschinen. So würde die Wäsche gegen Abend fertig werden und sie konnten gemütlich das Fest genießen ohne sich stressen zu müssen. Nachdem alles vorbereitet war, packte Maron noch einen kleinen Rucksack mit Getränken und wollte diesen schon tragen, doch Chiaki nahm ihr diesen ab.
 

“Ich trage ihn”, meinte er schlicht und sie nickte verlegen. Sie war es wirklich nicht mehr gewohnt so umsorgt zu werden.
 

“Danke dir”, lächelte sie ihn an und zusammen verließen sie die Wohnung. Diese schloss Maron wieder ab und sie fuhren mit dem Fahrstuhl hinab.
 

Kurz überlegten beide, welches Auto sie nehmen sollten und entschieden sich für seines, da es etwas größer war. Damit könnten sie auch Yamato und Miyako problemlos mitnehmen. Zusammen fuhren sie zur Grundschule und immer wieder musste Maron ihren Freund anlächeln. Tatsächlich waren sie beide nun zusammen. Es war toll, dass sie erstmal noch frei hatten, damit konnten sie sich auf einander konzentrieren und mussten sich nicht zusammen reißen. Denn beiden war es wichtig auf der Arbeit weiterhin professionell zu sein.

Genüssliche freie Tage

Auf dem Parkplatz der Grundschule machte Chiaki den Motor aus und beide stiegen aus. Sie waren noch recht früh dran, weshalb sie noch etwas geduldig sein müssten. Die Zeit nutzen sie sinnvoll, indem sie den Kindersitz auf der Rückbank befestigten und Chiaki bei Miyako und Yamato nachfragte, ob sie mit ihnen mitfahren würden oder ob sie mit ihrem eigenen Auto hin kommen wollten. Es dauerte ein wenig, bis er eine Nachricht von Miyako bekam. Gerade hatte sie Yamato abgeholt und er war eben duschen. Deshalb würden sie mit ihrem eigenen Wagen fahren.
 

“Wir sollen ihnen schreiben, wo wir essen wollen, und sie kommen nach. Yamato ist noch duschen”, erklärte er Maron und nickte.
 

“Alles klar, also Kenji fragen, worauf er Hunger hat und dann den beiden schreiben?”, fragte sie ihn und diesmal nickte er, denn so würden sie es machen.
 

Einige Minuten vergingen, bevor die Schulglocke ertönte. Lächelnd hatte sich Chiaki an das Auto angelehnt und Maron an ihn. Sie mochte seine Nähe so sehr, dass sie die Wartezeit auch nutzte, um seine Wärme zu genießen. Sanft hatte er einen Arm um sie gelegt und streichelte liebevoll über ihren Rücken. Nach und nach kamen die Kinder heraus und sie mussten nur noch auf Kenji warten. Wobei Maron gespannt war, wann ihr Sohn heraus kommen würde. Denn manchmal konnte er ein Trödler sein. Aus diesem Grund blieb ihr nichts anderes übrig, als ein wenig mehr Geduld auf zu bringen.
 

Tatsächlich musste sie diesmal nicht lange warten, denn Kenji kam nur einige Momente nach Schulschluss heraus. Noch war er vertieft in ein Gespräch und Chiaki schmunzelte leicht. So euphorisch wie der Junge war, konnte es sich eigentlich nur um etwas sehr Interessantes handeln. Daher warteten sie einfach, bis der Kleine bei ihnen war, ehe sie ihn darauf ansprechen würde. Während Kenji sprach, sah er sich auch um und strahlte sofort, als er seine Mama entdeckte. Schnell verabschiedete er sich und rannte zu den Beiden.
 

“Mama... Aki”, rief er gleich aus und sprang förmlich in ihre Arme. Lachend knuddelte Maron ihren Sohn.
 

“Langsam, Kenji, wir laufen doch nicht weg”, amüsierte sie sich und er kicherte einfach nur.
 

“Aber ich habe mich so gefreut”, meinte er.
 

“Schon gut, Großer”, grinste Chiaki und nahm ihm den Schulranzen ab. “Hast du heute viel auf?”, fragte er pflichtbewusst nach und Kenji schüttelte den Kopf.
 

“Sollen nur lesen üben”, erklärte Kenji und Maron überlegte einen Moment.
 

“Dann habe ich einen Vorschlag... du sagst uns worauf du Hunger hast... und während wir im Restaurant auf das Essen warten, liest du etwas vor...”, begann sie und ihr Sohn sah sie nachdenklich an.
 

“Das war es dann?”, fragte er etwas skeptisch nach. Leise lachte Chiaki, denn einmal mehr merkte er, dass Kenji nicht so leicht aus zu tricksen war.
 

“Natürlich nicht... danach haben wir eine Überraschung für dich”, zwinkerte sie und kurz konnte man sehen, dass die Kinderaugen etwas mehr aufleuchten.
 

“Und was?”, fragte der Kleine geschickt nach.
 

“Das... junger Mann... bleibt noch geheim”, meinte Chiaki und öffnete die hintere Tür, um Kenji ins Auto zu lassen.
 

“Na gut”, grummelte Kenji leise und stieg ein. Genau wie die anderen beiden.
 

“Also, wohin sollen wir zum Essen fahren?”, fragte Chiaki nach und Kenji überlegte etwas, ehe er grinste.
 

Damit wusste Maron, wohin der Kleine wollte. Wenn er schon seinen geliebten Gratin nicht bekommen kann, dann würde er sich immer für Ramen jeglicher Art entscheiden. Daher erklärte sie ihrem Freund, wohin er fahren müssten und schrieb auch den Namen des Restaurants an Miyako. Aber auch, dass Kenji noch nicht wusste, wohin sie nach dem Essen wollten. Denn das sollte noch eine kleine Überraschung und auch Anreiz für den Jungen sein. Da er nicht so gerne für die Schule las, musste sich Maron nun mal etwas einfallen lassen. Sie war froh, dass Chiaki sie so gut unterstützte.
 

Ihr gemeinsamer Weg führte sie direkt zum Restaurant. Dort stiegen die drei aus und Kenji nahm tatsächlich das Lesebuch mit. Zufrieden lächelte Maron und sie gingen hinein. Da sie freie Platzwahl hatten, nahmen sie einen größeren Tisch und Chiaki meinte leise zu dem Kellner, dass noch zwei dazu kommen würden, dieser aber dem kleinen Jungen nichts sagen sollte. Verstehend nickte dieser und fragte nach den Getränken. “Darf ich einen Saft haben, Mama?”, fragte Kenji und sie nickte sofort.
 

Daher bestellten alle drei sich einen Saft und nur wenig später war dieser auch da. Danach bekamen sie die Karte und gingen diese gemeinsam durch. Kenji wusste sofort, was er wollte und das sagte er auch den Beiden. “Okay... dann kannst du schon mal vorlesen, während wir auf den Kellner warten”, schlug Maron ihm vor.
 

Nach einigem Gemurmel und Seufzen öffnete er das Buch und fing an zu lesen. Zwar nicht laut, aber laut genug, dass Chiaki und Maron ihm zuhören konnten. Er machte das sogar ganz gut, dafür, dass er mit der Sprache erst seit knapp 3 Jahren zu tun hat. Hin und wieder verbesserten sie den Kleinen und er war so vertieft in den Text, dass er Miyako und Yamato gar nicht bemerkte. Schmunzelnd sahen die Erwachsenen zu ihm, während sie darauf warteten, bis er die zwei Neuzugänge entdecken würde.
 

Tatsächlich sah er kein einziges Mal von seinem Buch auf. Erst nachdem er das fertig gelesen hatte, blickte er auf und man konnte im ersten Moment sehen, dass er froh war fertig zu sein. Doch als er Miyako und Yamato entdeckte, strahlte er wieder und sprang von seinem Stuhl, um die beiden zu begrüßen. Mittlerweile hatten sie schon essen bestellt und das würde jeden Augenblick auch schon kommen. Solange blieb Kenji bei den beiden und Maron lehnte sich an Chiaki. Es war toll, wie alle mit Kenji und ihr umgingen. Sie fühlte sich einfach geborgen und sicher bei ihnen.
 

Als das Essen kam, setzte sich Kenji wieder zurück und sie aßen gemütlich zu Ende. Natürlich wollte der Kleine wissen, ob die Beiden die Überraschung waren und Chiaki meinte nur, dass es ein Teil davon war. Maron schmunzelte leicht, da nun die Neugier erwachte und er fragte alles Mögliche. Miyako kicherte immer wieder und lachte schließlich, nachdem Kenji so gut wie alles aufgezählt hatte. “Wollt ihr ihm nicht sagen, was wir vor haben?”, fragte Yamato sichtlich amüsiert.
 

“Er wird es doch gleich sehen”, meinte Chiaki und Kenji grummelte leise, weil er immer noch nicht schlauer war als vorher. Schnell trank er noch aus und die Erwachsenen bezahlten das Essen.
 

Danach verließen sie das Restaurant und gingen in ihre jeweiligen Autos. Nach wie vor wusste Kenji nicht, wo es hingehen sollte, doch je näher sie sich dem großen Parkplatz näherten, umso großer wurden seine Augen. Neugierig sah er sich um und hauchte immer wieder ein ‘Wow’ und man merkte ihm an, dass er ziemlich staunte. Nachdem sie ausgestiegen waren, nahm er direkt die Hand seiner Mama. Lächelnd streichelte sie ihm über den Handrücken. “Keine Angst... wir sind alle da und du bleibst einfach bei uns”, meinte sie und er nickte fest.
 

Sein Blick ging zu Chiaki, fast so als wollte er von ihm ebenfalls eine Zustimmung haben. Sofort nickte der Arzt und bot Kenji seine Hand an, damit der Junge zwischen dem Paar sein konnte. Glücklich lächelte der Kleine und sie warteten noch auf Miyako und Yamato. Die beiden waren wegen den Ampeln etwas langsamer und kamen nur ein paar Minuten später zu ihnen. Gemeinsam gingen sie weiter zum Straßenfest. Dabei hatte Chiaki den Rucksack, den Maron zuvor vorbereitet hatte, geschultert und würde ihn auch tragen.
 

“Also, falls du dir etwas ansehen magst... sag uns Bescheid”, meinte Maron lächelnd an ihren Sohn gewandt. Dieser nickte eifrig und sie gingen weiter durch die Straßen. Es war viel los, doch noch konnten sie sich frei bewegen.
 

Neugierig hatten sie alle sich alles in Ruhe angesehen und hin und wieder spielte Kenji an einigen Ständen. An einem Stand holten sie sich etwas zum Essen, denn es gab leckere Spieße, die sie alle gerne mochten. Es war einfach toll zusammen unterwegs zu sein und für Maron fühlte es sich so an, als wären sie eine echte Familie. Immer wieder sah sie zu Chiaki, der so liebevoll mit Kenji umging, aber auch ihr Zärtlichkeiten schenkte. Ab und an küsste er sie oder nahm sie einfach in den Arm oder streichelte ihre Hand.
 

Diese kleinen Gesten gefielen ihr sehr und sie lächelte ihn oft verlegen an. Vieles war noch so ungewohnt. Vor allem die Tatsache, dass er sie so sehr umsorgt und auch Kenji war einfach mehr als neu für sie. Das hatte sie noch nie erlebt. Meist waren die Männer schon weg, sobald sie nur ein Kind in ihrer Nähe sahen, aber Chiaki nahm es so selbstverständlich und locker auf. Allein dafür liebte sie ihn so sehr, dass es fast schon schmerzlich sein könnte. “Ich liebe dich”, hauchte sie verliebt und gab ihm einen Kuss, während Kenji mit Miyako und Yamato an einem Stand etwas suchte.
 

“Ich liebe dich auch, mein Engel”, raunte er an ihren Lippen und lächelte sie an. Prompt war sie knallrot im Gesicht. Amüsiert zwinkerte er ihr zu und war sich dessen bewusst, dass sie wohl noch nicht so oft einen Spitznamen bekommen hatte.
 

Der restliche Nachmittag verlief ähnlich. Gegen Abend hatten sie sich wieder etwas zu essen geholt und zusammen an einem kleineren Tisch gegessen. Es war ein rundum gelungener Ausflug. Alle waren Happy und ausgelassen. Nach dem Essen waren sie noch eine Runde unterwegs gewesen, bis Kenji zu müde wurde. Chiaki hatte den Kleinen einfach auf den Arm genommen und würde ihn zum Auto tragen. Er hatte scheinbar keinerlei Probleme damit den Jungen zu tragen. Selbst als Maron nachgefragt hatte, ob sie ihren Sohn nehmen sollte, doch er verneinte direkt.
 

Zu diesem Zeitpunkt verabschiedeten sich Miyako und Yamato von der kleinen Familie. Das Paar wollte noch eine Runde auf dem Straßenfest drehen. Maron dankte ihnen, dass sie sich Zeit für sie genommen hatten, doch Miyako winkte ab. Da sie gerne Zeit mit ihren Freunden verbrachte. Chiaki war nun mal ihr bester Freund und auch Maron wurde so etwas wie die beste Freundin der Polizistin. Diese Aussage hatte der Braunhaarigen wieder die Röte ins Gesicht gezaubert. “Tja... gewöhn dich daran... uns wirst du nicht mehr los”, lachte Miyako und drückte noch einmal Maron, ehe sie mit ihrem Mann los zog und sich die Stände erneut ansah.
 

Fast schon fassungslos blickte sie dem Paar hinterher, bevor sie zu ihrem Freund sah. Dieser zuckte leicht amüsiert mit den Schultern und zwinkerte. “So sind sie nun mal... gewöhn dich also daran”, meinte er und sie gingen zusammen zurück zum Auto. Es dauerte etwas länger, doch das war ihnen egal. Dadurch dass das Wetter angenehm warm blieb, genossen sie sogar diesen Spaziergang sehr.
 

Am Wagen angekommen, öffnete Maron die Wagentür und Chiaki setzte Kenji sicher in den Kindersitz. Vorsichtig schnallte er den Jungen an und schmunzelte, da der Kleine im Schlaf leicht gemeckert hatte. Maron musste sich ein Lachen verkneifen, während sie ebenfalls einstieg und sie anschnallte. Nachdem Chiaki am Steuer saß, fuhr er direkt los und brachte sie auf dem direkten Wege nach Hause zu ihrem Wohnblock. Während der Fahrt sprachen beide nicht viel, denn auch sie waren etwas müde, doch auch glücklich über diesen tollen Tag, den sie gemeinsam verbracht hatten.
 

Kaum stand der Wagen, schon stiegen sie aus. Chiaki holte Kenji heraus und Maron nahm seinen Schulranzen und auch den Rucksack. Zusammen begaben sie sich hinein und mit dem Fahrstuhl nach oben in die siebte Etage. Sie schritten weiter zu ihrer Wohnungstür, welche Maron öffnete. Beide betraten diese und sie schloss die Tür hinter sich. Die Erwachsenen schlüpften aus den Schuhen, ehe sie ihrem Sohn diese vorsichtig von den Füßen abstreifte. Leise brachte Chiaki den Jungen direkt in sein Zimmer und Maron folgte ihm. Zusammen schafften sie es Kenji noch die Hose aus zu ziehen. Denn er sollte es bequemer beim Schlafen haben.
 

Leise verließen sie den Raum und schlossen die Tür hinter ihnen. Beide seufzten und lachten leise. “Der Tag war wundervoll... aber auch anstrengend”, meinte sie offen und dem konnte er nur beipflichten.
 

“Also sollten wir uns Bettfertig machen und schlafen gehen”, zwinkerte er ihr zu und sie lächelte sanft.
 

“Bleibst du... über Nacht?”, fragte sie ihn und er zog direkt eine Augenbraue hoch. Die Frage amüsierte ihn tatsächlich.
 

“Natürlich... Ich hole nur schnell ein paar Sache von drüben”, sprach er direkt aus und sie nickte.
 

Damit gab er ihr einen sanften Kuss und verschwand für einige Augenblicke. Diese Zeit nutzte sie, um sich ein wenig zu erfrischen, ihre Zähne zu putzen, sich ihrer Kleidung zu entledigen und im Schlafzimmer ein Nachthemd an zu ziehen. Genau in diesem Moment hörte sie die Tür und ein leichtes Knurren. Schmunzelnd sah sie über die Schulter zu ihm und wusste genau, dass sie in dieser Nacht nicht viel Schlaf bekommen würde. Glücklicherweise hatten sie beide noch einen freien Tag, bevor sie zu ihren Spätschichten müssten. Wer weiß, wie all das zeitlich unter einen Hut zu bringen wäre.
 


 

Den kommenden Tag verbrachten sie gemütlicher. Morgens wachte diesmal Maron früher auf und weckte ihre Jungs. Erst Chiaki mit ein paar Küssen und während er sich um den Kaffee kümmerte, weckte sie Kenji. Der Junge war noch etwas müde, doch das würde sich in ein paar Minuten sicher legen. Wie gewohnt meist nach dem kleinen Frühstück. Es dauerte nicht lange und sie waren an gezogen und brachten den Kleinen zur Schule. Danach legten sich Maron und Chiaki wieder ins Bett. Natürlich schliefen sie nicht direkt ein, doch nach einem kleinen Stelldichein waren sie doch erschöpft eingeschlafen.
 

Zum Glück hatte Maron vorsorglich einen Wecker gestellt, der etwa eine Stunde vor Schulschluss los ging. Grummelnd drehten sich beide noch im Halbschlaf um. Erneut schliefen sie ein, doch nur 5 Minuten später klingelte erneut der Wecker und murmelnd tastete Maron nach ihrem Handy und gähnte, als sie den Wecker aus gemacht hatte. Dabei hatte sie nur nebenbei auf die Uhr geachtet, deshalb hatte sie ihre Augen wieder geschlossen. Aber nur einen Augenblick später saß sie kerzengerade auf dem Bett. Schnell sah sie wieder auf ihr Handy und bekam große Augen.
 

“FUCK!”, brachte sie heraus und blinzelnd richtete sich Chiaki auf.
 

“Was ist los?”, sprach er ganz verschlafen aus.
 

“Wir... wir...”, stotterte sie und er gähnte noch einmal.
 

“Ganz ruhig... was hast du?”, fragte er beruhigt nach und rückte zu ihr, um ihren Rücken zu streicheln.
 

“Wir... haben fast verschlafen. Wir haben nur noch 50 Minuten, bis Kenji Schulschluss hat”, erklärte sie ihm etwas ruhiger, da seine Geste ihr half.
 

“Oh...”, entkam es ihm, als sein Blick auf die Uhr fiel. “Dann... geh duschen und mach dich fertig... ich mache uns einen Kaffee für unterwegs fertig und springe dann schnell unter die Dusche”, schlug er ihr lächelnd vor.
 

Sofort nickte sie, sprang aus dem Bett und eilte so wie sie war aus dem Zimmer. Schmunzelnd sah Chiaki ihr nach, da sie einfach nackt rüber war. Doch da sie alleine waren, war das nicht so schlimm. Er selbst stand nun auch auf und streckte sich einmal, ehe er seine Boxershorts an zog und in die Küche ging. Dort holte er die ToGoBecher und war froh, dass sie zwei hatte. Später sollte er seine, die sie ihm geschenkt hatte, holen, um für solche Fälle ausgestattet zu sein. Sogleich ließ er den Kaffee durchlaufen und gähnte noch einmal.
 

Als er das Wasser nicht mehr hörte, blickte er um die Ecke und grinste leicht, da Maron sich ein Handtuch um den Körper geschlungen hatte und ihre Haare waren hochgesteckt. “Fertig?”, fragte er sie und sie nickte schnell.
 

“Ja... danke dir”, lächelte sie und gab ihm einen Kuss, bevor sie ins Schlafzimmer ging.
 

Erneut sah er ihr nach und lachte leise, während er ins Bad ging und sich schnell abduschte. Für mehr hatte er leider keine Zeit, doch das genügte, um erfrischt zu werden. Auch er bedeckte seine Hüfte mit einem Handtuch und verließ das Bad Richtung Schlafzimmer. Maron war mittlerweile in der Küche und machte den Kaffee für sie beide soweit fertig. Nachdem Chiaki angezogen bei ihr erschien, gab sie ihm den einen Becher und lächelte. “Dann sollten wir los, sonst kommen wir noch zu spät”, meinte sie direkt und er nickte.
 

“Dann nehmen wir am besten den Wagen und fahren danach ein wenig in den Park”, schlug er vor, denn da könnten sie gemeinsam essen und den Tag genießen. Der Gedanke gefiel ihm sehr, daher nickte sie zustimmend.
 

So schnell sie konnten fuhren sie zur Grundschule und kamen gerade so mit dem Gong dort an. Beide atmeten erleichtert durch und Maron nahm noch einen Schluck von der schwarzen Brühe zu sich. Sie stieg aus und wartete auf ihren Sohn. Chiaki stellte sich neben sie und nippte an dem Kaffee, denn so richtig wach nach dem Nickerchen war er noch nicht wirklich. Aber das würde sich sicher bald ändern. Es dauerte ein wenig, bis der Kleine raus kam und schon strahlte, als er das Paar erblickte. Er mochte es sehr abgeholt zu werden und so viel Aufmerksamkeit zu bekommen.
 

Eilig verabschiedete er sich von seinen Freunden und lief zu seiner Mama. Artig begrüßte er beide mit einer Umarmung und Maron schmunzelte leicht. Sie eröffnete dem Kleinen, dass sie in den Park fahren würden und unterwegs etwas essen würden. Das erfreute Kenji sehr, denn so könnte er mit beiden noch spielen. Aber sie erinnerte ihn auch daran, dass Chiaki und sie in den nächsten Tagen in der Spätschicht sein werden würden. Bedeutete für den Jungen, dass sie ihn nur zur Schule bringen würden und erst spät am Abend zu Hause wären, um ihn vielleicht zu Bett zu bringen.
 

Zwar war er kurz traurig darüber, doch dass Miyako und Sakura auf ihn aufpassen würden, erfreute ihn schließlich. Erleichtert darüber machten sie sich nun auf den Weg zu dem größeren Park. Dort spazierten sie ein wenig, holten sich eine Kleinigkeit zu essen und spielten danach auf dem Spielplatz. Kenji strahlte durchgehend, denn es war ein schöner Tag und es fühlte sich für ihn so an, wie eine richtige Familie mit beiden Elternteilen. Dieses Gefühl hatte auch Maron und genoss diese Augenblicke sehr. Ob Chiaki genauso dachte, konnte sie nicht genau sagen, aber sie hoffte es sehr. Denn sie liebte ihn über alles und wollte auch mit ihm eine gemeinsame Zukunft.
 

Lachend verbrachten sie den Tag zusammen und am Abend machten sie mit Kenji seine Hausaufgaben, ehe sie ihn ins Bett gebracht hatten. Erschöpft ließen sich Maron und Chiaki sich auf das Sofa fallen und kuschelten ein wenig. Sie mussten sich erst einmal entspannen, ehe sie selbst ins Bett gehen würden.

Der Alltag kann kommen

Der Mittwochmorgen begann für sie beide wieder früh, denn sie mussten Kenji wieder fertig machen für die Schule. Kaum war der Kleine angezogen und versorgt, schon brachten sie ihn zur Grundschule. Lächelnd verabschiedeten sie ihn und lief zum Eingang des Gebäudes. Dort winkte er noch einmal seiner Mama und Chiaki und verschwand im Inneren. Schmunzelnd sah Maron zu ihrem Freund. “Dann können wir noch etwas entspannen, bis er fertig ist”, sprach sie, denn sie hatten nun knapp 5 Stunden Zeit.
 

“Oh... da fällt mir bestimmt etwas Gutes ein”, grinste er sie breiter an, nahm ihre Hand und begab sich auf den direkten Weg zurück zu ihrem Wohnhaus.
 

Jedoch hatten sie nur einen kurzen Zwischenstopp in ihrer Wohnung, denn sie gingen weiter zu seiner Wohnung. Chiaki wollte ihr unbedingt seine vier Wände noch einmal näher bringen. Zudem er einfach die größere Dusche hatte. Das wäre sicher praktischer gemeinsam zu duschen, bevor sie Kenji wieder abholen würden. Aber für den Augenblick hatte er andere Gedanken im Kopf als sich zu erfrischen. Denn er wollte ihre Zweisamkeit aus nutzen und zwar in vollen Zügen.
 

“Wollen wir... noch ein wenig kuscheln?”, fragte er sie direkt und leicht kicherte sie los.
 

“Du bist unmöglich!”
 

“Ich? Unmöglich? Aber nein... nur verrückt nach dir”, grinste er breiter und nun lachte sie amüsiert. Leicht zog er eine Augenbraue hoch und schnappte sich ihre Hand, um sie in sein Schlafzimmer mit zu ziehen. “Komm... lass uns mein Bett mal ausprobieren... ich weiß noch gar nicht, ob es tatsächlich so stabil ist”, sprach er verführerisch aus und augenblicklich verstummte ihr Lachen.
 

“Was?!”, brachte sie hervor und blinzelte ihn leicht an.
 

“Wollen wir mein Bett auf seine... Tauglichkeit testen?”, brachte er seinen Gedanken erneut auf den Punkt. Schwerer schluckte sie und nickte schließlich.
 

Direkt zog er sie zu sich heran, legte einen Finger unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht an. Zeitgleich beugte er sich zu ihr hinab und bedeckte ihre Lippen mit seinen eigenen. Nur zu gern erwiderte sie den Kuss. Liebevoll und zart verschlangen sie sich gegenseitig und schon bald wurde dieser feuriger und wilder. Keuchend lösten sie sich, um Luft zu schnappen. Doch nur Minuten später lagen ihre Münder wieder auf einander und sie verschmolzen zu einem innigen und feurigen Zungentanz. Es war immer wieder ein unglaubliches Gefühl auf diese Weise mit ihm verbunden zu sein.
 

“Mmmmh... so köstlich deine süßen Lippen”, raunte er an ihrem Mund und sie lächelte leicht verlegen. Noch immer war es für sie unbegreiflich, dass irgendjemand so etwas sagen könnte. Dazu noch so ein heißer Kerl wie Chiaki.
 

“Kleiner Charmeur”, kicherte sie leise und er grinste sie verschmitzt an.
 

Erneut beugte er sich hinab, um sie zu küssen und ihre weichen und schmackhaften Lippen wieder in Beschlag zu nehmen. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit ließ er von ihr ab und schwerer keuchte sie. Wie von alleine presste sie ihre Beine leicht aneinander, da sie dachte, sie würde jeden Moment auslaufen. “So ein Charmeur bin ich gar nicht”, raunte er und ließ seine Hand direkt zu ihrem Hintern wandern, um sie zu massieren. Leicht kickste sie und blickte mit großen Augen zu ihm auf, denn sie hatte damit gar nicht gerechnet.
 

“Du Lustmolch”, lachte sie leise und er kniff als Reaktion darauf in ihre Pobacke.
 

“Bei dir... bin ich das sehr gerne”, gestand er ihr ohne rot zu werden. Dies war wirklich so. Er wollte ausschließlich nur bei ihr sein und nur sie alleine hatte eine solche Wirkung auf ihn.
 

“So? Bist du das?”, hakte sie nach und er ließ zwinkernd von ihr ab, nur um sie zum Bett zu führen.
 

“Oh ja... ich gehöre ganz alleine dir... mein Körper... meine Seele... mein Herz... und auch meine Lust”, erklärte er ihr stückchenweise und mit jedem Wort wurde ihr Lächeln größer.
 

“Das... höre ich sehr gerne”, lächelte sie ihn verliebt an. “Mir geht es genauso, Chiaki... ich bin ganz dein.”
 

“Sicher?”, fragte er nach und sie nickte. “Ganz sicher?”
 

“Ja... mach mit mir, was auch immer du willst”, kam es erregt, aber auch verliebt von ihren Lippen. Sie vertraute ihm bedingungslos und ebenso liebte sie ihn.
 

Allzu gerne nahm er ihr Angebot an und holte sich genau das, was er wollte und sie brauchte. Viel Zeit ließ er sich nicht dabei, sie aus zu ziehen, doch auch sie entkleidete ihn schnell. Nach vielen wundervollen und heißen Momenten gipfelte ihr Spiel in einem Orgasmus. Jedoch blieb es nicht nur bei einem, denn kaum waren sie etwas fitter, schon kam die nächste Runde, bis sie schließlich beide erschöpft Arm im Arm im Bett lagen. Die Laken waren komplett zerknüllt, durcheinander gewirbelt und mit Sicherheit mehr als nass.
 

“Wow... das war... einfach...”
 

“Unglaublich”, vervollständigte sie seinen Satz und er gab ihr einen süßen Kuss auf den Haaransatz.
 

“So ist es... und jedes Mal steigern wir uns... mir gefiel die letzte Sache sehr”, gab er zu und sie wurde leicht rot, da sie ihn das letzte Mal ordentlich geritten hatte.
 

“Das... freut mich... ich mag es nämlich sehr”, sprach sie und malte kleine Kreise auf seiner Brust, ehe sie diese sanft mit ihren Lippen bedeckte.
 

Der Mann an ihrer Seite überraschte sie immer wieder, da sie es so nicht kannte. Er nahm sich vor und nach dem Akt so viel Zeit, um Zärtlichkeiten aus zu tauschen. Das vermittelte ihr den Eindruck, dass sie etwas ganz Besonderes und Einzigartiges war. Lächelnd sah sie zu ihm auf und neigte seinen Kopf so, dass er ihre Lippen erneut mit seinen bedeckte. Sanft und zärtlich küssten sie sich und seufzten beide glücklich auf. “Ich liebe dich, Maron”, raunte er und sah ihr tief in die Augen. Sie konnte seine Aufrichtigkeit und vor allem seine Liebe allzu deutlich darin erkennen.
 

“Ich liebe dich auch, Chiaki”, sprach sie aus und küsste weiter seine Brust. Lächelnd schloss er seine Augen und genoss ihre Lippen auf seiner Haut. Leicht salzig schmeckte er noch nach ihrem gemeinsamen Akt.
 

“Mmmmh... so schön”, raunte er und streichelte mit seiner Hand über ihren Rücken. Er liebte ihre Liebkosungen sehr.
 

“Freut mich”, hauchte sie sanft und küsste sich leicht hinauf zu seinem Hals.
 

Dort bedeckte sie seine Haut mit ihrem Mund und lächelte leicht, da er ein wenig vor sich hin brummte. Scheinbar hatte sie einen Punkt gefunden, an dem er sehr empfindlich war. Grinsend machte sie weiter und knabberte leicht an seinem Hals. “Mmmmh... wenn du nicht aufhörst... werde ich dich gleich noch einmal nehmen”, warnte er sie vor und brachte sie damit zum Lachen. Sie wusste, dass er damit nicht scherzte.
 

Ehrlich gesagt hätte sie auch wieder Lust, doch ihr Blick glitt zu der Uhr. Leise seufzte sie und richtete sich auf, um ihn an zu sehen. “So verführerisch, wie diese Idee klingt... leider haben wir nicht so viel Zeit. Wir sollten duschen gehen”, erklärte sie ihm und nun machte er seine Augen auf. Erst sah er sie an und danach die Uhr.
 

“Oh... stimmt... viel Zeit haben wir nicht”, meinte er und glitt mit seiner Hand zu ihrem Hintern. Sachte massierte er sie dort. “Aber wir... könnten... unter der Dusche noch eine kleine Nummer schieben”, grinste er und wackelte leicht mit den Augenbrauen, während sie größere Augen bekam.
 

Als sie sich sicher war, was er damit meinte, nickte sie leicht und schon verschwanden sie aus dem Bett. Sie gingen beide direkt ins Badezimmer und unter die Dusche. Unter dieser neckten sie sich erneut gegenseitig und hatten sogar noch ein weiteres Stelldichein zusammen. Erneut war es mehr als heiß mit ihm zu spielen. Danach seiften sie sich ein und wuschen ihre Körper, bevor sie das Wasser ausmachten und sich abtrockneten. “Ich glaube... ich brauche gleich einen Moment, bevor wir Kenji holen können”, sprach sie mit roten Wangen. Ein Lachen ertönte aus seiner Kehle und er nickte.
 

Nachdem beide angezogen waren, setzten sie sich noch für einige Momente auf das Sofa. Maron musste eindeutig etwas zur Ruhe kommen, denn sie konnte unmöglich mit solchen roten Wangen ihren Sohn abholen. Dieser würde bestimmt merken, dass etwas anders war, und das wollte sie ihm definitiv noch nicht jetzt erklären. Dafür war er eindeutig noch viel zu jung. Dennoch kuschelten Chiaki und Maron zusammen auf dem Sofa und lächelten sich immer wieder an. “Das war ein schöner Vormittag... kann es nicht jeden Tag so sein?”, schwärmte er.
 

Leise kicherte sie und schüttelte etwas den Kopf. “Leider haben wir nicht jeden Tag frei... und die nächsten Tage auch noch Spätschichten”, seufzte sie leise und auch er tat es.
 

“Stimmt... da war etwas... zum ersten Mal seit langem bereue ich meinen Berufswunsch”, sprach er amüsiert aus.
 

“Als ob... du liebst es doch Arzt zu sein”, kam es direkt von ihr und er stimmte dem sofort zu. Denn er war mit Leib und Seele gerne Arzt. Ebenso wie sie gerne Krankenschwester war.
 

“Da hast du recht... das bin ich tatsächlich”, zwinkerte er ihr zu und sie lächelte ihn sanft an.
 

“Wie sollen wir das denn künftig machen?”, fragte sie ihn und einen Moment überlegte er.
 

“Morgens bringen wir Kenji zur Schule... danach zur Spätschicht und danach schlafen wir bei dir drüben”, erklärte er ihr. Dies wäre viel einfacher für sie beide, aber vor allem auch für Kenji. Auf diese Weise müsste er sich nicht umgewöhnen und könnte in seinem Bett schlafen.
 

“Und das ist für dich in Ordnung?”, wollte sie von ihm erfahren, da sie ihn eigentlich nicht dazu zwingen wollte bei ihr zu schlafen.
 

“Natürlich... ich bin gerne bei euch”, sprach er sanft aus und gab ihr noch einen Kuss. “Und die Frühschichten werden wir sehen, wie wir das schaffen. Vermutlich müsste Sakura Kenji zur Schule bringen oder wir schaffen es gerade so ihn zu bringen”, lächelte er sie weiter an und streichelte zärtlich über ihre Seite.
 

“Oh... das klingt gut... und wenn wir es schaffen, holen wir ihn immer von der Schule ab”, fügte sie an und er nickte.
 

“Hört sich nach einem perfekten Plan an”, stimmte er ihr zu. Sogleich erhoben sie sich und machten sich auf den Weg, um den Jungen ab zu holen.
 

Kaum war er draußen und hatte sie entdeckt, schon lief er zu ihnen und umarmte sie stürmisch. Obwohl Maron ihn mahnte, nicht so schnell zu sein, ließ er sich das nicht nehmen. Kichernd knuddelte er die beiden und Maron schmunzelte. “Lass ihm diese Freude... solange er sich nicht verletzt”, lächelte Chiaki sie sanft an und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Lippen, bevor er Kenji seine Hand anbot, um nach Hause zu gehen. Sofort ergriff der Kleine diese und mit der anderen nahm er die Hand seiner Mama.
 

Gemeinsam schritten sie weiter nach Hause und dabei erfragte Chiaki bei Kenji, ob der Kleine viele Aufgaben diesmal hatte. Leicht jammerte der Junge los, dass seine Lehrer einiges aufgegeben hatten. Demnach würde er weniger Zeit haben zum Spielen und das gefiel Kenji gar nicht. “Oh... wenn das so ist... wie wäre es, wenn wir beide deine Hausaufgaben machen und Mama was Leckeres kocht”, bot der junge Arzt dem Jungen an. Mit großen Augen sah der Kleine zu ihm.
 

“Geht das denn?”, fragte er und blickte zwischen den Erwachsenen hin und her.
 

“Natürlich geht das, Kenji”, lächelte Maron ihren Sohn an. “Sobald ihr alles erledigt habt, können wir gemeinsam essen und einen Film anschauen. Wäre das eine Idee?”, lockte sie ihren Jungen mit einer Belohnung.
 

“Oh... Film?”, fragte er mit strahlenden Augen.
 

“Der Plan gefällt mir... dir auch, Kenji?”, grinste Chiaki den Jungen an und dieser nickte eifrig.
 

“Mir auch”, kicherte er und schien nun fröhlicher gestimmt zu sein. Schmunzelnd betrachtete Maron ihn und danach ihren Freund. Ein tonloses ‘Danke’ formte sie und der Blauhaarige zwinkerte ihr zu. Das machte er schließlich sehr gerne.
 

Mehrere Minuten später befanden sie sich bereits in der Wohnung und wuschen sich alle die Hände. Danach gingen die Jungs die Aufgaben erledigen und Maron sah sich im Kühlschrank um. Kurz überlegte sie, ob sie die Männer fragen sollte, was sie essen wollen würden. Doch das sparte sie sich, denn die Beiden würde bestimmt Gratin antworten. So gut kannte sie ihre Jungs bereits. Daher kicherte sie leise und ging die Zutaten durch. Tatsächlich hatte sie alles dafür parat. Damit war es auch entschieden, was sie an diesem Tag zaubern würde.
 

Während sie sich in der Küche austobte, erledigte Kenji seine Hausaufgaben. Hin und wieder hatte er gemeckert und Chiaki musste ihm etwas helfen, doch im Großen und Ganzen ging es recht flüssig. Deshalb hatte er den Jungen auch gelobt. Unweigerlich schnupperte er und konnte schon förmlich das Essen riechen. “Oh... es scheint... als wäre deine Mama ebenfalls fertig... wollen wir nach sehen?”, fragte er.
 

“OH JA!”, rief Kenji aus und sprang schon von seinem Stuhl, um in die Küche zu rennen.
 

Amüsiert und kopfschüttelnd folgte er dem Jungen und musste einfach nur lächeln. Kenji hüpfte gerade eifrig herum und deckte auch schon den Tisch. Den Grund dafür erkannte der Arzt sehr schnell, denn Maron hatte ihre beider Lieblingsgericht gemacht und auch einen kleinen Salat dazu. Erneut konnte er nur staunen, da sie in der kurzen Zeit das alles auf den Tisch gebracht hatte. Sie war eine Wahnsinnsfrau. Eine wahre Powerfrau und vor allem seine. Bei dem Gedanken musste er grinsen und half schließlich Kenji, damit sie gleich essen konnten.
 

Nachdem alle gesättigt waren, räumten sie gemeinsam ab und stellten die Reste erst einmal auf die Arbeitsplatte. Kurz darauf zog sich Kenji bereits schon seinen Schlafanzug an, da sie nun auf dem Sofa kuschelnd einen Film sehen wollten. Da wollte er auch etwas Bequemes an haben. Sogar Chiaki und Maron hatten sich umgezogen. Beide trugen Shirt und Jogginghose, denn das war viel angenehmer als Jeans. Auf diese Weise könnten sie es sich gemütlich machen und viel kuscheln, während der Fernseher lief. Ein geeigneter Film war schnell gefunden, da Kenji entschieden hatte.
 

Alle drei saßen auf dem Sofa, wobei Kenji in der Mitte von ihnen war, und kuschelten sich unter eine Decke. Denn dadurch wurde es viel gemütlicher und sie konnten wirklich entspannen. Lächelnd sah Maron immer wieder zu ihrem Freund und streichelte ihrem Sohn sanft über den Arm. Chiaki schmunzelte etwas über die Wahl des Filmes, da der Kleine unbedingt Olaf schauen wollte. Eigentlich war es auch die perfekte Jahreszeit, um dies zu tun. Schließlich liebte Olaf den Sommer. Auch wenn dies dem kleinen Schneemann nicht ganz so gut bekommen würde.
 

Der Abend gestaltete sich nun mehr als gemütlich. Immer wieder kicherten alle drei, da es nach wie vor ein lustiger und amüsanter Animationsfilm war. Ehrlich gesagt mochte Maron diese auch viel lieber als alle anderen, denn da war für jeden was dabei. Während dessen hatte Chiaki seinen Arm um ihre Schultern gelegt und streichelte zärtlich über ihren Oberarm. Sanft lehnten sie sich an ihn, jedoch so, dass sie Kenji dabei nicht erdrücken würde. Der Kleine sollte darunter nicht leiden. Kaum war der Film vorbei, schon suchten sie einen weiteren aus. Keiner der beiden konnte den großen Kulleraugen von Kenji widerstehen.
 

Nach der Hälfte des zweiten Filmes gähnte der Kleine und kämpfte gegen seine Müdigkeit an. Amüsiert sahen sich Maron und Chiaki gegenseitig an und überlegten, wir lange er wohl noch durchhalten würde. Das war meist unterschiedlich, aber er war diesmal etwas müder, da er viele Hausaufgaben auf hatte. Dies hatte ihn bereits geschlaucht und dieses gemütliche Kuscheln machte das Übrige. Tatsächlich schlummerte der Junge gegen Ende langsam ein. Beide warteten noch einige Zeit, bis sie sich langsam lösten und Chiaki sanft den Kleinen hoch hob, um ihn ins Bett zu bringen.
 

Lächelnd folgte Maron ihrem Liebsten und blieb an dem Türrahmen stehen. Es war wundervoll zu sehen, wie er mit dem Jungen umging. Fast so als wäre es sein eigenes Kind. Zu mindestens hoffte sie, dass dies eines Tages der Fall sein werden würde. Verliebt ruhte ihr Blick auf Chiaki und sie wurde leicht rot, da er direkt zu ihr sah. Langsam trat sie näher, fast so, als hätte sie Sorge dieser Augenblick würde verblassen. Lächelnd bot er ihr an sich an seine zu kuscheln und genau das tat sie auch sofort. “Da schläft er nun”, schmunzelte Chiaki und gab seiner Freundin einen Kuss auf die Stirn.
 

“Aber sich vorher so dagegen sträuben”, amüsierte sie sich.
 

“Das ist doch typisch für Kinder, oder?”, fragte er und sie nickte kichernd.
 

“Absolut, besonders bei ihm”, meinte sie und löste sich noch einmal von ihm, um ihrem Sohn noch einen kleinen ‘Gute Nacht’ Kuss zu geben. Sanft berührten ihre Lippen die Stirn des Jungen und deckte ihn liebevoll zu.
 

Sogleich verließen die Beiden leise den Raum. Die Tür lehnte Chiaki nur an, damit sie im Notfall Kenji hören könnten. “Und was machen wir zwei noch mit dem angebrochenen Abend?”, wollte er von ihr wissen.
 

“Oh... wir könnten es uns noch gemütlich auf dem Sofa machen oder im Bett”, überlegte sie laut und sah leicht zu ihm.
 

“Beides klingt sehr verlockend... worauf hast du mehr... Lust?”, überließ er ihr die Wahl des Ortes.
 

“Ich darf entscheiden?”, hakte sie nach.
 

“Ich bitte darum”, grinste er sie an und so führte sie ihn ins Schlafzimmer. Dort genossen sie noch ihre Zweisamkeit sehr und würden künftig bestimmt jede freie Minute nutzen.
 


 

Die nächsten Tage liefen alle ähnlich ab. Morgens machten sie Kenji fertig, aßen gemeinsam eine Kleinigkeit und fuhren zum Krankenhaus. Glücklicherweise hatten sie ihre Schichten zusammen, sonst hätte es schwerer werden würde. So hatten sie gleichzeitig Freizeit und sogar ein paar kleinere Momente zwischendrin, sofern nichts los war. Leider schlauchten die Spätschichten beide sehr und sie kamen erst gegen 20 oder 21 Uhr nach Hause. Zu der Zeit schlief Kenji bereits, doch daran konnten sie leider nichts ändern. Maron war nur froh, dass Sakura und Miyako sich so großartig um ihn kümmerten.
 

Damit hatte er mittlerweile eine Oma und eine Tante dazu gewonnen. Yamato und Himuro waren genauso vernarrt in den Jungen, der immer so fröhlich war und ihnen stets den Sonnenschein brachte, sobald er den Raum betrat. Mit der Zeit wuchsen sie alle tatsächlich zusammen und waren wie eine große Familie. Selbst Kaiki akzeptierte Maron und Kenji und Chiaki war weniger mürrisch, sobald sein Vater mit dabei war. Die Arbeitswochen waren niemals einfach für das junge Paar, doch gemeinsam schafften sie es ihren eigenen Rhythmus für die Tage zu finden.
 

Sobald sie frei hatten, unternahmen sie viel mit dem Kleinen, ebenso gönnten sie sich Kuschelzeiten. Leider kam es nie zu mehr als feurige Küsse, da sie entweder zu müde oder zu beschäftigt waren, um viel mehr Intimitäten aus zu tauschen. Beiden war klar, dass dies nicht ewig so bleiben würde, denn sie mussten erst einmal den Alltag zu dritt bewältigen, ohne einen von ihnen zu sehr zu vernachlässigen. Das war für alle drei eine Herausforderung, welche mit jedem Tag auf das Neue gefordert wurde.

Eine ungewohnte Bitte

Trotz der anstrengenden Arbeit nahm sich das Paar auch ein wenig Zeit für sich selbst. Denn sogar fünf Minuten in den Armen des Liebsten waren viel mehr wert als alles andere. Maron hatte sogar etwas Sorge, dass sie Chiaki vernachlässigte. Jedoch winkte er jedes Mal ab, sobald sie ihn danach fragte. Da sie wusste, dass er ihr keine Umstände machen wollte, konnte sie demnach nicht sagen, ob es die Wahrheit war oder ob sie ihm zu wenig Aufmerksamkeit zu kommen ließ.
 

Daher beließ sie es erstmal dabei und kuschelte viel mit ihm oder küsste ihn von sich aus. Das war neu für ihn, doch er freute sich über ihre Initiative sehr. Glücklicherweise kam der Samstag schnell und das Paar müsste nur noch bis 13 Uhr arbeiten. Am Morgen waren sie sehr leise, um Kenji nicht zu wecken. Schließlich konnte er ausschlafen. Sakura würde in einer knappen Stunde da sein, ansonsten konnte der Kleine durchklingen, sollte er früher wach sein. Das hatten sie mittlerweile mit ihm geübt. Denn er würde hin und wieder eine Stunde alleine sein, wenn es sich anders nicht ausgehen sollte.
 

Beim Frühstück hatte sich das Paar mit leichten Berührungen geneckt. Jedes Mal kicherte Maron dabei und Chiaki grinste sie an. “Nach der Schicht... wollen wir da kurz verschwinden?”, fragte er sie mit einem zweideutigen Unterton. Blinzelnd sah sie zu ihm und augenblicklich bekam sie rote Wangen, da sie sich denken konnte, was er wollte.
 

“Vielleicht”, entgegnete sie ihm, schnappte sich ihren ToGo-Becher und eilte in den Flur.
 

Kurz war Chiaki verwirrt, doch dann lachte er los, nahm seinen Becher für unterwegs mit und folgte ihr. Ihm war dadurch klar, dass sie stets mit ihm spielen würde. Das gefiel ihm sehr und nahm noch seine Schlüssel mit, genau wie sie. Zusammen verließen sie die Wohnung und sie schloss die Tür hinter sich ab. Erst danach begaben sie sich zu dem Fahrstuhl und mit diesem hinunter. Direkt steuerten sie seinen Wagen an und stiegen ein. Kaum waren sie angeschnallt, schon startete er den Motor und fuhr sie beide zum Krankenhaus.
 

Dort zogen sie sich für ihre Schicht um und machten sich direkt an die Arbeit. Als Team waren sie wahrlich unschlagbar und hatten die Visite schnell erledigen können, wobei sie an dem Tag weniger zu tun hatten. Daher gönnten sie sich eine kleine Kaffeepause in dem kleinen Büro. Chiaki ließ es sich nicht nehmen Maron in der Zeit auf seinen Schoss zu ziehen. Erst wollte sie schimpfen, aber da sie in letzter Zeit wirklich wenige Momente nur zu zweit hatten, war das wirklich schön. Leicht lehnte sie sich an ihn und genoss einfach die beschützende Wärme, während sie ihre Becher leerten.
 

“Wenn wir weiterhin so gut in der Zeit liegen... könnten wir heute früher raus”, grinste er und nahm seinen letzten Schluck zu sich. Zeitgleich streichelte er sanft mit der freien Hand über ihren Rücken.
 

“Hmmm... früher raus? Du willst doch nur etwas Spaß haben”, schmunzelte sie und blickte leicht zu ihm.
 

“Ich gebe es zu... ich will Spaß mit dir haben”, gab er gleich ehrlich zu und wirkte gerade leicht verlegen.
 

“Du bist süß, wenn du so unsicher wirst”, sprach sie aus und schlang ihre Arme um seinen Nacken, während er seinen Kaffeebecher abstellte. Sie sahen sich tief in die Augen. “Komm... lass uns die Akten übertragen und danach die Übergabe machen”, zwinkerte sie ihm zu.
 

“Mmmh... guter Plan”, meinte er und stahl sich noch einen Kuss von ihr, bevor sie sich wieder ihrer Arbeit widmeten. Es dauerte einige Momente, bis sie diese erledigt hatten.
 

Kurz nach der Mittagszeit hatten sie ihre Übergabe noch gemacht und konnten damit überpünktlich in den Feierabend gehen. Direkt gingen sie in die Umkleiden und zogen sich um. Chiaki war schneller fertig und wartete auf Maron vor den Damenumkleiden. Lächelnd wurde sie empfangen und bekam leicht rote Wangen, während sie ein ‘Danke’ nuschelte. Beide verließen eilig das Gebäude, denn sie wollten nicht riskieren, dass sie noch aufgehalten werden würden.
 

“Soll ich Sakura schreiben, dass wir noch etwas brauchen?”, wollte sie von ihm wissen, als sie im Auto saßen.
 

“Brauchst du nicht”, meinte er schmunzelnd und brachte sie beide schon zum Wohnhaus. Überrascht blinzelte sie und hob ihre Augenbraue hoch. Erst wollte sie nachfragen, doch dann begriff sie.
 

“Oh... du hast... sie schon angeschrieben?”, fragte sie und schmunzelte, als er nickte. “Du bist unglaublich, weißt du das?”, wollte sie von ihm wissen und er grinste.
 

“Ich weiß... und jetzt komm... wir hatten noch was vor”, meinte er direkt und zwinkerte ihr zu, nachdem er geparkt hatte und den Motor aus gemacht hatte.
 

“Dann komm”, kicherte sie und stieg aus. Er folgte ihr direkt und amüsiert verschwanden sie in seiner Wohnung. Da Sakura mit Kenji noch im Park auf dem Spielplatz war, konnten sie sich etwas Zeit für einander nehmen.
 


 

Nach einer ausgiebigen Kuscheleinheit duschte das Paar und neckte sich gegenseitig, weshalb sie erneut in einer innigen Umarmung landeten. Danach föhnte Maron ihre Haare und Chiaki machte ein paar Snacks fertig, damit sie mit Kenji noch ein wenig länger im Park bleiben könnten. Angezogen ging Maron in die Küche und lächelte bei dem Anblick. “Das sieht gut aus”, sprach sie verträumt aus und er sah grinsend zu ihr.
 

“Später mehr”, zwinkerte er und verpackte alles sorgfältig im Rucksack zusammen. Sie reichte ihm noch drei Flaschen Wasser und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
 

Lächelnd verließen sie die Wohnung und schlenderten Hand in Hand in den Park. Natürlich hatte Chiaki Sakura geschrieben, als er in der Küche war, damit sie abschätzen konnte, wie lange das Paar brauchen würde. Demnach hatte sie ihm geantwortet, dass sie noch auf dem Spielplatz mit dem Jungen war. Aus diesem Grund steuerten sie diesen an und kaum waren sie in Sichtweite, schon hatte Kenji sie entdeckt. Der Kleine sprang von der Schaukel und lief zu den Beiden.
 

“Mama! Aki!”, rief er begeistert aus und sprang ihnen regelrecht in die Arme. Kichernd folgte Sakura dem Kleinen und grüßte das Paar mit einer Umarmung.
 

Während Chiaki gleich von Kenji zu den Rutschen gezogen wurde, blieb Maron mit dem Rucksack bei Sakura stehen. Sie sah den Jungs nach und lächelte verliebt. Es war einfach ein Traum, denn Chiaki war so liebevoll mit Kenji. “Da haben sich zwei gefunden”, hörte sie plötzlich neben sich.
 

“Stimmt wohl”, lächelte Maron. “Wenn ich nicht wüsste, dass sie eigentlich nicht verwandt sind...”
 

“Würde man meinen sie wären Vater und Sohn”, vervollständigte Sakura und lächelte.
 

“Ja... ist es komisch, dass ich so empfinde?”
 

“Aber nein, Maron”, meinte die Ältere. “Es ist normal, dass man für sein Kind sich genau das wünscht.”
 

“Er ist so perfekt”, schwärmte Maron mit roten Wangen, denn Chiaki las ihr einige Wünsche von den Lippen ab.
 

“Das ist er... sobald man seine Fassade durchschaut hat”, schmunzelte Sakura und leise lachte Maron. Dem konnte sie nur zustimmen, denn eigentlich hätte sie nie im Leben gedacht, dass ein Macho so liebevoll sein konnte. Ein wenig unterhielten sich die Damen noch, ehe Sakura sich verabschiedete, da sie noch mit ihrem Mann verabredet war.
 

“Hast du schon etwas Hunger, Kenji?”, fragte Maron ihren Sohn und er nickte eifrig. Direkt gab sie ihm ein kleines Sandwich und öffnete auch die Box mit Karotten und Paprika.
 

“Wow”, kam es von dem Kleinen und Maron lächelte sanft, während Chiaki leicht verlegen sich am Nacken kratzte. Dies war ein eindeutiges Kompliment von Kenji, welches der Arzt nur zu gerne annahm.
 

“Chiaki hat das für uns fertig gemacht, während ich noch im Bad war”, klärte sie den Jungen auf und er bekam ganz große Augen und blickte zu Chiaki.
 

“Aki hat das gemacht?”, fragte er fast schon süß nach. Kurz musste der Blauhaarige sogar schlucken, da er sich nun unsicher war, ob es für Kenji passte. Daher nickte er zustimmend auf diese Frage. “Danke”, strahlte nun der Kleine und biss von seinem Brot ab.
 

Erleichtert atmete Chiaki durch, während Maron über dieses Szenario schmunzelte. Die beiden waren einfach niedlich mit an zu sehen und sie konnte genau sehen, wie verunsichert ihr Freund eigentlich war. Doch er gab immer sein bestes und mehr konnte und wollte sie auch nicht von ihm verlangen. Sie überlegte auch wie sie ihm dafür danken konnte, dass er all das mitmachte. Schließlich war dies alleine schon schwer zu handhaben, aber auch noch mit Kind war sicher eine Mammutaufgabe. Vor allem für ihn, da er eigentlich nur lockere Beziehungen hatte.
 

Bis zum Abend blieben sie im Park und gingen gemütlich zurück nach Hause. Es fühlte sich so gut an. Bei ihr in der Wohnung hatten sie noch zusammen gegessen und machten es sich bei einem Film noch bequem. Da sie alle am kommenden Tag ausschlafen konnten, nutzten sie die Möglichkeiten voll aus. Besonders, da sie nach den beiden freien Tagen wieder die Spätschichten haben würden. Dabei würden sie kaum Zeit für den Kleinen haben und vermutlich auch nicht für sich.
 

Aber diesen trüben Gedanken schüttelte Maron ab und genoss einfach die Zeit mit ihrem Freund und ihrem Sohn. Zusammen kuschelten sie und sahen sich den Film an. Zwischenzeitlich lachten sie und amüsierten sich über mehrere Stellen. Es war wundervoll gemeinsam zu sein. Selbst solch etwas einfaches fühlte sich mehr als perfekt an. Verliebt sah sie zu Chiaki und lächelte ihn liebevoll an. Das eine Mal sah er ebenfalls zu ihr blickte und ihre Blicke trafen sich. Für einen Moment schien die Zeit still zu stehen.
 

Leicht beugte er sich zu ihr rüber und legte seine Lippen auf ihre. Lächelnd erwiderte sie den Kuss und lehnte danach ihren Kopf an seinen. “Ich liebe dich”, flüsterte sie an seinen Lippen. Diese Worte ließen ihn lächeln und er sprach sie auch aus.
 

Erst am Ende des Filmes, lösten sie sich von einander und sie brachten Kenji ins Bett. Der Kleine wünschte ihnen eine gute Nacht, genau wie sie ihm. Ein Kuss auf die Stirn folgte von beiden Erwachsenen. Danach verließen sie sein Zimmer und lehnten die Tür an. Zurück im Wohnzimmer räumten sie die Sachen wieder auf und begaben sich ins Bad, um die Zähne zu putzen und sich für die Nacht fertig zu machen. Dort zogen sie sich bereits um und die Kleidung landete im Wäschekorb.
 

Da Maron dort ihre Nachthemd hatte, zog sie eines an und sah zu Chiaki. Es war sehr warm draußen, deshalb blieb er oft nur in seiner Boxershorts beim Schlafen. Allein von seinem Anblick fuhren ihre Fantasien Achterbahnen. “Was genau geht in deinem Kopf vor?”, fragte er sie neckend und sie wurde knallrot, denn er hatte sie ertappt.
 

“Ähm... nichts”, kicherte sie und eilte ins Schlafzimmer. Schnell hatte sie sich unter der Decke versteckt. Lachend war er ihr gefolgt und schloss die Schlafzimmertür hinter sich.
 

“Dir sollte doch klar sein, dass du mir nicht sagen brauchst, woran du gedacht hast. Ich konnte alles in deinem Blick sehen”, sprach er mit einem amüsierten Lachen aus und stieg zu ihr ins Bett.
 

“Aber... das ist mir so unangenehm”, nuschelte sie unter der Decke und er schmunzelte.
 

“Vor mir... muss dir nichts, aber auch rein gar nichts unangenehm sein”, erklärte er sanft und krabbelte zu ihr unter die Decke, um sie sanft zu küssen. Verwundert darüber brauchte sie einen kleinen Moment, ehe sie seinen Kuss erwiderte. Voller Liebe und Hingabe verschmolzen sie miteinander und neckten sich ein wenig.
 


 

Am Morgen wurde Maron wach, da die Sonne ihr ins Gesicht schien. Etwas verwundert über das helle Licht blinzelte sie und streckte sich einmal genüsslich im Bett. Dabei bemerkte sie, dass niemand neben ihr lag. Schlagartig richtete sie sich auf und sah sich um. Ihr Blick verharrte auf der Uhr. Es war bereits 10 Uhr morgens. Eilig stieg sie aus dem Bett und stolperte fast schon panisch ins Wohnzimmer. Doch kaum hatte die die Tür durchschritten, schon blieb sie stehen und schmunzelte.
 

Der Fernseher lief und sie konnte Chiakis Haare auf dem Sofa erkennen. Also ging sie näher ran und musste einfach nur Lächeln. Tatsächlich saßen beide Jungs auf dem Sofa und sahen sich eine Serie an. Wobei sie dies mit geschlossenen Augen taten. Vermutlich waren sie wieder eingenickt. Also ließ sie die Zwei weiter schlafen und ging in die Küche, um ihnen ein Frühstück zu machen. Summend machte sie sich erst einmal einen Kaffee, danach bereitete sie ein paar Crêpes zu und erschrak kurz, als sie zwei starke Arme an ihrem Bauch spürte.
 

“Guten Morgen”, wisperte er in ihr Ohr und sie kicherte.
 

“Morgen... auch wenn ich mich etwas erschrocken haben”, entgegnete sie ihm.
 

“Oh... entschuldige, aber Kenji wollte nicht zu uns ins Bett und wir wollten dich nicht wecken. Deshalb sind wir ins Wohnzimmer”, erklärte er reumütig und irgendwie war das süß von ich. Er wollte sie weiter schlafen und hatte sich um Kenji gekümmert. Lächelnd machte sie die Herdplatte aus und drehte sich in seiner Umarmung zu ihm.
 

“Schon gut... danke, dass du dich bei dem Kleinen warst.”
 

“Das habe ich gerne gemacht. Er ist ein toller Junge”, lächelte Chiaki und beugte sich hinab, um ihr einen Kuss zu geben. Sofort schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und erwiderte diese Geste nur zu gerne.
 

“Du bist ein Traum”, hauchte sie und er grinste leicht.
 

“Genau wie du, mein süßer Engel”, erwiderte er ihre Worte und küsste sie noch einmal, ehe er sich von ihr löste.
 

Zusammen deckten sie den Tisch und kurz darauf kam Kenji in den Küchenbereich geschlürft. Er rieb sich gerade über die Augen und strahlte regelrecht, als er das Frühstück entdeckte. Sein Blick ging zu seiner Mama und er grinste nun. Damit hatte sie genau das richtige für den Kleinen zubereitet. Direkt kletterte er auf den Stuhl und wartete, bis auch die Erwachsenen Platz genommen hatten.
 

Erst jetzt nahm er sich ein Crêpe und fing an zu essen. Auch Maron und Chiaki aßen ebenfalls und hielten sogar Händchen. Schöner könnte ein Morgen gar nicht sein. Wobei den anfänglichen Schock hätte die junge Mutter echt nicht gebraucht. Irgendwie war sie noch nicht ganz auf der Höhe, dass sie einen Partner hatte, der sich auch um ihren kümmerte. Sogar ohne groß darüber nach zu denken. Dahingehend musste sie sich noch gewöhnen, aber nach diesem Tag konnte sie das mit Sicherheit besser.
 

“Was machen wir heute?”, fragte Kenji neugierig und sah zwischen Maron und Chiaki hin und her.
 

“Ich weiß es nicht”, meinte Maron ehrlich und blickte zu ihrem Freund rüber, der etwas nachdenklich wirkte. Einen Moment wartete sie noch ab, ehe sie ihn anstupste und nachfragte, ob alles in Ordnung wäre.
 

“Was?!”, kam es abwesend von seinen Lippen.
 

“Was ist los, Chiaki?”, wollte sie nun wissen und er schien erst jetzt wieder richtig aufmerksam zu sein.
 

“Oh... entschuldige... ich war gerade nur in Gedanken”, begann er und drückte leicht ihre Hand. “Heute würden 30000 Laternen den Weg zum Yasukuni Schrein erleuchten, um den Toten zu gedenken. Normalerweise bin ich da jedes Jahr...”
 

“Oh”, kam es von ihr, denn daran hatte sie gar nicht gedacht. Jedes Land hatte schließlich seine eigenen Bräuche und in Japan wurde an den Tod auf diese Weise gedacht.
 

“Ich hatte den Tag völlig vergessen, doch nun fiel es mir wieder ein”, meinte er verlegen und sah etwas unsicher aus.
 

“Wir können da hingehen und deiner Mutter gedenken, Chiaki”, sprach sie nun sanft aus.
 

“Wirklich?”, fragte er fast schon ungläubig nach und Maron nickte. Sie wollte ihn in dieser Zeit beistehen und sie verstand seine leichte Sorge.
 

“Natürlich”, lächelte sie ihn mitfühlend an und blickte kurz zu ihrem Sohn. “Kenji... heute ist ein besonderer Tag für Chiaki... er möchte an seine verstorbene Mama denken. Möchtest du ihn dabei auch begleiten?”, wollte sie wissen.
 

“Oh... seine Mama ist ein Engel... da muss man an sie denken”, nickte er fest. Auch wenn er vermutlich das Ritual nicht komplett verstehen würde, so war Chiaki dankbar für den Rückhalt von beiden.
 

“Danke euch beiden... danach gehen wir etwas essen und holen uns ein leckeres Eis zum Nachtisch”, versprach er Kenji und konnte sogar lächeln.
 

“Oh ja! Das machen wir”, stimmte der Junge ihm zu und Maron schmunzelte.
 

“Lasst uns anziehen und los gehen”, meinte sie und zusammen räumten sie den Tisch ab.
 

Kurz darauf zogen sie sich für den Tag an und verließen schließlich die Wohnung. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Einige Blocks davon entfernt parkte er seinen Wagen und sie gingen den Rest zu Fuß weiter. Kenji lief zwischen den Beiden und hatte seine Hand in die der Erwachsenen geschoben. Bei so vielen Menschen war er etwas verunsichert und holte sich dadurch die Gewissheit, dass er nicht alleine mit der Masse war. Maron bemerkte durchaus, dass Chiaki etwas angespannt war, doch nicht so schlimm wie zuvor beim verspäteten Frühstück.
 

“Und das machst du jedes Jahr?”, fragte sie interessiert, um Chiaki etwas ab zu lenken.
 

“Mhm... Seit dem Tod meiner Mutter bin ich jedes Jahr hier. Anfangs war es schwer, doch mittlerweile... komme ich besser damit klar. Wobei ich mich dieses Jahr dank euch, etwas leichter dabei fühle.”
 

“Warst du sonst alleine immer hier?”, hakte sie behutsam nach und leise seufzte Chiaki.
 

“Die ersten zwei Jahre konnte ich meinen Vater nicht sehen, ohne ihn an zuschreien. Danach ging es mal ein oder zwei Jahre gut. Doch dann war wieder diese Wut auf ihn da. Kagura hatte mich immer begleitet, da er nicht wollte, dass ich alleine war. Vater hatte oft bis spät in die Nacht gearbeitet oder war eben bei jemandem daheim”, erklärte er mehr oder weniger kindgerecht, da Kenji theoretisch zu hörte.
 

Nur zu deutlich konnte Maron spüren, dass Chiaki immer noch eine verdammt große Wut auf seinen Vater verspürte. Warum das so war, hatte er ihr noch nicht erzählt. Natürlich wusste sie, dass er sauer auf Kaiki wegen einiger Frauengeschichten war. Ihr Gefühl jedoch hatte ihr vermittelt, dass da weit mehr dahinter steckte, als sie für möglich halten. Zu mindestens konnte sie dies durch die Gespräche mit Kaiki, Kagura und Sakura zwischen den Zeilen heraus hören. Um die ganze Wahrheit zu erfahren, müsste sie wohl nachfragen.
 

Doch würde sie das auch tun können? Konnte sie mit der ganzen Wahrheit umgehen und vor allem kannte Chiaki diese oder sein Vater. Diese Fragen beschäftigten sie einige Momente, während sie dem Schrein näher kamen und Chiakis Anspannung wieder nahezu auf 100 Prozent war.

Angestaute Wut

Neugierig beobachtete Maron ihren Freund und er erklärte ihr, was sie dort machen würden. Damit schien er sich selbst etwas zu beruhigen und teilte auch etwas sehr Wichtiges mit ihr. Es zeigte ihr, wie viel er ihr vertraute, und das machte sie stolz. Auch wenn sie kurz überlegte, diese Geste zu erwidern, doch das war nicht die richtige Zeit dies zu tun. Bald... werde ich ihm alles von mir erzählen., versprach sie sich, während sie gemeinsam mit Kenji eine Kerze anzündeten und das Licht auf ein Schiffchen setzen. Dieses wurde am Wasser ausgesetzt und so konnte er seine Mutter zusätzlich gedenken.
 

Mehrere Augenblicke ließ Maron ihrem Freund die Zeit und stellte sich mit Kenji etwas abseits hin, damit Chiaki in Ruhe seinen Brauch vollziehen konnte. Während sie Kenjis Hand hielt, hatte sie ihren Blick auf ihrem Freund. Zu gern würde sie mehr für ihn tun, doch wusste sie nicht, wie sie ihm helfen könnten. Eine Sache würde ihr einfallen, denn der junge Arzt hatte nur noch seinen Vater aus der Familie. Eine Aussprache würde beiden etwas bringen. Da war sich Maron sicher, jedoch kannte sie bereits die beiden Sturköpfe. Daher hatte sie große Sorgen, dass dieses Vorhaben nach hinten los gehen würde.
 

Leise seufzte sie und zog damit Kenjis Aufmerksamkeit auf sich. “Alles gut, Mama?”, fragte er sie und nun blickte sie zu ihm. Ein wenig nickte sie und versuchte zu lächeln.
 

“Weißt du, mein Kleiner”, begann sie und hockte sich zu ihm. “Es ist oftmals schwierig in einer solchen Situation. Chiaki trauert und ich weiß leider nicht, wie ich ihn aufbauen kann.”
 

“Oh”, entkam es Kenji. “Hand halten ist doch toll oder Mama?” Diese Frage überraschte Maron ein wenig, weshalb sie nicht genau wusste, was sie sagen sollte.
 

“Das ist es”, hörte sie Chiakis Stimme und sah zu ihm auf. Genau wie Kenji, der gleich die Hand des jungen Mannes in seine nahm. “Auch wenn man es nicht für möglich hält, doch diese Geste zeigt weit aus mehr als man mit Worten erreichen kann”, erklärte Chiaki mit einem sanften Lächeln.
 

“Wirklich?”, fragte Maron nach, nachdem sie sich wieder erhoben hatte. Direkt legte er einen Arm um sie und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
 

“Euch heute hier zu haben, ist wundervoll, denn ich weiß, dass ihr für mich da seid”, sprach er sanft aus und drückte Kenjis Hand. Natürlich wäre es schöner, wenn er den beiden seine Mutter vorstellen könnte, aber das war nun Mal nicht mehr möglich. “Danke dafür.”
 

“Jederzeit, Chiaki”, wisperte Maron und streckte sich, um seinen Mundwinkel zu küssen.
 

Einige Momente standen sie beieinander, ehe sie sich leicht lösten. Maron ging an die andere Seite ihres Sohnes und nahm seine Hand. Zusammen gingen sie wieder die Treppen runter, doch Chiaki blieb abrupt stehen. Ehe sie nachfragen konnte, erkannte sie den vermeidlichen Grund für sein Stehen bleiben. Kaiki kam gerade mit Kagura hinauf und nickte leicht dem Paar zu. Kenji löste sich von den Erwachsenen und lief zu den beiden Herren. “Hallo”, grüßte er sie und Kagura und Kaiki lächelten den Kleinen an.
 

Kurz begrüßte Maron die Männer und sah vorsichtig zu Chiaki. Er war komplett angespannt. Nur zu deutlich konnte sie dies erkennen, denn seine Nasenflügel blähten sich ein wenig auf. Schwerer schluckte sie, nahm sanft seine Hand und schaffte es so, dass er zu ihr blickte. “Lass uns später darüber reden”, bot sie ihm an und beließ es dabei expliziert nur einer Andeutung zu machen, worüber sie sprechen sollten.
 

“Einverstanden”, entgegnete Chiaki, schloss kurz die Augen und atmete einmal tiefer durch. Obwohl er gerne seinen Vater anschreien wollte, so wusste er, dass dies der falsche Ort und auch die falsche Zeit war. Das gehörte definitiv nicht hier her.
 

“Lass uns jetzt etwas essen gehen und ein Eis zum Nachtisch holen”, sagte Maron mit einem kleinen Lächeln, um ihren Freund auf andere Gedanken zu bringen. Das funktionierte auch, denn er nickte und drückte zart ihre Hand zur Bestätigung. “Bis die Tage”, verabschiedete sie sich von Kagura und Kaiki und Kenji tat es seiner Mama gleich.
 

Sogleich gingen die drei weiter und je weiter Chiaki von seinem Vater wegkam, umso entspannter wurde er. Maron war nun bestärkt darin, heraus zu finden, was damals passiert war. Nur so wäre sie vielleicht in der Lage ihn besser verstehen zu können. Denn etwas tief in ihr, sagte ihr, dass da weit mehr dahinter stecken würde, als die Frauengeschichten. In Gedanken versunken kamen sie schließlich am Auto an und fuhren gleich zu einem Restaurant. Kenji durfte sogar wählen in welches und dadurch war der Kleine begeistert.
 

Aus diesem Grund plapperte er auch ganz aufgeregt und zauberte sogar dem Paar öfters ein Lächeln auf die Lippen. Es war unglaublich, wie einfach er sie auf andere Gedanken bringen konnte. Wahrlich war Kenji ein kleiner Sonnenschein, der gute Laune verbreitete. Einmal mehr bemerkte Maron diese seltene und tolle Gabe von ihrem Sohn. Zusammen stiegen sie aus, nachdem Chiaki geparkt hatte, und betraten das Lokal. Nur wenig später saßen sie schon am Tisch und sie studierten die Karte eingehend.
 

Es dauerte ein wenig, bis sie bestellt hatten und das Essen auch kam. Dieses verlief sogar ganz normal, wenn man dabei bedenken würde, wie mies Chiakis Laune noch vor einigen Stunden war. Tatsächlich war Maron darüber sehr erfreut, dass sie den Tag noch so gut über die Bühne gebracht hatten. Aber eines nahm sie sich vor, am nächsten Tag würde sie mit ihm reden. Dabei konnte sie nur hoffen, dass er mit ihr darüber sprechen möchte und ebenso würde. Jedoch für den Moment stellte sie diesen Gedanken beiseite.
 

Nach dem Essen beglich Chiaki die Rechnung noch bevor Maron dies tun konnte. Eine Augenbraue zog sie hoch und er grinste leicht mit einem Zwinkern. Leicht seufzte sie, doch nickte sie schließlich. Es war unmöglich ihn um zu stimmen. Dahingehend war er einfach irgendwie altmodisch. Er war ein solcher Mann, der zu gerne die Rechnungen beglich. Denn das tat er wirklich gern, deshalb würde sie ihm dies überlassen. Dafür würde sie ihm auf anderer Weise dies zurück geben.
 

Sogleich machten sie sich auf den Weg zum Auto und danach nach Hause. Dabei sprachen sie vermehrt miteinander und Maron erklärte ihrem Sohn, dass sie am kommenden Tag den Kleinen zur Schule bringen und danach abholen würden. Danach hätten sie Spätschichten, doch beim kommenden freien Tag würden sie einen Ausflug zusammen machen. Noch wusste sie zwar nicht welchen, doch das würde sich sicher spontan noch finden lassen. Denn es gab im Sommer viele Möglichkeiten etwas zu unternehmen.
 

In der Wohnung angekommen, spielten sie zusammen noch mit Kenji, ehe sie den Kleinen bettfertig gemacht hatte. Schließlich musste der Junge am nächsten Tag zur Schule, daher sollte er zeitig in die Federn kommen. Diesmal las Maron ihm etwas vor und Chiaki lauschte ihrer Stimme. Es fühlte sich für ihn perfekt an. Vermutlich da sie einfach sein Gegenstück war. Sie machte ihn erst zu einer vollständigen Person. Das hatte er schon nach ihrem ersten Aufeinandertreffen bemerkt. Auch wenn er es damals noch nicht so sah, aber jetzt war es klar und deutlich für ihn zu erkennen.
 

Nachdem Maron fertig gelesen hatte, gab sie ihrem Sohn einen Kuss auf die Stirn und wünschte ihm eine gute Nacht. Chiaki tat es ihr gleich und prüfte noch einmal, ob der Kleine gut genug zu gedeckt war. Danach verließen sie beide den Raum und Maron überlegte einen Moment, ehe sie Chiaki noch einen Kaffee beziehungsweise einen Tee anbot. Beim ersteren Angebot sagte er direkt zu, weshalb sie für sich und ihn einen Kaffee zubereitet hatte. Genauer gesagt einen Cappuccino.
 

Mit den Bechern setzten sie sich auf das Sofa und Maron machte es sich richtig bequem. Ein Bein winkelt sie unter sich an und das andere stellte sie auf. Lächelnd sah sie zu ihrem Freund und grinste leicht. “Bequem?”, fragte er bei ihr nach.
 

“Absolut... ich mag es so zu sitzen”, erklärte sie und nippte an ihrem Cappuccino.
 

Eine gewisse Stille setzte ein, während sie ihre Getränke genossen. Momentan traute sich Maron nicht ihn an zu sprechen, denn er sollte von sich aus kommen. Doch ob er das tun würde, konnte sie leider nicht sagen. Schließlich ging es hierbei um etwas ganz Privates und solange waren sie noch nicht zusammen, um dies mit ihr zu teilen. Zudem müsste er wieder in das schlimmste Erlebnis hinein tauchen, welches er in seiner Kindheit erlebt hatte.
 

“Ich wollte dir noch danken, mein Engel”, durchbrach er die Stille, nachdem er seinen Becher zur Hälfte leer getrunken hatte. Etwas überrascht blickte sie zu ihm.
 

“Wofür denn?”, wollte sie nun wissen, da ihr nicht klar war, was er meinen könnte.
 

“Nun”, begann er, nahm einen Schluck zu sich und sah zu ihr. “Für einfach alles. Obwohl unser Kennenlernen etwas holprig war... hast du mir eine Chance gegeben. Sogar hinter meine Fassade geblickt und du hast mich kein einziges Mal verurteilt.” Bei diesen Worten lächelte er. “Vor allem... für heute wollte ich mich bedanken. Du bist mit gekommen und hast mich nicht gedrängt nach der Sache mit meinem Vater. Das bedeutet mir sehr viel.”
 

“Das habe ich alles gern gemacht, doch...”
 

“Ich weiß”, unterbrach er sie, denn er wusste, was sie ihm sagen wollte. Sie hatte damit absolut recht, deshalb atmete er einmal tiefer durch. “Es fällt mir nur schwer darüber zu reden”, gab er ehrlich zu.
 

“Das verstehe ich zu gut, mein Romeo”, sprach sie einfühlsam aus und stellte ihren mittlerweile leeren Becher auf den kleinen Tisch. Kurz zuckten seine Mundwinkel und sie erkannte das allzu bekannte Möchtegerngrinsen in seinem Gesicht. Scheinbar gefiel ihm der Spitzname, weshalb sie diesen nun künftig häufiger nutzen würde.
 

“Genau dafür liebe ich dich, mein Engel... selbst jetzt schaffst du es ein Lächeln auf meinem Gesicht zu zaubern”, meinte er und stellte auch seinen Becher auf dem Tisch ab, ehe er zu ihr rückte. Direkt kuschelte sie sich an ihn und erneut kehrte eine gewisse Stille ein. “Weißt du”, unterbrach er diese selbst. “Ich bin einfach nur wütend auf ihn”, fasste er seine Gefühlslage kurz und bündig zusammen.
 

“Das habe ich gesehen... aber es ist nicht nur wegen der Frauengeschichten von ihm oder?”, hakte sie nun nach und seufzte leise.
 

“Nein... aber das ließ das Fass eben überlaufen. Deshalb bin ich damals auch ausgezogen, weil ich das nicht mehr ertragen habe. Kagura half mir die Wohnung hier zu finden und organisierte ebenso den Schulwechsel”, erklärte er und aufmerksam hörte Maron zu. Er erzählte weiter von der Zeit vor seinem Umzug, doch noch kam sie nicht darauf, was der Grund für seine Wut und seinen Hass sein könnte. Natürlich war das schon mies von Kaiki, dass er so kurz nach dem Tod seiner Frau andere Weiber abgeschleppt hatte.
 

“Ach du meine Güte... aber ist das nun auch so?”, fragte Maron nach und kurz überlegte er sogar.
 

“Nicht mehr so viele... wobei er seit mehreren Monaten wohl keine hat oder sehr diskret damit umgeht”, sprach er nachdenklich aus. Maron wollte noch weiter nachfragen, doch sie musste gähnen. Unweigerlich wanderte sein Blick zur Uhr. “Oh... es ist schon spät... wir sollten ins Bett”, meinte er.
 

“Schon?”, fragte sie und blinzelte. Ihre Augen erspähten ebenso die Uhrzeit und sie nickte. “Lass uns ins Bett gehen”, bestätigte sie seine Aussage. Eigentlich wollte sie noch etwas wissen, aber sie wollte ihn nicht drängen.
 

“Keine Sorge... morgen erzähle ich dir den Rest”, versprach Chiaki seiner Liebsten und ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen. Das bedeutete ihr sehr viel, denn er vertraute ihr damit bedingungslos und das war eine wahre Ehre für sie.
 

“Ich bitte darum, Romeo”, entgegnete sie und er grinste leicht dabei.
 

Sogleich erhoben sie sich und noch bevor sie etwas tun konnte, hob er sie auf seine Arme. Den Protest, dass sie noch Zähne putzen sollten, erstickte er einfach mit einem Kuss. Er wollte gerade ganz andere Dinge mit ihr tun, als sich um die Mundhygiene zu sorgen. Erst war sie unsicher, ob es richtig wäre, doch etwas in seinem Blick verriet ihr, dass er das gerade brauchte. Dieses Gefühl der Begierde und geliebt zu werden.
 


 

Der neue Tag brach mit einem nervigen Ton an. Leider klingelte der Wecker erbarmungslos los. Leise grummelte sie vor sich hin und machte den Wecker aus. “Ist es schon so weit?”, fragte Chiaki verschlafen.
 

“Es scheint so”, entgegnete sie ihm und gähnte erneut. “Ich wecke mal Kenji und mache ihn fertig”, bemerkte sie und stieg aus dem Bett.
 

Müde zog sie sich ihren Morgenmantel an und ging leise aus dem Zimmer. Da Chiaki noch etwas schlafen konnte, wollte sie ihn auch lassen. Wie von selbst ging sie zu Kenji ins Zimmer. Leise lugte sie hinein und schmunzelte, da der Kleine schon im Bett saß. “Guten Morgen”, grüßte sie ihn. Manchmal wurde er von alleine wach und dies war wohl einer der Morgen.
 

“Morgen”, nuschelte er und gähnte ausgiebig. Das war sogar ansteckend, weshalb Maron ebenfalls gegähnt hatte.
 

“Werde ruhig wach... wir haben noch Zeit”, erklärte sie ihm und er nickte. Da Kenji ansprechbar war, wusste sie, dass er wach genug war und sie konnte sich einen Kaffee besorgen.
 

In der Küche machte sie die Maschine an und ließ die schwarze Brühe durchlaufen. Gähnend nahm sie den Becher und trank von dem belebenden Elixier. Das weckte ihren müden Geist wieder auf und sie holte schon eine Schüssel mit einem Löffel für Kenji. Dazu noch das Müsli und die Milch. Alles war für sein Frühstück bereit. Noch einen Schluck nahm sie und sah nach ihrem Sohn. Er zog sich gerade fertig an und gähnte erneut. Es war ein ziemlich niedlicher Anblick. Als er zur Tür blickte, strahlte er seine Mama an.
 

“Iss etwas und ich ziehe mich schnell an”, sprach sie und er nickte, ehe er zu ihr kam und sie sanft umarmte.
 

Danach eilte er an ihr vorbei und sie schlich sich leise in ihr Zimmer zurück. Dort nahm sie Unterwäsche, einen Rock und eine Bluse. Damit wollte sie rausgehen, doch sie spürte jemanden hinter sich. “Habe ich dich geweckt?”, fragte sie und hatte schon seine Arme um ihren Bauch.
 

“Nein... guten Morgen... zieh dich in Ruhe an”, sprach er und küsste ihren Nacken.
 

“Guten Morgen, Romeo... hast du noch etwas schlafen können?”, fragte sie ihn und er nickte liebevoll.
 

“Ja... lass uns anziehen und Kenji zur Schule bringen”, meinte er und sie nickte.
 

Direkt löste er sich von ihr und stahl sich noch einen Kuss. Gerne erwiderte sie diesen und lächelte ihn verliebt an. Danach zogen sie sich an und gingen in die Küche. Während Maron aus ihrem Becher trank, begrüßte Chiaki erst Kenji und machte sich einen Becher für unterwegs fertig. Er hatte gemerkt, dass es schon spät war, und da würde er keine Zeit dazu haben Kaffee zu trinken. Das überraschte Maron, doch sie fand das echt süß von ihrem Freund. Er war wirklich sehr zuvor kommend und achtete stets auf den Kleinen.
 

Nachdem Kenji fertig war, holte er seinen Rucksack und sie verließen gemeinsam die Wohnung. Damit der Kleine nicht zu spät kommen konnte, nahmen sie den Wagen und fuhren zu der Grundschule. Dort verabschiedeten die Erwachsenen den Jungen und sahen ihm noch einige Zeit nach, ehe sie nach Hause fahren. Dabei hatte Chiaki seinen Kaffee nebenbei getrunken und konnte damit ein Gähnen gut unterdrücken. Wobei er zurück in der Wohnung dann doch machtlos war.
 

“Sollen wir uns noch etwas hinlegen?”, bot Maron ihm an und er schüttelte den Kopf.
 

“Aber nein... ein weiterer Kaffee wird das bereits richten”, entgegnete er ehrlich und erntete ihren besorgten Blick. “Mach dir keine Gedanken, mein Engel. Zudem sollten wir die Zeit nutzen”, meinte er und machte sich noch einen braunen Zaubertrank. “Wir haben da noch ein Gespräch offen.”
 

“Oh... du meinst...”, fing sie an und er nickte.
 

“Genau... unsere gestrige Unterhaltung. Ich möchte dir alles erzählen. Vielleicht wird es besser danach”, unterbrach er sie, denn er konnte an ihrem Blick sehen, was sie sagen wollte.
 

“Wie meinst du das?”, hakte sie nun nach.
 

“Sakura hatte damals gemeint, dass es gut wäre, wenn man sich jemanden anvertrauen kann. Eine Person zu finden, die bei einem ist, egal was passiert war oder passieren würde”, erklärte er und sah sie sanft an, bevor er seinen Becher nahm.
 

“Und... ich bin... diese Person für dich?”, kam es nun überrascht über seine Worte. Die Offenheit und das Vertrauen, welches er ihr dadurch gewährte, machte sie fast schon sprachlos. Schwerer schluckte sie und er nickte.
 

“Für mich... bist du mein Engel... ich will nur dich an meiner Seite und nur dir vertraue ich uneingeschränkt”, sprach er ehrlich aus und sah sie lächelnd an.
 

“Deshalb nennst du mich so?”, fragte sie nach. Nach einem Schluck Kaffee nickte er ihr zu. “Du bist einzigartig... weißt du das”, lächelte sie ihn verlegen an.
 

“Das kann ich nur zurück geben... komm... lass uns auf dem Sofa Platz nehmen”, sprach er und zustimmend nickte sie.
 

Maron nahm noch eine Wasserflasche für sich mit und folgte ihm ins Wohnzimmer. Zusammen setzten sie sich und tranken etwas. Obwohl sie neugierig war, gab sie ihm alle Zeit der Welt, um an zu fangen. Denn er sollte entscheiden, wann und wie er sich ihr gegenüber öffnen würde. Es dauerte einige Minuten, bis er soweit war und tiefer durchatmete. Er bat sie darum ihn erst aussprechen zu lassen, bevor sie mögliche Fragen stellen konnte. Sie nickte lediglich und so begann er.
 

“Meine Eltern lernten sich im Krankenhaus kennen. Er war gerade zum Oberarzt befördert worden und sie war eine der neuen Assistenzärztinnen. Sie waren fast drei Jahre ein Paar, bis sie beschlossen hatten zu heiraten. Knapp 10 Monate darauf kam ich zur Welt. Es war für meine Mutter der perfekte Tag. Das hatte sie mir immer wieder gesagt. Aber auch, dass ich die Sturheit meines Vaters geerbt hätte. Eigentlich waren wir eine glückliche Familie. Mama blieb fast drei Jahre bei mir, dann kam in den Kindergarten und sie arbeitete nur noch vormittags, damit sie mich abholen konnte.”
 

Bei dieser Erzählung lächelte Maron sanft und legte eine Hand auf seine, die er auf seinem Oberschenkel gelegt hatte. An seinem Blick merkte sie, dass er gerade weit weg zu sein schien. Vermutlich sah er all diese Momente erneut vor seinen Augen. Deutlich konnte sie seine Anspannung erkennen und danach den Schmerz in seinen Augen. Noch immer verband er unsagbaren Kummer mit dem folgenden Rückblick.
 

“Als ich fünf wurde... bemerkte ich, dass sie oftmals müde und schwach war. Ich war noch ein Kind und dachte, es wäre nur eine Erkältung”, sprach er und schluckte schwer. “Ich war so dumm und naiv... ich hätte wissen sollen, dass da mehr war. Kurz nach Weihnachten ging es ihr so schlecht, dass sie ins Krankenhaus musste. Sie blieb dort fast drei Wochen. Doch was sie hatte, hatte Vater mir nicht gesagt. Erst ging es ihr wieder besser. Wir spielten, tobten und verbrachten sehr viel Zeit zusammen. Dann kam meine Einschulung... danach war nichts mehr so wie es war...”
 

Mit diesen Worten kämpfte er gegen seine aufkommenden Tränen. Aber diese Traurigkeit wandelte sich rasch in Wut um. “Mama kam erneut ins Krankenhaus... mit jedem Tag wurde sie schwächer und schwächer. Ich war jeden Tag bei ihr... anfangs noch mit Vater... aber plötzlich... war er nicht mehr mit mir dort. Ich war alleine bei ihr. So gut ich konnte las ich für sie aus ihrem Lieblingsbuch vor. Sie trug immer ein Lächeln auf den Lippen... sogar bis zum Schluss... ich weiß nicht wieso Vater sie damals im Stich ließ”, knurrte er die letzten Worte in Rage. Sanft drückte sie seine Hand und schien ihn wieder zurück zu holen in die Realität.
 

“Er hat sie einfach so sterben lassen... so dachte ich anfangs... hasste ihn dafür... ich konnte ihn fast zwei Jahre lang nicht ansehen. Später hatte ich mich informiert und erfahren, dass Mama an einer seltenen Herzkrankheit gelitten hatte. Leider wurde sie viel zu spät erkannt. Sie konnten nichts mehr für sie tun, außer ihre Schmerzen zu lindern und ihr wenige schöne Tage ermöglichen. Natürlich hatte sich mein Hass etwas gelegt, doch dass er sie alleine sterben ließ... das geht mir einfach nicht in den Kopf.”
 

Nach dieser Offenbarung schluckte Maron schwer und stumme Tränen bannten sich ihren Weg über ihre Wangen. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, deshalb nahm sie ihn einfach in ihre Arme und drückte ihn liebevoll an sich. Auf diese Weise ließ sie ihn spüren, dass er nicht alleine war. Seine Emotionen liefen gerade Amok und er krallte sich regelrecht an ihr fest. Fast so als wäre sie sein rettendes Boot, um nicht zu ertrinken.

Überraschender Ausflug

Arm im Arm saßen die Beiden auf dem Sofa. Sanft streichelte Maron ihrem Freund über den Rücken und versuchte ihm Kraft und Trost zu spenden. Sie verstand seinen Schmerz nur zu gut, denn auch sie hatte bereits geliebte Menschen verloren. Aber auch seine Wut war verständlich. Wieso hat Kaiki das getan... warum hat er nicht mit seinem Sohn zusammen an ihrem Krankenbett gesessen?, fragte sie sich selbst und würde vermutlich diese Antworten nur von Kagura oder Kaiki selbst erhalten.
 

“Wie konnte er das nur tun?”, hörte sie Chiakis Stimme flüstern. “Wieso hat er seine Frau, die er über alles liebte, so sehr enttäuschen können? Warum hat er sie in ihrer schwersten Not alleine gelassen. Wir konnte er nicht bei ihr sein?”, stellte er die Fragen, die auch Maron gerade genauso stark beschäftigten wie ihn selbst.
 

“Leider... habe ich keine Antworten darauf”, wisperte sie zurück und drückte ihn zärtlich an sich.
 

“Ich weiß”, entgegnete er und schmiegte sich enger an sie heran, während er sie auf seinen Schoß zog. Ihre Nähe tat ihm gut, gab ihm tatsächlich Kraft und Halt. Nach einiger Zeit lösten sie sich etwas und sahen sich in die Augen. Beide Augenpaare waren leicht gerötet. “Danke dafür, dass du mir zugehört hast”, sprach er sanft aus und ließ seine Hände über ihren Rücken gleiten.
 

“Das werde ich immer und jederzeit tun, Romeo”, hauchte sie sanft und gab ihm einen Kuss auf den Mundwinkel.
 

“Hast du... noch Fragen?”, fragte er unsicher und kurz überlegte Maron.
 

“Momentan nur eine”, brachte sie hervor.
 

“Welche?”, hakte er nach.
 

“Wann... hat er mit den Frauen begonnen?”, wollte sie wissen und sah nur zu deutlich, dass es ihm schwerer fiel.
 

“Knapp zwei Jahre danach”, antworte er und schloss die Augen. “Er hat demnach die ‘Ehrenzeit’ eingehalten.”
 

“Verstehe... hättest du es verstanden, wenn er mit der Frau zusammen geblieben wäre?”, fragte sie vorsichtig nach.
 

Augenblicklich schlug er seine Augen wieder auf und sah sie an. Schien etwas verwirrt zu sein, denn seine Iriden waren etwas unruhig und huschten kurz hin und her. Im nächsten Moment schluckte er schwerer und biss sich auf die Unterlippe. “Ich glaube... ich hätte sie so oder so gehasst... doch hätte er aus Liebe jemand neues gefunden... hätte ich es irgendwann verstanden”, sprach er schließlich aus.
 

“Das freut mich zu hören... würdest du einer Aussprache zustimmen?”, wollte sie weiter wissen und kurz überlegte Chiaki. Scheinbar wog er gerade das Pro und Contra ab.
 

“Ehrlich gesagt... hat es nie funktioniert... Kagura und Sakura hatten es versucht, aber weder Vater noch ich waren dazu bereit”, erklärte er und seufzte.
 

“Also möchtest du es auch nicht mehr versuchen?”
 

“So ist es... es ist zwar nervig und ich würde gerne auf ihn verzichten, aber Sakura besteht darauf, dass wir so oft wie möglich zusammen essen”, meinte er.
 

“Das ist auch gut so... darauf würde ich auch bestehen und werde ich auch”, kam es mit fester Stimme von Maron.
 

“Aber warum?”, wollte er nun wissen.
 

“Weil er trotz allem dein Vater ist. Solltest du irgendwann ein Kind haben... denkst du nicht, dass dieses einen Großvater haben sollte?”, fragte sie geschickt nach.
 

“Nun... ich”, fing er an, doch unterbrach sich selbst bereits. “Ich denke... damit hast du Recht. Nur weil ich ihn hasse, erwarte ich nicht, dass andere das tun. Meine Gründe sind nicht die Eindrücke der Anderen. Das weiß ich mittlerweile.”
 

“Und das macht dich zu einem ehrenwerten Mann. Ich bin froh, dass du so denkst.”
 

“Und dennoch werde ich nicht mehr Zeit mit ihm verbringen als ich muss”, stellte er klar fest und da spürte Maron, dass Chiaki wirklich noch nicht so weit war mit seinem Vater darüber zu sprechen.
 

“Einverstanden, Romeo... aber nur vorerst”, erklärte sie.
 

“Wie meinst du das?”
 

“Nun... wenn wir weit in die Zukunft denken... und das mit uns standhaft ist und wir vielleicht irgendwann ein Kind haben sollten... werden wir nochmal darüber sprechen”, stellte nun sie diesen Standpunkt klar.
 

Denn das war etwas, was ihr wichtig war. Natürlich könnte es sein, dass sie sich auch trennen oder niemals Kinder haben werden. Doch wenn es so wäre, dann würde sie sich freuen, wenn Vater und Sohn sich aussprechen würden. Das wäre ein Punkt, bei dem es keinen Kompromiss geben könnte. Genau das spürte Chiaki deutlich. Kurz schluckte er und nickte fast in Zeitlupe. “Okay... gegeben dieses Falles... könnten wir erneut darüber reden”, stimmte er dem zu und erleichtert lächelte sie.
 

“Gut... danke dafür”, sprach sie ehrlich aus und entdeckte nun ein kleines Grinsen auf den Lippen.
 

“Du denkst also... darüber nach mit mir ein Kind zu haben?”, wollte er wissen und sie bekam große Augen.
 

“Ähm... ich sagte doch...”
 

“Ich weiß, was du gesagt hast. Also könntest du dir das wirklich vorstellen?”, unterbrach er sie mit einer Gegenfrage.
 

“Äh... ich... nun... ja”, stammelte sie mit roten Wangen. “Sofern wir uns weiterhin lieben und unsere Beziehung auf der nächsten Ebene ist... natürlich”, definierte sie es nun.
 

“Der Gedanke gefällt mir... und nächste Ebene wäre eine Hochzeit?”, hakte er nach und für einen Moment klappte ihr der Mund auf.
 

“Ähm... nein... nicht unbedingt... aber eine tiefere Bindung der Beziehung”, entgegnete sie.
 

“Willst du mich nicht heiraten?”
 

“WAS?!”, entkam es ihr keuchend. “Ich... doch... schon... aber... Moment, wie sind wir nun darauf gekommen?”
 

“Engel”, schmunzelte er leicht. “Entspann dich... generell... würdest du noch einmal heiraten wollen?” Zaghaft nickte sie und er lächelte sie an. “Das wäre schön... also ich würde gerne heiraten, bevor ich mir über ein Kind Gedanken machen würde... deshalb wollte ich das wissen.”
 

“Chiaki... ich... wow... danke für deine Offenheit”, kam es stockend von ihr und er lächelte.
 

“Ich bin für Offenheit und Ehrlichkeit in einer Beziehung... daher... sollten wir das auch beherzigen”, sprach er und kurz schluckte Maron. Für einen Moment zog sich ihr Herz zusammen, denn eine Sache aus ihrer Vergangenheit hatte sie ihm noch nicht sagen können.
 

“Chiaki... da gäbe es noch etwas... aber... puh”, fing sie an und er sah sie fragend an. Bevor sie weiter sprechen konnte, klingelte ihr Handywecker und sie zuckte sichtlich zusammen. Sie hatte sich einfach erschrocken.
 

“Engel... ist es etwas, das warten kann?”, wollte er wissen, denn durch den Wecker wusste er, dass sie knapp eine Stunde Zeit hätten, bis sie bei der Grundschule sein müssten.
 

Diesmal wog sie das Pro und Contra ab und schloss die Augen, ehe sie nickte. Es war zwar wichtig, dass sie Chiaki davon berichten würde, aber das konnte sie auch das nächste Mal, sobald sie einen Tag für sich hätten. Denn das würde ihnen bestimmt viel Kraft kosten und vor allem einiges an Zeit, da sie viel dazu erklären müsste. “Das... können wir das nächste Mal besprechen, wenn wir nur unter uns sind”, erklärte sie demnach ihm und er nickte.
 

“Gut... falls ich es vergessen sollte... erinnere mich daran”, entgegnete er.
 

“Das werde ich”, hauchte sie verliebt, denn sie wollte ihm gegenüber alles offen legen. Sie vertraute ihm, so wie er ihr, und deshalb sollte er alles von ihr wissen.
 

Irgendwie hatte er das Gefühl, dass es ihr wichtig wäre und sie dies aussprechen müsste, um sich zu befreien. Ebenso wie er es vorhin getan hatte. Dies würde er ihr nur zu gerne gewähren, jedoch hatten sie gerade leider keine Zeit mehr dazu. Er konnte nur hoffen, dass sie bald dazu in der Lage wären, darüber zu reden. Irgendwie würde er sich die Zeit freischaufeln und da kam ihm eine Idee. Er würde mit Kagura mal sehen, ob Maron und er Urlaub machen könnten. Denn schon bald würde Kenji Schulferien haben. Da sollten sie viel mit ihm gemeinsam unternehmen.
 

“Komm... lass uns den Kleinen holen und vielleicht in den kleinen Freizeitpark fahren”, meinte er und überrascht blinzelte sie über seinen Vorschlag.
 

“Bist... du dir... sicher?”, hakte sie nach und er nickte. “Heute war... etwas...”
 

“Anstrengend, ich weiß”, unterbrach er sie mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. “Umso willkommener wäre mir jetzt etwas Schönes.” Einen Moment überlegte Maron und wollte etwas sagen, doch er kam ihr zuvor. “Wir waren damals oft im Freizeitpark... lass uns so meine Mutter ehren.”
 

“Einverstanden”, stimmte sie ihm zu und er lächelte. Natürlich war er geschafft durch seine kleine Reise in die Vergangenheit, doch er fühlte sich nun befreiter.
 

Daher erhoben sie sich, machten sich ein wenig frisch, bevor sie gemeinsam nach unten eilten und damit ins Auto. Direkt fuhr Chiaki los und an der Grundschule mussten sie ein wenig warten. Wobei sie dies dazu nutzten, um noch einmal tief durch zu atmen. Nicht um für ihn die heile Welt zu spielen, sondern eher um den Jungen nicht zu belasten. Irgendwann würden sie ihm davon erzählen, aber momentan war er einfach zu jung, um das alles verstehen zu können.
 

Knapp 15 Minuten später hörten sie die Schulglocke und einige Momente danach kam auch schon Kenji heraus. Er schien aufgeregt mit seinen Freunden zu sprechen. “Ihn so zu sehen, ist schön... vielleicht sollten wir über die Ferien etwas für ihn und seine Freunde machen”, überlegte Chiaki und erneut überraschten seine Worte Maron.
 

“Oh... daran hatte ich noch nicht gedacht... wir sollten mal sehen, wie unsere Schichten sind... erstmal haben wir wieder die Spätschichten... da wird es schwer werden etwas für die Kinder zu planen”, kam es ehrlich über ihre Lippen und er nickte.
 

“Wann hat er denn Ferien?”, wollte er genauer wissen, ab wann bis wann Kenji keine Schule hätte.
 

“Ich glaube... die fangen am Donnerstag an und zum 7. September beginnt die Schule wieder”, antwortete sie ihm und er holte sein Handy heraus, um sich das zu notieren. Zeitgleich sah er zu dem Monatsplan.
 

“Bis Freitag haben wir die Spätschichten. Ausnahmsweise sogar das Wochenende komplett frei... danach haben wir vier Mal die Frühschicht und eine Freischicht hinterher... für August müsste der Plan in den nächsten Tagen fertig sein... danach sehen wir weiter”, sprach er nachdenklich aus und aufmerksam lauschte sie seinen Worten.
 

“Stimmt... vielleicht sollte ich mal bei den anderen Müttern nachfragen, ob sie am Wochenende Zeit und Lust hätten mit den Kindern zum Park zu kommen?”, überlegte sie laut.
 

“Sehr gute Idee... und dabei können wir ein gemeinsames Picknick machen”, vollendete er ihren Gedankengang und ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Direkt nickte sie und freute sich über diesen Plan sehr.
 

“Perfekt... so werden wir das machen”, lächelte sie.
 

Sogleich holte sie ihr Handy heraus. In diesem hatte sie das Infoblatt mit den Nummern der anderen Eltern abgespeichert. Doch sie kam nicht dazu weiter zu sehen, wen sie anschreiben müsste, da sie bereits den Ruf ihres Sohnes hörte. Sogleich blickte sie auf und sah in die strahlenden Augen von Kenji. Chiaki sah glücklich die beiden an, als sich der Junge an seine Mama geschmiegt hatte. “Hey, Großer”, grüßte er und Kenji gluckste leise. Er schien es zu mögen, so genannt zu werden.
 

“Hey, Aki”, strahlte er den Arzt an und umarmte auch ihn.
 

“Wie war denn die Schule?”, fragte Chiaki.
 

“Anstrengend... doch es wurde heute auch viel gelacht”, kicherte der Kleine direkt und das amüsierte die Erwachsenen.
 

“Das hören wir gerne. Hast du heute viel auf bekommen?”, sprach Maron lächelnd aus und kurz überlegte Kenji.
 

“Etwas rechnen und lesen”, erklärte der Kleine und kurz sah sich das Paar an.
 

“Also wenn du diese später brav machst... machen wir jetzt gleich einen kleinen Ausflug”, meinte nun Maron lächelnd.
 

“Ausflug?”, fragte Kenji mit leuchtenden Augen und sah zu seiner Mama, aber auch zu Chiaki.
 

“Mhm... ich habe mir etwas einfallen lassen”, erklärte der Arzt zwinkernd.
 

Augenblicklich hüpfte der Junge aufgeregt schon auf und ab. Maron und Chiaki schmunzelten darüber. Direkt nahm sie den Schulranzen, während Chiaki dem Kleinen ins Auto half. Nur wenige Momente saßen auch die Beiden im Wagen und der Blauhaarige fuhr los. Er wusste genau wohin er wollte, doch verriet er sowohl Maron als auch Kenji nicht, wo genau sie den Ausflug machen würden. Wobei sie bereits wusste, dass es in den Freizeitpark ging. Aber es gab sehr viele in der Nähe. Daher wäre es auch eine Überraschung für sie.
 

Wie von alleine steuerte Chiaki den Wagen zu dem Freizeitpark, denn er als Kind fast jedes Wochenende besuchen durfte. Er liebte es dort und verband damit die schönste Zeit seines Lebens. Wobei die letzten Wochen an Marons Seite und bei Kenji war nur noch schöner. Bei dem Gedanken lächelte er, denn er würde nun den beiden seinen liebsten Ort zeigen und sie würden einen Teil seiner Vergangenheit kennen lernen. Verwundert sah Maron zu ihm, als sie merkte, dass sie doch etwas länger fuhren.
 

“Keine Sorge... Lesen kann Kenji sobald wir auf das Essen warten und die Rechenaufgaben machen wir gemeinsam direkt im Anschluss”, erklärte er seiner Freundin mit einem Lächeln.
 

“Oh... du hast an alles gedacht”, bemerkte sie und er grinste breit. Dafür war er sehr bekannt, denn er hatte schon immer an alles denken müssen. Egal was anstand, hatte er alle Faktoren überblickt und sich eine Lösung einfallen lassen.
 

“Natürlich... denn es gibt immer einen Weg”, zwinkerte er ihr charmant zu. Kichernd nickte sie und sah zu Kenji nach hinten, da der Junge ebenso damit einverstanden sein sollte.
 

“Wäre das für dich okay, wenn wir die Aufgaben beim Essen und danach erledigen?”, fragte sie ihn.
 

“Ja, Mama... das schaffen wir”, kicherte er und Chiaki grinste leicht, denn so hatte er den Kleinen eingeschätzt.
 

Nach einer guten dreiviertel Stunde kamen sie schließlich am Zielort an. Mehrmals musste Kenji blinzeln, denn damit hatte er definitiv nicht gerechnet. Sogar Maron war verwundert über die Wahl des Parkes. Am Parkplatz erkannte sie den Vergnügungspark ‘Yomiri’ und bekam große Augen. Es war unglaublich, dass er sie dorthin gebracht hatte. “Warum hier?”, fragte sie verwundert.
 

“Mhm... ich war hier oft mit meinen Eltern... und würde künftig gerne mit euch hier her kommen”, erklärte der junge Mann und Maron bekam große Augen.
 

“Meinst... du das ernst?”, hauchte sie überrascht darüber.
 

“Natürlich meine ich es ernst... also wie wäre es?”, wollte er von ihr wissen.
 

“Solange du uns dabei haben willst, werden wir mitkommen, nicht wahr, Kenji?”, reichte sie die Frage weiter.
 

“ABSOLUT!”, rief der Kleine begeistert aus und strahlte auch schon.
 

Eigentlich wollte er bereits rauspringen, doch Chiaki hielt ihn noch auf. Denn der Junge sollte noch seine Rechenblatt und sein Lesebuch mitnehmen. Obwohl er den Spaß im Sinn hatte, würde er sicher nicht die Arbeit dabei vergessen. Lächelnd sah Maron zu ihrem Sohn. Es war einfach perfekt wie Chiaki mit ihm umging und umgekehrt. Immer mehr bekam Maron das Gefühl eine vollständige Familie zu sein. Dieser Gedanke erfreute ihr Herz und ihren Verstand.
 

Nachdem sie alles in einen Rucksack gepackt hatten, machten sie sich auf den Weg zum Eingang. Dort zahlte auch schon Chiaki und Maron versuchte es noch nicht einmal ihm dies aus zu reden. Daher würde sie beim nächsten Mal zahlen, damit sie sich ebenso an den Kosten beteiligen konnte. Immerhin war sie eine unabhängige Frau, die selbst ihr Leben bestreiten konnte. Sie würde sich dieses auch nicht so einfach nehmen lassen. Egal ob mit einem Mann oder ohne, sie musste zurecht kommen und das würde sie.
 

Die nächsten Stunden verbrachten sie gemeinsam bei sehr vielen Fahrgeschäften. Alle, die Kenji fahren durfte, hatte er ausprobiert und genoss es sichtlich. Es war so bunt und es gab viele Möglichkeiten für ihn, um sich aus zu toben. Diese Freude hatte sie selten an ihrem Sohn gesehen. Umso mehr erfreute es sie nun. Während die beiden Jungs noch auf eine Achterbahn waren, nutzte Maron den Moment. Sie schrieb erst Kagura an, um den Hintergrund näher zu erfahren, was zwischen Chiaki und Kaiki war.
 

Ebenfalls hatte sie die Eltern von Kenjis Freunden an geschrieben. Die Idee von ihrem Freund wollte sie mit eingreifen und lächelte bei der Vorstellung, dass es klappen würde. Gedankenverloren betrachtete sie die Achterbahn und lächelte sanft. Bestimmt hatten die Beiden sehr viel Spaß. Da die Bahn ihre Fahrt beendet hatte, ging sie zum Ausgang und wartete auf ihre zwei Männer. Diese kamen nach wenigen Minuten heraus und Kenji lief direkt zu seiner Mama. Er sprang ihr in die Arme und sie knuddelte mit ihm.
 

“Das war so toll”, strahlte er von einem Ohr zum anderen.
 

“Das freut mich, Kenji. Hast du nun Hunger?”, fragte sie ihn und er nickte eifrig.
 

Aus diesem Grund blickte sie zu ihrem Freund und zustimmend nickte er. Gemeinsam gingen sie zu den ganzen verschiedenen Restaurants und suchten sich eines aus. Dort bestellten sie und Kenji machte artig seine Hausaufgaben fertig. Stolz betrachtete sie den Kleinen und Chiaki half ihm nur, wenn er diese wollte. Denn der Junge war selbstständig und sollte fragen können, sobald er Hilfe brauchte. Tatsächlich konnte er fast alles alleine machen, weshalb Chiaki mit seiner Freundin Händchen halten konnte.
 

“Dieser Park ist unglaublich”, flüsterte sie.
 

“Das ist er... ich war lange nicht mehr hier und doch ist das Gefühl des Glücks und der Freude dasselbe”, erklärte er und lächelte sie verliebt an. “Danke... für diesen Tag, mein Engel.”
 

“Jederzeit, mein Romeo”, entgegnete sie und streckte sich, um ihm einen süßen Kuss zu geben.
 

Als das Essen kam, lösten sie sich und halfen Kenji dabei seine Sachen auf zu räumen. Sie aßen gemeinsam und lauschten der aufgeregten Stimme des Jungen. Er plapperte immer wieder über die Fahrgeschäfte, die sie bereits besucht hatten. Tatsächlich wollte er noch einmal einige fahren und Chiaki versicherte ihm, dass sie dies machen würden. Erfreut darum aß er seine Portion auf und trank von seinem Saft. Gesättigt lehnte er sich zurück und sah sich noch etwas um.
 

Diesen Moment nutzte Maron, um sich kurz frisch zu machen. Daher sagte sie Chiaki Bescheid, dass sie zur Toilette gehen würde. Er nickte und würde auf den Kleinen so lange auf passen. Nachdem sie sich erfrischt hatte, blinzelte sie, da sie eine Nachricht auf ihr Handy bekam. Sofort holte sie dieses und sah nach. Zwei Mütter hatten bereits zurück geschrieben, sie hätten am Sonntagvormittag Zeit. Das erfreute die Braunhaarige sehr. Liebevoll antwortete sie ihnen, dass sie gegen 10 Uhr am Südtor vom Park warten würden.
 

Jedoch zog sie eine Augenbraue hoch, als sie die Antwort von Kagura las: ‘Hey Maron, es freut mich, dass Chiaki endlich darüber gesprochen hat. Ich hatte schon Sorge, dass er niemals über das Thema reden würde. Doch muss ich dir auch sagen, dass du da Kaiki direkt fragen solltest... hast du danach noch Fragen... werde ich gerne diese beantworten. Danke, dass du für Chiaki da bist. Grüß Kenji und Chiaki von mir und wir sprechen uns Morgen. Gruß Kagura.’
 

Erneut hatte sie diese Zeilen gelesen und musste einmal durch atmen. Sie verstand die Ansicht des Mannes und würde demnach Kaiki fragen. Zu mindestens sobald es ihr möglich wäre. Zunächst müsste sie die Spätschichten überstehen.

Zwischen Alltag und Zweisamkeit

Nachdem sie das Restaurant verlassen hatten, fuhren sie noch einige Runden mit den ruhigeren Fahrgeschäften. Erst am späten Abend machten sie sich auf den Rückweg. Anfangs war Kenji sehr aufgekratzt, doch nach einigen Minuten im Auto, schlummerte er bereits ein. Schmunzelnd sah Maron zu ihrem Sohn und danach zu Chiaki. “Da ist er wirklich ausgepowert”, amüsierte sie sich und ihr Freund nickte.
 

“Früher ging es mir auch nicht anders... ich war immer auf dem Heimweg eingeschlafen und am Morgen in meinem Bett aufgewacht”, erzählte er mit einem Lächeln.
 

“Das glaube ich dir sofort. Ehrlich gesagt bin ich auch etwas müde”, schmunzelte sie und blickte zu ihm. Leicht grinste er sie an und überlegte einen Moment.
 

“Also demnach viel zu müde für etwas Bettgymnastik?”, amüsierte er sich leicht. Blinzelnd starrte sie ihn an und ihr klappte der Mund auf. Mit diesen Worten hatte sie nun gar nicht gerechnet.
 

“Ähm... ich denke... das bekomme ich noch hin”, meinte sie mit roten Wangen.
 

“Na da bin ich gespannt, ob du das schaffst”, brachte er leise lachend heraus.
 

Mit größeren Augen sah sie zu ihm und war sichtlich empört über seine Worte. Grummelnd schloss sie ihre Augen soweit zu Schlitzen und betrachtete ihn eingehend. Sogleich schlug sie ihm spielerisch gegen den Oberarm. “Du bist und bleibst ein Spinner!”, brachte sie gespielt meckernd heraus.
 

“Stets zu Diensten”, lachte er leise weiter.
 

Dahingehend war er wahrlich unverbesserlich. Genau deshalb mochte sie ihn vermutlich so sehr. Er war einfach wie ein verspieltes Kind, aber er konnte ebenso gut ernst sein. Das war unglaublich wie er das immer wieder schaffte. Er wusste genau, wann er welche Seite heraus holen musste. Vor allem konnte er sie jedes Mal zum Lachen bringen. Die Fahrt verging dadurch schneller als die Hinfahrt, denn sie beide zogen sich ein wenig gegenseitig auf. Sie achteten darauf nicht zu laut zu sein, da sie Kenji nicht wecken wollten. Den Kleinen würden sie direkt ins Bett bringen, denn er war so richtig fix und fertig.
 

Am Wohnhaus angekommen, parkte Chiaki sein Auto und beugte sich leicht zu Maron rüber. Er gab ihr noch einen süßen Kuss auf den Mundwinkel. Schmunzelnd betrachtete sie ihn und zog ihn dichter an sich heran, um ihn richtig zu küssen. Ganz wie von selbst hatte sich dieser vertieft und ihre Zungen spielten miteinander. “Mmmmh”, keuchten beide fast schon zeitgleich, nachdem sie sich trennten. Leise kicherte Maron und er schüttelte nur den Kopf.
 

“Komm, lass uns rauf, den Kleinen ins Bett bringen und etwas kuscheln gehen”, schlug er ihr vor und lächelte sie an.
 

“Gute Idee”, entgegnete sie leicht verlegen.
 

Kaum war dies geklärt, schon stiegen sie beide aus. Noch bevor Maron zu Kenjis Tür gehen konnte, hatte Chiaki den kleinen Jungen bereits aus dem Sitz geholt. Daher blieben für sie nur noch die Rucksäcke übrig. Diese nahm sie heraus und schmunzelte, da Chiaki ihr seine Autoschlüssel gab. Somit schloss sie den Wagen ab und zusammen machten sie sich auf den Weg zur Eingangstür. Da er beide Hände voll hatte, musste auch hier sie aufmachen, doch das machte sie gerne. Lächelnd trat er hinein und sie sah noch nach der Post.
 

Gemeinsam betraten sie den Fahrstuhl und fuhren hinauf in ihr Stockwerk. Wie von selbst sah Maron zu Kenji und kicherte leise, da der Kleine nach wie vor schlief und sich definitiv wohl in Chiakis Armen fühlte. Das konnte sie sogar sehr gut nach vollziehen, denn ihr ging es genauso. Sie liebte es in seinen Armen zu liegen und seine Nähe zu genießen. Wenn sie ehrlich mit sich war, dann könnte sie sagen, dass sie noch nie besser geschlafen hatte. Bei ihm fühlte sie sich geborgen und sicher. Das war sehr viel wert und es war selten so etwas zu finden. Umso mehr erfreute es sie, dass sie beide ein Paar waren.
 

Bei der Wohnungstür machte Maron diese auf und ließ zuerst die beiden Männer hinein. Während Chiaki den Kleinen bereits in sein Zimmer brachte, stellte Maron noch die Taschen ab und folgte dem Arzt ins Kinderzimmer. Leise flüsterten sie sich zu, wie sie den Jungen am besten noch umziehen sollten. Denn es war bestimmt für Kenji mehr als unbequem in einer Jeans zu schlafen. Langsam und vorsichtig schafften sie es ihm diese Sachen aus zu ziehen und ein leichtes Shirt, sowie eine kurze Hose an zu ziehen. Kaum hatten sie ihn zugedeckt, gaben sie ihm jeweils einen Kuss auf die Stirn und verließen auf Zehenspitzen das Zimmer.
 

“Er hat einen tiefen Schlaf”, bemerkte Chiaki leise.
 

“Oh ja... so wie du ihn ausgepowert hast”, amüsierte sie sich über diese Aussage.
 

“Das war nicht... das waren die Achterbahnen”, konterte er und sie lachte wieder los. Ebenso wie er, denn das war einmalig bei ihnen. Solche Kleinigkeiten würden andere übersehen, aber sie fanden es jedes Mal und forderten sich gegenseitig heraus.
 

Nachdem sie sich beruhigt hatten, gingen sie in die Küche, um die Taschen aus zu räumen. Dabei machten sie sich noch einen Cappuccino und naschten zwischendrin etwas von dem Gemüse. Den letzten gemeinsamen Abend vor den Spätschichten wollten sie tatsächlich komplett auskosten. Daher verzogen sie sich noch auf die Couch und sahen sich einen Film an. Obwohl sie davon nicht viel mitbekommen hatten, wahrten sie den Anschein. Schlussendlich neckten sie sich gegenseitig mit Streicheleinheiten und Küssen. Sie waren gerade ziemlich verspielt, aber das störte sie nicht im Geringsten. Im Gegenteil, sie ließen diese Ader aufleben.
 

Überrascht blickten beide zum Fernseher, da bereits der Abspann des Filmes lief. Blinzelnd sahen sie sich an und fingen an leise zu lachen. Sie hatten es geschafft, exakt nur diese Zeilen zu sehen. Alles andere hatten sie verpasst, da sie anderes im Sinn hatten. “Nächstes Mal sollten wir direkt ins Bett und dort rummachen”, amüsierte er sich über ihr Verhalten. Denn sie wirkten gerade wie zwei verliebte Teenager, die immer und überall rumknutschten.
 

“Da könntest du Recht haben... aber es wäre nur halb so interessant, wenn wir das hier im Bett gemacht hätten”, zwinkerte sie ihm keck zu und für einen Augenblick verschlug es ihm die Sprache. Dass sie dies so ausdrückte, verwunderte ihn. Vermutlich blickte er gerade ziemlich dumm aus der Wäsche, denn anders könnte er sich die folgenden Worte nicht erklären. “Nun schau nicht so ungläubig. Auch ich kann... verführerisch sein”, grinste sie ihn nun an, machte den Fernseher aus und erhob sich.
 

Noch immer verdutzt über ihre Aussage war er nicht fähig zu reagieren. Daher starrte er ihr nur hinter her, als sie um den kleinen Tisch herum ging. Mit schwingenden Hüften steuerte sie ihre Schlafzimmertür an und blickt noch einmal über ihre Schultern. “Kommst du mit, Romeo?”, fragte sie ihn und sah nur zu deutlich, wie er schlucken musste. Innerlich freute sie sich, da es ihr zeigte, dass sie alles richtig gemacht hatte.
 

Augenblicklich stand er auf und folgte ihr so schnell seine Füße ihn tragen konnten. Noch bevor sie die Tür ganz auf machen konnte, hatte er sie eingeholt und schloss diese direkt. Mit Argusaugen betrachtete er sie und diesen Blick spürte sie nur zu deutlich auf ihrem Körper. Kurz war sie unschlüssig, doch sie hielt an ihrem Plan fest. Sie fing einfach damit an, sich zu entkleiden. Stoff für Stoff enthüllte sie ihren Körper und erschauderte, als sie seine Bewegung hörte. Er kam gerade dichter zu ihr, legte seine Arme um ihren freien Bauch und neigte den Kopf zu ihrem Ohr.
 

“In dir schlummert ja auch so eine... atemberaubend heiße Ader”, bemerkte er flüsternd. Das erzeugte eine Gänsehaut über ihren gesamten Körper.
 

“Natürlich... wieso sollte ich solch eine Seite nicht haben?”, fragte sie zwar mit roten Wangen, aber dennoch eher frech.
 

“Ganz schön frech... ich bin nun neugierig und will alle Seiten von dir sehen”, raunte er und legte sachte seine Lippen an ihren Hals, um sie dort zu küssen und zu necken.
 

“Mmmmh... eins nach dem anderen”, versprach sie ihm, griff nach hinten und ließ ihre Hand in seine Haare gleiten.
 

“So? Und was schwebt dir heute vor?”, wollte er wissen.
 

“Hmmm”, überlegte sie laut. “Ich denke, dafür hast du noch definitiv zu viel an”, erklärte sie, drehte ihren Kopf zu seinem und erblickte erst seine überraschten Augen.
 

Erst nach wenigen Sekunden zuckten seine Mundwinkel und erzeugten ein Grinsen auf seinem Gesicht. Sie könnte schwören, dass er der Grinsekatze aus Alice im Wunderland glatt Konkurrenz machen konnte. So breit war es. Es stand ihm unfassbar gut und machte ihn wieder so unwiderstehlich. “Und was... gedenkst du dagegen zu tun?”, kam es verspielt über seine Lippen. Doch da war noch etwas anderes in seiner Stimme. Einen Moment brauchte sie, um dies ein zu ordnen.
 

“Nun”, begann sie, küsste ihn einfach und nutzte seine Unaufmerksamkeit, um aus seiner Umarmung zu schlüpfen. “Ich würde dir die Sachen vom Leib ziehen und dich mit ins Bett nehmen”, sprach sie mutig weiter.
 

“Was?”, entkam es ihm vollkommen überrumpelt.
 

Leicht schmunzelte sie und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. Dass sie nur Unterwäsche trug, störte sie nicht im Geringsten. Sie fühlte sich gerade eher wohl, denn es bestätigte sie nur darin, dass er sie mehr als anziehend fand. “Du hast richtig gehört... denn was du kannst, kann ich schon lange”, entgegnete sie ihm.
 

“Oh... ich werde es genießen, all deine Facetten heraus zu kitzeln”, grinste er und trat dichter an sie heran.
 

Erst dachte sie, er würde sie wieder packen, aber diesmal überraschte er sie. Er zog sich aus und grinste immer breiter, denn ihm war klar, dass er sie nun in ihrer kleinen Unterredung geschlagen hatte. Er hatte wieder die Zügel in den Händen und würde diese sicher nicht kampflos aufgeben. Denn das, was sie zuvor in seiner Stimme heraus gehört hatte, war der pure Kampfeswille. Erneut forderte er sie mit seiner Tat heraus und wollte tatsächlich alles von ihr kennen lernen. All ihre Seiten hervor holen und mit diesen spielen.
 

In der Tat hatten sie dies in den nächsten Stunden ziemlich ausgereizt und sich gegenseitig immer wieder geneckt, bis sie einander verfielen. Nach mehreren Höhenpunkten waren sie mehr als erschöpft und versanken in einen tiefen Schlaf. Es war jedes Mal aufregend und prickelnd und eines war beiden klar. Niemals würde es ihnen miteinander langweilig werden. Ganz anders war der Fall, denn sie forderten einander und wuchsen daran. Egal ob privat, beruflich oder sexuell.
 


 

Leider begann der Morgen viel zu früh und grummelnd stand Maron auf. Beim Rausgehen schnappte sie sich ihren Morgenmantel und warf ihn über. Sie wollte erst Kaffee machen, ehe sie sich anziehen würde. Als sie die Maschine an machte und die schwarze Brühe durchlaufen ließ, gähnte sie leise. Ihr nächster Weg führte sie zu ihrem Sohn. Leise betrat sie das Zimmer, denn sie wollte ihn nicht erschrecken. Der Kleine schien noch zu schlummern, weshalb sie zur Uhr blickte. Da sie gut in der Zeit lagen, beschloss sie ihn noch ein paar Minuten weiter schlafen zu lassen. Sie selbst würde kurz im Bad verschwinden.
 

Erfrischt verließ sie das Bad und blickte noch einmal in den Spiegel. Sie war wirklich müde und das konnte man ihr auch ansehen. Leichte Augenringe zierten ihr Gesicht und ein leiser Seufzer entkam ihr. Doch irgendwie störte es sie nicht, denn der Grund für diese war einfach zu schön. Lächelnd verließ sie das Bad und blickte leise bei Kenji nach. Der Junge gähnte gerade und rieb sich über die Augen. “Guten Morgen, Kenji”, grüßte sie ihn und müde richteten sich seine Augen auf, aber er lächelte dabei.
 

“Morgen, Mama”, sagte er und somit wusste sie, dass er schon bald ganz wach wäre.
 

Demnach verließ sie das Zimmer und wollte ihren Kaffee holen, doch da kam sie zu spät, denn Chiaki hatte gerade den Becher in der Hand. Er nippte an diesem und reichte ihn ihr. Schmunzelnd nahm sie es entgegen und nahm einen kräftigen Schluck zu sich. Beide gähnten zeitgleich und sogleich kicherte sie los. Er schmunzelte dabei und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Lippen. “Geh dich anziehen... ich mache für Kenji seine Kellogs und komme rüber zu dir”, meinte er lächelnd, da er wusste, dass sie länger Zeit brauchen würde als er.
 

“Sicher?”, hakte sie nach und er nickte zustimmend.
 

Obwohl sie noch etwas unsicher war, ging sie dennoch ins Schlafzimmer, um sich an zu ziehen. Da das Wetter sehr schön aussah, beschloss sie ein leichtes Sommerkleid an zu ziehen. Einen Moment überlegte sie noch, ob sie dazu noch Unterwäsche tragen sollte oder nicht. Mehrere Sekunden hatte sie Pro und Contra abgewogen und sich schließlich entschieden. Zufrieden mit ihrem Entschluss wollte sie gerade das Schlafzimmer verlassen, als die Tür aufgemacht wurde und Chiaki im Türrahmen stehen blieb. Er starrte sie regelrecht an.
 

“WOW”, brachte er hervor und sie biss sich leicht auf die Unterlippe. Mit dieser Reaktion hatte sie gerade nicht gerechnet. Zwar hatte sie sich dies erhofft, doch es zu hören war unglaublich.
 

“Danke”, entgegnete sie verlegen und zeigte damit wieder ihre schüchterne Art. “Isst Kenji schon?”
 

“Natürlich... ich beeile mich, dann können wir direkt los”, zwinkerte er ihr und zog sich direkt an.
 

Schmunzelnd sah sie ihm noch kurz dabei zu, ehe sie in die Küche zu ihrem Sohn ging. Er mampfte strahlend sein Frühstück und grinste sie kurz an. Maron machte noch zwei Thermobecher Kaffee fertig und richtete ihren Blick zu Chiaki, der wieder zu ihnen kam und ihr wie so oft einen Kuss auf die Schläfe gab. Lächelnd sah sie zu ihm und reichte ihm den Thermobecher. Dankend nahm er diesen und legte die freie Hand auf ihren unteren Rückenbereich.
 

Nachdem Kenji fertig war, wusch er sich noch die Hände und putzte auch artig die Zähne. Nur wenig später machten sie sich schon auf den Weg zur Grundschule. Da es draußen schön war und sie noch etwas Zeit hatten, gingen sie zu Fuß und genossen einfach diesen Augenblick. Zufrieden ging der kleine Junge zwischen ihnen her und hatte beide bei der Hand gehalten. Die Erwachsenen tranken gemütlich ihren Kaffee und lächelten sich immer wieder an. Es fühlte sich alles so perfekt an und das genossen alle drei auf ihre eigene Art und Weise.
 

An der Schule verabschiedeten sie den Kleinen und Maron erinnerte ihn daran, dass Sakura ihn abholen würde. Denn Chiaki und sie mussten leider zur Spätschicht los. Nickend knuddelte er beide und wünschte ihnen einen schönen Tag, ehe er in das Gebäude lief. Einige Momente sahen sie ihm nach und schmunzelten. “Da freut sich einer schon auf Sakura”, bemerkte er und sie nickte.
 

“Absolut... er liebt sie wie eine Oma”, kicherte sie leise und wusste genau, dass ihr Sohn in der älteren Dame eine Großmutter sah.
 

In solchen Momenten tat es Maron für ihn leid, da er keine Großeltern in der Form bislang hatte. Deshalb freute sie sich umso mehr darüber, dass Sakura das nichts ausmachte. Sie würde sich etwas einfallen lassen, um ihr dafür zu danken. Zwar wusste sie noch nicht wie, aber da würde sie sich schon etwas überlegen, was sehr gut zu der Dame passen würde. Zusammen machten sie sich auf den Rückweg und wie von alleine legte er den Arm um sie. Dabei zog er sie dichter an sich und gab ihr einen Kuss auf die Schläfe.
 

Hand in Hand betraten sie nach einigen Minuten den Aufzug und Chiaki nutzte den Moment, um sie ein wenig zu necken. Seine Hand wanderte leicht hinab zu ihrem Hintern. Doch kaum hatte er ihre Pobacke gestreichelt, schon stockte er und blickte mit großen Augen zu ihr. Hat... sie etwa... keine Unterwäsche an?, schoss es ihm durch den Kopf. Mit roten Wangen wandte sie ihren Kopf zu ihm und sah ihm in die Augen. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, waren sie in ihrem Stockwerk an gekommen.
 

Nachdem die Fahrstuhltür auf ging, schlüpfte Maron eilig aus diesem. Anmutig, aber auch sexy schritt sie bis hin zu ihrer Wohnungstür. Fast schon stolpernd trat er aus dem Aufzug und schluckte schwerer, denn sie blickte gerade leicht zu ihm und zwinkerte ihm keck zu. Diese Seite von ihr gefiel ihm gerade sehr. Sofort folgte er ihr und schob sie durch die Tür in die Wohnung, nachdem diese offen war. Die Tür fiel hinter ihm direkt ins Schloss und er sah sie mehr als hungrig an.
 

“Du kleines... Biest... hast du etwa unter diesem Kleid nichts drunter?”, kamen die Worte einfach über seine Lippen.
 

“Finde es doch heraus”, forderte sie ihn auf, schlüpfte aus den Schuhen und ging weiter ins Wohnzimmer.
 

Doch weit kam sie nicht, da er sie am Handgelenk ergriff. Sanft, aber auch bestimmt zog er sie zu sich und sie prallte leicht gegen seine Brust. Schluckend blickte sie auf und wollte noch etwas sagen, doch in der nächsten Sekunde lagen seine Lippen auf ihren. Innig und fest küsste er sie und glitt mit seiner Zungenspitze über ihre Lippen. Kurz zögerte sie, ehe sie ihre öffnete und seine heiße Zunge zum Tanz mit ihrer eigenen willkommen hieß. Es war einfach heiß und erregend wie er sie mit einfachen Berührungen fast schon willenlos machte.
 

“Mmmmm”, stöhnte sie in den Kuss hinein und ließ sich von ihm blind führen.
 

Plötzlich spürte sie die kalte Wand in ihrem Rücken und keuchte atemlos auf. Hitzig sahen sie sich in die Augen. Zeitgleich ließ er seine Hand an ihrer Seite hinab gleiten zu ihrem Kleidsaum. Darunter verschwand diese, denn er wollte seine Theorie überprüfen und damit auch ihrer Forderung nach kommen. Seine Augen verließen ihre für keine einzige Sekunde und er bemerkte an ihrem Ausdruck, dass sie leicht ihren Atem anhielt. Schluckend biss sie sich auf die Unterlippe und erschauderte direkt, da seine Hand ihre nackte Haut berührte.
 

“Deine Antwort erhalten?”, wisperte sie leicht und seine Mundwinkel zuckten etwas nach oben.
 

“Oh ja... du bist wahrlich ein Biest”, brachte er heraus.
 

Bevor sie noch etwas sagen konnte, küsste er sie und nahm seine zweite Hand zur Hilfe, um ihr Kleid weiter nach oben zu schieben. Er wollte sie gerade und ihr zeigen, dass sie mit solchen Aktionen seinen Trieb weckte. Demnach musste sie nun mit den Konsequenzen leben. Stöhnend und keuchend ließ sie ihn gewähren, doch sie blieb sicher nicht untätig. Denn sie wollte ihn genauso in sich spüren, wie er in ihr sein wollte. Tatsächlich hatte sie diese Reaktion von ihm erwartet, denn nicht umsonst ließ sie ihre Unterwäsche weg.
 

Den Moment kostete sie in vollen Zügen aus und auch er genoss es mit ihr wieder so intim zu sein. Es war heiß, scharf und unglaublich zugleich. Definitiv war sie perfekt für ihn und wusste genau, wie sie ihn locken, herausfordern und vor allem auch glücklich machen konnte.

Spätschichten

Erschöpft lehnte Maron an ihn und er hielt sie sicher fest. Wobei er sich mit einer Hand an der Wand abstütze. Beide rangen um Atem und sahen sich tief in die Augen. Erst nach einer Weile ließen sie voneinander ab. Leicht zog er sich zurück und half ihr wieder auf die Beine. Noch immer atmete Maron etwas schwerer und lehnte sich leicht an ihn. “Das war... unglaublich heiß”, hauchte sie mehr als befriedigt.
 

“Absolut”, raunte er gab ihr weiterhin Halt, damit sie nicht umkippen würde. Ihre Beine schienen noch leicht zu wackeln, weshalb er kein Risiko einging.
 

“Also hat dir diese Überraschung gefallen?”, neckte sie ihn leicht und er legte dieses sexy Grinsen auf seine Lippen.
 

“Kannst du gerne öfters machen... aber nicht, wenn wir zur Arbeit müssen. Denn der Anblick ist ganz allein für mich”, zwinkerte er ihr zu und prompt wurde sie rot um die Nase.
 

“Also... eigentlich... hatte ich das definitiv nicht vor”, erklärte sie ihm leicht lächelnd und blinzelte leicht. “Ähm... wir sollten uns frisch machen, etwas essen und noch entspannen, bevor die Spätschicht anfängt”, sprach sie weiter, da sie noch gerne Ruhe vor der Arbeit haben wollte.
 

“Oh... klingt gut... sollen wir gemeinsam bei mir drüben duschen?”, bot er ihr an, denn er würde den Moment nutzen und die Zeit komplett nutzen.
 

“Ich glaube... wir sollten darüber nachdenken hier einen Durchbruch zu machen... so oft wie wir hin und her wechseln”, machte Maron einen Scherz, denn sie waren nun doch alle zwei Tage auch mal bei ihm drüben.
 

“Oh”, überlegte er und kaute leicht auf seiner Unterlippe herum. “Ich denke... das wäre gar nicht mal eine schlechte Idee”, grinste er und mit großen Augen starrte sie ihn an.
 

“Ähm”, fing sie an und konnte es gerade nicht fassen. “Das war ein Scherz, Chiaki”, versuchte sie ihn noch einmal darauf hin zu weisen.
 

“Auch wenn es ein solcher ist... wäre es unglaublich, wenn wir einen Durchbruch hätten. Demnach müssten wir nicht mehr durch den Flur und könnten sogar nackt rüber gehen”, sprach er verschmitzt aus und wackelte mit seinen Augenbauen. Leise lachte sie über seine Worte und schüttelte nur den Kopf. Definitiv hatte er immer noch seine Späße parat. “Aber jetzt im Ernst... das wäre wirklich praktisch... ich frage mal nach, ob das möglich wäre.”
 

“Ernsthaft?”, hakte sie nach und eifrig nickte er. “Du bist doch verrückt”, meinte sie kopfschüttelnd und ging zum Schlafzimmer, um frische Unterwäsche zu holen. Schließlich würde sie das Kleid noch einmal anziehen.
 

Geduldig wartete Chiaki auf seine Freundin und grinste leicht, als diese bereits zurück zu ihm kam. Sie hatte ihre größere Handtasche dabei und er legte leicht den Kopf schief. “Hast... du alles?”, fragte er unsicher nach und sie nickte.
 

“Mhm... ich brauche doch nur meine Unterwäsche”, kicherte sie leise und er bekam große Augen.
 

“Oh”, entkam es ihm kurz verwundert über die Lippen. Doch dann fing er sich wieder und grinste verschmitzt. “Mhm, das gefällt mir”, fügte er an und trat an sie an, um ihr einen sanften Kuss zu geben.
 

Lächelnd hatte sie diesen erwidert und gemeinsam verließen sie ihre Wohnung, nur um zu seiner rüber zu kommen. Kaum waren sie bei ihm, schon stiegen sie beide unter die Dusche und genossen erst einmal das Wasser auf ihrer Haut. Jedoch ließ es sich keiner von ihnen nehmen, sich gegenseitig zu necken und ein zu seifen. “Mmmmh”, keuchte sie und ihr Körper machte sich bereits selbstständig. Sie drückte sich dichter an ihn und seinen Körper.
 

“Dir gefällt es, oder?”, neckte er sie grinsend und schenkte ihren Kurven sehr viel Beachtung.
 

“Oh ja... und wie”, entgegnete sie ehrlich und genoss sichtlich seine Hände an ihrem Körper.
 

Es war einfach nur heiß und erregend. Obwohl sie zuvor schon ihre Lust befriedigt hatten, so schaffte er es erneut sie so sehr zu reizen, dass sie erneut ihn tief in sich wollte. Noch nie hat sie auf diese Weise auf jemand reagiert wie auf ihn. Er polarisierte in jeglicher Ebene und triggerte sie so einfach. Jede Berührung und jede Bewegung waren gezielt und darauf bedacht, sie zu erregen und ihren Lustpegel auf 180 bringen. “Willst du mich?”, fragte er sie grinsend, denn er spürte ihre Hand nur zu deutlich an seinem Körper.
 


 

Nach dem heißen Flirt unter dem fließenden Wasser, stiegen sie raus und trockneten sich gegenseitig ab. Dies wollte sich keiner von ihnen nehmen lassen. Diese Fürsorge gehörte für sie dazu. Das war schließlich auch ein Zeichen dafür, dass man dem Anderen vertraute. Lächelnd dankte sie ihm und er zwinkerte ihr leicht zu. Beide zogen sich komplett an, denn sie würden nicht mehr viel Zeit haben, bis sie los müssten. Diese Momente wollten sie mit einem gemütlichen Brunch verbringen. Daher machten sie sich noch einmal einen Kaffee und aßen ein wenig Obst, Gemüse und ein wenig Milchreis.
 

Auch wenn die Kombination ungewöhnlich war, so schmeckte es ihnen beiden und das war das Wichtigste. Sie mussten sich noch einpendeln, welches Frühstück beiden zusagte. Denn Maron war noch eher auf das Europäische Frühstück gewöhnt und Chiaki eben an das Japanische. Doch mit der Zeit würden sie die richtige Mischung für sich finden. Lächelnd speisten sie und überlegten, wie sie die kommenden Tage am besten organisieren sollten. Da sie mit Kenji wenig Zeit haben würden, wollte Maron definitiv ihren Sohn wecken, um ihm mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
 

Das verstand Chiaki nur zu gut, denn die Spätschichten waren mehr als undankbar für Kenji. Dadurch konnten sie keine Ausflüge machen und würden nur das Frühstück als gemeinsames ‘Event’ haben. Deshalb beschlossen sie auch früher zu Bett zu kommen, um am Morgen fitter für den kleinen Jungen zu sein. Dann könnten sie ihm die volle und ungeteilte Aufmerksamkeit geben. Erneut merkte Maron, wie sehr Chiaki zurück steckte. Einmal mehr wurde ihnen klar, dass der Beruf mit einem Kind und einer frischen Beziehung schwer war um zu setzen.
 

“Mach dir keinen Kopf”, hörte sie plötzlich. Verwundert blinzelte sie und sah leicht zu ihm. “Ich sehe deinen Kopf rattern... wir bekommen alles hin”, zwinkerte er ihr zu und würde definitiv darauf achten, dass sie nicht zu viele von den Spätschichten haben würden.
 

“Du bist wahrlich ein Traum”, schwärmte sie.
 

“Das merkst du erst jetzt?”, gab er spielerisch entrüstet von sich. Wegen diesem Kommentar musste Maron direkt los lachen und auch er stieg mit ein. Es erfreute ihn sehr, dass sie nun etwas lockerer wurde.
 

“Danke dir”, sprach sie ehrlich aus und streckte sich leicht, um seine Wange zu küssen.
 

“Jederzeit... denk einfach nicht so viel... rede mit mir, wenn du unsicher bist”, bemerkte er sanft.
 

“Ich versuche es”, versprach sie ihm und mit dieser Aussage konnte er leben.
 

Damit war er sich sicher, dass sie genau daran arbeiten würde. Ihm war es wichtig mit ihr über alles reden zu können. Nur mit Gesprächen würden sie weiter kommen, da diese ganzen Gedankenspiele mit ‘Was wäre wenn’ könnten durchaus zu schlimmen Verwirrungen führen. So etwas wollte er definitiv nicht haben. Zwar konnte er das auch ganz gut, doch mittlerweile war er an einem Punkt angekommen, solche Dinge lieber an zu sprechen, als sie zu verschweigen. Jedoch waren vergangene Situation nicht so leicht zu händeln.
 

Allen voran konnte er nicht über seinen Schatten springen, um mit seinem Vater zu sprechen. Aber er fühlte sich Dank Maron ein wenig leichter, da er sich die Geschehnisse von der Seele reden konnte. Niemand konnte wissen, was die Zukunft bringen würde. Ehrlich gesagt konnte er sich tatsächlich vorstellen, dass er für seine Freundin den besagten inneren Schweinehund überwinden könnte. Ob er dazu früher oder später bereit wäre, würde nur die Zeit zeigen.
 

“Ich fürchte wir sollten los”, meinte sie und leicht nickte er.
 

“Leider... aber hey... hoffen wir, dass nicht viel los sein wird, dann haben wir wenigstens eine ruhigere Schicht”, sprach er aus und wünschte sich tatsächlich eine ruhigere Zeit in der Arbeit. Aber leider konnten sie das nicht wirklich beeinflussen.
 

“Na kommen sie schon, Doktor Nagoya! Zusammen schaffen wir das”, zwinkerte sie ihm zu und kurz war er baff, dass sie mal wieder dieses Kecke heraus geholt hatte.
 

“Nun gut, Schwester Maron. Bringen wir die Schicht hinter uns”, entgegnete er leicht grinsend. Amüsiert kicherte sie los, schnappte sich noch ihre Tasche und zog ihre Schuhe an. Lachend folgte er ihr, nahm seine Sachen, während er in die Schuhe stieg. Damit verließen sie gut gelaunt die Wohnung und das Gebäude. Beide stiegen ins Auto und er fuhr los zum Krankenhaus.
 

An dem Parkplatz ließen sie den Wagen stehen und begaben sich zu den Umkleiden. Umgezogen und fertig für die Schicht trafen sie sich auf dem Gang. Zusammen gingen sie zum Büro, holten die Akten und machten eine Übergabe von dem Team, welches am Vormittag da war. Genauso wie sie es jedes Mal machten. Es war recht ruhig bisher gewesen, doch zu späteren Zeiten konnte immer wieder mal ein Notfall rein kommen. Nach der Übergabe drehten sie eine Runde und besuchten die Patienten noch einmal, wobei die meisten noch beim Spielen oder Lernen waren.
 

Nach der Kontrollrunde kehrten sie ins Büro zurück und gingen die Akten noch einmal durch. Maron bereitete die Tabletten für die kleinen Patienten vor und hatte sogar für ein paar von ihnen Ticktacks oder Gummibärchen. Natürlich nur mit der Rücksprache der Eltern hatte sie diese aufgeteilt. Denn Kinder brauchten hin und wieder eine kleine Motivation, um die Medikamente zu nehmen. Das bot sich immer sehr gut an und das kannte sie bereits von ihrem eigenen Sohn ebenso. In diesen Punkten ähnelten sich die Kinder sehr.
 

Nachdem die Arbeit erledigt war, konnten sie einen Moment durch atmen. Denn sie hatten 20 Minuten für sich und das nutzten sie dazu, um etwas zu essen und einen weiteren Kaffee zu trinken. Gegen 16 Uhr und 17 Uhr hatte Chiaki zwei Termine mit Eltern der Patienten. Da diese arbeiten mussten, hatten sie nur so spät Zeit, um mit dem Arzt zu sprechen. Aber genau darauf achteten sie besonders, denn es sollte immer möglich sein mit einem Arzt zu sprechen. Klar wäre es nachts schwieriger um zu setzen, aber selbst da konnte man die Ärzte erreichen, wenn es nötig wäre.
 

Daher bereiteten sie die Patientenmappe vor, damit Chiaki auch genau wusste, mit wem er im Gespräch war. Klar kannte er die Kinder oftmals mit Namen, aber die Eltern sah er maximal ein oder zwei Mal und da blieben die Namen und die Gesichter öfters nicht hängen. Doch das würde sicher keiner ankreiden, denn niemand könnte sich das merken. Maron machte ihm noch einen Kaffee und er dankte ihr mit einem süßen Kuss. Solche kleinen Zärtlichkeiten wurden mittlerweile normal zwischen ihnen und das mochten beide sehr.
 

“Noch fünf Minuten”, erinnerte sie ihn und er nickte.
 

“Bin gleich soweit”, meinte er und ordnete noch einmal die Mappen. Danach erhob er sich und nahm noch einen kräftigen Schluck von der schwarzen Brühe. “Auf geht es”, zwinkerte er ihr zu und sie schmunzelte leicht.
 

Zusammen gingen sie zu der Schwesternstation, um das erste Elternpaar in Empfang zu nehmen. Freundlich begrüßten sie sich und gingen in den kleinen Besprechungsraum, denn nicht immer war es ratsam vor einem Kind über mögliche Operationen zu sprechen. Das machten sie oftmals hinterher in der vereinfachten Version und ausschließlich spielerisch. Während Chiaki die ärztliche Sicht erklärte, sprach Maron noch über die Versorgung der Wunden oder auch später der Narben, denn letzteres konnten noch einige Zeit in Anspruch nehmen, um zu heilen.
 

Durch und durch waren sie beide ein perfektes Team und das bekamen alle Angestellten natürlich mit. Aber nicht alle konnten sich für sie freuen, aber davon bekam das Paar nicht viel mit. Denn sie hatten wichtigere Dinge zu erledigen, als sich darum zu kümmern, ob andere klar kamen, dass sie zusammen waren. Schließlich sprach sie keiner offen darauf an, dass es stören könnte. Tatsächlich bekamen sie sogar das Kompliment, wie professionell und doch süß sie miteinander im Dienst umgingen. Vor allem die Kinder und deren Eltern waren begeistert von dem neusten Dreamteam des Krankenhauses.
 

Souverän brachten sie ihre Schicht zu Ende und hatten Gott sei Dank keine Notfälle rein bekommen. Allgemein war die Notaufnahme nur mit kleineren Wehwehchen besucht worden. Das erfreute natürlich viele. Denn Unfälle waren immer schlimm für alle beteiligten. Jedoch waren sie eine knappe halbe Stunde später dran als gewöhnlich, weshalb Maron natürlich Sakura Bescheid gegeben hatte, doch sie antwortete nur mit einem lächelnden Smiley. Sie war wahrlich die beste Nanny, die sich die junge Krankenschwester für Kenji wünschen konnte.
 

“Wir können los”, meinte Chiaki, nachdem er die Übergabe an den Nachtdienst weiter gegeben hatte.
 

“Prima”, kam es etwas erschöpft von ihr. “Vermutlich schläft Kenji schon”, sprach sie etwas trauriger aus.
 

“Dennoch können wir uns zu ihm setzen, wenn du möchtest”, bot er ihr an. Das hatte seine Mutter damals auch oft getan. Er erinnerte sich noch heute an ihr Parfum und ihre Hand, die seinen Rücken und auch seine Haare gestreichelt hatten. Sie war nun mal Ärztin und damit ebenso in den Spätschichten wie er und Maron jetzt auch.
 

“Oh... das wäre was”, lächelte sie ihn ehrlich an und grinste etwas, denn er konnte ihre Laune damit heben.
 

“Beeilen wir uns”, zwinkerte er ihr zu und eilig verließen sie das Krankenhaus, um zum Auto zu gelangen.
 

Sofort fuhr er los und nur einige Minuten später waren sie auch schon in der Wohnung. Leise gingen sie hinein und entdeckten Sakura, die noch in ihrem Buch vertieft war. Sie hatte das junge Paar noch gar nicht bemerkt. Erst nachdem sich Chiaki geräuspert hatte, sah sie auf und kicherte leise. Etwas unterhalten sie sich noch und Maron nutzte den Moment, um Sakura auf den neusten Stand zu bringen. Schließlich wollte sie am Sonntag für Kenjis Freunde ein Picknick machen und musste demnach das Essen bei Sakura leider absagen. Auch wenn sie sich darauf immer freute.
 

“Das macht doch nichts, das holen wir einfach nach”, winkte die ältere Dame sofort ab und fand dies wirklich nicht schlimm, wenn sie etwas anderes machen würden.
 

“Du bist die beste”, lächelte Maron und umarmte Sakura noch einmal, ehe sie rüber nach Hause ging.
 

Zurück blieben die beiden und gingen kurz nach Kenji sehen. Da er schlummerte, beschlossen sie beide sich kurz ab zu duschen und danach etwas im Kinderzimmer zu bleiben. Maron liebte es schon immer der gleichmäßigen Atmung ihres Sohnes zu zu hören. Es war etwas Beruhigendes. Deshalb hatte sie sich auch so sehr über Chiakis Vorschlag gefreut. Dass er das von sich aus angeboten hatte, war unglaublich lieb von ihm. Allein aufgrund dessen hatte sie sich noch mehr in ihn verliebt. Er war wirklich perfekt als Partner und auch als ein Teil von Kenjis Leben.
 

Doch wie genau er zu dem Jungen stand, wusste Maron natürlich nicht. Das Thema würde sie vermutlich irgendwann ansprechen. Denn noch waren sie nicht lange ein Paar und erst sollte das gut funktionieren, bevor sie einen Schritt weitergehen konnten. Obwohl sie sich schon jetzt mit ihm als eine kleine Familie ansah, wollte sie ihn damit nun nicht überfahren. Ihr Vater hatte stets das Motto: Alles wird zur rechten Zeit geschehen, was passieren sollte. Danach hatte sie nach seinem Tod gelebt und würde es auch weiterhin tun.
 

Nach der erfrischenden Dusche hatte Chiaki sich eine Jogginghose angezogen und Maron einen Slip mit einem Nachthemd. Auf leisen Sohlen betraten sie das Zimmer des schlafenden Jungen und nahmen auf dem Sessel dort Platz. Dabei saß sie auf dem Schoss ihres Freundes und er hatte sie direkt liebevoll in seine Arme geschlossen. Beide beobachteten Kenji ein wenig und lauschten seiner Atmung. Der Kleine war sehr niedlich und immer wieder musste sie sogar seufzen. Ihn so zu sehen erfreute ihr Herz.
 

Einige Augenblicke später gaben beide ihm noch einen Kuss auf die Stirn und verließen das Zimmer. Denn auch sie beide waren fix und fertig von dem Tag. Daher gingen sie direkt ins Bett. Die Anwesenheit des Anderen schien eine beruhigende Wirkung zu haben, weshalb sie eng aneinander gekuschelt in einen sehr erholsamen Schlaf glitten.
 


 

Die nächsten Tage verliefen ähnlich. Morgens aufstehen, Kenji fertig machen für die Schule und ihn dorthin bringen. Danach gemütlich frühstücken und ein wenig Zweisamkeit genießen. Natürlich hatten sie das ein oder andere Mal etwas Heißes miteinander geteilt, doch Hauptsächlich kuschelten sie miteinander. Diese Nähe war sehr viel intensiver für beide. Sie sprachen dabei noch über die kommenden Tage, was sie machen würden, wenn sie den Urlaub bekommen würden. Denn sie hatten am Mittwoch bei Kagura angefragt und er wollte sehen, was er machen könnte.
 

Mittlerweile war es Samstagabend und beide wollten gerade Dienstschluss machen, als es an der Tür klopfte und Kagura seinen Kopf durch einen Spalt in ihr Büro steckte. “Ihr seid noch hier, das ist super”, meinte er und bekam sofort fragende Blicke.
 

“Ist was passiert?”, fragte Maron als erste.
 

“Jein... ich habe wegen eurem Urlaub geschaut”, fing er an und das Paar hörte gespannt zu. “Montag bis Donnerstag habt ihr noch die Frühschicht. Danach könnte ich euch zwei Wochen frei geben”, sprach er weiter.
 

“Könnte?”, hakte Chiaki nach, da er Kaguras Wortwahl bereits kannte.
 

“Theoretisch habt ihr frei, aber ich könnte euch eventuell brauchen, sollte jemand ausfallen oder ein größerer Notfall reinkommen”, erklärte er weiter und nun begriffen sowohl Chiaki als auch Maron.
 

“Das sollte kein Problem sein... wir werden nicht wegfahren... höchstens in eine Therme oder in einen Wasserpark”, winkte Maron gleich ab, denn richtig über einen längeren Urlaub hatten sie nicht gesprochen.
 

“Korrekt... also wären wir auf Abruf hier”, bestätigte Chiaki und Kagura war sichtlich erleichtert.
 

“Ihr habt was gut bei mir”, kam es direkt über seine Lippen, denn es war nie so einfach all das zu managen.
 

“Das wird ein Fehler sein und du weißt das”, grinste Chiaki und Kagura verdrehte die Augen.
 

“Vielleicht... vielleicht aber auch nicht... ich könnte nämlich euren Urlaub für kommendes Jahr bereits save machen, dann könnt ihr wegfliegen oder was auch immer machen”, grinste der ältere Mann und Maron sah nur zwischen den Beiden hin und her. Sie kam nämlich nicht ganz mit.
 

“Oh... das klingt nach einem fairen Deal, Kagura”, zwinkerte Chiaki und beide lachten.
 

“Lasst es mich sobald wie möglich wissen, dann werde ich das bereits eintragen”, entgegnete Kagura und Chiaki nickte.
 

Nachdem Kagura weg war, musste Maron erst einmal nachfragen, was so eben passiert war. Schmunzelnd klärte Chiaki sie auf, denn das machten sie öfters so, dass sie demnach jemandem etwas schuldig waren. Auf diese Weise wäre ihr nächster Urlaub gerettet und sie könnten mit Kenji in Ruhe absprechen, ob er mal wohin fliegen wollen würde. Denn Chiaki war es egal, solange er die beiden an seiner Seite hatte, war er wunschlos glücklich. Das hatte er in den vergangenen Tagen sofort gemerkt.

Das Picknick

Kurz nach halb 9 Uhr am Abend kamen beide an ihrem Wohnhaus an. Ihre Schicht hatten sie deutlich früher beenden können und die Übergabe hatten sie an das Pflegepersonal bereits erledigt. Als Kagura das Gespräch mit ihnen gesucht hatte, fürchteten sie ein längeres Unterfangen. Doch da hatten sie sich getäuscht, denn ihre Unterhaltung verlief schneller als sie es anfangs vermutet hatten. Demnach würden sie noch gute zwei Stunden mit Kenji spielen können. Da sie am Vortag mit dem kleinen Jungen nach ihrer Schicht gemütlich einen Film gesehen hatten, wollten sie diesmal mit ihm ein Spiel machen. Darauf freuten sie sich schon den ganzen Tag.
 

In der Wohnung wurden sie direkt stürmisch von Kenji begrüßt. Sakura kam lachend zu den dreien und drückte das Paar natürlich einmal zur Begrüßung. Sie blieb noch für einen Kaffee da, ehe sie nach Hause ging. Zurück blieb die kleine Familie und Kenji strahlte die Erwachsenen an. Er freute sich die beiden zu sehen und schmiegte sich direkt in die Arme seiner Mama. Zu dritt kuschelten sie noch einen Moment, zu mindestens so lange bis Kenji sich für ein Spiel entschlossen hatte. Dieses begannen sie auch und machten sogar mehrere Runden, um heraus zu finden, wer tatsächlich der Sieger war.
 

Während sie die letzten Züge machten, merkte Maron, dass ihr Sohn müder wurde. Demnach war ihr klar, dass sie hier nach aufhören würden. Dies teilte sie den beiden Männern auch mit. Zuerst war Kenji etwas bockig, denn er wollte noch Zeit mit den beiden verbringen. Das verstanden sie auch und sahen das nicht so eng. Doch Chiaki merkte an, dass sie den kommenden Tag alle zusammen verbringen würden und sogar die Freunde von dem kleinen Mann treffen würden. Das erhellte sofort das Gesicht von Kenji und er freute sich richtig darauf. Schmunzelnd half Maron ihm sich um zu ziehen und Chiaki brachte Kenji zu Bett.
 

Maron hatte noch das Wohnzimmer aufgeräumt, bevor sie den Jungs folgte. Kenji lag bereits unter seiner Decke und Chiaki wollte gerade vorlesen. Sie setzte sich zu ihrem Sohn und lauschte der Stimme ihres Freundes. Er war einfach perfekt und umso mehr hatte sie sorgen, dass sie ihm viel zu viel zumutete. Immerhin kam sie mit einem Kind in diese Beziehung und sie hatten noch nicht wirklich Zeit, sich gegenseitig kennen zu lernen. Doch bald würden sie Urlaub haben und da würden sie sicher einiges nachholen können. Das hoffte sie zumindest.
 

In ihren Gedanken versunken bemerkte sie nicht, dass Chiaki bereits fertig gelesen hatte und Kenji tief und fest schlief. Sie war so in ihrem Kopf gefangen, dass sie zusammen zuckte, als Chiaki ihre Schulter berührte. Verwundert sah er sie an und legte den Kopf schief, da er mit solch einer Reaktion gar nicht gerechnet hatte. “Entschuldige”, hauchte er leise. Irritiert blinzelte sie ihn an, doch dann winkte sie ab.
 

“Ich... sollte mich entschuldigen”, erklärte sie und gab Kenji noch einen Kuss auf die Stirn, bevor sie sich erhob. Auch Chiaki tat dies und sie verließen leise das Kinderzimmer.
 

“Was ist los?”, hakte der Arzt direkt nach, nachdem sie wieder im Wohnzimmer waren.
 

“Ich”, fing sie an, doch sie unterbrach sich und seufzte. “Ich war irgendwie in meinen Gedanken versunken.”
 

“Oh... deshalb hast du dich erschreckt?”, wollte er wissen und sie nickte. Beide setzten sich auf das Sofa und er blickte zu ihr. “Was beschäftigt dich so sehr?”
 

“Ach... ich weiß nicht... irgendwie ist das alles so komisch”, begann sie und er bekam große Augen.
 

“Komisch? Inwiefern?”, fragte er genauer nach, denn als komisch würde er ihre Momente gar nicht beschreiben.
 

“Naja... komisch ist das falsche Wort”, erklärte sie und schien nach einem passenderen zu suchen. “Eher... ungewohnt, leicht und unbeschwert.”
 

“Oh... was genau meinst du denn?”
 

“Naja... du hast einfach so akzeptiert, dass ich ein Kind habe... wir haben eine Beziehung, aber wissen noch nicht sonderlich viel voneinander”, klärte sie ihn über ihre Gedanken auf, die ihr im Kopf herum spuckten.
 

“Ach so”, kam es schmunzelnd ihm über die Lippen.
 

“Mehr... sagst du nicht dazu?”, fragte sie fast schon ungläubig nach.
 

“Ach, Engelchen”, meinte er, zog sie einfach so auf seinen Schoss. Überrascht entkam ihr sogar ein Keuchen. “Du machst dir viel zu viele Gedanken”, sagte er direkt und klar. Mit großen Augen sah sie ihn an. “Im Grunde ist es ganz einfach... ich liebe dich und du mich, oder?”, fragte er geschickt und sie nickte zustimmend. “Du vertraust mir und ich dir, korrekt?” Ein erneutes Nicken war bei ihr zu sehen. “Demnach ist das wichtigste geklärt.”
 

“Ja schon, aber...”
 

“Kein aber... ich habe meine Vergangenheit und du deine... eingeschlossen mit Kenji”, unterbrach er sie. “Mir ist es egal, dass er nicht mein Sohn ist, denn er ist dein Sohn... dein Fleisch und Blut und deshalb mag ich ihn noch mehr. Abgesehen davon ist er ein toller Junge. Aufgeweckt und freundlich... er ist so wie ich als ich in seinem Alter war”, erzählte er weiter und lächelte sie an. “Ich habe mich in dich verliebt, als wir uns im Flur getroffen hatten. Du hast mich mit deinem Aussehen geflasht und mit deinem Kontra so richtig umgehauen. Im wahrsten Sinne des Wortes.”
 

Bei diesem Kommentar musste Maron kichern, denn sie hatte ihm durchaus eine gescheuert für seine Frechheit, sie küssen zu wollen. “Stimmt... da war was... hoffentlich hat es nicht lange wehgetan”, kam es leicht belustigt von ihr.
 

“Ehrlich gesagt... habe ich das gebraucht... klar es hat an meinem Ego gekratzt, aber mir auch gezeigt, wie anders und vor allem besonders du bist”, gab er gleich zu und gab ihr einen kleinen Kuss auf den Mundwinkel.
 

“Oh... dann... habe ich alles richtig gemacht?”
 

“Oh ja... aber sowas von”, grinste er sie an und nun küssten sie sich innig und feurig. Eine kleine Last fiel Maron von den Schultern, denn er hatte ihre Gedanken wieder weggewischt. Fast alle sogar.
 

“Da ist...”, fing sie an, doch er unterbrach sie mit einem weiteren Kuss.
 

“Alles wird gut, Engel... wir lernen uns langsam kennen... man muss sich doch nicht in- und auswendig wissen, um eine glückliche Beziehung zu führen”, erklärte er und wie von selbst legte sie den Kopf schief.
 

“Nicht?”
 

“Sieh dir nur Sakura und Himuro an. Ich weiß genau, dass Sakura noch immer nicht jedes Detail von ihm weiß... so wie er sicher nicht weiß, dass seine Frau eigentlich keine Pralinen machen kann und er seit Jahren immer gekaufte bekommt, statt selbstgemacht”, sprach er die kleinen Geheimnisse von dem Paar gegenüber an.
 

“Woher weißt du das?”, fragte sie verwundert und interessiert zugleich.
 

“Sakura habe ich vor vier Jahren beim Kauf der Pralinen einige Tage vor dem Valentinstag erwischt”, lachte er amüsiert.
 

“Ernsthaft?”, brachte sie prustend hervor und er nickte.
 

“Oh ja... aber pssst... du darfst ihr nicht sagen, dass du das nun auch weißt”, lachte er leise und sie stimmte mit ein.
 

Tatsächlich hatte er es nun geschafft, all ihre Sorgen vom Tisch zu wischen. Mit seinen Worten hatte er ihr klar gemacht, dass er sie wollte. Nicht nur wegen ihrem Körper, sondern auch wegen ihrer Schlagfertigkeit und ihrem Charakter. Das beruhigte sie ungemein. Er hatte vollkommen Recht. Sie müssten sich nicht in- und auswendig wissen, jedoch gab es einige Dinge, die er doch noch von ihr erfahren sollte. Aber eins nach dem anderen würden sie gemeinsam sich erarbeiten. Da war sie sich sicher.
 

“Danke dir”, hauchte sie und er schmunzelte etwas. Für ihn müsste sie sich nicht bedanken.
 

“Nicht nötig, Engel... für das nächste Mal, sobald so ein Gedanke in deinem Kopf ist... sprich mit mir... lass nicht nur deinen Kopf sich etwas zusammen spinnen. Lass uns darüber sprechen”, bat er sie und sie nickte.
 

“Das werde ich machen... versprochen”, kam es fast schon kleinlaut von ihr und damit konnte er leben.
 

“Gut... da wir das geklärt haben... lass uns ins Bett, damit wir morgen fit genug für das Picknick sind”, meinte er ehrlich, denn so langsam spürte er seine Müdigkeit.
 

“Oh stimmt... es ist schon spät und ich wollte morgen doch noch etwas machen”, erinnerte sie sich und er rollte leicht mit den Augen. Beim Thema Kochen war sie wieder voll und ganz in ihrem Element. Er hätte es nicht geglaubt, dass sie auch so unsicher und verloren sein konnte.
 

“Hm... ich mache dir einen Vorschlag.”
 

“Der da wäre?”, hakte sie nach.
 

“Wir machen uns fertig für das Bett, spielen eine Runde zu zweit und morgen früh machen wir zusammen einen schönen Picknickkorb fertig”, klärte er sie auf und grinste leicht. Besonders bei der Erwähnung des Spiels zu zweit.
 

Diesmal war sie diejenige, die mit den Augen rollte. Dass er nach solchen langen Tagen noch an so etwas denken konnte, war wahrlich unglaublich. Nicht umsonst nannte sie ihn Romeo, wobei Lustmolch nun angebrachter wäre. Noch immer sah er sie erwartungsvoll an, da er noch keine Antwort bekommen hatte. Leicht schüttelte sie mit dem Kopf und schmunzelte. “Na komm, Romeo... lass uns ins Bett gehen”, zwinkerte sie ihm zu.
 

“Mmmh nur zu gerne, Engel”, grinste er breiter und ließ sie aufstehen, ehe er sich erhob.
 

Zuerst war Maron kurz im Bad verschwunden, während Chiaki noch in der Küche eine Flasche Wasser und zwei Gläser holte. Nachdem sie fertig war, machte sie sich auf den Weg zum Schlafzimmer. Dabei kam er ihr entgegen und stahl sich noch einen Kuss, bevor er sich ebenso im Bad kurz frisch machte und zurück zu ihr kehrte. Die Schlafzimmertür schloss er hinter sich und fixierte Maron wie ein Raubtier seine Beute. Niemals würde er es sich nehmen lassen, mit ihr solch innige und schöne Momente zu teilen.
 


 

Da sie mit den anderen Müttern ausgemacht hatte gegen 10 Uhr am südlichen Parkeingang zu sein, klingelte ihr Wecker gegen 7 Uhr morgens. Gähnend machte sie diesen aus und streckte sich noch einmal. Ihr Blick ging zur Seite und ein Lächeln lag auf ihren Lippen. Chiaki lag auf dem Rücken und gähnte gerade einmal herzlich. “Schon so früh?”, nuschelte er vor sich hin und sie kicherte leise.
 

“Ich fürchte... ich mache schonmal Kaffee und du wirst wach?”, bot sie ihm an und er blinzelte leicht.
 

“Du bist unglaublich, dass du schon so früh wach sein kannst”, meinte er und erneut kicherte sie über seine Worte.
 

“Das ist normal mit einem Kind... sobald der Wecker klingelt, sollte man funktionieren”, erklärte sie ihm lächelnd.
 

“Verständlich... also mit Zeit werde ich das auch können?”, fragte er hoffnungsvoll und zustimmend nickte sie.
 

“Absolut... also bis gleich”, kicherte sie, gab ihm noch einen Kuss auf die Lippen und sprang aus dem Bett, um Kaffee für ihn und sich zu machen.
 

Amüsiert sah er ihr nach und lehnte sich noch einmal zurück ins Bett. Es war unfassbar, wie fit sie sein konnte. Doch vermutlich hatte sie recht, dass es einiges damit zu tun hatte, ein Kind bereits zu haben. Er hoffte wirklich, dass er sich daran auch schon bald gewöhnen würde. Nach einigen Momenten streckte er sich noch einmal, ehe er aufstand und in eine Jogginghose schlüpfte. Ohne Shirt trat er aus dem Schlafzimmer, um zur Küche zu gelangen. Bereits entdeckte er seine Freundin, die darin herum wuselte.
 

“Mmmmh... das riecht schon köstlich bei dir”, bemerkte er und sie blickte über die Schulter zu ihm.
 

“Guten Morgen”, kam es von ihren Lippen und sie wendete den nächsten Crêpes. Sie wollte ihrem Sohn eine Freude bereiten und machte welche zum Frühstück. Doch sie wollte auch einige für ihre Bentos zum Picknick machen.
 

“Guten Morgen”, grüßte er sie, gab ihr einen Kuss auf die Schläfe und nahm sich einen Kaffee. “Da du... noch beschäftigt bist... kümmere ich mich um die Reisbällchen?”, fragte er sie und leicht nickte sie.
 

“Gute Idee... der Reiskocher ist dort drüben”, meinte sie und er schmunzelte über diese Aussage.
 

“So langsam kenne ich mich in der Küche aus”, grinste er und mit ihrer nächsten Aktion hatte er gar nicht gerechnet, denn sie steckte ihm doch glatt die Zunge entgegen. “Na warte”, lachte er und packte sie von hinten, nur um ihren Nacken zu küssen.
 

“Mmmh... Romeo”, hauchte sie und erschauderte in seinen Armen. Diese Reaktion gefiel ihm um einiges mehr als ihre freche Art. Wobei er natürlich auch diese Ader von ihr mochte, aber nicht gerade in diesem Augenblick.
 

“Das ist schon besser”, raunte er an ihrem Ohr und sie haute ihm leicht gegen seine Arme.
 

“Du Spinner!”, lachte sie leicht, doch die roten Wangen konnte sie gerade nicht verbergen. “Kümmere dich lieber um den Reis... ich mache gleich die Füllungen für die Reisbällchen”, wies sie ihn an.
 

“Na schön, aber auch nur, weil wir bald fertig sein sollten”, schmunzelte er. Zu gern hätte er sie noch etwas geneckt, doch erst einmal müssten sie ihre Bentos machen. Später konnte er sie immer noch necken und um den Verstand bringen.
 

Gemeinsam bereiteten sie vier Bentos vor, die alle sehr unterschiedlich gestaltet wurden. Dabei summte sie ein Lied vor sich hin und Chiaki schmunzelte etwas, während er diesem lauschte. Beide tranken zwischendurch ihren Kaffee und öfters blickte sie zur Uhr. Denn sie wollte Kenji zeitig wecken, sollte er selbst nicht wach werden. Ebenso achtete Chiaki darauf, dass sie in der Zeit liegen würden. Sie müssten gegen halb 10 runter gehen, um relativ pünktlich an zu kommen. Ein wenig grübelte er, wie sie das mit dem Duschen machen sollten.
 

“Ich denke... ich gehe gleich duschen und mache mich fertig, dann kannst du Kenji wecken und dich fertig machen?”, sprach er seinen Gedanken aus und blinzelnd sah sie zu ihm.
 

“Das klingt nach einem Plan”, bemerkte sie lächelnd und streckte sich, um ihm einen Kuss zu geben.
 

“Soll ich noch bei etwas helfen?”, wollte er von ihr wissen, doch sie schüttelte den Kopf.
 

“Soweit ist alles fertig... ich richte noch die Bentos fertig an und sehe nach Kenji”, erklärte sie ihm.
 

“Alles klar”, entgegnete er und stahl sich noch einen innigen Kuss, bevor er aus dem Schlafzimmer frische Kleidung holte und schnell ins Bad eilte. Die Tür verschloss er jedoch nicht, da es sein könnte, dass Kenji auf die Toilette müsste.
 

In der Zwischenzeit machte Maron soweit alles fertig. Zudem bereitete sie gerade noch eine Kanne mit Kaffee zu, damit sie davon trinken könnten. Für Kenji bereitete sie Apfelsaft vor, aber auch drei Wasserflaschen stellte sie dazu. All das würde sie später noch in einen Korb geben. Da soweit alles fertig war, beschloss sie nach ihrem Sohn zu sehen. Denn bald sollte er aufstehen, wenn er noch frühstücken wollen würde. Andernfalls würde sie eben Frühstück für unterwegs für alle drei machen.
 

Leise blickte sie in das Kinderzimmer hinein und schmunzelte leicht, den Kenji gähnte gerade ausgiebig. Er saß bereits an der Bettkante. Als er seine Augen öffnete, lächelte er seine Mama an. “Guten Morgen, Kenji”, grüßte sie ihn.
 

“Morgen, Mama”, entgegnete er und rieb sich über die Augen. Er schien noch etwas schläfrig zu sein.
 

“Frühstück ist schon fertig”, meinte sie und automatisch schnupperte er. Seine Augen wurden größer, als er vermutlich den Geruch erkannte.
 

“Crêpes?!”, fragte er nach.
 

“Mhm... nur für dich”, kicherte sie leise und er sprang vom Bett runter. Müde schlürfte er zu ihr und sie schmunzelte. “Chiaki ist noch in der Dusche, aber du kannst zur Toilette, wenn du magst”, sprach sie zu ihm.
 

Leicht nickte der Junge und tapte langsam weiter, um sich zu erleichtern. Kurz hatte sie ihm nach gesehen, ehe sie ins Schlafzimmer ging und ihre Kleidung holte, da sie als nächstes duschen müsste. Schließlich hatten sie nicht mehr all so viel Zeit zum Fertigmachen. Doch sie würden das schon hin bekommen. Noch einmal prüfte sie ihr Handy und lächelte, denn es würden nun mindestens fünf Freunde von Kenji dabei sein. Das erfreute sie sehr. Auf diese Weise könnte sie endlich auch die anderen Eltern kennen lernen.
 

Mit ihrer Kleidung ging sie zum Bad und blinzelte leicht. Das Bild, welches ihr gerade bot, sah sehr befremdlich aus, doch sie mochte diesen Anblick sehr. Während Chiaki sich das Gesicht wusch, ahmte Kenji den Blauhaarigen nach. Schmunzelnd betrachtete sie die beiden und wurde noch nicht entdeckt. Die Beiden schienen gerade den letzten Feinschliff zu machen. Als Kenji seine Mama entdeckte, kicherte der Kleine und strahlte über das ganze Gesicht. “Na... habt ihr euch schick gemacht?”, fragte sie und eifrig nickte der Junge.
 

“Mhm... nur noch anziehen muss”, verkündete er und überrascht sah sie erst ihren Sohn und danach ihren Freund an. Sie war sich nicht sicher, was Kenji damit meinen konnte. Der Kleine lief schon aus dem Bad in die Küche, denn er hatte großen Hunger.
 

“Schon sauber?”, hakte sie demnach nach.
 

“Mhm... Kenji ist abgeduscht und Gesicht hat er gerade gewaschen”, erklärte Chiaki lächelnd und stand noch oben ohne vor dem Waschbecken.
 

“Oh... er ist mit dir unter die Dusche?”, fragte sie etwas verwundert nach.
 

“Ich war gerade fertig, als er rein kam... also habe ich ihn gefragt”, erklärte er und sie lächelte.
 

“Wow”, staunte sie darüber. Sie hätte nicht gedacht, dass Kenji sich von Chiaki abduschen lassen würde. “Danke dir”, hauchte sie und lächelte ihn sanft an. “Ich gehe schnell duschen”, merkte sie an und er nickte zustimmend.
 

Demnach stieg sie unter die Dusche und erfrischte ihren Körper. Die Jungs hatten sich fertig angezogen und saßen bereits am Tisch. Sie naschten ein wenig, als Maron zu ihnen kam. Gemeinsam frühstückten sie noch zu Ende, ehe sie alles in einen Korb packten und Chiaki legte noch eine Picknickdecke bereit. “Bereit?”, wollte er von ihnen wissen.
 

“Oh Ja!”, rief Kenji aus und sie machten sie direkt auf den Weg nach unten zum Auto.
 

Um nicht zu spät zu kommen, fuhren sie vorsichtshalber mit dem Auto zum Park. Kaum stand der Wagen, schon stiegen sie aus. Kenji rannte direkt zu seinen Freunden, die am Tor schon warteten. Maron wollte Chiaki helfen, doch er winkte ab und deshalb folgte sie ihrem Sohn zum Eingang in den Park. Lächelnd grüßte sie die Anwesenden und stellte sich kurz vor. Nachdem auch ihr Schatz bei ihr war, stellte sie ihn direkt als ihren Partner vor. Stolz lächelte er sie an und gab ihr einen Kuss auf die Schläfe.
 

Nachdem alle Eltern, die kommen wollten, eingetroffen waren, machten sie sich auf den Weg in den Park hinein. Dort suchten sie einen schönen Platz aus, ehe sie die Decken ausbreiteten und die Essenskörbe darauf abstellten. Da die Kinder gleich spielen wollten, erklärte sich Chiaki bereit mit den Kindern mit zu gehen. Überrascht wurde er von den anderen Müttern angesehen, doch das ignorierte er gekonnt und zwinkerte Maron grinsend zu. Kichernd sah sie ihren Jungs nach und bemerkte, dass die anderen Kinder ihnen ebenfalls folgten. Aber nur zwei weitere Väter gingen mit ihnen mit.
 

Ein wenig beobachtete sie ihre Jungs, aber vor allem Chiaki, da er problemlos mit allen Kindern klar kam. Man merkte direkt, dass er voll und ganz in seinem Element. Da wurde ihr klar, dass er ein sehr guter Vater wäre. So liebevoll und doch spaßig, wie er mit den Kleinen umging, konnte eigentlich nur ein wahrer Papa. Verliebt lächelte sie bei diesem Anblick und bemerkte nicht, dass sie von den anderen Eltern beäugt wurde. Doch ehrlich gesagt war ihr das egal. Sie war stolz darauf, dass Chiaki ihr Lebensgefährte war und wer wusste, was die Zukunft für sie drei noch bereit halten würde.

Was zum Teufel stimmt nicht mit ihr?!

Marons Herz schwoll an vor Liebe und Stolz, denn ihre Jungs so zu sehen, war unglaublich schön. Mehr konnte sie sich nicht vorstellen. Er war perfekt als Partner, als möglicher Vater und vor allem als Liebhaber. Bei diesem Gedanken wurde sie augenblicklich rot im Gesicht und versuchte diesen wieder ab zu schütteln. Diese mehr als schmutzigen Fantasien gehörten definitiv nicht hier her in den Park. Besonders dann nicht, wenn sie nicht alleine da waren. Daher lenkte sie sich etwas ab und sah sich etwas um. Denn einige Kinder waren bei dem Klettergerüst und andere bei den Rutschen.
 

Um sie herum herrschte Kinderlachen und dabei ging ihr Mutterherz jedes Mal auf. Ihr Blick wanderte weiter und blieb an einer Person hängen, die an einem solchen Ort eigentlich fehl am Platz war. Einmal musste Maron blinzeln, ehe sie die Gestalt erkannte. Was zum... was macht denn Yashiro hier? In einem Park für Kinder?, wunderte sie sich und bemerkte, dass sie in eine Richtung blickte. Daher folgte sie diesem und bekam große Augen. Denn sie hatte die ganze Zeit Chiaki im Blick gehabt. Was will sie nur von ihm?, schoss es ihr durch den Kopf. Direkt sah sie zu ihr zurück und versuchte mehr zu erkennen.
 

Doch viel mehr konnte Maron nicht sehen, außer dass sie weiterhin zu Chiaki sah. In ihren Gedanken grübelte sie hin und her und konnte nicht auf einen Nenner kommen, warum sie da war. “Die Idee her zu kommen war perfekt”, wurde sie von einer der Mütter angesprochen. Verwundert sah sie zu dieser und nickte leicht.
 

“Das sollten wir häufiger machen”, stimmte eine andere Mutter zu und Maron lächelte. Es freute sie, dass dieser Ausflug den Müttern gefällt.
 

“Gerne, sofern dies mit meinem Dienstplan zusammen passt”, sagte sie ehrlich, denn es war nicht einfach jeden Sonntag frei zu bekommen.
 

“Stimmt... du bist ja Krankenschwester und arbeitest im Krankenhaus”, bemerkte Yumi, eine der Mütter.
 

“Genau... mit meinem Partner zusammen”, erklärte Maron lächelnd und sah zu Chiaki rüber, der gerade mit Kenji bei den Schaukeln war. Unauffällig blickte sie an die Stelle, an der Yashiro stand. Doch sie war nicht mehr da. Verwundert blinzelte Maron und war für den Moment erleichtert, dass sie wieder weg war.
 

“Oh... arbeitet er auch dort?”
 

“Natürlich... er ist Arzt auf der Kinderstation und ich arbeite mit ihm zusammen als Team”, erklärte Maron auf die Frage hin und hörte schon das Staunen der Anwesenden.
 

“Wow... und so habt ihr euch kennen gelernt?”
 

“Korrekt... er hat mein Herz im Sturm erobert”, erinnerte sich Maron an den Moment.
 

“Und wie ich das habe”, hörte sie plötzlich neben sich und sah zur Seite direkt in seine wundervollen Augen. Lächelnd küsste er sie und streichelte sanft ihre Wange.
 

“Mmmh... habt ihr genug gespielt?”, fragte sie ihn und er grinste leicht.
 

“Nun... wir dachten, du spielst gleich mit”, zwinkerte er ihr zu und schmunzelnd nickte Maron.
 

“Ihr entschuldigt mich einen Moment”, sprach sie an die Mütter gewandt, ließ sich von Chiaki aufhelfen und ging mit ihm zu Kenji, um mit ihm noch etwas fangen zu spielen.
 

Nachdem sich auch noch einige andere Kinder ihnen angeschlossen hatten, verbrachten sie noch einen wundervollen Tag zusammen. Erst am frühen Abend verabschiedeten sie sich voneinander und Chiaki lud Maron und Kenji noch zum Essen in einem Restaurant an. Nach einem solch tollen Tag wollte er nicht, dass sie sich noch in die Küche stellen musste. Zwar murrte sie ein wenig, doch er ignorierte es gekonnt. Mit dieser leichten Gegenwehr hatte er nämlich schon gerechnet. Kenji kicherte leise bei der Unterhaltung der Erwachsenen und freute sich schon darauf etwas Leckeres zu essen.
 

Schließlich genossen sie das Mahl im Restaurant und entspannten sich sichtlich dabei. Sie scherzten, flirteten und machten auch kleinere Späße mit Kenji. Es fühlte sich wirklich so an, als wären sie eine echte kleine Familie. Maron könnte in dem Moment nicht glücklicher sein. Es war durch und durch perfekt in ihren Augen. Sie liebte diese kleinen Augenblicke sehr, denn diese waren weitaus mehr wert als alles andere. Nach dem Abendessen machten sie sich auf den Weg nach Hause und brachten schließlich Kenji ins Bett, ehe sie sich selbst ins Bett zurück zogen, denn auch sie mussten früh los.
 

“Nur noch vier Frühschichten und dann haben wir erstmal zwei Wochen frei”, lächelte er sie an.
 

“Naja... nicht ganz frei... aber immerhin”, kicherte sie leise.
 

“Stimmt... aber so wie ich Kagura kenne, wird er sich nur im Notfall melden”, meinte er und kontrollierte nach, dass der Wecker gestellt war. Denn verschlafen wollten sie nicht.
 

“Vermutlich... aber nun lass uns etwas kuscheln”, zwinkerte sie ihm zu und er grinste leicht. Ehe sie noch etwas sagen konnte, lagen seine Lippen auf ihren. Miteinander verschmolzen sie und ließen den Tag auf ihre eigene Art und Weise ausklingen.
 


 

Die ersten beiden Frühschichten verliefen unspektakulär. Morgens machten sie sich gemeinsam fertig, frühstückten und brachten Kenji zur Schule, ehe sie zu ihrer Schicht fuhren. Das war schon zur Routine geworden, weshalb sie dies problemlos über die Bühne bringen konnten. Sie versuchten rechtzeitig aus der Arbeit zu kommen, um den Jungen von der Schule auch abholen zu können. Doch im Notfall war Sakura immer noch da, um den Kleinen in Empfang zu nehmen. Tatsächlich waren sie sehr gut auf einander eingespielt und das machte es ihnen um einiges leichter den Alltag zu meistern.
 

Jedoch spürte Maron in der Arbeit immer wieder einen Blick auf sich. Es war komisch, denn sie hatte zuerst niemanden gesehen, aber nachdem sich all das am Mittwoch noch einmal ereignet hatte, konnte sie sich denken, was los sein könnte. Vermutlich schlich Yashiro mal wieder um Chiaki herum. Demnach war Maron wohl ihr im Weg. Innerlich seufzte sie nur und fragte sich erneut, was mit dieser Frau nur falsch läuft. Immerhin hatte Chiaki ihr mehrfach gesagt, dass er nicht interessiert war und werden würde. Warum sieht sie das nur nicht ein? So dumm kann sie doch nicht sein, zu glauben, dass er was von ihr will. Oder doch?, schossen Maron die Fragen in den Kopf.
 

Wie gewohnt erledigten Chiaki und Maron ihre Aufgaben auch am Mittwoch. Erst dachte sie, er hätte Yashiros Nähe bemerkt und ignorierte sie eiskalt, doch dem war nicht so. Generell stellte Maron fest, dass Chiaki alle ausnahmslos ignorierte, wenn er im Krankenhaus war. Nur Yamato, Kagura, Kaiki und sie eben nicht. Es war fast so als wäre er in einer anderen Welt dort. Schmunzelnd betrachtete sie ihn immer wieder. Sie saßen in der Mensa und aßen eine Kleinigkeit, da sie nicht wirklich frühstücken konnten. Es war kurz vor 12 Uhr mittags und sie hätten noch etwas mehr als eine Stunde Dienst.
 

“Es ist wirklich amüsant zu sehen, dass dich hier all die Menschen so gut wie gar nicht jucken”, meinte Maron und steckte sich gerade eine Gurke von ihrem Salat in den Mund.
 

“Tja... es sind nur wenige mir so wichtig”, entgegnete er schulterzuckend und grinste sie schließlich an.
 

“Ach... so ist das... demnach filterst du schon den Raum?”, neckte sie ihn und er nickte eifrig.
 

“Natürlich, jedes Mal... wenn niemand da ist, der mir wichtig ist, ist es mir egal, was die Leute da machen. Patienten sind ausgenommen, denn sie sind mein Job und demnach mit in der Priorität”, erklärte er lässig und sie kicherte leise.
 

“Du bist unverbesserlich”, lachte sie und da kam ihr etwas in den Sinn. “Als wir uns das erste Mal getroffen haben... da hast du mich doch bemerkt...”, sprach sie weiter und seine Mundwinkel zuckten dabei.
 

“Ich fand es interessant, jemand Neues zu sehen... und dann war es auch schon um mich geschehen”, gestand er und steckte sich den restlichen Bissen mit seinem Salat in den Mund.
 

“Oh... meinst du... das ernst?”, hakte sie nach und bekam rote Wangen, denn er nickte mit einem Zwinkern.
 

Mittlerweile kannte sie ihn sehr gut und wusste, dass er das vollkommen so meinte, wie er es gesagt hatte. Dahingehend hatte er sie noch nie belogen und deshalb vertraute sie ihm auch blind. Das war ihre Basis für ihre Beziehung. Vielleicht war das der Grund, warum sie sich auch nicht mehr allzu viele Gedanken über Yashiro machte. Ihr war klar, dass er nur sie allein liebte. “Du kennst mich, Engelchen”, grinste er sie an, nachdem es seinen Bissen runter geschluckt hatte.
 

“Spinner”, amüsierte sie sich und war unglaublich glücklich mit ihm. Er war durch und durch perfekt und vermutlich der einzige Mann, der es an ihrer Seite aushalten würde.
 

“Aber DEIN Spinner”, entgegnete er, zog sie einfach zu sich und küsste sie direkt. Überrascht keuchte sie und er nutzte die Gelegenheit, um mit seiner Zunge in ihren Mund hinein zu gelangen. Feurig tanzen diese miteinander, ehe sie sich lösten.
 

“Mhm... mein Spinner”, hauchte sie an seinen Lippen. Sie spürte sein Grinsen und wusste genau, dass ihm diese Aussicht mehr als gefiel. “Komm, lass uns die Schicht zu Ende bringen”, zwinkerte sie ihm zu.
 

“Na gut... aber daheim kuscheln wir”, stellte er klar und sie musste wieder loslachen. Definitiv war er ein Spinner.
 

“Klar, sobald wir Kenji geholt haben, suchen wir uns einen Film und kuscheln zusammen”, bestätigte sie ihm und diese Aussicht gefiel ihm, denn er nickte eifrig.
 

Als sie in den Fahrstuhl steigen wollten, bemerkte Maron, dass sie ihr Klemmbrett vergessen hatte. Daher schickte sie ihn in sein Büro und sie würde dieses holen gehen. Nur unter kleinerem Protest stimmte er dem zu, doch holte er sich noch einen Kuss von ihr, ehe er in den Aufzug stieg, um nach oben zu fahren. Schmunzelnd konnte sie nur den Kopf schütteln, denn er war unverbesserlich. Einmal mehr stimmte sie seiner Aussage zu, dass er ihr Spinner war. Lächelnd steuerte sie genau den Tisch an, an dem sie vorhin noch gegessen hatten.
 

Da lag noch das Klemmbrett, welches sie gleich in die Hand nahm und sich direkt auf den Weg zum Büro machte. Auf dem Flur bekam sie ein eigenartiges Gespräch mit. Erst hatte sie dem keine Beachtung geschenkt, doch plötzlich hörte sie Yashiros Stimme. Deshalb blieb Maron kurz stehen. Sie musste noch nicht einmal angestrengt lauschen, denn die Ärztin war ziemlich laut. Sie erzählte doch tatsächlich davon, wie gut es Chiaki ihr besorgen konnte. Vor allem würde er sie nächtelang wach halten und ziemlich unersättlich dabei war. Dass er eben nur bei ihr so richtig in Fahrt kommen würde und bei keiner sonst.
 

Wegen dieser Dreistigkeit bekam Maron große Augen. Es war doch unfassbar, was sich diese Person erdreiste. Seit sie mit Chiaki zusammen war, war er jede Nacht mit ihr zusammen und sicher nicht bei dieser möchte gern Freundin. Darüber konnte Maron lediglich nur den Kopf schütteln. Solche Dinge zu erzählen, die nicht einmal ansatzweise wahr waren, war unterste Schublade. Das brachte Maron zur Weißglut und sie musste einmal tiefer durch atmen, um nicht gleich auf diese unmögliche Person los zu gehen. Eines hatte sie gelernt, dass sie sich niemals auf ein solches Niveau begeben würde.
 

In ihrer Vergangenheit musste sie schon mit so einigen Idiotinnen umgehen und wusste genau, wie sie mit ihnen fertig werden musste. Daher strafte sie ihre Schultern, setzte ihr strahlendes Lächeln auf und ging geradewegs auf die Gruppe tratschender Weiber zu. Yashiro stand mit dem Rücken zu ihr und konnte daher nicht sehen, dass Maron auf dem Weg zu ihnen war. Die anderen beiden ‘Tussen’ standen eher seitlich, weshalb sie ebenso wenig mitbekommen würden, was ihnen blühen könnte. Bereits legte sie sich die Worte zurecht.
 

Gerade als Yashiro noch etwas sagen konnte, kam Maron ihr zuvor. “Guten Tag die Damen, ich habe gehört, dass sie schon auf der Station vermisst werden”, sprach sie die beiden Tussen an und diese keuchten direkt.
 

Maron wusste genau, dass diese Tratschweiber einige Fehlzeiten bereits auf dem Kerbholz hatten. Daher durften sie sich nichts mehr zu Schulden kommen lassen. Ansonsten würde Kagura sie sicher wieder abmahnen müssen. Eilig verabschiedeten sie sich und liefen zum Schwesternzimmer ihrer Station. Das gab Maron etwas Genugtuung die beiden los zu sein. Kaum waren diese weg, hatte sie ihren Blick auf Yashiro gerichtet. Kurz konnte sie den Schock und einen Hauch von Angst erkennen. Doch schnell wandelte sich ihr Ausdruck und sie kniff ihre Augen zusammen.
 

“Als ob du wüsstest, dass sie schon vermisst wurden”, zischte sie und Maron legte den Kopf schief.
 

“Ich bin über vieles im Bilde, im Gegensatz zu Ihnen”, wahrte Maron trotz allem die Höflichkeitsform. Denn in einem Krankenhausflur waren sie niemals alleine und Maron würde niemals so niveaulos sein wie diese Person vor ihr.
 

“Was bildest du dir eigentlich ein?”, knurrte sie tatsächlich und Maron setzte ihr schönstes Lächeln wieder ein.
 

“Ich... bilde mir im Gegensatz zu Ihnen nichts ein. Ich zähle nur die Fakten auf”, erklärte sie geschickt und konnte nur zu genau sehen, wie wütend die Ärztin wurde. Denn sie selbst wusste, dass sie nur Märchen erzählte und Chiaki nie mit ihr das Bett geteilt hatte.
 

“Du...”, fing Yashiro an, doch sie unterbrach sich selbst. Ein unheimliches Grinsen legte sich auf ihren Lippen ab. Sie kam etwas näher und zischte weiter: “Du weißt ganz genau, dass du für Chiaki nur eine von vielen bist. Niemals würde er sich in so eine wie dich verlieben. Denn er teilt sich noch mit anderen das Bett und nicht nur mit dir.”
 

“Ach... ist dem so?”, fragte Maron mit einer hochgezogenen Augenbraue nach.
 

“Natürlich, oder denkst du er steht auf gebrauchtes?”, kam die gehässige Frage. Über diese niveaulose Worte konnte Maron nur mit den Augen rollen.
 

“Worauf er steht oder nicht steht... weiß ich am besten, denn er verlässt mich keine Sekunde seit wir uns kennen”, entgegnete Maron locker und sah genau, dass Yashiros Augen sich weiteten. “Er weiß, was er will... und das nimmt er sich. Eindeutig will er mich, also akzeptieren Sie es endlich”, forderte Maron von ihr.
 

“Du... du...”, stotterte die Ärztin und Maron grinste leicht.
 

“Passen Sie in Zukunft auf, was sie erzählen. Ansonsten werden alle ihre Lügen durchschauen, die Ihnen über die Lippen kommen.” Mit diesen Worten ließ Maron die andere stehen und begab sich gut gelaunt in das Büro von Chiaki.
 

Dieser Schlagabtausch ging definitiv an sie. Dennoch sollte sie aufpassen. Vor allem aber müsste sie ihrem Freund davon berichten, denn sie hatte keine Geheimnisse vor ihm. Er sollte wissen, was so alles auf den Gängen über ihn erzählt wird. Doch vermutlich würde er das nur abwinken, da es ihn nicht interessierte. Schließlich hatte er ihr öfters gesagt, dass es ihm egal war, was andere über ihn dachten und sprachen. Sie kannte mittlerweile sein wahres Ich und das war noch ein Punkt, warum sie ihm bedingungslos vertraute.
 

Das Einzige, was sie momentan beunruhigen konnte, war allein die Tatsache, dass sie Chiaki wegen Kenji viel zu wenig Aufmerksamkeit schenken könnte. Aber dahingehend musste sie ihm ebenso vertrauen, dass er ihr sagen würde, sollte es ihm zu viel sein oder wenn ihn all das überfordern würde. Mit diesen Gedanken hatte sie ihr Ziel schnell erreicht und sie klopfte lächelnd an seiner Tür, ehe sie eintrat. Direkt wurde sie in starke Arme gezogen und sie schmiegte sich direkt an ihn. Leise kicherte sie sogar, da sie genau wusste, was ihr Schatz jeden Moment sagen würde.
 

“Du hast mir gefehlt”, raunte er und noch bevor sie etwas erwidern konnte, lagen seine Lippen auf ihren.
 

“Mmmmh”, keuchte sie an seinem Mund. Nach Luft schnappend lösten sie den Kuss und sie lächelte ihn an. “Ich habe dich auch vermisst”, sprach sie aus.
 

“Wo warst du denn so lange?”, fragte er sie leicht amüsiert.
 

“Nun, eigentlich wollte ich sofort zurück”, begann sie und überlegte, wie sie ihm das erklären sollte. “Aber eine Begegnung hat mich daran gehindert.” Sie hatte ihre Worte geschickt so gewählt, da sie nicht mit der Tür ins Haus fallen wollten. Denn sie hatte etwas Angst davor, ihm das zu sagen. Schließlich war Yashiro nicht irgendjemand.
 

“Eine Begegnung? In wie weit?”, hakte er nach.
 

“Ist dir klar, dass hier einige Damen damit prahlen, dass du es ihnen ordentlich und hart die ganze Nacht besorgst?”, stellte sie ihm die Gegenfrage dazu und er legte den Kopf schief.
 

“Oh”, kam es von ihm. “Dir ist aber klar, dass die das nur so daher sagen?”, fragte er sie direkt.
 

“Das weiß ich nur zu gut, aber... ist dir auch bewusst, dass eine bestimmte Dame das ebenfalls tut?”, kam es vorsichtig über ihre Lippen. Er zog eine Augenbraue hoch, da er nicht ganz wusste, wen sie meinen könnte.
 

“Wen genau meinst du?”, wollte er nun wissen. Ein wenig seufzte sie und war sich nicht sicher, wie er das aufnehmen könnte. Tiefer atmete sie durch und sah ihren Liebsten an.
 

“Du wirst aber nicht ausflippen, oder mir vorwerfen, dass ich eifersüchtig bin”, forderte sie ihn auf und er nickte. Leicht kaute sie auf ihrer Unterlippe, ehe sie den Namen heraus brachte, den sie momentan ziemlich hasste.
 

“Yashiro?”, hakte er verwundernd nach. Fast so als würde er es nicht ganz glauben wollen. Leicht nickte sie. “Aber... Ich habe ihr gegenüber noch nie etwas in der Richtung angedeutet”, sprach er ehrlich aus.
 

“Das weiß ich... deshalb verstehe ich auch nicht, was mit ihr nicht stimmt. Dass sie so etwas sagt”, erklärte sie ihm und kurz überlegte er.
 

“Nun... ich weiß, dass sie in der Schule auf mich stand... kurz bevor ich alleine nach Momokori gezogen bin”, erzählte er und Maron seufzte leicht.
 

“Also Wunschdenken und sie hofft so dich für sich zu gewinnen”, sprach sie ihren Gedanken aus.
 

“Vermutlich, aber ich will nichts von ihr... ich will nur dich”, bekräftigte er seine Gefühle.
 

“Das weiß ich... mir ist es auch egal, was sie sich denkt. Doch dass sie solche Lügen über dich verbreitet... gefällt mir absolut nicht. Ich komme damit klar, dass du von vielen begehrt wirst”, erklärte sie ihm offen und schlang ihre Arme um seinen Nacken. “Aber nicht damit, dass jemand so prahlt und deinen Ruf auf diese Weise durch den Schmutz zieht.”
 

“Darüber sorgst du dich?”, wollte er von ihr wissen.
 

“Natürlich... du bist der Sohn des Krankenhausleiters. Jeder weiß, dass wir beide zusammen sind und dich damit als Betrüger hin zu stellen, ist einfach falsch”, merkte sie an und er war überrascht, dass sie sich so sehr um ihn sorgte.
 

“Mein Engel... du bist unglaublich”, lächelte er sie an und beugte sich hinab, um sie zu küssen. Verwundert blinzelte sie, doch erwiderte den Kuss sofort und vertiefte diesen sofort.
 

“Mmmmh”, keuchte sie und er grinste.
 

“Danke, dass du dich so um mich kümmerst... ich werde mit ihr reden und ihr sagen, dass sie damit aufhören soll... sonst wird sich Kagura um das Problem kümmern”, sprach er, denn er wollte wirklich nicht, dass sie solche Dinge herum erzählte. Früher war ihm das egal. Doch jetzt ging es nicht nur um ihn allein, sondern auch um Maron und Kenji.
 

“Danke”, hauchte sie zärtlich und sie küssten sich erneut, bevor sie sich daran machten, ihre Schicht zu beenden und zur Grundschule fuhren, um Kenji ab zu holen.

Problem gelöst?!

Sie kamen mit einer leichten Verspätung auf dem Parkplatz an, doch die Schüler kamen auch erst jetzt aus dem Gebäude heraus. Erleichtert atmete Maron durch und stieg aus, um Kenji direkt in Empfang zu nehmen. “Mama!”, kicherte er und knuddelte mit ihr, ehe er Chiaki ebenso freudestrahlend begrüßte und hatte ihn liebevoll umarmt.
 

“Hey, Großer... wie war die Schule?”, fragte der Arzt und der Kleine strahlte.
 

Bevor der Junge anfing zu erzählen, halfen sie ihm ins Auto und stiegen selber ebenso ein. Schließlich konnte er im Wagen genauso gut von seinem Tag berichten. Kaum waren die Türen zu, schon plapperte der Kleine drauf los. Aufmerksam lauschten sie ihm und fragten immer wieder mal nach. Sie hatten einiges gebastelt gehabt und auch gemalt. In Mathematik hatte er Lob erhalten und ebenso beim Lesen. Stolz strahlte er die beiden an und sowohl Maron als auch Chiaki war klar, dass sie ihm eine kleine Belohnung dafür organisieren würden.
 

Am Wohnhaus angekommen, stiegen sie alle aus, begaben sich zum Eingang und damit nach oben in die Wohnung. Dort klärten sie schnell, was sie an dem Abend essen wollen würden. Während Maron sich um das Essen kümmerte, machte Kenji seine Hausaufgaben und Chiaki half ihm bei der ein oder anderen Aufgabe. Lächelnd hatte er den Kleinen gelobt und ihm über den Kopf gestreichelt. Direkt kicherte der Junge und packte seine Schulsachen für den kommenden Tag in seinen Schulranzen. Danach wollte er noch etwas malen und Chiaki beschloss Maron zu helfen.
 

In der Küche werkelte Maron bereits und zauberte einige kleinere Gerichte. Neben gebratenem Reis hatte sie noch etwas Hähnchengeschnetzeltes gemacht und dazu wollte sie nun noch einen gemischten Salat machen. Gerade als sie eine Tomate schnitt, legten sich zwei starke Arme um sie. Schmunzelnd blickte sie leicht über die Schulter zu ihrem Freund und bekam sogleich einen Kuss. “Kenji ist fertig und malt”, berichtete er ihr und sie kicherte leise.
 

“Und da dachtest du, du gibst mir einen Kuss?”
 

“So in etwa... aber nein, ich möchte dir helfen”, meinte er und sie schmunzelte erneut über ihn.
 

“Wenn du willst, kannst du schon mal den Tisch decken und Getränke auf den Tisch stellen”, erklärte sie ihm lächelnd.
 

“Alles klar”, grinste er, stahl sich noch einen Kuss und machte sich an seine Arbeit. Ebenso wie Maron.
 

Nach einigen Minuten war alles vorbereitet und sie stellten bereits das Essen auf den Tisch, als auch schon Kenji kam. Er hatte ein Bild bei sich. Strahlend zeigte er es seiner Mama und sie sah ihn glücklich an. “Das ist ein sehr schönes Bild, Kenji”, sagte sie und er freute sich direkt. Damit zeigte er nun auch Chiaki das Bild.
 

“Wow”, entkam es dem Arzt und seine Augen weiteten sich dabei. Er hätte niemals gedacht, dass der Junge ein solches Bild malen würde. “Das sieht toll aus... sollen wir das an den Kühlschrank heften?”, fragte er den Kleinen.
 

“Oh ja!”, rief dieser aus und nickte eifrig.
 

Zusammen suchten sie einen tollen Magneten aus und einen schönen Platz, um das Bild auf zu hängen. Stolz betrachtete Maron die beiden Jungs, aber ebenso das gemalte Papier. Es war so gesehen das erste Familienportrait von ihnen. Kenji hatte nämlich die drei gemalt. Maron und Chiaki waren an den Seiten, während der Kleine in der Mitte stand. Alle hatten ein Lächeln auf den Lippen. Es erfreute Maron sehr, dass ihr Sohn den Arzt in sein kleines Herz geschlossen hatte.
 

“Das beste Bild überhaupt”, sagte Maron sanft und ihr Sohn strahlte sie wieder an.
 

“Das finde ich auch”, pflichtete Chiaki seiner Freundin bei und streichelte Kenji noch einmal über den Kopf.
 

“Aber nun sollten wir etwas essen, bevor es kalt wird”, bemerkte sie und die Jungs nickten.
 

Damit setzten sie sich hin und fingen schließlich an zu essen. Sie unterhielten sich eine Weile über den nächsten Tag, denn da hatten sie die letzte Frühschicht. Ebenso überlegten sie, was sie am Wochenende machen konnten. Kenji war dafür, dass sie noch einmal in einen Vergnügungspark fahren sollten. Diese Idee fanden auch die beiden Erwachsenen toll. Demnach nahmen sie sich vor den Samstag dafür ein zu planen. “Oh... und Sonntag sollten wir bei Sakura vorbei schauen”, meinte Maron und Chiaki nickte zustimmend.
 

“Das machen wir. Da werden sie sich darüber freuen”, grinste er leicht, denn er wusste, wie gerne die ältere Dame sie alle um sich hatte.
 

“Perfekt... dann sagen wir Sakura am besten noch Bescheid, dass wir am Sonntag beim Essen dabei sind.”
 

“Das werde ich gleich machen, mein Engel”, meinte er und hatte bereits sein Handy rausgeholt, um Sakura eine Nachricht zu hinterlassen.
 

“Gut... sollen wir noch einen Nachtisch zu uns nehmen?”, fragte sie und sofort wollte Kenji wissen, was es gäbe. “Ein köstlicher Pudding”, zwinkerte sie dem Jungen zu.
 

“Oh JA!”, rief der Kleine aus und damit war klar, dass er einen Nachtisch wollte.
 

Lächelnd holte Maron den Pudding und gab Kenji eine kleine Schüssel. Eifrig naschte er bereits davon und Chiaki grinste leicht. Es war toll zu sehen, wie einfach der Kleine zu begeistern war. Auch er bekam etwas Pudding und war überrascht, wie lecker der war. Aber vor allem darüber, wie schnell Maron all diese Leckereien herbei gezaubert hatte. Sie war unglaublich in der Küche. “Vielleicht sollte ich für Sonntag einen Kuchen machen?”, überlegte sie.
 

“Wenn du möchtest, klar. Ich denke, da werden sich alle freuen. Ganz besonders wir beide, nicht wahr, Kenji?”, fragte Chiaki den Jungen, der eifrig nickte.
 

“Unbedingt Kuchen, Mama!”, stimmte der Kleine zu und Maron grinste.
 

“Alles klar... dann könnt ihr euch überlegen, welchen ich machen soll”, bot sie den beiden an.
 

Das musste sie den Jungs nicht zwei Mal sagen. Direkt diskutierten die beiden los. Es waren mehrere Sorten in der engeren Auswahl und amüsiert hörte Maron den beiden zu. Die Argumentationen waren äußerst interessant. Während sie der Unterhaltung folgte, machte sie sich einen Cappuccino und ebenso für ihren Liebsten. Diesen konnte er sicher gut gebrauchen, denn ihr Sohn war sehr geschickt, wenn es darum ging, seinen Willen zu bekommen.
 

Obwohl sich Kenjis Vorschlag durchgesetzt hatte, würde Maron ihrem Liebsten ebenfalls eine Freude bereiten und seinen Favoriten genauso backen. Wäre doch gelacht, wenn sie keine zwei Kuchen hinbekommen würde. Da werden meine Jungs staunen., lächelte sie in sich hinein. Die Tatsache, dass es ihre Jungs waren, erfüllte ihr Herz voller Liebe. Dies gefiel ihr sehr, beide Männer bei sich zu haben und das sollte künftig genauso bleiben, denn sie liebte sie beide sehr.
 

Nach dem Essen räumten sie gemeinsam ab und beschlossen zusammen noch etwas zu spielen. Es war einfach noch viel zu früh, um einen möglichen Film an zu sehen. Wobei sich das Maron gerne für den Freitag vorbehalten würde. Denn am nächsten Tag müsste Kenji nicht zur Schule und sie nicht mehr zur Arbeit, weil sie da frei hätten. Da kam ihr eine Idee, wie sie Kenji für die guten Noten entlohnen könnte. Das würde sie nachher noch mit Chiaki besprechen, ob das passen könnte.
 

Als sie sich für ein Spiel entscheiden sollten, bemerkten Mutter und Sohn, dass Chiaki noch nie Uno gespielt hatte. Ungläubig hatte Kenji den Arzt angesehen und gemeint, dass sie das nun ändern würden. Maron kicherte leise und holte schon die Karten heraus. Es war auch für sie unbegreiflich, dass er das bis dato nicht gespielt hatte. Doch als sie über seine Kindheit nachdachte, wurde es ihr bewusst. Seine Eltern haben beide sehr viel gearbeitet... hinzu kam, dass er noch sehr klein war, als seine Mutter erkrankte... demnach hatte er sicher nicht viele Kinderspiele mit ihnen spielen können.
 

Bei diesen Gedanken wurde sie leicht traurig, doch sie schüttelte dies wieder ab und lächelte die Jungs an, während Kenji schon austeilte. Eifrig erklärten sie beide Chiaki das Spiel und machten einen Probelauf, ehe sie richtig spielten. Die Runden zogen sich hin und wieder in die Länge, doch das war nicht so schlimm, wie der Arzt zuerst dachte. Tatsächlich machte es Spaß mit diesem Kartenspiel. Vor allem aber Kenjis Freude zu sehen war das Beste für den jungen Mann. Niemals hätte er gedacht, dass er einmal so viel für eine Frau empfinden könnte. Aber allen voran hatte er den Jungen so sehr in sein Herz geschlossen.
 

Ich mag Kenji genauso als wäre er mein eigener Sohn... Bei diesem Eingeständnis bekam er große Augen. Tatsächlich sah er genau das in dem kleinen Mann. Das sollte er vermutlich Maron fragen, ob es für sie in Ordnung wäre, wenn er so darüber dachte. [iIch fasse es nicht... ich bin über beide Ohren in Maron verliebt und will sie nicht mehr hergeben., schoss es ihm durch den Kopf. Damit hatte er nicht gerechnet, auch wenn seine Mutter es ihm damals schon gesagt hatte, dass er eines Tages ein Mädchen finden würde.
 

“UNO!”, rief Kenji aus und holte Chiaki damit zurück ins Hier und Jetzt.
 

“Schon? Man du gewinnst ja gleich noch”, amüsierte sich der Arzt, denn Maron hatte noch 3 Karten und Chiaki selbst 5. Das sah wirklich schlecht für ihn aus.
 

Die Runde war damit auch schnell beendet. Kenji hatte wirklich gewonnen, so wie es Chiaki prophezeit hatte. Einige weitere Runden spielten sie, ehe Kenji müde gähnte. Das war schließlich das Zeichen den Kleinen für die Nacht fertig zu machen. Das machten die beiden Erwachsenen gemeinsam, da der Kleine darauf bestanden hatte. Maron freute sich darüber und so wie es schien Chiaki ebenfalls. Es dauerte nicht lange, bis der Kleine bereits im Bett lag und unter seiner Decke war.
 

Nachdem Maron und Chiaki ihm noch eine gute Nacht gewünscht haben, gingen sie aus dem Zimmer raus und räumten etwas das Wohnzimmer auf und beschlossen früher zu Bett zu gehen. Natürlich ließen sie es sich nicht nehmen, sich gegenseitig zu necken und miteinander zu spielen. Das war fast schon ihr Ritual, wenn sie die Frühschicht hatten. Lächelnd und überglücklich schliefen sie Arm im Arm ein.
 


 

Der Morgen lief wie gewohnt ab. Aufstehen, Kenji wecken, anziehen und gemeinsam frühstücken. Schließlich Kenji zur Schule bringen und die Arbeit beginnen. Natürlich wollte Chiaki seiner Liebsten den Gefallen tun und Yashiro mal auf den Zahn fühlen. Eigentlich kannte er die junge Frau nicht so, doch er vertraute Maron und wusste, dass sie ihn dahingehend sicher nicht belügen würde. Aber er wusste auch, dass eine direkte Frage nichts bringen würde. Daher beschloss er erst die Ohren und Augen des Krankenhauses zu befragen.
 

Während Maron im Büro die Akten vorbereitete, ging Chiaki zu Kagura. An der Bürotür klopfte er und hörte ein leises ‘Herein’. Direkt ging er hinein und wurde überrascht von Kagura angesehen. “Chiaki... guten Morgen”, wurde er von ihm begrüßt. “Was verschafft mir denn die Ehre, dich so früh hier zu sehen?”
 

“Ich mag es, dass du gleich auf den Punkt kommst”, meinte der junge Arzt und grinste leicht seinen Freund an. Auch wenn Kagura neun Jahre älter war, so war er oft an seiner Seite und hatte ihm ebenso geholfen.
 

“Du kennst mich doch”, zwinkerte Kagura dem Jüngeren zu und deutete auf den Stuhl vor seinem Büroschreibtisch.
 

“Das stimmt, ich brauche ein wenig deiner Zeit”, begann Chiaki und erzählte ihm, was Maron ihm berichtet hatte. Kaguras Mundwinkel zuckten minimal.
 

“Na endlich hörst du mal darauf, was alles über dich in den Gängen erzählt wird.”
 

“Was?!”, kam es fast schon geschockt von Chiaki.
 

“Oh man... seit Jahren laufen die Gerüchte hier rum, dass du mit allen weiblichen Angestellten etwas am Laufen hattest.”
 

“Alle?!”
 

“Wenn ich alle sage, dann meine ich das auch so... aber du hast das irgendwie nie hören wollen. Kaiki und ich wissen, dass du generell nie mit jemandem aus der Arbeit etwas hast... deshalb war es uns auch egal, solange es kein Überhang genommen hatte”, erklärte Kagura weiter.
 

“Ernsthaft? Und du sagst mir nichts?”
 

“Ach komm... wie oft habe ich dir das gesagt? Ach nein warte... eigentlich habe ich es nur versucht und du hast gleich abgewunken” Skeptisch sah Chiaki zu Kagura. “Guck doch nicht so... es ist doch so. Aber Maron hat Recht... so einige erzählen sehr viel Mist.”
 

“Na großartig”, seufzte Chiaki. “Was soll ich deiner Meinung nach tun?”, fragte er nun nach, denn er wollte wirklich nicht, dass Maron darunter leiden würde.
 

“Ich kümmere mich darum”, bot Kagura an, da er diese Gerüchte genauso hasste, wie der Arzt.
 

“Danke dir... das wäre toll. Mir ist zwar egal, was die Leute über mich sagen, aber...”
 

“Aber es ist dir nicht egal, was sie über Maron sagen könnten?”, vollendete Kagura den Satz. Eilig nickte Chiaki. “Mach dir keine Gedanken... die Gerüchte werden schnell verstummen”, versprach der Ältere.
 

“Danke... das wäre toll... ich will Maron keine Probleme bereiten”, gestand Chiaki schnell.
 

“Das sehe ich... ich freue mich, dass du dich so sehr verliebt hast. Ihr passt sehr gut zusammen und das nicht nur in der Arbeit”, grinste Kagura.
 

“Stimmt... sie ist perfekt”, sprach Chiaki ganz in Gedanken aus und lächelte. “Bis Sonntag dann”, verabschiedete er sich von dem älteren Mann und ging schließlich in sein Büro.
 

Da es sein eignes Büro war, klopfte er auch gar nicht an, sondern trat direkt hinein. Augenblicklich sah Maron auf und lächelte ihren Freund an. Er grinste etwas, schloss die Tür und ging direkt zu ihr. Ohne Umschweife beugte er sich zu ihr hinab und küsste sie voller Liebe und Hingabe. “Mmmh... Hast du mich vermisst?”, neckte sie ihn.
 

“Oh ja... und wie!”, raunte er und stahl sich noch einen Kuss, ehe er sie anlächelte. “Das Problem wird gelöst”, meinte er und erleichtert nickte sie ihm zu.
 

“Das freut mich zu hören”, lächelte Maron ihn an und streichelte über seine Brust. “Ich würde zwar gerne weiter machen, doch wir haben noch etwas Arbeit vor uns, Doktor Nagoya”, merkte sie an und er schmunzelte leicht.
 

“Leider hast du Recht”, seufzte er. “Dann wollen wir unsere letzte Schicht beenden”, zwinkerte er ihr zu.
 

“Korrekt... und dann haben wir erst einmal frei”, lächelte sie und freute sich tatsächlich auf die kommenden Tage.
 

Es würde ihnen beiden sicher sehr gut tun, wenn sie mehr Zeit für sich und Kenji haben würden. Dadurch könnten sie weiter wachsen. Lächelnd sah er sie an und gemeinsam machten sie an die Arbeit. Wie gewohnt begannen sie ihre Visite und gingen von Zimmer zu Zimmer. Die Kinder freuten sich, denn die meisten durften sogar wieder nach Hause. Andere mussten noch etwas durch halten und drei wurden für eine Routine Operation vorbereitet, die Kaiki in den nächsten Tagen machen würde.
 

Nach ihrem Rundgang kehrten sie ins Büro zurück und aktualisierten die Akten. Natürlich brachten sie auch Kaiki und Kagura auf den neusten Stand, denn sie würden ein Teil ihrer Schichten übernehmen. “Soweit so gut... nun sollten wir noch die Bestände prüfen und bereits eine Bestellung anfertigen, damit Kagura morgen nur eine Aktualisierung machen müsste”, überlegte Maron, da sie noch genug Zeit hätten.
 

“Stimmt... morgen ist wieder Monatsende”, erinnerte sich Chiaki und stimmte damit zu, die Bestände gemeinsam durch zu gehen. Sie hatten wirklich genug Zeit, diese vor zu bereiten. Zudem würden sie Kagura einiges an Arbeit ersparen.
 

“Genau, also wollen?”, fragte sie und schnappte sich bereits die Liste. Zwar hatten sie das System bereits schon etwas angepasst, doch ganz perfekt war es noch nicht, weshalb sie zusammen noch einmal alles durchgingen.
 

Erst nachdem sie die Bestellliste vorbereitet hatten, machten sich die Beiden auf den Weg zur Schule, um Kenji zu holen. Unterwegs unterhielten sie sich noch und Maron fragte, was Chiaki davon hielt, wenn sie am Freitagabend mit Kenji ins Kino gehen würden. Zum einen als Belohnung und zum anderen wollte sie etwas mehr mit dem Jungen unternehmen. Die Idee fand Chiaki großartig und damit würden sie später sehen, welcher Film laufen würde und welche Vorstellung sie nehmen würden. Dann könnten sie den Kleinen überraschen.
 

An der Grundschule mussten sie nicht lange warten, bis Kenji zu ihnen kam. Erfreut hatte er die beiden umarmt und plapperte schon drauf los, dass er es kaum erwarten konnte Ferien zu haben. Beide lachten los und würden ihm erst von ihren freien Tagen berichten, sobald sie am kommenden Tag nach Hause kommen würden. Sie wollten ihm nicht schon offenbaren, dass sie einen Tag mehr frei haben würde als der Kleine. Das könnte nur in Gemeckere enden und das wollten die beiden nicht riskieren.
 

Da Kenji nur noch einen Tag Schule vor seinen Ferien hatte, musste er ausnahmsweise keine Hausaufgaben machen. Daher hatten die drei beschlossen zusammen noch in den Park zu fahren. Davor holten sie sich eine Kleinigkeit zu essen. Etwas Schnelles und Unkompliziertes genügte um den ersten Hunger zu vertreiben. Das tolle Wetter wollten sie einfach nur aus nutzen und am Abend würden sie mehr essen. Im Park war noch nicht so viel los, weshalb sie sich tatsächlich austoben konnten. Auf dem Rückweg zum Auto genehmigten sie sich noch ein Eis.
 

“Heute machen wir noch Resteverwertung von gestern und morgen kochen wir frisch”, meinte Maron und die beiden Jungs sahen sich kurz an, ehe sie zu ihr blickten.
 

“Können wir... Gratin machen?”, fragten beide wie aus einem Mund und sie blinzelte leicht.
 

Doch im nächsten Moment prustete sie los und schüttelte nur leicht mit dem Kopf. Die Beiden haben wohl nichts anderes im Kopf, als ihr beider Leibgericht. “Ernsthaft?!”, hakte sie nach und beide nickten sofort. “Na gut... morgen gibt es Gratin, aber wir müssen vorher einkaufen”, erklärte sie ihnen und eifrig nickten sie.
 

“Das machen wir direkt nach der Schule, nicht wahr Kenji?”, fragte Chiaki und der Junge stimmte dem zu.
 

“Oh ja”, fügte er an und Maron grinste.
 

Mittlerweile waren sie mit dem Eis fertig und setzten sich in den Wagen, um zum Wohnhaus zu fahren. Dort würden sie noch etwas spielen können, ehe sie das Abendessen vorbereiten würden. Den Tag würden sie gechillt aus klingen lassen und sich erstmal für den letzten Tag wappnen früher auf stehen zu müssen. Diesmal konnten sogar Maron und Chiaki etwas länger wach bleiben, da sie sich noch einmal hinlegen könnten, nachdem sie den Kleinen zur Schule gebracht hatten.
 

Die letzten Tage waren einfach perfekt, auch wenn die ein oder andere Begegnung Maron gerne nicht gehabt hätte. Aber Chiakis Worte, dass das Problem gelöst werden würde, beruhigten sie sehr. Generell war es ihr egal, ob jemand sie beleidigen würde oder versuchen würde ihr weh zu tun, doch sie konnte und wollte es nicht zu lassen, dass Chiaki oder Kenji etwas passieren würde. Die beiden waren die wichtigsten Personen in ihrem Leben und diese würde sie mit allen Mitteln verteidigen und beschützen.

Letzter Schultag

Endlich brach der letzte Schultag für Kenji an. Er freute sich schon riesig auf seine Ferien, denn dann könnte er ausschlafen und müsste nicht mehr so früh ins Bett. Das liebte er am meisten an seinen freien Tagen. Demnach war er gut gelaunt und summte sogar auf dem Weg zur Schule. Maron verkniff es sich los zu lachen, denn ihr Sohn war einmalig. Chiaki grinste breit und drückte Kenjis Hand. “Wir holen dich pünktlich nach der Schule ab”, versprach er ihm und leuchtende Kinderaugen sahen zu dem Arzt auf.
 

“Oh ja... und morgen kann ich ausschlafen”, gluckste der Kleine direkt.
 

“Aber nicht zu lange... sonst fahren Chiaki und ich alleine”, bemerkte Maron und augenblicklich schnellte Kenjis Blick zu ihr.
 

“Was? Wo wollt ihr denn hin?”, fragte er verwirrt.
 

“Das... wird eine Überraschung... aber keine Sorge... du kannst bis 9 problemlos schlafen”, lächelte Maron ihren Sohn an. Blinzelnd sah er seine Mama an und zog sogar einen Schmollmund. Er wollte unbedingt wissen, wo sie hin wollten.
 

“Aber... wo geht es denn hin?”, hakte er nach.
 

“Überraschung”, stellte nun Chiaki klar und grinste breiter den Jungen an. Er grummelte leise vor sich hin, doch musste er wohl akzeptieren, dass die Erwachsenen ihm nichts dazu sagen würden. Eine Überraschung sollte nun mal geheim bleiben.
 

An der Grundschule verabschiedete das Paar den Jungen und sie sahen ihm nach, wie er in das Gebäude ging. Lächelnd sah Maron zu ihrem Liebsten auf. Sie war froh, dass er mit ihr zusammen hielt, wenn es darum ging Kenji etwas Gutes zu tun. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zurück zur Wohnung. Dort würden sie erst einmal prüfen, ob sie noch etwas Einkaufen müssten und natürlich würde sie das machen, sobald sie den Kleinen abholen würden.
 

“Also erst den Kühlschrank checken und noch etwas entspannen?”, hakte er nach, nachdem sie beide die Wohnung betraten. Sie zogen sich die Schuhe aus und sie nickte ihm zu.
 

“Genauso machen wir das... also sehen wir mal, ob wir alles für euer Gratin haben”, zwinkerte sie ihm zu und seine Augen weiteten sich, ehe diese glitzerten.
 

“Oh... es gibt heute wirklich Kartoffelgratin?”
 

“Natürlich... also brauchen wir Kartoffeln, Käse und vielleicht etwas Hackfleisch und Karotten”, überlegte sie und er strahlte immer mehr.
 

“Das klingt perfekt... da wird sich Kenji sicher auch freuen”, meinte er, ging mit ihr in die Küche und sah sich die Zutaten an, die sie noch hatten.
 

“Ich denke auch”, kicherte Maron leise.
 

Sofort machten sie sich daran, den Einkaufszettel vor zu bereiten. Denn sie würden noch Käse und Gemüse brauchen. Allen voran Kartoffeln, denn das aßen die Jungs wirklich am liebsten. Für sich würde sie wohl noch etwas Reis und ein paar Reisnudeln mitnehmen. Kaum hatten sie dies notiert, checkten sie die anderen Zutaten. Wenn sie schon einkaufen fahren würden, dann könnten sie auch gleich die anderen Vorräte auffüllen. Besonders Getränke sollten sie noch holen.
 

“Damit haben wir alles auf der Liste, oder?”, wollte er noch sicher gehen und blickte zu seiner Freundin.
 

“Mhm, wir haben damit alles”, bestätigte sie und lächelte.
 

“Perfekt”, meinte er und sah zur Uhr. “Wir haben noch gut drei Stunden Zeit... sollen wir uns noch etwas hinlegen?”, bot er ihr an und kurz überlegte sie sogar.
 

“Schlafen müsste ich nicht, aber kuscheln geht immer”, erklärte sie ihm und leicht grinste er.
 

“Oh... Kuscheln... klingt perfekt”, erklärte er direkt und zwinkerte ihr zu. Da wusste sie genau, was er noch alles im Sinn hatte. Ehrlich gesagt hatte sie absolut nichts dagegen, denn sie hatte es vermisst, intime Zeit mit ihm zu verbringen.
 


 

Befriedigt und überaus glücklich lagen sich die Beiden in den Armen und kuschelten miteinander. Maron lag mit dem Rücken an seiner Brust gelehnt und sie spielten mit ihren Fingern. Immer wieder verschränkte sie diese und ließen einander los. Es war so perfekt mit ihm und immer mehr liebte Maron ihn. Sie würde ihn niemals mehr gehen lassen. “Wir haben noch eine halbe Stunde... wollen wir duschen?”, fragte er sie und sie schmunzelte leicht.
 

“Duschen? Bei dir?”, hakte sie nach. Sie spürte schon sein Lachen, denn sein Brustkorb bewegte sich. “Ich wusste es... du willst noch einmal”, lachte sie nun mit ihm mit.
 

“Du kennst mich... und zu dir werde ich niemals nein sagen können”, sprach er ehrlich aus.
 

“Oh”, entkam es ihr und sie richtete sich etwas auf, um hinter sich sehen zu können. “Etwa auch, wenn ich dich in der Einkaufmeile heiß machen würde?”, fragte sie ihn und erkannte sofort, wie seine Mundwinkel zuckten. Ihr klappte direkt der Mund auf. “Ernsthaft?!”, brachte sie heraus.
 

“Natürlich, Engel!”, entgegnete er ihr. “Ich hätte dich geschnappt und in eine stille Ecke gebracht. Dort hätte ich dich gegen die Wand gedrückt und unsere Lust gestillt”, zwinkerte er ihr zu und sie schmunzelte leicht.
 

“Du bist immer so vulgär”, kicherte sie.
 

“Aber nur bei dir”, grinste er und rückte mit seinem Kopf näher, um seine Lippen auf ihre zu legen. Voller Liebe küsste er sie und schon kletterte sie auf seinen Schoss.
 

“Mmmmmh... ich liebe... dich, Romeo”, sprach sie zwischen den Küssen aus und schlang ihre Arme um seinen Nacken.
 

“Und ich... liebe dich, mein Engel”, entgegnete er, packte seine Hände an ihren Hintern und stand mit ihr bereits auf, nur um sie ins Bad zu bringen.
 

Nachdem sie sich noch einmal geliebt hatten, zogen sie sich frische Sachen an und schlüpften bereits in die Schuhe. Sie müssten so langsam los, um Kenji ab zu holen. Chiaki schnappte sich noch seine Autoschlüssel, während sie ihre Tasche und die Hausschlüssel nahm. Zusammen verließen sie die Wohnung und gingen direkt zu Chiakis Auto. In letzter Zeit hatten sie nur dieses genutzt, da es nun mal praktischer war. Vor allem wegen dem größeren Kofferraum, denn ihre Einkäufe waren um einiges mehr geworden.
 

An dem Parkplatz der Grundschule warteten die beiden auf den Jungen. Dabei hatte sich Chiaki an seinen Wagen gelehnt und Maron stand vor ihm. Zusammen gingen sie gerade auf dem Handy durch, welche Filme zurzeit liefen. Als Maron die Idee angesprochen hatte, hatte er sofort zugesagt. Da würde der Kleine sicher staunen. “Ich denke... wir haben einen Gewinner”, grinste er sie an, denn sie hatten soeben einen Film gefunden, der Kenji sicher erfreuen würde.
 

“Bestimmt”, kicherte Maron und blinzelte, als er schon Tickets vorbestellte.
 

“Wollen wir es ihm vorher sagen? Oder verraten wir es ihm erst, wenn wir im Kino sind?”, wollte er von ihr wissen.
 

“Gute Frage... sehen wir mal, wie es ihm nach dem Unterricht geht”, schlug sie vor und zustimmend nickte er.
 

“Perfekt”, raunte er und beugte sich leicht zu ihr, um ihre Lippen mit seinen zu bedecken.
 

Nur zu gerne erwiderte sie den Kuss und genoss es sichtlich mit ihm. Diese Zärtlichkeiten waren unglaublich und sie war froh, dass er jedes Mal allen anderen zeigte, dass sie zu ihm gehörte. Sie mochte diese dominante und besitzergreifende Ader von ihm. Es war trotz allem nicht zu viel. Er wusste genau, wie viel und wie weit er gehen konnte. Tatsächlich bewunderte sie das an ihm. Er hatte das sehr gut im Griff und immer mehr bekam sie das Gefühl, dass er sich ihr anpasste. Sobald sie bereit war einen Schritt weiter zu gehen, tat er das ebenfalls. Wenn sie Sorgen hatte, fing er sie auf.
 

“Mehr als perfekt”, nuschelte sie an seinen Lippen und blickte ihn verliebt an.
 

Noch bevor er etwas darauf erwidern könnte, hörten sie die Schulglocke und sahen zeitgleich zum Eingang rüber. Sie beide freuten sich schon den Jungen und erneut stellte Chiaki fest, dass ihm genau das irgendwie in den letzten Jahren gefehlt hatte. Eine Frau an seiner Seite und ein Kind. Bei dem Gedanken bekam er große Augen. Ach du... ich bin tatsächlich nun sesshaft geworden?, bemerkte er und grinste leicht. Das gefiel ihm wirklich, besonders, weil er all das mit Maron erreicht hatte.
 

“Mama!”, rief Kenji und rannte zu den beiden.
 

“Hey... wie versprochen, sind wir hier, um dich zu holen”, meinte Chiaki und der Junge strahlte ihn an.
 

“Endlich frei”, gluckste der Kleine und wurde von beiden geknuddelt. Es war unglaublich, wie sehr er sich freute.
 

“Mhm... und weißt du was, Kenji?”, begann Maron und ihr Sohn sah erwartungsvoll zu ihr auf. “Morgen und übermorgen haben Chiaki und ich auch frei”, zwinkerte sie dem Jungen zu.
 

“Wirklich?”, fragte er mit glitzernden Augen nach.
 

“Mhm... wir haben zwei Tage frei”, bestätigte der Arzt nun und Kenji strahlte von einem Ohr zum anderen.
 

“Toll, dann können wir zusammen zocken”, grinste der Kleine und Maron hob eine Augenbraue hoch.
 

“Aber sowas von”, zwinkerte Chiaki dem Jungen zu. Mit aufgeklapptem Mund blickte sie zu ihrem Freund. Da hatte sie wirklich zwei Kinder zu Hause.
 

“Doch bevor ihr spielen könnt, musst du weiterhin deine Übungen machen, Kenji”, bemerkte sie und der Kleine grummelte vor sich hin.
 

“Da hat deine Mama recht”, fügte Chiaki an. “Wir werden artig lesen und rechnen üben.”
 

“Aber... ich habe Ferien”, grummelte Kenji weiter.
 

“Das wissen wir... und doch solltest du brav üben. Und zur Belohnung werden wir beide dann die Spiele spielen. Ich werde meine Konsole zu euch bringen... dann hast du einen Ansporn”, zwinkerte Chiaki dem Jungen zu und Maron war wirklich erleichtert, dass Chiaki ihren Standpunkt ebenso verstand. Es war wichtig, dass der Junge seine Schule nicht vernachlässigen würde.
 

“Wirklich? Wir zocken trotzdem?”, wollte Kenji wissen und der Arzt nickte.
 

“Natürlich und nun sollten wir los... wir müssen noch einkaufen, sonst kann deine Mama uns keinen Gratin machen”, lenkte er geschickt den Jungen ab.
 

“Oh ja... Gratin”, strahlte Kenji und hatte damit das andere Thema für den Augenblick vergessen.
 

Amüsiert öffnete Chiaki ihm die Tür und ließ den Kleinen rein. Danach stieg Maron und auch er ein und sie fuhren zum Supermarkt. Dort würden sie alles Notwendige für sich holen. Mit der Liste bewaffnet stieg Maron aus und ging mit den Jungs zu den Einkaufswägen. Einen davon holte Chiaki heraus und Kenji schob diesen in den Laden. Drinnen sahen sie sich alle zusammen um, bevor sie auch schon anfingen allerlei in den Wagen zu legen. Natürlich ganz viele Kartoffeln, denn ein Gratin ohne, war unmöglich zu machen.
 

Nach und nach füllte sich der Einkaufwagen und mit großen Augen bestaunte sie die Auslage und war verwundert, wie viel sie eingepackt hatten. Das waren um einiges mehr Zutaten, die sie mitnehmen würden. Doch das war irgendwie normal, denn sie waren nun zu dritt. Eine kleine und richtige Familie. So fühlte sich Maron in der Nähe ihrer zwei wichtigsten Männer in ihrem Leben. Tatsächlich waren das die beiden für sie. Glücklich lächelte sie, als Chiaki ihre Hand schon in seine genommen hatte.
 

“Fertig soweit?”, fragte er sie und sie stimmte dem zu.
 

“Ich glaube schon... ich habe auch alles für den Sonntagskuchen zusammen”, merkte sie an und lächelnd gab Chiaki ihr einen süßen Kuss.
 

Zusammen machten sie sich auf den Weg zu den Kassen und legten schließlich alles auf das Band ab. Denn sie müssten die Sachen alle noch bezahlen, ehe sie nach Hause fahren könnten. Noch einmal prüfte Maron alles nach, damit sie auch nichts vergessen könnten und lächelte, da sie wirklich die komplette Liste in den Wagen gepackt. Nachdem sie dran waren, wurden sie schon abkassiert und Chiaki zahlte bereits, noch bevor Maron ihre Geldbörse heraus holen konnte. Seufzend musste sie fest stellen, dass er dahingehend schneller war, als sie.
 

Vermutlich würde er das künftig auch so beibehalten. Damit würde sie wohl oder übel zurecht kommen müssen. Doch darüber würde sie später noch mit ihm aus diskutieren, denn sie wollte nicht, dass er immer wieder für sie mit zahlen würde. Das ging einfach nicht, denn sie war eine selbstständige Frau, die auch für sich und ihren Sohn sorgen konnte. Das wollte sie sich einfach beibehalten. Schmunzelnd packte sie die Sachen ordentlicher in den Einkaufswagen und würde es in die Taschen einpacken, sobald sie am Auto wären.
 

Artig blieb Kenji bei seiner Mama und sie warteten auf Chiaki, ehe sie zum Wagen gingen und den Kofferraum auf gemacht hatten. Dort standen schon zwei größere Einkaufstaschen bereit. In diese verteilte Maron den Einkauf, damit das Gewicht nicht allzu viel überhand nahm. Kenji und Chiaki halfen ihr sogar ein wenig und zufrieden stiegen sie schließlich ein, um zum Wohnhaus zurück zu fahren. Dort halfen sie alle zusammen, um alles nach oben bringen zu können. Wobei Chiaki zwei Mal gehen würde, schon allein wegen der Getränke, die sie organisiert hatten.
 

Gemeinsam mit Kenji hatte Maron die Sachen bereits in der Küche aus gepackt und auf den Platz gestellt. Dabei überlegte sie, ob sie schon kochen sollte oder lieber nach dem Kinobesuch. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass sie noch genug Zeit hätten alles vor zu bereiten, ehe sie sich auf den Weg zum Kino machen würden. Sie würde vermutlich ihren Freund fragen, was er davon halten würde, denn sie war sich noch nicht sicher, wann sie lieber essen sollten. Kaum war der Arzt bei ihr in der Küche, schon fragte sie ihn leise, damit Kenji nichts mit bekommen würde.
 

“Oh... gute Frage”, meinte er und sah zu dem Jungen. “Hast du jetzt schon Hunger oder genügt es, wenn wir später essen?”, leitete er die Frage weiter an den Kleinen.
 

“Hmmm... noch kein Hunger”, erklärte Kenji und Maron blinzelte leicht.
 

“Gut... dann bereite ich am besten das Gratin vor und später schieben wir dieses in den Ofen”, schlug sie den Männern vor.
 

“Das klingt nach einer großartigen Idee”, meinte Chiaki und strahlend nickte Kenji.
 

“Prima... dann macht ihr euch soweit fertig, während ich alles für das Gratin vorbereite. Mit Gemüse und Fleisch?”, fragte sie in erster Linie ihren Sohn. Dieser nickte eifrig und damit war das für sie klar. Demnach blieb sie in der Küche und schälte die Karotten und Kartoffeln schonmal.
 

Die Jungs überlegten einige Momente, ehe Kenji auf die Idee kam, bereits die Konsole von Chiaki rüber zu holen. Damit sie das später nicht mehr machen müssten, stimmte der Arzt diesem zu und eilte mit dem Kleinen rüber zu sich. Aus seiner Küche holte Chiaki einen Korb, um die Konsole dort verstauen zu können. Erfreut beobachtete Kenji den Älteren und half ihm so gut er konnte. Nach und nach packte der Arzt die Kabel zusammen und in den Korb. “Schau doch mal bei den Spielen nach, welche du mit nehmen möchtest”, meinte der Arzt und die kleinen Kinderaugen leuchteten.
 

“Oh ja... am liebsten alle”, gluckste Kenji.
 

“Alle?!”, fragte Chiaki nach und blinzelte verwundert. Einige Momente musste er überlegen. “So viele können wir diesmal nicht spielen”, merkte er an. “Such dir bitte drei Stück heraus, denn mehr werden wir sicher nicht schaffen durch zu zocken”, zwinkerte er dem Jungen zu.
 

“Ach Menno”, grummelte der Kleine und zog bereits eine Schnute, da er mehr Spiele mitnehmen wollte.
 

“Kenji... erstmal drei... sobald wir sie durch haben, holen wir andere”, versprach er dem Jungen, denn er wollte ihn nicht allzu traurig machen. Jedoch wäre es wichtig, dass der Kleine das rechte Maß ebenso lernen sollte.
 

“Na gut... aber wehe, wenn nicht”, meinte er geschickt und Chiaki grinste leicht. Der Kleine erinnerte ihn wirklich an sich selbst. Genauso war er in dem Alter gewesen. Zu mindestens wusste er noch, dass Kagura ihn oft als Quälgeist bezeichnete. Nun konnte er erahnen, wie das wohl gewesen sein musste.
 

“Aber auch nur, wenn du brav bist und wir täglich lesen und rechnen üben”, stellte Chiaki seine Bedingung.
 

“Was?!”, keuchte der Kleine auf und biss sich auf die Unterlippe. Grinsend sah Chiaki zu dem Kleinen.
 

“Es ist wichtig, denn du willst doch später einen Beruf und dafür brauchst du einen Abschluss”, erzählte der Arzt dem Jungen und dieser schien kurz zu überlegen, ehe er nickte.
 

“Na gut... aber nicht zu viel üben”, stimmte der Kleine widerwillig zu. Diesen Widerstand spürte Chiaki nur zu deutlich, doch dahingehend ging er mit Maron den gleichen Weg. Es war wichtig, dass Kenji einen Schulabschluss hatte. Dann könnte er schließlich frei entscheiden, was er mal werden wollen würde.
 

“Keine Sorge... weder deine Mama noch ich werden dabei übertreiben”, versprach der Arzt dem kleinen Jungen und streichelte ihm über den Kopf. “Such nun die drei Spiele, die du gerne spielen magst, und dann zurück zu deiner Mama”, merkte er an und eifrig nickte der Kleine.
 

Während Chiaki alle Kabel noch einmal kontrollierte, hatte Kenji sich tatsächlich für drei Spiele entschieden. Natürlich hatte Chiaki die Spiele, die ab 16 aufwärts waren, an einem anderen Ort aufbewahrt, damit Kenji nicht ran kommen konnte. Denn er hatte mehr als genug Kinderspiele, die der Junge mit ihm oder auch alleine zocken könnte. Zufrieden grinste Chiaki und packte die Kiste. “Du müsstest mir bitte die Tür aufmachen und diese mit dem Schlüssel abschließen”, erklärte er ihm.
 

“Mache ich, Aki”, strahlte Kenji, nahm den Schlüssel entgegen und sperrte etwas umständlich die Wohnungstür ab.
 

“Sehr gut gemacht, Kenji”, lobte der Arzt den Jungen.
 

Strahlend blickte dieser auf und tappte zur anderen Wohnungstür. Dort wies Chiaki Kenji an, den anderen Schlüssel zu benutzen, um diese auf zu schließen. Direkt machte er die auf und kicherte leise, da das so gut geklappt hatte. Dankend lächelte Chiaki den Kleinen an und hielt die Tür auf, damit sie beide eintreten konnten. Den Schlüssel legte Kenji auf die Kommode und rannte bereits hinein. “Schon zurück?”, rief Maron aus der Küche.
 

“Jaaaaaa, Mama”, gluckste der Kleine und eilte, um sich die Hände zu waschen.
 

Mittlerweile hatte Maron alles vorbereitet und müsste nur noch alles in die Auflaufform auslegen. Sie sah aus der Tür heraus und blinzelte. “Oha... das ist eine Menge Kram”, bemerkte sie und Chiaki lachte leise.
 

“Nur das nötigste... ich werde aber erst morgen nach unserem Ausflug diese anschließen”, erklärte er seiner Freundin und sie nickte erfreut.
 

“Danke... denn morgen haben wir erstmal was anderes zu tun”, grinste sie und diesmal nickte er zustimmend.
 

“Gut... dann mache ich mal den Kleinen fertig und wir können los”, sprach er zwinkernd aus.
 

“Wir... gehen noch weg?”, fragte Kenji und Chiaki erklärte dem Jungen, dass sie für den Tag eine kleine Überraschung hatten. Die zeitgleich als Belohnung für die gute Leistung des Kleinen gelten sollte.
 

Mit großen Augen staunte Kenji, während Chiaki ihn so weit fertig machte und Maron die Form in den Kühlschrank gab. Nach dem Kinobesuch würde sie diese einfach in den Backofen schieben und schließlich ausbacken lassen. In der Zwischenzeit könnten sie Kenji abduschen und für die Nacht fertig machen. Sie würden einfach die Zeit so effektiv wie möglich nutzen. Das war ihr schon immer wichtig gewesen. Nachdem sie alle fertig waren, machten sie sich demnach wieder auf den Weg aus der Wohnung heraus, runter zum Wagen und weiter in die Stadt.

Erneuter Besuch im Freizeitpark

Der Kinobesuch war ein voller Erfolg. Kenji strahlte über das gesamte Gesicht und hatte sich riesig darüber gefreut. Demnach war die Überraschung perfekt gelungen. Allein für diese Freude hatte es sich gelohnt. Zusammen kamen sie recht bald an der Wohnung wieder an. Sie machten sich alle drei einmal kurz frisch und Maron kümmerte sich direkt um das Abendessen. Da sie nur die Auflaufform in den Ofen schieben müsste, brauchte sie nicht allzu lange dafür. Daher überlegten die drei direkt was sie machen sollten.
 

“Wie wäre es, wenn wir etwas spielen, bis das Gratin fertig wird”, schlug Maron den Jungs vor. Immerhin würden sie sicher eine halbe Stunde Zeit haben.
 

“Oh ja... wieder Uno?”, kam es begeistert von Kenji und Maron sah zu Chiaki, der zustimmend nickte.
 

“Das können wir jederzeit abbrechen und die Runden gehen für gewöhnlich nicht allzu lange”, merkte er noch an und genau deshalb fand Maron das Spiel perfekt für sie.
 

Nachdem sie die Eieruhr noch eingestellt hatte, setzten sich die drei ins Wohnzimmer und spielten einige Runden Uno. Es ging hin und her und alle hatten sichtlich Spaß. Auf diese Weise konnte man den Abend perfekt ausklingen lassen. Durch das Spiel bekamen sie nicht mit, wie schnell die Zeit voran geschritten war. Als es plötzlich klingelte, schreckten sie doch tatsächlich auf, ehe sie los lachten. Maron sprang schnell auf und eilte in die Küche, um nach dem Gratin zu sehen. Da der Käse so gut wie fertig war, prüfte sie noch nach, ob die Kartoffeln durch waren.
 

Zufrieden lächelte sie und machte schon den Ofen aus. “Wir können den Tisch decken”, meinte sie und nur wenig später waren die Jungs bei ihr in der Küche.
 

Zusammen stellten sie die Teller, das Besteck und die Gläser auf den Tisch. Ebenso holte Chiaki Getränke an den Tisch und nur wenige Momente später landete der Auflauf auf dem Tisch. Damit konnten sie direkt anfangen zu essen. Schnell schnitt sie den Auflauf an und verteilte die Stücke an die Jungs, ehe sie sich selbst ein Stück nahm. “Guten Hunger”, sagte Chiaki und Kenji strahlte.
 

“Oh ja”, freute er sich schon und fing damit an von seinem Stück zu naschen. Erfreut lächelte er und für Maron war dies Kompliment genug.
 

“Köstlich”, bemerkte Chiaki und lächelte seine Freundin an. Sie war eine unglaublich großartige Köchin.
 

“Das freut mich zu hören”, kam es von ihr mit roten Wangen. Eindeutig war sie solche Komplimente nicht gewohnt. Doch Chiaki würde ihr zeigen, dass das normal war.
 

Gemütlich aßen die drei ihr Mahl und natürlich wollten Kenji und Chiaki Nachschlag haben. Nur zu gerne gab sie ihnen diesen und lächelte glücklich vor sich hin. Dieser Moment fühlte sich mehr als perfekt an. Sie waren wirklich eine Familie. Das werden sie künftig in ihren Augen auch sein. Sie würde die nächsten Tage nutzen, um heraus zu finden, was Chiaki davon hielt. Ob er genauso fühlt?, überlegte sie und würde der Antwort auf den Grund gehen.
 

Nach dem Essen räumten sie gemeinsam ab und danach machten sie sich fertig für das Bett. Maron wollte Kenji noch abduschen, doch der Junge hatte Chiaki gefragt, ob er das machen könnte. Überrascht sah der Arzt zu Maron und sie nickte ihm zärtlich zu. Denn sie hatte nichts dagegen ein zu wenden. Im Gegenteil, es war schön zu sehen, dass der Kleine dem jungen Mann vertraute. Genau das erfreute sie am meisten. Sie selbst nutzte den Moment und räumte noch etwas im Wohnzimmer auf.
 

Erst als alles sauber war, setzte sie sich mit einem Glas Wasser auf das Sofa und lehnte sich leicht zurück. Es war irgendwie eigenartig, dass sie nicht ihrem Sohn half und doch war es sehr schön. Sie hörte die beiden im Bad, denn sie hatten die Tür offen gelassen und es erwärmte ihr Herz. Lächelnd stellte sie das Glas weg und legte ihre Hand an ihre Lippen. Chiaki ist wirklich der Mann, der mir wieder dieses Gefühl gibt begehrt und geliebt zu werden., manifestierte sich der Gedanke immer mehr. Ihr war klar, dass sie ihn über alles liebte, und niemals würde sich das wohl ändern.
 

Nach einigen Momenten kam Kenji zum Sofa gerannt. Er trug bereits seine Schlafsachen. Bestehend aus einem ärmellosen Shirt und einer kurzen Short. Direkt kletterte er zu seiner Mama auf das Sofa und kuschelte sich an sie. “Na wieder sauber?”, fragte sie ihn und er kicherte leise. “Hat es dir Spaß gemacht?”
 

“Oh ja, es war toll”, schwärmte Kenji sichtlich begeistert.
 

“Das freut mich”, sprach Maron ehrlich aus und blickte zu Chiaki auf, der ebenfalls zu ihnen kam. “Danke dir”, sprach sie sanft auf und er lächelte sie zärtlich an.
 

“Jederzeit”, lächelte er sie an und setzte sich zu den Beiden dazu. Augenblicklich drückte er die beiden mit an sich und sie blieben noch einige Momente so.
 

Dabei wollte Kenji eine Gute-Nacht-Geschichte hören. Nur zu gerne erzählte Maron diese, wobei auch Chiaki einiges dazu bei trug. Es war toll, wie sie das gemeinsam machten. Sie ergänzten sich einander ziemlich perfekt und demnach auch die Geschichte. Es ging um einen Ritter, der gegen böse Monster kämpfte und sogar einen Drachen als Freund hatte. Dieser Aspekt gefiel dem Jungen am meiste, denn Drachen waren für ihn keine Monster, sondern Helfer. Neugierig lauschte er den Worten und staunte, als sie langsam zum Ende der Story kamen.
 

“... und so konnten sie den Schatz gemeinsam finden und noch heute beschützen und behüten sie diesen zusammen”, erzählte Maron.
 

“Nicht nur die Juwelen und die Schmuckstücke, sondern auch die Freundschaft würden sie bewahren. Denn diese reine und gütige Freundschaft ist der wichtigste Schatz auf Erden”, fügte Chiaki hinzu und Kenji strahlte über diese Worte. Der Junge war sehr begeistert über die besondere Freundschaft des Ritters und des Drachens.
 

“Das ist eine schöne Geschichte”, sprach er aus und konnte ein Gähnen nicht unterdrücken.
 

Genau das war das Stichwort für das Paar den Jungen ins Bett zu bringen. Beide erhoben sich und Chiaki hob Kenji auf die Arme, um ihn in das Zimmer zu bringen. Noch einmal gähnte der Kleine und hielt sich an Chiaki fest. Lächelnd folgte Maron den beiden Jungs und schob die Decke beiseite, damit Kenji gleich darunter schlüpfen konnte. Kaum hatte der Arzt den Jungen hin gelegt, schon kuschelte er sich unter die Decke und bekam seine gute Nacht Küsse auf die Stirn. “Träum was feines”, sprach Maron noch aus.
 

“Ihr auch”, nuschelte Kenji noch und schloss seine Augen.
 

Leise verließen die beiden das Zimmer und sahen sich einen Moment an, ehe sie ins Schlafzimmer gingen. Sie würden den Abend ausnahmsweise früher beenden, wobei es sie beide nicht im Geringsten. Denn so hatten sie erneut ihre Zweisamkeit, die sie nur allzu gerne in vollen Zügen auskosteten. Es war durch und durch perfekt. Chiaki wusste genau, was Maron gefiel und umgekehrt. Es war unglaublich, wie perfekt sie einander verstanden. Vor allem ohne Worte. Es war fast so als würden ihre Körper von alleine agieren.
 


 

Am nächsten Morgen war Chiaki als erster wach. Er streckte sich genüsslich, ehe er zur Seite blickte. Maron schlief noch und lag gerade auf dem Bauch. Die Decke lag nur auf ihrem unteren Körper. Ihr Rücken war komplett enthüllt. Sie trug lediglich nur einen Slip. Diesen Anblick genoss er sehr und zu gerne hätte er sie auf eine besondere Weise geweckt. Doch leider musste er dies verschieben. Schließlich wusste er nicht, wann exakt Kenji wach werden würde. Dass er auf den Kleinen achten musste, war für ihn nichts Schlimmes. Denn solche Momente konnten sie jederzeit haben.
 

Mit einem Lächeln stand er so leise wie möglich auf und zog sich seine Jogginghose an, ehe er das Zimmer verließ. Sein Weg führte ihn in die Küche und er machte für seine Herzdame einen Cappuccino fertig. Auch für sich machte er einen und gähnte einmal ausgiebig. Er spielte mit dem Gedanken nach Kenji zu sehen und beschloss dies auch zu tun. Direkt ging er zu dem Zimmer und öffnete leise die Tür. Als er den Kleinen erblickte, schmunzelte er, denn der Junge lag halb aufgedeckt in seinem Bett und schien noch tief und fest zu schlafen. Auf leisen Sohlen schlich er hinein an sein Bett und deckte ihn wieder ordentlich zu.
 

Einige Augenblicke sah er dem Kleinen noch zu und ging leise wieder hinaus, um ihn nicht zu wecken. Es war noch viel zu früh, weshalb der Junge noch locker eine Stunde schlafen könnte. Aus der Küche holte Chiaki die beiden Becher und schritt mit diesen ins Schlafzimmer. Nur gut, dass er zuvor die Tür nur angelehnt hatte, denn nun konnte er problemlos hinein gelangen. Mit dem Fuß schloss er die Tür so geräuschlos wie möglich. Kurz hielt er den Atem an, als es klackte. Sein Blick glitt direkt zum Bett und er konnte erkennen, wie sich Maron in diesem bewegte.
 

Für einen Moment rutschte ihm das Herz in die Hose, da er schon dachte, dass sie nun aufwachen würde. Doch zum Glück hatte sie sich nur im Bett gedreht. Erleichtert atmete er durch und trat näher zum Bett heran. Obwohl er sie jetzt wecken würde, so würde er es selbst tun. Denn er wollte sie zärtlich aus ihrem Schlaf heraus holen. Nichts anderes würde sie nämlich verdienen. Lächelnd stellte er die Becher auf dem Nachtkasten ab und setzte sich neben sie an die Bettkante. Vorsichtig beugte er sich über sie und küsste sanft ihre Schulterpartie.
 

“Mmmh”, entkam ihr ein kleiner Seufzer.
 

Seine Mundwinkel zuckten dabei und er machte weiter mit seinen Liebkosungen. Zärtlich berührten seine Lippen ihre Haut und nur zu deutlich bemerkte er, wie sich langsam eine Gänsehaut bei ihr bildete. Mit großer Wahrscheinlichkeit waren seine Berührungen schuld daran. Aus diesem Grund musste er leicht grinsen. Weiter gab er ihr federleichte Küsse auf ihren Rücken und wanderte dabei hinab zu ihrem Po. Erneut entkam ihr ein Seufzer. “Mmmh, Romeo”, nuschelte sie und streckte sich etwas, ehe sie sich auf den Rücken drehte.
 

Wegen dieser Bewegung musste Chiaki sich aufrichten und hatte nun uneingeschränkte Sicht auf ihre Brust. “Guten Morgen, mein Engel”, sprach er sanft aus und betrachtete sie noch einmal, ehe er ihre Haut mit zärtlichen Küssen bedeckte.
 

“Oh”, hauchte sie verzückt. “Und wie das ein guter Morgen ist”, grinste sie ihn an und er erwiderte diese Geste.
 

“Das freut mich... ich weiß nicht... wie lange wir haben, aber...”, begann er und verschwand ganz ungeniert unter der Bettdecke. Ihre Augen weiteten sich, als sie sich schon in die Lacken krallte und seinen Namen flüsternd über die Lippen brachte. Er war wirklich unersättlich, doch genau das gefiel ihr.
 


 

Völlig außer Atem lagen beide nebeneinander im Bett und sahen sich dabei tief in die Augen. “Du bist wirklich unmöglich”, kicherte sie und er grinste leicht.
 

“So bin ich nun mal... ich hatte sogar Cappuccino dabei”, rechtfertigte er sich amüsiert.
 

“Der mittlerweile sicher kalt ist”, grummelte sie gespielt.
 

“Oh... kein Problem... einfach eine Kugel Eis und wir haben Eiskaffee”, konterte er und schaffte es seine Freundin für den Moment sprachlos zu machen. Sie hatte mit diesem Konter gar nicht gerechnet. Sogleich lachte sie los, ebenso machte er mit.
 

“Da hast du mich erwischt...”, amüsierte sie sich.
 

“Tja.. ich bin halt gut”, grinste er und sie konnte dem nur zustimmen. Er war in der Tat sehr gut darin.
 

“Komm... wir sollten uns fertig machen, wenn wir noch zum Freizeitpark wollen”, meinte sie nach einer Weile.
 

“Stimmt... da wollten wir heute doch hin”, erinnerte er sich und erhob sich aus dem Bett. “Soll ich dir einen neuen Cappuccino machen?”, bot er ihr an und sie nickte dankbar.
 

Für ihn war das selbstverständlich, dass er das machen würde. Schließlich war es seine Schuld, dass dieser kalt wurde. Bevor er das Zimmer verließ zog er sich natürlich an, denn nackt sollte er nicht in der Wohnung herum laufen. Maron sah ihm dabei zu und schlüpfte in ihr Nachthemd. Das hatte sie gerade noch rechtzeitig geschafft, denn nur Sekunden später rannte ihr kleiner Sohn ins Zimmer hinein und rief lachend einen ‘Guten Morgen’ Gruß an seine Mutter.
 

“Guten Morgen, mein Schatz. Hast du gut geschlafen?”
 

“Mhm”, antwortete er ihr und kuschelte sich an sie.
 

“Das freut mich zu hören... wollen wir Frühstücken und in den Tag starten?”
 

“Oh ja... Aki macht gerade etwas zu essen”, kicherte der Kleine und Maron blinzelte leicht. Sie war sich nicht sicher, ob sie das richtig verstanden hatte.
 

“Was meinst du damit?”, hakte sie demnach nach.
 

“Es riecht nach Ei”, erklärte Kenji, da er das noch aufgeschnappt hatte, als er zu seiner Mama geeilt war.
 

“Oh... dann sehen wir doch mal, was Chiaki genau in der Küche macht”, merkte sie an und daher stiegen sie aus dem Bett, nur um in die Küche zu gelangen.
 

Tatsächlich stand der Blauhaarige in dieser und noch dazu am Herd. Der Duft von Eiern erfüllte den Raum. Neugierig trat Maron näher und sie lugte an ihrem Freund vorbei. Überrascht weiteten sich ihre Augen, denn er machte so etwas ähnliches wie Omeletts. Dazu hatte er noch Gemüse und Fleischbeilage gemacht. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. “Du kannst ja doch kochen”, meinte sie und er lachte über ihre Aussage.
 

“Das ist das Einzige, was ich hinbekomme”, gestand er ihr schließlich und stellte den Herd aus, da er bereits den dritten fertig gemacht hatte.
 

“Es sieht sehr köstlich aus”, sagte sie lächelnd und war auf den Geschmack gespannt.
 

“Ich hoffe, dass es euch auch schmecken wird”, sprach er ehrlich aus und hatte sogar einen kleinen Rotschimmer auf seinen Wangen.
 

Das fand Maron sehr süß. Einmal mehr konnte sie diese Seite an ihm sehen, die er für gewöhnlich sehr selten an den Tag legte. Daher streckte sie sich und gab ihm einen Kuss auf die Lippen. Sofort erwiderte er diesen und lächelte sie an, ehe er die Teller auf den Tisch stellte und sie sich hinsetzten. Zwar sah Kenji das Essen etwas skeptisch an, doch er probierte und schien positiv überrascht zu sein. Nun probierte auch Maron und staunte. “Nicht schlecht... etwas mehr Kräuter und es ist für mich perfekt”, merkte sie an.
 

“Wirklich?”, fragte er nach und sie nickte. “Schmeckt es dir auch, Kenji?”
 

Blinzelnd blickte der Junge zu dem jungen Arzt. Er hatte den Mund gerade mit einem Bissen voll gemacht. “Memer”, strahlte der Kleine und die Erwachsenen erhoben eine Augenbraue. Sie sahen sich gegenseitig an und versuchten heraus zu finden, was Kenji gerade gesagt hatte. Während dessen kaute dieser seinen Bissen zu ende, ehe er diesen schluckte. “Lecker”, wiederholte er sein Wort.
 

Erfreut sah Chiaki zu Kenji und war glücklich das zu hören. Damit konnte er dem Jungen hin und wieder ein anderes Frühstück anbieten als Kellogs. Maron sah zwischen den beiden hin und her und lächelte sanft. Es war schön zu sehen, dass sie sich verstanden und Chiaki sogar sowas lecker machen konnte. Freudig sah er zu ihr uns sie rückte zu ihm, um ihm einen Kuss zu geben. “Nächstes Mal kann ich dir die Kräuter zeigen, die sehr gut dazu passen würden”, schlug sie ihm vor.
 

“Das wäre toll”, bemerkte er und küsste sie nun seinerseits. Er würde gerne das Essen mehr verfeinern, welches er zubereiten konnte.
 

“Dann machen wir das in den nächsten Tagen”, grinste sie leicht an seinen Lippen. Darauf freute er sich bereits und würde vielleicht noch das ein oder andere Gericht von ihr lernen. Irgendwie hatte es ihm gerade sehr viel Spaß gemacht, für die beide etwas zu kochen.
 

Nach dem Essen räumten sie zusammen ab und schließlich offenbarte Maron ihrem Sohn, dass er sich für den Tag anziehen sollte. Sie erklärte ihm aber nicht, wohin sie gehen würden. Das würde der Kleine sicher schon bald selbst erkennen. Deshalb machten sie sich fertig für den Tag. Sie zogen sich alle um und machten sich fertig. Im Flur schlüpften sie in die Schuhe und Chiaki schnappte sich seine Autoschlüssel, während Maron die Wohnungsschlüssel mit nahm. Gemeinsam verließen sie das Gebäude und stiegen in den Wagen, um los zu fahren.
 

Neugierig fragte der Junge immer wieder nach, aber eine Antwort bekam er nicht. Während der Fahrt sah er sich aufmerksam um und versuchte öfters sein Glück mehr heraus zu finden. Je näher sie dem Ziel kamen, umso größer wurden die Kinderaugen. Er staunte nicht schlecht, als er den Ort erkannte. “Ein Vergnügungspark?”, fragte er nach und beide Erwachsenen nickten.
 

“Korrekt... da wir heute sehr viel Zeit haben, können wir heute sehr viel Spaß haben”, erklärte Maron ihrem Sohn und er sah sich aufmerksam um.
 

Kaum waren sie auf dem Parkplatz, schon sprang Kenji aus dem Wagen. Aber auch Chiaki und Maron stiegen aus. Aufgeregt tappte der Junge von einem Bein auf den anderen und konnte es kaum noch abwarten, bis sie endlich hinein gingen. Schmunzelnd nahmen sie die Hände des Jungen und so schritten sie zum Eingang, um die Eintrittskarten zu holen. Drinnen würden sie sich zunächst Getränke holen und dann loslegen mit den Attraktionen. Strahlend sah Kenji von einer Seite zur anderen, nachdem sie sich jeweils eine Trinkflasche organisiert hatten.
 

Schließlich starteten sie mit den einfachen und leichten Achterbahnen und Fahrtgeschäften. Danach kamen die schnellen und aufregenden Bahnen. Wobei diese Maron die meisten ausließ. Diese waren ihr teilweise zu schnell oder zu steil. Doch das schreckte die Jungs nicht im Geringsten ab. Im Gegenteil, sie waren sehr erfreut diese zu fahren. Einmal mehr mutierte Chiaki zu einem Kind. Aber genau das machte ihn nur noch liebenswerter. Verliebt beobachtete sie ihn, wie er mit Kenji umging. Es war wahrlich perfekt.
 

Er ist ein großartiger Vater., kam es ihr in den Sinn. Plötzlich stockte sie und blinzelte leicht. Aber... möchte er das denn sein?, grübelte sie einige Zeit vor sich hin. Dabei bemerkte sie nicht, dass die Beiden wieder bei ihr waren. Tatsächlich wurde sie sogar von ihnen angesprochen. Jedoch war sie so sehr in ihren Gedanken versunken, dass sie erst gar nicht darauf reagierte. Erst als sie angestupst wurde, blinzelte sie und bekam große Augen. “Huch?”, entkam es ihr.
 

“Alles okay?”, fragte Chiaki seine Freundin.
 

“Oh... Ja... ich war... nur in Gedanken”, erklärte sie mit roten Wangen.
 

“So so... woran hast du denn gedacht?”, fragte er sie und wackelte leicht mit den Augenbrauen. Sofort war ihr klar, dass er etwas schweinisches im Sinn hatte.
 

“Tja... das... sage ich dir am besten später”, kicherte sie und spielte mit ihm einfach mit.
 

Amüsiert lachte er los und nickte ihr zu. Damit war er schon gespannt, was sie ihm sagen würde.

Der Urlaub kann beginnen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Urlaubsfeeling

Überpünktlich machte sich die kleine Familie fertig, um rüber zu gehen. Sie zogen sich ihre Schuhe an und Kenji strahlte regelrecht, denn er wusste genau, dass er gleich wieder mit Sakura und Himuro spielen könnte. Aber auch mit Miyako und Yamato und ebenso mit Kaiki und Kagura. Er hatte sie alle schon sehr lieb gewonnen und bekam eine Menge Aufmerksamkeit von ihnen. Das gefiel dem Kleinen natürlich sehr. “Wer trägt denn die Kuchen?”, fragte Maron und bekam verwunderte Augenpaare auf sich.
 

“Ich nehme dir gern den Kuchen ab”, meinte Chiaki und lächelte sie an.
 

“Und wer nimmt den zweiten?”, verkündete sie nun und grinste die Jungs an, die sich nun gegenseitig ansahen.
 

“Wie zwei?”, hakte Chiaki nach.
 

“Zwei?”, staunte Kenji und bekam leuchtende Augen.
 

“Mhm zwei... wenn ihr euch etwas wünscht, mache ich das doch gerne”, entgegnete sie mit einem siegessicheren Lächeln.
 

“Du bist unglaublich, mein Engel”, sprach Chiaki aus und klaute sich einfach so einen Kuss von ihr. Diesen erwiderte sie sofort und genoss diese liebevolle Geste.
 

“Mama ist halt die Beste”, strahlte Kenji und sah zu den Erwachsenen auf.
 

Die beiden hatten sich gerade voneinander gelöst, da sie nicht alleine waren. Ansonsten würden sie vermutlich viel weiter gehen. Doch das war definitiv nichts für Kinderaugen. Tatsächlich wurde sie durch dieses Kompliment rot um die Nase. Es war für sie ungewohnt ein solches Lob zu hören, weshalb sie sich immer wieder darüber freute. Ein zartes Lächeln zierte ihre Lippen. “Ich danke euch beiden für... eure Worte”, hauchte sie sanft und hockte sich zu ihrem Sohn hin, um ihm einen Kuss auf die Stirn zu geben.
 

Strahlend sah der Junge seine Mama an und Chiaki nahm bereits beide Kuchentransportboxen in die Hand. “Lasst uns rüber gehen, sonst kommt vermutlich bald Miyako her. Sie wird wohl nach uns suchen”, amüsierte er sich und sie nickte zustimmend, denn so gut kannte sie die andere Frau schon.
 

“Stimmt, wir sollten rüber. Schließlich sollte Miyako kein Suchtrupp los schicken müssen”, bestätigte sie kichernd und lächelte, während sie nach ihrem Wohnungsschlüssel griff.
 

Kenji selbst machte schon die Tür auf und ging hinaus. Gefolgt von dem jungen Arzt und seiner Mama. Direkt schloss Maron die Wohnungstür ab und gemeinsam gingen sie rüber zu Sakura. Dort klingelten sie und musste ein wenig warten, bis ihnen die Tür aufgemacht wurde. In der Tat stand Miyako in dieser und sah amüsiert aus. “Na endlich, ich wollte schon nach euch sehen kommen”, wurden sie begrüßt und sofort lachte das junge Paar über diese Aussage, da sie von der Polizistin nichts anderes erwartet hatten.
 

“Das hatten wir auch vermutet”, meinte Maron kichernd und sie gingen hinein.
 

Beim Esstisch waren bereits die anderen da. Sie sahen direkt auf, als Kenji schon reingerannt kam. Er begrüßte zuerst Sakura, dann Himuro und schließlich die anderen. Maron folgte dem Jungen schmunzelnd, während Chiaki die Zeit nutzte, um die beiden Kuchen in die Küche zu bringen. Keiner der Anwesenden sollte wissen, dass es welchen zum Nachtisch geben würde. Dies wäre später eine perfekte Überraschung, da er wusste, dass Miyako sicher nichts verraten würde. Schließlich würde sie damit riskieren kein Stück zu erhalten.
 

Grinsend kam Chiaki zu den anderen und begrüßte alle, ehe er den Arm um Marons Hüfte legte und sie sanft an sich zog. Es war zwar eine einfach und doch eine wundervolle Geste. Lächelnd und vertrauensvoll lehnte sich Maron an ihn und genoss einfach seine Nähe. Alleine das machte sie unglaublich glücklich. Sie sprachen noch ein wenig zusammen, ehe sie sich setzten und endlich mit dem Essen begannen. Sie scherzten und lachten sehr viel. Sogar Chiaki war mal wieder sehr gelassen und das erfreute ganz besonders Kagura und Kaiki.
 

Dies hatte Maron mitbekommen, da sie immer wieder den Vater ihres Freundes beobachtet hatte. Es kam ihr unwirklich vor, dass er so anders sein sollte. Doch Chiakis Empfindungen vertraute sie, da er live dabei war. Aber sie wollte auch Kaikis Seite dazu hören. Vielleicht gab es da eine simple Erklärung für dieses Verhalten. Sie würde schon noch einen Moment finden, um mit Kaiki zu sprechen. Denn ihr war es wichtig, dass Vater und Sohn sich etwas annähern könnten. Sie glaubte fest daran, dass Chiaki seinen Vater nach wie vor liebte.
 

“Das Essen ist köstlich”, schwärmte Chiaki und holte damit Maron aus ihren Gedanken heraus. Sie war scheinbar etwas weggedriftet. Blinzelnd sah sie zu ihrem Freund und lächelte ihn ehrlich an.
 

“Da hat er recht. Es ist sehr lecker... ich brauche dringend die Rezepte”, meinte Maron lächelnd.
 

“Ich denke, dass ich da etwas machen könnte”, strahlte Sakura und Maron war sich sicher, dass sie schon bald im Besitz der Rezepte sein würde. Erfreut darüber nahm Maron einen weiteren Bissen und genoss diesen köstlichen Geschmack auf ihrer Zunge. Es war einfach ein tolles Mahl und sie wollte das ebenso kochen können.
 

Nach dem Essen räumten sie gemeinsam etwas zurecht. Die Männer gingen mit Kenji ins Wohnzimmer und die Damen brachten alles in die Küche. Dort entdeckte Sakura die Kuchenbehälter. “Wo... kommen die denn her?”, wollte sie direkt wissen und augenblicklich lag ihr Blick auf Maron.
 

“Meine... Jungs hatten es sich gewünscht. Deshalb habe ich heute Morgen gebacken”, grinste diese leicht und Sakura lachte leise. Sogar Miyako musste mit lachen.
 

“Da haben dich wohl die beiden im Griff”, meinte die junge Polizistin. Kichernd nickte Maron, denn das stimmte voll und ganz. Sowohl Kenji als auch Chiaki haben sie im Griff.
 

“Das haben sie... und ehrlich gesagt... backe ich für die beide sehr gerne”, sprach sie ehrlich aus und die anderen beiden Damen lächelten sanft.
 

“Das freut mich zu hören”, kam es von Sakura. Sie freute sich sichtlich für Chiaki, dass er in Maron endlich eine Frau gefunden hatte, die ihn sieht. So wie er ist. Mit all seinen Stärken, aber vor allem auch mit seinen Schwächen.
 

“Ich freue mich schon darauf, die Kuchen zu kosten”, kicherte Miyako und sie sah verschwörerisch zu den anderen beiden. “Ob die Jungs merken würden, wenn da ein Stück fehlen sollte?”, überlegte sie und brachte damit ihre Mama zum Lachen. Ebenso wie Maron.
 

“Ich fürchte, dass sie das auf alle Fälle merken würden”, amüsierte sich Sakura, denn sie kannte die Männer im Nebenraum nur zu gut.
 

“Schade”, lachte Miyako und machte sich einen Kaffee, denn sie hatte noch einiges an Arbeit erledigt.
 

“Aber ich denke... wir können bald schon den Nachtisch verputzen, oder was meint ihr?”, brachte Sakura ihren Gedanken ein, denn sie wollte von diesen genauso gerne etwas kosten, wie ihre Tochter.
 

“Nun... ich denke... dass Kuchen nahezu ein Zauberwort für die Jungs sein könnte”, merkte nun Maron an und grinste breiter. Direkt stieg Miyako in das Grinsen ein.
 

“Testen wir es”, kam es von ihr und nippte noch von ihrem Kaffee, ehe sie rüber ins Wohnzimmer ging. Verwundert blinzelte Maron und sah ihrer Freundin nach. Sakura amüsierte sich leicht über ihre Tochter. “Komm, lass uns sehen, ob das wirklich funktioniert”, meinte sie und Maron nickte leicht.
 

Beide folgten der Polizistin ins Wohnzimmer und sahen gespannt zu, wie Miyako sich an die Rückenlehne des Sessels lehnte und ihr Mann zu ihr blickte. Denn er saß gerade in dem besagten Sessel. “Wisst ihr... ich habe in der Küche etwas entdeckt”, begann sie und wurde nun neugierig gemustert. Außer Chiaki, der grinste nur leicht, da er sich schon denken konnte, was sie nun meinen könnte.
 

“Was hast du denn entdeckt?”, wollte Yamato von ihr wissen, da er nun die Neugier nicht mehr aushalten konnte.
 

“Etwas... Rundes... großes... und es sieht verdammt lecker aus”, beschrieb sie ihrem Mann den Nachtisch.
 

Es dauerte einige Zeit, bis es bei den Anwesenden Klick gemacht hatte. Sie bekamen alle sehr große Augen. “Was?!”, kam es fast schon synchron von allen.
 

“Es... gibt noch ein Dessert?”, kam es von Himuro.
 

“Mhm... es gibt etwas ganz Leckeres”, berichtete Miyako und grinste in die Runde.
 

“Nun woher habt ihr denn das denn her?”, fragte Kagura sichtlich verwundert.
 

“Das wüsstet ihr nun gerne, oder?”, lachte Miyako. Schmunzelnd schüttelte Maron den Kopf, denn die Polizistin machte es gerade ziemlich spannend.
 

“Also Sakura hat nichts gemacht, sonst wüsste ich es”, meinte Himuro nachdenklich und Miyako kicherte leise. Ihr Vater fing also schon an damit, die Fakten zusammen zu setzen. So war er nun mal. Durch und durch war er ein Detektiv und analysierte direkt alles.
 

“Korrekt, Papa”, lächelte sie ihn an und war gespannt, wann er darauf kommen würde. Tatsächlich dauerte es nicht so lange, bis der Blick des älteren Polizisten zu Maron glitt. Damit war das nun auch für alle anderen klar, dass es nur die junge Dame sein konnte, die gebacken hatte.
 

“Du hast wirklich für uns gebacken?”, fragte Kaiki sichtlich überrascht, da er damit nicht gerechnet hatte.
 

“Natürlich... das habe ich doch sehr gerne gemacht”, erklärte Maron leicht verlegen und mit roten Wangen.
 

“Gibt es jetzt Kuchen?”, fragte Kenji und sah die Erwachsenen an.
 

“Möchtest du denn schon ein Stück?”, fragte Miyako.
 

“Nein!”, meinte Kenji und alle blinzelten. “Ich will Zwei!”, strahlte er in die Runde und Maron kicherte leise. Genauso kannte sie ihren Sohn. Er würde sich sicher nicht nur mit einem einzigen Stück begnügen.
 

“Stimmt... zwei Stücke mindestens”, mischte sich Chiaki nun mit ein und Kenji nickte eifrig.
 

Amüsiert erhoben sich die Erwachsenen und machten sich wieder auf den Weg zum Esszimmer. Sakura und Miyako hatten bereits Kaffee und Tee aufgesetzt und Maron holte die beiden Kuchen hervor, um sie auf den Tisch zu stellen. Schon bald hatte jeder etwas zu trinken und der Kuchen war angeschnitten. Nur einen Moment später hatte jeder tatsächlich von jedem Kuchen ein Stück auf dem Teller. Kenji bekam sogar einen Kakao und das erfreute den Jungen sehr. Maron lächelte den Kleinen an und war froh darüber, dass sie ihrem Sohn so viel Aufmerksamkeit schenkten.
 

Schließlich hatte der Kleine leider keine Großeltern, die auf diese Weise ihn verwöhnen würden. Es war toll zu sehen, wie die anderen mit ihm umgingen. Es ist schade... dass Kenji meine Eltern nicht kennen lernen konnte., kam es ihr in den Sinn und das tat ihr sehr leid. Ihre Eltern hätten Kenji sicher geliebt. Für den Moment versank sie in ihren Gedanken. Plötzlich spürte sie eine Hand an ihrem Rücken. Verwundert blinzelte sie und sah zur Seite. Aufmunternd sah Chiaki sie an.
 

“Danke”, hauchte sie leise und war ihm dankbar. Denn sie hatte das Gefühl, dass er wohl wusste, was in ihr gerade vor sich ging. Er war unglaublich und genau deshalb liebte sie ihn so sehr. Er verstand sie auch ohne Worte.
 

Der Tag war wundervoll und großartig. Sie genossen zusammen den Nachtisch und alle liebten es. Maron konnte sehr gut backen und freute sich darüber, dass es den anderen mundete. Lächelnd lehnte sie sich an ihren Freund, während die anderen sich unterhielten. Himuro und Yamato spielten gerade mit Kenji und so konnte Maron für den Moment einfach entspannen und die Nähe zu Chiaki genießen. Er gab ihr so viel Halt und dafür war sie ihm sehr dankbar. Erst am späten Abend verabschiedeten sie sich und schließlich ging die kleine Familie zu Bett.
 


 

Rundum zufrieden und glücklich erwachte Maron und streckte sich leicht im Bett. Ihr Blick ging zuerst zur Seite zu ihrem Freund. Dieser schlief noch tief und fest. Sein friedliches Gesicht zu sehen, war das schönste, was sie sich am Morgen vorstellen konnte. Die kommenden Tage werden ihr umso mehr gefallen, denn sie würde die Momente mit ihm in vollen Zügen genießen. Nicht nur körperliche Zuneigung, sondern auch die Seelische. Er ist so perfekt..., schwärmte sie und wie von selbst rückte sie näher zu ihm.
 

Sanfte Küsse verteilte sie auf seiner Haut und schmunzelte leicht, da er sich dadurch bewegte. Weiter bedeckte sie seine freien Stellen mit ihren Lippen. “Mmmh”, brummelte er und sie kicherte leise.
 

“Guten Morgen”, hauchte sie und er erwiderte dies nur zu gerne. Auch wenn dieses sich noch verschlafen anhörte.
 

“Weckst... du mich nun jeden Tag so?”, wollte er von ihr wissen und gähnte einmal herzhaft.
 

“Weiß nicht”, kicherte sie und schien ihn damit gänzlich auf zu wecken. Denn er hatte sie gepackt und sie auf den Rücken gedreht. Sofort begann er damit sie durch zu kitzeln. Lachend versuchte sie sich zu wehren, doch sie schaffte es nicht. Er war einfach viel zu stark für sie.
 

Dieser Morgen gefiel Chiaki sehr. Auf diese Weise konnte sie ihn immer wecken. Dieser unbeschwerte Moment war einfach genau das, was ihn immer mehr grinsen ließ und er niemals mehr missen wollte. Maron war durch und durch perfekt für ihn. Sie ergänzte ihn und einmal mehr fielen ihm die Worte seiner Mutter ein. Eines Tages wirst du der einen begegnen und du willst mit ihr zusammen sein. Egal wie schwer es sein wird oder wie viele Tränen fließen könnten... es wird sich lohnen für die Liebe zu kämpfen. Gebe niemals auf und bleibe stark., erinnerte er sich und lächelte seine Liebste an.
 

Küssend kuschelten sie noch eine Weile im Bett, ehe sie auch schon die Tür hörten. Beide blickten zu dieser und sahen einen müden Jungen. Er tapste zum Bett und das Paar war froh, dass sie artig geblieben waren und bekleidet im Bett lagen. Direkt kletterte er zu den beiden und rieb sich über die Augen. “Morgen, Kenji”, grüßte sie ihren Sohn.
 

“Morgen”, nuschelte er und gähnte. Doch dann riss er die Augen auf und blickte abwechselnd die beiden an. Mit einem Mal war er hellwach. “Ihr seid da?”, fragte er sichtlich verwirrt und Maron grinste leicht.
 

“Weißt du, Kenji... Chiaki und ich werden einige Tage zu Hause sein”, begann sie dem Jungen zu erklären.
 

“Wirklich?”, hakte der Kleine nach.
 

“Mhm... aber wir könnten angerufen werden, deshalb können wir leider nicht wegfahren”, erklärte Chiaki weiter. Denn Kenji sollte wissen, dass es vorkommen könnte, dass sie raus gerufen würden.
 

“Oh”, entkam es dem Jungen.
 

“Aber keine Sorge... wir machen kleinere Ausflüge... in den Freizeitpark... oder in einen Wasserpark”, schlug der Arzt direkt vor. Da er wusste, dass Kagura sich spätestens gegen 7 Uhr morgens melden würde, sollte sie Hilfe brauchen, könnten sie problemlos den Tag verplanen.
 

Genauso hatten sie dies gehandhabt. Sie standen morgens auf, sobald Kenji zu ihnen kam. Oft waren sie auch schon beim Frühstück machen, sobald sie wach genug waren, um aus dem Bett zu steigen. Es war einfach perfekt zusammen auf zu wachen, vieles gemeinsam zu machen und vor allem aber auch zu planen. Chiaki war wirklich aufmerksam und achtete darauf, dass sie alle drei Spaß dabei haben würde. Deshalb hatte Maron Sakura gebeten Kenji einmal über Nacht zu nehmen. Denn sie wollte ihm dafür danken und ihn überraschen mit einem richtigen Date. Mit allem Drum und Dran.
 

Diese Überraschung war ihr sogar gelungen und besser könnte es zwischen dem Paar nicht laufen. Es fühlte sich für beide so an, als wären sie schon seit Jahren zusammen und nicht nur seit etwa mehr als zwei Monaten. Die gemeinsamen Ausflüge mit Kenji fühlten sich großartig an. Sie waren wie eine Familie und das machte nicht nur Maron glücklich. Auch Chiaki blühte regelrecht auf, sobald er mit dem kleinen Jungen zusammen war. Dieser Anblick war mit das wunderschönste für Maron. Chiaki war zwar oft ein kleiner Chaot und irgendwie selbst wie ein Kind, doch er übernahm Verantwortung.
 

Am meisten überraschte es sie, dass er auch so ernst sein konnte und er hielt sich an die Absprachen. Sie wollte nicht, dass Kenji viel zu viel Süßes aß, deshalb hatte sie Chiaki gebeten erst nach dem Essen ihm etwas zu erlauben. Das zog er auch jedes Mal durch und das fühlte sich toll an. Er ist schon jetzt mehr ein Vater, als Kenjis leiblicher... Bei diesem Gedanken schluckte sie schwerer und kam nicht umhin glasige Augen zu bekommen. Ich war wirklich so dumm und naiv damals... doch... anders hätte ich meinen Schatz nicht., merkte sie an und lächelte. Ihr Leben vor Japan war alles andere als perfekt.
 

Doch jetzt mit Chiaki fühlte sie all die Dinge, die sie schon seit dem Tod ihrer Eltern nicht mehr gespürt hatte. Aufrichtige und bedingungslose Liebe, sowie Sicherheit und Geborgenheit.
 


 

Einige Tage waren bereits vergangen und sie hatten tatsächlich noch keinen Anruf von Kagura erhalten. Daher planten sie auch demnächst zum Wasserpark zu fahren. Dort würden sie eine Nacht bleiben, um an zwei Tagen ausgiebig Spaß zu haben. Wie es sich herausstellte, liebten sowohl Chiaki als auch Kenji das Wasser sehr, weshalb sie sich dazu entschlossen hatten den Kurztrip zu machen. Jedoch würden sie Kenji noch nichts davon sagen, ehe es wirklich los gehen würde. Denn enttäuschte Kinderaugen wollte das Paar mit allen Mitteln vermeiden. Niemals wollten sie Kenjis Vorfreude auf diese Weise betrüben.
 

Es war Samstagmorgen, als Chiakis Handy klingelte. Grummelnd griff er nach diesem und seufzte. Er hatte nämlich auf dem Display erkannt, wer ihn gerade anrief. “Hey Kagura”, nahm er das Gespräch an und stieg aus dem Bett. Obwohl Maron nun auch wach war, so wollte er dennoch sie nicht noch weiter beim Dösen stören.
 

Diese hatte sich bereits aufgerichtet und ihm nach gesehen. Damit müssten sie wohl ran. Nur gut, dass Sakura heute Zeit hätte., dachte sie bereits schon darüber nach, was sie mit Kenji machen sollten. Sie stieg aus dem Bett, schnappte sich sein Hemd und zog es sich an. Da sie eh schon wach war, wollte sie bereits den Kaffee für ihn und sich kochen. Denn ohne diesen würde sicher keiner der Beiden eine Schicht überstehen. Die Nacht war mal wieder etwas viel zu kurz. Trotzdem würde sie nicht mehr darauf verzichten wollen. Sie liebte diese intimen Augenblicke mit ihm sehr.
 

Noch einmal gähnte sie und ging in die Küche. Sie ging bewusst an Chiaki vorbei, der im Wohnzimmer noch telefonierte. Er folgte ihr sofort mit den Augen und leckte sich über die Lippen. Das Telefonat beendete er schnell und eilte ihr hinterher. Gerade als sie die Maschine anmachte, schon spürte sie seine Hände um ihren Bauch. “Guten Morgen, mein Engel”, begrüßte er sie nun und küsste ihren Nacken.
 

“Guten Morgen”, entgegnete sie und blickte zu ihm nach hinten. “Was steht also an?”, fragte sie ihn direkt.
 

“Einer der Kinderärzte hatte einen kleinen Unfall... sie brauchen von 10 bis 15 Uhr jemanden, der rein kommen kann. Bis 10 kommen sie noch klar und ab 15 Uhr werde ich dann abgelöst”, klärte er sie auf und sie nickte verstehend.
 

“Okay... dann bringen wir Kenji zu Sakura?”
 

“Nicht nötig... Kagura genügt es, wenn nur ich da bin... du kannst also einen Mutter-Sohn Mittag machen”, sagte er lächelnd und küsste ihren Mundwinkel.
 

“Bist du sicher, dass das passt? Es sind dann doch fünf Stunden”, sprach sie ihre Sorge aus, doch er winkte ab.
 

“Alles gut... Kenji soll dich die Zeit für sich haben, denn das hattet ihr schon länger nicht mehr”, erklärte er.
 

“Du bist süß, Romeo”, hauchte sie sanft.
 

“Nur für dich mein Engel”, zwinkerte er ihr zu. Genau dafür liebte sie ihn sehr. Er achtete auf so viele Dinge, die sie schon fast vergessen hatte.

Manipulativ?!

Da Chiaki in knapp zwei Stunden los musste, beschloss Maron bereits das Frühstück zu machen. Je nachdem wann Kenji wach werden würde, könnten sie sogar alle zusammen essen. “Geh ruhig duschen, Romeo... ich bereite dir schon mal Kaffee und etwas köstliches zu”, zwinkerte sie ihm zu und er schmunzelte leicht.
 

“Alles klar... dann machen wir das so... danke dir, Engel”, lächelte er sie an und gab ihr noch einen Kuss.
 

Natürlich hätte er den Tag viel lieber mit den Beiden verbracht, doch er wollte Kagura nicht im Stich lassen. Zudem waren es nur einige Stunden, weshalb er das auch sicher schnell und problemlos hinter sich bringen würde. Danach würde er noch einige Stunden vom Tag haben, um bei den beiden zu sein. Ein weiterer Vorteil war, dass Mutter und Sohn etwas Zeit zusammen haben würden. Chiaki konnte sich vorstellen, dass Kenji es vermisste mit seiner Mama alleine zu sein. Diese Augenblicke würde er ihnen nur zu gerne gönnen.
 

Gemütlich zauberte Maron ein süßeres Frühstück, wobei man die Crêpes ebenso gut mit deftigeren Dingen wie Käse oder Fleisch essen könnte. Summend machte sie noch einen Cappuccino für sie beide, ebenso bereitete sie den Thermobecher vor. Sie goss heißes Wasser hinein, damit die Temperatur etwas ansteigen konnte, denn der Kaffee darin soll so lange wie möglich heiß bleiben. Das war so ein Geheimtipp, denn viele machten. Nach einer kleinen Weile hörte sie kleine Schritte und wusste genau, dass ihr Sohn zu ihr in die Küche kam. Lächelnd sah sie zu ihm.
 

“Guten Morgen, mein Kleiner”, grüßte sie ihn.
 

“Morgen”, gähnte Kenji und rieb sich die Augen.
 

“Gut geschlafen?”, fragte sie ihn und er nickte leicht, ehe er erneut gähnen müsste.
 

“Aki auch wach?”, wollte der Junge gleich wissen. Schmunzelnd blickte Maron zu ihrem Sohn und bevor sie antworten konnte, kam Chiaki ebenso zu ihnen.
 

“Natürlich bin ich wach”, grinste dieser und wuschelte Kenji über den Kopf. Leicht kicherte der Kleine und sah zu dem jungen Arzt auf.
 

“Toll... dann können wir Frühstücken und spielen”, meinte Kenji direkt.
 

Überrascht blickte Chiaki zu dem Jungen. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Auch Maron war verwundert, doch sie grinste leicht. Ihr Sohn hatte den jungen Mann bereits in sein Herz geschlossen und sie beide so zu sehen, ließ ihr Herz um einiges höher schlagen. “Oh... das würde ich sehr gerne... aber leider muss ich arbeiten... aber sobald ich zurück bin, spielen wir zusammen”, versprach der Ältere dem Jungen.
 

“Arbeiten? Mama auch?”, wollte Kenji wissen und blickte zu seiner Mutter.
 

“Nein... ich heute nicht... wir machen uns einen schönen Tag, bis Chiaki wieder Heim kommt”, erklärte sie ihm. Sie konnte ihm ansehen, dass ihm das im ersten Moment gar nicht zusagte, doch blieb ihm hierbei nichts anderes übrig.
 

“Na gut”, grummelte er leise und war noch ein wenig mürrisch. Aber damit würde Maron schon noch fertig werden.
 

“Weißt du, Kenji... ein Kollege hat sich verletzt und die Kinder, die krank sind, brauchen einen Arzt... deshalb helfe ich heute”, begann Chiaki zu erklären und setzte sich zu dem Jungen. “Sobald ich wieder da bin... zocken wir eine Runde und du darfst sogar den nächsten Ausflug aus wählen. Was sagst du dazu?”
 

“Egal wohin?”, hakte Kenji nach und schien tatsächlich auf dieses Angebot eingehen zu wollen.
 

“Solange das Ziel erst einmal in Japan ist... ja”, meinte Chiaki ehrlich und nun verwandelte sich das Schmollen zu einem Grinsen. Maron musste sich auf die Unterlippe beißen, um nicht los zu lachen. Ihr Sohn war einfach ein Schlitzohr, was das Verhandeln anging.
 

“Okay... aber nur wenn wir zocken und zusammen wegfahren”, stimmte der Junge schließlich zu.
 

“Abgemacht, Großer”, grinste der junge Arzt und sah zu Maron auf, als sie ihnen das Essen hinstellte. Sie zwinkerte ihm leicht zu und war wirklich froh, dass die Männer sich einig waren. Natürlich hatte sie kein Problem damit, wie Chiaki dies gelöst hatte, denn er hatte das sehr geschickt gemacht.
 

Damit konnten sie zusammen noch in Ruhe frühstücken. Sie scherzten und neckte einander ein wenig. Sie wollten Kenji einfach ablenken. Zum Glück klappte das auch sehr gut. Der Kleine hatte eine bessere Laune und war nicht allzu geknickt, als Chiaki wirklich sich fertig machen musste. Maron erlaubte dem Jungen etwas zu spielen, bis sie dann abgeräumt und aufgeräumt hätte. Doch zuvor wollte sie sich von ihrem Liebsten verabschieden und ihm noch eine Kleinigkeit mit geben. Schließlich sollte er in seiner Schicht gut versorgt sein.
 

“Du bist einfach unglaublich, mein Engel”, raunte er und gab ihr noch einen Kuss. Sie hatte ihm nämlich nicht nur den Kaffee in dem Thermobecher gemacht, sondern auch eine kleine Bentobox mit einigen Leckereien für den Mittag.
 

“Wer arbeitet, sollte auch sehr gut essen”, erklärte sie ihm zwinkernd und gab ihm noch einen Kuss auf die Lippen.
 

“Mmmh... dann werde ich das auch genießen”, grinste er leicht und packte die Box in seine Umhängetasche. “Ich melde mich zwischendrin, sobald ich die Zeit habe”, meinte er und sie nickte leicht zustimmend.
 

“Aber nur, wenn du die Zeit hast”, merkte sie lächelnd an und schmunzelte leicht.
 

“Natürlich... spätestens sobald ich abgelöst wurde, melde ich mich bei dir”, versprach er ihr, denn er wollte sie dadurch vorwarnen, wann er in etwa zurück wäre.
 

“Mach dir keinen Stress... soweit haben wir alles geklärt und sehen uns später”, lächelte sie ihn an und streckte sich noch einmal, um einen Kuss zu stehlen.
 

Grinsend erwiderte er diesen und machte sich nun wirklich auf den Weg, sonst würde er viel zu spät kommen. So schnell es ging, fuhr er zum Krankenhaus. Kaum war er dort, schon führte ihn sein erster Gang zu Kagura, um auf den neusten Stand zu kommen. Erst dann konnte er seiner Arbeit nach gehen, denn er wollte so schnell es ging wieder zurück zu seinem Engel und Kenji.
 


 

Währenddessen räumte Maron die Küche etwas ab, packte das Geschirr in die Spülmaschine und machte diese auch gleich an. Zudem trank sie noch einen Cappuccino, ehe sie die Küche sauber machte. Erst dann sah sie nach Kenji und fragte ihn, was er machen wollen würde. Denn die ganze Zeit nur zocken würde nicht gehen. Daher beschloss der Kleine eine Runde raus zu gehen. Demnach packte Maron auch für sie beide ein Bento zusammen, um mit Kenji an der frischen Luft zu Mittag zu essen. Kaum war für das leibliche Wohl gesorgt, schon ging sie ins Schlafzimmer, um sich um zu ziehen.
 

Zuerst fischte sie ihre Unterwäsche heraus, um diese an zu kleiden. Danach folgten eine kurze Shorts und eine schlichte Bluse. Sie packte noch ihre kleine Umhängetasche zusammen, denn ohne ihr Handy und ihrem Portmonee würde sie sicher nicht die Wohnung verlassen. Fertig angezogen kam sie ins Wohnzimmer und war froh, dass Kenji auch schon sich angezogen hatte. Ein klein wenig hatte sie schon befürchtet, dass er womöglich noch zocken würde. Zum Glück lag sie dahingehend falsch und lächelte sanft Kenji an.
 

“Bereit?”, fragte sie ihn grinsend.
 

“Oh ja... auf zum Spielplatz”, strahlte Kenji und mochte es immer wieder mit seiner Mama auf diesen zu gehen.
 

Hand in Hand verließen Mutter und Sohn die Wohnung, aber auch das Gebäude. Sie gingen direkt zum Park. Da das Wetter so angenehm war, verzichtete sie einfach auf das Auto. Auf dem Rückweg würden sie sich noch ein Eis gönnen. Das war schon immer so ein kleines Ritual bei den beiden. Gemütlich kamen sie am Ziel an und schon sauste Kenji los, um einige Male zu rutschen. Schmunzelnd sah Maron ihrem Sohn nach und setzte sich etwas auf eine Bank. Dabei kündigte sich eine Nachricht auf ihrem Handy an.
 

Sofort holte sie dieses heraus und las sich diese durch: ‘Hey mein Engel.... bin gut angekommen, habe schon mit Kagura gesprochen und meinen ersten Patienten versorgt. Hoffe ihr macht euch einen schönen Mittag und ich freue mich schon auf euch. Kuss, Chiaki’
 

Über seine Worte schmunzelte sie leicht und grinste einmal mehr. Sie musste ihm einfach antworten: ‘Hey Romeo, es freut mich, dass du gut angekommen bist. Hoffe der Patient hatte nichts Schlimmes. Kenji und ich sind nun beim Spielplatz und bleiben ein wenig hier. Essen gemütlich etwas und holen uns noch ein Eis, ehe wir Heim gehen und auf dich warten werden. Wir vermissen dich. Kuss, Maron’
 

Damit steckte sie das Handy weg und sah rüber zu Kenji. Sein Lachen steckte sie immer wieder an und daher stand sie auf. Schnell eilte sie zu ihm und rutschte einige Male mit ihm, ehe er schaukeln wollte. Sie gab ihm die Anfangshilfe und den Rest machte er ganz alleine. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, denn sie hatte schon länger nichts mehr nur mit ihrem Sohn gemacht. Jedoch fehlte ihr ehrlicherweise ihr Romeo dann doch. Es klang wirklich verrückt, doch ohne ihn war sie irgendwie nicht komplett.
 

“Mama”, riss Kenji sie aus ihren Gedanken heraus.
 

“Was ist, Kenji?”, fragte sie ihn direkt und blickte zu ihm.
 

“Kommt Aki bald Heim?”, wollte der Junge wissen und verwundert blinzelte sie.
 

“Oh... nun”, fing sie an und sah auf ihrem Handy nach. “Er wird erst in drei Stunden abgelöst... also ist er gegen 16 Uhr wieder da”, erklärte sie ihrem Sohn und dieser seufzte. Zuerst konnte sie das nicht zu ordnen, doch dann kam ihr eine Idee. “Du vermisst ihn auch?”, wollte sie den Grund nun in Erfahrung bringen.
 

“Mhm”, nickte er zustimmend. “Aki ist cool und zusammen macht es doch mehr Spaß”, kam von dem Jungen.
 

“Stimmt... zusammen haben wir weitaus mehr Spaß”, bestätigte sie dem Kleinen und lächelte. “Sollen wir was essen und dann noch etwas Spazieren?”, bot sie ihm an, denn sie brauchten eine Beschäftigung. Immerhin mussten sie noch drei Stunden rumbringen. Sofort nickte Kenji und strahlte seine Mama an.
 

Daher machten sie es sich auf einer Bank gemütlich und vernaschten die gefühlten Crêpes mit vegetarischem, aber auch süßem Inhalt. Beide genossen das Essen sehr und tranken nebenbei etwas Saft, welchen sie noch von daheim mit genommen hatte. Es war ein schöner Tag mit einem tollen Sonnenschein. Doch im Schatten war es durchaus sehr angenehm. So ließ sich ein Tag sehr gut verbringen. Einige Momente gönnten sie sich noch auf der Bank, ehe sie sich wieder auf den Rückweg machten. Wobei sie natürlich bei der Eisdiele Halt machten.
 

Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie noch eine gute Stunde hätten, bis Chiaki fertig wäre. Auf dem Handy war noch eine Nachricht von ihrem Liebsten. Daher machte sie diese auf und las sie sich durch: ‘Ich vermisse euch beide auch... nur noch zwei Patienten, wenn kein Notfall rein kommt... dann bespreche ich noch mit Kagura die Akten und er macht die Übergabe für mich. Kuss, Chiaki’ Bei diesen Zeilen lächelte sie vor sich hin und Kenji kichert.
 

“Hat Aki dir geschrieben?”, fragte er neugierig und schleckte an seinen zwei Kugeln Eis herum. Überrascht sah Maron zu ihrem Sohn.
 

“Wie... kommst du darauf?”, wollte sie von ihm wissen.
 

“Na... du lächelst, Mama”, erklärte er einfach und einmal mehr stellte sie fest, dass ihr Sohn sehr aufmerksam war.
 

“Stimmt”, schmunzelte sie leicht. “Er hat mir geschrieben, dass er sich schon freut endlich Feierabend zu haben.”
 

“Das ist toll”, kicherte er und schleckte weiter von seinem Eis. Auch sie naschte noch von dem Eis und lächelte. Dabei antwortete sie ihm eilig, dass er sich nicht stressen sollte und sie auf ihn warten würden.
 

Gemütlich aßen beide ihr Eis auf und natürlich die köstliche Waffel. Erst dann schritten sie zum Wohnhaus zurück. Sie würden sich noch zu Hause etwas entspannen und zusammen überlegen, was sie kochen sollten. Wobei Maron dies natürlich am liebsten mit Chiaki gemeinsam entscheiden wollen würde. Gut gelaunt, aber auch etwas erschöpft kehrten die Beiden zurück in die Wohnung. Zusammen wuschen sie die Hände und Kenji sprang schon auf das Sofa, um etwas mit seiner Mama Fern zu sehen. Das war das Beste, was sie zur Entspannung tun könnten.
 

Völlig in der Serie vertieft war Maron ganz wo anders, als ihr Handy sie daraus riss. Blinzelnd sah sie zu diesem und griff danach. Augenblicklich lag ein Lächeln auf ihren Lippen. Chiaki hatte wahrlich Sehnsucht, denn er hatte ihr erneut geschrieben. Er war dahingehend unverbesserlich. ‘Bin nun bei Kagura, mein Engel... ich denke in einer knappen Stunde bin ich bei euch. Freu mich schon, Kuss Chiaki’
 

‘Prima... wir freuen uns auch schon auf dich, Kuss Maron’, antwortete sie ihm direkt und legte ihr Handy wieder beiseite. Das Lächeln blieb auf ihren Lippen, wobei ihr Blick wieder zum Fernseher glitt.
 

Einige Minuten vergingen, als sich erneut eine Nachricht ankündigte. Mit einem Schmunzeln griff sie nach dem Handy und klickte die Nachricht an. Da sie davon ausging, dass es nur ihr Liebster sein konnte, hatte sie gar nicht auf den Absender geachtet. Daher blinzelte sie leicht und verstand nicht so ganz, warum sie ein Foto von ihrem Freund unter der Dusche bekommen sollte. Noch ehe sie etwas anderes tun konnte, kamen schon die Zeilen an: ‘Du glaubst immer noch, dass er nur dir gehört, doch das stimmt nicht... ich hole ihn mir jetzt und dann wird er merken, dass du nichts weiter bist als verbrauchte Ware...’
 

Was... zum... Teufel., schoss es Maron direkt durch den Kopf. Doch als ihr Blick auf den Absender fiel, konnte sie nichts anderes tun, als zu knurren. Diese Frau ist wirklich krank... Der Gedanke kam ihr direkt hinter her. Ihr war sofort klar, dass Chiaki sicher nicht unter der Dusche steht. Denn er hätte ihr das geschrieben. Dahingehend vertraute sie ihm voll und ganz. Aber woher hatte diese verlogene Schlange nun dieses Bild wieder her, denn das war definitiv ihr Freund. Eine unbändige Wut köchelte in ihr hoch. Einmal atmete sie tiefer durch und erhob sich, da sie kurz telefonieren wollte.
 

Zuerst rief sie bei Chiaki an, doch er ging leider nicht ran. Daher seufzte sie einmal und wählte die Nummer von Sakura. Sie musste diese Angelegenheit einfach klären, sonst wird dieses Biest sicher noch Chiakis Ruf nur noch mehr schaden. Eigentlich hatte sie gehofft, dass die letzte Ansage und Kaguras Worte geholfen hätten, jedoch war dem nicht so. Scheinbar schien Yashiro immer noch zu glauben, dass Maron so dumm war und sich so einfach von ihr manipulieren ließ. Na warte... dich stampfe ich in den Boden!, fasste sie den Gedanken.
 

Erleichtert war Maron darüber, dass Sakura direkt Zeit hatte. Natürlich hatte Maron ihr noch nichts genaueres erzählt, doch das würde sie nachholen, sobald das ‘Problem’ gelöst wäre. Vermutlich brauchte Yashiro eine deutlichere Ansage von ihr und sie hoffte, dass Chiaki das auch noch tun würde. Ansonsten würde sich wohl kaum etwas ändern. Direkt kümmerte sie sich darum, dass Kenji Bescheid wusste. Sie meinte einfach nur, dass sie Chiaki abholen würde, denn alles andere musste ihr Sohn nicht wissen. Dazu war er viel zu jung und vor allem wollte Maron vor ihm nicht fluchen.
 

“Danke noch einmal, dass du so kurzfristig auf ihn achten kannst”, grüßte sie Sakura, als diese nur einige Minuten später bei Maron an der Wohnungstür geklingelt hatte.
 

“Ist doch klar”, sprach sie direkt aus. “Kläre das einfach und wir reden danach. Vermutlich gehen Kenji und ich rüber, sobald seine Sendung vorbei ist”, warnte die ältere Dame schon einmal vor. Das war für Maron vollkommen in Ordnung. Hauptsache Kenji war versorgt und sie selbst konnte endlich dieses Problem aus der Welt schaffen. So langsam hatte sie wahrlich die Faxen dicke.
 

Demnach verabschiedete sie sich mit einem Stirnkuss von Kenji und mit einer Umarmung von Sakura. Im Flur zog sie ihre Schuhe über und schnappte sich ihre Tasche und Schlüssel, ehe sie aus der Wohnung eilte. Ihr Weg führte sie direkt zum Wagen und direkt weiter zum Krankenhaus. Dort parkte sie auf einem freien Platz und schloss den Wagen ab, nachdem sie ausgestiegen war. Sie ging sofort ins Gebäude und steuerte die Umkleide der Damen an. Wenn, dann würde Yashiro nur dort sein können. Bevor Maron den Raum betrat, atmete sie einmal tiefer durch und öffnete schließlich die Tür.
 

Leider fand sie dort niemanden vor, aber sie würde sicher nicht aufgeben. Daher schloss sie die Umkleide hinter sich und überlegte. Als sie Yashiro bereits am Ende des Ganges erblickte, konnte sie nur noch wütender werden. Denn diese Dame war wirklich die Höhe. Sie checkte scheinbar selbst nichts, wie fehlerhaft ihr Verhalten war. Vor allem spätestens jetzt konnte Maron widerlegen, dass sie angeblich nun mit Chiaki unter der Dusche sein sollte. Definitiv musste Maron aufpassen, dass sie dieser Frau die Augen nicht auskratzen würde. Das würde sie ehrlicherweise gerade gerne tun.
 

Direkt schritt Maron auf die andere Frau zu. Sie konnte genau sehen, dass sie überrascht ihre Augen auf gerissen hatte und für einen Augenblick komplett neben der Spur stand. “Denkst du allen Ernstes, dass ich dir sowas billiges abkaufe?”, fragte Maron, nachdem sie bei Yashiro angekommen war. Herausfordernd hatte sie diese angesehen und wusste genau, dass die Ärztin sich ertappt füllte.
 

“Ich... weiß gar nicht was du meinst”, kam es unschuldig von dieser über die Lippen. Eine Augenbraue schoss direkt bei Maron in die Höhe.
 

“Sag mal, glaubst du wirklich, dass ich so blöd und dumm bin? Du bist wirklich das allerletzte! Hör endlich auf irgendeinen Unsinn dir aus zu denken und den Ruf anderer zu schädigen!”, reagierte Maron leicht angepisst. Doch trotz allem versuchte sie, ihre Worte so ruhig wie möglich über die Lippen zu bringen.
 

Trotz allem war sich die Braunhaarige bewusst, dass sie in einem Krankenhaus waren. Da war es sicher nicht angebracht rum zu schreien und die Patienten damit zu stören. Man konnte Yashiro ansehen, dass diese sich überlegte, was sie nun sagen sollte. Denn sie hatte wirklich nicht damit gerechnet der anderen Frau zu begegnen. Sie rang wahrlich um Worte und nach wenigen Momenten grinste sie leicht, ehe sie ein ganz trauriges Gesicht aufsetzte. “Ich... weiß wirklich nicht, warum du mich hier so anschreist, Maron... ich habe dir doch gar nichts getan”, drückte sie plötzlich auf die Tränendrüse.
 

“Was zum...”, begann Maron verwirrt, denn sie verstand nicht, was nun kaputt war. Noch bevor sie etwas sagen konnte, hörte sie plötzlich Chiakis Stimme.
 

“Was ist denn hier los?”, fragte er und Maron wirbelte einmal um die eigene Achse, um ihren Freund an zu sehen. Nun wurde ihr bewusst, warum Yashiro das gesagt hatte. Sie wollte vor dem jungen Arzt einen auf kleines Opfer spielen. Das war gerade wirklich großes Kino in ihren Augen. Diese Frau war wirklich so berechnend, weshalb Maron nur ein Seufzer von den Lippen kam.

Ein längst überfälliges Gespräch

Eigentlich wollte Chiaki nach der Besprechung nur noch sich seine Sachen schnappen und nach Hause zu Maron und Kenji fahren. Doch stattdessen fand er seine Herzdame im Gang vor, die mit Yashiro zu sprechen schien. Letztere meinte irgendetwas von Schreien, aber er kannte Maron gut genug, um zu wissen, dass sie sicher nicht hier im Flur schreien würde. Da hatte sie ihre Prinzipien. Warum ist Maron hier? Warum sieht Yashiro so aus, als würde sie gleich los heulen?, grübelte er, während er auf eine Antwort von den Damen wartete.
 

“Ich bin hier...”, begann Maron, doch wurde sie sofort von Yashiro unterbrochen
 

“Ein Glück bist du da... ich weiß echt nicht, was los ist”, sprach die Ärztin und eilte schon zu ihm.
 

Bei diesen Worten verdrehte Maron die Augen und verschränkte sogar ihre Arme vor der Brust. Mittlerweile hasste sie diese Person. Sowas konnte sie noch nie leiden. Dass Chiaki sie die ganze Zeit im Auge behalten hatte, hatte sie nicht direkt mitbekommen. “Ach... ist dem so, Yashiro?”, fragte er bei der Damen nach, doch sah er sie gar nicht an. Denn sein Blick war die ganze Zeit auf Maron gerichtet.
 

“Ja... ich habe gerade meine Schicht beendet und war auf dem Weg zu den Umkleiden... da kommt sie einfach her und schreit mich an”, erklärte sie leicht schniefend und nun sah Chiaki zu ihr.
 

“Yashiro... die Wahrheit... jetzt!”, forderte er direkt von ihr ein, denn er konnte es nicht leiden, belogen zu werden. Diese Worte von ihm zu hören beruhigte Maron ungemein. Dadurch entspannte sie sich sogar etwas. Sie war wahrlich froh darüber, dass Chiaki es dieser miesen Schlange nicht abkaufte, dass sie keine Ahnung hätte was los sei.
 

“Das ist die Wahrheit, Chiaki... ich würde dich doch nie anlügen“, schniefte Yashiro wieder los.
 

“Ja ne ist klar...”, brachte Maron nun zwischen zusammen gebissenen Zähnen heraus. Sie hatte es so leise wie möglich gesagt, doch Chiaki hatte das durchaus bemerkt, weshalb er nun leicht wütender wurde.
 

“Verkaufe mich nicht für blöd... Maron würde niemals in einem Krankenhaus schreien...”, sprach er leise und doch ziemlich bestimmend aus.
 

“Du glaubst das doch nur, weil sie deine Freundin ist”, kam es schmollend und weinend von Yashiro.
 

“Ach ja... und warum sind die Schwestern nicht hier, die ansonsten bei jedem Geschrei angerannt kommen würden?”, fragte er und konnte genau sehen, wie ihre Augen sich um einiges weiteten. Tatsächlich hatte er sie nun erwischt.
 

“Ich... sage aber die Wahrheit!”, beharrte sie weiterhin und so langsam konnte Maron das nicht mehr hören. Sie hatte versucht, es Chiaki selbst zu überlassen. Aber bei dieser Person sah sie einfach nur schwarz.
 

“Erstens... schreie ich nie in einem Krankenhaus... Zweitens... hast du mich doch hier her gelockt mit einem Foto von MEINEM Freund unter der Dusche!”, klärte nun Maron diese Situation mit einem Zischen auf.
 

“Wie bitte?!”, knurrte er leicht und sah nur kurz zu Maron. Er hatte genau gemerkt, dass sie die Wahrheit aussprach, denn das war etwas, was sie beide direkt zu Beginn geklärt hatten. Ehrlichkeit über alles andere.
 

“Das stimmt doch nicht... wieso sollte ich denn so etwas tun?”, kam es direkt empört von Yashiro.
 

Augenblicklich schoss Chiakis Augenbraue hoch. Diese war Frage war ebenso eine, die er heraus finden musste. Denn so konnte es nicht weitergehen. Vor allem wollte er wissen woher Yashiro ein Foto von ihm unter der Dusche hatte. Das ging in seinen Augen gar nicht. Besonders deshalb nicht, weil sie kein Recht dazu hat ein solches Bild von ihm zu besitzen. Wie oft muss ich ihr eigentlich noch sagen, dass ich sie niemals wie eine Frau sehen kann. Für mich ist sie nur eine Freundin, wobei ich mir dabei nun nicht mehr sicher bin., ging es ihm durch den Kopf, während er sein Temperament zügelte, denn schreien wollte er sicher nicht.
 

“Da das alles also nicht wahr sein soll... dann gib mir dein Handy und ich sehe selbst nach”, sprach er mehr als autoritär aus und ließ gleich durchsickern, dass er kein nein akzeptieren würde. Genau das ließ Yashiro ganz blass werden. Doch das hielt nicht lange an.
 

“Du glaubst also der da mehr als mir, die du schon dein Leben lang kennst?”, verließ es weinerlich ihre Lippen und sie weinte auch wieder los.
 

Noch bevor jemand reagieren konnte, rannte sie schon los und schien aus dem Gebäude zu wollen. Ein Knurren entkam Chiaki. Yashiro konnte sich wahrlich warm anziehen. Das würde er ihr niemals durchgehen lassen und bestimmt nicht verzeihen. Daher sah er ihr nach, blickte nur kurz zu Maron. Er haderte mit sich selbst und entschied sich für das einzig richtige in dem Moment. Er eilte Yashiro hinterher und musste das ein für alle Mal klären, denn nur dann kann er mit Maron und Kenji glücklich sein. Er wollte zu seiner Familie und das so schnell es gehen könnte.
 

Während er raus rannte, zog er sein Handy und schrieb Maron eine Nachricht: ‘Verzeih, mein Engel. Aber das muss ich nun regeln... Yashiro ist zu weit gegangen und ich werde dieses Bild vernichten. Das verspreche ich dir! Danach komme ich nach Hause. Zu dir und unserem Kleinen. Ich liebe dich über alles. Kuss, Chiaki’ Er konnte nur hoffen, dass Maron seine Nachricht lesen würde. Denn wenn nicht, wollte er nicht wissen, was sie sich gerade dachte. Aber darum konnte er sich wohl erst später kümmern.
 

So schnell es ging lief er zu dem Parkplatz und konnte gerade noch sehen, dass Yashiro tatsächlich mit ihrem Wagen weg gefahren war. Knurrend fluchte er und zog seine Autoschlüssel, nur um ihr sofort zu folgen. Er wusste genau, wohin sie sich verkriechen würde und dort würde er sie zur Rede stellen und ganz sicher nicht zulassen, dass solche Bilder noch bei ihr bleiben würde. So etwas war ein No Go und wenn Yashiro noch ihre Freundschaft irgendwie retten wollen würde, sollte sie endlich ihr Verhalten ändern. Denn Chiaki war niemals mit ihr zusammen und würde dies nicht sein wollen.
 

Für mich wird es immer nur meinen Engel geben und ich hoffe, dass sie mir verzeihen kann, dass ich das alleine regeln muss., geisterte es in seinem Kopf herum. Sobald das geklärt ist, werde ich Maron zeigen, dass ich nur sie will und nur sie an meiner Seite stehen wird... koste es, was es wolle, ich werde alles dafür tun., fasste er den Gedanken und stärkte sich damit für das Bevorstehende.
 

An seinem Ziel angekommen, sah er ihr Auto direkt und das erleichterte ihn ungemein. Damit konnte er diese verfluchte Situation klären und endlich zu seiner Familie zurück kehren. Kaum hatte er den Wagen verlassen, schloss er diesen ab und eilte zur Wohnung von Yashiro. Egal was ihn nun erwarten würde, er würde alles erledigen und wenn sie es nicht freiwillig machen würde, würde er nach helfen. So viel stand für ihn fest. Denn nichts und niemand durfte sich zwischen ihm und seinem Engel stellen.
 

Direkt klingelte er, als er an der Tür angekommen war. Es dauerte einige Momente, bis diese geöffnet wurde. Mit großen Augen starrte Yashiro den jungen Arzt an. Noch bevor sie etwas sagen konnte, ging er an ihr vorbei. Er kannte ihre Wohnung, denn er war eigentlich oft genug mit Miyako und Yamato dort, während sie noch in der Oberstufe waren. Daher wusste er auch genau, wohin sie ihr Handy hinlegte, sobald sie zu Hause war. Dieses nahm er ungeniert und öffnete sofort das Chatprogramm. Tatsächlich fand er die Nachricht an Maron.
 

“Hey... das ist mein privates Handy!”, echauffierte sich Yashiro direkt.
 

“Ach ja?”, fragte er und hob eine Augenbraue hoch. “Dann ist es wohl genauso privat, wie dieses Nacktbild von mir!”, donnerte er dominant zurück.
 

“Ich... ich... weiß gar nicht was das sein soll”, stotterte sie vor sich hin. Augenrollend blickte er auf das Handy und löschte all die Bilder unwiderruflich. Dabei war es ihm egal, ob er dabei ihre persönlichen Fotos gelöscht hatte.
 

“Was machst du da eigentlich?”, besaß sie doch tatsächlich die Dreistigkeit nun weiterhin das Unschuldslamm zu spielen.
 

“Du bist wirklich das allerletzte!”, fuhr er sie an und blickte wütend zu ihr. “All deine Bilder sind nun gelöscht und aus den Chats ebenso.”
 

“Das... hast du nicht gemacht!”, fauchte sie ihn an und augenblicklich knurrte er sie an.
 

“DU! Sei lieber ganz still... was bildest du dir überhaupt ein solche Bilder von mir zu haben? Ich weiß genau, dass du jemanden von den Pflegern dazu genötigt haben müsstest, diese zu machen und glaube mir... ich finde das heraus!”, entgegnete er ihr und ihre Augen wurden immer größer bei seinen Worten.
 

“W... Wie... kommst du... darauf?”, fragte sie stockend.
 

“Weil in die Duschen nur das jeweilige Geschlecht mit dem Fingerabdruck rein kommen kann”, erklärte er ihr und war einmal mehr froh darüber, dass er damals darauf beharrte, diese Technologie ein zu bauen. Genau wegen solchen Problemen sollte es eigentlich helfen. Doch nun würde er sich auch darum kümmern müssen. Das alles wird mit Sicherheit Konsequenzen für viele haben.
 

“Würdest du endlich dazu stehen, dass wir zusammen gehören, hätte ich nichts dergleichen tun müssen”, nuschelte sie und verschränkte beleidigt ihre Arme vor der Brust.
 

“Du bist wie ein Kleinkind.”
 

“Kleinkind?! Bist du nun wirklich auf den Kopf gefallen? Ich bin doch kein Kleinkind”, schimpfte sie drauf los. Erneut knurrte er und brachte sie damit zum Schweigen.
 

“Du bist ein Kleinkind... du hast dir was in den Kopf gesetzt und hältst daran fest. NICHTS von alle dem ist WAHR!”, brachte er erbost heraus und fixierte sie. “Du gehst gerade über Leichen und das... werde ich definitiv nicht dulden!”
 

“Über Leichen?”, kam es mit blasser Miene von ihr.
 

“Über Leichen... dir ist egal, wen du mit deinem Verhalten verletzt. Das geht nicht! So etwas ist unverzeihlich!”, erklärte er weiter und schmiss ihr Handy auf den Tisch, nachdem er sicher war, dass sie die Bilder nicht mehr wiederherstellen konnte. “So etwas hasse ich und aus diesem Grund kann ich nur hoffen, dass du das endlich einsiehst, dass wir beide NIEMALS... und ich meine damit wirklich NIEMALS ein Paar werden. Mein Herz gehört einzig und allein Maron.”
 

“Wie kannst du sie nur mir vor ziehen? Ich begreife es nicht, wieso du auf sowas Verbrauchtes stehen kannst”, giftete sie direkt und unverblümt gegen die andere Frau.
 

“Wie bitte?!”, hakte Chiaki nach, da er hoffte, dass er sich nur verhört hatte. Doch sie wiederholte die Worte erneut und zog damit nur noch mehr den Zorn des jungen Mannes auf sich. “Ich fasse es nicht... wie kannst du nur so etwas sagen? Du bist einfach nur billig und peinlich... ich kann mich nur dafür schämen, dass wir irgendwann mal befreundet waren!”
 

“Was sagst du da?”
 

“Wir sind keine Freunde mehr... und solltest du dich mir, Maron oder unserem Sohn nähern, werde ich fertig machen!”, knurrte er ungehalten. So etwas konnte er einfach nicht verstehen, wie Yashiro so etwas denken und sagen konnte.
 

“Euren Sohn? Hörst du dir überhaupt noch zu? Dieses Kind ist sicher nicht dein...”, begann sie, doch er donnerte mit der Faust gegen die Wand, so dass Yashiro sichtlich zusammen zuckte. Mit großen Augen verstummte sie.
 

“WAGE es noch einmal irgendetwas in diese Richtung zu sagen... er ist zwar nicht mein Fleisch und Blut und doch ist er auch MEIN Sohn”, erklärte er. “Solltest du nicht langsam an deinem Verhalten etwas ändern, dann wird dies alles weitreichende Konsequenzen mit sich ziehen. Und darauf kannst du dich Verlassen, denn das ist ein Versprechen!”
 

“Konsequenzen? Was meinst du... denn damit?”, fand sie endlich ihre Stimme wieder.
 

“Du hast nicht nur eine Straftat begangen... und glaube mir... all das werde ich auch nachweisen können und dann... werden wir doch mal sehen, welche Anzeigen zusätzlich zu der Kündigung auf dich zu kommen werden.”
 

“Kü... Kündigung?”, stotterte sie.
 

“Das ist das erste, was ich in die Wege leiten werde... ich bin mir sicher, dass dir das Kagura ebenso schon gesagt hatte. Denn Rufmord und Anstiftung zu Straftaten sind große Gründe dies aus zu sprechen”, sprach er weiterhin wütend aus, ehe er einmal durchatmete. “Wir sind damit fertig... sehe ich dich auch nur noch einmal in der Nähe von mir und meiner Familie... werde ich dich Anzeigen.”
 

Mit diesen Worten ging Chiaki zur Wohnungstür und öffnete diese, um endlich von dort weg zu kommen. Er ignorierte die Rufe und das Weinen von Yashiro, denn damit würde sie ihn sicher nicht weich bekommen. Ihr all das ins Gesicht zu sagen, tat ihm wirklich gut. Nun konnte er damit abschließen und zu seiner Familie fahren. Denn das, was er ihr gesagt hatte, meinte er auch so. Maron war die Einzige, die sein Herz besaß und auf ewig besitzen würde, und Kenji war schon jetzt wie ein Sohn für ihn.
 

An der frischen Luft atmete Chiaki erst einmal durch. Das tat sehr gut sogar, denn durch seine Wut hatte er öfters das Gefühl gehabt, dass sich alles in ihm zusammen zog. Schnell holte er sein Handy und musste feststellen, dass es viel später war, als er eigentlich beabsichtigt hatte. Knurrend wählte er die Nummer von Kagura und wollte ihn auf den neusten Stand bringen, denn so konnte es sicher nicht weiter gehen. Entweder Yashiro würde endlich erwachsen handeln und die Konsequenzen annehmen, oder er würde seinen eigentlichen Plan wieder verfolgen, den er hatte bevor er im Krankenhaus angefangen hatte.
 

“Hey Chiaki... hast du etwa schon Sehnsucht?”, wurde er amüsiert begrüßt, doch gerade hatte der junge Mann leider keine Lust auf Scherze.
 

“Hey Kagura... dann ist also noch nichts zu dir durch gedrungen”, entgegnete Chiaki direkt.
 

“Was meinst du?”, hakte der Ältere nun ernster nach, da er an der Stimmlage des jungen Mannes gemerkt hatte, dass etwas nicht stimmt.
 

“Pass auf... Yashiro hat den Bogen überspannt”, begann der junge Arzt zu erzählen und erklärte seinem Freund alles haar genau. Denn er wollte nicht, dass Kagura irgendwas falsches durch die ‘stille Post’ hören würde. So erfuhr er nun das alles aus erster Hand.
 

“Verstehe... ich dachte echt... sie hätte es begriffen... doch glaub mir, ich kümmere mich darum... bitte überstürze nichts, indem du kündigst”, kam es ruhiger von Kagura. Er kannte den Jüngeren lang genug, um zu wissen, wie er tickte. Daher musste er ihn etwas beruhigen.
 

“Wir werden sehen”, seufzte Chiaki schließlich. “Doch jetzt... will ich nur noch nach Hause zu meiner Frau.”
 

“Verstehe ich... aber fahr bitte vorsichtig”, meinte Kagura und verabschiedete sich. Denn er hatte nun einiges zu erledigen. Das würde er sofort erledigen und nicht noch weiter auf schieben, was sie leider bis dato gemacht hatten.
 

Nachdem Chiaki aufgelegt hatte, öffnete er den Chat und fuhr sich nervös durch die Haare. Verflucht... wieso hat sie meine Nachricht noch nicht gelesen?, fragte er sich selbst und biss sich auf die Unterlippe. Dies war mehr als eigenartig, denn für gewöhnlich las Maron seine Nachrichten recht schnell. Außer natürlich sie war bei ihrer Schicht oder gerade beim Autofahren. Jedoch war das alles nun knapp zwei Stunden her. Daher wählte er ihre Nummer und stutzte direkt, denn es ging direkt nur die Mailbox ran.
 

“Verflucht”, grummelte er und eilte zu seinem Wagen.
 

Dort angekommen, verband er sein Handy dank dem Bluetooth mit dem Auto. Erneut wählte er ihre Nummer, doch auch diesmal war nur die Mailbox dran. Das machte ihn nur noch nervöser. Bitte... Maron darf nichts passiert sein., malten sich schon die schlimmsten Szenarien in seinen Gedanken aus. Ihm war es sogar gerade tausendmal lieber, wenn sie stink sauer auf ihn war, solange es ihr ansonsten gut ging. Definitiv würde er damit um einiges besser umgehen können. Wieder einmal probierte er es bei ihr durch zu klingen.
 

Da zum wiederholten Male nur die Mailbox ran ging, fuhr er etwas schneller und versuchte nun Sakura an zu rufen. Vielleicht könnte sie einmal nachsehen, ob bei Maron und Kenji alles in Ordnung war. Er würde ja leider noch einige Minuten brauchen, bis er daheim wäre. “Hey... Sakura... entschuldige falls ich dich störe”, begann er das Gespräch und schaltete einen Gang höher.
 

“Chiaki? Was ist denn los?”, fragte Sakura direkt. Sie war eine der wenigen, die ihn sofort durchschaute.
 

“Es... ist einiges vorgefallen... aber... das erkläre ich dir gleich. Sag mal... hast du eventuell Maron gesehen?”, sprach er seine Sorge sofort an.
 

“Ja... sie war ein wenig durch den Wind, als sie mich bat auf Kenji zu achten und auch als sie ihn abgeholt hatte.”
 

“Abgeholt? Wann?”, wurde er hellhörig und wollte wissen, wann Sakura die beiden zuletzt gesehen hatte.
 

“Ich glaube vor einer Stunde oder vielleicht auch eineinhalb”, überlegte sie und das stimmte Chiaki erneut nachdenklich. Die Frage, warum sie seine Nachricht nicht gelesen hatte, kreiste in seinem Kopf umher. Während dessen sprach Sakura weiter und er bekam nichts mehr richtig mit. “CHIAKI!”, kam es lauter durch seine Autoboxen.
 

“Was?”, entkam es ihm.
 

“Du hast mir nicht zugehört... ich will wissen, was nun passiert ist”, sagte sie und man konnte genau heraus hören, dass sie den Grund für dieses Durcheinander wissen wollte.
 

“Wo soll ich nur anfangen”, seufzte er schließlich, ehe er Sakura das Ganze einmal erklärte. Sie hörte ihm bis zum Ende zu, auch wenn er zwischendrin hören konnte, wie Sakura mit den Zähnen knirschte. “Nun mache ich mir Sorgen... das ist unnormal, dass sie nicht auf ihr Handy blickt.”
 

“Puh... das ist eine Menge”, begann Sakura. “Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was ich dazu sagen sollte... aber... warum hast du Maron nicht direkt gesagt, was du vor hast? Bestimmt ist sie von falschen Dingen ausgegangen...”
 

“Warte... Was?! Wie kann man da von falschen Dingen ausgehen?”, brachte er verwirrt heraus und Sakura seufzte leicht. Es war sicher nicht einfach, ihm das zu erklären. Aber sie kannte Chiaki und er dachte eher logisch. Leider taten dies Frauen nicht immer.
 

“Weißt du... ich weiß nicht, warum sie nicht auf ihr Handy gesehen hat... aber es muss einen Grund geben. Ich sehe nun nach und du kommst erstmal Heim. Dann schauen wir weiter”, schlug sie ihm vor und würde ihn erst belehren, sobald er nicht mehr fahren würde.
 

In ihren Augen hatte er einen kleinen Fehler begangen, den er nicht machen sollte. Zu mindestens sollte man in solchen Dingen erst mit der Freundin bzw. Partnerin sprechen, ehe man sich um das Problem kümmern würde. Jedoch war sie maßlos von Yashiro enttäuscht. Nie hatte Chiaki ihr gegenüber etwas anderes angedeutet als Freundschaft. Genau deshalb konnte sie Chiaki verstehen, dass er das sofort klären wollte. Sie konnte nur hoffen, dass Maron ihm dahingehend verzeihen könnte, dass er erst das Problem lösen wollte.

Wo ist Maron?

Es dauerte noch weitere 15 Minuten, bis Chiaki endlich am Parkplatz vom Wohnhaus angekommen war. Schnell stieg er aus dem Wagen und schloss beim rüber Laufen diesen ab. An der Eingangstür öffnete er die Tür, eilte zum Auzug und fuhr nach oben. Eilig begab er sich zu der Wohnung von Maron klingelte aus einem Reflex heraus. Doch von Drinnen hörte er nichts. Absolut gar nichts. “Fuck... das kann doch nicht sein”, fluchte er vor sich hin und eilte zu Sakura rüber. Sofort betätigte er die Klingel und es dauerte nicht lange, bis die ältere Frau ihm aufgemacht hatte.
 

“Komm rein, Chiaki”, sagte sie gleich und kurz überlegte er. Er war ziemlich verunsichert. Auch wenn er am liebsten sofort zu Maron in die Wohnung gehen wollen würde, folgte er ihrer stummen Anweisung.
 

“Sie... ist weg... nicht wahr?”, fragte er leise, nachdem er in die Wohnung gegangen war. Verlegen fuhr er sich durch seine Haare und war sich einmal mehr bewusst, wie falsch Maron all das auf gefasst haben musste.
 

“Vermutlich... sie ist nicht zu Hause und Kenji ist ebenso weg. Daher sollten wir nun heraus finden, wo sie ist”, meinte sie aufmunternd und führte ihn in die Küche. Dort gab sie ihm einen Becher Kaffee und hoffte, er würde trotz dieser Tatsache noch rational bleiben.
 

“Shit”, entkam es ihm und er ließ seinen Kopf hängen. Am liebsten würde er laut Schreien und toben, doch das konnte er sicher nicht tun. “Das wird... gar nicht so leicht”, seufzte er und sah leicht zu Sakura. “Ihr Handy ist immer noch aus... ich weiß echt nicht, wo sie hin sein könnte...”, merkte er an und nur zu deutlich hörte sie die Verzweiflung in seiner Stimme.
 

“Ich weiß, dass es nicht leicht wird... aber lass uns doch nun gemeinsam durchgehen, wo sie hin könnte”, schlug sie vor, doch genau das war ein Problem. Er wüsste keinen Ort, an dem sie sein könnte.
 

“Ehrlich gesagt... weiß ich es nicht”, musste er gestehen. “Normalerweise ist sie nur bei mir, euch oder bei Miyako... aber da ist sie ja nicht”, erklärte er weiter und seufzte schwerer.
 

“Hmm... und wenn sie bei einer anderen Freundin ist?”, überlegte Sakura. Einmal mehr grübelte Chiaki. Fieberhaft ging er noch einmal alles durch, ob sie weitere Freunde mal angesprochen hatte, doch da war niemand. Daher schüttelte er leicht den Kopf.
 

“Soweit hat sie sonst keinen erwähnt”, fügte er an und biss sich auf die Unterlippe. Seine Gedanken wanderten einmal mehr hin und her. Er konnte nur hoffen, dass ihr nichts passiert war. Doch dann würde Kagura oder auch sein Vater ihn sicher anrufen. So machtlos hatte er sich schon sehr lange nicht mehr gefühlt. “Was soll ich nur machen?”, murmelte er schließlich vor sich hin.
 

Obwohl Sakura noch mit ihm sprach, war er schon wieder in seinen Gedanken versunken. Eins stand für ihn fest, denn er musste etwas tun, denn ohne sie und Kenji konnte er nicht mehr. Ehrlich gesagt, wollte er das auch nicht. Sie war nun mal sein Engel... hatte ihm all das gezeigt, was er in seinem Leben tief in seinem Inneren vermisste und haben wollte. Ohne die beiden wäre ich nicht mehr ich., stellte er direkt fest und überlegte schon, wie er Maron um Verzeihung bitten sollte. Doch zuvor müsste er heraus finden, wo sie war.
 

“Chiaki?”, hörte er plötzlich eine Stimme neben sich und zuckte zusammen, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte.
 

“Was?”, fragte er ganz verwirrt nach.
 

“Wo warst du denn mit deinen Gedanken?”, wollte Sakura wissen. Aber als er sich erneut durch die Haare fuhr, war ihr die Antwort klar. “Vergiss meine Frage... ich will sie auch finden”, sprach sie sanft aus und er nickte leicht.
 

“Nur wo soll ich anfangen?”, kam es seufzend von ihm.
 

“Du hast mir echt nicht zugehört”, schmunzelte sie nun leicht. Sein Gesichtsausdruck war ihr Antwort genug. “Ich wiederhole es noch einmal: Ruf Kagura an... die Eingänge im Krankenhaus sind doch überwacht... da kann er nachsehen, ob Maron mit Kenji wieder hin ist, nachdem sie ihn bei mir abgeholt hatte.”
 

“Oh”, entkam es ihm. An diese Möglichkeit hatte er gar nicht gedacht und in seinem Kopf setzte sich das gesagte nun zusammen. “Stimmt... ich werde ihn schnell anrufen”, sprach er nun mit festerer Stimme. Erleichtert lächelte Sakura, denn nun hatte er für einen Moment sein Tief überwunden.
 

Gerade als er Kaguras Nummer wählen wollte, klingelte sein Handy und sein Gesichtsausdruck veränderte sich sofort. Das konnte Sakura genau sehen. “Wer ist denn?”, fragte sie und Chiaki knurrte leicht. Eine Ahnung hatte sie bereits, doch sie wollte dies aus seinem Mund hören.
 

“Kaiki”, antworte er nur und seufzte. So konnte er doch nicht mit Kagura telefonieren, wenn sein Vater die ganze Zeit versucht ihn an zu rufen.
 

“Nimm endlich ab, Chiaki!”, drängte Sakura ihn nun und er blinzelte leicht.
 

“Warum sollte ich? Ich... habe keinen Nerv gerade mit ihm zu reden”, grummelte er leise.
 

“Dann wirst du wohl auch nicht Kagura anrufen können”, meinte sie Schulter zuckend und schaltete damit genauso auf stur, wie er es gerade machte. Das Klingeln hörte schließlich auf und sofort wollte er Kagura anrufen.
 

“Endlich”, meinte er und schon bimmelte sein Handy wieder los. Genervt rollte er mit den Augen. “Man... wieso ist er nur so nervig heute”, grummelte Chiaki weiter und nahm den Anruf nun doch entgegen. “Was ist?”, entkam es ihm typischerweise schroffer über die Lippen.
 

“Nicht gleich auflegen... ich weiß, du redest nicht mit mir, aber hör einfach zu”, hörte er gleich die Stimme seines Vaters. Blinzelnd runzelte er die Stirn. Normal war er nicht so, daher ließ er ihn gleich weiter.
 

“Ich höre zu”, sprach er weiter und konnte seine Neugier nicht verbergen.
 

“Gut... Pack bitte ein paar Sachen ein und komm bei mir vorbei”, begann Kaiki und ahnte schon den nahenden Protest. “Bevor du etwas sagst... Maron ist mit Kenji hier... ich denke ihr solltet reden.”
 

“Wie bitte?”, hakte Chiaki nach und bekam große Augen.
 

“Maron ist hier... ich habe sie überzeugt hier auf dich zu warten... redet miteinander und entscheidet dann... ich werde solange mit Kenji etwas spielen”, führte der Ältere etwas weiter aus und Chiaki konnte es echt nicht fassen. Sein Engel war bei seinem Vater. Kurz bekam er leichte Zweifel, ob das eine gute Idee war zu seinem Vater zu fahren.
 

“Weiß... sie, dass du mich anrufst?”, fragte er da lieber vorsichtshalber nach. Denn sie noch mehr zu verärgern wäre wohl wahrlich nicht gut.
 

Bei dieser Frage schmunzelte Kaiki etwas. “Ja... ich habe ihr gesagt, dass ich dich anrufen werden”, erklärte er direkt und leicht nickte Chiaki.
 

“Gut... ich fahre in knapp 15 Minuten los... soll ich etwas zum Essen mitbringen?”, fragte der junge Arzt vorsichtshalber.
 

“Ich bestelle einfach eine Pizza... dann sollte sie etwa mit dir hier bei mir eintreffen”, meinte Kaiki und das klang selbst für Chiaki sehr vernünftig. Damit würde er nicht noch mehr Zeit ohne seinem Engel verbringen müssen.
 

“In Ordnung... so machen wir das”, bestätigte der Jüngere daher und würde schnell seine Sachen packen, um los zu fahren. Denn er wollte wirklich keine Zeit mehr vergeuden. Doch bevor er auflegen konnte, hörte er noch einmal die Stimme seines Vaters.
 

“Ist dein Pizzageschmack noch gleich geblieben?”, wollte der Ältere wissen und nun schmunzelte Chiaki sogar leicht.
 

“Ja, ist er... bis gleich”, verabschiedete er sich und war gespannt, ob sein alter Herr das noch wissen würde oder nicht.
 

Nachdem er aufgelegt hatte, brachte er Sakura auf den neusten Stand und sie war sichtlich erleichtert zu hören, dass es Maron und Kenji gut ging. Alles andere würde wohl die Zeit zeigen. “Das ist gut... also fahr rüber und hol deine Familie zurück”, sprach sie aus und lächelte ihm aufmunternd zu. Sie wusste wie schwer es Chiaki fiel dort hin zurück zu kehren. Aber vielleicht würde das Vater und Sohn helfen miteinander zu reden. Denn das war bei ihnen ebenso fällig wie bei dem Paar, um einige Dinge eben zu klären.
 

“Ich bringe sie Heim”, bestätigte Chiaki Sakuras Aussage und sie nickte zustimmend. Er nahm noch einen Schluck und stellte den Becher in die Spüle. Gerade als er gehen wollte, klingelte sein Handy erneut. Diesmal war Kaguras Nummer auf dem Display. Verwundert ging er ran. “Kagura?”, meldete er sich direkt.
 

“Ähm... bist du noch daheim?”, kam es von dem Anrufer.
 

“Ich bin gerade bei Sakura... und wollte zu mir rüber. Wieso?”, hakte Chiaki gleich nach.
 

“Nun... ich bin in knapp fünf Minuten bei dir. Ich weiß nun, warum Maron nicht auf deine Nachricht reagiert hat...”, sprach Kagura aus und nun wurde der junge Arzt neugierig. Direkt fragte er nach und der Ältere erklärte gleich, dass Marons Handy gefunden wurde. Wohl hatte sie es im Krankenhaus vergessen und es wurde abgegeben. Da Kagura das Handy erkannte, hatte er es mit genommen und wollte es gleich zu Chiaki bringen, damit er es Maron zurück geben konnte.
 

“Das erklärt so einiges... dann bis gleich.” Mit diesen Worten legte Chiaki auf und fuhr sich durch die Haare. Wenn diese Situation nicht zu solch einem bescheuerten Missverständnis geführt hätte, hätte er nun über ihre Schusseligkeit gelacht. Sie hatte schon öfters mal ihr Handy oder ihre Tasche verlegt.
 

“Sie hat ihr Handy echt verloren?”, wollte Sakura wissen und er nickte nur. “Oh man... so typisch sie... und nun ab mit dir... hol sie nach Hause”, meinte sie und zwinkerte.
 

“Sakura... ich”, fing er an, doch brach er sich selbst ab. “Danke... dass du mir zugehört hast und mich... nun ja, rausgezogen hast”, sprach er ehrlich aus.
 

“Jederzeit, Chiaki und nun los mit dir.”
 

Das war das Zeichen. Schnell umarmte er noch sie und eilte zur Tür, nur um rüber zu sich zu laufen. Dort packte er ein paar Sachen und schnappte sich noch seinen Kulturbeutel. Als er das Bad verließ, klingelte es bei ihm und er eilte dorthin, um seinen Besuch hinein zu lassen. “Hey, Chiaki... hier ist...”, begann Kagura und stockte, da er gerade die gepackte Tasche entdeckte. “Was ist denn hier los?”
 

“Ich packe... danke dir, dass du das Handy gebracht hast”, meinte der Jüngere und holte noch die Ladekabeln.
 

“Wieso packst du?”
 

“Oh... Entschuldige... dir habe ich das noch nicht gesagt”, meinte Chiaki und klärte nun seinen Freund. Dieser lauschte gebannt und half sogar die Tasche zu schließen.
 

“Verstehe... dann hol deine Familie nach Hause”, zwinkerte Kagura und Chiaki schüttelte den Kopf.
 

“Ist gut... ich melde mich...”
 

“Erst wenn ihr drei wieder zu Hause seid”, meinte Kagura, denn die beiden sollten ihre restliche Urlaubswoche nutzen und alles klären, was noch zu klären war.
 

“Ist gut... ich fahre los”, meinte der Jüngere und so verließen beide die Wohnung.
 

Chiaki schloss noch diese ab und Kagura holte bereits den Fahrstuhl. Die kurze Fahrt nach unten verlief ruhig, denn beide hatten alles bereits besprochen. Daher war es nicht so schlimm. Unten bei seinem Wagen angekommen, stieg Chiaki ein und Kagura zeigte ihm noch seinen Daumen nach oben. Lächelnd nickte er ihm zu und fuhr schließlich aus der Parklücke, nur um den Parkplatz zu verlassen und die Straße zu dem Ort zu nehmen, wo er aufgewachsen war. Seit er ausgezogen war, war er nicht mehr dort gewesen.
 

Daher klopfte sein Herz etwas schneller, denn er war sich nicht sicher, ob er das so einfach könnte. Für Maron... sollte ich den Streit runterschlucken... das werde ich schon schaffen., sprach er immer wieder sein Mantra in seinen Gedanken auf. Tatsächlich konnte er dadurch etwas Mut aufnehmen. Maron hatte eine unglaubliche Macht über ihn und das ließ ihn lächeln. Eindeutig... nur sie allein und keine andere. Mit diesem Gedanken schaltete er noch einen Gang höher und fuhr so schnell er durfte zu seinem Elternhaus.
 

Mehrere Minuten vergingen und er kam endlich auf der Einfahrt an. Am Bedienfeld gab er den Code ein und war verwundert, dass dieser noch derselbe war. Während das Tor aufging, überlegte er fieberhaft, ob er Maron einfach in den Arm nehmen sollte oder lieber nicht. Zu gerne würde er sie einfach packen und küssen, doch die Sorge, dass er damit noch mehr kaputt machen könnte, war ziemlich groß. Kaum war der Weg frei, fuhr er weiter und lächelte leicht, da ihren Wagen tatsächlich entdeckte. Demnach hatte sein Vater die Wahrheit gesagt. Sein Auto stellte er daneben und stieg aus. Seine Tasche holte er noch heraus und atmete einmal tiefer durch.
 

Sein Blick lag nun auf dem großen Herrenhaus. Wozu seine Eltern solch ein großes Haus haben wollte, konnte er sich nach wie vor nicht erklären. Schließlich waren immer nur sie drei dort. Wobei später auch Kagura dort lebte und vermutlich immer noch drin wohnte. So genau hatte er ihn nie dazu befragt, da es ihn auch nicht wirklich etwas anging. Obwohl die Neugier dann doch da war. Aber nun war Maron um einiges wichtiger. Deshalb schob er den Gedanken beiseite und atmete noch einmal tiefer durch, ehe er zur Haustür ging.
 

Einen Moment überlegte er, ob er rein gehen sollte oder doch eher klingeln. Unsicher fuhr er sich durch die Haare, bevor er die Hand auf die Türklinke legte. Erneut musste er tief durchatmen und öffnete schließlich die Tür. Sein Vater hatte diese immer offen gehabt, wenn er wusste, dass noch jemand kommen würden. Kaum schloss er die Tür hinter sich, schon hörte er Kenjis Stimme. Erleichterung machte sich in seinem Inneren breit und er folgte der Stimme ins Wohnzimmer.
 

Maron saß mit dem Rücken zur Tür und Kaiki schräg zu dieser, während er mit Kenji ein Brettspiel spielte. “Du lernst schnell, Kenji”, lobte Kaiki den Kleinen und dieser strahlte ihn direkt an. Das schien er gerne zu hören.
 

Lächelnd beobachtete Chiaki den Jungen noch einen Moment und blickte dann zu Maron. Er war immer noch unschlüssig, wie er sie begrüßen sollte. Doch weitere Gedanken konnte er sich nicht machen, da Kenji ihn entdeckt hatte. “Aki!”, rief der Junge aus und sprang vom Sessel auf, nur um zu dem jungen Arzt zu laufen.
 

“Hey”, grüßte er ihn und ließ seine Tasche auf den Boden fallen, ehe er in die Hocke ging und den Kleinen empfing. Direkt kuschelte sich Kenji an seine Brust und Chiaki drückte den Kleinen an sich. Er hatte den Jungen schon sehr vermisst. “Spielst du gerade schön?”, fragte er ihn lächelnd, da er vermutete, dass die beiden dem Jungen nichts gesagt haben, was genau vor sich ging. Immerhin war Kenji viel zu jung, um alles zu verstehen.
 

“Mhm... Kaiki hat mir erzählt, dass dies dein Lieblingsspiel war, als du so klein warst wie ich”, plapperte der Junge drauf los und aufmerksam hörte Chiaki ihm zu. Überrascht sah er leicht zu seinem Vater, der ihm leicht zunickte. Es war eigenartig, dass er solche Details noch kannte. Da Kenji weiter erzählte, sah Chiaki wieder zu ihm und fragte auch ein wenig nach. Bewusst mied er den Augenkontakt noch mit Maron, da er große Angst davor hatte, etwas darin zu lesen, was er nicht sehen wollte.
 

Als es an der Pforte klingelte, erhob sich Kaiki. “Die Pizza ist da”, meinte er und ging in den Flur, um diese entgegen zu nehmen. Er hatte für jeden eine eigene bestellt, damit alle auch satt werden würden.
 

Chiaki nutzte den Moment und erhob sich mit Kenji auf dem Arm. Er ging zu Maron und reichte ihr stumm seine Hand, um ihr auf zu helfen. Leicht blinzelte sie und legte den Kopf schief, doch sie nahm seine Hand an und ließ sich von ihm aufhelfen. “Hey, mein Engel”, sprach er sie etwas nervös an. Leicht nickte sie und zusammen gingen sie rüber ins Speisezimmer. Nach wie vor kannte er sich sehr gut in diesem Haus aus. Es hatte sich schließlich nichts geändert, was ihn sogar ein wenig verwunderte, doch das war nun zweitrangig.
 

“Setzt euch”, forderte Kaiki die Drei auf.
 

Leicht nickte Chiaki und schob einen Stuhl erst für Maron zurück, ehe er den daneben für Kenji zurecht rückte. Erst dann setzte er den Jungen darauf ab und nahm selbst ihnen gegenüber Platz. Auch wenn er gerne neben seinem Engel sitzen wollte, so wollte er sie nun nicht bedrängen. Schließlich wollte er auch nicht so tun, als ob nichts gewesen wäre. Er wusste selbst sehr gut, welchen Fehler er begannen hatte, und würde sich bei ihr entschuldigen, doch das wollte er nicht vor Kenji machen. Egal was zwischen ihnen war, der Junge sollte darunter nicht leiden.
 

Erneut wurde Chiaki an diesem Abend überrascht, denn er hatte tatsächlich seine Lieblingspizza vor sich. Sogar die Extraportion Käse war darauf. “Danke”, meinte er ehrlich und Kaiki lächelte sanft, ehe er noch Getränke auf den Tisch brachte. Sie begannen zu essen und sprachen dabei nicht wirklich viel. Wenn doch, dann war es eher allgemeines und einfaches. Die Spannung war eindeutig zu spüren, aber da musste wohl das junge Paar nun mal durch. Zwischendurch plapperte Kenji immer wieder und die Erwachsenen gingen auf den Jungen ein und so war es wenigstens nicht still am Tisch.
 

Nach dem Essen wollte Kaiki abräumen, doch Chiaki bot an, dies zu machen. Dankend nickte der Ältere seinem Sohn zu und lockte Kenji mit einer weiteren Runde mit dem Spiel ins Wohnzimmer. Denn er wollte dem Paar den Raum geben, sich aus zu sprechen, ohne dass Kenji das mit bekommen würde. Solche ‘Streitereien’ sollte kein Kind mit erleben. Während die Beiden rüber gingen, erhob sich Chiaki, um den Tisch ab zu räumen. Er nutzte den Augenblick, um seine Gedanken zu sortieren und seine Worte bereit zu legen. Die Stille war zwar etwas angespannt, doch nicht wirklich unangenehm.
 

Schnell war der Tisch abgeräumt und Chiaki sah leicht zu Maron rüber. “Ein Cappuccino und wir reden in Ruhe?”, fragte er sie etwas unsicher und fuhr sich erneut durch die Haare. Erst wollte sie darauf etwas antworten, doch ihre Stimme versagte, weshalb sie nur leicht nickte.
 

Sogleich holte er zwei Becher und stellte diese unter den Vollkaffeeautomaten und wählte das richtige Programm aus, um für sie beide das Getränk zu zu bereiten. Es war wieder still zwischen ihnen und Maron setzte sich in der Zwischenzeit an die kleine Küchentheke und rang etwas mit sich selbst. Sie wusste wirklich nicht, wie all das so weit kommen konnte. Besonders ihre Kurzschlussreaktion abhauen zu wollen, war für sie unbegreiflich. Daher war sie Kaiki umso dankbarer, dass er sie davon abgehalten hatte.

Die Aussprache

Nachdem der Cappuccino fertig war, nahm Chiaki die beiden Becher und ging zu Maron. Er reichte ihr einen der Becher und sie dankte ihm. Erst dann setzte er sich mit etwas Abstand zu ihr. Denn er wollte sie nicht überfordern mit seiner Nähe. Auch wenn er sich nicht sicher war, was er tun sollte. Schließlich war er noch nie in einer solchen Situation. Zugegeben war es nun auch seine erste richtige Beziehung, die er gerade führte. Einen kräftigen Schluck nahm er zu sich, ehe er zu ihr blickte. Es wirkte fast so als würde er sich gerade Mut antrinken müssen. Nur eben, dass er keinen Alkohol trank.
 

Denselben Gedanken hatte scheinbar auch Maron gehabt, denn sie nippte ebenso an ihrem Becher. Mit beiden Händen hatte sie diesen umgriffen. Sie brauchte einfach diesen Halt. “Chiaki... ich”, begann sie.
 

“Maron... es...”, kam es zeitgleich von ihm. Augenblicklich schmunzelten beide. “Lass mich bitte zuerst, Maron...”, sprach er aus, denn all das war sein Fehler gewesen.
 

“Okay”, stimmte sie zu, nachdem sie ab gewogen hatte.
 

“Es tut mir leid, dass ich dir nicht direkt gesagt habe, was ich vor hatte... und dir nur eine Nachricht geschickt habe”, kam er gleich auf den Punkt und nahm einen weiteren Schluck zu sich. “Ich wollte... all das direkt aus der Welt schaffen, denn ich habe Yashiro nichts davon geglaubt... dazu kenne ich dich dann doch gut genug”, erzählte er weiter und sah nur leicht zu ihr. “Ich weiß... ich habe Mist gebaut, da ich es nicht schon vorher unterbunden habe... aber ich habe ihr noch einmal klar gemacht, was Sache ist... die Bilder alle unwiderruflich gelöscht und Kagura wird sie suspendieren, denn alle Taten haben nun mal ihre Konsequenzen.”
 

Mit großen Augen sah Maron ihn an und schluckte leicht. Er hatte mir tatsächlich geschrieben... er hat mir vertraut... und ich?, wanderten ihre Gedanken ein wenig hin und her. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, denn ihre Reaktion war mindestens genauso schlimm gewesen, wie seine. Daher fasste sie einen Entschluss, den sie ihm auch mitteilen wollte. Ich kann ihm erst verzeihen, wenn er mir auch vergeben kann..., bildete sich dieser. Jedoch kam er ihr erneut zuvor.
 

“Dass du nun sauer bist... verstehe ich voll und ganz... vielleicht... kannst du mir... irgendwann vergeben, dass ich dich nicht gleich aufgeklärt habe”, sprach er und fischte nach ihrem Handy, um es ihr zu geben.
 

“Wo...”, begann sie und blinzelte ihn leicht an. Für den Moment hatte sie vergessen, dass sie ihren Gedanken zuvor nur in ihrem Kopf gesagt hatte und nicht direkt zu ihm.
 

“Kagura hatte es mir vorhin gebracht... es wurde an der Information abgegeben”, erklärte er und sie nickte leicht.
 

“Danke”, sprach sie aus und machte das Handy an. Sofort ploppten all die Nachrichten und Anrufe auf. Blinzelnd sah sie auf das Display und bekam größere Augen. Es war unglaublich zu sehen, wie oft Chiaki versucht hatte sie an zu rufen. Sogar auch Sakura hatte es versucht. “Ich sollte mich wohl bei Sakura melden...”, murmelte sie leicht vor sich hin. Sie hatte gar nicht mit bekommen, dass sie eigentlich noch gar nichts zu seinen Worten gesagt hatte.
 

Obwohl Chiaki gerne wissen würde, ob sie ihm verzeihen könnte, so ließ er ihr die Zeit. Er wollte sie einfach nicht bedrängen. Da das ganze Schlamassel sein Fehler war, stand es ihm nicht zu, eine Antwort von ihr zu verlangen. “Sie weiß, dass du hier bist... aber schreib ihr ruhig”, meinte er und verwundert sah sie auf.
 

“Oh... habe ich zu laut gedacht?”, fragte sie mit roten Wangen. Leicht nickte er und schmunzelte etwas. Da war sie wieder seine leicht verpeilte Maron. “Entschuldige”, sprach sie und tippte schnell Sakura eine Antwort, dass es ihr gut ginge und sie eben nur das Handy verloren hatte. Alles andere würde sie mit der Dame später bereden.
 

“Nicht schlimm”, kam es von ihm, ehe er seinen Cappuccino ausgetrunken hatte. Einmal schluckte er und erhob sich schließlich. “Ich... werde mal sehen, ob Kaiki klar kommt”, meinte er, da er gerade nicht wusste, was er tun sollte, ohne sie zu bedrängen.
 

“Was?”, kam es verwirrt von Maron.
 

“Ich sehe mal, ob Kaiki Hilfe braucht mit Kenji...”, wiederholte er sein Anliegen. Augenblicklich wurden ihre Augen größer. Als er tatsächlich auch noch gehen wollte, sprang sie auf und hielt seine Hand fest.
 

“Warte.... wir haben noch gar nicht... richtig gesprochen... ich kann dir nur verzeihen, wenn du mir verzeihst... aber... dazu hattest du nichts gesagt”, sprach sie anfangs energisch aus, doch zum Ende hin wurde sie leiser.
 

“Hä?”, kam es fast schon verdattert von seinen Lippen und erntete einen komplett verwirrteren Blick von ihr. “Du... hattest nichts mehr gesagt... seit ich alles ausgesprochen hatte... Nur wegen Sakura”, klärte er sie nun auf und ihr klappte der Mund auf. Direkt fluchte sie und zog ihn zurück auf den Stuhl direkt neben sich. Überrumpelt sah er sie an und ehe er etwas sagen konnte, legte sie einen Finger an seine Lippen.
 

“Entschuldige... ich habe mal wieder Dinge gedacht, die ich sagen wollte und umgekehrt”, sagte sie und drückte nun seine Hände. “Ich... habe ebenso einen Fehler gemacht... Daher... bitte ich dich mir auch zu vergeben”, fügte sie noch an und man konnte sehen, dass Chiaki nachdachte.
 

“Ich... verstehe nicht ganz. Der... Fehler lag bei mir... nicht bei dir”, sprach er aus, doch sie schüttelte den Kopf.
 

“Nicht nur... hätte ich die Klinik nicht Hals über Kopf verlassen... hätte ich wohl mein Handy nicht dort verloren und hätte die Nachricht gelesen”, erklärte sie ihm und leicht verwundert sah er sie an.
 

“Maron... es... gibt nichts zu verzeihen”, sagte er schnell, denn in seinen Augen war das so. Ihre Reaktion war nun mal das Produkt seiner Aktion.
 

“Das sehe ich anders... denn... ich habe... ich habe... gedacht, dass du ihr hinterher bist, weil du ihr glaubst.”
 

“Oh... mein Engel...”, wisperte er und schüttelte den Kopf.
 

“Ich weiß auch nicht, wieso... aber ich habe es wirklich gedacht... es tut mir so leid”, schniefte sie und biss auf ihre Unterlippe, da sie sich selbst diesen Fehler nicht verzeihen könnte. Schließlich hatte dies etwas mit dem Vertrauen zu tun.
 

“Schon gut, mein Engel... aber bitte erzähl mir, was in dir vor sich ging”, bat er sie, denn er wollte wissen, warum sie dies von ihm dachte.
 

“Ich”, begann sie und biss sich leicht auf die Unterlippe. Einmal seufzte sie und schloss kurz die Augen, ehe sie zu ihm blickte und wie von selbst zog Chiaki sie an sich.
 

“Ich bin da... du kannst mir alles sagen, Engel”, sprach er sanft aus und küsste ihre Schläfe. Diese einfache Geste ließ sie leicht glücklich seufzen. Dass er dennoch so liebevoll zu ihr war, erleichterte sie ungemein. Auch wenn sie noch etwas Angst hatte, so musste sie nun alles ansprechen.
 

“Als du... sagtest, dass du ihr nicht glaubst, war ich froh darüber. Doch dann rannte sie weinend weg und du bist ihr sofort hinterher... erst dachte ich, dass du gleich wieder zurück kommen würdest”, begann sie zu erklären.
 

“Ich kam aber nicht gleich wieder”, sprach er aus und sie nickte leicht.
 

“Erst war ich wütend... auf mich... auf dich... aber auch auf sie. Ich bin dann direkt los gelaufen, um dich eben zu erreichen. In meiner Tasche suchte ich nach meinem Autoschlüssel und vermutlich fiel mir da mein Handy raus. Als ich auf dem Parkplatz ankam, war dein Wagen schon weg. Meine Wut verpuffte und ich wurde traurig, weshalb mir einfach nur noch die Tränen kamen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte”, sprach sie ehrlich aus.
 

Vorsichtig hatte sie ihren Blick zu ihrem Liebsten erhoben und konnte vieles in seinen Augen sehen. Er sah sie mitfühlend und vor allem entschuldigend an, denn ihm wurde da erneut klar, dass er das alles vermeiden hätte können. Sanft drückte er sie an sich und streichelte über ihren Rücken. Definitiv hätte er ihnen beiden dies ersparen können, wenn er ihr einfach gesagt hätte, was er vor hatte. Aber leider hatte er in dem Moment nicht nach gedacht, sondern lediglich gehandelt. Er wollte Yashiro damit sicher nicht durch kommen lassen und dieses Bild umgehend löschen. Nur eine durfte so etwas von ihm haben und das war die Frau in seinen Armen.
 

“In meinem Kopf haben sich so viele Szenarien gebildet, die mich immer mehr verwirrten und am Ende hatte ich nur noch den Gedanken, was ich machen sollte, wenn sie dich doch weich... kochen könnte. Du ihr glaubst und du mich dann verlassen solltest”, sprach sie weiter und ihr war klar, dass sie ihn vielleicht damit verletzten könnte. Doch sie musste es ihm erklären, denn nur so würde er ihre Ängste verstehen. “Sofort musste ich an Kenji denken, der sich schon sehr darauf gefreut hatte mit dir zu spielen. Ich fühlte mich unglaublich hilflos und irgendwie nutzlos. Daher bin ich schnell zu Sakura gefahren, um den Kleinen zu holen. Ehrlich gesagt wollte ich einfach nur weg. So weit wie möglich”, gestand sie.
 

Obwohl Chiaki es schmerzte die Wahrheit zu hören, so war er ihr unendlich dankbar für diese Ehrlichkeit. “Verstehe... und wieso dachtest du... dass ich dich verlassen könnte?”, wollte er wissen, denn es konnte nur zwei Gründe dafür geben.
 

“Weißt du... du bist... mein zweiter fester Freund... meinen ersten... kannte ich eigentlich sehr lange... und doch... veränderte sich vieles, nachdem wir geheiratet hatten”, sagte sie mit Bedacht, denn alles konnte sie gerade nicht aussprechen.
 

“Er... hat sich verändert?”, hakte Chiaki nach und sie nickte leicht. Für einen Moment war sie in ihren Gedanken versunken und erinnerte sich an die Zeit zurück.
 

“Es... gab so viele Situationen... ich war einfach dumm und naiv und vertraute ihm blind... ich vertraue auch dir... aber...”
 

“Durch die Erfahrung mit ihm... bleibt die Sorge, dass ich genauso sein könnte?”, fragte er nun vorsichtig nach und erneut nickte sie. Chiaki verstand sie nun ein wenig mehr. “Wirst... du mir mehr davon erzählen?”
 

“Ich...”, fing sie an, doch ihre Stimme brach ab. Sie blickte ihm in die Augen und sanft nickte er.
 

“Sobald du... soweit bist... werde ich zuhören”, versprach er ihr und nahm ihr damit auch den Druck weg, ihm alles zu offenbaren, was sie zuvor angedeutet hatte. Schließlich veränderten sich die Menschen immer, weshalb er sie verstand, dass sie dachte, dass auch er anderer Meinung wäre. Doch würde er ihr künftig zeigen, dass er nur sie wollte und zusammen mit Kenji eine Familie wären.
 

“Danke”, sprach sie sanft aus, denn sie war leider noch nicht so weit mit ihm darüber zu sprechen. Aber sie nahm sich vor bald ihm diesen Teil ebenso zu erzählen.
 

“Nicht dafür”, lächelte er sie an. “Darf ich dich fragen... wie du hier bei meinem Vater gelandet bist?”, wollte er von ihr wissen, denn diese Frage spuckte ihm im Kopf.
 

“Oh... das”, meinte sie und schmiegte sich leicht an ihn heran. “Bevor ich Kenji geholt habe, habe ich unsere Tasche schnell gepackt und verließ mit ihm das Gebäude, als Kaiki vor mir stand. Erst dachte ich, dass du ihn geschickt hast. Doch da er meinte, dass ich erstmal mit zu ihm sollte, um zu reden, wusste ich, dass er nicht auf deinem Wunsch da war.” Verstehend nickte Chiaki und überlegte. “Also bin ich mit ihm her gefahren. Kenji hatte er mit einem Videospiel abgelenkt und wir beide kamen ins Gespräch. Ich erzählte ihm, was war und er hörte mir bis zum Ende zu.”
 

“Und... was hat er dazu gesagt?”, fragte Chiaki neugierig nach, denn er wollte wissen, wie sein Vater es schaffen konnte, sie vom Gehen ab zu halten.
 

“Er war erst verwirrt, doch dann sagte er etwas, was mich einmal mehr zum Grübeln gebracht hatte”, sprach sie und blickte zu ihm auf. “Er sagte mir, dass du Yashiro sicher nur auf den Zahn fühlen willst und ihr weiß machen, wie falsch sie gehandelt hatte. Immerhin kennt ihr euch schon einige Jahre und für dich war sie so etwas wie eine Freundin”, erzählte sie weiter und er war leicht überrascht, dass sein Vater das so ausgedrückt hatte. “Er hat gleich gesagt, dass du sicher nichts von ihr willst und es nur um die Richtigstellung ging.”
 

“Er... hat mich verteidigt?”, kam es verwundert über seine Lippen und sie nickte leicht. Einmal mehr erkannte er, dass sein Vater anders handelte, als er vermutet hatte.
 

“Ja das hatte er... und dann merkte er an, ob ich dich schon angerufen hätte, um zu erfahren, wo du wärst”, fügte sie an.
 

“Und da hast du gemerkt, dass dein Handy nicht bei dir war?”, wollte er wissen und beschämt nickte sie. Direkt kaute sie auf ihrer Unterlippe. Das sah so niedlich aus.
 

“Das ist mir so richtig peinlich geworden, dass er einfach nur lachen musste und ich dann auch. Danach habe ich ihm gesagt, dass er dich informieren soll... ich wollte mit dir reden und das alles eben klären”, sprach sie mit roten Wangen weiter. Jedoch ließ sie einen Teil des Gespräches mit Kaiki aus, denn sie konnte es sich nicht nehmen, ihre Neugier zu stillen.
 

“Es ist gut... dass wir das ausgesprochen haben”, sagte er sanft und streichelte über ihren Rücken.
 

“Ja das ist es... und ich kann dir jetzt schon versprechen, dass ich dir alles erzählen werden, sobald ich soweit bin”, versprach sie ihm und er sah sie liebevoll an.
 

“Zwinge dich nicht... denn so wie du es vorhin erwähnt hattest, waren es keine schönen Dinge... daher nimm dir die Zeit”, erklärte er ihr lächelnd und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Dankend schmiegte sie sich in seine Arme und atmete einmal mehr seinen Duft ein.
 

“Ich danke dir, Romeo”, wisperte sie und er drückte sie an sich. Sie war unendlich froh, dass Kaiki ihr vermutlich gefolgt war. Anders hätte sie einen unverzeihlichen Fehler begangen.
 

“Und ich verspreche dir, dass ich dich immer auf Händen tragen werde... Kenji und du... ihr seid meine Familie und ich will euch bei mir haben”, gestand er ihr und sie sah ihn mit großen Augen an.
 

“Du... meinst... wir?”, hakte sie nach und er nickte.
 

“Wir drei... wir leben doch schon wie eine Familie zusammen... ich will, dass dies so bleibt... auf ewig”, bestärkte er seine vorherige Aussage.
 

“Wirklich?”, fragte sie und schluckte schwerer. Solche Worte hatte sie noch nie gehört, klar hatte Chiaki ihr immer wieder gezeigt, wie sehr er sie liebte, doch das nun zu hören.
 

“Natürlich... Ich will nur dich an meiner Seite haben... und Kenji ist für mich schon wie ein Sohn... ich mag ihn und das nicht nur, weil er dein Sohn ist”, erklärte er ihr und sah ihr tiefer in die Augen.
 

“Oh... ich... liebe dich so sehr, mein Romeo”, hauchte sie, schlang ihre Arme um seinen Hals und legte ihre Lippen auf seine. Voller Liebe küsste sie ihn und seufzte glücklich auf, als er diese Liebkosung sofort erwidert hatte.
 

“Mmmh... ich dich auch, mein Engel”, hauchte er an ihren Lippen. “Wollen wir... nach unserem Kleinen sehen?”, fragte er sie und legte eine Haarsträhne hinter ihr Ohr.
 

“Ja... lass uns zu ihm gehen”, stimmte sie ihm sofort zu und freute sich sehr, dass er Kenji so gern hatte.
 

Nachdem Maron sich von ihm gelöst hatte, erhob sich Chiaki und reichte ihr seine Hand. Sofort nahm sie diese an und drückte diese, ehe er seine Finger mit ihren verschränkte. Zusammen gingen sie in den Wohnbereich, wo Kenji mit Kaiki wieder spielte. Direkt hatte Chiaki eine Erinnerung, wie er mit seinem Vater zusammen abends spielte, während seine Mutter in ihrem Buch las. Wie von selbst sah er zu der Leseecke, die immer noch genauso aussah wie damals. Leicht legte er den Kopf schief, löste sich von Maron und ging dorthin.
 

Verwirrt wollte sie ihn ansprechen, doch sie hielt inne, als sie bemerkte wohin er gerade hin wollte. Ein leichtes Lächeln legte sich auf die Lippen. Da sie mit Kaiki auch über die damalige Situation gesprochen. Sie war neugierig gewesen und hatte dabei so einiges erfahren. Daher ließ sie Chiaki erst einmal machen. Vielleicht würde er sich danach dazu durchdringen mit seinem Vater noch einmal zu sprechen. Die Dinge waren ganz anders, als Chiaki glaubte... Kaiki war nicht so wie mein Liebster es dachte., kam ihr in den Sinn.
 

Unweigerlich dachte sie an das Gespräch zurück, welches sie mit dem älteren Mann hatte. Er gestand ihr einen Fehler begangen zu haben. Erst dachte sie, er würde ihr von den Frauen erzählen, doch es kam ganz anders. Denn der einzige Fehler, den sich Kaiki geleistet hatte, war nur dieser gewesen, dass er den Wunsch seiner kranken Frau entsprochen hatte. Sie wollte damals nicht, dass er sie so geschwächt sah und sie als starke und lebensfrohe Person in Gedanken behalten würde. Beide wussten, dass sie nur noch wenige Monate haben würde und in dieser Zeit zu schnell abbauen würde.
 

Anfangs dachte sie, dass er ihr nur einen Bären aufbinden wollte, doch sie konnte genau die Ehrlichkeit und vor allem die Reue in seiner Stimme hören. Ebenso erkannte sie es an seinen Augen. Daher hatte sie weiter gefragt und allerhand heraus gefunden. Hauptsächlich die Tatsache, dass alles in seinem Haus noch genauso war wie es vor dem Tod der Hausherrin war. Kaiki konnte es einfach nicht tun, denn er wollte nicht noch mehr von seiner geliebten Frau aufgeben. Die Zeit nach Chiakis Auszug war für ihn am schwersten, da sein Sohn ihn sehr an seine liebste Midori erinnerte.
 

Egal wie es noch zwischen Chiaki und Maron weiter gehen würde, sie würde alles dafür tun, damit sich die beiden aussprechen. Denn sie glaubte fest daran, dass Chiaki nun soweit wäre seinem Vater richtig zu zu hören. Besonders jetzt, wo sie wusste, wie es damals abgelaufen war, konnte sie sich umso mehr für eine Aussprache einsetzten. Diese war wichtig, damit beide dieses Kapitel abschließen konnten, um nach vorne blicken zu können. Schließlich wollte sie eine gemeinsame Zukunft mit ihrem liebsten Romeo haben.
 

Dazu gehören aber auch die Menschen, die ihm wichtig waren und nach wie vor sind. Denn diese waren ein Teil seiner Familie und würden demnach auch zu ihrer gehören, sobald sie mit Chiaki den Schritt in Sachen Beziehung weiter führen würde. Dabei würde sie sicher nicht ausschließen können, eines Tages mit ihm den Bund ebenfalls ein zu gehen. Doch zuvor musste sie ihm alles aus ihrer Vergangenheit offenbaren. Das wäre der nächste logische Schritt, sobald sich Vater und Sohn ausgesprochen hätten.

Ein Versprechen

Noch immer war Chiaki in seiner Erinnerung gefangen. Sein Blick lag auf dem Sessel seiner Mutter, in dem sie immer abends gelesen hatte. Unweigerlich sah er rüber zu der Leuchte und auch zum Beistelltisch, auf dem sogar ein Buch lag. Alles war tatsächlich genauso wie damals. Leicht legte er den Kopf schief und ging dichter heran, denn er war neugierig und wollte herausfinden, was das für ein Buch war. Dieses nahm er in die Hand und schmunzelte bei dem Titel. Der Einband war schon etwas abgegriffen, da seine Mutter dieses am liebsten vor dem Schlaf gelesen hatte. Es handelte sich dabei um einen Liebesroman und er kannte genau, welcher es war.
 

In der Tat hatte er nicht erwartet, dass sein Vater alles noch so gelassen hatte, wie es war. Ehrlich gesagt hatte er diesen Raum nach dem Tod seiner Mutter gemieden und nur ab und zu schnell betreten. Gedankenverloren blätterte er in dem Buch herum und bemerkte das Lesezeichen. Erneut musste er schmunzeln, denn es war ein selbstgebasteltes gewesen. Damals hatte er seiner Mama eines machen wollen, doch es klappte nicht, weshalb Midori zusammen mit ihm eines gebastelt hatte. Lächelnd streichelte er darüber und schloss kurz die Augen, ehe er das Buch wieder schloss und zurück legte.
 

Mit einem leichten Lächeln beobachtete Maron ihren Liebsten, aber auch Kaiki. Er hatte Chiaki auch nicht aus den Augen gelassen. Sie konnte sich denken, dass es dem älteren Mann schwer fallen musste. Doch er machte das eigentlich ganz gut. Vermutlich hatte es ihm geholfen zu hören, wie all das damals auf Chiaki gewirkt hatte. “Mama?”, wurde sie plötzlich angesprochen und sie sah zu Kenji.
 

“Was ist los, mein Kleiner?”, wollte sie von ihm wissen.
 

“Können... wir nun zusammen zocken?”, fragte er leicht unsicher, aber auch freudiger.
 

“Oh... ich”, begann sie, doch Chiaki sprach für sie weiter.
 

“Ich glaube nicht, dass wir hier so etwas vor finden werden, Kenji”, erklärte der junge Arzt, nachdem er zu den Beiden getreten war.
 

“Oh”, entkam es dem Jungen und er blinzelte leicht, während er zu Chiaki aufsah.
 

“Also... eigentlich...”, räusperte sich Kaiki und bekam so die Aufmerksamkeit von den Dreien. “Ist deine alte Spielekonsole noch in deinem Zimmer”, erklärte er, da sie ihn neugierig musterten. Verwundert blickte Chiaki seinen Vater an und hob eine Augenbraue in die Höhe.
 

“Das alte Ding ist noch da?”, fragte er und Kaiki nickte zustimmend, denn er hätte es sich niemals über das Herz gebracht, etwas von den Sachen weg zu werfen.
 

“Es ist noch da und gut in Schuss... also könnt ihr damit bestimmt einige Klassiker spielen”, fügte er und Kenji strahlte schon Chiaki an.
 

“Können wir nun spielen, Aki?”, fragte der Kleine sehr aufgeregt, da er es nicht abwarten konnte, endlich mit Chiaki zusammen zu spielen.
 

“Ich denke... wenn alles funktioniert, sollten wir gleich los legen können”, meinte der junge Arzt und dankte kurz mit einem Nicken seinem Vater.
 

“Oh ja... los”, kam es freudig von Kenji und er nahm schon Chiakis Hand. Schmunzelnd nickte dieser und ging schließlich mit dem Jungen nach oben, wo sich sein Zimmer befand und wohl nach wie vor vorhanden war.
 

“Habt viel Spaß... ich werde mich nun zurückziehen... Kenji kann im Zimmer von Chiaki schlafen oder im Nebenraum... das könnt ihr selbst sehen... ich habe beide Betten neu bezogen”, sagte Kaiki und Maron nickte.
 

“Vielen Dank... bis morgen”, verabschiedete sie ihn und folgte den Jungs.
 

Da sie zuvor eine kleine Führung bekamen hatte, wusste sie genau, wo sich das ehemalige Zimmer ihres Liebsten war. Noch bevor sie das Zimmer betreten hatte, hörte sie schon die beiden. Augenblicklich bildete sich ein Grinsen auf ihren Lippen. Beinahe hätte sie das alles aufgeben. Nie wieder... wird jemand zwischen uns kommen. Ich vertraue ihm mehr als ich es in Worte fassen könnte, daher sollte ich auch mit ihm reden, ehe ich handle., nahm sie sich vor und öffnete die Tür komplett, denn diese war nur angelehnt gewesen. Schmunzelnd sah sie zu, wie die beiden schon voll und ganz in ihrem Element waren.
 

“Mama... guck mal”, forderte Kenji sie auf, nachdem er sie gesehen hatte.
 

Direkt kam sie rein und Chiaki klopfte auf das Sofa neben sich, denn da war noch genug Platz. Nickend ging sie zu ihnen und setzte sich zu den beiden Jungs. Augenblicklich richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf den Fernseher. Verwundert blinzelte sie, denn dieser war modern, während die Konsole eine ziemlich veraltete Version war. Doch das machte sie nicht schlechter, da sie einwandfrei funktionierte. Fasziniert konnte sie ihre Augen nicht davon nehmen, denn es waren wirklich die alten Klassiker darunter. “Wow... Du hast wirklich all diese Spiele gehabt?”, staunte sie und Chiaki lachte leise.
 

“Mhm... das sind alles meine Spiele... wobei diese drei hier sind die ältesten. Diese habe ich oft mit meinen Eltern zusammen gespielt”, erklärte er und zeigte auf die drei Spiele, die Maron neugierig betrachtet hatte.
 

“Unglaublich so alt sind sie schon?”, wunderte sie sich und lächelnd nickte er ihr zu.
 

“Und auch ziemlich abgegriffen, da ich sie am meisten gezockt habe”, amüsierte er sich. Es war schön ihn so zu erleben und einmal mehr entdeckte Maron eine weitere Seite an ihrem Freund, die sie genauso gern liebte, wie alle anderen.
 

Während die Jungs sich wieder in das Spiel vertieften, sah Maron ihnen zu, aber blickte sich genauer in dem Zimmer um. Es wirkte wirklich wie ein Jugendzimmer. Vermutlich hatte Kaiki hier nichts verändert, außer eben den neueren Fernseher rein zu stellen. Erneut bemerkte sie, dass sie etwas tun sollte, damit die beiden Sturköpfe wenigstens einmal miteinander sprechen. So viele Dinge, die zwischen ihnen standen, konnten sie mit einer einfachen Unterhaltung klären. Eventuell könnte sie in den nächsten Tagen ihren Liebsten davon überzeugen, mit Kaiki zu reden.
 

Erst als Kenji immer wieder gähnte und seine Augen ganz klein wurden, musste wohl Chiaki das Spielen für den Tag beenden. “Na komm, Großer... du solltest schlafen und morgen können wir weiter spielen”, sprach er sanft und der Kleine nickte leicht, während er sich schon an den jungen Arzt gelehnt hatte. Lächelnd sah Maron zu ihrem Sohn.
 

“Er ist wirklich müde”, merkte sie an und Chiaki grinste zustimmend und legte den Arm um den Jungen. Sanft drückte er den Kleinen an sich.
 

“Dann sollten wir ihn ins Bett legen.”
 

“Mhm... Kaiki hat das Bett hier und im Nebenraum frisch bezogen”, erklärte sie dem Blauhaarigen und er blinzelte leicht.
 

“Oh... okay... dann lassen wir Kenji hier und wir gehen rüber?”, fragte er sie und sie merkte nur zu deutlich die Verwunderung in seiner Stimme.
 

“Klingt gut”, lächelte sie. Direkt erhob sie sich, um in den Flur zu gehen. Dort stand ihre Tasche und sie wollte diese holen. Denn sie wollte den Pyjama von Kenji raus holen. Er sollte es gemütlich haben beim Schlafen. Chiaki hatte die Konsole und den Fernseher ausgemacht, ehe sie zusammen Kenjis Sachen wechselten und legten ihn behutsam in das Bett. Beide gaben ihm einen Kuss auf die Stirn und Maron deckte ihn noch gut zu. “Schlaf schön, mein Kleiner”, wisperte sie und lächelte sanft.
 

So leise wie möglich schlich das Paar hinaus und lehnte die Tür nur an. Auf diese Weise konnte Kenji jederzeit raus gehen, falls er verschlafen die Türklinge nicht erwischen konnte. “Ich hole noch schnell meine Tasche, die steht noch unten an der Treppe”, meinte er und sie nickte.
 

“Ist gut... bis gleich”, sagte sie und ließ es sich nicht nehmen, ihm einen kleinen Kuss auf die Wange zu geben.
 

“Bis gleich”, flüsterte er und beugte sich zu ihr hinab, um ihr einen richtigen Kuss auf die Lippen zu geben. Genüsslich erwiderte sie diese Liebkosung und sah ihm hinterher, während er zur Treppe ging und danach hinabstieg.
 

Sie selbst hatte ihre Tasche in der Hand und betrat das Nebenzimmer, um ein Nachthemd raus zu fischen. Kurz überlegte sie noch, ob sie sich frisch machen sollte, doch weit kam sie nicht, da zwei starke Arme sich um ihren Bauch legten. “Hey”, raunte er an ihrem Ohr und sie erschauderte. Seine tiefe Stimme erzeugte bei ihr eine enorme Gänsehaut.
 

“Hey”, entgegnete sie schluckend und blickte über die Schulter zu ihm.
 

“Wollen wir zusammen duschen?”, fragte er sie.
 

“Oh... du willst...”, begann sie, doch er unterbrach sie mit seinen Lippen, indem er diese auf ihre legte.
 

“Immer”, raunte er und verlegen nickte sie, während ihre Wangen eine Röte bekamen.
 

Da dies geklärt war, nahm er nur eine frische Boxershorts aus seiner Tasche und schnappte sich ihre Hand. Direkt zog er sie mit sich und ehe sie realisieren konnte, was er tat, waren sie auch schon im Badezimmer, welches gegenüber von dem Gästezimmer war. “Aber... ich habe kein Höschen nun mit”, sprach sie aus, da sie nur ihr Nachthemd in der Hand hatte.
 

“Huch... brauchst du das denn?”, grinste er leicht und sie schlug ihm leicht gegen die Brust.
 

“Spinner!”
 

“Aber dein Spinner”, zwinkerte er ihr zu und dagegen würde sie sicher nichts sagen. Denn dies war wirklich so.
 

Gemeinsam nahmen sie eine gemütliche Dusche und Chiaki ließ sich sicher nicht nehmen seine Freundin zu verwöhnen. Er liebte es ihren Körper zu berühren und ihr Wonne zu bereiten. Unter seinen Händen war sie nach wie vor Wachs, doch auch sie blieb nicht untätig. Sie wollte ihm genauso viel Spaß und Freude bereiten, wie er ihr. Nach einer ausgiebigen und heißen Nummer, trockneten sie sich gegenseitig ab. “Ich liebe dich... und ich verspreche, dass ich nie wieder weglaufen werde”, sprach sie ehrlich aus und er lächelte.
 

“Wenn etwas ist... reden wir darüber... sprechen unsere Sorgen und Ängste aus und entscheiden danach, ob es so ist, wie es scheint”, pflichtete er ihr bei und dem stimmte sie sofort zu. Denn so sollten sie künftig ihre Konflikte bewältigen.
 

Angezogen machten sie sich auf den Weg ins Zimmer. Natürlich achtete Maron darauf, dass ihr Nachthemd alles bedeckte, da sie sicher nicht wollte, dass irgendjemand anderes ihren Hintern sehen konnte. Kaum war sie im Zimmer schon eilte sie zu ihrer Tasche und holte ihren Slip heraus. In diesen schlüpfte sie sofort hinein und blickte zu ihrem Liebsten, der sie nur angrinste. “Nächstes Mal, gehe ich nicht duschen, wenn ich keinen Slip dabei habe”, bemerkte sie und er lachte leise.
 

“Ach, Engel... alle schlafen, also mach dir keinen Kopf”, amüsierte er sich und grinste weiterhin sie an. Mit verengten Augen sah sie ihn an und knurrte leise, doch er nahm das sicher nicht ernst. Stattdessen trat er an das Bett heran und sah zu ihr. “Komm... mein kleiner Knurrfisch”, sagte er und schlug die Decke auf, ehe er hinein schlüpfte. Nur zu gerne folgte sie ihm und schmiegte sich direkt an seine Seite heran.
 

“Danke”, hauchte sie nach einer Weile und küsste seine Brust. Sie konnte einfach noch nicht einschlafen, da ihr der Tag noch im Kopf umher spuckte. Sie war ihm dankbar, dass er ihr die Reaktion nicht übel nahm.
 

“Nein... ich danke dir... wir müssen beide mehr miteinander reden”, entgegnete er.
 

“Und das werden wir”, erklärte sie ihm und blickte leicht zu ihm. Chiaki wirkte leicht nachdenklich. “Was geht dir durch den Kopf?”, wollte sie von ihm wissen.
 

“Hm?”, fragte er nach und blinzelte etwas.
 

“Ich kann die Rädchen in deinem Kopf sich drehen hören... also... was beschäftigt dich?”, brachte sie auf den Punkt.
 

“Wieder hier zu sein... fühlt sich komisch an... und doch...”
 

“Auch gut?”, vervollständigte sie und er nickte.
 

“Ja... irgendwie schon... seit meinem Auszug war ich nicht mehr hier. Ich hatte auch davor nicht wirklich auf viele Dinge geachtet... und heute... es war mehr als überraschend”, gestand er und leicht nickte sie.
 

“Erzähl mir von deinen Gefühlen”, sprach sie und behielt ihn im Auge.
 

“Draußen im Auto... hatte ich das Gefühl, als würde mir die Luft abschnüren... als ich aber reinkam und euch hier sah... verflog alles. Es fühlte sich unglaublich an. Nun weiß ich, dass ich bei euch beiden einfach zu Hause bin und alles andere ist unwichtig. Egal wie sehr ich es hier gehasst hatte zu sein oder wieder zu kommen. Nur ihr seid wichtig”, versuchte er es ihr zu erklären. “Ich weiß... es klingt verwirrend”, seufzte er leicht, aber sie schüttelte den Kopf.
 

“Ich weiß, was du meinst, mein Romeo”, sprach sie sanft aus und streckte sich zu ihm, um ihm einen Kuss zu geben. “Auch du... bist mein Heim... dort wo du bist, will ich sein”, hauchte sie an seinen Lippen.
 

“Das höre ich gerne”, erwiderte er ihre Worte und zog sie dichter an sich heran. “Zudem war ich vorhin sehr überrascht, dass mein Vater all... das behalten hatte. Es ist ziemlich... verwirrend gerade”, erklärte er weiter und man konnte ihm Ansehen, dass ihn das tatsächlich beschäftigte. “Das fiel mir zuvor nicht so stark auf, wie jetzt nach all den Jahren.”
 

“Manchmal... merkt man viele Details erst, wenn man einen gewissen Abstand dazu bekommt”, kam es einfühlsam von ihr, denn bei einigen Situationen ging es ihr genauso.
 

“Vermutlich... es ist schon etwas... komisch. Warum hat er all die Sachen von Mama so gelassen wie sie waren und doch wollte er sie nicht sehen, während sie im Krankenhaus war. Das... passt doch nicht... zusammen”, redete er nachdenklich über seine Überlegungen.
 

“Hm... frag ihn... doch am besten morgen”, bot sie ihm an und erntete einen überraschten Blick.
 

“Das... du willst wirklich, dass ich mit ihm darüber rede?”, fragte er sie und sie hörte seine Wut heraus.
 

“Vielleicht... würde das auch euch beiden gut tun... über alles zu sprechen... nur so... weiß man doch, wie es wirklich ist und nicht wie es scheint, oder?”, verwendete sie explizit die Worte, die er zuvor auch genutzt hatte.
 

Erst wollte er etwas dazu sagen, doch er machte den Mund wieder zu und überlegte. Schließlich nickte er leicht und seufzte. Einerseits wusste er, dass Maron recht hatte, doch andererseits war er sich nicht sicher, ob er die Antwort von seinem Vater hören wollen würde. Einmal atmete er tiefer durch und nickte leicht. “Vermutlich... hast du recht... obwohl ich etwas Sorge vor den Antworten haben, so kann nur er mir diese geben”, lenkte er schließlich ein.
 

“Lieber die Fragen aus dem Weg räumen, als sich den Kopf zu zerbrechen”, erklärte sie sanft und in diesem Punkt musste er ihr zustimmen.
 

“Gut... wenn wir morgen einen Moment haben... werde ich mit ihm reden... einige Fragen muss ich einfach aus dem Kopf bekommen”, gestand er ihr und auch sich selbst ein. Tatsächlich war er dem immer aus dem Weg gegangen, jedoch begriff er nun, dass er dies nicht ewig machen konnte. Zufrieden lächelte Maron und nickte ihm zustimmend zu.
 

“Falls du mich dabei haben willst... werde ich natürlich da sein”, erklärte sie ihm, denn sie hätte keine Probleme damit ihrem Liebsten bei zu stehen. Dankend lächelte er sie an und beugte sich leicht zu ihr, um ihr einen kleinen und innigen Kuss zu geben.
 

“Danke... das bedeutet mir sehr viel”, hauchte er an ihren Lippen und nun konnte er einschlafen, aber auch sie driftete in einen erholsamen Schlaf.
 


 

In den frühen Morgenstunden hörte Maron die Tür und blinzelte einmal müde. Ein schlaftrunkener Junge kam herein und schlürfte gleich zum Bett, in dem das junge Paar noch lag. Leicht richtete sie sich auf und sah zu ihrem Sohn. “Magst... du noch... zu uns?”, fragte Maron leise nach, um Chiaki nicht zu wecken. Kenji nickte gähnend und krabbelte schon in das Bett hinauf, wobei er es sich zwischen den beiden Erwachsenen gemütlich machte. Verwundert blinzelte sie und legte sich wieder hin. Sofort spürte sie eine Hand an ihrer Hüfte und blickte zu Chiaki, denn es war seine.
 

“Liebe euch”, wisperte er etwas verschlafen und drückte sie, genau wie Kenji dichter an sich.
 

“Wir dich auch”, entgegnete sie und schloss noch einmal die Augen. Tatsächlich schliefen sie noch einmal ein.
 

Der erste, der wieder wach wurde, war Chiaki. Er lächelte sanft, denn er sah direkt Kenji und Maron neben sich liegen. Meine kleine Familie., ging es ihm direkt durch den Kopf und betrachtete sie noch eine Weile. Es war nun mal der schönste Anblick in seinem Leben. Nach einigen Minuten löste er sich von den beiden und schlich rüber ins Bad, denn er müsste Mal. Noch immer war es für ihn so ungewohnt wieder in seinem Elternhaus zu sein.
 

“Guten Morgen”, hörte er seinen Vater, als er aus dem Bad wieder raus kam.
 

“Morgen”, entgegnete er und nickte leicht, während der Ältere nun im Bad verschwand.
 

Sofort kehrte Chiaki zurück in das Gästezimmer und stieg wieder ins Bett, um noch etwas mit den beiden zu kuscheln. Ihm war klar, dass Kenji jeden Moment wach werden würde. Denn das war seine Zeit in der er gewöhnlich wach wurde und auch aufstehen wollte. Doch mittlerweile wusste auch der junge Arzt wie er ihn davon überzeugen konnte, länger liegen zu bleiben. Immerhin war der Junge genau wie seine Mutter ein Kuschelmonster. Das bekannte Kichern vernahm er bereits von dem kleinen Mann und ein leises Grummeln von Maron. Amüsiert musste Chiaki direkt wieder breit grinsen. Die Beiden waren einfach unglaublich und dafür liebte er sie immer mehr.
 

“Noch fünf Minuten”, grummelte Maron nach weiteren Momenten, denn Kenji hatte seine Mama erneut angestupst.
 

“Na gut”, entgegnete der Kleine und Chiaki schmunzelte.
 

“Na komm, Großer... lassen wir deine Mama schlafen und wir ziehen uns schonmal um”, schlug er dem Jungen vor und konnte direkt das Strahlen in seinen Kinderaugen sehen.
 

Damit war das beschlossen und beide Männer stiegen aus dem Bett raus und verließen sogar leise das Zimmer, wobei Chiaki beide Taschen mit raus nahm. Im Flur suchte er frische Sachen für Kenji und sich heraus und ging mit dem Jungen ins Bad, um sich zu erleichtern, frisch zu machen und auch an zu ziehen. Neugierig fragte Kenji immer wieder nach, warum man was machte, und Chiaki erklärte es ihm so einfach wie möglich. Denn es war wichtig, dass gewisse Dinge erklärt werden. Besonders diese, warum Chiaki denn einen Bart hätte und er nicht. Das war natürlich nicht leicht für Kenji zu verstehen, doch mit dem Alter als Erklärung klappte es sehr gut.
 

Nachdem sie fertig waren, gingen beide raus und nach unten in die Küche. Wie von selbst machte Chiaki Cappuccino fertig und legte den Kopf schief, als er den Lieblingsbecher seiner Mutter in der Hand hielt. Eine weitere Frage kam ihn in den Sinn und dadurch wurde ihm klar, dass er mit seinem Vater reden musste. Er brauchte dringend Antworten, egal ob sie ihm gefallen würde oder nicht. Es war notwendig.

Ein Gespräch zwischen Vater und Sohn

“Aki”, wurde er plötzlich angesprochen und somit aus seinen Gedanken heraus gerissen. Nur wenig später spürte er eine kleine Hand an seinem Bein.
 

“Hm”, entkam es ihm noch nicht wirklich anwesend im Hier und Jetzt. Als er aber seinen Kopf nach unten zu der kleinen Hand bewegte, erkannte er den Jungen. Blinzelnd sah er zu Kenji hinab. “Entschuldige... ich war wohl etwas abgelenkt”, gestand er und ordnete seine Gedanken soweit, dass er wusste, was gerade um ihn herum passieren sollte. “Was möchtest du denn frühstücken?”, fiel es ihm ein, weshalb er eigentlich mit dem Jungen in der Küche war.
 

“Kellogs”, gluckste der Kleine. Wie von selbst weiteten sich Chiakis Augen, denn er war sich nicht sicher, ob er diesen Wunsch erfüllen konnte.
 

“Oh... ich weiß nicht, ob... hier welche sind”, sprach er und richtete seinen Blick auf die Oberschränke, um diese nach dem gewünschten Objekt ab zu suchen.
 

Nach und nach machte er die Schränke auf und erstarrte kurz. Denn da, wo früher das Müsli und die Cornflakes waren, standen nun tatsächlich auch welche. Er hat... sogar noch meine Lieblingssorte hier... aber warum?, geisterte es ihm durch den Kopf. Ganz automatisch griff er nach der Schachtel und nahm diese heraus. Routiniert fand er ebenso eine Schale und die Milch war im Kühlschrank. Alles war haargenau noch so eingeräumt, wie damals als noch seine Mama lebte. Diese Tatsache verwirrte den jungen Arzt immer mehr.
 

“Danke”, kam es von Kenji, als er seine Schüssel mit den Cornflakes erhalten hatte.
 

Leicht hatte Chiaki nur genickt und nahm nun die beiden Becher, um den Cappuccino durchlaufen zu lassen. Er würde einen für Maron nach oben bringen, denn so würde er sie wohl am ehesten aus dem Bett locken können. Nachdenklich wartete er, bis die schwarze Brühe mit der schön aufgeschäumten Milch durchgelaufen war. Einmal mehr musste er sich fragen, warum alles hier so war, wie zu Lebzeiten seiner Mutter. Obwohl sein Vater gefühlt jeden Tag eine andere Frau nach Hause gebracht hatte. [style type="italic"]Das alles ergibt doch null Sinn...[/style] In seinem Kopf arbeiteten die Zahnrädchen auf Hochtouren, da eine Sache ihn gerade noch mehr störte. Denn all das fiel ihm erst jetzt auf. Ob das früher schon so war, konnte er nicht sagen.
 

“Kenji?”, sprach er den Jungen an.
 

“Mmh?”, kam es von dem Jungen, während er sich den Löffel gerade in den Mund geschoben hatte. Direkt sah er zu Chiaki rüber.
 

“Ich wecke deine Mama mit einem Cappuccino... ist es okay, wenn du solange deine Kellogs isst?”, fragte er den Kleinen und dieser kaute seinen Bissen von vorhin zu Ende.
 

“Ist gut... ich esse auf und gehe ins Wohnzimmer spielen”, meinte Kenji und über diese Aussage schmunzelte Chiaki.
 

“Aber vorher noch brav die Hände waschen”, erinnerte der Ältere und der Junge nickte kichernd.
 

“Mach ich”, verkündete dieser strahlend.
 

Mit dieser Antwort war der junge Arzt zufrieden, deshalb nahm er beide Cappuccinos und ging mit diesen nach oben ins Gästezimmer. Leise machte er die Tür auf und lugte hinein. Maron lag nach wie vor im Bett, weshalb er lächelte und das Zimmer betrat. Direkt machte er sich auf den Weg zu ihrer Seite und stellte die Becher auf dem Nachtkasten ab. Sein Blick glitt über ihren Körper und einmal mehr bemerkte er ihre Schönheit. Wie in Trance setzte er sich zu ihr an die Bettkante und streichelte mit den Fingern über ihren Rücken, da die Decke runter gerutscht war.
 

“Mmmh”, ertönte es von ihr und ein Grinsen huschte ihm über das Gesicht. Scheinbar genoss sie seine Berührungen und das gefiel ihm sehr.
 

“Aufwachen, mein Engel”, raunte er und beugte sich etwas über sie. Sanft schob er ihre Haare beiseite nur um ihren Nacken mit seinen Lippen zu berühren. Zärtlich verteilte er Küsse darauf.
 

“Mmh”, schnurrte sie regelrecht. “So wacht man doch gerne auf”, hauchte sie und gähnte leise, während sie schläfrig ihre Augen versuchte auf zu machen.
 

“Ach ja?”, grinste er leicht und sie spürte dieses an ihrer Haut, weshalb sie selbst leicht mit den Mundwinkeln zuckte.
 

“Mhm... es ist sehr schön auf diese Weise auf zu wachen”, hauchte sie und drehte sich unter ihm, sodass nun die Decke ihren Körper gänzlich entblößte.
 

“Hm”, entkam es ihm und wie von selbst wanderten seine Augen über ihr enges Nachthemd und dem knappen Slip, der nun sichtbar wurde. “Ich verstehe, was du meinst”, meinte er und leckte sich über die Lippen. Seine ungefilterte Reaktion ließ sie augenblicklich feucht werden. Weshalb sie ihre Schenkel etwas zusammen drückte.
 

“Hast du noch nicht... genug, Romeo?”, kam es mit roten Wangen von ihr.
 

“Genug?”, fragte er und wirkte nachdenklich. “Von dir?”, fügte er die Frage hinzu und leckte sich provokativ erneut über die Lippen. “Niemals bekomme ich von dir genug”, grinste er breiter und beugte sich zu ihr hinab. Seine Lippen streichelten die ihren und ihr entkam ein Wimmern. “Besonders dann nicht, wenn du so auf mich reagierst”, raunte er voller Verlangen und Begierde. Ehe sie etwas dazu sagen konnte, verwickelte er sie in einen Zungenkuss. Während sie den Kuss erwiderte, schlang sie ihre Arme um seinen Nacken. Keuchend lösten sie sich voneinander.
 

“Mmmh... beginnt nun so jeder morgen?”, fragte sie ihn und seine Mundwinkel zuckten, denn wenn es nach ihm gehen würde, würden sie immer so in den Tag starten. Wobei er sicher nicht immer artig sein könnte.
 

“Wenn du möchtest, sehr gerne”, antwortete er ihr und grinste sie nun an. “Doch nicht immer werde ich brav bleiben können”, erklärte er ihr unverblümt.
 

“Wie meinst du...”, begann sie, da sie nicht ganz verstand, worauf er hinaus wollte. Aber augenblicklich verstummte sie. Ihre Wangen glühten knallrot auf, als sie seine Worte begriff, was er damit sagen wollte. “Oh... nun... das würde ich nie... von dir verlangen”, kam es leise von ihren Lippen.
 

“Glaube mir, mein Engel”, fing er an und streichelte sanft über ihre Seite, sodass sie erschauderte. “Selbst du würdest mich nicht aufhalten können”, zwinkerte er ihr zu, denn sobald die Lust ihn packen würde, könnte er nur bedingt dieser widerstehen.
 

Obwohl er sie nur zu gerne verführen und zum Schreien bringen wollen würde, so könnte er dies jetzt nicht. Immerhin waren Kenji und Kaiki wach. Deshalb richtete er sich auf und lächelte sie sanft an. Vergangene Nacht war etwas anderes, denn da schliefen die beiden bereits. Sogleich nahm er einen der Becher und reichte Maron ihren Cappuccino. Damit würde er sich etwas von seiner Härte ablenken können. Schließlich sollte er diese irgendwie los werden, bevor sie beide das Zimmer verlassen würden. Maron setzte sich derweil im Bett auf, sodass sie mit dem Rücken sich an das Kopfende lehnen konnte. “Danke”, hauchte sie, als sie den Becher annahm.
 

Chiaki setzte sich neben sie und nahm seinen Becher in die Hand, um daran nippen zu können. Zusammen genossen sie das heiße Getränk und Maron lehnte sich leicht an ihn. Es fühlte sich wieder so vertraut zwischen ihnen an, wie vor dem Missverständnis, und dafür war nicht nur Maron dankbar, sondern auch er. Durch den Cappuccino wurde sie immer wacher und musste sogar nur einmal gähnen. Schmunzelnd hatte er sie dabei beobachtet. “Nun richtig wach?”, neckte er sie leicht und leise entkam ihr ein Kichern.
 

“Noch nicht, aber ist nicht schlimm”, erklärte sie ihm, denn sie war wach genug, um auf zu stehen. Richtig wach würde sie wohl auch erst im Laufe der nächsten Stunde werden.
 

“Aber das wirst du wohl werden in einigen Momenten?”
 

“Sieht so aus”, meinte sie und lächelte ihn sanft an, ehe sie ihren Becher leerte.
 

“Dann zieh dich an, mein Engel... Kenji ist schließlich gleich schon mit seinem Frühstück fertig”, grinste er sie breiter an.
 

“Huch... er ist wirklich flott”, meinte sie und Chiaki lachte leise los.
 

“Mhm... aber auch kein Wunder bei Cornflakes”, zwinkerte er ihr schließlich zu.
 

“Oh... dein Vater hatte welche?”, überlegte sie und war sichtlich erstaunt darüber. Denn das hätte sie nicht gedacht, dass der Ältere so etwas haben würde.
 

“Sieht so aus... ich hätte auch nicht damit gerechnet”, gestand Chiaki und trank nun seinen Cappuccino aus. “Noch dazu waren das meine Lieblingsflakes. Das ist um einiges verwunderlicher”, sprach er weiter, während er sich erhob und seiner Liebsten seine freie Hand anbot, um ihr auf zu helfen. Blinzelnd sah sie zu ihm und nahm dieses an. Mit seiner Hilfe stand sie ebenfalls auf und dankte ihm.
 

“Damit hast du wohl recht. Es ist wirklich verwunderlich, Romeo”, meinte sie zustimmend und überlegte. “Möchtest... du ihn fragen, warum das so ist?”, wollte sie von ihm wissen.
 

“Ehrlich gesagt... würde ich das gerne erfahren”, meinte er und sie lächelte ihn sanft an.
 

“Dann... lass uns mal sehen, ob er schon gefrühstückt hat... sonst könnten wir das zusammen machen und du stillst diese Neugier?”, bot Maron ihm an, dies mit etwas zu verbinden.
 

Nach all den Jahren würde es ihm wohl nicht so einfach fallen mit seinem Vater zu sprechen. Dank ihrer Idee könnte er dies mit etwas anderem kombinieren. Genau dafür liebte Chiaki sie umso mehr. Sie konnte sich immer in ihn hinein versetzen und achtete darauf, dass er sich stets wohl fühlte. “Danke dir, Engel... so würde es mir einfacher fallen mit ihm zu sprechen”, meinte er, denn bei den Essen bei Sakura konnte er mit ihm ebenfalls normal sprechen.
 

“Für dich jederzeit... ich ziehe mich nur schnell an”, sagte sie und streckte sich leicht, um ihm einen Kuss zu geben.
 

“Ist gut”, lächelte er, nachdem er diese Zärtlichkeit erwidert hatte. Schmunzelnd sah er ihr dabei zu, wie sie sich eine Jeans aus der Tasche holte und eine Bluse.
 

Nach nur wenigen Handgriffen war sie auch schon angezogen, wobei sie noch einmal zur Tasche ging, um einen BH raus zu fischen. Ein Lachen musste er sich unterdrücken, denn sie war unglaublich, da sie diesen ansonsten vergessen hätte. Ihn hätte es nicht gestört, wenn sie ohne unterwegs wäre. Doch viel lieber wäre es ihm, wenn sie dies nur für ihn machen würde. Nachdem sie fertig war, lächelte sie ihn an und wurde leicht rot um die Nase. Erst jetzt hatte sie gemerkt, dass er sie die ganze Zeit beobachtet hatte. “Du kleiner Spanner”, kicherte sie und nun lachte er los.
 

“Aber nur deiner”, zwinkerte er ihr zu und sie stimmte in sein Lachen mit ein.
 

“Das will ich doch hoffen”, entgegnete sie keck und zwinkerte ihm leicht zu. Chiaki ergriff die beiden Becher, ehe Maron dies tun konnte. Leicht erhob sie eine Augenbraue und er grinste nur noch breiter.
 

“Das mache ich, Engelchen”, sprach er, beugte sich leicht zu ihr und küsste ihre Schläfe.
 

“Danke”, lächelte sie ihn an und so gingen sie zusammen runter in die Küche.
 

Kenji war natürlich nicht mehr da und seine Schale war bei der Spüle und Maron nahm diese, um sie in die Maschine zu stellen. Chiaki gab die Becher zu der Kaffeemaschine, denn sowohl Maron als auch er werden bestimmt noch einen Cappuccino brauchen. Den Moment nutzten sie, um Kaiki zu suchen. Diesen fand sie mit Kenji im Wohnzimmer. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen, denn ihr Sohn saß neben dem älteren Mann und zusammen lasen sie in einem Buch. “Guten Morgen, ihr beiden”, sprach sie diese an.
 

“Guten Morgen, Mama”, strahlte Kenji und lächelte sie an.
 

“Guten Morgen, Maron”, lächelte Kaiki.
 

“Habt ihr beide denn noch Hunger? Chiaki und ich würden nun etwas zum Essen machen”, erklärte sie gleich ihr kleines Anliegen den Jungs auf dem Sofa.
 

“Bin satt, Mama”, meinte Kenji direkt.
 

“Wegen mir braucht ihr euch keine Umstände machen”, sprach schließlich der Ältere aus. Er wollte den beiden den Freiraum geben, vor allem Chiaki, da er nach einer längeren Zeit wieder zu Hause war.
 

“Das wären keine... ich habe gesehen, dass du Zutaten für Crêpes da hast. Deshalb wollte ich welche für uns machen”, meinte Maron.
 

“Crêpes?”, kam es mit leuchtenden Augen von ihrem Sohn. Schmunzelnd nickte sie und konnte ihm schon ansehen, dass er nun doch Hunger haben würde. Denn mit dieser Speise konnte sie ihn immer locken.
 

“Mit was möchtest du deine denn haben, Kenji?”, hakte sie nach und da musste er nicht zu lange überlegen.
 

“Schokolade und Puderzucker”, antwortete er deshalb wie aus der Pistole geschossen.
 

“Bekommst du, mein Kleiner”, lächelte sie ihn an und blickte zu Kaiki. “Und welche sollen wir für dich machen?”, wollte sie von ihm wissen. Blinzelnd erwiderte er den Blick und nur zu deutlich bemerkte sie, dass er im Zwiespalt stand.
 

“Oh... ich brauche keinen besonderen”, antwortete er daher diplomatisch und leicht nickte sie. Denn sie wollte ihm kein Unbehagen bereiten. Sie würde in der Küche einfach Chiaki fragen, ob er wüsste, was sein Vater gerne aß. Dann könnte sie dies mit berücksichtigen.
 

Kaum hatte sie den Gedanken gefasst, schon machte sie sich auf den Weg zurück zur Küche. Dort stand Chiaki bereits an der Arbeitsplatte und hatte die Zutaten bereits zusammen gesucht. Als Maron zu ihm kam, sah er zu ihr und lächelte. “Habe ich alles richtig raus geholt?”, fragte er sie und sie ließ ihren Blick leicht schweifen.
 

“Sieht sehr gut aus, Romeo”, meinte sie zwinkernd und grinste leicht. “Für Kenji brauchen wir Puderzucker und Schokolade”, überlegte sie und leicht nickte Chiaki, während er schon auf die Suche nach den beiden Sachen ging. Wobei er diese an den Orten wiederfand, wo sie in den letzten Jahren immer zu finden waren.
 

“Gut... und was möchte mein Vater?”, fragte er und gleich sah sie zu ihm.
 

“Nun... er meinte nichts Besonderes... aber weißt du, was er gerne essen würde?”, entgegnete sie und erneut nickte er.
 

Zufrieden mit der Reaktion machte sich Maron an die Arbeit, den Teig vor zu bereiten. Geschickt mischte sie die Zutaten zusammen und verrührte diese. Chiaki hatte leider nur eine Pfanne da, weshalb er fragend zu ihr sah. Sie signalisierte ihm, dass dies auch gehen würde und so brieten sie zusammen den Teig aus. Wobei Maron dies eher tat und er sich mehr um die Füllung kümmerte. Da sein Vater gerne Früchte aß und dazu etwas Honig, hatte er einiges zurecht geschnitten und verteilte diese auf den fertigen Crêpes.
 

Nachdem alles fertig war, richteten sie alles auf dem Tisch an und Chiaki ging ins Wohnzimmer, um die anderen zu holen. Denn Maron wollte noch etwas die Küche aufräumen. Sie hatte es sich nun mal so angewohnt und da wollte er sie nicht stören. Deshalb ließ er sie einfach machen. “Das Essen wäre fertig”, meinte er, als er den Wohnbereich betrat.
 

Sofort rappelte sich Kenji auf und lief zum Esszimmer rüber. Amüsiert sah Chiaki dem Kleinen nach. Kaiki grinste und erhob sich, ehe er langsamer dem Jungen folgte. Der junge Arzt war bereits vor gegangen, sodass der Ältere als Letztes zu ihnen kam. Zusammen setzten sie sich und begannen zu essen. Kenji war schon bereits zur Hälfte fertig, während die anderen noch nicht mal angefangen hatten. “Langsamer, Kenji... es ist genug da”, schmunzelte Maron.
 

“Ja, Mama”, gluckste der Kleine und schlang den letzten Bissen herunter. So schnell konnten sie gar nicht gucken, als er schon vom Stuhl sprang und zum Hände waschen lief.
 

“Er ist unglaublich”, merkte Kaiki an und Maron lächelte.
 

“Mhm... mein ganzer Stolz”, entgegnete sie sanft und Chiaki lächelte sie an.
 

“Das verstehe ich nur zu gut”, lächelte der Hausherr und Maron nickte verständnisvoll.
 

Mit einem prüfenden Blick beobachtete sie ihren Liebsten, der sich auf die Unterlippe biss. Scheinbar hatte er verstanden, dass sein Vater genauso über ihn dachte, wie Maron über Kenji. Aus diesem Grund atmete er einmal durch und sammelte seinen Mut, um etwas zu tun, was er all die Jahre vor sich her geschoben hatte und eigentlich keine Lust hatte das Gespräch zu suchen. Jedoch hatte Maron in einigen Punkten recht. Zudem hatte er das Gefühl, dass ihm damals etwas entgangen war. Das musste er wissen, denn er wollte es verstehen.
 

“Wäre es möglich... Dir einige Fragen zu stellen, Vater?”, fragte Chiaki nach einiger Zeit und überrascht blinzelte dieser.
 

“Natürlich... was willst du wissen?”, kam es von seinen Lippen, als ihm klar wurde, dass sein Sohn ein Gespräch mit ihm suchte. Er wollte genauso gern mit ihm sprechen. Auch wenn er ein wenig Sorge hatte.
 

“Du weißt... wir hatten einige Dispute... doch etwas irritiert mich enorm”, begann Chiaki schließlich zu reden. Leicht nickte Kaiki und deutete damit an, dass sein Sohn fort fahren sollte. “Alles im Haus... ist noch so... wie Mama es eingerichtet hatte. Warum ist das so?”, wollte er wissen.
 

“Nun... ich”, begann Kaiki und fuhr sich durch seine Haare. “Deine Mutter und ich... lernten uns kennen... anfangs waren wir irgendwie... wie Hund und Katz... sie bedeutete mir mit jedem Tag mehr.” Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, als er das erzählte. “Unsere Liebe wuchs... ohne, dass wir es bemerkt hatten... wir heirateten und bekamen dich. Es war alles perfekt mit uns dreien... und wir wollten noch ein Kind... aber dann... kam die Diagnose.” Das Lächeln wurde ersetzt durch einen traurigen Gesichtsausdruck.
 

“Ihr wusstet davon länger”, sprach Chiaki seine Erkenntnis aus und Kaiki nickte.
 

“Leider ja... wir hatten alles versucht, aber nichts half und am Ende gaben uns die Ärzte nur wenige Monate. Deine Mutter... war eine unglaublich starke Frau. Sie hasste es... schwäche zu zeigen... deshalb hatte sie mir gegenüber einen Wunsch geäußert...”, berichtete der Ältere weiter und seufzte schwerer. “Ich wollte ihn ihr verwehren, aber... sie bestand darauf und ich wollte mich nicht mit ihr streiten.”
 

“Was wollte Mama von dir?”, hakte der Jüngere nach.
 

“Sie wollte, dass ich mich auf meine Patienten konzentriere. Sie nicht im Krankenhaus besuchen soll, sobald sie dort wäre”, antwortete Kaiki und Chiakis Augen weiteten sich. “Ich weiß, es klingt verrückt... aber deine Mutter wollte nicht, dass ich sie so geschwächt sehe... ich sollte sie so in Erinnerung behalten, wie sie war”, erklärte er weiter. “Deshalb war ich nur nachts bei ihr im Krankenhaus... und Kagura war bei dir, damit du nicht alleine warst. Es schmerzte nicht mehr mit ihr zu reden, aber ich verstand ihren Punkt... wir schrieben deshalb oft in dieser Zeit... Kagura war der Bote.”
 

“Aber... warum... hast du dann jedes Mal eine andere Frau nach Hause gebracht?”, fragte Chiaki sichtlich verwirrt und völlig überfordert mit der Information.
 

“Bestimmt nicht als Ersatz für Midori... ich war nach ihrem Tod... nicht in der Lage mich alleine um dich zu kümmern. Deshalb hatte ich eine Nanny gesucht, die sich tagsüber um dich kümmern sollte... da Kagura und ich arbeiten mussten. Ich hatte es deiner Mutter versprochen... schließlich bot Sakura an, sich auch um dich zu kümmern, weshalb...”
 

“Du nach einiger Zeit niemand mehr Heim gebracht hattest”, ergänze Chiaki und sein Vater nickte zustimmend. “Du hast... nie mit den...”
 

“Niemals! Midori war die letzte und Einzige für mich, Chiaki... ich werde sie immer lieben und niemand könnte sie jemals ersetzen.”
 

“Erzähl mir bitte alles”, bat der Jüngere und Kaiki schluckte schwerer, ehe er nickte und sich vorbereitete, um seinem Sohn alles zu erzählen.

Die Wahrheit hinter der Vergangenheit

Es fiel Kaiki gar nicht leicht über damals zu sprechen, doch es war notwendig, damit Chiaki verstand, dass es ganz anders verlaufen war, als der Jüngere dachte. “Nun... wie wir uns kennen gelernt haben, weißt du ja”, überlegte Kaiki.
 

“Ja... Mama hatte es oft erzählt”, entgegnete Chiaki.
 

“Verständlich”, meinte Kaiki lächelnd. Denn das erzählte sie sehr gerne. “Wie gesagt nach deiner Geburt war unsere Familie perfekt. Kurz nach deinem ersten Geburtstag sprachen Midori und ich darüber, ob wir eben noch ein weiteres Kind wollen würden. Da deine Mutter immer meinte, dass zwei eine mehr als perfekte Zahl sei... wollten wir eben nach deinem zweiten Geburtstag nach legen. Ob du mit drei oder vier ein großer Bruder werden würdest, war uns ehrlich gesagt egal”, lächelte er, denn das war wirklich so gewesen. “Wir versuchten es also... jedoch hatten wir keinen Erfolg. Kurz nach deinem dritten Geburtstag machten wir ein Checkup. Sowohl sie als auch ich, um zu sehen, ob es an unserer Gesundheit liegen könnte oder einfach an etwas anderem.”
 

“Und da bekam Mama die Diagnose?”, hakte Chiaki nach.
 

“Nach etwa zwei Monaten kamen die Ergebnisse und hatten die Unregelmäßigkeit aufgedeckt. Wir machten noch weitere Analysen, ehe wir genauer wussten, was es war. Die Blutwerte waren eindeutiger und wir erhielten die Nachricht, dass Midori keine drei Monate überleben könnte. Deshalb haben wir alles Mögliche getan, um den Krankheitsverlauf zu verzögern und suchten zeitgleich nach einer Lösung. Aber vollkommen heilen könnte man es wohl nicht. Nur ein Spenderherz konnte ihr helfen, aber...”
 

“Solange es ihr gut ging... würde sie keines bekommen”, sprach Chiaki leise an.
 

“Korrekt... durch Medikamente hielt sie fast drei Jahre durch... sie war auch auf der Liste, da es eben keine Heilung gab. Nur eben nicht so weit oben... als sie ins Krankenhaus kam, war sie weiter oben, doch es...”
 

“Kam viel zu spät, da Mama wohl schneller verstarb, als ihr angenommen hattet?”, hakte der Jüngere nach.
 

“Leider ja... sie spürte es... deshalb hatte sie mir verboten sie so schwach zu sehen... anfangs habe ich es akzeptiert, aber ich wollte ihr dennoch beistehen. Deshalb habe ich ihr Briefe geschrieben und war nachts für einige Momente bei ihr im Zimmer”, erzählte Kaiki mit einem Lächeln im Gesicht.
 

“Hatte Mama dir denn geantwortet?”, wollte Chiaki wissen.
 

“Zuerst nicht... doch dann schon... am Ende hatte sogar Kagura für sie geschrieben, da sie zu schwach war”, erklärte der Ältere und atmete einmal tiefer durch.
 

“Hast du... die Briefe noch?”
 

“Natürlich... ich habe sie alle aufbewahrt... wenn du... willst, kannst du diese lesen”, sagte Kaiki sanft und hatte nichts dagegen. Vielleicht würde Chiaki erkennen, wie tief er seine Frau geliebt hatte. Nichts und niemand könnte sie ersetzen.
 

“Das... würde ich sehr gerne”, entgegnete Chiaki und Maron lächelte sanft. Das war wundervoll, dass sich die Beiden angenähert hatten.
 

“Ich werde sie raussuchen”, versprach Kaiki seinem Sohn. “Nach ihrem Tod... war ich nur noch... ein Schatten meiner selbst... es hatte einige Wochen gedauert, bis ich normal wieder arbeiten konnte. Doch du warst immer meine Priorität gewesen, daher habe ich versucht eine Nanny für dich zu finden, denn du solltest versorgt sein, wenn ich wieder Vollzeit arbeiten wäre. Kagura hatte mir angeraten, dir zu sagen, was ich vorhabe, also habe ich dir die Damen stets als Nanny vorgestellt... dass du dann so außer dir warst... hatte ich nie verstanden und ebenso wenig Kagura.”
 

Überrascht sah der junge Arzt seinen Vater an. Erneut dachte er darüber nach, wie das damals verlaufen war. Aber so ganz konnte er sich nicht daran erinnern. Er hatte die Zeit von damals so weit weg gesperrt aus seinem Kopf, dass er einfach nicht mehr wusste, was genau damals in ihm vor sich ging. Ich war wütend und traurig... aber... wieso hatte ich das Wort Nanny nicht gehört, wenn mein Vater die Frauen so benannt hatte., überlegte er weiter. Jedoch fand er keine klare Erklärung dafür.
 

“Nach einigen Versuchen, gab ich es auf und versuchte eben irgendwie die Arbeit und dich zu verbinden... leider ist mir das sehr schlecht gelungen. Vor allem, weil du eben nicht bei mir sein wolltest. Daher suchte ich Rat bei Sakura... sie war die beste Freundin deiner Mutter schon seit der Schule... sie bot mir an, auf dich auf zu passen, wenn ich nachmittags Patienten hatte... ich nahm es an und so brauchte ich keine Nanny mehr”, sprach Kaiki weiter und war seiner langjährigen Freundin sehr dankbar dafür, dass sie sich mit um Chiaki gekümmert hatte.
 

“Stimmt... Sakura kannte ich bereits... deshalb war es für mich in Ordnung. Wobei sie auch versucht hatte mit mir zu sprechen. Jedoch hatte ich es ebenso abgeblockt”, meinte der Jüngere und Kaiki nickte.
 

“Als du meintest, dass du aus ziehen wolltest... war ich komplett überfordert mit der Situation. Dass du trotz allem hier in Momokori bleiben wolltest, hatte mich sehr erleichtert und gefreut. So warst du wenigsten in der Nähe und das war für mich vollkommen akzeptabel.”
 

“Sakura hatte mich auch davon überzeugt hier zu bleiben... sie hatte wohl die Hoffnung nicht aufgegeben, dass ich doch zuhören könnte”, sprach Chiaki und Kaiki schmunzelte leicht.
 

“Du hast halt den gleichen Sturkopf wie deine Mutter”, brachte Kaiki hervor und Chiaki grinste leicht.
 

“Stimmt wohl... entschuldige, dass ich... die Wut an dir ausgelassen hatte”, kam es etwas kleinlauter von dem jungen Mann und sein Vater winkte gleich ab.
 

“Es war besser, dass du auf mich wütend warst, als auf Midori oder die anderen Ärzte... ehrlich gesagt hatte ich damit gerechnet, dass du mich verantwortlich machen würdest. Schließlich war ich nie an ihrem Krankenbett und die Tatsache mit den Nannys kam ebenfalls dazu. Nachdem... Maron so lieb war und mir gesagt hatte, was du die ganze Zeit dachtest, wofür die Frauen wohl bei uns ein und aus gingen... habe ich mir ein wenig Gedanken gemacht”, erklärte er gleich weiter und zog damit einen neugierigen Blick von Chiaki auf sich.
 

“Auf... welchen Gedanken kamst du?”, wollte dieser demnach von seinem Vater nun erfahren.
 

“Ob es möglich wäre, dass du in der Trauer und der Wut vielleicht etwas falsch verstanden hattest, als ich die Frauen vorgestellt hatte”, antwortete Kaiki und teilte damit seine Überlegung dem Paar mit. Während Chiaki seine Stirn leicht runzelte, grübelte Maron ein wenig und ihre Augen weiteten sich etwas, als ihr ein Gedanke kam.
 

“Könnte es... sein, dass du damals statt Nanny... eben Mommy verstanden hast?”, fragte sie nun ihren Liebsten und er sah direkt zu ihr rüber.
 

“Du meinst...”, begann er und nickte leicht, da dies gut möglich war. “Ehrlich... gesagt, ich weiß nicht, was ich damals verstanden hatte, doch die Abneigung gegen diese Frauen sitzt verdammt tief... deshalb denke ich, dass es gut möglich sein könnte. Schließlich versteht man vieles falsch, wenn man eigentlich nicht in der Stimmung ist, jemanden Neues kennen zu lernen. Egal in welcher Art und Weise”, versuchte er seine damalige Situation zu erklären und nachdenklich nickte Kaiki.
 

“Stimmt, auch in der Schule hattest du alles Neue abgelehnt. Egal ob nun neue Fächer, neue Lehrer oder neue Mitschüler”, stimmte der ältere Mann ihm zu und Chiaki nickte, da er sich an diese Momente noch sehr gut erinnerte.
 

“Das würde einiges erklären”, merkte Maron an.
 

“Da gebe ich dir recht... das erklärt sogar alles”, meinte Kaiki und sah zu seinem Sohn. “Ich schwöre, dass ich mit keiner Frau mehr intim war, da es deiner Mutter gegenüber nicht fair wäre.”
 

“Danke... für deine Worte, Papa...”, kam es von Chiaki und er stand auf, um Kaiki kurz in den Arm zu nehmen. “Entschuldige, dass ich... dir nie zugehört habe. Wir hätten uns gegenseitig trösten sollen, denn nicht nur ich habe Mama verloren, sondern du auch.”
 

“Schon gut, Chiaki”, murmelte Kaiki und drückte seinen Sohn sanft an sich. Er war erleichtert, dass sie das nun aus der Welt schaffen konnten. “Ich bin dir nicht böse... nur dankbar, dass du trotz allem in der Nähe geblieben bist und sogar im Krankenhaus angefangen hattest.”
 

“Das war für mich klar, denn ich wollte Arzt werden und Kindern helfen... deshalb blieb mir nur die Wahl, ob ich eine Praxis aufmachen würde oder eben im Krankenhaus arbeiten würde”, erklärte Chiaki und sein Vater schmunzelte.
 

“Lass mich raten... Kagura und Sakura hatten gute Argumente?”, fragte Kaiki grinsend nach.
 

“Oh ja... diese hatten sie wirklich”, schmunzelte Chiaki leicht und Maron konnte sich das schon bildlich vorstellen, wie die Beiden ihren Liebsten überzeugen konnten. “Diese hatten überwogen, weshalb ich im Krankenhaus auch begonnen habe”, meinte er lächelnd und sah zu seiner Freundin, aber auch zu seinem Vater.
 

“Du hast... wirklich kein Interesse mehr an Frauen?”, fragte Maron nach, denn sie konnte es sich nicht vorstellen, dass dem so war. Chiaki sah leicht von der Seite zu seinem Vater und grübelte ein wenig nach, während er auf die Antwort wartete.
 

“Nein... ich bezweifle, dass mich eine jemals wieder so flashen würde wie Midori”, zuckte er mit den Schultern und doch konnte Maron schwören, dass da für einen kleinen Moment ein Leuchten in den Augen des älteren Mannes war.
 

“Papa?”, sprach Chiaki diesen an und Kaiki richtete seine Aufmerksamkeit auf seinen Sohn. “Ich hoffe... dir ist klar, dass du trotz allem lieben darfst? Auch wenn Mama nicht mehr da ist... glaube ich nicht... dass sie wollen würde, dass du alleine bleibst”, kam es nun etwas ernster von dem jungen Arzt.
 

“Was?”, hakte Kaiki sichtlich überrascht nach.
 

“Obwohl wir das... Missverständnis mit den Frauen hatten... hätte ich nichts dagegen, wenn du deinem Herzen folgst. Ich war nur absolut dagegen, weil du eben... dauernd neue hattest”, erklärte Chiaki seinem Vater und dieser sah immer noch verwirrt aus. “Mir ist nun einmal mehr aufgefallen, wie sehr du Mama liebst. Das ist auch gut, dass du sie all die Jahre in deinem Herzen trägst, denn sie hat dich genauso sehr geliebt und ich weiß, dass sie sich für dich eine neue und vor allem echte Liebe gewünscht hätte. Oder wärst du dagegen, wenn es andersherum wäre?”
 

Mit diesen Worten, aber auch dieser Frage hatte Kaiki gar nicht gerechnet. Erst wollte er etwas sagen, doch er entschied sich anders. Stattdessen dachte er ein wenig über diese Worte nach, die sein Sohn ihm genannt hatte. “Stimmt... wenn ich wüsste, dass ich deine Mutter alleine lassen muss... hätte ich mir gewünscht, dass sie wieder glücklich in einer neuen Beziehung werden würde”, sprach er nach einer Weile aus und Chiaki nickte. Jetzt wo er wusste, dass sein Vater seiner Mutter treu war, wollte er ihn darauf aufmerksam machen.
 

“Also... falls du jemanden kennen gelernt hast, dann gib dieser Bindung eine Chance”, munterte Chiaki ihn auf und bemerkte die roten Wangen seines Vaters. Scheinbar hatte dieser wirklich eine neue Dame in seinem Umfeld.
 

“Danke... für deine Worte... tatsächlich habe ich da jemanden getroffen. Doch ich glaube nicht, dass es was wird... wir sind nur Freunde... sie wird sicher nicht mehr wollen”, gestand Kaiki und Chiaki blinzelte.
 

“Wenn du es gar nicht versuchst, wirst du es auch nicht wissen, Kaiki”, mischte sich nun Maron ein. “Es ist wie bei... Chiaki und mir... wir waren auch irgendwie erst Freunde. Hätte ich uns nicht die Chance gegeben, dann wären wir jetzt sicher nicht zusammen.”
 

“Da muss ich Maron zustimmen... sprich doch mal mit ihr”, sagte Chiaki lächelnd.
 

“Als ob sie an einem alten Mann wie mir interessiert wäre”, seufzte Kaiki schließlich und sein Sohn wurde hellhörig.
 

“Sie ist jünger?”, hakte Chiaki sofort nach. Leicht nickte sein Vater, ehe er seinen Fehler bemerkte und noch röter wurde. “Wie viel jünger?”, wollte nun der Jüngere erfahren.
 

“Ich... nein... sowas geht nicht”, meinte er gleich und schüttelte den Gedanken fort.
 

“Papa... wie viele Jahre sind es denn?”, kam die Frage mit etwas mehr Nachdruck von Chiaki und Kaiki biss sich leicht auf die Unterlippe. “Komm schon, Papa... es sind sicher keine 20 Jahre, oder?”, tastete sich Chiaki an die Zahl heran.
 

“NEIN... doch nicht so viel”, rief Kaiki fast schon aus und Maron schmunzelte leicht.
 

“Dann 15?”, fragte Maron geschickt nach.
 

“Nein... sie wird 44 Ende Oktober”, antwortete nun Kaiki und seufzte leicht. Schließlich würde er schon 53 werden.
 

“Also habt ihr neun Jahre Unterschied?”, erkundigte sich Chiaki und sein Vater nickte. “Aber das ist nicht so schlimm. Wann und wo hast du sie denn kennen gelernt?”, kam es neugierig von ihm.
 

“Ähm... das war vor knapp zwei Jahren. Wir sind uns im Supermarkt über den Weg gelaufen. Ich wollte Curry machen und hatte kein Fleisch zu Hause”, berichtete Kaiki mit einem Lächeln. “Sie war ebenso einkaufen und kam an eine Dose nicht heran, weil sie eben kleiner ist. Ich habe ihr diese gereicht und da waren diese schönen Augen”, schwärmte er leicht und lehnte sich etwas im Stuhl zurück. “Wir kamen etwas ins Gespräch und naja... ich traute mich nicht, sie nach ihrer Nummer zu fragen... also gingen wir getrennte Wege. Zu mindestens bis sie knapp einem Monat nach dem Aufeinandertreffen plötzlich im Aufzug im Krankenhaus war.”
 

“Und was hast du dann gemacht?”, wollte Maron wissen und fand es richtig süß, wie Kaiki von dieser Dame sprach.
 

“Erst wollte ich sie ansprechen, aber dann dachte ich mir, dass sie sich nicht an mich erinnern würde, also ließ ich es. Jedoch hatte sie mich angesprochen und damit voll überrascht. Sie konnte sich sehr wohl an unser Treffen erinnern. Wir unterhielten uns und da wir beide noch nichts zum Mittag hatten, gingen wir eben etwas essen... seitdem machen wir das alle zwei Wochen, weil sie wegen ihrer Arbeit im Krankenhaus ist”, antwortete er und lächelte leicht.
 

“Sie arbeitet extern mit dem Krankenhaus zusammen?”
 

“Korrekt... sie begleitet die Kinder und Jugendlichen aus dem Heim zu ihren Checks”, nuschelte Kaiki zum Ende hin. Blinzelnd überlegte Maron, wen er meinen könnte.
 

“Sprichst du von Frau Ito?”, kam Chiaki zuerst auf den Namen der Dame. Augenblicklich wurde Kaiki verlegen und biss sich ertappt auf die Unterlippe.
 

“Oh... sie ist eine großartige Erzieherin”, lächelte Maron sanft und auch Chiaki stimmte dem zu.
 

“Das stimmt... und? Ist sie vergeben?”, hakte nun Chiaki nach. Überrascht blinzelte nun Kaiki.
 

“Ähm...”, kam es von seinen Lippen.
 

“Du hast gar nicht gefragt?”, merkte Maron an und leicht nickte der Ältere. Denn er hatte sich so oder so zurück gehalten. Zudem ging er davon aus, dass sie keinerlei Interesse an ihm haben würde. Schließlich war er doch etwas älter.
 

“Oh man... wie hast du damals bloß Mama abbekommen?”, musste Chiaki nun wissen, denn so schüchtern kannte er seinen Vater gar nicht.
 

“Nun... Midori kam damals auf mich zu”, erklärte er schulterzuckend und Chiaki schüttelte ungläubig mit dem Kopf. Damit hatte er gar nicht gerechnet. “Ich war nie wirklich extrovertiert... ich war schon immer eher für mich... deine Mutter hatte mich immer wieder raus gelockt. Ich kann zwar mit Fremden sprechen, aber...”
 

“Sobald du Interesse hast, fällt es dir schwer?”, hakte Maron nach und Kaiki nickte.
 

“Es ist nun auch egal... sie hat sicher jemanden an ihrer Seite”, meinte er und lächelte leicht. “Mir genügen unsere Treffen vollkommen. Dann kann ich mich mit ihr unterhalten... alles andere könnte ich ihr sowieso nicht bieten.”
 

“Wie kommst du denn darauf, Papa?”
 

“Das letzte Mal geflirtet habe ich mit deiner Mutter... mein letzter Kuss war mit Midori... und eben auch...”
 

“Ja... ich habe schon verstanden”, unterbrach Chiaki seinen Vater und wollte sicher nicht hören, dass seine Eltern ebenso ein erfülltes Sexleben hatten. Leise kicherte Maron und legte ihre Hand auf die von ihrem Liebsten.
 

“Siehst du... wie soll ich dann mit jemand... anderem all das tun? Das geht einfach nicht”, erklärte nun Kaiki und fasste damit das ganze Dilemma zusammen.
 

“Willst du dann bis zu deinem... Lebensende alleine sein?”, fragte Chiaki nun.
 

“Ich bin nicht alleine... ich habe meine Freunde, dich und eben auch deine künftige Familie”, erklärte sein Vater und Maron wurde leicht rot um die Wange.
 

“Papa... das meinte ich doch nicht.”
 

“Ich weiß, Chiaki... trotzdem weiß ich nicht, ob ich das könnte... und das bremst mich vermutlich wohl”, gestand Kaiki und leicht nickten die anderen.
 

“Das ist verständlich, Kaiki... doch du solltest dir selbst diese Frage stellen. Willst du gänzlich auf diese Zuneigung weiter verzichten, oder die Chance doch lieber nutzen?”, versuchte Maron es nun und brachte damit Kaiki etwas zum Grübeln. Dankbar sah Chiaki zu seiner Liebsten und nahm ihre Hand in seine.
 

“Okay... ich denke darüber nach”, lenkte Kaiki etwas ein und damit war das junge Paar zufrieden.
 

“Falls wir... irgendwie dir helfen können, lass es uns wissen”, bot Chiaki seinem Vater an und leicht nickte dieser.
 

“Danke... aber nun lasst uns etwas mit Kenji unternehmen”, wechselte Kaiki geschickt das Thema. Leicht amüsiert schüttelte Maron den Kopf und wusste nun wenigstens, woher Chiaki diese ‘Gabe’ hatte. Denn er machte das auch sehr gerne. Einfach so mal das Thema wechseln.
 

“Dann los... lasst uns abräumen und dann sehen, was Kenji machen möchte”, meinte sie schließlich und lenkte ein.
 

Erleichtert atmete Kaiki durch, denn das Thema war ihm ein wenig unangenehm. Denn er hatte immer nur eine Frau geliebt. Plötzlich tauchte jemand anderes auf und brachte seine Welt durcheinander. Besonders weil er sie gern mochte, verwirrte ihn das umso mehr. Doch schon schob er den Gedanken an sie beiseite. Im Moment war anderes wichtiger und das war sein Sohn, seine künftige Schwiegertochter und sein künftiger Enkel. Sie benötigten seine Aufmerksamkeit und diese würde er ihnen immer schenken.
 

Jedoch konnte Kaiki nicht ahnen, dass sein Sohn bereits einen Gedanken gefasst hatte. Chiaki wollte sich bei seinem Vater entschuldigen und ein Stück wieder gut machen, was er ihm zu Unrecht angetan hatte. Schließlich würde Kaiki in einer guten Woche seinen Geburtstag haben. Diesmal wollte Chiaki eine kleine Überraschungsparty für seinen Vater machen. Natürlich hoffte er, dass seine Liebste ihm dabei helfen würde. Vor allem in dem Bezug darauf, dass sie mit ihm zusammen Frau Ito zu dieser Feier einladen würde. Vielleicht würde sie diese Gelegenheit wahr nehmen, sodass Chiaki mehr von ihr in Erfahrung bringen könnte.
 

So wie sein Vater von ihr sprach, könnte sich durchaus etwas Echtes und Wahres zwischen ihnen entwickeln. Dem wollte Chiaki den richtigen Schubser geben, da er ein schlechtes Gewissen hatte. Immerhin war wohl sein Vater wegen ihm so zurückhaltend, weil er ihn damals eben als ein Frauenheld ansah, obwohl er gar nicht mit diesen Frauen verkehrte.

Überraschungen über Überraschungen

Gemeinsam hatten die drei den Esstisch abgeräumt, aber auch die Küche etwas sauber gemacht. Dabei besahen sie sich den Kühlschrank und entschlossen zum Mittag etwas Leichtes zu machen. Da Kaiki alles für einen schönen leckeren Salat hatte, war das die erste Wahl für sie alle gewesen. Dazu würde Chiaki mit Maron noch für jeden ein Tamagoyaki machen. Das würde perfekt dazu passen, wie sie alle fanden. Nachdem alles geklärt waren, gingen sie zu Kenji und fragten ihn, worauf er Lust hatte. Das Wetter war richtig schon und deshalb wollte der Junge rausgehen, um den Tag dort zu verbringen. Dagegen hatte keiner von den anderen etwas gehabt.
 

Den Vormittag verbrachten sie auf der Terrasse. Kaiki hatte einen tollen Garten. Sogar ein Pool war dort, der gute zehn auf sechs Meter groß war. Maron staunte ziemlich darüber. Vor allem, weil er auch auf der Terrasse ein Whirlpool ebenfalls hatte. Das war unglaublich, was er alles in diesem Haus besaß. Aber bei der Größe des Hauses war das wohl nicht wirklich verwunderlich. Man merkte jedoch, dass ein wenig die berüchtigte weibliche Hand fehlte. Soweit Maron das verstand, hatte Midori noch den Garten mit angelegt und so war es auch geblieben. Denn Kaiki wollte daran nichts ändern. Lediglich die Terrassenmöbel hatte er vor einigen Wochen erneuert.
 

Da zum Mittag hin die Sonne an Intensität gewann und es einfach viel zu warm draußen wurde, verzogen sie sich ins Innere. Wobei Kaiki mit Kenji noch eine Partie Schach spielte und Maron mit Chiaki in die Küche gegangen war. Dort wollte das Paar sich um das Mittagessen kümmern. Deshalb holten sie bereits die Zutaten heraus und zwei Schüsseln. Eine davon war deutlich größer, die für den Salat angedacht war, während die andere mittelgroß war, in diese würden die Eier für das eingerollte Omelette kommen. “Du die Tamagoyaki und ich den Salat?”, fragte Maron ihren Liebsten.
 

“Einverstanden”, lächelte Chiaki, gab ihr noch einen Kuss und machte sich schon daran, die Eier auf zu schlagen und in die Schüssel zu geben.
 

Lächelnd beobachtete Maron ihn und zerpflückte den Eisbergsalat und den Radicchio. Denn die Stücke sollten mundgerechte sein. Dazu nahm sie eine Gurke und ein paar Paprikas, um sie zu waschen und danach in schmale Streifen zu schneiden. Sie war sehr geschickt dabei und sah kurz zu Chiaki, der bereits die Eier mit etwas Milch und Gewürzen verfeinerte. “Das machst du sehr gut”, lobte sie ihn und er grinste leicht.
 

“Dann bin ich froh, denn so würde es auch schmecken”, entgegnete er und sah leicht zu der Tür, die ins Esszimmer führte. Da er dort weder Kenji noch seinen Vater sah, senkte er leicht seine Stimme und rückte etwas zu Maron. “Engel?”
 

“Was ist, Romeo?”, fragte sie blinzelnd nach.
 

“Nun... Kaiki hat... nächsten Sonntag Geburtstag”, begann er und nun hatte er ihre volle Aufmerksamkeit. Schließlich konnte sie den Salat danach immer noch schnell fertig machen.
 

“Und weiter?”, hakte sie nach, um ihn zu ermutigen weiter zu sprechen.
 

“Ich... hatte vorhin nach dem Gespräch überlegt... ob wir eventuell eine Feier für ihn machen”, erklärte er seine Idee und wirkte dabei ganz verlegen. Das fand Maron sehr süß an ihm.
 

“Eine Art Überraschungsparty?”, wollte sie wissen und zustimmend nickte er.
 

“Ich wollte... seine Freunde einladen und eben auch... Frau Ito...”, sprach er weiter und schluckte etwas. Zwar fand er die Idee gut, um seinem Vater auf die Sprünge zu helfen, doch ob es auch so war, wie er dachte, machte ihn leicht unsicher.
 

“Oh... du... willst wohl heraus finden, ob sie noch Single ist, oder?” Überrascht sah er nun seine Liebste an. “Naja... wenn sie alleine kommt, dann hat sie vermutlich keinen Partner”, erklärte sie rasch und direkt zuckten seine Mundwinkel.
 

“Daran... hatte ich gar nicht gedacht, doch das wäre was... also findest du die Idee gut?”, fragte er etwas unsicher.
 

“Ich finde es toll, dass du das für deinen Vater machen willst... vor allem die Idee Frau Ito auch ein zu laden. Mir scheint, dass er sie mag, aber Angst hat”, antwortete sie ihm wahrheitsgemäß und er nickte erneut.
 

“Ich fürchte... dass er das auch wegen mir macht...”, meinte er und kaute leicht auf seiner Unterlippe.
 

“Ich denke... dies spielt eine Rolle, aber ich könnte mir denken, dass er ein schlechtes Gewissen deiner Mutter gegenüber hat... deshalb kann er nicht über seinen Schatten springen”, teilte Maron ihre Meinung ihm mit.
 

“Stimmt... das könnte es ebenfalls sein... aber... ich bin mir sicher, dass Mama sich sein Glück gewünscht hätte”, sprach er und diesmal nickte sie.
 

“Genauso... denke ich auch... deshalb zeigen wir ihm, dass es in Ordnung wäre, sollte er sich wieder verlieben.”
 

“Danke... dass du das sagst... hilfst du mir dabei?”
 

“Aber natürlich, Romeo... Ich werde mir mit Sakura etwas für das Essen überlegen”, zwinkerte sie ihm zu und er war erleichtert, dass sie sich darum kümmern wollte.
 

Da dies soweit besprochen war, machte Chiaki nun die Omeletts und Maron schnitt noch die Karotten sehr fein an, um sie in den Salat dazu zu geben. Alles mischte sie zusammen und gab noch einige Mungobohnensprossen hinzu. Erst dann mischte sie das Dressing in einem Becher zusammen und verrührte dieses erst einmal richtig durch, ehe sie alles beiseite stelle. Denn sie würde den Salat mit dem Dressing kurz vor dem Essen anmachen. Schließlich sollten die Salatblätter noch schön knackig bleiben. Neugierig blickte sie zu ihrem Freund und lächelte leicht, da er bereits einen Tamagoyaki fertig gestellt hatte. Dieser war fertig eingerollt schon auf einem Teller.
 

“Soll ich diesen hier schon anschneiden?”, bot sie ihm an, da sie bereits fertig war mit ihrer Aufgabe.
 

“Wenn du möchtest, kannst du das machen”, entgegnete er.
 

Direkt nahm sie den Teller mit dem gerollten Omelette und stellte ihm einen frischen Teller für den nächsten hin. Ein scharfes Messer suchte sie sich aus und schnitt die Rolle in eine gute Dicke zurecht. Nachdem das zweite fertig wurde, nahm sie es sich rüber und machte diese in die richtige Größe bereit. Nach und nach entstand das Mittagessen und nun konnte sie den Salat anmachen. Chiaki richtete bereits alles auf dem Tisch auf und stellte die Getränke ebenso darauf. Danach rief er nach den anderen Beiden und Maron stellte die Salatschüssel in die Mitte, ehe sie noch kurz die Küche zurecht räumte.
 

Zusammen genossen sie das Mahl und sprachen noch ein wenig darüber, was sie noch machen könnten. Kenji wollte unbedingt noch in den Pool und das klang wahrlich verlockend. Denn es wäre sicher eine schöne Abkühlung. Also beschlossen sie nach dem Essen erst einmal auf zu räumen, sich um zu ziehen und etwas zu entspannen, damit sie noch ein wenig verdauen konnten. Erst dann würden sie ins Wasser gehen und sich etwas amüsieren, denn Kaiki hatte einen Wasserball, den er später vorbereiten würde. Damit könnten sie spielen. Einmal mehr war Maron froh, dass ihr Sohn schon früh gelernt hatte zu schwimmen und dies gerne tat.
 

So wie sie es beim Essen besprochen hatten, machten sie es auch. Kaiki hatte noch ein paar andere Dinge bereit gelegt, wie eine Schwimmmatte, einen Schwimmreifen und eine etwas größere Matte, auf der man gefahrlos zu zweit auch liegen könnte. Tatsächlich war der Hausherr echt sehr gut vorbereitet. Alles, was das Herz begehrte, war vorhanden und man konnte genauso gut bei ihm daheim Urlaub machen. Es wäre bestimmt schön dort auf zu wachsen. Vermutlich wäre wohl Chiaki in dem Haus geblieben, wenn seine Mutter nicht erkrankt und verstorben wäre. Sie überlegte, ob er den Ort nun doch vermissen würde. Doch den Gedanken schob sie erst einmal beiseite, denn sie wollte keine trüben Gedanken zu lassen.
 

Solange die Sonne noch schien waren sie draußen im oder am Pool. Es war ein perfekter Familientag. Solche Augenblicke durfte es gerne öfters geben, wenn es nach Kaiki ging. Gegen Abend hatten sie sich wieder etwas bestellt und zusammen gegessen. Nach einer kleinen Runde Schach fiel Kenji ziemlich erschöpft ins Bett. Schmunzelnd hatte das Paar ihn beobachtet und verließen das Zimmer, um ebenfalls schlafen zu gehen. Beide beschlossen noch zwei weitere Tage bei Kaiki zu bleiben, da er ebenso frei hatte wie das Paar. Doch diese Tage würde Chiaki schon nutzen, um die anderen zu unterrichten.
 

Es war wahrlich praktisch, dass Kenji den älteren Mann ablenkte. Diese Zeit nutzten Maron und Chiaki voll aus. Sie informierten die Anderen und Sakura war entzückt von der Idee. Sofort hatten die Damen sich um das Essen besprochen und beide wurden sich einig, dass sie ein Buffett Tisch machen würden. Damit könnte jeder das Essen, was er wollte und natürlich durfte der Kartoffelgratin nicht fehlen. Demnach hatten sie bereits eine Einkaufsliste erstellt. Während Kagura sich um die Getränke kümmerte, wollte Sakura mit Himuro den Rest einkaufen. Maron und Chiaki würden die Deko organisieren und auch das Haus vorbereiten.
 

Da Kaiki an seinem Ehrentag noch bis 15 Uhr arbeiten musste, nutze Maron diese Zeit, um mit Chiaki und Kenji das Haus etwas zu dekorieren. Sie blieben eher im Wohnzimmer und auf der Terrasse. Denn dieses tolle Wetter sollten sie auch auskosten können. “Glaubst du... er wird sich freuen?”, fragte Chiaki, nachdem sie alles vorbereitet hatten und nur noch auf die Gäste und eben den Ehrengast warteten.
 

“Das wird er bestimmt. Was hatte denn Frau Ito gestern gesagt?”, fragte sie neugierig nach.
 

“Dass sie sich über die Einladung freute und sehr gerne kommen würde”, meinte er Schulter zuckend. Für ihn war diese Aussage nichts sagen.
 

“Das klingt sehr gut”, meinte sie und er blinzelte leicht.
 

“Findest du?”, hakte er nach und sie nickte.
 

“Oh ja... denn sie scheint gerne bei ihm zu sein”, erklärte sie und Chiaki wollte noch nachfragen, was sie genau meinte, aber da klingelte es an der Tür.
 

Zuerst kamen Sakura und Himuro, die noch das restliche Essen gebracht hatten. Denn die ältere Dame hatte zu Hause gekocht, da sie daran gewohnt war. Zusammen stellten sie dieses auf den vorgesehenen Tisch. Alles arrangierten sie so hin, dass man an alles heran kommen konnte. Ehe sie etwas anderes machen konnten, kamen Miyako und Yamato dazu. Mit ihrer Hilfe hatten sie auch schon die Getränke kühl gestellt und machten den letzten Feinschlief, als auch schon einige Freunde von Kaiki eintrudelten. Sie alle wurden bereits mit Getränken versorgt, damit die Wartezeit versüßt wurde. Immer wieder sah Chiaki angespannt auf, je mehr dazu kamen.
 

Noch war von Frau Ito keine Spur zu sehen und das machte ihn ein wenig nervös. Hoffentlich kommt sie... und vor allem alleine... Papa... sollte wieder glücklich sein, oder Mama?, fragte er in seinem Inneren. Er war sich sicher, dass seine Mutter sich genau das gewünscht hätte. Natürlich fehlte Kagura ebenso, aber er würde mit Kaiki zusammen kommen. Denn er wollte die Gäste vorwarnen, sobald sie auf dem Weg waren. Chiakis Blick ging zur Uhr und er schluckte leicht. “Bald müssten sie los fahren”, meinte er, da es kurz nach Dienstschluss bei seinem Vater war.
 

“Mach dir keine Sorgen... alles wird klappen”, meinte Maron und streichelte ihrem Liebsten über den Rücken.
 

“Ich hoffe es”, entgegnete er, legte den Arm um sie und gab ihr einen Kuss auf die Schläfe. Er war sichtlich nervös. Nicht nur, weil die besondere Dame noch nicht da war, sondern weil er zum ersten Mal eine Feier für seinen Vater gemacht hatte.
 

Weitere Gedanken konnte er sich nicht machen, denn die Klingel ertönte noch einmal. Schluckend ging er zu dieser und öffnete diese. “Hallo, Chiaki”, grüßte die ältere Dame ihn und er lächelte gleich.
 

“Hallo, Naomi... schön, dass du kommen konntest”, sprach er ehrlich aus, denn Frau Ito war alleine gekommen und schien ebenso erfreut zu sein.
 

“Niemals würde ich das verpassen wollen”, lächelte sie, nachdem sie eingetreten war. Sie zögerte etwas, ehe sie dem jungen Mann folgte. Sogleich grüßte sie die anderen ebenfalls und war beruhigter, da sie doch den Großteil der Leute schon kannte. Immerhin waren sie durch die enge Zusammenarbeit mit einander bekannt.
 

“Sie ist alleine da”, meinte Maron leise flüsternd zu ihrem Schatz. Dieser nickte zustimmend und lächelte leicht.
 

“Ein gutes Zeichen, oder?”, hakte er nach und diesmal nickte sie.
 

“Mhm... sehen wir doch mal, wie die Party verlaufen wird”, sprach sie sanft aus und streckte sich leicht, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu geben.
 

Nur zu gerne erwiderte Maron diese Liebkosung und lehnte sich leicht an ihn heran. Bevor sie diesen vertiefen konnten, piepte Chiakis Handy. “Oh”, hauchte er und blickte auf sein Display. “Sie sind auf der Auffahrt... also... wollen wir beginnen”, versuchte er sich an einem Grinsen.
 

Aufmunternd nickte Maron ihrem Schatz zu, denn er würde die Tür auf machen. Sie hatten Kaiki soweit eingeweiht, dass sie mit Kenji früher kommen würden, da Maron kochen wollte. Darüber hatte sich Kaiki sehr gefreut und wollte eben Kagura dabei haben, denn für ihn gehörte sein langjähriger Freund eben zur Familie. Immerhin dachte Kaiki, dass dies ein intimeres Familienessen werden würde. Natürlich hoffte Chiaki, dass sich sein Vater über die zusätzlichen Gäste freuen würde. Als es an der Tür klingelte, eilte er schon dahin, während die anderen ihre Gläser erhoben, um den Ehrengast zu begrüßen.
 

“Schön, dass ihr schon da seid”, lächelte Chiaki und Kaiki wurde leicht verlegen.
 

“Es ist schön, dich hier an zu treffen”, sprach der Ältere ehrlich und lächelte seinen Sohn an. Beide lagen sich kurz in den Armen und Chiaki atmete einmal durch.
 

“Komm... die anderen wollen dich auch begrüßen”, meinte der junge Arzt und eifrig nickte Kaiki.
 

Da er davon ausging, dass sein Sohn von Maron und Kenji sprach, wollte er die beiden ebenfalls begrüßen. Daher gingen sie zusammen ins Wohnzimmer. Kagura folgte ihnen und hatte sein Handy heraus geholt, um den Moment auf zu nehmen. Das war nun mal Premiere, denn für gewöhnlich feierte Kaiki seinen Geburtstag mit einem einfachen Essen. Nur sie beide. Schließlich hatte Kaiki nie gerne den Tag groß gefeiert und seit Chiaki nicht mehr mit ihm in Kontakt war, war es sowieso überflüssig geblieben.
 

Kaum betrat der Hausherr das Wohnzimmer, wurde er mit einem lauten Überraschungsausruf begrüßt. “Aber... was?”, kam es von Kaiki mit großen Augen. Er war vollkommen überwältigt und blinzelte, als Kenji zu ihm kam, um ihn zu umarmen. Direkt bückte er sich hinab und hob Kenji auf seine Arme hoch.
 

“Alles gute zum Geburtstag”, sagte der Kleine und dankend nickte Kaiki ihm zu.
 

“Danke, mein Großer”, zwinkerte er dem Jungen zu und Maron kicherte leise.
 

“Alles Liebe... hoffe du bist uns nicht böse”, wisperte sie, während sie ihn umarmte und ihn sanft an sich drückte.
 

“Aber nein... ich freue mich, danke”, entgegnete er und Maron ließ ihn wissen, wessen Idee das war.
 

Nun war das Geburtstagskind wahrlich baff. Damit hatte er gar nicht gerechnet, doch es freute ihn sehr, dass sein Sohn so gehandelt hatte. Die Aussprache hatte so einiges bewirkt. Bestimmt würden sie in einiger Zeit ein absolut normales Verhältnis haben. Der Anfang war nun definitiv gemacht. “Alles Gute, Papa”, sagte nun Chiaki und drückte seinen Vater sanft, während dieser Kenji weiterhin auf dem Arm hielt.
 

“Danke... das war eine tolle Idee”, sprach Kaiki ehrlich.
 

“Hoffentlich änderst du deine Meinung nicht”, schmunzelte der junge Mann.
 

“Wie...”, begann Kaiki, aber weiter kommt er nicht, da seine Freunde ihm nun ebenfalls gratulierten.
 

Darunter auch Frau Ito. Mit noch größeren Augen sah er sie an und schluckte leicht. Während er die Wünsche annahm, blickte er leicht zu seinem Sohn, der nur leicht mit den Schultern zuckte, doch auch ein Grinsen auf den Lippen trug. Dieser..., kam es Kaiki in den Sinn, doch wenn er ehrlich war, freute er sich darüber, sie auch hier zu haben. Nach den Glückwünschen machten sie sich über das Buffet her. Einmal mehr staunte Kaiki, wie viel Mühe sie sich alle gemacht hatten und er dankte ihnen direkt überschwänglich.
 

Der Nachmittag war wahrlich ein Erfolg und alle hatten sich köstlich amüsiert. Tolle Gespräche kamen zu Stande und gegen Abend hatte Kagura eine tolle Idee gehabt, indem er eine Anlange aufgebaut hatte. Damit konnten sie auch tanzen und richtig feiern. Es war ungewohnt für Kaiki sein Heim so voller Freude zu erleben und doch war es durch und durch perfekt in seinen Augen, denn alle waren da, die ihm wichtig waren. Während die Paare miteinander tanzten, blieb Kaiki eher an der Seite stehen und beobachtete seinen Sohn mit Maron auf der Fläche. Die zwei schienen sehr verliebt und vertraut zu sein.
 

“Dein Sohn ist wirklich toll”, wurde er angesprochen und er erkannte die Stimme sofort.
 

“Ja, das ist er... danke, dass du auch gekommen bist, Naomi”, sagte er direkt und blickte zu ihr.
 

“Um nichts in der Welt hätte ich das verpasst, Kaiki”, kam es ehrlich von ihren Lippen und sie nippte an ihrem Getränk.
 

Einen Moment überlegte er und beschloss sie zum Tanzen auf zu fordern. Es hatte ihn ein wenig Überwindung gekostet, doch die Worte von Chiaki hallten in seinem Kopf wider. Daher sprang er über den Schatten und nahm seinen Mut zusammen. Zu seiner Überraschung stimmte sie direkt zu und legte ihre Hand in seine, die er ihr darbot. Sogleich gingen sie zu der tanzenden Menge und begannen sich zu dem Rhythmus der Musik zu bewegen. Er war zuerst etwas unsicher dabei, doch mit jeder Sekunde wurde er zuversichtlicher und wirbelte mit ihr über den Platz.
 

“Sie sehen... toll zusammen aus”, wisperte Maron Chiaki zu, der lächelnd nickte und seinen Vater beobachtete. Er schien wirklich lockerer zu werden und hatte viel Spaß. Das erfreute den jungen Mann am meisten.
 

Wie jeder Abend endete auch dieser ziemlich spät. Wobei nach und nach die Gäste sich verabschiedeten. Am Ende blieben nur noch Kagura und Chiaki mit Maron bei Kaiki. Sakura und Himuro hatten Kenji mit genommen, damit das junge Paar etwas Zeit auch für sich hatte. Aber auch Frau Ito war noch da. Gemeinsam räumten sie noch das Essen aus dem Wohnzimmer, denn es sollte nichts verderben. Die übrigen Speisen landeten im Kühlschrank und das Geschirr in der Spülmaschine. “Danke, dass ihr noch geholfen habt”, meinte Kaiki und lächelnd nickten die anderen.
 

“Ist doch selbstredend”, sprach Maron aus, ehe sie sich mit Chiaki verabschiedete. Ebenso ging Kagura schließlich und zurück blieben Kaiki und Naomi.
 

“Nun... ich... sollte auch Heim”, meinte sie leicht verlegen, als sie merkte, dass nur noch sie bei Kaiki war. Schluckend sah er zu ihr und grübelte leicht.
 

“Wir... könnten aber noch ein Glas Wein trinken, wenn du... möchtest”, nahm er seinen Mut zusammen, denn er wollte noch nicht, dass sie ging.
 

“Oh... gerne... ich... würde mich freuen”, entgegnete sie und so machten sie es sich auf der Terrasse bei einem Glas Wein gemütlich. Kaiki hatte noch eine Decke mitgenommen, damit sie sich etwas zudecken konnten. Es war ungewohnt und doch schön mit ihr zusammen zu sitzen und zu reden.

Gemeinsame Aktivitäten

Die Geburtstagsfeier bei Kaiki war ein voller Erfolg. Nicht nur, weil sich Vater und Sohn langsam annäherten, sondern auch weil Kaiki seine freie Zeit nach Möglichkeit mit Naomi verbrachte. Doch weiter als mit ihr essen zu gehen oder mit ihr zu sprechen ging es nicht. Es war eine enorme Umstellung von jetzt auf gleich, weshalb er nach wie vor einige Hemmungen hatte. Aber Maron war sich sicher, dass sich das mit der Zeit sicher ändern würde. Chiaki war gleicher Meinung und würde seinem Vater einen weiteren Schubser geben, wenn er weiterhin nicht den Schritt wagen sollte. Leider musste das junge Paar langsam wieder arbeiten.
 

Jedoch gab es eine gute Sache dabei. Auf diese Weise konnten sie Kaiki und Naomi beobachten. Die Situationen waren zwar ähnlich, aber doch so unterschiedlich. Während Kaiki ziemlich zurückhaltend war, wollte sie ihn genau dort heraus locken. “Niedlich”, schmunzelte Maron immer wieder und dem konnte Chiaki nur zustimmen.
 

“Ich hoffe... Papa kommt aus sich heraus... sonst wird es schwierig werden”, merkte er an und seufzend nickte Maron.
 

“Mhm... wir sehen einfach mal, wie sie zurecht kommen... sonst müssen wir eben mit ihm noch einmal reden”, sprach sie sanft aus und lächelte ihren Liebsten an.
 

“Gute Idee”, grinste dieser und beugte sich leicht zu ihr, um ihr einen Kuss zu geben. “Im Übrigen... sollten wir am Wochenende den Wasserpark nachholen. Wir kamen im Urlaub leider nicht dazu”, fügte er an, denn das wollten sie eigentlich noch mit Kenji machen.
 

“Oh... stimmt... das sollten wir wirklich machen”, entgegnete sie und setzte dies gleich nach oben auf die To-Do-Liste. Dicht gefolgt von den Treffen mit Kaiki.
 

Schließlich wollte Chiaki etwas Zeit mit seinem Vater verbringen. Einander neu kennen lernen, wenn man es so ausdrücken wollen würde. Besonders Maron war es sehr wichtig, dass sie einen Weg finden würden. Zum Glück waren sie in dieser Hinsicht einig. Kaiki hatte Chiaki sein Verhalten verziehen und der Jüngere verstand dank der Briefe von Midori und Kaiki selbst, wie innig die Beziehung eigentlich zwischen seinen Eltern war. Er war froh darüber, dass er diese lesen konnte und mit jeder Zeile verflog seine Restzweifel und damit der Groll. Zwar fühlte sich Chiaki noch schuldig, doch Kaiki zeigte ihm jedes Mal, dass er das nicht sein müsste.
 

“Ob wir Vater und Naomi ebenfalls fragen sollten, ob sie mit kommen wollen würden?”, brachte er die Idee an und kurz blinzelte Maron.
 

“Ich denke... Kenji würde sich freuen”, grinste sie und sie räumten ihre Tablettes weg, da sie wieder an die Arbeit mussten. “Lass uns sie gleich einladen”, meinte sie, denn sie würden an den beiden vorbei gehen, sobald sie die Kantine verlassen würden.
 

“Perfekt... so machen wir das”, grinste Chiaki und sie gingen tatsächlich zu den beiden, ehe sie die Kantine verließen.
 

Die Einladung kam für die Älteren etwas überraschend, doch sie nahmen diese an. Es würde sicher ihnen sehr gut gefallen und viel Spaß machen. Daher machten sie direkt aus, dass am Freitagnachmittag die kleine Familie zu Kaiki kommen würde. Auf diese Weise könnten sie direkt von dort starten. Naomi würden sie dann abholen und weiter zum Wasserpark fahren. Kaiki ließ es sich nicht nehmen und hatte dort auch ein Hotel organisiert. Da sie alle den Samstag frei hatten, würden sie eine Nacht dort bleiben und Sonntagmittag erst zurück kommen. Rechtzeitig zum Mittagessen bei Sakura und Himuro, ehe das junge Paar zu ihrer Nachtschicht müsste.
 

Nachdem der Plan für das Wochenende stand, machten sich Maron und Chiaki daran wieder zu arbeiten. Sie hatten noch einige Stunden vor sich, denn an diesem Tag hatten sie die Spätschicht erwischt. Dafür würden sie am kommenden Tag lediglich die kurze Mittagsschicht haben, gefolgt von einigen Frühschichten bis Freitag. Damit konnte sie danach direkt Kenji bei Sakura abholen und weiter fahren zu Kaiki, um mit ihm Naomi ab zu holen. Der Alltag würde demnach nach und nach sich wieder einpendeln. Tatsächlich sprach das junge Paar öfters miteinander, auch über ihre Gefühlslage in manchen Situationen. Denn Chiaki wurde nach wie vor eher als Playboy betrachtet und das gefiel Maron ganz und gar nicht.
 

Umso praktischer war es, dass das Paar weiterhin zusammen arbeiten konnte. Dadurch konnten die anderen nur zu deutlich sehen, dass Chiaki alles war, nur kein Player. Mittlerweile vermutete Maron, dass er das nicht wirklich war, sondern nur dass die Gerüchte irgendwann entstanden waren. Mit größter Wahrscheinlichkeit weil er eben nie in festen Händen gesehen wurde. Doch das war nun irrelevant, denn sie würde all diesen Idioten zeigen, wie wunderbar der junge Mann war. Besonders gefiel ihr, dass er bei jeder Gelegenheit deutlich machte, wie glücklich er mit ihr war. Diesen Ruf hatte er wahrlich nicht verdient und sie hoffte, dass dieser mit der Zeit verblasen und sich ändern würde.
 

Die ersten Tage vergingen und so langsam kamen sie wieder in ihren Rhythmus, auch wenn es gar nicht so einfach war. “Hier... dein Kaffee”, meinte Maron schmunzelnd, als Chiaki an seinem Schreibtisch gähnte.
 

“Danke dir”, lächelte er und sah zu ihr auf, ehe er den Becher ergriff und an diesem nippte.
 

“Nur noch den Papierkram erledigen und wir sind durch”, sprach sie mit einem aufmunternden Lächeln.
 

“Zum Glück... die ersten Tage nach einem Urlaub sind absolut nicht einfach”, merkte er an, denn da musste man sich wieder an die Arbeit gewöhnen.
 

“Das ist doch vollkommen normal... und hey... es ist schon Freitag... hiernach holen wir Kenji und fahren zum Wasserpark”, versuchte sie ihm für die letzten Stunden eine Motivation zu geben.
 

“Stimmt... und dann haben wir fast zwei Tage Entspannung”, grinste er leicht und sie nickte.
 

“So ist es... und nun gib mir die nächste Akte, damit wir sie schnell abtippen können”, meinte sie, da es nun mal auch zu ihren Aufgaben gehörte, alles zu digitalisieren.
 

Chiaki nahm noch einen Schluck von seinem Kaffee zu sich und reichte ihr schließlich die nächste Akte. Gemeinsam kümmerten sie sich darum, dass alles erfasst wurde und detailreich notiert war. Denn der nächste Arzt sollte wissen, welche Behandlung vorgenommen wurde. Nur so würde eine reibungslose Versorgung gewährleistet werden. Nach und nach arbeiteten sie den Aktenberg ab und lächelten zufrieden. “Endlich”, kam es über seine Lippen und leise kicherte Maron.
 

“Das hast du sehr gut gemacht”, lobte sie ihn und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
 

Eigentlich wollte sie auch schon los, doch er zog sie zurück zu sich, sodass sie auf seinem Schoß saß. Fragend blickte sie zu ihm und er neigte den Kopf zu ihrem und küsste sie richtig. Überrascht keuchte sie auf und dies nutzte er aus, um in ihren Mundraum zu gelangen. Liebevoll streichelte er mit seiner Zunge über ihre und entlockte ihr ein Stöhnen. “Mmmmh”, entkam es ihm und er blickte ihr tief in die Augen. “Nun können wir gehen.”
 

“Du...”, begann sie, doch dann schlug sie ihm leicht gegen den Oberkörper. “Spinner!”, lachte sie und er grinste leicht.
 

“Stets zu Diensten”, zwinkerte er und ließ sie aufstehen, ehe er sich erhob und gleich den Arm um ihren unteren Rückenbereich legte. Kichernd lehnte sie sich an ihn und genoss diese süße Geste von ihm sehr.
 

“Lass uns Heim und Kenji abholen”, sagte sie sanft und er nickte zustimmend.
 

“Unbedingt und dann ab zu dem Wasserpark”, grinste er, gab ihr noch einen Kuss, bevor sie aus dem Büro gingen.
 

Auf dem Weg zu den Umkleiden holte Chiaki sein Handy heraus und schrieb Kagura, dass er nun mit Maron seine Schicht beenden würden. Der nächste Arzt würde erst in zwei Stunden kommen, weshalb Kagura diesen kurz auf den Laufenden bringen würde. Für den Notfall wäre Chiaki auch erreichbar und das teilte er seinem Freund auch mit. Das Wohl seiner Patienten war ihm sehr wichtig, weshalb er für seine Kollegen oft erreichbar war. “Hast du Kagura Bescheid gegeben?”, fragte sie ihn und er nickte.
 

“Mhm... wie immer”, meinte er lächelnd und Maron wusste direkt, was ihr Freund damit meinte.
 

“Gut... dann bis gleich”, lächelte sie und gab ihm noch einen Kuss, bevor sie in die Damenumkleide ging und sich umzog.
 

Auch er tat dies und wartete schließlich im Gang, bis Maron wieder raus kam. Oftmals war er schneller beim Umziehen als sie, doch das störte ihn nicht. Das war fast schon normal gewesen. Er nutzte die Zeit und schrieb Sakura bereits, dass sie in knappen fünf Minuten unterwegs wären. Aber auch seinem Vater schickte er eine Nachricht, dass sie nun im Krankenhaus fertig wären und Heim fahren würden, um ihre Taschen und Kenji zu holen. So wusste der Ältere, dass sie in gut einer Stunde bei ihm wären. Damit konnte er sich schon vorbereiten ebenso bereit zu stehen. Schließlich wollten sie direkt weiter.
 

“Entschuldige”, hörte er die Stimme seiner Freundin und lächelnd blickte er vom Handy auf.
 

“Das macht doch nichts”, meinte er gleich, legte den Arm um sie und drückte sie liebevoll an sich.
 

“Dann lass uns los”, grinste er leicht und gab ihr noch einen Kuss, während er sanft über ihren Rücken streichelte.
 

Zustimmend nickte sie und er steckte sein Handy weg, ehe er ihr seinen Arm anbot und mit ihr zusammen das Krankenhaus verließ. Dabei teilte er ihr mit, dass er bereits Sakura Bescheid gegeben hätte und auch seinem Vater. Sie fand es toll, wie Chiaki alles organisatorisch hinbekommen hatte. Er nutzte oftmals die Zeiten, während sie gingen oder eben sie sich umzog. “Perfekt... nun Kenji und die Taschen holen und gleich weiter”, lächelte sie und diesmal nickte er.
 

Am Auto angekommen, öffnete er dieses und sie stiegen beide ein. Direkt fuhr er los zu ihrem Wohnhaus und sah leicht zu Maron rüber. Sie wirkte sehr glücklich und das erfreute ihn sehr. Nichts wollte er mehr als ihr Glück. Dass er dabei an ihrer Seite sein durfte, war für ihn eine Ehre. Er würde alles dafür geben, damit dies auch so bleiben würde. Auf dem Parkplatz hielt Chiaki schließlich an und sie stiegen aus, nur um zum Hauseingang zu gehen. Dabei hielten sie wie so üblich Händchen und begaben sich nach oben in den siebten Stock. An der Tür bei Sakura klingelte Maron und lächelte direkt, denn Kenji hatte schon geöffnet und beide stürmisch begrüßt.
 

“Er konnte es kaum noch erwarten, bis ihr zurück seid”, amüsierte sich Sakura, die nur wenig später nach dem Wirbelwind zur Tür kam.
 

“Warst du so ungeduldig?”, fragte Maron ihren Sohn.
 

“Nein, Mama... nur aufgeregt”, kicherte der Junge und Chiaki grinste leicht, bevor er diesem durch die Haare wuschelte. “Wir fahren wirklich heute schon hin und bleiben morgen den ganzen Tag dort?”, kam es freudig von Kenji.
 

“Aber ja... und Kaiki und Naomi begleiten uns”, klärte Chiaki den Jungen auf und dieser strahlte nur noch mehr.
 

“Danke, dass du auf ihn aufgepasst hast, Sakura”, lächelte Maron die Ältere an.
 

“Das mache ich doch gerne, Maron”, entgegnete sie, denn sie hatte Kenji schon sehr gern gewonnen. “Aber nun los mit euch. Habt viel Spaß und grüßt Kaiki lieb.”
 

“Das machen wir... bis Sonntag zum Essen”, verabschiedete sich Chiaki von Sakura und Maron umarmte sie noch einmal. Auch Kenji drückte Sakura, ehe er zwischen den beiden Erwachsenen mit ging zu der Wohnung von Maron.
 

Aus dieser holten sie die Reisetaschen, wobei Maron mit Chiaki eine hatte und eine für Kenji war. Diese hatten sie bereits am Vorabend gepackt, damit sie nur noch die Hygieneartikel hinein packen mussten. Genau das tat Maron, während Chiaki noch Getränke in einem Rucksack verstaute. Denn sie würden einige Stunden unterwegs sein. Erst zum Abendessen wären sie an ihrem Ziel und würden demnach dort etwas essen. Daher brauchten sie nichts mit zu nehmen. Nachdem alles gepackt war, nahmen sie das Gepäck mit und verließen die Wohnung, die Maron hinter ihnen abschloss.
 

Nur einige Minuten später saß die kleine Familie im Auto und Chiaki startete den Wagen. Mit einem Lächeln auf den Lippen fuhr er los und brachte sie sicher zu Kaiki nach Hause. Dort angekommen, sprang Kenji schon von seinem Sitz und danach aus dem Auto. Er rannte zu der Eingangstür und klingelte auch schon. Schmunzelnd sahen Chaiki und Maron ihm nach. Der Kleine mochte den Krankenhauschef sichtlich und das zeigte er sehr deutlich. Fast schon ungeduldig wartete der Junge darauf, dass die Tür aufgemacht wurde. Kaum war dies getan, schon umarmte Kenji Kaiki lächelnd und der Ältere wuschelte dem Kleinen durch die Haare.
 

“Da seid ihr ja... ich bin gleich soweit”, meinte er, als das junge Paar zu ihnen kam. “Ich hole nur noch den Kaffee”, grinste er leicht und Maron legte den Kopf schief. “Hilfst du mir beim Tragen, Kenji?”
 

“Oh ja”, nickte dieser eifrig und ehe Maron reagieren konnte, waren die beiden schon im Haus verschwunden.
 

“Was war denn das?”, fragte sie und Chiaki schmunzelte leicht über diese Worte.
 

“Ach... Papa ist doch sehr eigen”, versuchte er das Verhalten zu erklären. “Warten wir doch einfach mal”, schlug er vor und vermutlich wäre das wohl das Beste.
 

So machten sie dies auch und es dauerte ein wenig, bis Kaiki mit Kenji zurück kam. Wobei der Junge zwei Thermobecher in jeder Hand hatte. Überrascht blinzelte Maron und Kaiki grinste leicht. “Ich bin mir sicher, dass ihr auch etwas gebrauchen könnt”, sprach Kaiki sanft aus.
 

“Huch?”, entkam es ihr und sie sah sichtlich verwundert aus über die Thermobecher.
 

“Cappuccino für euch beide, für mich einen Kaffee und für Kenji einen Kakao”, erklärte Kaiki grinsend und nun dämmerte es der jungen Mutter.
 

“Aber... das wäre nicht nötig gewesen”, meinte sie verlegen.
 

“Das habe ich gerne gemacht”, meinte er und gab den beiden die Becher, ehe er einen Becher von Kenji nahm.
 

“Danke dir, Kaiki”, lächelte Maron und Chiaki neigte leicht den Kopf.
 

“Nun können wir los”, sprach Kaiki grinsend, nachdem er seine Reisetasche auch genommen hatte und die Haustür hinter sich zuschloss.
 

“Hast du Naomi schon geschrieben?”, wollte Chiaki wissen, während sie zum Auto gingen.
 

“Das mache ich gleich... und ein Auto passt wirklich?”, kam es von Kaiki, denn es wäre nicht schlimm, wenn er mit seinem Wagen fahren würde.
 

“Natürlich passt es... meines bietet genug Platz, also mach dir da keinen Kopf, Papa”, erklärte Chiaki lächelnd und nippte am Thermobecher.
 

“Okay... dann bleibt es dabei”, sagte der Ältere und dankte seinem Sohn, als dieser den Kofferraum aufgemacht hatte.
 

Seine Reisetasche stellte er hinein und stieg schließlich ein. Ebenso wie die anderen, denn sie wollten gleich weiter. Im Auto zückte Kaiki sein Handy, um Naomi zu schreiben. Mit einem Lächeln tippte er eine Nachricht an, dass sie in knapp 15 Minuten bei ihr wären, um sie ab zu holen. Sein Lächeln wurde breiter, da sie ihm bereits geantwortet hatte. Verträumt sah er auf die Zeilen und freute sich sehr, dass sie zwei Tage miteinander verbringen würden. “Und?”, wurde er aus seinen Gedanken gerissen.
 

“Huch?”, entkam es ihm von den Lippen.
 

“Was sagt Naomi?”, wollte Maron wissen.
 

“Ach so... sie freut sich schon”, antwortete er und lächelte leicht. Schmunzelnd sah Maron nach hinten und konnte deutlich sehen, dass auch Kaiki sich schon freute.
 

“Und... habt ihr euch schon zu einem Date verabredet?”, hakte Chiaki nach, denn er wollte erfahren, wie weit die beiden bereits waren.
 

“Ein... Date?”, blinzelte Kaiki fragend und kratzte sich verlegen an der Wange. “Naja... nicht so offiziell... ich weiß doch gar nicht, wie das geht”, meinte er leise.
 

“Da muss man nichts wissen... einfach zusammen essen gehen, ins Kino oder vielleicht auch in eine Bar”, erklärte Chiaki grinsend seinem Vater und blickte über den Rückspiegel zu ihm nach hinten.
 

“Oh... ich... denke... wir sind noch nicht soweit”, gestand Kaiki mit roten Wangen.
 

“Verstehe... nehmt euch die Zeit, euch langsam an zu nähern”, sagte Maron verständnisvoll und lächelte ihren Schwiegervater in Spe an.
 

“Maron hat recht... lernt euch weiter kennen und seht dann, wohin das ganze führen wird”, pflichtete Chiaki seiner Freundin bei, denn das war wichtig für die beiden.
 

“Danke euch”, lächelte Kaiki und nahm sich fest vor, langsam sich Naomi an zu nähern.
 

Er war schon froh, dass er sich mit ihr normal unterhalten konnte. Ohne, dass es komisch wirken könnte. Vor allem der Moment nach seiner Geburtstagsfeier war toll. Erneut drifteten seine Gedanken ab und dies bemerkte das junge Paar. Daher ließen sie ihn erst einmal für sich zu belassen. Chiaki steuerte geschickt den Wagen und Maron achtete darauf, dass er sich nicht verfahren würde. Schließlich waren sie beide noch nicht bei Naomi zu Hause gewesen. Da brauchten sie nun mal eine kleine Navigation, die sie mit ihrem Handy sehr gut hinbekommen hatte.
 

Vor einem Mehrfamilienhaus blieb Chiaki stehen und Kaiki löste den Sicherheitsgurt, nur um aus zu steigen. Er wusste von ihr bereits, wo sie lebte und deshalb ging er direkt dorthin, nur um die Klingel zu betätigen. Einen Moment wartete er, ehe er den Summer hörte und eine der schönsten Stimmen: “Bin gleich unten.”
 

“Nur keine Eile, Naomi. Ich warte hier auf dich”, entgegnete er und lächelte leicht. Dabei schrieb er Chiaki, dass Naomi noch etwas brauchen würde. So wüssten die anderen Bescheid und sie hatte genug Zeit, um sich fertig zu machen.
 

Während dessen saßen Chiaki und Maron im Wagen. Beide tranken von den Bechern und genossen das heiße Getränk darin. Sie beobachteten Kaiki, wie er an der Hauswand sich anlehnte und immer wieder zum Hauseingang blickte. “Das ist wirklich süß, wie er sich verhält”, kicherte Maron leise.
 

“Stimmt... es ist irgendwie schön, ihn so zu sehen. Ich bin mir sicher, dass Mama sein Glück gewollt hätte”, lächelte er und nahm noch einen Schluck zu sich.
 

“Das denke ich auch”, meinte Maron und lächelte. “Vermutlich hat er dieses in ihr gefunden... ich hoffe nur, dass er die Chance auch annimmt.”
 

“Das hoffe ich ebenfalls”, pflichtete Chiaki ihr bei und sah leicht zu Kenji, der an seinem Kakao schlürfte und die Beine baumeln ließ.
 

Amüsiert schmunzelte Maron leicht und sah ebenfalls zu ihrem Sohn nach hinten. “Schmeckt es dir?”, fragte sie ihn und eifrig nickte der Kleine.
 

“Kakao immer lecker, Mama”, meinte er grinsend und das brachte beide Erwachsenen zum Lachen.
 

“Stimmt... wie könnte Kakao nicht schmecken... ich vergaß”, lachte leise Maron und trank von ihrem Cappuccino.
 

Ihr Blick ging wieder zum Haus und ein Grinsen erschien auf ihren Lippen. Denn Naomi kam gerade heraus und Kaiki nahm ihr den kleinen Koffer ab. Wahrscheinlich wollte er nicht, dass sie schwer hob. Das war wirklich süße mit an zu sehen. Nun wusste Maron genau, dass Chiaki seinen Charme definitiv von seinem Vater hatte. Beide waren durch und durch Charmeure. Mit einem Lächeln betrachtete sie, wie Kaiki der Dame neben sich seinen Arm anbot und sie zum Wagen führte. Bevor er den Koffer verstauen würde, öffnete er die Tür, damit sie einsteigen konnte. Dies tat sie gleich und dankte ihm dafür.

Unbekannte Nummer

Die Fahrt verlief sehr gut, denn sie kamen super durch. Es dauerte knapp zwei Stunden, bis Chiaki den Wagen zum Stehen brachte und den Motor ausmachte. “Sind wir endlich da?”, kam die Frage von Kenji und Maron kicherte leise.
 

“Ja, Großer... wir sind nun da”, verkündete Chiaki leicht grinsend. Der Junge war ziemlich ungeduldig und hatte wirklich gut durch gehalten.
 

“Hurra!”, rief er aus, schnallte sich ab und stieg schon aus. Das gleiche taten auch die anderen und schmunzelten etwas, da Kenji sich staunend umsah.
 

Sein Blick blieb auf der großen Rutsche hängen, die man schon jetzt sehen konnte. Der Wasserpark bot viele unterschiedliche Bereiche. Einige waren überdacht, andere im Inneren und viele Attraktionen draußen, die man schon sehr gut sehen konnte. “Gefällt es dir?”, fragte Chiaki den Kleinen, nachdem er sich zu diesem hin gekniet hatte.
 

“Oh ja... gehen wir auf alle Rutschen?”, fragte er sichtlich begeistert nach. Er konnte nicht nur die eine große sehen, sondern auch viele anderen. Leise lachte Chiaki.
 

“Aber natürlich machen wir das... jedoch bleiben wir heute im Inneren, da es schon etwas spät ist. Aber morgen werden wir alles draußen ausprobieren, was du machen möchtest”, versprach der Ältere dem Jungen.
 

Während Chiaki sich um den Kleinen kümmerte, holten Kaiki, Naomi und Maron bereits die Koffer beziehungsweise die Reisetaschen heraus. Erst danach schloss Kaiki den Kofferraum und lächelte in die Runde. Sogleich erhob sich Chiaki und nahm Maron gleich die Taschen ab. Schmunzelnd sah sie zu ihm und er zwinkerte ihr leicht zu. “Lasst uns erst einmal einchecken... danach was kleines essen und etwas Spaß im Wasser haben”, schlug Kaiki vor.
 

“Oh ja!”, rief Kenji begeistert aus, nahm die freie Hand von Chiaki und Maron.
 

Auf diese Weise gingen die drei voraus, während Kaiki mit Naomi ihnen folgten. Der Krankenhausleiter lächelte bei dem Anblick von der kleinen Familie. In seinen Augen sah es mehr als perfekt aus. Tatsächlich passte Maron sehr gut zu Chiaki und Kenji war einfach ein Goldschatz. Zufrieden lächelte Kaiki und blickte leicht zur Seite, um zu sehen, ob Naomi noch neben ihm war. Das war sie und blickte ebenso lächelnd zu den dreien nach vorne, ehe sie ihren Blick zu ihm wandte. Ihr Lächeln wurde größer und sie nahm seine Hand in ihre. Noch bevor er darüber nachdenken konnte, verflochten sich seine Finger wie von selbst mit ihren. Es fühlte sich richtig an, obwohl es auch irgendwie komisch war.
 

An der Rezeption angekommen, meldete Kaiki sie alle an und bekam die drei Schlüsselkarten. Schließlich hatte er drei Zimmer gebucht. Wobei das für Chiaki und Maron eine kleine Suite war, wo beiden Schlafräume separat waren. Denn er wusste genau, dass das junge Paar sicher ihre Zweisamkeit brauchte und auch auskosten sollte. Daher verteilte er die Karten und dankend lächelte Maron ihn an. “Ich würde sagen... wir sollten zuerst in die Zimmer, uns kurz erfrischen und wir treffen uns in etwa 30 Minuten wieder hier unten?”, wollte Chiaki wissen und alle nickten zustimmend.
 

“Klingt nach einem sehr guten Plan”, lächelte Naomi, da sie sich nur zu gerne frisch machen wollte. Eventuell sogar sich umziehen, denn durch die Fahrt bei den sehr warmen Temperaturen war ihre Kleidung leicht durchschwitzt.
 

Da dies geklärt war, begaben sich alle zu den Fahrstühlen. Ihre gebuchten Räume waren im 4. Stock und mit Koffern und Taschen war es nicht gerade angenehm Treppen zu steigen. Da die Aufzüge recht klein waren, beschlossen sie ‘Paarweise’ zu fahren. Immerhin gab es zwei von diesen. Deshalb fuhr Chiaki mit Maron und Kenji hinauf und den anderen teilten sich Naomi und Kaiki. Schüchtern blickte Naomi leicht zu Kaiki und war sich noch nicht sicher, was das zwischen ihnen nun war. Doch sie nahm sich vor dies heraus zu finden. Aus diesem Grund nutzte sie jede Gelegenheit, um Zeit mit ihm zu verbringen. Als der Fahrstuhl das Erreichen der Etage ankündigte, lächelte sie leicht und trat hinaus.
 

Tatsächlich kamen alle fast zeitgleich oben an. Somit konnten sie zusammen zu den Zimmern gehen. Neugierig sah sich Kenji immer wieder um und staunte bei der Größe des Flures. Man konnte dem Jungen die Neugier sofort ansehen, dennoch blieb er artig bei Maron und Chiaki an der Hand. Dahingehend war er wahrlich gut erzogen, wie Kaiki immer wieder fest stellte. Er war überrascht, wie gut das Maron all die Jahre zuvor das alleine geschafft hatte. Sie war in seinen Augen eine unglaubliche junge Frau, die ihren Weg ging. Deshalb passte sie auch so gut zu seinem Sohn, denn auch wusste, was er wollte und meisterte jede Herausforderung, auch wenn wohl die Größte in naher Zukunft auf ihn treffen würde.
 

Vor den Zimmern blieben sie alle kurz stehen. “Gut... dann sehen wir uns in knapp einer halben Stunde wieder unten in der Lobby”, wiederholte Maron ihren Plan und ein kollektives Nicken war zu sehen. Erst dann wurden die Türen geöffnen und sie verschwanden im Inneren.
 

Nachdem die Türen hinter ihnen zugingen staunten alle nicht schlecht über die Einrichtung. Vor allem die junge Familie tat dies, da sich vor ihnen ein kleines Zimmer erstreckte, welches mit einem Sofa und Sessel ausgestattet war. Dazu kamen noch einige Regale mit Dekoelementen, aber auch Büchern und Zeitschriften. Das war wahrlich ziemlich modern eingerichtet und bot jede Menge für Jedermann, denn auch ein Fernseher war darin zu finden. “Wow”, entkam es Maron und auch Chiaki schien mehr als überrascht zu sein.
 

“Also... damit hätte ich nun nicht gerechnet”, meinte er ehrlich. Immerhin hätte er nicht gedacht, dass sie drei eine ganze Suite bekommen würde. Kenji sah sich einmal um und schien etwas skeptisch zu sein.
 

“Und... wo schlafen wir?”, fragte er kindlich nach und zog damit die Aufmerksamkeit des Paares auf sich.
 

“Oh... das kann ich dir zeigen”, sprach Maron sanft und ging weiter zu den Türen. Da sie vermutete, dass die Tür vorne rechts beim Eingang zum Bad führte, steuerte sie eine der anderen an. Diese öffnete sie und lächelte. “Also entweder hier... oder dort drüben”, sagte sie grinsend und deutete dabei zu der zweiten Tür. Dahinter waren tatsächlich zwei Zimmer mit jeweils einem Doppelbett und einem Schrank zu finden.
 

“WOW”, rief Kenji aus und ließ nun die Hand los, nur um in die Zimmer zu laufen und sich dort richtig um zu sehen.
 

Leise kicherte Maron und sah ihrem Sohn dabei zu, wie er alles genaustens unter die Lupe nahm. Chiaki lächelte und legte seine Arme um ihren Bauch, während er sich hinter sie gestellt hatte. Die Reisetasche und Kenjis Koffer hatten sie im Vorraum oder auch kleines Wohnzimmer genannt stehen gelassen. “Es ist schön zu sehen, wie er sich freut”, sprach er und sie nickte.
 

“Wir sollten deinem Vater für das Zimmer danken und die Kosten...”, begann sie, doch er unterbrach sie.
 

“Er wird es sich nicht nehmen lassen, für uns mit zu zahlen. Er ist nun mal so... also danken wir ihm und machen ihm eine Freude, indem wir ihm seinen Lieblingswein zukommen lassen”, erklärte er ihr und blinzelnd sah sie über ihre Schultern zu ihm.
 

“Meinst du... er würde uns nicht zahlen lassen?”, hakte sie nach und er nickte sofort zustimmend.
 

“Absolut... da ist er sehr eigen und stur zu gleich”, antwortete er ihr wahrheitsgemäß.
 

“Ach... daher hast du deine Beharrlichkeit?”, lachte sie leise und er schmunzelte.
 

“Vielleicht”, zwinkerte er leicht und zuckte spielerisch mit den Schultern.
 

“Spinner”, kicherte sie.
 

“Aber dein Spinner”, entgegnete er und beugte sich zu ihr, um seine Lippen auf ihre zu legen.
 

Küssend lagen sie sich Arm im Arm und kosteten den Augenblick in vollen Zügen aus. Sie vergaßen sogar, dass Kenji mit ihnen war. Doch sie blieben trotz allem jugendfrei, denn sie würden sich jeden Moment auf den Weg runter machen müssen. Daher lösten sie sich keuchend. “Mhm... definitiv meiner”, brachte sie lächelnd heraus.
 

“Gut... denn ich will nur dir gehören”, raunte er und küsste sie noch einmal.
 

Diese Worte von ihm zu hören erfreuten sie sehr und ein Lächeln lag auf ihren Lippen, nachdem sie den Kuss wieder gelöst hatten. Gerade wollte sie etwas erwidern, doch da hörte sie ihren Sohn, der meinte, dass er mal müsste. Deshalb deutete sie Chiaki an, dass sie später diesen Punkt besprechen würden. Dieser nickte lächelnd und so ging sie mit Kenji zum Bad und staunte erneut. Denn dieses war wirklich sehr geräumig und hatte eine sehr große Wanne. Dabei kam ihr gleich eine Idee, diese mit Chiaki später einmal ein zu weihen. Noch bevor ihre Gedanken weiter laufen konnte, schüttelte sie diese ab und zeigte dem Jungen, wo er sich die Hände waschen konnte.
 

Während er sich erleichterte, war Maron wieder raus gegangen und lächelte leicht. Sie hatte gerade Chiaki entdeckt, wie er in das andere Zimmer gegangen war. Die Tür war weit offen, also folgte sie ihm und schmunzelte einmal mehr. Er ließ sich auf das Bett fallen und seufzte genüsslich auf. “Da lasse ich dich einmal alleine und du machst schon Unsinn”, kicherte sie, als sie sich an den Türrahmen gelehnt hatte und ihre Arme etwas vor ihrer Brust verschränkte.
 

“Was?”, kam es von ihm kurz nachdem er zusammen gezuckt war. Ihre Stimme hatte ihn gerade sichtlich überrascht.
 

“Welchen Unsinn hast du nun im Kopf?”, sprach sie ihren Gedanken laut aus.
 

“Unsinn? Ich?”, hakte er nach und fuhr sich nervös durch die Haare.
 

“Tu nicht so unschuldig... was heckst du aus?”, entgegnete sie direkt, denn sie konnte ihm genau ansehen, dass er etwas im Schilde führte.
 

“Nichts... was denkst du denn von mir?”, kam es prompt von ihm und er erhob sich aus dem Bett.
 

“Wie du vorhin sagtest... du bist mein Spinner, also hast du sicher etwas im Sinn”, grinste sie und brachte ihn damit zum Lachen. Dahingehend hatte sie nun mal Recht, da sie ihn verdammt gut kannte.
 

“Nun... ich habe das Bett getestet”, erklärte er nun und trat dichter an sie heran. Sie hob skeptisch eine Augenbrauen hoch. “Ich muss doch wissen... ob es allzu sehr quietschen könnte, oder nicht”, sprach er weiter und zwinkerte ihr sie.
 

“Quietschen?”, hakte sie nach und verstand zunächst nicht. Erst als er mit den Augenbrauen wackelte, fiel es ihr wie die Schuppen von den Augen. “Du... man... du bist unmöglich, Romeo”, brachte sie hervor und bekam rote Wangen.
 

“So bin ich nun mal”, grinste er noch breiter und schlang seine Arme um sie. “Und genau dafür liebst du mich doch so sehr”, setzte er hinzu und beugte sich zu ihr, um ihre Lippen mit seinen zu bedecken.
 

Erneut hatte er mit seinen Worten Recht. Denn dafür liebte sie ihn wirklich. Diese verrückte Ader an ihm war einfach unglaublich. Lächelnd sah sie ihn an und nickte, weshalb seine Mundwinkel zuckten und ein Grinsen darauf erschien. Er hatte das gewusst, weshalb er zwinkerte und sie leise kicherte. “Na komm... lass uns auch einmal kurz auf die Toilette und runter zu den anderen”, lächelte sie ihn sanft an.
 

“Ausnahmsweise”, entgegnete er und bekam einen leichten Stups gegen den Oberkörper. Lachend gingen beide in das Wohnzimmer, als auch Kenji aus dem Bad trat. Damit konnte nun Maron darin verschwinden und ebenfalls Chiaki tat dies.
 

Knappe 35 Minuten später kamen die Drei unten an der Lobby an und sahen schon Kaiki und Naomi, die in einer Unterhaltung vertieft waren. Direkt eilte Kenji zu den beiden und knuddelte Kaikis Bein. Dieser legte seine Hand auf den Kopf des Jungen und wuschelte ihm durch die Haare. Verlegen entschuldigte sich Maron, doch Kaiki winkte direkt ab. Denn das musste sie nicht tun. Egal ob es für die Verspätung war oder für Kenjis stürmische Art. Beides war halb so wild, wobei er die Art des kleinen Mannes sehr mochte. Sie erinnerte ihn ziemlich an Chiaki selbst als er in dem Alter war.
 

“Mach dir nicht so viele Sorgen, Maron”, sprach Kaiki sanft aus und lächelte.
 

“Ich versuche es”, entgegnete sie und Chiaki legte den Arm um sie.
 

“Na kommt... lasst uns essen gehen”, meinte der Ältere und deutete auf den Flur, der von der Lobby weg und zu einem Restaurant führte, welches zu dem Hotel dazu gehörte.
 

Da alle Hunger hatten, war es klar, dass sie sich zügig dahin begeben würden. Kenji nahm die Hand von Kaiki und drückte diese. Verwundert blinzelte Maron und Chiaki lächelte sanft. Er fand es toll, wie gut Kenji mit dem älteren Arzt klar kam. Es sah wirklich so aus als wären sie Großvater und Enkel. Glücklich blickte Maron zu ihrem Liebsten und dieser drückte ihre Hand. Dieser Anblick war einfach wundervoll für sie. Beim Restaurant suchten sie sich einen freien Tisch und Chiaki schob für Maron den Stuhl zurecht und Kaiki setzte erst Kenji auf einen, ehe er für Naomi ebenso den Gentlemen spielte. Diese kicherte leise und ließ ihn gewähren.
 

Kaum saßen sie, schon bekamen sie die Karten und wurden nach den Getränken gefragt. Schnell waren sich die Anwesenden einig, was sie wollten. Für Naomi und Kaiki würde es einen schönen Wein geben, während Chiaki und Maron bei Cola blieben und Kenji wollte unbedingt einen Mangosaft. Daher bekam er diesen auch. Lächelnd gingen sie zusammen die Karte durch, damit der Kleine auch alles richtig verstehen würde, was es geben würde. Als eine Nachricht sich auf Marons Handy ankündigte, blinzelte leicht verwundert, denn eigentlich dürfte sie keiner anschreiben. Deshalb nahm sie ihr Handy kurz heraus und runzelte die Stirn.
 

“Alles okay?”, fragte Chiaki sofort und etwas nickte sie.
 

“Natürlich... alles gut... ich glaube da hat sich nur einer verwählt”, erklärte sie ihrem Freund und lächelte ihn an.
 

“Verwählt?”, hakte er nach und sie nickte und zeigte ihm die komische Nachricht. Diese kam von einer unbekannten Nummer und es stand nur lediglich ein ‘Bald’ darin. “Hmm... sieht wirklich so aus, als hätte jemand wohl schreiben wollen und bemerkt, dass die falsche Nummer eingetippt wurde”, sprach er aus und wirkte nachdenklich.
 

“Eben... ich wüsste sonst nicht, wer das sein könnte”, meinte sie und hatte sich versucht zu erinnern, ob ihr die Nummer bekannt vorkommen würde. Da sie keine andere Erklärung dafür finden konnte, löschte sie einfach diese Nachricht und steckte ihr Handy weg.
 

Weiter besahen sie sich die Karte und entschieden sich für einige köstliche Gerichte. Es war für jeden etwas dabei, denn sie hatten mehrere verschiedene Speisen bestellt. Darunter klassische Ramen und gebratene Ente mit Reis und Gemüse. Besonders an der letzteren Köstlichkeit kam Maron sowieso nie vorbei, da sie gebratene Ente sehr mochte und diese auch genießen würde. Kenji naschte mehr von dem Reis und etwas von dem Fisch. Für seinen Geschmack gab es leider kein Kartoffelgratin, weshalb er sich mit dem zweitbesten Gericht zufrieden gab. Auch Chiaki vermisste dies, doch da war er zum Glück nicht so wählerisch, wie der kleine Junge.
 

Nach dem Essen gab es Nachtisch für die Damen. Kenji durfte sogar bei seiner Mama probieren. Sogar Chiaki ließ sich davon überzeugen, ein wenig zu kosten. Erst danach zahlten sie und machten sich auf den Weg zurück zu ihren Zimmern. Sie wollten sich für das Wasser umziehen und noch ein wenig das Angebot erkunden, welches im Inneren zu finden war. Vor allem Kenji wollte dies machen, weshalb Chiaki dem Vorhaben zugestimmt hatte. Maron würde vermutlich eher nur zu sehen oder es sich im Becken gemütlich machen. Denn zum Schwimmen war sie gerade viel zu voll gefuttert.
 

In ihren Zimmern zogen sie sich alle einmal um. Während die Männer zu ihren Badeshorts ein Hemd dazu angezogen hatten, hatten Naomi und Maron unter ihren Kleidern ihre Badesachen. Kenji trug sein Lieblingsshirt, welches Maron ihm nicht wirklich ausreden konnte. Sie nahmen noch alle ihre Handtücher mit, ehe sie wieder runter kamen, um durch den Innenbereich des Wasserparks zu schlendern. Die Gebäude waren unglaublich groß und hatten mehrere Schwimmbecken. Darunter gab es auch einige mit Rutschen. Bei diesem Anblick glitzerten Kenjis Augen direkt.
 

“Mami... darf ich darauf?”, wollte der kleine Junge wissen.
 

“Oh... ich denke... das sollten wir hin bekommen”, lächelte Maron ihren Sohn an und überlegte wie sie das wohl am besten mit ihrem vollen Magen machen sollte.
 

“Wie wäre es, wenn ich mit dir rauf gehe und deine Mama erholt sich noch einen Moment”, schlug Chiaki dem Jungen vor. Dieser bekam ganz große Augen.
 

“Wirklich? Wir beide?”, hakte er nach und der junge Arzt nickte direkt. “Oh ja!”, rief Kenji aus und schnappte sich schon die Hand von Chiaki. Doch dann hielt er kurz inne. “Darf ich mit Aki rutschen, Mami?”
 

“Aber natürlich, mein Großer”, zwinkerte sie ihm zu und blickte zu ihrem Liebsten auf. “Danke dir”, sprach sie sanft und seine Mundwinkel zuckten.
 

“Jederzeit”, meinte er und gab ihr einen süßen Kuss auf die Lippen, bevor er sein Hemd auszog und Kenji aus dem Shirt half. “Nimmst du bitte mit?”, bat er sie und direkt nickte Maron. Sie nahm die Sachen an sich und er ging mit dem Kleinen rüber.
 

“Kenji ist unglaublich”, merkte Kaiki an und Maron sah blinzelnd zu ihm rüber.
 

“Wie... meinst du das?”, wollte sie wissen.
 

“Irgendwie... ist Chiaki durch ihn um einiges gewachsen... nie hätte ich gedacht, dass er auf diese Weise mit einem Kind umgehen würde. Klar er ist Kinderarzt, doch da hat man trotz allem eine gewisse Distanz”, klärte der Ältere und Maron wirkte etwas nachdenklich.
 

“Stimmt... ich denke... die beiden tuen sich einander gut... Kenji war zwar schon immer aufgeschlossen, doch auch etwas schüchtern. Dank Chiaki ist er aufgeblüht und scheinbar auch umgekehrt”, lächelte sie zufrieden und setzte sich auf eine Liege, von der sie ihre zwei Jungs beobachten konnte. Deren Oberteile legte sie neben sich und lächelte sanft.
 

Naomi setzte sich auf die Liege daneben, während Kaiki noch stehen blieb und zu seinem Sohn sah. Er fand es nach wie vor toll, wie die Zwei harmonierten. “Ich denke... ich werde... den beiden folgen”, meinte er und Maron nickte zustimmend.
 

“Mach das und viel Spaß”, meinte sie und er richtete seinen Blick zu Naomi, die ihm ebenfalls zustimmend nickte.
 

“Gut... dann bis später”, sagte er und ließ sein Hemd bei den Damen zurück.
 

Unweigerlich blickte Naomi Kaiki hinterher. Maron konnte ihr ansehen, dass sie deutlich mehr wollte. Doch daran würden sie sicher noch arbeiten. Bestimmt würden sie Kaiki dabei helfen, die Dame seines Interesses auch an sich heran zu lassen. Obwohl das Ganze sicher nicht einfach sein werden würde. Immerhin hatte er seit Jahren sein Herz vollkommen verschlossen. Eigentlich wollte Maron noch etwas sagen, aber sie wurde von ihrem Handy unterbrochen. Daher zog sie dieses heraus und runzelte einmal mehr an diesem Tag ihre Stirn. Erneut war eine Nachricht von einer unbekannten Nummer darauf zu erkennen.
 

‘Schon sehr bald...’, stand darin. Ob dies die gleiche Nummer war, wie schon zuvor, konnte Maron nicht sagen, denn sie hatte die Mitteilung samt der Nummer direkt gelöscht gehabt. Erneut tat sie dasselbe wie davor. Sie löschte diese Nachricht und ebenfalls auch die Nummer. Immerhin kannte sie diese nicht und dachte sich auch nichts weiter dabei.

Das Badeparadies

“Ist alles in Ordnung, Maron?”, wurde sie in ihrer Überlegung unterbrochen. Ihr Blick ging zu Naomi.
 

“Ja... alles gut... ich habe nur mal wieder diese Spamnachricht bekommen... schon die zweite heute”, antwortete die Jüngere wahrheitsgemäß.
 

“Ohje... sowas kenne ich... das ist wirklich lästig... am besten die Nummern blockieren und löschen”, empfahl Naomi direkt Maron und lächelte sanft.
 

“Stimmt... das wäre vermutlich das Beste”, stimmte Maron dieser zu und lächelte zurück. Das würde sie bei einer erneuten möglichen Nachricht zusätzlich auch tun. Denn das mit dem Blockieren hatte sie zuvor ganz vergessen, weil sie einfach nicht mehr daran gedacht hatte.
 

Ein Kichern unterbrach sie in ihren Gedankengängen und sie blickte zu Naomi, die zu der Rutsche sah. Sie folgte diesem und entdeckte ihren Jungen mit den beiden Männern, die gerade nach einander runter kamen. Auch sie musste nun kichern, denn das sah unglaublich aus. Scheinbar hatten alle drei eine Menge Spaß und Kaiki wirkte um einiges jünger. Diese Freude erfreute Maron sehr. Sie hatte ihren Sohn schon lange nicht mehr so glücklich erlebt. Chiaki war ebenfalls so losgelöst und sprach völlig normal mit seinem Vater. Die Aussprache hat ihnen sehr gut getan.
 

“Du magst Kaiki sehr, habe ich recht?”, fragte Maron direkt und bekam einen leicht geschockten Blick.
 

“Ich... nun”, begann die Ältere und wurde sichtlich rot um die Nase. Schüchtern nickte sie und strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr. “Er ist ein großartiger Mann”, sprach sie sanft weiter.
 

“Das stimmt... er ist unglaublich... nicht nur beruflich, sondern auch privat”, pflichtete Maron ihr bei und lächelte.
 

“Aber... momentan weiß ich nicht, was das alles ist... doch ich bin bereit, das heraus zu finden”, gestand Naomi und sah wieder zu den dreien. In ihrem Blick konnte man deutlich die Sehnsucht erkennen.
 

“Ihr passt gut zusammen... gib nicht so schnell auf, wenn es schwierig werden sollte”, merkte Maron leicht an und zog damit Naomis Blick wieder auf sich.
 

“Ich weiß, dass Kaiki noch an seiner Frau hängt... und das verstehe ich... sie wird immer ein Teil von ihm sein. Doch ich sehe auch, dass es sich lohnt... denn er ist so liebevoll und freundlich”, lächelte sie und war sich sehr wohl bewusst, worauf sie sich eingelassen hatte.
 

“Stimmt... es lohnt sich, denn er ist besonders”, kam es zärtlich von Marons Lippen. Sie hatte ihn als freundlichen Chef kennen gelernt, der ihr eine richtige Chance ohne Vorurteile gab und ihr sogar geholfen hatte.
 

“Das ist er... mal sehen, ob er bereit für mehr ist... sonst... bleibt es bei einer guten Freundschaft”, sprach Naomi und man konnte ihr anmerken, dass sie letztes nur als Notlösung ansah. Kaiki war ihr schon jetzt sehr wichtig.
 

“Das verstehe ich und falls du... mal reden möchtest... ich höre gerne zu”, erklärte Maron sanft und dankbar über das Angebot nickte Naomi.
 

“Danke dir... ich werde vermutlich darauf zurück kommen, wenn ich nicht weiter komme”, sagte sie sanft und mit diesen Worten war Maron mehr als zufrieden. Ihr war es wichtig, dass Naomi wusste, dass sie nicht alleine wäre.
 

Für dieses Angebot war Naomi sehr dankbar, denn sie kannte Kaiki mittlerweile sehr gut. Sie wusste genau, wie schwierig es sein könnte und doch wollte sie ihm zeigen, wie wundervoll das Leben wäre, sofern er sich darauf einlassen würde. Mit einem Lächeln sah sie zu ihm und freute sich sehr für ihn, dass er mit Chiaki immer mehr unternehmen konnte. Natürlich hatte er ihr grob erzählt, dass es mit seinem Sohn schwierig war. Aber den genauen Grund hatte sie erst vor kurzem erfahren. Sie fand es schade, dass sie wegen einem Missverständnis beide in ihrer Trauer alleine waren. Jedoch verstand sie auch die Reaktion des Jüngeren. Vermutlich würden alle so denken, wie Chiaki damals.
 

Auch Maron beobachtete die drei und lächelte immer wieder vor sich hin. Es war unglaublich, sie so zu erleben. Ihr Herz erwärmte sich bei diesem Anblick und sie könnte gar nicht glücklicher sein. Tatsächlich hatte Chiaki es nach so langer Zeit in ihr Herz geschafft, obwohl sie das gar nicht wollte. Doch Liebe kann man nicht planen... sie passiert einfach., war ihr Gedanke und sie erhob sich. “Wollen wir ihnen Gesellschaft leisten?”, wollte sie von Naomi wissen.
 

“Ich denke... das wäre schön”, kicherte diese und stand ebenfalls auf, um mit Maron zu den Jungs zu gehen.
 

Kaum waren sie bei ihnen, schon rief Kenji nach den beiden und Maron schmunzelte etwas. Der Kleine war ein ziemlicher Wirbelwind. Das brachte sie immer wieder zum Lächeln. Er war ihr kleiner Sonnenschein. Zusammen beschlossen sie noch einmal zu der Rutsche zu gehen. Natürlich ließ es sich Kenji nicht nehmen auch mit seiner Mama zu rutschen. Amüsiert kicherte Maron und hielt ihn sicher, während sie runter kamen. Amüsiert wartete sogar Chiaki auf die Beiden und Kenji strahlte direkt. Der Kleine schwamm zu dem jungen Arzt und drückte ihn leicht, nachdem er ihn erreicht hatte. Maron staunte, wie gut er dies mittlerweile konnte.
 

“Prima gemacht”, lächelte sie den Kleinen an und er freute sich natürlich über das Lob.
 

Es machte ihnen allen sehr viel Spaß im Wasser zu sein, weshalb sie länger dort blieben. Sie machten ein kleines Spiel, in dem sie sich im Wasser so etwas wie fangen spielten. Der Eine jagte den anderen und Kenji versteckte sich immer wieder hinter Kaiki, welcher dadurch nur noch mehr lachte. Natürlich ‘beschützte’ er den Jungen und ließ niemanden an ihn heran. Kichernd kuschelte sich Kenji an den Älteren heran. Herzlich lachten Chiaki und Maron über diese Tatsache und Naomi lächelte sanft bei diesem Anblick. Es war großartig, wie Kaiki mit dem kleinen Jungen umging. Man spürte direkt, dass der Ältere seine Rolle als Großvater voll und ganz ausfüllte.
 

Erst nach einer knappen Stunde kamen sie aus dem Wasser wieder raus. Sie alle hatten schon ganz schrumpfige Finger und Maron wickelte Kenji direkt in eines der Duschtücher, die sie mitgenommen hatten. Der Kleine strahlte von einem Ohr bis hin zum anderen. Er sah mehr als glücklich aus und dies erfreute die junge Mutter am meisten. Denn Kenjis Wohl war ihr schon immer am Wichtigsten gewesen. Klar war sie mehr als erfreut darüber, endlich wieder einen Mann an ihrer Seite zu haben. Besonders jemanden, der sie so mochte, wie sie war und ihr keine Vorschriften machte, was sie tun durfte und was nicht. Umso glücklicher war sie darüber, dass ihr Partner den Kleinen genauso annahm wie sie selbst.
 

Chiaki gab ihr den Glauben an die bedingungslose und ehrliche Liebe wieder, von der sie schon dachte, diese nicht mehr erleben zu dürfen. Ihre Eltern hatten diese und nichts Geringeres wollte sie auch für sich haben. Mit einem Lächeln sah sie zu ihrem Sohn, der auf Chiakis Schoss saß und sich an dessen Brust ran gekuschelt hatte. “Bist du schon müde, Großer?”, wollte Chiaki von dem Kleinen wissen.
 

Leicht schüttelte Kenji den Kopf, während er etwas gähnte. Schmunzelnd betrachtete der junge Arzt den Kleinen und sah etwas zu Maron, die leicht grinste und sich das Handtuch um den Oberkörper schlug. Als sie wieder zu Chiaki blickte, grinste sie ihn leicht an und zwinkerte ihm zu. Diese Geste erwiderte er und sah wieder zu dem Jungen in seinen Armen. Man konnte genau sehen, dass er jeden Moment wohl einschlafen würde. Solange würde Chiaki wohl noch warten, ansonsten würde der Kleine sich zu sehr dagegen wehren. Er wollte nicht zugeben, dass er müde war. Das war typisch für Kinder.
 

“Das machst du wirklich gut, Chiaki”, meinte Kaiki nach einer Weile. Blinzelnd sah dieser auf.
 

“Hm?”, fragte er, denn er hatte zuvor eher nur auf Kenji und Maron geachtete.
 

“Du machst das gut mit Kenji... er vertraut dir und du agierst schon wie ein Vater”, erklärte Kaiki seinem Sohn und dieser wurde tatsächlich rot um die Nase.
 

“Denkst du, Papa?”, hakte der Jüngere nach und Kaiki nickte direkt zustimmend.
 

“Der Meinung bin ich auch”, fügte Maron an und lächelte ihren Liebsten an.
 

“Dir liegt das scheinbar im Blut”, merkte Kaiki an und Chiaki wurde noch röter.
 

“Vermutlich... es fühlt sich aber auch gut an”, erklärte der Jüngere und sah zu Kenji. “Er ist ein toller Junge. Dies ist auch kein Wunder, denn bei einer solchen Frau als Mutter”, sprach er und richtete seinen Blick auf Maron, die nun auch rote Wangen hatte.
 

“Chiaki”, hauchte sie ganz verlegen.
 

“Oh... das war eine süße Liebeserklärung”, schwärmte Naomi und lächelte das junge Paar an.
 

Immer noch recht verlegen sah Maron zu ihrem Liebsten. Sie fand seine Worte einfach unglaublich. Verliebt lehnte sie sich leicht an ihn und genoss seine Nähe. Er lächelte glücklich und verlagerte Kenjis Gewicht, um einen Arm um Maron zu legen. “Ich liebe dich, mein Engel”, raunte er leise und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
 

“Und ich dich, Romeo”, entgegnete sie und legte ihre Arme um ihre beiden Jungs. Wobei der eine bei Chiaki auf dem Rücken war und der andere bei Kenji.
 

Während die kleine Familie noch etwas miteinander kuschelte, beschlossen Naomi und Kaiki ihnen etwas Freiraum zu geben. Sie selbst würden bereits auf ihre Zimmer gehen und dies deutete Kaiki seinem Sohn an. Dieser hatte nur lächelnd genickt und würde sicher auch nicht mehr lange mit Maron und dem Kleinen dort sitzen. Denn sie müssten sich abduschen und langsam zu Bett, damit sie am kommenden Tag ausgeruht waren für die Attraktionen im Außenbereich. So war es auch einige Momente danach, dass Maron sich langsam erhob und Chiaki mit Kenji half. Sie nahm noch ihre Sachen und sie begaben sich nach oben in ihre kleine Suite.
 

Kaum waren sie angekommen, hatte Maron Kenji das Duschtuch abgenommen und Chiaki ging mit dem Kleinen ins Bad. Vorsichtig stellte er sich unter die Dusche und Maron machte eine warme Temperatur vom Wasser an. Behutsam wusch sie dem Kleinen den Rücken und erntete dafür ein kleines Grummeln von ihrem Sohn. Doch noch schlummerte er vor sich, weshalb sie sich beeilte und immer wieder schmunzelte. Chiaki grinste etwas vor sich hin, denn der Kleine war wirklich unglaublich. Danach trockneten sie ihn ab und zogen ihm die Badehose aus und eine Unterhose an. So konnte er ins Bett und sie deckten ihn zu, ehe er von beiden ein Bussi auf die Stirn bekam.
 

Leise verließen sie das Zimmer und lehnten die Tür nur an. “Und wir zwei... sollten auch noch kurz duschen”, meinte Chiaki lächelnd.
 

“Unbedingt... und dann ab ins Bett”, zwinkerte Maron ihm zu und nahm schon seine Hand, um ihn ins Bad zu ziehen.
 

Nur zu gerne folgte er ihr und schloss leise die Badtür hinter ihnen. Sogleich zogen sie sich aus und stiegen unter die Dusche. Gegenseitig begannen sie damit sich das Chlorwasser ab zu waschen, doch er ließ es sich nicht nehmen, Maron ein wenig zu necken. Er liebte es ihre Laute zu hören und ihren Körper dabei zu beobachten. Es war jedes Mal so erregend und perfekt. “Hm... hier oder im Bett?”, überließ er ihr die Wahl, wo er weiter machen würde.
 

“Mal... überlegen”, begann sie und grübelte doch tatsächlich. Um ihre Entscheidung zu beschleunigen, kniff er leicht in ihren Hintern und sie kicherte leise. “Und... wenn ich beides will?”, fragte sie nach und sah augenklimpernd zu ihm hoch.
 

“Oh... wenn das so ist”, grinste er breiter und beugte sich zu ihr, um seine Lippen auf ihre zu legen.
 

Augenblicklich schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und erwiderte den Kuss nur zu gerne. Sie liebte es, wie er sie ansah, sobald er das Einverständnis bekam. Er war einfach unglaublich. Niemals würde er sich das nehmen lassen, seiner Liebsten zu zeigen, wie sehr er sie liebte und auch brauchte. Klar war Sex nicht alles, aber dieses Spiel zwischen ihnen, sobald sie ihrer Lust nachgingen, war unbeschreiblich. Sie war einzigartig und genau deshalb hatte er sich in sie verliebt, auch wenn es etwas gedauert hatte, bis er das Gefühl richtig einordnen konnte.
 

Nach einer kurzen und heißen Nummer unter der Dusche, hatten sie sich abgetrocknet und waren nur mit den Handtüchern um ihre Körper hinaus getreten. Hand in Hand gingen sie ins Zimmer, wo sie das Spiel noch weiter führten und ihre Zweisamkeit voll und ganz auskosteten. Erschöpft, aber vollends befriedigt schliefen sie aneinander gekuschelt ein.
 


 

Der Morgen begann recht früh für das junge Paar. Erst hörte Chiaki die Tür, danach vernahm Maron die leisen Fußtritte, ehe auf ihrer Bettseite die Matratze leicht nachgab. In dem Moment war sie froh, dass sie trotz Liebesspiel immer darauf achtete einen Slip und ein Nachthemd oder Schlafshirt an zu haben. Chiaki hatte meist nur eine Boxershorts oder eine Jogginghose an. Gespannt beobachteten sie den Jungen, wie er über Maron rüber kletterte und zwischen dem Paar sich wieder hinlegte. Er kuschelte sich an Chiaki heran und wurde gleich von Maron mit zu gedeckt. Kein Wort verließ ihre Lippen, denn Kenji war wieder eingeschlafen.
 

Leise kicherte sie und legte sich dichter an ihren Sohn, während Chiaki seinen Arm um beide legte. Dieser zwinkerte ihr noch zu und so schloss das Paar ebenfalls noch einmal die Augen. Tatsächlich schliefen sie ein und genossen einfach den Moment als kleine Familie. Besonders Chiaki mochte es, wenn er mit beiden kuscheln konnte. Es war einfach ein perfekter Augenblick und für ihn waren sie beide seine Familie. Nur zu gerne würde er dies alles offizieller machen und da kam ihm im Schlaf die Idee. Denn er träumte von Maron, wie sie in einem wunderschönen weißen Kleid auf ihn zu kam.
 

Augenblicklich schlug er die Augen auf und hatte sie weit aufgerissen, ehe er ein Lächeln auf den Lippen trug. Unbedingt... werde ich sie fragen, meine Frau zu werden., fasste er den Gedanken und grinste nun von einem Ohr zum anderen. Sein Blick lag auf der schlafenden Schönheit und er war mehr als glücklich. Meine kleine Familie., kam ihm in den Sinn und er richtete seine Augen auf Kenji, der immer noch an ihm gekuschelt war.
 

Einige Augenblicke nahm er sich, um sie beide zu beobachten. Er würde sie sicher nicht mehr gehen lassen, denn sie gehörten beide an seine Seite. Knappe 15 Minuten später bemerkte er eine Regung bei Maron. Scheinbar wurde sie langsam wach, denn ihre Augen zuckten etwas und sie blinzelte träge. Es war jedes Mal niedlich, sie dabei zu sehen. Besonders sobald sie leise gähnte und dabei ein wenig schmatzte. In seinen Augen war es zuckersüß, diese Reaktion mit zu erleben. “Morgen”, nuschelte sie und er schmunzelte leicht.
 

“Guten Morgen, mein Engel”, entgegnete er ihr und lächelte sie sanft an.
 

“Du scheinst schon länger wach zu sein”, bemerkte sie leise, da er um einiges wacher aussah, als sie sich fühlte. Direkt nickte er und grinste etwas.
 

“Mhm... ein wenig schon”, meinte er und sah zu dem Kleinen in seinem Arm, während sie zärtlich über Kenjis Rücken streichelte.
 

“Du hättest mich ruhig wecken können”, wisperte sie und er schüttelte rasch den Kopf.
 

“Du hast so süß ausgesehen... da wollte ich dich schlafen lassen”, erklärte er sanft und sah ihre roten Wangen.
 

“Ich liebe dich”, kam es von ihren Lippen und er erwiderte dies nur zu gerne und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
 

Eine Weile blieben sie noch liegen, denn sie wollten Kenji nicht wecken. Er sollte sich ausschlafen, immerhin würde der Tag noch einiges mit sich bringen. Schließlich wollten sie den Außenbereich unsicher machen. Dieser hatte eine Menge zu bieten. Vor allem die Rutschen würden viel Energie kosten. Erst als sich der Kleine mehr bewegte, erhob sich Maron als erstes, denn sie wollte sich einmal kurz frisch machen. Zwar wäre Chiaki gerne mit ihr mit gegangen, doch das würde er später noch nachholen. Zunächst achtete er darauf, dass der Junge wach wurde, damit sie beide ebenfalls aufstehen und ins Bad gehen konnten.
 

Während sie sich dann fertig machten und für den Tag anzogen, schrieb Chiaki seinem Vater, dass sie in einigen Minuten etwas frühstücken wollten. Die Antwort ließ auf sich warten und leise lachte er. Dies ließ Maron fragend zu ihm blicken und er zeigte ihr die Nachricht. ‘Guten Morgen ihr drei... das trifft sich gut... Naomi und ich wollten auch gleich etwas essen’, las sie und grinste leicht.
 

“Da scheinen sie auch erst jetzt aufgestanden zu sein”, überlegte sie und Chiaki nickte leicht.
 

“Scheint wirklich so... mal sehen, ob sie auch die Nacht zusammen waren”, grinste er breiter und sie rollte kichernd mit den Augen.
 

Sie fand es schön, dass Chiaki so sehr darauf achtete. Aber sie konnte es ihm nicht verübeln. Nach allem, was die beiden durch hatten, wünscht er sich seinen Vater glücklich zu sehen. Die Erkenntnis, dass alles wegen einem Missverständnis zu Bruch bringen konnte, traf auch sie. Deshalb hatte sie sich vorgenommen bei ihren nächsten freien Tagen mit Chiaki zu sprechen. Er sollte alles über sie und ihre Vergangenheit wissen, damit nichts davon zwischen ihnen stehen konnte. Ehrlichkeit war ihr sehr wichtig und das wollte sie ihm gegenüber auch zeigen. Vor allem vertraute sie ihm und würde ihm auch ihre Verletzlichkeit offenbaren.
 

Kaum war die kleine Familie angezogen, schon gingen sie hinunter. Dabei hatte Chiaki einen Rucksack geschultert, worin sie die Handtücher verstaut hatten. Denn sie würden direkt nach dem Essen sich auf den Weg in den Außenbereich machen und die ganzen Rutschen unsicher machen. In der Lobby wurden sie bereits erwartet. Lächelnd umarmte Naomi die drei und Kaiki tat dies danach. “Super, dass ihr schon da seid... ich verhungere”, meinte die ältere Dame und brachte damit Maron zum Kichern.
 

“Wir sollten los, denn das wollen wir nicht”, meinte Chiaki und verwundert blinzelte Kaiki, doch sagte er nichts dazu. Er würde einfach später seinen Sohn fragen, warum die beiden so darauf reagiert hatten.
 

Gemeinsam gingen sie weiter zu dem Restaurant. Obwohl es schon recht spät für ein Frühstück war, war dieses noch recht gut besucht. Alle bestellten etwas zum Essen und zu Trinken und Kenji hatte es sogar da nicht nehmen lassen, einen Kakao zu bekommen. Das war nun mal der Vorteil, dass man außerhalb meist das bekam, was man wollte. Schnell waren die Getränke gebracht und nur wenig später auch das Essen. Dieses genossen sie alle sehr und stärkten sich damit für den Tag und ihr Vorhaben, das Badeparadies aus zu kundschaften und voll und ganz aus zu nutzen. Mit allem was dieses zu bieten hatte.

Der Alltag kehrt wieder zurück

Beim Frühstück beobachtete Chiaki die beiden Älteren und konnte nicht sagen, ob etwas bei ihnen lief oder nicht. Er war einfach nur zu neugierig, aber direkt mit der Tür ins Haus zu fallen wollte er auch nicht. Das wäre sicher nicht so gut, wenn er dies tun würde. Immerhin könnte er damit die Chancen seines Vaters schmälern, sollte er noch nicht so weit sein, wie er gerade dachte. Leicht stupste Maron ihren Liebsten an und deutete an, dass er sich für den Moment zurück halten sollte. Daher nickte er ihr leicht zu und nippte an seinem Kaffee. Doch er konnte nicht anders und sah immer wieder zu seinem Vater. Er müsste ihn wohl darauf ansprechen und das würde er tun, sobald ihm die Gelegenheit sich bieten würde.
 

Kaum waren sie gesättigt, bezahlten sie das Essen und machten sich auf den Weg hinaus zu den Anlagen. Da sie bereits alles dabei hatten, mussten sie demnach nicht noch einmal auf ihr Zimmer zurück. Sie konnten direkt sich alles ansehen und mit dem Spaß haben beginnen. Besonders Kenji freute sich schon sehr darauf, dass er endlich all die anderen Rutschen hinunter fahren konnte. Maron schmunzelte immer wieder, da seine Kinderaugen bei jeder neuen Attraktion aufleuchteten und er sofort Feuer und Flamme davon war. Sie mussten ihn wirklich noch etwas bremsen. Denn es wäre ratsam etwas nach dem Essen zu warten.
 

“Na gut... aber nur eine halbe Stunde nach dem Essen”, ließ dieser sich schließlich überreden.
 

“Genau... nur eine halbe Stunde warten”, bestätigte Maron und lächelte ihren Sohn sanft an.
 

Zwar murrte der Kleine immer wieder, aber würde sich daran halten. Denn er wusste, dass es richtig war. Immerhin war es schwierig mit einem überfüllten Bauch zu schwimmen. Geschickt lenkte Chiaki den Jungen ab und auch Kaiki gab sich jede Menge Mühe damit, den Kleinen von dem Wasser fern zu halten. Dieses Schauspiel brachte beide Damen zum Kichern. Sie amüsierten sich köstlich darüber, wie die Männer versuchten den Jungen ab zu halten. Man konnte ihnen direkt ansehen, dass sie mehr als erleichtert aufatmeten, als die Zeit endlich vorüber war und Kenji ins Wasser durfte. Sofort jubelte der Kleine, schnappte sich Chiakis Hand und eilte schon mit ihm zum Beckenrand, während der junge Arzt nur hinter ihm her stolperte.
 

“Oh... Kenji scheint eine Wasserratte zu sein”, merkte Kaiki lachend an und Maron nickte etwas.
 

“Mhm... das ist er... leider hat man nicht immer so viel Zeit, weshalb es Chiaki und mir wichtig war, mit ihm her zu fahren”, erklärte sie sanft.
 

“Das ist verständlich”, grinste Kaiki und sah sowohl zu Naomi als auch zu Maron. “Kommt ihr auch mit ins Wasser?”, fragte er sie und beide nickten zustimmend.
 

“Unbedingt... nur gib uns noch einen Moment”, kicherte Maron und auch Naomi nickte.
 

“Wir kommen gleich nach... wir legen nur die Sachen so ab, dass wir diese gut im Blick haben”, lächelte die ältere Dame und Kaiki nickte.
 

“Ist gut... bis gleich”, meinte er und folgte seinem Sohn und ‘Enkel’ ins Wasser. Beide spielten bereits darin und schienen eine Menge Spaß zu haben.
 

Beide Damen sahen ihm nach und grinsten vor sich hin. Es war schön zu sehen, dass die beiden Ärzte zu kleinen Kindern mutierten, sobald sie Zeit mit Kenji verbrachten. Es war alles mehr als perfekt und erfreute die Frauen sehr. “Dann lassen wir sie nicht mehr so lange warten”, kicherte Maron, nachdem sie mit Naomi vier freie Liegen gefunden hatten, wo sie ihre Sachen zurück lassen konnten.
 

Alle fünf hatten sehr viel Freude daran im Wasser zu sein. Sie spielten erst etwas fangen, ehe Kenji zu den Rutschen wollte. Also wechselten sie sich ab, wer mit ihm diese hinunter schlitterte. Da Maron vor den größeren eine gute Portion Respekt hatte, würde sie diese nur machen, wenn es anders nicht gehen würde. Doch dafür boten sich Chiaki und Kaiki direkt an. Erleichtert und dankend blickte Maron zu ihrem Liebsten und seinen Vater. Es war toll, dass sie sich alle so hervorragend ergänzten. Alles verlief so, wie der Kleine es sich vorstellte. Niemandem machte es etwas aus, ihm diese Freude zu bereiten. Sie mochten es nämlich diese glitzernden Kinderaugen zu sehen.
 

Je mehr Spaß sie hatten, umso schneller rannte die Zeit nur so an ihnen vorbei. Sie hatten viel Freude und aßen gemütlich zum Abend, ehe sie sich wieder in ihre Zimmer zurück zogen. Wie so vieles vergingen schöne Momente leider zu schnell, weshalb sie schon zusammen packen mussten und sich auf den Weg zurück nach Hause machen mussten. Der Alltag würde sie demnach wieder schneller einholen, als es ihnen lieb war. Doch alle waren irgendwie entspannt und erfreut, als sie wieder im Auto waren. Innerlich bereiteten sie sich darauf vor, einen kleinen Abschied vor zu nehmen. Wobei sie nur Naomi heim bringen würden, während die anderen zu Sakura fuhren.
 

Scheinbar war Kaiki noch nicht bereit Naomi auch den anderen richtig vor zu stellen. Das respektieren die anderen. Chiaki hoffte, er würde in den nächsten Tagen seinen Vater alleine antreffen können, um mit ihm darüber zu sprechen. Er wollte heraus finden, ob sein Vater zu mehr bereit war oder ob er noch zögern würde. Nur dann wüsste der junge Mann, wie er dem Älteren helfen könnte, nach vorne zu sehen. Anders wäre es wohl schwierig für Kaiki einen Neustart auch in der Liebe zu zu lassen. Dadurch, dass Chiaki wusste, wie schwer es war wieder neuen Fuß zu fassen in festen Beziehungen, so war ihm dank Maron klar, wie toll es war geliebt zu werden. Genau das brauchte sein Vater nun mehr denn je. Das würde der Jüngere ihm schon noch verdeutlichen. Denn Kaiki durfte lieben.
 

Nachdem sie bei Naomis Wohnhaus vorfuhren, blieb Chiaki stehen und Kaiki stieg mit ihr aus, um sie zu begleiten. Er trug sogar ihre Tasche, ganz so wie er erzogen wurde und auch seinen Sohn erzog. Schmunzelnd sah das andere Paar, wie sich der Ältere etwas unbeholfen von Naomi verabschiedete. Sie sprachen noch etwas miteinander und Kaiki gab ihr einen leichten Kuss auf die Wange. Sie wirkte überrascht und lächelte sanft, bevor sie durch die Eingangstür ging. Einen Moment wartete er und kehrte zurück zum Auto. “Wir können weiter”, meinte er, denn sie wurden zum Mittagessen erwartet.
 

“Gut... nächstes Mal sollte Naomi mit kommen”, sprach Maron lächelnd aus und sah zu Kaiki nach hinten.
 

“Oh... ich weiß nicht, ob sie möchte”, entgegnete er und knabberte leicht unsicher an seiner Unterlippe. Er war ziemlich verunsichert und das bemerkte auch Chiaki.
 

“Mach dir nicht so viele Gedanken, Papa... es wird alles gut”, meinte dieser und fuhr lächelnd los, um zu Sakura weiter zu fahren. Später würden sie sich frisch machen und zu ihrer Spätschicht aufbrechen. Leicht nickte Kaiki und blickte aus dem Fenster, während Maron etwas überlegte, wie sie dem Älteren helfen könnte.
 

Doch weit kam sie nicht, da sie schon angekommen waren. Damit stiegen sie alle aus und holten auch ihre Sachen aus dem Kofferraum. Diese würden sie noch in die Wohnung bringen, ehe sie zu Sakura gehen würden. Wobei Kaiki seine Sachen mit nahm, da er sich für die Nachtschicht eingetragen hatte, denn in diesen konnten er am besten nachdenken. Besonders jetzt nach dem Wochenende brauchte er das, denn egal wie er es drehte und wendete, er hatte sich in Naomi verliebt und doch fühlte er sich zeitgleich wie ein Betrüger. Ihm war nicht klar, wie er dies abschalten konnte. Vielleicht könnte Kagura ihm dabei helfen, denn er hatte die gleiche Schicht.
 

Es war ziemlich praktisch, denn Kagura würde Kaiki später sicher Heim fahren. Schließlich hatte der Krankenhauschef seinen Wagen nicht bei sich. Zudem brauchte Chiaki keinen Umweg zu fahren und konnte sich demnach voll und ganz auf seine kleine Familie konzentrieren, ehe er ins Krankenhaus musste. Zwar war es schade, dass Maron und er direkt nach dem Mittag aufbrechen mussten, doch das war absolut normal in ihrem Berufsbereich. Zusammen fuhren sie mit dem Fahrstuhl nach oben in den siebten Stock. Kenji lief bereits zur Wohnungstür von Sakura und Maron schmunzelte etwas. “Mach langsam, Kleiner”, lächelte sie und er gluckste leise.
 

“Ja, Mami”, rief er und streckte sich, um zu klingeln.
 

“Er ist eindeutig fitter als wir”, amüsierte sich Chiaki und Kaiki lachte leise.
 

“Scheint so... ich gehe mit ihm rein... ihr kommt einfach nach”, zwinkerte er dem jungen Paar zu, denn er konnte sich denken, dass sie noch einen Moment für sich haben wollten.
 

“Ist gut... wir werden nicht lange brauchen”, sprach Maron aus, während Chiakis Mundwinkel zuckten.
 

“Bist du dir sicher, mein Engel?”, wollte er von ihr wissen und sie blinzelte leicht. Als sie seine Worte verstand, wurden ihre Augen größer und sie schlug ihm gegen den Oberkörper.
 

“Du bist unmöglich, Romeo”, empörte sie sich und er lachte sofort los. Sie war nur froh, dass Kenji außer Reichweite war und auch Kaiki nun ebenso bei der Tür zu Sakuras Wohnung war. Demnach konnte er diesen Kommentar nicht hören.
 

“Immer wieder gerne”, grinste Chiaki leicht führte Maron zu ihrer Wohnung. Da sie nun auf der gleichen Höhe waren, wie Kenji und Kaiki, winkten sie ihnen leicht zu. Ebenso zu Sakura, die gerade die Tür geöffnet hatte. Kenji umarmte sie direkt und strahlte über beide Ohren.
 

“Willkommen zurück”, grüßte sie und winkte auch leicht Maron und Chiaki zu, ehe sie in die Wohnung verschwanden.
 

Das gleiche tat auch das junge Paar. Sie stellten die Taschen ab und holten für sie beide noch Wechselsachen. Denn ihre jetzigen waren ein wenig verschwitzt durch die Fahrt. Kaum hatten sie alles zusammen, schon machten sie sich auf den Weg rüber zu den anderen. Tatsächlich blieb Chiaki brav, doch er versprach ihr, dies später nach zu holen. Das ließ sie leise kichern und sie verschränkte ihre Finger mit seinen. So verließen sie die Wohnung und schlossen diese hinter ihnen ab. Es dauerte nicht lange und sie saßen mit den anderen am Tisch und genossen das köstliche Mahl, welches Sakura für sie alle gezaubert hatte.
 

Es war wundervoll wieder mit allen zusammen zu essen. Immer wieder beobachtete Chiaki seinen Vater und freute sich, da Kenji genauso gerne bei dem Älteren war, wie bei ihm selbst. Es wirkte wirklich wie Großvater und Enkel und das erfreute Chiaki am meisten. Denn genau das wünschte er sich. Maron und Kenji wurden zu seiner Familie und das würde er ihnen auch noch einmal klar machen. Ihm kam genau das richtige in den Sinn und das würde er in der nächsten freien Minute organisieren. Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er den Gedanken gefasst hatte. Leicht beugte er sich zu Maron rüber, um ihr einen Kuss auf die Schläfe zu geben.
 

“Ich liebe dich, mein Engel”, wisperte er und sie streckte sich, um ihre Lippen auf seine zu legen.
 

“Und ich liebe dich, Romeo”, entgegnete sie und lehnte sich leicht an ihn. “Wir sollten bald los”, fügte sie an und er nickte.
 

“Mhm... aber noch haben wir etwas”, meinte er und genoss einfach diesen Augenblick. Seine Liebste im Arm und seinen Vater spielend mit Kenji vor sich. Perfekter könnte der Moment wohl kaum sein. Aber selbst da gab es noch einen Punkt, der all das tatsächlich in jeglicher Hinsicht perfekt werden ließe. Bald... wird es so sein., dachte er sich mit einem Lächeln auf den Lippen.
 

Pünktlich machten sie sich schließlich fertig für die Arbeit. Sie verabschiedeten sich von den anderen und versprachen Kenji ab zu holen, um ihn später zu Bett zu bringen. Damit dies klappen konnte, mussten sie zügiger den Papierkram erledigen, der sich vermutlich angestaut hatte. Auf dem Weg zum Krankenhaus, streichelte Chiaki sanft über Marons Hand und lächelte sie an, während er an der Ampel warten musste. Mit einem Schmunzeln erwiderte sie seine Blicke und seine Berührungen. Natürlich wunderte sie sich, warum es sich so anders anfühlte. Denn sie hatte bemerkt, dass Chiaki wohl etwas im Sinn hatte. Doch was es war, konnte sie nicht sagen.
 

In einer ruhigen Minute würde sie ihn darauf ansprechen. Zudem müsste sie noch etwas wichtiges mit ihm besprechen. Jedoch musste das ebenfalls bis später warten, denn die Arbeit rief und war mal wieder ziemlich anstrengend. Nicht nur, dass sie ihre Patienten versorgt hatten, sondern bekamen sie zusätzlich noch zwei Notfälle rein und ein Berg an Akten lag auf dem Tisch. Dennoch schafften sie es pünktlich raus zu kommen, um ihr Versprechen an Kenji zu halten. Der Kleine freute sich natürlich und da er noch Ferien hatte, machte es nichts aus, dass er später ins Bett kam als gewohnt.
 

“Was für ein Tag”, kam es von Maron, als sie mit Chiaki im Bad war, um sich endlich ab zu duschen.
 

“Oh ja... und es hat sich gelohnt”, grinste er auf ihre Worte hin, schnappte sie sich und drückte sie sanft gegen die Wand.
 

Überrascht keuchte sie auf und schmunzelte sofort. Sie konnte ihm ansehen, aber auch spüren, was er vor hatte. Er war wirklich brav gewesen, weshalb er sich wohl jetzt die Belohnung dafür abholen wollte. Nur zu gerne gab sie ihm diese und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Liebevoll und zärtlich küssten sie sich. Schnell gewannen sie an Hitze und Leidenschaft und endeten schließlich mit einer mehr als befriedigenden Dusche und einer zweiten Runde im Bett. Friedlich und zufrieden schlummerten sie Arm im Arm ein und genossen die pure Liebe, welche sie seit Tagen umso stärker um sich herum spürten.
 


 

In den nächsten Tagen blieb das Stresslevel bei dem jungen Paar und sie mussten einiges umsortieren, um alles zu schaffen. Es war wahrlich anstrengend und glücklicherweise waren sie ein gutes und eingespieltes Team. Während der eine die Akten durchging, machte der andere bereits weiter und bereitete alles vor. Das Digitalisieren würden sie auf den nächsten Tag verschieben, da es anders eben nicht ging. Beide wollten noch etwas Zeit mit Kenji haben und diese gönnten sie sich. Immerhin würde der Junge noch zwei Wochen frei haben, ehe seine Schule weitergehen würde. Bis dahin würden sie genauso weiter machen wie in den letzten Tagen.
 

Mittlerweile war Maron von ihrem Handy ziemlich genervt, weshalb sie dieses schon auf Stumm gestellt hatte. Seit dem Wasserparkausflug bekam sie immer wieder merkwürdige Nachrichten von verschiedenen Nummern. Direkt hatte sie diese blockiert und gelöscht. Aber bei der momentanen Flut an Textnachrichten kam sie einfach nicht hinterher. Daher hatte sie nur die Nummern blockiert und diese nicht weiter beachtet, da all das darin keinen Sinn ergab. Mal waren es nur einfache Wörter oder kurze Sätze und mal eben längere Texte, die aus dem Zusammenhang gerissen schienen. Es kam ihr so vor, als würden die Absender mit einer vertrauten Person schreiben und ihre Nummer wurde eben aus Versehen gewählt.
 

Deshalb hatte sie sich dabei keine weiteren Gedanken gemacht und gehofft, es würde irgendwann von alleine aufhören. Doch sie nahm sich auch vor, sollte es weiter so gehen, dass sie sich eine andere Nummer besorgen würde. Denn das war auf Dauer sicher keine Lösung, das Handy auf stumm zu haben und die Nummern zu blockieren und zu löschen. Aber für den Augenblick genügte es und Maron kümmerte sich lieber um ihren Freund und ihren Sohn. Jede freie Minute nutzten sie dazu, um mit ihren Jungs etwas zu unternehmen. Es war ihr wichtig diese Zeit mit ihnen zu sein, denn sie waren alles für sie. Mit jedem Mal wurde ihr das bewusster. Ohne Chiaki und Kenji war sie nicht sie selbst.
 

Endlich hatte das junge Paar frei und sie waren mit Kenji einkaufen. Sie wollten dem Jungen neue Shirts und Hosen holen. Bald würde der Herbst kommen und Kenji würde wärmere Sachen gebrauchen können. Aus diesem Grund schlenderten sie mit ihm durch die Einkaufsmeile und sahen sich die Schaufenster an. Dort, wo es Kenji gefiel, blickten sie sich näher um und fanden das ein oder andere Kleidungsstück für den kleinen Jungen. Dazu noch zwei Paar Schuhe und Winterstiefel, die dem Kleinen sehr gut gefielen. Darauf waren Autos und er mochte sie schon jetzt sehr. Das erfreute Maron sehr. Zur Belohnung beschlossen sie noch zum Café zu gehen.
 

Dort durfte sich Kenji ein Eisbecher aus suchen und Maron mit Chiaki tranken gemütlich einen Cappuccino. Es tat wirklich gut nach der kleinen Shoppingtour. “Oh... mir fällt ein, ich habe noch vergessen Socken zu kaufen”, merkte Chiaki an und Maron blinzelte etwas.
 

“Hättest du denn welche benötigt?”, fragte sie verwundert und er nickte.
 

“Mhm... ich habe es nur mal wieder verdrängt”, gestand er und kratzte sich verlegen an der Wange.
 

“Oh... müssen wir wieder gehen?”, fragte Kenji kindlich nach, der gerade erst angefangen hatte von seinem Eisbecher zu naschen.
 

“Nun...”, begann Maron, doch wurde gleich von Chiaki unterbrochen. Er wollte sicher nicht, dass die Beiden auf ihre verdiente Auszeit verzichten müssten.
 

“Aber nein... ich kann das schnell alleine machen”, lächelte er den Kleinen an und Maron schmunzelte etwas.
 

“Bist du sicher?”, hakte sie nach, denn sie wollten den Tag eigentlich zusammen verbringen.
 

“Natürlich, mein Engel... ich werde nicht lange brauchen”, versprach er ihr und beugte sich rüber, um ihr einen Kuss zu geben. Zärtlich erwiderte sie diesen und lächelte sanft.
 

“Ist gut, Romeo... wir werden hier auf dich warten”, meinte sie sanft und er nickte zustimmend.
 

“So machen wir das... also genießt das Eis und den Cappuccino”, sprach er sanft aus und trank den letzten Schluck aus seiner Tasse.
 

Erst dann gab er ihr noch einen Kuss, bevor er aufstand und zu Kenji ging, um sich ebenso von ihm zu verabschieden. Kindlich grinste der Kleine und aß weiter an dem Eis. Lächelnd sah Maron ihrem Liebsten nach, bevor sie ihre Tasse nahm und daran nippte. Genüsslich trank sie und lehnte sich etwas nach hinten, um sich ein wenig zu entspannen. Ihr Blick wanderte zu Kenji und ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Ihren Sohn so glücklich zu erleben, war einfach unglaublich. Sie freute sich sehr darüber und nahm noch einen Schluck zu sich.
 

Als sie ihre Tasse abstellte, erschauderte sie leicht. Plötzlich hatte sie ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Sie fühlte sich beobachtet und sah sich deshalb unauffällig um. Jedoch fand sie nichts außergewöhnlich oder jemanden, der zu ihr blicken würde. Daher schüttelte sie leicht ihren Kopf, um diesen Gedanken ab zu schütteln, denn es war bestimmt absurd. Niemand hat ein größeres Interesse an ihr, außer eben ihre Familie und Freunde.

Angst ist kein guter Ratgeber

Es dauerte einige Momente, bis Kenji mit seinem Eis fertig wurde. Löffel um Löffel leerte er dieses und schmatzte glücklich, denn es war mehr als köstlich. Maron war froh, dass er sie ablenken konnte. Zwar blieb dieses ungute Gefühl noch in ihrem Magen und sie fühlte sich beobachtet, doch sie schenkte dem keine weitere Beachtung. Den Tag wollte sie mit ihrer kleinen Familie eigentlich genießen und das würde sie auch tun. Daher gönnte sie sich noch einen Cappuccino, während Kenji seinen Becher leerte und sie beide auf Chiaki warteten. Er würde sicher nicht mehr so lange brauchen, weshalb sie in dem Café bleiben würden, bis er wieder da war.
 

“Mami?”, holte Kenji sie aus ihren Gedanken heraus.
 

“Ja, Großer?”, wollte sie von ihm wissen.
 

“Ich müsste mal”, sagte er leise und knabberte an seiner Unterlippe. Ihm war das etwas unangenehm, da er noch nicht alleine auf die Toilette gehen kann. Bei so vielen Menschen war er einfach verunsichert.
 

“Dann komm, mein Großer... wir gehen schnell rüber”, meinte sie, erhob sich und nahm ihre Handtasche und ihre Sachen mit. Eilig sprang Kenji vom Stuhl und schob seine kleine Hand in ihre hinein.
 

Zusammen liefen sie zu den Toiletten und Maron ging mit Kenji in die der Damen hinein. Während der Kleine in die Kabine ging, zog sie ihr Handy heraus. Sie schrieb schnell Chiaki eine Nachricht, dass sie mit Kenji auf dem WC war. So würde er sich keine Sorgen machen, da er die beiden nicht gleich antreffen würde. Immerhin wusste sie nicht, wann er zurück kommen würde und sie wollte ihn wissen lassen, wo sie waren. Nur kurz darauf erhielt sie schon seine Antwort und diese ließ sie lächeln. Er war demnach schon auf dem Rückweg und ehrlich gesagt, war sie sehr froh darüber. Denn mit ihm an ihrer Seite fühlte sie sich sicher und beschützt.
 

Bevor sie darauf reagieren konnte, hörte sie schon die Spüle und Kenji kam aus der Kabine heraus. Daher steckte sie ihr Handy weg und half ihrem Sohn dabei, die Hände zu waschen. Er war schon sehr eigenständig und sie reichte ihm noch die Papiertücher zum Abtrocknen. Erst danach verließen sie die Toiletten und gingen zurück zu ihrem Tisch. Doch auf dem Weg dahin fühlte sich Maron wieder ziemlich unwohl. Es wollte einfach nicht aufhören. Sie kam sich einfach beobachtet vor und konnte sich nicht erklären, warum dies so war. Einige Male hatte sie sich sogar unauffällig umgesehen, aber nichts war irgendwie verdächtig.
 

“Komm, Kenji... wir gehen Chiaki entgegen”, sagte sie daher und ihr Sohn strahlte sofort. Da sie schon ihre Rechnung beglichen hatten, konnten sie problemlos los.
 

“Oh ja!”, freute sich der Kleine auch schon. Er mochte den jungen Arzt sehr und war daher auch gerne bei ihm.
 

Erleichtert nahm Maron Kenjis Hand und ging mit ihm in die Richtung, in der Chiaki zuvor verschwunden war. Sie wollte nur noch so schnell wie möglich zu ihm. Es machte sie ziemlich nervös, nicht zu wissen, woher dieses Gefühl kam. Ein kalter Schauer lief ihr sogar über den Rücken, während sie ihre Gedanken versuchte zu sortieren. Sie hatte schon einmal dieses Gefühl. Unmöglich... das kann doch nicht sein., schoss es ihr durch den Kopf. Plötzlich wurde sie an der Schulter berührt und sie zuckte sichtlich zusammen.
 

“Mein Engel... entschuldige...”, begann Chiaki und sofort fiel sie im in die Arme. Leicht zitterte sie sogar und er drückte sie an sich. “Verzeih... ich habe dich wohl erschreckt”, kam es von seinen Lippen, während er über ihren Rücken streichelte.
 

“Schon... gut”, hauchte sie und beruhigte sich langsam in seinen Armen.
 

“Mama?”, hörte sie die ängstliche Stimme ihres Sohnes.
 

“Alles gut... Großer”, sagte sie und sah zu ihm, während sie seine kleine Hand drückte.
 

“Kommt... fahren wir heim... dann kannst du dich aus ruhen”, schlug Chiaki vor. Er war sichtlich besorgt und wollte mehr wissen, doch er kannte seine Liebste nur zu gut. Sie würde niemals etwas vor Kenji sagen. Daher würde er sich gedulden müssen, bis sie zu Hause waren.
 

Dankbar nickte Maron und verließ nur zu gern die Einkaufsmeile. Seine Nähe beruhigte sie immer mehr und erleichtert atmete sie durch, als sie am Wagen waren. Die Einkäufe verstauten sie direkt im Kofferraum. Maron half Kenji hinein und schnallte ihn an. Erst danach stieg sie ein und fühlte sich ziemlich erschöpft. Dieses Gefühl war einfach nach wie vor da und sie musste dem auf den Grund gehen. Nur eine Person kannte sie, die ihr im Moment weiter helfen konnte. Denn er war es, der ihr damals schon einmal geholfen hatte. Dank ihm konnte sie aus Frankreich raus und einen Neuanfang beginnen. Daher holte sie ihr Handy heraus und tippte auswendig eine Nummer in Frankreich ein.
 

Schnell schrieb sie ihm eine Nachricht: ‘Hey Noyn, ich weiß, ich sollte mich nicht melden. Doch... ich komme mir zurzeit beobachtet vor... ich muss wissen, ob ER mich gefunden hat! Bitte melde dich. Gruß Maron.’ Noch einmal las sie die Zeilen und schickte diese direkt ab. Sie steckte ihr Handy wieder ein und sah aus dem Fester. Sie hoffte inständig, dass ihr Kontakt Klarheit bringen konnte. Dass Chiaki immer wieder mal zu ihr geblickt hatte, hatte sie gar nicht mitbekommen. Sie war viel zu sehr in ihren Gedanken versunken.
 

Es dauerte nicht lange und Chiaki fuhr auf den Parkplatz. Er stellte den Motor aus und stieg aus. Auch Kenji war bereits ausgestiegen. Nur Maron saß noch in ihrem Sitz und schien nicht richtig anwesend zu sein. Dies bemerkte der junge Arzt und sah zu Kenji. “Magst du schon deine Sachen aus dem Kofferraum holen?”, wollte er von dem Jungen wissen.
 

“Oh ja!”, rief Kenji begeistert aus und eilte schon hinter das Auto und öffnete den Kofferraum, um seine Sachen nach und nach raus zu nehmen.
 

Chiaki selbst ging zur Beifahrertür und öffnete diese. Erschrocken zuckte Maron wieder zusammen und schluckte, als ihr bewusst wurde, dass sie schon da waren. Entschuldigend sah sie ihren Freund an und er lächelte sie sanft an. “Erklärst du mir, was in dir vor geht?”, fragte er leise und sah leicht rüber zu Kenji.
 

“Ich”, fing sie an und folgte seinem Blick. “Sobald... er im Bett ist”, sprach sie sanft aus und blickte zu ihm.
 

“Natürlich, mein Engel”, lächelte er sie zärtlich an und verstand das voll und ganz. Solange würde er sich noch gedulden. So wie sie gerade neben sich stand, schien es etwas Gravierendes zu sein. Dafür brauchten sie definitiv eine mehr als ruhige Minute, um darüber zu sprechen.
 

“Danke”, hauchte sie und gab ihm einen süßen Kuss auf die Lippen, bevor sie aus stieg und die Autotür schloss.
 

Zusammen ging das Paar zu Kenji und nahm ihm einige Tüten ab, denn es wäre für den kleinen viel zu schwer. Er lächelte die Erwachsenen an und lief fröhlich neben ihnen her. Scheinbar hatte er nicht ganz mitbekommen, dass seine Mutter nicht ganz bei der Sache war. Das war auch gut so, denn er sollte sich damit nicht auseinander setzen müssen. Er war noch ein Kind und sollte dies auch bleiben. Dies war nicht nur Maron wichtig, sondern auch Chiaki. Aus diesem Grund würde er sich daran halten, solche Dinge nicht vor dem Jungen zu besprechen. Gemeinsam gingen sie zum Hauseingang und Maron öffnete die Tür, da sie noch eine Hand frei hatte.
 

Im Aufzug angekommen, sprang Kenji leicht hoch, um den Knopf für die 7. Etage zu drücken. Schmunzelnd sah Maron zu dem Kleinen und Chiaki grinste leicht. “Gut gemacht, Großer”, lobte Chiaki den Jungen und dieser strahlte ihn an.
 

“Bald musst du nicht mehr springen”, lächelte Maron ihren Sohn und dieser lächelte verlegen.
 

Als der Fahrstuhl ankam, schritten die Drei hinaus und gleich weiter zur Wohnungstür. Maron öffnete diese und ließ Kenji zuerst hinein. Dieser huschte direkt zum Bad. Schmunzelnd sah sie ihm nach und hörte, wie Chiaki die Haustür schloss. “Vermutlich muss er mal”, merkte der junge Arzt und sie kicherte leise.
 

“Stimmt”, meinte sie und war froh darüber, dass er ihr gerade den Freiraum gab und sie auch noch ablenkte.
 

Direkt schlüpfte sie aus ihren Schuhen und sah zu ihrem Freund. Aufmunternd legte er seine Hand auf ihren Rücken und sie gingen in Kenjis Zimmer, um seine Sachen dort ein zu sortieren. Nach einer Weile kam der Kleine zu ihnen und half so gut er konnte mit. Seine neuen Schuhe brachte er in den Flur und stellte sie in den Schuhschrank. Danach sauste er zurück zu seiner Mama und Chiaki. Da sie noch etwas Zeit hatten, beschlossen sie zusammen zu spielen, ehe Maron sich um das Abendessen kümmern würde. Die Ablenkung würde ihr gut tun und sie sicher auf andere Gedanken bringen.
 

Gemeinsam saßen die drei am Tisch und spielten ein Brettspiel. Sie hatten sich dazu entschlossen auf dem Esstisch zu spielen. Auf diese Weise konnte Maron zwischendurch sich um das Essen kümmern. Ebenso wie Chiaki und Kenji. Während des Spiels schnitten sie nebenbei ein wenig Gemüse. Maron würde etwas Einfaches machen, denn für aufwendigere Gerichte hätte sie am liebsten mehr Zeit zum Kochen. Zwischendrin stellte Chiaki den Reiskocher an, denn das passte ganz gut zum Fleisch und Gemüse. Maron briet noch für jeden ein Steak an und kümmerte sich dann um das Gemüse. Chiaki half ihr so gut er konnte, denn ein guter Koch war er wahrlich nicht. Jedoch lernte er gerne dazu.
 

Die gewohnte und sichere Umgebung hatte Maron wieder vollkommen beruhigt, sodass sie wieder frei atmen und denken konnte. Zudem waren die beiden Jungs wie ein Ruhepol für sie. Dank ihnen vergaß sie alles andere um sie herum. Nur sie und ihre Männer waren von Bedeutung. Summend wendete sie das Gemüse und griff nach den Kräutern, um diese zu verfeinern. “Wir können gleich essen”, verkündete sie und blickte zu den Jungs. “Deckt ihr schon den Tisch?”, fragte sie und beide nickten sofort.
 

“Ja, Mami”, kicherte Kenji und nahm die Teller von Chiaki entgegen, um diese auf den Tisch zu stellen. Kaum war der Tisch gedeckt, schon brachte sie den Reis in einer größeren Schüssel auf den Tisch. Chiaki holte den Teller mit den Steaks und dem gebratenen Gemüse. Auch dieses landete in der Mitte des Tisches. Nach und nach füllte Maron ihnen auf und sie setzten sich hin, um zu speisen.
 

Gemütlich aß die kleine Familie und sogar Kenji ließ es sich schmecken. Für gewöhnlich war er enttäuscht, wenn es Reis gab und nicht seinen heiß geliebten Kartoffelgratin. Doch diesmal schien es ihm nichts aus zu machen. Lächelnd beobachtete Maron ihren Sohn und war wirklich erleichtert, dass er von ihrer Unruhe nichts mit bekommen hatte. Sobald Kenji im Bett ist... muss ich mit Chiaki reden. Ich hoffe, dass Noyn schon etwas heraus gefunden hat., dachte sie sich und nahm einen Bissen zu sich. Aber allzu viel hatte sie nicht gegessen. Ihr Appetit litt definitiv durch ihren Gemütszustand.
 

“Das war lecker”, holte der Junge sie wieder aus ihren Gedanken. Er wischte sich gerade den Mund mit einer Serviette ab. “Darf ich aufstehen?”
 

“Aber natürlich, Großer... du kannst dich auch schon für die Nacht umziehen”, lächelte Maron ihn leicht an. Direkt nickte er und sprang vom Stuhl, ehe er ins Bad verschwand. Verwundert sah Maron ihm hinterher und Chiaki lachte los. Deshalb kicherte sie ebenso und lehnte sich zurück.
 

“Du solltest noch etwas essen, mein Engel”, merkte er an, nachdem er gesehen hatte, dass sie ihren Teller kaum angerührt hatte. Er machte sich ein wenig Sorgen, denn das kam eher seltener vor, dass sie so gut wie nichts aß.
 

“Oh... ich esse etwas später”, meinte sie verlegen, da sie gerade nichts mehr runter bekommen würde.
 

“Okay... aber dann wirklich”, lenkte er seufzend ein und erhob sich, um ab zu räumen. Maron stellte ihren Teller auf die Arbeitsplatte und würde nach dem Gespräch mit Chiaki noch etwas zu sich nehmen.
 

“Versprochen, Romeo”, kam es zaghaft von ihr und er schenkte ihr ein leichtes Lächeln.
 

Doch bevor er noch etwas sagen konnte, kam schon Kenji zurück zu ihnen und sie schenkten ihm ihre volle Aufmerksamkeit. Sie würden ihn noch ein wenig auspowern, damit er recht bald müde werden würde. Danach hätten sie genug Zeit, um ohne Ablenkungen miteinander zu sprechen. Chiaki hob den Jungen hoch und sah ihn an, während der Kleine bei den beiden nach fragte, ob sie einen Film schauen dürften. Leicht blinzelte Maron und überlegte. Sie sah zu ihrem Freund und wollte so erfahren, was er davon hielt. Lächelnd nickte der junge Arzt und Kenji war hellauf begeistert, dass sie zusammen einen Film gucken würden.
 

Aus diesem Grund gingen sie ins Wohnzimmer und machten es sich auf dem Sofa gemütlich. Dabei saß Kenji zwischen den Beiden und genoss es sichtlich bei ihnen zu sein. Er fühlte sich pudelwohl und behütet dadurch. Chiaki legte seinen Arm um beide und streichelte sanft über den Oberarm von Maron. Augenblicklich erschauderte sie und blickte verlegen zu ihm rüber. Ein sanftes Lächeln lag auf seinen Lippen und das erleichterte sie ungemein. Er stand wirklich hinter ihr und war ziemlich geduldig mit ihr. Dafür würde sie ihm danken. Sie wusste auch schon, wie sie dies tun konnte. Sie würde ihm alles von sich offenbaren und ihm von ihrem größten Fehler erzählen, den sie begannen hatte.
 

Ihr war bewusst, dass sie ihm schon längst dies sagen sollte, doch die Angst ihn dadurch zu verlieren war einfach enorm. Aber damit musste Schluss sein. Er verdiente die ganze Wahrheit und diese würde sie ihm offenbaren. Während des Filmes war Kenji bereits eingeschlafen und die Beiden warteten noch einen Moment, ehe Chiaki ihn auf seine Arme hob und rüber ins Kinderzimmer brachte. Maron ging voraus und schlug die Decke für den Jungen zurück. So konnte Chiaki ihn direkt hinein legen. Zusammen deckten sie ihn zu und gaben ihm einen Kuss auf die Stirn, bevor sie ihm eine gute Nacht wünschten und das Zimmer leise verließen.
 

Kaum war die Tür hinter ihr geschlossen, atmete sie einmal tiefer durch. Glücklicherweise hatte Kenji wirklich nichts mit bekommen. Sie hätte es sich niemals verziehen, wenn er all das auf diese Weise erfahren würde. Noch einmal atmete sie durch und sah zu Chiaki auf. Er hatte sie nicht aus den Augen gelassen. In diesen sah sie nur Sorge und Neugier. “Ein Tee und wir reden?”, bot er an und sie nickte schwach.
 

“Ich mache den Tee”, erklärte sie und ging rüber zur Küchenzeile. Sie brauchte etwas zu tun, um ihre Gedanken zu ordnen. Erst dann könnte sie mit Chiaki sprechen.
 

“Okay... ich hole die Tassen und die Teekanne herunter”, stimmte er ihr zu und ließ ihr die Zeit, die sie brauchte.
 

Nach und nach klärten sich ihre Gedanken und sie goss den Tee in die Kanne. Diese stellte sie auf den Tisch und Chiaki setzte sich hin. Auch sie nahm Platz und er füllte die Tasse auf. Leicht blies sie und nippte an dem heißen Tee. “Ich hatte dir damals von Kenji Vater erzählt”, begann sie und er nickte.
 

“Ja... er sei bei einem Autounfall ums Leben gekommen”, sprach er aus und nahm vorsichtig einen Schluck von seiner Tasse. Leise seufzte Maron und nickte.
 

“Das... ist die Version... die mir geraten wurde, als ich damals aus Frankreich floh”, sprach sie leiser aus, doch laut genug, dass er es verstehen konnte.
 

“Version? Floh?”, hakte er nach, da er das gar nicht verstand, was sie gerade damit meinte. Das klang alles andere als verständlich in seinen Ohren.
 

Gerade als sie antworten wollte, klingelte es an der Tür. Beide runzelten die Stirn, denn sie hatten eigentlich mit niemanden mehr gerechnet. Daher erhob sich Chiaki und ging zur Wohnungstür. Diese machte er auf und war nur noch verwirrter. Davor war niemand zu sehen. Verwundert zuckte er mit den Schultern und wollte die Tür wieder schließen, aber da fiel ihm etwas auf dem Boden auf. Dort stand ein Blumenstrauß mit einer Karte. Das war noch verwirrender, weshalb er diesen hoch hob und die Tür danach schloss. Damit kam er zurück zu Maron.
 

“Wer war denn da?”, fragte sie nach und hatte gerade einen Schluck zu sich genommen.
 

“Keine Ahnung”, meinte er und zog damit ihre Aufmerksamkeit auf sich.
 

Als sie ihren Blick auf ihn richtete, weiteten sich ihre Augen und sie ließ vor Schreck sogar die Tasse fallen. Der Anblick von diesen Blumen, hatte sie erstarren lassen und bescherte ihr einmal mehr an diesem Tag einen eiskalten Schauer über den Rücken. Das... kann nicht sein... nein... bitte nicht... schon wieder., rasten ihre Gedanken hin und her. Wie von selbst zitterte ihr Körper und sie schluckte schwerer.
 

“Maron... was ist los?”, wollte Chiaki wissen und kam schnell näher zu ihr. Er legte die Blumen ab und berührte sie sanft an ihrer Schulter. Sofort zuckte sie zusammen und sah zu ihm auf. Eine einzelne Träne bannte sich ihren Weg über ihre Wange. “Mein Engel”, hauchte er sanft und setzte sich auf den Stuhl neben ihr.
 

“Chi...aki... kannst... du die... Blumen bitte weg tun?”, kam es stotternd von ihren Lippen und sie versuchte nicht zu besagtem Strauß zu blicken.
 

“Die Blumen?”, fragte er nach und eilig nickte sie. “Okay”, entgegnete er und erhob sich, nur um die Blumen außer Sichtweite zu bringen. Zittrig atmete sie durch und schloss kurz die Augen. Chiaki kam zurück und hatte einen Lappen dabei, um den verschütteten Tee auf zu wischen. “Besser?”, wollte er wissen und zaghaft lächelte sie.
 

“Danke... ich weiß... es ist gerade schwer”, flüsterte sie und biss sich leicht auf die Unterlippe.
 

“Schon gut, Engel... erzählst du mir, was los ist?”
 

“Ich hasse weiße Callas. Mein Exmann hatte mir diese immer geschenkt”, fing sie an ihm zu erklären. Verwundert blinzelte er, denn Callas kamen für gewöhnlich in der Trauerfloristik vor. Er wollte nachfragen, doch hielt er inne. “Er wusste davon und doch bekam ich sie immer wieder”, sprach sie weiter und erschauderte bei der Erinnerung an damals. “Was ich vorhin meinte... ich bin wegen ihm aus Frankreich geflohen. Ein befreundeter Anwalt hatte mir geholfen eine Härtefallscheidung durch zu bringen. Es hatte nur zwei Wochen gedauert und wir waren keine Eheleute mehr. Für Kenji habe ich das alleinige Sorgerecht erhalten.”
 

“Verstehe und danach war der Unfall?”, fragte er nach und leicht nickte sie.
 

“Ja... nur, dass er dabei nicht umkam”, ergänzte sie den Zusatz. Leicht legte Chiaki den Kopf schief und blinzelte.
 

“Wie er kam nicht um?”, kam es von seinen Lippen, als er die Worte richtig verstand. “Moment... du willst mir sagen... dass er lebt?”, hakte er nach und erneut nickte sie und biss sich auf die Unterlippe.
 

“Ja... er lebt und ich... diese Blumen... sind... wahrscheinlich von ihm, genau wie diese ganzen komischen Nachrichten”, gab sie kleinlaut zu und sofort wollte er von ihr wissen, wovon sie sprach. Haargenau erzählte sie ihm von den letzten Vorkommnissen und zeigte ihm ihr Handy. Fassungslos blickte er darauf und konnte es nicht begreifen.
 

“Wieso... hast du mir nicht schon vorher dies gesagt?”, kam ihm die Frage in den Sinn. Denn das konnte er absolut nicht nachvollziehen, warum sie bis jetzt geschwiegen hatte. Nicht nur, dass sie seit Wochen in diesem Punkt gelogen hatte, sondern auch verschwieg sie ihm, dass sie seit einiger Zeit belästigt wurde.
 

“Ich...”, begann sie und brach wieder ab.
 

“Vertraust du mir... so wenig, Maron?”, hakte er nach und kam nicht umhin genau das zu denken.
 

“Das ist es nicht, Chiaki. Ich vertraue dir, nur... hatte ich Angst... und nun... weiß ich nicht... weiter”, gab sie zu und Chiaki fuhr sich durch die Haare. Genau darauf konnte er ihr genauso wenig eine Antwort geben. Er war ziemlich schockiert darüber, was er soeben erfahren hatte, und war sich nicht sicher, was er davon halten sollte.

Die Vergangenheit holt immer einen ein

Mehrere Momente nahm sich Chiaki Zeit, um darüber nach zu denken, was seine Liebste ihm gerade offenbarte. “Habe ich es nun richtig verstanden... du vertraust mir, aber lässt dich von deiner Angst zurück halten?”, hakte er nach und leise seufzte sie. Beschämt sah sie auf ihre Tasse und nickte.
 

“Ich weiß, wie scheiße das klingt... aber... diese Angst... hatte mich einfach gelähmt und ich brachte kein Wort heraus”, murmelte sie leise und verstand nur zu gut, dass er ihr Schweigen nicht so gut fand.
 

“Ich verstehe, dass du es damals mir nicht sagen konntest. Immerhin kannten wir uns nicht... doch spätestens bei diesen Nachrichten hättest du mit mir reden sollen”, sprach er seinen Gedanken aus und sie nickte leicht.
 

“Das wollte ich... aber dann hatten wir wieder so viel in der Arbeit zu und ich... habe den richtigen Moment einfach verpasst”, erklärte sie ihm und biss sich auf die Unterlippe.
 

“Ja... du hast definitiv den Moment verpasst”, seufzte er und erhob sich. “Ich brauche dringend frische Luft”, fügte er an und sah zu Maron, die das erste Mal ihren Kopf gehoben hatte. “Mein Kopf ist gerade nicht aufnahmefähig... sobald ich wieder da bin, will ich alles wissen. Warum diese Version die beste war und was du mit fliehen gemeint hast. Einverstanden?”
 

“Ich... du kommst aber wieder?”, fragte sie sichtlich unsicher und panisch zugleich.
 

“Ja... gib mir nur einen Augenblick...”, bat er sie und sie nickte sofort.
 

“Natürlich... danach sage ich dir alles... versprochen”, willigte sie seinem Vorschlag zu. Zwar hatte sie ein mieses Gefühl dabei, doch sie verstand ihn und wollte ihm die Zeit geben, die er nun brauchte. Schließlich hatte er ihr gesagt, dass er wieder kommen würde und dann alles wissen wollte.
 

“Danke”, entgegnete er und zwang sich zu einem Lächeln, auch wenn dieses seine Augen nicht erreicht hatte. Definitiv brauchte er nun einen Moment für sich und das wäre an der frischen Luft am besten. Denn da konnte er seine Gedanken schnell ordnen und sich auf das Kommende wappnen, da er bereits mit dem schlimmsten rechnete.
 

“Pass auf dich auf, Romeo”, kam es von ihren Lippen, während sie im Türrahmen stand und ihm dabei zusah, wie er seine Schuhe anzog.
 

“Immer, Engel... ich werde versuchen nicht zu lange zu brauchen”, sprach er sanft aus und hoffte wirklich, dass er wirklich schnell wieder zurück bei ihr wäre.
 

“Nimm dir die Zeit... ich werde warten”, lächelte sie ihn sanft an, denn das würde sie immer. Egal wie lange es dauern würde, sie würde sich gedulden. Er war derjenige, den sie auf ewig wollen würde. Das wurde ihr in letzter Zeit bewusst.
 

Kaum war er aus der Tür draußen, schloss sich diese nach ihm und Maron starrte eine Weile diesen Punkt an. Sie konnte nicht genau sagen, was in ihr vor sich ging, doch gut fühlte sie sich nicht. Sie hatte ein mehr als bedrückendes und mulmiges Gefühl, weshalb sie nur seufzen und hoffen konnte, dass sie sich irrte. Wie lange sie im Flur stand, war ihr nicht bewusst. Als sie Durst bekam, ging sie in die Küche und hörte dabei ihr Handy. Wie von selbst griff sie danach und schluckte schwerer. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie so schnell eine Antwort bekommen würde. Immerhin musste sie die Zeitverschiebung mit ein berechnen.
 

‘Hey Maron, es tut mir leid, dass ich dich nicht kontaktieren konnte. Aber es war so am sichersten. Pass bitte auf dich auch, denn er ist wieder frei. Ich bin bereits auf seiner Spur, aber ich weiß nicht, wann ich ihn dran bekomme. Sei bitte nicht alleine und falls doch... behalte das Handy bei dir... ich werde dich damit orten, solltest du in Gefahr sein. Gruß Noyn’, las sie die Worte und schluckte schwerer. Ihre Augen weiteten sich, nachdem sie erneut die Zeilen durchging und begriff, was diese bedeuteten. Demnach wurden ihre Befürchtungen wohl war und sie musste schleunigst überlegen, was sie tun sollte.
 

In ihrem Kopf spielten sich mehrere Szenarien durch und egal, wie sie an die Sache heranging, blieb eines immer gleich. Sie würde Kenji und auch Chiaki schützen. Komme was wolle, ER würde die beiden nicht mit in diese Angelegenheit hinein ziehen. Es war ihre Vergangenheit und daher würde sie das um jeden Preis verhindern. Vollkommen in ihren Gedanken versunken, nippte sie an ihrem Wasser und zuckte leicht zusammen, als es an der Tür geklingelt hatte. Erst war sie verwirrt, doch ihr kam ein Gedanke. Chiaki hat wohl die Schlüssel nicht mitgenommen. Daher ging sie in den Flur, um die Tür auf zu machen. Dabei hatte sie ein leichtes Lächeln auf den Lippen.
 

“Hast du deinen Schlüssel vergessen?”, plapperte sie ihre Frage drauf los, während sie die Tür aufschloss. Doch dann stockte sie und ihre Augen weiteten sich. Ihr Mund fühlte sich trocken an und nur noch ein Gedanke manifestierte sich in ihrem Kopf.
 


 

Einige Zeit zuvor ging Chiaki aus der Wohnung weiter zum Aufzug, um damit runter zu fahren. Dass Maron noch ein Geheimnis in sich trug, war nicht das Problem, welches er hatte. Er konnte nicht ganz verstehen, warum sie ihm nichts gesagt hatte, als sie Schwierigkeiten bekam. Von diesen Nachrichten hätte sie ihm erzählen müssen. Alles andere konnte er gerade noch verstehen. Denn sie kannten sich nicht. Da sprach man sicher nicht darüber, welche schlechte Erfahrungen man in der Vergangenheit erlebt hatte. Das kam erst nach und nach, sobald das Vertrauen vorhanden war. Dass es wegen dem Stress so viel später erst dazu kam, konnte sie wahrlich nicht wissen. Deshalb war er ihr da auch nicht böse.
 

Unten angekommen stieg er aus dem Aufzug, ging an den Briefkästen vorbei und sogleich hinaus an die frische Luft. Eine kühlere Brise hieß ihn willkommen und er schloss einen Moment seine Augen. Es tat gut, denn dadurch konnte er sein leicht überhitzen Kopf kühlen. Vom vielen Grübeln rauchte dieser bereits. Ein leichter Seufzer entkam ihm, ehe er seine Augen öffnete und los ging. Wie von selbst führten seine Füße ihn in die Richtung des Parkes. Auf dem Weg dahin traf er kaum jemanden, denn um diese Uhrzeit war wenig los. Nur vereinzelnd begegnete man Menschen. Plötzlich stieß er mit einem Mann zusammen.
 

“Entschuldigen Sie bitte”, kam es automatisch von Chiaki.
 

“Pardon”, erhielt er als Antwort und blinzelte leicht, während er dem vermeintlichen Ausländer nach sah.
 

Leicht zuckte er mit den Schultern und ging weiter. Doch in seinem Kopf ratterte es bereits. Je weiter er schritt, um so kompletter setzte sich das Puzzle in seinem Gehirn zusammen. Kaum hatte er das Ausmaß des Ergebnisses begriffen, kehrte er sofort um und lief zurück zum Wohnhaus. So schnell er konnte eilte er dorthin und stoppte bei seinem Wagen. Instinktiv ging er in Deckung, als er diesen Kerl wieder sah. Schwer schluckte er bei dem Anblick, nahm sein Handy und schrieb schnell Sakura eine Nachricht. Immerhin wäre Kenji gerade in diesem Augenblick alleine zu Hause und das wollte er wirklich nicht. Um Sakura nicht zu beunruhigen, schrieb er ihr, dass er mit Maron spazieren war und beide würden die Nachtluft nutzen.
 

Es war nicht ganz gelogen, weshalb er wusste, dass sie ihm diese Lüge später verzeihen würde. Momentan wollte er Maron keiner größeren Gefahr aussetzen. Daher schaltete er sein Handy auf stumm, damit ein möglicher Klingelton ihn nicht verraten konnte. Definitiv wollte er nicht die Aufmerksamkeit dieses Mannes auf sich lenken, nur weil er selbst unachtsam war. Eilig öffnete er den Chatverlauf mit Miyako und schrieb ihr ebenso eine Nachricht: ‘Hey... kein Wort zu deinen Eltern... fahr bitte auf die Wache und lass Marons Handy lokalisieren. Ein mir unbekannter Mann hat sie fest am Arm gepackt und zerrt sie ins Auto... ich befürchte schlimmeres dahinter... bitte... wir müssen ihr helfen... sie wollte mir alles erzählen, was damals zwischen ihr und ihrem Exmann lief... ich fürchte... er ist es und er ist nicht sonderlich zimperlich mit ihr...’
 

Während er diese Worte tippte, sah er immer wieder auf, um diesen Kerl im Auge zu behalten. Er musste sicher stellen, dass der Dreckskerl nicht einfach so mit Maron verschwinden konnte. Aber vor allem wollte er eingreifen können, sollte er ihr noch mehr weh tun. Zwar stellte er sich den Griff schmerzhaft vor, doch Maron schien das nicht sonderlich zu beeindrucken. Was... hattest du nur alles erleben müssen, mein Engel., dachte er dabei. Bevor er auf sein Handy schauen konnte, hörte er ein Gespräch zwischen den Beiden. Es hörte sich nach Französisch an, da er nicht viel verstand. Geistesabwesend drückte er auf die Aufnahme von seinem Handy. Diese würde er an Miyako schicken, denn es könnte noch wichtig sein, etwas gegen ihn in der Hand zu haben.
 


 

Wenige Minuten vorher schluckte Maron erneut schwerer. Nun hatte ihr Kopf ebenfalls begriffen, wer vor ihr an der Tür war. “Finalement le temps est venu, ma chérie”, wurde sie angesprochen und sein Grinsen jagte ihr einen eiskalten Schauer über den Rücken.
 

“Du... wie...”, entkam es ihr und sie musste sich zusammen reißen, um nicht zu zittern. Nach all den Jahren hatte sie immer noch enorme Angst vor ihm.
 

“Komm... es wird Zeit nach Hause zu kommen”, funkelte er sie an und packte sie direkt fest an ihrem Oberarm.
 

“Du... tust mir weh, Kylian”, verließ es ihre Lippen mit einem leichten Zischen. Extrem grob zog er sie an sich, sodass sie gezwungen war zu ihm auf zu sehen. Ihren Ekel schluckte sie gerade so herunter.
 

“So wie du mir... so ich dir”, entgegnete er ihr und sein Grinsen wurde nur noch dreckiger, als er an ihr vorbei in die Wohnung sah. “Oder soll ich dem Jungen weh tun?”, fragte er sie und augenblicklich stellten sich ihre Nackenhaare auf. Er war und blieb wohl dieses eiskalte und miese Schwein.
 

“Wage es ja nicht!”, fauchte sie ihn an, nachdem sie den Mut fand. Ziemlich unsanft drückte sie ihn hinaus und wollte ihn aus der Tür bekommen. Mit der freien Hand schloss sie diese schnell, sodass er sich definitiv keinen Zutritt in die Wohnung verschaffen könnte. Diese Aktion gefiel ihm gar nicht und das zeigte er nur zu deutlich mit einem Knurren.
 

“Dafür kommst du nun mit! Es geht für dich nun zurück nach Hause!”, sagte er mehr als angepisst und zerrte sie einfach zum Aufzug. Unsanft und grob drückte er sie hinein, nachdem sich die Türen geöffnet hatten.
 

Maron biss sich auf die Unterlippe, um ein Wimmern zu unterdrücken. Sie wollte ihm keinen Anreiz mehr geben, denn sie wollte ihn so weit weg wie möglich von Kenji wissen. Sie schloss die Augen, um ihre aufkommenden Tränen besser zurück zu halten. Der Griff von ihrem Ex war nach wie vor kräftig und sie würde sich nicht so einfach losreißen können. Zu mindestens noch nicht jetzt. Sie müsste im freien eine Chance finden, um weg laufen zu können. Nur gut, dass sie ihr Handy in ihre Hosentasche gesteckt hatte und er sie nicht noch nicht danach durchsucht hatte. So lange sie konnte, musste sie ihn hinhalten. Denn sie wusste, dass Noyn ihm bereits auf der Spur war und sie bestimmt orten würde.
 

Draußen angekommen, zerrte er sie gewaltsam in die Richtung, wo er den Leihwagen zurück gelassen hatte. Selbstverständlich hatte er diesen weiter weg von dem Wohnhaus geparkt. Er wollte nicht, dass sie das Auto eventuell vorher schon sehen könnte. Schließlich brauchte er den Überraschungsmoment, um sie überrumpeln zu können. All die Jahre hatte er alles sorgfältig geplant, um sie wieder zurück nach Hause zu holen. Denn dort gehörte sie hin. An seine Seite und das auf ewig. “Lass mich los, Kylian... es tut weh”, versuchte sie ihr Glück und sprach ihn auf Französisch an.
 

“Vergiss es! Und wenn du nicht endlich Ruhe gibst, werde ich dir eine knallen!”, drohte er ihr und sie schluckte. Diesmal konnte sie ein Zittern nicht verhindern.
 

[style type="italic"]So... werde ich das sicher nicht schaffen... ich muss mitspielen... immerhin hatte er keine Möglichkeit, um auch noch Kenji in seine Griffel zu bekommen.[/style], dachte sie sich und überlegte, wie sie sich von ihm lösen könnte. Irgendwie musste es ihr gelingen. Für Kenji, Chiaki und vor allem für sich selbst.
 

“Bitte, Kylian... lass mich gehen”, flehte sie ihn an und er verstärkte den Griff nur noch mehr. Mit schmerzverzerrtem Gesicht stolperte sie ihm hinter her.
 

“Vergiss es... du bist selbst schuld... haust einfach so ab, nachdem du dieses Kind bekommen hast... schädigst meinen Ruf und hurst auch noch in der Gegend herum. Sowas ist absolut widerwärtig!”, kam es wütend von seinen Lippen. Bei diesen Worten klappte ihr der Mund auf und sie wollte schon etwas sagen, jedoch kam sie nicht weiter, da er einfach weiter sprach. “Sobald wir zu Hause sind... werde ich dir diese Flausen schon noch austreiben! Du wirst für jeden Betrug, den du begannen hast, hart bestraft werden und dafür büßen!”
 

Nein... das... kann und werde ich nicht mitmachen..., fasste sie ihren Entschluss und schloss nur kurz die Augen. Sie dachte an Kenji und Chiaki. Ich muss weg von ihm... und um Hilfe rufen. Obwohl sie enorme Angst vor ihrem Exmann hatte, doch so gut sie konnte, machte sie sich selbst Mut. Denn für ihre Jungs würde sie alles geben. Sie würde um jeden Preis kämpfen. Die beiden Männer waren ihr Anker und ihre treibende Kraft. Da ihre Augen noch geschlossen waren, geriet sie ins Straucheln und fast fiel sie hin.
 

Genau deshalb ließ Kylian sie los, ansonsten hätte sie ihn wohl mit sich auf den Boden gerissen. Dies war eine Chance für sie, um weg zu laufen. Daher fing sie sich und lief schließlich los. Da sie mittlerweile die Gegend sehr gut kannte, wusste sie genau, wohin sie laufen müsste. Sie nutzte natürlich das unebene Gelände aus, denn er geriet dadurch ins Stolpern und sie konnte sich einen Vorsprung verschaffen. “Na warte, du Miststück!”, rief er ihr hinter her und nahm gleich die Verfolgung auf.
 

Wie ein kleiner Sturm rannte Maron weiter über die Wiese. Sie erreichte schon bald den nahegelegenen Park und wusste genau, dass sie nicht mehr weit von einer der Polizeiwachen war. Aus diesem Grund beschleunigte sie noch einmal und eilte die Straße entlang. Es war doch recht praktisch, dass sie flache Schuhe an hatte. So war sie um einiges flinker unterwegs. Sie traute sich gar nicht nach hinten um zu sehen, denn ihr war klar, dass sie dadurch ins Stolpern geraten könnte. Dass er noch hinter ihr her war, wusste sie auch so, denn sie spürte seinen Blick auf ihr nur zu deutlich.
 

Plötzlich wurde sie von etwas hartem an der Schulter getroffen. Es war zwar nicht schmerzlich, doch das brachte sie aus dem Konzept, weshalb sie leicht umknickte und sich nur mühsam wieder auf die Beine kämpfe. Sie schnaufte schon ziemlich, da sie doch schon eine weitere Strecke hinter sich gebracht hatte. Eilig bog sie in eine engere Seitengasse und versteckte sich hinter einem Container. Ihr Knöchel schmerzte übelst und sie verdrängte die Tränen. Sie konnte nur versuchen ihre Atmung zu regulieren. Als sie die Schritte näher kommen hörte, hielt sie unbewusst die Luft an und presste sich zusätzlich die Hand auf den Mund.
 

Bloß kein Mucks... bitte... verschwinde wieder..., bat sie innerlich und bettete, dass er sie nicht erneut in seine Finger bekommen würde. Noch einmal würde sie das nicht durchstehen. Auch wenn sie durch das Erlebte stärker geworden war, so wäre es umso fataler, wenn er sie nun brechen könnte. Niemals werde ich mit ihm gehen..., beschloss sie. Nun kam ihr das Handy in den Sinn, welches sie noch bei sich hatte.
 

Schnell zückte sie dieses und tippte den Notruf ein. Sie war nicht weit weg von dem Polizeigebäude. Bestimmt würden sie auch nicht lange brauchen, um zu ihr zu kommen. Als am anderen Ende sich eine Stimme meldete, flüsterte sie leise und versuchte nicht zu laut zu sein. Aber die Frage nach ihrem momentanen Aufenthaltsort, konnte sie keine Antwort geben. Panisch sah sie in die Augen, die sie so sehr hasste und schnappte nach Luft, als er sie schon wieder packte und fest gegen die Wand gedrückt hatte. Er hatte so viel mehr Kraft als sie. Sie wollte sich wieder los reißen, jedoch hatte er sie daran gehindert und heftiger gegen die Wand gedrückt, sodass ihr Kopf dagegen stieß und ihr schwummrig wurde.
 

“Jetzt reicht es mir aber mit dir!”, schrie er sie regelrecht an und schüttelte sie kräftiger durch.
 

“Bitte... lass mich... endlich in Ruhe”, kam es von ihr und sie versuchte wieder weg zu kommen. Doch sie hatte einfach keine Kraft mehr. Das Weglaufen hatte sie ziemlich geschafft und durch den leichten Schlag konnte sie fast nichts richtig sehen. Nur die Umrisse waren zu erkennen. Noch einmal versuchte sie mit aller Macht ihn weg zu drücken und weg zu laufen. Aber sie taumelte mehr, als er sie los ließ.
 

Dadurch verlor sie das Gleichgewicht und kippte zur Seite. Sie rechnete bereits mit dem harten Aufprall, aber dieser kam nicht. Stattdessen landete sie in zwei starken Armen, die sie davor bewahrten mit dem Boden Bekanntschaft zu machen. “Nein... lass mich bitte”, kam es mit zittriger Stimme von ihr, weil sie fürchtete in Kylians Armen zu legen.
 

“Schon gut, mein Engel... ich bin es... ich bin bei dir”, hörte sie noch und sah ruckartig auf. Augenblicklich atmete sie seinen Duft ein und erschauderte vor Erleichterung. Sie war so froh Chiaki zu sehen, doch dann traf sie die Erkenntnis. Wenn er da war, konnte ihr Exmann ihm ebenfalls weh tun und sofort kroch wieder die Panik und die Angst in ihr hoch.
 

“Chi...aki... bitte geh... er... darf... dir nicht... weh tun”, stotterte sie und eine einzelne Träne lief ihr über die Wange. Ihre Beine gaben nun vollkommen nach, denn ihr Körper konnte nicht mehr. Durch die vorherige Anstrengung war sie ziemlich fertig und hatte einfach keine Kraft mehr. Zudem war sie in ihrer Panik gefangen.
 

“Alles... ist gut... mein Engel”, erklang es dumpf in ihren Ohren und schon driftete sie komplett weg. Ihr wurde schwarz vor Augen und sie verlor ihr Bewusstsein.
 

Ohne zu zögern hob Chiaki Maron auf seine Arme und drückte sie liebevoll an seine Brust. Niemals mehr würde er sie alleine lassen. Das schwor er sich. Sein Blick glitt zu diesem Abschaum, der sich Exmann schimpfte. “Das wirst du büßen!”, knurrte er ihn an und wäre mit Sicherheit auf ihn losgegangen, doch es war ihm wichtiger Maron fest zu halten. Ihre Anwesenheit ließ ihn sich auf das Wesentliche zu besinnen. Er würde sie erst ins Krankenhaus bringen, ehe er sich um diese Abscheulichkeit kümmern würde.

Die Erkenntnis

Einige Zeit zuvor war Chiaki in Deckung geblieben und hatte das Gespräch zwischen den Beiden aufgezeichnet. Als sie zu weit weg waren, schickte er es bereits zu Miyako und folgte den Beiden. Jedoch so, dass sie ihn nicht bemerken konnten. Er wollte kein Risiko eingehen und Maron dadurch womöglich noch mehr gefährden als sie es in der Situation eh schon war. Tatsächlich fühlte er sich unsicher, da er nicht genau wusste, was er tun sollte. Vor allem konnte er den Typen absolut nicht einschätzen, weshalb ihm momentan nichts anderes übrig blieb, als ihnen zu folgen und auf eine Rückmeldung von Miyako zu warten.
 

Während er mit sicherem Abstand dem Geschehen nachging, blickte er immer wieder auf sein Handy. Er hatte die Hoffnung, dass Miyako sich melden würde und ihm sagen würde, dass die Polizei involviert wäre. Denn sobald dies der Fall wäre, wäre Hilfe sicher schneller da und Maron wäre nicht mehr in einer solch brenzligen Situation. Am liebsten würde er selbst eingreifen und sie sofort von ihm wegzerren, doch wäre dies wohl keine gute Idee gewesen. Gerade als er wieder zu den Beiden blickte, riss er seine Augen weit auf, da Maron sich von dem Typen befreit hatte und einfach die Straße entlang lief. Sie rannte scheinbar so schnell sie konnte.
 

Plötzlich musste er mit ansehen, wie der Kerl sofort ihr hinter her jagte. Nun hielt Chiaki auch nicht mehr und er nahm die Verfolgung ebenfalls auf. So eilig seine Füße ihn trugen rannte er los und er nahm sich vor, dass er nun eingreifen müsste. Egal ob er sich in Gefahr brachte und Miyako ihm wohl eine Standpauke geben würde. Er wollte Maron aus der Gefahrenzone bringen. Ihr sollte nichts passieren. Sie war für ihn die wichtigste Person in seinem Leben und er würde es sich niemals verzeihen, wenn ihr etwas passieren würde. Nie wieder soll ihr ein Leid geschehen... dafür werde ich sorgen!, nahm er sich fest vor und würde alles dafür geben, dass sie ihm verzeihen würde, weil er sie in einem solchen Moment alleine gelassen hatte.
 

Auf einmal klingelte sein Handy und er griff danach, während er weiter der Straße folgte. Sein Blick richtete sich auf das Display und seine Augen weiteten sich erneut in wenigen Minuten. ‘Wir haben sie auf dem Schirm... bringe dich nicht unnötig in Gefahr’, las er die Nachricht von Miyako und konnte es nicht glauben. Wobei sein Kopf das alles ähnlich sah, so schmerzte sein Herz bei diesen Worten. Daher behielt er seinen Plan ein zu halten, denn für Maron würde er alles geben. Das wurde ihm gerade um einiges bewusster.
 

Deshalb steckte er sein Handy ein und achtete wieder auf die Straße. Abrupt blieb er, da er die beiden nicht mehr sehen konnte. “Verflucht nochmal!”, grummelte er vor sich hin und rannte weiter in die Richtung, in die er glaubte, dass sie verschwunden waren.
 

Doch als er an einer größeren Kreuzung ankam, sah er sich panisch um. Hektisch suchte er die Gegend mit seinen Augen ab und verfluchte sich innerlich dafür, dass er seine Aufmerksamkeit nicht nur ausschließlich auf sie gerichtet hatte. Innerlich verfluchte er sich erneut und biss sich auf die Unterlippe. Als sein Handy erneut piepte, sah er darauf und blinzelte leicht. ‘So wie ich dich kenne, wirst du meinen Rat nicht annehmen. Hier Marons Standort, wir sind auch schon auf dem Weg’, las er und klickte schnell darauf, um zu erfahren, wo seine Liebste war.
 

Dankbar tippte er eine rasche Antwort in sein Handy: ‘Danke, bin unterwegs.’ Mehr brauchte es nicht, um ihr zu signalisieren, dass er zu dem Ort laufen würde. Seine Füße trugen ihn wie von selbst zu dem Zielort und direkt verspürte er unbändige Wut, als er sah, was der Idiot Maron angetan hatte. Sie war benommen und schien ziemlich kraftlos zu sein. Deshalb eilte er zu ihr und fing sie sofort auf, da sie drohte Bekanntschaft mit dem Boden zu machen. Er verlor keine Zeit dabei sie in seine Arme zu nehmen und sie liebevoll an sich zu drücken. Bei ihrer zittrigen Stimme zog sich sein Herz etwas schmerzhaft zusammen.
 

Um sie zu beruhigen, sprach er sanft auf sie ein und hielt sie sicher im Arm. “Schon gut, mein Engel... ich bin es... ich bin bei dir.” Er hatte die Worte extra so gewählt, denn so gab es keinen Zweifel daran, dass sie bei ihm war und damit sicherer. Ruckartig hatte sie ihren Kopf erhoben und atmete einmal tiefer durch. Scheinbar hatte sie durch seinen Geruch erkannt, dass sie tatsächlich bei ihm war. Er konnte Erleichterung in ihren Augen erkennen, aber nur wenige Momente später wirkte sie panisch und schnappte sichtlich nach Luft.
 

Stotternd und mit einer einzelnen Träne auf ihrer Wange bat sie Chiaki zu gehen: “Chi...aki... bitte geh... er darf... dir nicht... weh tun.” Kaum hatte sie diese Worte herausgebracht, schon gaben ihre Beine nach und sie klappte in seinen Armen regelrecht zusammen. Vermutlich hatte sie keine Kraft mehr, denn ihr Körper wurde schwächer.
 

“Alles ist gut, mein Engel”, kam es zärtlich von seinen Lippen und er drückte sie voller Liebe an seinen Körper, damit ihr bewusst wurde, dass sie bei ihm war. Er spürte, wie ihr Körper erschlaffte. Dadurch war ihm klar, dass sie nicht mehr bei Bewusstsein war.
 

Ohne darüber nach zu denken, legte er einen Arm unter ihre Knie und den anderen an ihren Rücken. Wie eine Braut hob er sie auf seine Arme hoch und drückte sie einmal mehr an sich. Definitiv würde er sie nie wieder alleine lassen. Sie war sein Ein und Alles. Sein wertvoller Engel. Sein Blick ging zu dem Kerl. “Das wirst du büßen!”, knurrte er ihn an und hätte ihm am liebsten die Fresse poliert. Doch gerade war ihm ihr Wohlergehen wichtiger, weshalb er sich darauf konzentrierte, sie sicher im Arm zu halten. Später könnte er sich um diesen Abschaum schon noch kümmern. So einfach würde er ihn nicht davon kommen lassen.
 

“Cette chienne est à moi”, kam es ihrem Exmann über die Lippen und Chiaki verengte seine Augen. Auch wenn er nicht ganz verstand, was dieser Idiot gesagt hatte, so konnte er es sich denken. Schließlich konnte er ‘moi’ als mein erkennen.
 

“Vergiss es... mein Engel bleibt bei mir”, entgegnete Chiaki mit fester und entschlossener Stimme. Nie und nimmer würde er sie mit ihm gehen lassen. Sie gehörte an seine Seite und er würde es ihr zeigen, sobald sie wieder bei Bewusstsein wäre.
 

“Sale fils de pute”, knurrte der Franzose und wollte sich gerade auf Chiaki und Maron stürzten.
 

Plötzlich wurde er von hinten gegriffen und an die Wand gedrängt. Sein Arm wurde geschickt festgehalten und mit viel Druck klebte er an dem Stein. “Ist... bei euch alles gut?”, fragte der Fremde. Chiaki konnte den französischen Akzent hören.
 

“Ähm... es geht... Maron ist bewusstlos”, erklärte er und der andere nickte.
 

“Verstehe... der Krankenwagen ist sicher gleich da”, sagte er und hielt den Angreifer weiterhin fest.
 

Als die Sirenen ertönten, atmete Chiaki erleichtert durch und war froh, denn nun konnten sie Maron ins Krankenhaus bringen. Er hoffte, dass ihr nichts Schlimmeres passiert war. Nur wenig später kamen einige Polizisten hinzu und Miyako eilte sofort zu ihrem besten Freund und ihrer Freundin. Mit geübtem Blick betrachtete sie Maron und schien ebenso erleichtert zu sein. “Entschuldige die Verspätung”, sprach sie und sah zu Chiaki auf.
 

“Alles gut... ich konnte sie noch auffangen, bevor sie stürzen konnte”, erklärte er und sah auf, als er schon seine eigenen Kollegen hörte. Überrascht weiteten sich seine Augen, denn Kagura war tatsächlich mit Kaiki gekommen.
 

Danach ging alles ganz schnell. Während Marons Exmann in Handschellen abgeführt wurde, halfen Kaiki und Kagura Chiaki die Bewusstlose auf die Trage zu legen und damit in den Krankenwagen. Einige Augenblicke später fuhren sie auch schloss los. Wobei Chiaki bei Maron hinten blieb und ihre Hand hielt. Er wusste zwar, dass sie nicht ansprechbar war, aber er wollte, dass sie spürte, er war bei ihr und sie war nicht alleine. Nie wieder würde er dies zulassen. Zart hatte er seine Lippen auf ihren Handrücken gedrückt. Im Moment war ihm egal, was mit ihrem Exmann geschah, denn nur sie zählte. Später würde er sich darum kümmern, heraus zu finden, wer der Fremde war und was nun passieren würde.
 

Im Krankenhaus wurde sie direkt in den Schockraum gebracht und Chiaki wollte sich schon an die Arbeit machen, doch sein Vater stoppte ihn. “Lass mich das machen... du bist noch zu emotional”, erklärte er ruhig seinem Sohn.
 

“Ich kann das, Vater”, beharrte Chiaki, doch Kagura legte seine Hand auf die Schulter.
 

“Lass die erst Untersuchung von deinem Vater machen... sollten noch weitere anstehen, dann kannst du das machen”, sprach Kagura und klärte den jungen Mann auf, dass es wichtig war für den Polizeibericht. Denn ein ‘Unbeteiligter’ war da als Arzt besser.
 

“Na gut”, gab er zähneknirschend nach und setzte sich auf den Stuhl vor dem Schockraum. Tatsächlich musste er sich nun sammeln, um klarer denken zu können. Dadurch bemerkte er, dass sein Vater und Kagura recht hatten. Er war gerade viel zu emotional und würde wohl deswegen einige Fehler machen.
 


 

Mehrere Minuten vergingen und für ihn fühlte es sich an wie eine Ewigkeit. Je mehr Zeit verging, umso unruhiger wurde er. Er war bereits von seinem Stuhl aufgesprungen und tigerte vor dem Raum hin und her. “Chiaki”, wurde er angesprochen und augenblicklich sah er seinen besten Freund an.
 

“Yamato... was...”, begann der Blauhaarige und sein Freund lächelte ihn leicht an.
 

“Miyako hat mich her geschickt... sie sagte, ich soll dich etwas beruhigen... bis sie mit ihren Kollegen hier ist und deine Aussage aufnehmen will”, erklärte er seinem besten Freund. Denn es war wichtig, dass Chiaki trotz dieser Situation die Ruhe bewahren würde.
 

“Aussage?”, wiederholte dieser. “Oh ja... stimmt... wann wollte Miyako da sein?”, hakte er nach und Yamato erklärte seinem Freund, dass es noch einige Momente dauern könnte. Verstehend nickte Chiaki und sprach mit seinem besten Freund über die Situation zuvor. Einmal mehr spürte der junge Mann, wie die Wut in ihm hoch kam.
 

“Ich verstehe dich, Chiaki... doch du solltest dich beruhigen. Später lassen wir deine Wut einfach beim Laufen raus”, bot er seinem Freund an, diese mit Sport los zu werden.
 

“Yama... ich weiß, dass du recht hast. Doch das war alles meine Schuld. Sie war alleine. Ich hätte bleiben sollen, dann...”
 

“Dann wäre das dennoch passiert”, hörten die beiden eine Stimme mit französischem Akzent. Sofort blickten zwei Augenpaare in die Richtung, aus der die Worte kamen.
 

“Wer...”, begann Chiaki schließlich.
 

“Mein Name ist Noyn. Ich bin Anwalt und war zuvor Polizist. Ich habe damals Maron geholfen von ihrem Mann weg zu kommen und ihr geraten, ihn lieber für tot zu halten vor anderen”, beantwortete der Franzose und kam näher, um den beiden Männern seine Hand zu reichen.
 

“Danke... dass Sie vorhin eingegriffen haben”, meinte Chiaki und drückte die Hand des Fremden.
 

“Ich hätte früher kommen sollen, doch leider war ich mir nicht sicher, dass er Maron so schnell gefunden hatte”, sprach er seine Entschuldigung aus.
 

“Sie kamen rechtzeitig... das ist das Wichtigste”, sagte Chiaki ruhig und dankte ihm erneut, indem er die Hand des anderen erneut drückte. “Aber was... meinten sie mit ihrer vorherigen Aussage?”, wollte er nun wissen und Noyn seufzte.
 

“Maron war schon damals, eher eine Frau, die alles mit sich alleine ausmachte. Lieber würde sie leiden, als andere hinein zu ziehen”, erzählte er und setzte fort, dass sich all das zwar mit Kenji änderte, doch selbst für ihn würde sie sich selbst opfern.
 

“Das klingt wirklich... nach meinem Engel”, wisperte Chiaki und zog damit einen neugierigen Blick auf sich.
 

Jedoch kamen sie nicht weiter, denn Kaiki kam soeben aus dem Raum und sofort bekam er die Aufmerksamkeit. Er schenkte seinem Sohn ein aufmunterndes Lächeln. “Maron ist stabil... zwar noch nicht wach, weil ich vorsichtshalber noch ein Beruhigungsmittel gegeben hatte. Ihr Körper braucht die Ruhe gerade”, nahm er seinem Sohn gleich die Sorge.
 

“Ein Glück”, entkam es Yamato.
 

“Sie wird mit großer Sicherheit eine Gehirnerschütterung haben, aber wie stark diese ausfallen würde, können wir erst sagen, sobald sie wach ist”, sprach Kaiki weiter und Chiaki hatte damit bereits gerechnet.
 

“Danke, Vater”, kam es dankend von Chiakis Lippen.
 

“Nicht dafür... sie hatte wirklich Glück”, lächelte Kaiki leicht. “Kagura und ich bringen sie in das Privatzimmer bei meinem Büro, dann kannst du bei ihr bleiben und jederzeit dich dort aufhalten.”
 

“Das ist gut, danke Papa.”
 

“Dann bringen wir sie rauf und du kommst nach, sobald ihr alles geklärt habt”, meinte Kaiki, denn er konnte sich denken, warum Yamato da war. Er war wohl der Einzige, der seinen Sohn beruhigen konnte, sobald die Wut mit ihm durch ging. Sprachlos sah Chiaki seinen Vater an, ehe er nickte. In diesem Punkt hatte Kaiki recht. Denn erst musste er seine Aussage machen, danach konnte er sicher auch ruhiger bei Maron sein. Als ihr Bett an ihm vorbei geschoben wurde, ließ er es sich nicht nehmen, Maron einen sanften Kuss auf die Stirn und die Lippen zu geben.
 

Erst dann ließ er Kagura mit seinem Vater seine Liebste zum Aufzug bringen. Er sah ihnen nach und war froh, dass sie zumindest etwas mehr Farbe im Gesicht hatte. Das beruhigte ihn und er konnte sich nun den Fragen stellen. “Entschuldigt... es hat etwas länger gedauert”, hörte er Miyakos Stimme und blickte augenblicklich zu ihr.
 

“Nicht schlimm”, winkte er gleich ab, denn das kam ihm nur zu Gute. Immerhin konnte er sich etwas abreagieren.
 

“Gut... dann werden wir deine Aussage gleich aufnehmen. Damit du es hinter dir hast. Da wir... befreundet sind, wird mein Kollege die Fragen stellen”, sagte Miyako direkt, um ihren besten Freund darauf vor zu bereiten, was auf ihn zukommen würde. Leicht hatte Chiaki den Kopf schief gelegt, bevor er nickte, denn das verstand er. Dies war ebenso der Grund, warum er Maron nicht untersuchen durfte.
 

Da er es schnell hinter sich bringen wollte, deutete er ihnen an, wo sie ungestört sprechen konnten. Es gab immer Räume, die für solche Situationen gedacht waren. Daher führte Chiaki Miyako und ihren Kollegen dort hin. Er ließ beide zuerst eintreten, ehe er ihnen hinein folgte. Sie nahmen beim Schreibtisch Platz und gingen die gesamte Situation zusammen durch. Die Fragen waren nicht ohne und es setzte Chiaki mehr zu als er für möglich gehalten hätte. Er konnte zwar nicht alle Fragen beantworten, da er nicht alles gesehen hatte, aber das, was er mitbekommen hatte, sagte er frei heraus. Genauso, wie es gewesen war.
 

“Das war es erst einmal... wir sprechen mit Frau Okabe, sobald sie vernehmungsfähig ist”, erklärte der Polizist.
 

“Und was geschieht mit ihm?”, fragte Chiaki nach.
 

“So wie es aussieht, wird er in Untersuchungshaft bleiben, bis wir mit Maron gesprochen haben.”
 

“Also wird er nicht frei herum laufen?”, hakte Chiaki nach.
 

“Nein... allein die Aussage von Noyn und die Tatsache, dass er sich Maron auf einige Meter nicht nähern darf, können wir ihn solange hinter Gittern behalten, bis wir alle Fakten haben”, klärte Miyako ihren Freund auf und ihr Kollege nickte. Erleichtert und dankbar nickte Chiaki, denn so waren Maron und Kenji außer Gefahr.
 

Nun musste sie nur noch wach und fit werden. Alles andere würden sie danach angehen. Eines stand für Chiaki fest, er würde alles für sie tun und dafür sorgen, dass sie zusammen als Paar einen Schritt weiter gehen konnten. Denn nun war alles zwischen ihnen klarer denn je, obwohl sie sich noch einmal richtig aussprechen müssten. Er wollte nicht, dass wieder etwas zwischen sie kommen würde. Keine Geheimnisse oder ihre eigenen Vergangenheiten sollten sie trennen können.
 


 

Mit fürchterlichen Kopfschmerzen wachte Maron auf und ihr tat so einiges am Körper weh. Ein leises Stöhnen entkam ihr, denn es fühlte sich wahrlich so an als wäre sie von einem Laster überrollt gewesen. Nur mühsam konnte sie ihren Kopf bewegen, ohne zu starke Schmerzen zu haben. Es dauerte etwas, bis sie realisiert hatte, dass sie in einem völlig fremden Zimmer war. “Was zum...”, begann sie zu murmeln und sie schluckte, als die Ereignisse des Abends in ihr hoch kamen. Sofort war die Panik wieder präsent.
 

“Alles ist gut, mein Engel”, hörte sie und blickte zu ihrer rechten Seite. “Dir wird nie wieder etwas passieren”, sprach Chiaki weiter und streichelte leicht ihren Handrücken, während er zu ihr sah.
 

“Du... hier? Wie... was ist... passiert?”, fragte sie und schluckte schwerer. Ihr Hals fühlte sich absolut rau an und sofort erhob sich Chiaki und nahm das Glas mit Wasser. Dort war ein Strohhalm dran und er reichte es ihr so an, dass sie gleich trinken konnte.
 

“Nimm bitte einen Schluck... dann erzähle ich dir alles”, kam es zärtlich über seine Lippen und tatsächlich nahm sie einige kleine Schlucke zu sich.
 

Zufrieden nickte er und stellte das Glas nach einer Weile weg, ehe er sich wieder setzte und ihre Hand nahm. Da sie ihn nun erwartungsvoll ansah, begann er schließlich zu erzählen, was vorgefallen war. Immer wieder bekam Maron große Augen und nickte leicht. Sie wusste zwar noch alles bis zu dem Punkt, wo sie zusammengebrochen war, aber alles andere war dann logischer Weise nicht da. Zu hören, wie er sie aufgefangen und gehalten hatte, erfüllte ihr Herz mit sehr viel Liebe und Wärme. Entschuldigend sah sie ihn an, denn sie wollte wirklich nicht, dass er so von ihrem Exmann erfuhr.
 

“Engel... es gibt keinen Grund sich zu entschuldigen... ich bin nur froh, dass es dir besser geht”, sagte er ehrlich und mit einem sanften Lächeln.
 

“Du bist mir nicht böse?”, hakte sie nach.
 

“Natürlich nicht... ich verstehe, warum du so gehandelt hast und wäre er nicht gekommen, hättest du es mir gesagt. Daher mach dir bitte keinen Kopf darum, denn er ist es nicht wert”, erklärte er ihr und sie drückte seine Hand.
 

“Danke, Romeo”, lächelte sie ihn zaghaft an und er erhob sich, nur um seine Lippen federleicht auf ihre zu legen. Diese einfache Geste zeigte ihr, dass er seine Worte ernst meinte und sie war sehr dankbar dafür.
 

Nach einigen Momenten klopfte es an der Tür und Miyako spähte hinein. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen, denn sie entdeckte, dass Maron wach war. “Dürfen wir rein kommen?”, fragte sie sanft und Maron nickte.
 

All ihre Freunde kamen herein und begrüßten sie. Es war irgendwie komisch und doch so schön, dass niemand ihr böse schien. Jetzt wusste sie, dass sie gleich mit der Wahrheit raus rücken musste, doch ihre Angst hatte sie gehemmt. Ihr war bewusst, dass sie früher oder später mit Kenji darüber sprechen musste, doch das würde sie zusammen mit Chiaki machen. Im Moment war ihr Sohn nicht da, denn es war noch früher Morgen. Sakura und Himuro waren bei ihm zu Hause und würden später zu Maron ins Krankenhaus fahren. Deshalb erzählte sie den Anwesenden alles, was mit ihrem Exmann Kylian Mercier zu tun hatte.
 

Obwohl es extrem anstrengend war, von all dem Erlebte zu sprechen, so fühlte sie sich danach befreiter und konnte endlich mit dieser Geschichte abschließen. Natürlich müsste sie noch einmal aussagen und ihn anzeigen. Aber das würden sie langsam angehen. Erst einmal sollte sie sich noch ausruhen und danach ein Schritt nach dem anderen gehen. Denn eins wurde ihr nun noch klarer. Chiaki war nicht nur ihr Romeo, sondern auch ihr Schutzengel und das würde er ein Leben lang bleiben. Nichts und niemand würde sie beide mehr trennen.
 

ENDE
 

Zukunftsaussichten

So furchtbar wie das Erlebnis war, so positiv verlief das Leben danach bei Maron und Chiaki. Nachdem sie alles offenbart hatte und ihre Aussage gemacht hatte, machte sich Miyako daran mit ihren Kollegen alles Mögliche zu tun, um Marons Exmann aus dem Land zu verbannen. Noyn half mit den alten Akten und Unterlagen aus, denn er hatte alles sorgfältig dokumentiert und gemeinsam war es ihnen gelungen, dass Kylian zunächst einmal vor Gericht kam. Einmal in Japan selbst und danach in Frankreich noch einmal. Erster Beschluss verbot ihm künftige Einreisen nach Japan und der zweite sorgte dafür, dass er sechs Jahre in den Knast durfte ohne Bewährung mit anschließendem Aufenthalt in einer Klinik.
 

Diese Tatsache half Maron dabei, wieder zur Ruhe zu kommen. Denn es war wie eine Sicherheit für sie, dass er sich ihr nie wieder annähern konnte. Sie konnte nun wirklich beginnen, die Vergangenheit los zu lassen. Dennoch hatte sie ein schlechtes Gewissen Chiaki gegenüber, da sie ihm dieses Detail aus ihrer früheren Zeit nicht schon eher an vertraut hatte. Er war ihr zwar nicht mehr böse deswegen, doch ihr war es wichtig, dass sie nun über alles mit ihm sprechen würde. Alles sollte er von ihr wissen, denn nur so sah sie eine Chance darin ihre Beziehung wieder dahin zu bringen, wo sie davor war. Dieses bedingungslose Vertrauen musste wieder zwischen ihnen sein.
 

Das Erzählte hatte Chiaki ziemlich schlucken lassen. Es war wahrlich keine leichte Kost, was sein Engel erleiden musste. Doch er bewunderte ihre Stärke und vor allem ihren Mut, denn sie hatte von sich aus einen Schlussstrich gezogen und Hilfe gesucht. Dabei erfuhr er auch, wie sie Noyn kennen gelernt hatte und er ihr gleich alle Möglichkeiten aufgezeigt hatte. Tatsächlich war der junge Arzt dem anderen Mann sehr dankbar dafür, doch verspürte er ebenfalls eine gewisse Eifersucht in sich aufsteigen. Zum Glück erfuhr er gleich darauf, dass Noyn verheiratet war. Schon damals war er glücklich vergeben und hatte keinerlei Interesse an Maron.
 

Anfangs dachte Maron, dass sie und Chiaki das alleine gut hinbekommen würde. Aber anscheinend kam er nicht so gut damit klar, wie sie dachte. Von seiner wilden Seite war nichts mehr zu erkennen. Klar sie kuschelten viel und küssten sich nach wie vor, jedoch war es eher harmlos zu dem, was sie davor hatten. So langsam hatte sie Sorge, dass er sie doch nicht wollte und ging zu einer Therapeutin. Bei ihr sprach sie all ihre Bedenken aus und diese half ihr schon vom ersten Moment an, besser mit den Dingen klar zu kommen. In Wirklichkeit hatte sie dadurch bemerkt, dass sie einige Sachen noch aufarbeiten müsste. Genau das würde sie tun, denn sie wollte ihr Leben zurück und vor allem aber ihren Chiaki.
 

Um ihrer Bitte nach zu gehen, begleitete er seine Liebste zu einem der Termine. Dabei sprach Maron ihn ehrlich an, warum er sich so zurück nahm in letzter Zeit. Erst war er sich nicht sicher, was sie meinte. Da sie seinen Gesichtsausdruck gleich deuten konnte, erklärte sie ihm diese Tatsache. Denn er hatte sich sichtlich zurück gehalten. “Ich vermisse deine stürmische Ader... deine Neckereien und natürlich auch unser Sexleben”, erzählte sie frei heraus und er bekam sogar große Augen. Normalerweise würde sowas vor anderen nie zugeben, aber es war ihr nun mal wichtig. “Oder... kannst du das mit mir nicht mehr?”, hakte sie nach und man spürte ihre Unsicherheit.
 

“Engel... natürlich will ich dich... sehr sogar... du bist doch mein Leben”, antwortete er wie aus der Pistole geschossen. Dass sie seine Zurückhaltung auf diese Weise auffassen könnte, war ihm nicht bewusst. Deshalb klärte er die Situation auf und meinte, dass er einfach unsicher war, wie er mit ihr umgehen durfte und konnte. Immerhin war es kein Spaziergang, was sie damals erlebt hatte und er wollte ihr sicher nicht so wehtun, wie ihr Exmann es getan hatte.
 

Verstehend nickte die Therapeutin und schrieb alles auf. Maron sah ihn liebevoll an und nahm direkt seine Hand. Nun verstand sie, was in ihm vorging. Jetzt hatte sie die Möglichkeit ihm zu erklären, dass sie genau das an ihm liebte. Er war stürmisch und temperamentvoll und doch achtete er immer darauf, sie nicht zu verletzen. Dennoch musste sie gestehen, dass sie ihre Akte liebte. Egal welche. Sowohl die ruhigen, aber auch die harten und schnellen Nummern. Zufrieden lächelte die Therapeutin und bot den beiden an, dass sie ab und an zusammen zu ihr kommen sollten. Auf diese Weise könnten sie beide ihre Sorgen und Ängste los werden und ihr Leben gemeinsam gestalten.
 

Jedes Gespräch brachte das Paar näher zu einander. Es wurde immer besser und sie waren mittlerweile so weit, dass sie nur noch alle drei Wochen zu einem Gespräch mussten. In diesen Sitzungen besprachen sie die Situation, wie sie all das Kenji erklären konnten. Denn Maron wollte ihn nicht mehr länger anlügen, auch wenn sie dabei unsicher war. Dank der Therapeutin konnten sie ihre Möglichkeiten durchgehen, wie sie mit dem Jungen sprechen konnten. Gemeinsam mit Chiaki beschloss sie ihrem Sohn erst einmal nur das Nötigste zu sagen. Sobald er älter werden würde, würde sie ihm mehr davon erzählen, sofern er es wissen wollte.
 

Jedoch war es für sie zu Beginn klar, dass sie ihm niemals jedes Detail berichten würde, denn das waren Dinge, die ihr Kleiner nicht wissen brauchen müsste. Schnell fanden sie einen Tag, an dem sie beide mit Kenji sprechen würden. Das alles wollten sie so schnell wie möglich hinter sich bringen. Maron war ziemlich aufgeregt und Chiaki half ihr wirklich dabei das alles durch zu stehen. Er war nun mal ihr Anker und ihr Fels in der Brandung. Er wusste genau, was sie brauchte und vor allem wann. Zudem freute sie sich, dass er mehr und mehr wieder mit ihr so umging, wie vor dem Vorfall. Das alles zeigte ihr, dass sie auf einem sehr guten Weg waren.
 

Als der Tag gekommen war, um mit Kenji zu sprechen, war Maron ziemlich angespannt und sichtlich nervös. Liebevoll hatte Chiaki die Hand seiner Liebsten geschnappt und diese gedrückt, um ihr Mut zu machen. Zusammen mit ihr saß er auf dem Sofa und Kenji war neben ihr. Noch einmal atmete sie tief durch und begann schließlich ihren Sohn auf zu klären. Sie hatte es so kindgerecht verpackt, wie es ihr eben möglich war. Klar erklärte sie ihrem Sohn, dass sein Vater zwar lebte, doch leider kein guter Mann war. Er war eben desinteressiert und hatte ihr wehgetan. Hin und wieder fragte Kenji nach und Maron antworte auf all diese Fragen.
 

Stolz sah Chiaki seine Liebste an und streichelte mit dem Daumen zärtlich über ihren Handrücken. Er konnte nur zu deutlich spüren, wie schwer es ihr gefallen war darüber zu sprechen und auch die Fragen zu beantworten. Doch Kenji war ein toller Junge und verstand in dem Moment, dass seine Mama keine andere Wahl damals hatte, als so zu handeln, wie sie es eben getan hatte. Natürlich erklärte Maron, dass Kenji seinen Vater kennen lernen konnte, jedoch nicht alleine. Sie war sich sicher, dass Noyn sicher den Kleinen begleiten würde, falls er das wollen würde. Doch Kenji schüttelte erstmal nur den Kopf und meinte: “Papa ist hier, also brauche ich keinen anderen.”
 

Sprachlos hatte das Paar ihn angesehen, während er etwas schüchtern zu Chiaki sah und an seinem T-Shirt-Saum herum. Er war ein wenig nervös und Maron lächelte ihren Kleinen sanft an. Es war schön zu sehen, dass Kenji in ihrem Lebenspartner einen Vater sah. “Stimmt... und doch, wenn du ihn kennen lernen willst, dann kannst du das ruhig, mein Sohn”, sprach Chiaki aus und sah sanft zu dem Kleinen.
 


 

Mit einem Lächeln sah Maron in den Spiegel, als sie sich an diesen schönen Tag erinnert hatte. Da hatte Kenji von sich aus Chiaki Papa genannt und sie damit sehr glücklich gemacht. Auch wenn der Anlass nicht ganz so toll war. “Mami... bist du fertig?”, wurde sie wieder zurück geholt aus ihrer Erinnerung.
 

“Oh... warte Kenji”, meinte sie und kontrollierte noch einmal ihr Makeup. Zufrieden nickte sie und ging zu ihrem Sohn, der ihr die Blumen gab. “Danke, mein Großer”, lächelte sie ihn sanft an.
 

Zusammen gingen sie hinaus, denn an diesem winterlichen Dezembertag würde sie noch einen schönen Tag erleben dürfen. Es waren nun knappe vier Monaten seit dem Vorfall vergangen. Tatsächlich hatte Chiaki ihr kurz vor zwei Monaten einen Antrag gemacht. Sie hatten zu dem Zeitpunkt ihre Therapie abgeschlossen und mit Kenji gesprochen. Es war ganz süß und niedlich gewesen, denn er hatte für Kenji und sich ein T-Shirt machen lassen. Bei ihm stand drauf: ‘Willst du auf ewig mein Engel sein?’ Während bei ihrem Sohn die Aufschrift zu lesen war: ‘Willst du meinen Papa heiraten?’
 

Sie hatte sich so sehr darüber gefreut, dass sie direkt JA gesagt hatte und nun war es soweit. In wenigen Augenblicken würde sie ihren Liebsten heiraten. All ihre Wünsche gingen nun wahrlich in Erfüllung. Denn mit ihrer Heirat würde Chiaki Kenji offiziell als seinen Sohn annehmen können und er würde ebenfalls den Nachnamen tragen, genau wie sie selbst. “Und bereit?”, fragte Himuro, der auf die Beiden gewartet hatte. Ihm wurde die Ehre zum Teil, Maron zum Altar zu bringen.
 

“Bereit”, lächelte sie und hakte sich bei dem Kommissar ein. Kenji lief bereits vor, denn er durfte die Ringe tragen. Dies tat er mit einem breiten Grinsen und auch mit Stolz. Noch einmal atmete Maron durch und blickte dann zu Himuro.
 

Erst dann ging der Ältere Kommissar mit ihr los. Für diesen besonderen Tag hatte sie sich ein Hochzeitskimono besorgt, denn sie wollte für Chiaki diese Überraschung machen. Er hatte öfters davon geschwärmt, dass es an ihr sicher wunderschön wäre. Daher war sie mit Miyako und Sakura shoppen. Sofort als sie das richtige gefunden hatte, war Sakura sprachlos gewesen und Miyako hatte losgeweint. In letzter Zeit war sie auch sehr nah am Wasser gebaut. Dies war auch nicht verwunderlich, denn die junge Polizistin war schwanger, wie sie vor einigen Wochen verkündet hatte.
 

Doch nun konzentrierte sich Maron nur noch auf ihren zukünftigen, der bei dem Beamten stand. Ihm klappte doch tatsächlich der Mund auf und er starrte sie regelrecht an. Direkt wurde sie leicht verlegen und schluckte einmal, ehe sie ihn erreicht hatten. “WOW”, entkam es Chiaki und er zog Maron sanft an sich heran, nachdem Himuro sie ihm übergab.
 

“Gefällt... es dir?”, fragte sie leise und unsicher.
 

“Gefallen? Ich... du bist unglaublich, mein Engel”, entgegnete er und küsste sanft ihre Wange.
 

Erleichtert atmete sie durch und stellte sich nun ganz neben ihn, während er ihre Hand zärtlich festhielt. Die Zeremonie war schlicht gehalten, denn genau das wollten sie für den Moment. Im Sommer würden sie eine größere Feier machen. Sie wollten einfach nicht mehr länger warten, denn sie liebten sich und wollten ganz offiziell eine Familie sein. “Auf Wunsch des Brautpaares... werden sie ihre Gelübte nun sagen”, sprach der Priester und nervös schluckte Maron.
 

“Mein liebster Romeo... schon bei unserer ersten Begegnung wusste ich nicht, was passiert war. Es war wirklich Liebe auf den ersten Blick... auch wenn du mich direkt zur Weißglut gebracht hast... so habe ich mich direkt in dich verliebt”, begann sie und sah dabei zu ihrem Liebsten. Seine Mundwinkel zuckten und so wusste sie, dass er sich ebenso daran erinnerte. “Doch... schnell hast du mir gezeigt, dass ich genau das brauche”, machte sie weiter und lächelte ihn verliebt an. “Du hast mir gezeigt, dass mein Herz nur dich wollte und weiterhin will... ich werde dich lieben und ehren... ich liebe dich so sehr, Chiaki und freue mich auf unsere Zukunft”, beendete sie ihre kleine Rede, denn sie wollte unbedingt seine Frau werden.
 

Chiaki hatte gerade etwas Mühe, um nicht los zu lachen. “Oh mein Engel... du bist unglaublich”, grinste er sie nun an und drückte ihre Hand. “Ich freue mich ebenso auf unsere Zukunft... denn... seit unserer ersten Begegnung bin ich schockverliebt gewesen. Je mehr ich dich kennen lernte, umso mehr wollte ich der Mann an deiner Seite sein. Heute erfüllst du mir all meine Wünsche und ich danke dir dafür. Ich werde dich auf ewig lieben und ehren, mein Engel”, fügte er an und sie blinzelte leicht ihre Träne weg. Seine Worte trafen sie tief ins Herz und sie war sichtlich berührt.
 

Zärtlich gab Chiaki ihr einen Kuss auf die Wange und lächelte sie sanft an. Den Moment gönnte der Beamte ihnen, ehe er weiter machte und sie beide fragte, ob es ihr freier Wille war. Natürlich bejahte das Brautpaar und nur wenig später wurden sie zu Mann und Frau erklärt. Sofort tauschten sie ihre Ringe aus. Sie hatten ganz schlichte ausgewählt und doch bestand Chiaki darauf, dass ihrer einen Brillanten mit einem klassischen Prinzessinnenschnitt hatte. Nur widerwillig hatte sie dem zugestimmt, aber insgeheim hatte sie sich darüber gefreut, dass er so sehr darauf beharrte.
 

Mit einem Kuss besiegelten sie ihr Versprechen und hörten schon Miyakos Schniefen. Lächelnd sahen sie zu ihrer Familie und ihren Freunden. “Kommt... lasst uns zur Feier fahren”, meinte Sakura lächelnd, denn sie hatten einen Saal im Restaurant gebucht, damit sie noch zusammen sitzen konnten.
 

Sogleich brachen sie dorthin auf und Chiaki suchte immer wieder die Nähe seiner Frau. “Du siehst... unglaublich in diesem Kimono aus”, wisperte er ihr ins Ohr und streichelte über ihren Rücken.
 

“Das freut mich, denn das habe ich für dich ausgesucht... hilfst du... mir beim Umziehen?”, wollte sie wissen und leckte sich über die Lippen. Ein Grinsen bildete sich auf seinen Lippen ab und er würde dies mit dem größten Vergnügen tun.
 

“Unbedingt, mein Engel”, entgegnete er, nahm ihre Hand und verschwand mit ihr direkt zu den hinteren Räumen.
 

Tatsächlich wollte sich Maron ein normales Kleid anziehen. Dabei wählte sie jedoch ein weißes Abendkleid wählte mit einem wundervollen Ausschnitt und einer tollen Rückansicht. Knurrend hatte Chiaki dieses Kleid bewertet und Maron kicherte leise. Sie schmunzelte leicht und blickte zu ihm. “Lust... eine kleine Nummer zu schieben?”, grinste sie ihn an und nun war es vorbei mit seiner Beherrschung. Dass die beiden ihre Zweisamkeiten auskosteten, war den anderen allen klar und sie gönnten es ihnen. Weshalb sie sich um Kenji kümmerten, denn er sollte dies nicht mitbekommen.
 

Mehr als befriedigt und glücklich sahen sich Maron und Chiaki in die Augen. Lächelnd richteten sie ihre Kleidung und Maron machte auch ihr Haar noch zurecht. Obwohl sie wusste, dass die anderen wussten, was sie wortwörtlich getrieben hatten, doch das mussten sie nun mal nicht direkt sehen. Noch einmal sah sie zum Spiegel und zog ihren zartroten Lippenstift nach. Ein leichtes Knurren ließ sie kichern. Sie blickte über ihre Schulter zu ihm. “Später... haben wir sehr viel Zeit, mein Mann”, zwinkerte sie ihm zu.
 

“Oh... heißt das... ich darf meine Frau so oft nehmen, wie ich will?”, fragte er und leckte sich ungeniert über die Lippen.
 

“Genau... das heißt es”, entgegnete sie und wurde erneut feucht. Er schaffte es immer wieder, sie so sehr zu erregen.
 

“Mmmmh... gefällt mir... komm, lass uns die Feier eröffnen”, meinte er und reichte ihr seine Hand. Grinsend drehte sie sich zu ihm um und nahm diese.
 

Zusammen gingen sie Hand in Hand zu den anderen und lächelten in die Runde. Direkt eröffneten sie das kleine Buffett und schließlich auch die Tanzfläche. Chiaki ließ es sich sicher nicht nehmen mit seiner Frau zu tanzen. Vor allem an diesem wundervollen Tag. Das gehörte dazu. Es war durch und durch ein schönes Fest. All ihre Freunde und Familie da und mehr brauchten sie nicht. Erst nach Mitternacht fuhren sie nach Hause. Kenji würde über Nacht bei Sakura und Himuro bleiben, damit das Brautpaar die Zweisamkeit voll auskosten konnten. Immerhin sollten sie ihre Hochzeitsnach genießen.
 

Mittlerweile war Chiaki voll und ganz bei Maron eingezogen. Er hatte sogar einen Durchbruch zu seiner Wohnung gemacht. Dort würden sie Kenji etwas Privatsphäre herstellen. Denn da hätte er sein eigenes Reich. Aber für den Moment war er noch zu klein dafür, weshalb sie drüben erst einmal ein Spielzimmer und ‘Heimkino’ eingerichtet hatten. Das war wirklich praktisch so viele Räume zur Verfügung zu haben. Irgendwann würden sie sicher ein Haus mit Garten suchen, jedoch hatte dies noch ein wenig Zeit. Lächelnd betrat das Paar die Wohnung und Chiaki knurrte leicht, als er die Tür hinter sich zu geschlossen hatte.
 

“Ich weiß, was du denkst, Romeo... aber erst musst du noch dein Geschenk aufmachen”, meinte sie grinsend.
 

“Geschenkt?”, fragte er verwundert und sie nickte.
 

Direkt nahm sie seine Hand und zog ihn mit sich ins Schlafzimmer. Auf ihrem gemeinsamen Bett lag ein größeres Präsent. Verwundert sah er erst zu diesem und dann zu ihr. “Na los... mach auf, Romeo”, meinte sie und deutete zu der Schachtel rüber.
 

Zögernd ging er dort hin und nahm die Box hoch, die etwa so groß wie ein Schuhkarton war. Neugierig machte er diese auf und bekam große Augen, als er den Inhalt entdeckte. “Engel... ist... das wahr?”, hakte er nach und sie nickte bestätigend mit roten Wangen. Sein Blick wurde weicher und er trat zu ihr und zog sie liebevoll an sich heran. “Das... ist das größte Geschenk für mich, mein Engel”, wisperte er und beugte sich leicht hinab, um ihre Lippen mit seinen zu bedecken.
 

“Freust du dich wirklich?”, kam es leicht unsicher von ihr.
 

“Natürlich, Engel... du bist meine Frau... wir haben einen Sohn und schon bald... sind wir zu viert”, antwortete er und schmiegte sich leicht an sie, während er die Box wieder auf das Bett stellte und sie liebevoll ansah. “Ich liebe euch”, raunte er und verband seine Lippen wieder mit ihren. Glücklicher konnte Chiaki nicht sein, denn seine Frau war an seiner Seite und sie erwartete sogar sein Baby.
 

“Und... wir lieben dich, Romeo”, hauchte Maron an seinen Lippen und lehnte sich vertrauensvoll an ihn. Sie war überglücklich und genoss die Nähe zu ihrem Mann sehr.

Jahre später

Seit der Hochzeit waren nun einige Monate vergangen und sogar schon ein paar Jahre. Es war unglaublich, was sich alles seit her verändert hatte. Angefangen bei Miyakos und Yamatos Sohn, den sie Shinji genannt hatten. Ein knappes Jahr nach seiner Geburt zog die kleine Familie in ein Haus um, welches nicht allzu weit von dem Wohnhaus Orleans weg war. Sakura und Himuro mussten nur 10 Minuten Fußweg in Kauf nehmen, um bei ihrer Tochter, ihrem Schwiegersohn und dem Enkel zu sein. Es war um einiges besser für den Jungen in einem Haus zu leben. Auf diese Weise konnte der Kleine sich im Garten austoben und sie hatten deutlich mehr Platz.
 

Schließlich war das Ehepaar noch lange nicht fertig mit der Familienplanung. Ein Kind wollten beide noch haben, weshalb sie eifrig daran übten. Wobei sie natürlich erst nach Shinjis zweitem Lebensjahr damit anfingen. Der Junge sollte alt genug sein, um zu verstehen, was ein kleineres Geschwisterchen bedeuten würde. Zumal sie so mehr Zeit für den kleinen hatten, bevor ein neues Baby in ihrer Familie sein würde. Es dauerte eine Weile, bis Miyako erneut guter Hoffnung war. Die Schwangerschaft verlief genauso gut und unkompliziert, wie die erste und sie brachte ein kleines Mädchen zur Welt. Yamato war sehr stolz darüber, was seine Frau geleistet hatte.
 

Sie nannten die Kleine Himari. Sie war die kleine Prinzessin des Hauses und trug den Anfangsbuchstaben ihres Großvaters, weshalb sie von ihm wohl am meisten verwöhnt wurden. Doch auch Shinji verwöhnte er durch und durch. So wie es sich für einen Großvater gehörte. Sakura war ebenso verzückt von ihren Enkeln. Miyako bekam hilfreiche Tipps von ihrer Mama, denn zu Beginn war die Jüngere ein wenig unsicher und auch ab und an überfordert, aber dies konnten Sakura und Maron ihr schnell nehmen. Demnach war Miyako auch bei ihrer kleinen Prinzessin etwas lockerer.
 

Tatsächlich hatte sich auch einiges bei Maron und Chiaki getan. Nachdem ihre kleine Tochter zur Welt kam, wussten beide sofort, dass sie Natsuki heißen sollte. Denn die Kleine kam zu Beginn des Sommers zur Welt und vermittelte ihnen beiden ein Gefühl für Hoffnung. Denn von dort an begann ihr gemeinsames Leben weiter zu gehen als kleine Familie. Kenji hatte sich sehr über seine kleine Schwester gefreut. Dadurch dass er etwas älter war, fiel es ihm einfach sie so zu akzeptieren, wie sie war. Laut und ständig mit einer vollen Windel. Natürlich erklärte Maron ihm, dass dies nur in den ersten zwei Jahren so wäre. Danach würde die Kleine sicher nur noch laut sein.
 

Chiaki amüsierte sich immer bei der Erklärung und Kenjis Nase rümpfte sich immer, wenn die Windel gewechselt werden musste. Doch nach den ersten Wochen, traute der Junge sich seiner Mama und seinem Papa hin und wieder beim Wechseln zu helfen. Maron war sehr stolz auf ihren Kleinen und musste hin und wieder sogar ihre Muttermilch abpumpen. Dieses stellte sie auch mal kalt und fror es ab und an ein, damit sie für den Fall der Fälle etwas für ihr kleines Mädchen hatte. Ein weiterer Vorteil war von diesen Fläschchen, dass sowohl Chiaki als auch Kenji die Kleine füttern konnten.
 

Dies stärkte die Bindung zwischen Vater und Tochter, aber auch zwischen Bruder und Schwester. Maron war überglücklich, dass Natsuki auf der Welt war, obwohl sie dadurch ihren Job einige Zeit nicht aus üben konnte. Das erste Jahr blieb sie komplett daheim und danach kehrte sie für einige Stunden in das Büro der Kinderstation zurück. Sie half ihrem Mann bei den Papieren und Akten, die sich angesammelt hatten und führte sogar einige Gespräche mit den Eltern der Kinder, damit sie weniger Sorgen hatten. Denn sie konnte ihre Ängste sehr gut verstehen und half ihnen mit besserer Wundversorgung, die sie problemlos zu Hause fortführen konnten. Auf diese Weise konnte sie ihren Mann auch in seinem Beruf unterstützen.
 

Tatsächlich hatte Kaiki seinem Sohn die Krankenhausleitung nach und nach abgegeben, damit Chiaki genau wusste, was er tun musste. Jedoch war er nach wie vor als Ansprechpartner jederzeit für Chiaki erreichbar. Zudem vertrat er den jungen Krankenhausleiter, wenn er mal früher los müsste, um bei seinen Kindern und seiner Frau zu sein. Vater und Sohn arbeiteten sehr gut mit einander, sodass es ihr Verhältnis zueinander mit jedem Tag besser wurde. Sie waren ein wahrliches Dreamteam gewesen. Auf allen Ebenen ergänzten sie sich hervorragend und profitiert von der Dynamik mit am meisten, denn sie hatten beide mehr Zeit für ihr Privatleben.
 

Schließlich hatten Maron und Chiaki sich beide dazu entschlossen noch einmal ein Baby zu bekommen, weshalb der junge Arzt seinem Vater sehr dankbar war. Um Natsukis zweitem Lebensjahr herum wurde Maron erneut schwanger und erwartete dieses Mal sogar einen kleinen Jungen. Das erfüllte Chiakis Herz mit noch mehr Liebe für seine Frau und seine Kinder. Da ein weiterer Enkel unterwegs war, hatte Kaiki sich mit dem Paar zusammen gesetzt und sie davon überzeugt in sein großes Haus zu ziehen. Dieses bot sehr viel Platz für die kleine Familie und sie konnten ruhig noch weitere Kinder erhalten, sofern sie dies haben wollten.
 

Anfangs war es sehr ungewohnt für die Familie, doch das legte sich schon sehr bald, denn Kaiki zog seinerseits in die Wohnung des Paares. In der Tat zog auch Naomi nach einer gewissen Zeit zu Kaiki in die Wohnung. Die beiden wurden nach anfänglichen Schwierigkeiten ein Paar und waren nun knapp drei Jahre zusammen. Daher war es für sie beide nur selbstverständlich, dass sie auch gemeinsam unter einem Dach leben würde. Sie genossen diese Zweisamkeiten sehr und sogar das Bild von Midori zierte das Wohnzimmer. Naomi hatte nie verlangt, dass Kaiki seine geliebte Frau vergessen sollte. Sie konnte damit gut leben, dass er sie in seinem Herzen weiterhin haben würde. Sofern sie immer ehrlich zueinander waren, was sie mehr als glücklich an seiner Seite.
 

Während der Schwangerschaft hatte Maron an drei Vormittagen noch gearbeitet, damit Chiaki und Kaiki nicht zu viel Papierkram aufstauen würden. In der Zeit passierte sogar noch etwas Eigenartiges. Zu mindestens war dies Marons und Chiakis erste Einschätzung. Denn nach dem Drama mit Yashiro Sanzaka, hatte sie das Krankenhausteam verlassen und war für einige Jahre nicht da. Doch als Maron im 5. Monat war, hatte sie einen Brief von Yashiro erhalten. Das kam ziemlich überraschend und erst wollte Maron den Brief nicht lesen, doch dann hatte sie mit Chiaki gesprochen und sie hatten es gemeinsam gemacht. Schließlich hatte ihre Neugier in diesem Punkt einfach gewonnen.
 

Die geschriebenen Worte überraschten die beiden sehr, weshalb sie darüber nach dachten und darüber diskutierten. Nach einem längeren Disput kamen sie an dem Punkt an, dass sie der jungen Ärztin eine Chance einräumen würden. Natürlich nur, wenn sie ihre Worte auch genauso meinte, wie sie in dem Brief standen. Um das heraus zu finden, trafen sie sich erst in einem Café mit ihr. Nur sie drei, da Chiaki sicher sein wollte, dass Yashiro keine Hintergedanken hatte. Die Sicherheit seiner Kinder ging vor und er wollte Kenji und Natsuki eben noch raus halten. Das Gespräch verlief ganz anders, als der junge Arzt annahm. Denn Yashiro hatte sich bei den beiden aufrichtig entschuldigt und sich sogar gefreut, dass sie dies persönlich tun konnte. Es war ihr wirklich wichtig gewesen.
 

Seit dem Tag hatten sie immer wieder mal mit ihr gesprochen und eine Freundschaft entstand. Schließlich hatte sie zu gegeben, dass sie einer Wunschvorstellung nach gelaufen war. Sie hatte einfach Chiakis freundliche Art ganz anders wahr genommen. Deshalb hatte sie darüber mit einem Therapeuten gesprochen, um das auf zu arbeiten, was Chiaki ihr vorgeworfen hatte. Dank ihm konnte sie dies erkennen und sich Hilfe suchen. Das war auch ein Grund, warum Maron und Chiaki ihr auch verzeihen konnten und sie baten zurück zum Krankenhaus zu kommen. Erst war Yashiro unsicher, doch da auch Kaiki und Kagura dafür waren, versuchten sie es erneut.
 

Mittlerweile arbeite Yashiro wieder seit gut 15 Monaten als Chefärztin auf der Gynäkologie. Ohne dass jemand dies von ihr erwartet hätte, hatte sie auch gleich all ihre Lügen von damals offen gelegt und sich bei so ziemlich allen entschuldigt. Das rechnete besonders Chiaki und Kaiki ihr sehr hoch an. Kagura war ebenso erleichtert von dieser Entwicklung, denn Yashiro war eine verdammt gute Ärztin und sie ihm Team zu haben, brachte sehr viele Vorteile mit sich und sie freundetet sich miteinander an. Tatsächlich war sie eine tolle junge Frau und das sagte Maron ihr öfters auch direkt.
 

Ein Lächeln legte sich auf Marons Lippen, während sie sich die letzten Monate in Erinnerung rief. Andere hätten das vielleicht komisch gefunden, doch für sie war das normal. Niemals würde sie etwas an ihren Entscheidungen ändern. Besonders diese nicht, die ihr dabei halfen auf ihre Freunde zu treffen. Egal wie komisch es aussehen mag, doch in Yashiro hatte sie in den vergangenen Monaten eine wahre Freundin gefunden. Sie war eine unglaubliche junge Frau und wenn sie zuvor anders die Dinge gesehen hätte, wären sie vermutlich schon damals Freundinnen geworden.
 

“Mami... Mami”, wurde Maron aus ihren Gedanken geholt.
 

“Was ist denn, Natsuki?”, fragte sie ihre kleine Tochter, die zu ihr gerannt kam.
 

“Papi hat den Grill heiß gemacht”, gluckste sie und Maron schmunzelte leicht.
 

“Hat er das bereits?”, hakte sie nach und Natsuki nickte eifrig. “Gut... dann sollten wir Kiyoshi zu Papa bringen und den Tisch decken”, zwinkerte sie ihrer Tochter zu und hob ihren kleinen Sohn, der nun eineinhalb Jahre alt war. Chiaki und sie hatten sich für den Namen recht früh entschieden. Sie wollten damit Kaiki eine Freude machen, denn der Anfangsbuchstabe war ihm gewidmet gewesen.
 

“Oh ja!”, rief die Kleine aus und rannte schon nach draußen in den Garten, wo Kenji und Chiaki sich um den Grill kümmern. Zuvor hatten die Jungs die Tische und die Stühle aufgestellt, damit die Mädchen nur noch eindecken mussten.
 

Schmunzelnd folgte Maron mit Kiyoshi auf dem Arm ihrer Tochter und lächelte bei dem Anblick ihrer beiden Männer. Chiaki machte zwischen den Kindern keinen Unterschied. Für ihn war Kenji genauso sein Sohn wie Kiyoshi. Dafür liebte sie ihren Mann noch mehr. Natsuki rannte geradewegs zu ihrem Papa, der sie sofort hochhob. “Hast du Mama gefunden, Prinzessin?”, fragte er sie und diese nickte eifrig.
 

“Natürlich hat sie das, Romeo”, grinste Maron ihren Mann an und kam näher. Kenji lachte leise und sah zu seiner Mama.
 

“Prima... dann könnt ihr schon alles auf den Tisch stellen”, meinte Chiaki lächelnd.
 

“Kann ich euch noch helfen, Mama?”, wollte Kenji wissen.
 

“Oh... ich denke... wenn du auf Kiyoshi achten kannst, wäre das Hilfe genug”, lächelte sie ihren ältesten Sohn an.
 

“Das mache ich doch sofort”, kam es von Kenji und er ging zu seiner Mutter, um ihr seinen Bruder abzunehmen. “Wir werden ein wenig spielen, nicht wahr, Kiyo”, grinste er den kleineren Jungen an und knuddelte direkt mit ihm. Dieser gluckste kindlich und patschte leicht mit seiner Hand auf Kenjis Brust herum.
 

“Danke dir, mein Großer”, lächelte Maron ihren mittlerweile fast 11-Jährigen Sohn an. Es war unglaublich wie schnell die Zeit vorbei geflogen war.
 

“Papi... lass mich runter... ich will Mama helfen”, meinte Natsuki und Chiaki schmunzelte leicht. Er gab seiner Prinzessin einen Kuss auf die Stirn und stellte sie wieder auf den Boden, damit sie Maron helfen konnte.
 

So kümmerten sich die Damen um die Teller und das Besteck, welches sie sorgfältig auf den Tisch stellten. Leise summte Maron vor sich und war mehr als glücklich. Sie würden sich alle bei ihnen treffen, um Kaikis Geburtstag zu feiern. Da sie nicht genau wussten, was sie ihm schenken konnten, bot Chiaki seinem Vater an die Feier aus zu richten. Nur zu gerne nahm Kaiki das Angebot an, denn er liebte es mit seiner Familie und seinen Freunden zusammen zu sitzen und etwas Köstliches zu sich zu nehmen. Auf diese Weise waren alle erfreut, denn sie konnten gemütlich beisamen sein und sich ungezwungen unterhalten. Das war meist mehr wert als alles andere.
 

“Teller... Besteck und Gläser... was fehlt noch?”, wollte Maron von ihrer Tochter wissen.
 

“Ballons!”, strahlte die Kleine und Maron kicherte.
 

“Richtig... dann holen wir sie mal raus”, meinte Maron und ging mit Natsuki ins Wohnzimmer, wo sie schon die Luftballons fertig hatte. Am Vorabend hatten Chiaki und sie alles vorbereitet, damit es nun schneller gehen würde.
 

Plötzlich klingelte es an der Tür und Natsuki eilte schon hinüber. Maron hatte leichte Mühe ihr zu folgen, denn sie war ein kleiner Wirbelsturm. Kaum war sie mit an der Tür, machte die Kleine die Tür auf und sprang gleich ihren Onkel an. “Onkel Kagu”, gluckste sie und Kagura nahm sie sofort auf seine Arme, um sie zu knuddeln.
 

“Hallo, Prinzessin”, grüßte er sie und trat mit seiner Freundin ins Haus hinein. “Hey, Maron”, lächelte er die Hausherrin an und sie umarmte ihn zur Begrüßung.
 

“Schön, dass ihr da seid”, lächelte Maron und nahm auch Yashiro in den Arm, nachdem diese Natsuki ebenso begrüßt hatte. Tatsächlich waren die beiden nun seit fast sechs Monaten ein Paar. Das kam irgendwie überraschend und doch passten sie sehr gut zusammen, weshalb sich alle für die beiden gefreut hatten. “Kommt gleich durch in den Garten... bei dem schönen Wetter essen wir auf der Terrasse”, erklärte sie.
 

“Eine großartige Idee... können wir euch noch helfen?”, bot Yashiro gleich an und Maron überlegte kurz.
 

“Es wäre toll, wenn ihr Natsu und mir bei der Dekoration noch helft... wir waren gerade dabei”, kicherte Maron.
 

“Das machen wir doch gerne”, meinte Kagura und half mit seiner Freundin dabei die Deko nach draußen zu bringen. Geschickt hatte er die Girlanden auf gehangen und Yashiro verteilte die Servietten auf die Teller und in der Mitte des Tisches stellte sie die kleinen Blumengestecke hin.
 

“Das sieht ja schon sehr gut aus”, hörten sie Miyako und augenblicklich sahen alle zum Gartentor, denn sie war mit ihrer Familie gerade durch dieses zu den anderen gestoßen.
 

“Shinji!”, rief Natsuki aus und lief zu ihrem Freund rüber, um ihn gleich zu begrüßen. Amüsiert lachte schon Yamato los, denn die beiden waren ziemlich niedlich miteinander.
 

“Da haben sich die beiden aber vermisst nach dem einen Tag”, schmunzelte Miyako und Maron kicherte.
 

“Scheint so”, meinte sie sofort. Die beiden Kinder waren in der gleichen Kindergartengruppe und am Vortag noch zusammen in dieser gewesen. Doch so waren wohl Kinder. Sie wollten bei ihren Freunden sein.
 

“Willkommen”, grinste Chiaki und schlug mit Yamato freundschaftlich ein.
 

“Braucht ihr noch Hilfe?”, fragte Miyako, nachdem sie Himari auf die Decke zu Kenji und Kiyoshi gesetzt hatte. Direkt begrüßte Kenji die Kleine und diese gluckste leicht.
 

“Ich glaube... wir müssen nur noch die Salate raus bringen”, merkte Maron an, denn dies war das Einzige, was noch fehlte.
 

“Das Fleisch kommt auch gleich auf den Grill”, meinte Chiaki, denn er würde für die Kinder schon welches zubereiten. Dazu ein paar Würstchen, damit sie auch gleich essen konnten.
 

“Dann helfe ich dir, Maron”, lächelte Miyako und auch Yashiro würde dies tun.
 

“Und ich helfe, Chiaki”, grinste Yamato und würde seinem besten Freund mit dem Grillen helfen.
 

Nach und nach brachten sie alles hinaus und verteilten alles auf den Tischen. Sie hatten für die Kinder einen kleineren vorbereitet, damit sie genug Platz hatten beim Essen. Mittlerweile waren Himuro und Sakura ebenfalls dazu gekommen. Die ältere Dame hatte zwei Kuchen dabei, damit sie alle etwas zu naschen hatte. Vor allem aber war es nun mal Tradition, dass das Geburtstagskind die Kerzen ausblasen durfte und sich dabei etwas wünschen konnte. Dabei war es egal, wie alt derjenige wurde, denn es ging eher darum, dass man sich sogar im hohen Alter alles wünschen konnte, was man gerne wollte.
 

“Nun fehlen nur noch Naomi und Kaiki”, lächelte Kagura und blickte auf sein Handy, um nach zu sehen, ob sie sich bei ihm gemeldet hätten.
 

“Stimmt”, meinte Maron nachdenklich und überlegte, ob sie die beiden anrufen sollte. Sie blickte zur Uhr und lächelte, denn sie hatten noch ein wenig Zeit, ehe sie zu spät da wären. “Geben wir ihnen noch etwas... wir sagten ja, dass wir gegen 14 Uhr uns treffen”, grinste sie schließlich in die Runde und holte noch die Getränke mit den anderen. Chiaki machte in der Zeit die Würstchen fertig, denn diese aßen alle Kinder sehr gerne. Während sie die Kleinen füttern würden, würde sicher die Zeit schneller vergehen.
 

Kurz nach 14 Uhr klingelte es endlich an der Tür. Direkt eilte Chiaki rüber, um diese auf zu machen. Tatsächlich waren Kaiki und Naomi davor und lächelte den jungen Mann an. “Ich hoffe, wir sind nicht zu spät”, meinte sein Vater.
 

“Aber nein... kommt schnell mit in den Garten... dann könnt ihr die anderen begrüßen und wir können essen”, grinste Chiaki, denn das Fleisch müsste jeden Moment fertig werden.
 

Dies ließen sie sich nicht zwei Mal sagen und begaben sich auf die Terrasse, wo Kaiki mit einem lauten ‘Herzlichen Glückwunsch’ begrüßt wurde. Man konnte ihm deutlich ansehen, dass er sich sichtlich darüber freute. Auch wenn es in den letzten Jahren ähnlich ablief, so verbrachte er seine Geburtstage am liebsten bei seiner Familie und seinen Freunden. Für ihn war dies eines der größten Geschenke, die er bekommen konnte. Es war einfach jedes Mal ein perfekter Tag, vor allem nachdem er mit Naomi zusammen gekommen war. “Ich danke euch sehr”, lächelte er in die Runde und begrüßte jeden mit einer Umarmung.
 

Nun konnte die Feier richtig beginnen, wobei sie natürlich zuerst alle aßen. Schließlich hatte sich Maron sehr viel Mühe mit den Salaten gegeben und Chiaki machte wunderbares Fleisch auf dem Grill. Diese Köstlichkeiten wollte sich keiner entgehen lassen. Während des Essens sprachen sie alle mit einander und die Kinder plapperten unaufhörlich hin und her. Amüsiert hatte Kaiki diese beobachtet und konnte sich wahrlich nicht glücklicher schätzen. Mit einem Lächeln genoss er sein Essen und legte wie von selbst seine Hand auf den Oberschenkel von Naomi. Sie lächelte ihn sanft an und legte ihre Hand auf seine.
 

Die Zeit verging recht schnell, was durchaus nicht verwunderlich war bei der ganzen Freunde um sie herum. Ehe sie sich alle versahen, waren die Kleinkinder schon bei ihrem Mittagsschläfchen und Kenji sprach mit seinem Großvater über die Schule und seinem Wunsch. Denn der Junge wollte genau wie Kaiki und Chiaki Arzt werden. Das machte natürlich die beiden sehr stolz, jedoch wäre ihnen ebenso jede andere Berufswahl recht gewesen. Beide würden ihn unterstützen, wenn er das wollen würde. Auch Chiaki war an der Unterhaltung beteiligt und lenkte auf diese Weise mit Kenji das Geburtstagskind ab.
 

Denn die Damen hatten den Kuchen vorbereitet und auch die Geschenke sorgfältig auf einen Extratisch gestellt, welchen sie neben des Terrassensofas platziert hatten. Dort könnte Kaki sich nachher hinsetzten, um diese aus zu packen. “Also... nach dem Kuchen gibt es die Geschenke und danach... kannst du ihm das besondere Präsent reichen”, sprach Sakura sanft aus und drückte leicht die Hand von Naomi, denn diese hatte etwas ganz Besonderes für ihren Liebsten.
 

“Gut... ich hoffe... er freut sich auch darüber”, meinte sie ehrlich und Sakura nickte sofort.
 

“Das wird er... glaub mir”, lächelte diese und so brachten die Damen den Kuchen nach draußen.
 

Während der Kaffee und der Tee fertig wurden, hatten Maron und Miyako ihre Kinder behutsam hoch gehoben. Langsam wurden sie wach, aber sie waren in diesem Halbzustand oftmals sehr quengelig. Nur bei ihren Eltern waren sie irgendwie noch erträglich. “Hoffentlich ist diese Phase bald rum”, schmunzelte Miyako, da Shinji damals genauso war wie Himari und eben Kiyoshi.
 

“Bestimmt schon bald”, meinte Maron sanft und streichelte ihrem Sohn über den Rücken, der sich an ihrer Bluse fest hielt.
 

“Ganz bald sogar”, bestätigte Yamato und gab Miyako einen Kuss, ehe er seiner kleinen Prinzessin ebenso einen gab.
 

“Natsu und Shin sind nun ebenfalls wach”, sprach Chiaki und Maron lächelte sanft ihren Mann an.
 

“Perfekt... dann können wir gleich singen und den Kuchen genießen”, grinste sie und streckte sich leicht, um Chiaki sanft auf die Lippen zu küssen.
 

“Genau... und die Geschenke auspacken”, zwinkerte er und nahm Maron den Jungen ab, damit seine Frau die Kerzen anzünden konnte.
 

Kaum brannten die Kerzen, schon trug Maron die Torte rüber zu Kaiki. Dabei wurde ‘Happy Birthday’ an gestimmt und sogar die Kinder nuschelten leicht verschlafen mit. Darüber musste Kaiki sogar leise lachen. Er fand die Kinder goldig und pustete die Kerzen aus, als das Lied beendet war. Erneut ertönte ein lautes: ‘Herzlichen Glückwunsch’. Dankend neigte Kaiki den Kopf und schnitt schließlich die Torte an, damit sie diese nun alle auch genießen konnten. Sakura war eine großartige Bäckerin und man musste diese Köstlichkeiten einfach gleich kosten.
 

Jeder bekam ein großzügiges Stück und dieses wurde natürlich direkt verschlungen. Genau wie die Kuchen, die die anderen Damen gebacken hatten. Es war reichlich vorhanden und sie konnten so richtig schlemmen. Mit jedem Stückchen, welches vertilgt wurde, wurde Naomi ein wenig unsicher. Sie war sich nicht sicher, ob sich ihr Liebster wirklich darüber freuen würde, was sie für ihn hatte. Die aufmunternden Worte von Sakura und Maron hatte sie noch immer im Kopf: ‘Er liebt dich und wird sich sehr darüber freuen’. An diesen Worten hielt sie fest und versuchte sich, langsam zu beruhigen.
 

“Opi... komm, jetzt Schenke!”, strahlte Natsuki ihren Opa an und zog ihn regelrecht an seiner Hand.
 

Lachend war er mit ihr rüber zum Sofa gegangen und ließ sich von der Kleinen nach und nach die Geschenke geben. Zuerst erhielt er selbstgemalte Bilder von den Kindern. Diese würde er in Ehren halten, genau wie alle anderen. Tatsächlich hatte er alle aufbewahrt und hing diese an den Kühlschrank. Sobald Neue kamen, hatte er die Älteren in eine Mappe gelegt, die fein säuberlich beschriftet waren. Naomi half ihm dabei die Ordnung dort zu halten und freute sich über seine Eigenheit in diesem Punkt. Danach bekam er von Himuro und Sakura ein Geschenkkorb mit einigen Leckereien und einem sehr guten Wein, welchen Kaiki sehr mochte.
 

Von Miyako und Yamato erhielt er ein Wochenende in einem Wellnesshotel. Natürlich war dieser für zwei Personen, denn Naomi sollte mit ihm gemeinsam in den Genuss kommen. Bei diesem Geschenk grinste er leicht und freute sich sichtlich darüber. “Das wird bestimmt schön entspannend”, meinte er und brachte alle zum Lachen. Denn das war nun mal der Sinn eines solchen Hotels.
 

Amüsiert überreichten als nächstes Yashiro und Kagura ihr Präsent. Sie hatten für Kaiki ein neues Handy organisiert, welches sehr gute Fotos machen konnte. Da man nicht immer eine Kamera zur Verfügung hatte, so war es mit einem Handy praktischer und man konnte genauso gute Bilder schießen. “Das wäre doch nicht nötig gewesen”, kam es von Kaiki, doch Kagura winkte ab.
 

“Oh doch... das ist... so kannst du immer Fotos von deinen Enkeln machen”, zwinkerte Kagura seinem Freund zu und konnte ihn damit überzeugen. Auf diese Weise konnte er immer wieder neue Bilder von den Kleinen machen. Denn jeden einzelnen liebte er wie seine eigenen Enkel.
 

“Nun sind wir dran”, lächelte Chiaki und reichte seinem Vater noch eine kleine Box.
 

“Aber... ihr habt doch schon die Feier gemacht”, kam es verwundert von Kaiki.
 

“Trotzdem haben wir noch eine Kleinigkeit für dich”, meinte Maron sanft und deutete ihrem Schwiegervater an, das Geschenk zu öffnen. Dies tat er gleich und grinste leicht, als er das gerahmte Foto erblickte. Darauf waren sie alle zu sehen und er fand es unglaublich, wie viel größer ihre Familie nun war.
 

“Danke euch beiden”, lächelte Kaiki das Paar an.
 

Leise räusperte sich Naomi und reichte ihrem Liebsten nun ihr Paket. “Das ist für dich, mein Schatz”, sprach sie mit roten Wangen aus und Kaiki nahm es entgegen, ehe er ihre Hand nahm und zu sich auf seinen Schoß zog. Überrascht blinzelte sie und schluckte einmal schwerer.
 

“Danke dir”, entgegnete er, noch bevor er das Geschenk auf gemacht hatte.
 

“Mach... erst auf”, wies sie ihn darauf hin, dass er ihr nicht zu früh danken sollte. Immerhin konnte sie nicht wirklich zu ordnen, wie er dies finden würde. Schmunzelnd nickte er und legte den Arm um sie, um das Paket zu öffnen. Ihm kam seidenes Papier zum Vorschein, welches er beiseite legte und auf den Inhalt blickte. Er runzelte einen Moment seine Stirn und blickte immer noch hinein.
 

“Was ist es denn?”, frage Sakura neugierig, obwohl sie den Inhalt mittlerweile kannte.
 

“Ich...”, begann er, doch er unterbrach sich wieder. Sein Blick glitt zu Naomi. “Ist... es das... was ich denke?”, fragte er sie ruhig und man merkte ihm an, dass er sehr überrascht schien. Leicht nickte sie und biss sich unsicher auf die Unterlippe. “Wirklich?!”, hakte er nach. Erneut konnte sie nur nickten und fühlte sich noch mehr verunsichert. “Seit wann weißt du es?”, fragte er sie sanft und vergaß für den Moment alle anderen, die das Paar beobachteten.
 

“Seit... zwei Wochen... ich wollte dich überraschen”, meinte sie behutsam, auch wenn ihre Stimme leicht zitterte.
 

“Wow... das... ist... wow”, stammelte er und brachte gerade keinen richtigen Satz zusammen. Deshalb zog er sie dichter an sich und beugte sich zu ihr, um ihr einen Kuss auf die Lippen zu geben. “Danke”, hauchte er an ihren Lippen und blinzelte leicht seine Freudentränen weg.
 

“Du... freust dich?”, wollte sie wissen, denn sie konnte sein Stammeln nicht genau zuordnen, ob es nun positiv war oder nicht. Sie musste einfach sicher sein.
 

“Und wie... ich hätte nicht gedacht, dass...”, antwortete er ihr und räusperte sich leicht, da er sich besann, dass sie nicht alleine waren. “Deshalb freue ich mich umso mehr, Liebste”, erklärte er ihr und sah zu den anderen. “Naomi und ich... bekommen ein Baby”, verkündete er zwar noch hörbar überrascht, aber auch mit Stolz.
 

Für einige Momente war es still gewesen, ehe Chiaki zuerst seine Sprache wieder fand: “Ich werde... großer Bruder?” Er musste das einfach fragen und sofort nickte Kaiki und drückte Naomi zärtlich an sich, während er seine Hand auf ihren Bauch gelegt hatte. Von dieser Geste war sie sehr berührt und lehnte sich vertrauensvoll und voller Liebe an ihn.
 

“Glückwunsch”, kam es nun von Kagura, nachdem er die Nachricht verdaut hatte. Sakura und Maron grinsten leicht, wobei auch Miyako schmunzelte. Sie waren nun mal eingeweiht gewesen und freuten sich sehr für die werdende Mutter.
 

“Wow... das ist unglaublich, Dad... ich gratuliere euch”, lächelte Chiaki beide an.
 

“Und... es macht dir nichts aus?”, fragte Naomi behutsam nach. Direkt schüttelte er den Kopf und grinste.
 

“Absolut nicht... ich freue mich und wenn wir helfen können, sind wir da”, entgegnete der junge Arzt und dankbar sah sein Vater ihn an.
 

“Das ist das größte Geschenk, Naomi”, raunte Kaiki und lehnte seinen Kopf an ihren.
 

“Dann bin ich beruhigt”, sprach sie ehrlich aus und kuschelte sich noch mehr an ihn. Ihr war wirklich eine Last abgefallen, als sie merkte, dass er sich wirklich darüber freute.
 

Mit dieser Nachricht hatte wohl kaum einer gerechnet, doch das Leben war schon immer für eine Überraschung gut. So wie sie alle beisammen waren und solche Momente zusammen erlebten, wusste Maron ganz genau: Egal, was das Leben noch für sie alle bereit halten würde, gemeinsam würden sie alle Herausforderungen meistern.


Nachwort zu diesem Kapitel:
damit ist das erste Kapitel geschafft

ich hoffe es hat euch gefallen und freue mich über Anregungen und eure Meinungen

wenn es meine Zeit zulässt, werde ich die Geschichte jeden Samstag um ein Kapitel erweitern.
sollte mir dies nicht möglich sein, wird es alle zwei Wochen ein neues Kapitel geben, doch das werde ich euch wissen lassen, sollte es zu Unpässlichkeiten kommen.

In diesem Sinne bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es für dieses Mal ^.^
Damit sind die beiden schonmal aufeinander geprallt,
wie wohl das nächste Treffen ausfallen wird? *überlegt*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es für heute ^-^
wie hat euch der kleinere Einblick in Chiakis und Yamatos Welt gefallen?
mal sehen, wann unser kleiner Möchtegern Casanova bemerkt, dass die feurige Dame auch in seiner Nähe lebt *grinst*

hoffe es hat euch gefallen,
lasst mir gerne eure Meinungen und auch Anregungen da

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
nun das war es für heute
damit wird Maron wohl oder übel Miyako ein wenig mehr erzählen müssen

wie das wohl werden könnte *überlegt*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es für dieses Mal

was haltet ihr von der Problemlösung?
was denkt ihr, wie das weiter laufen könnte?

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
so damit stehen die Beiden sich nun offiziell gegenüber *weglacht*

na was das wohl noch werden wird *kichert*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

wie im Vorwort erwähnt, wird es kommende Woche hier kein Kapitel geben.
ich bemühe mich zum 31.10. wieder ein Kap hinzubekommen, aber spätestens am 07.11. geht es hier regulär weiter *smile*

Bis dahin, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es an dieser Stelle *pfeif*
Wie da wohl die Schicht werden wird *grübelt*
aber keine Angst, Maron lässt sich sicher nicht unterkriegen *grinst*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

Da der Vorweihnachtsstress leider auch nicht an mir spurlos vorbei geht,
kann es passieren, dass ich alle 2 Wochen erst zum Hochladen komme
ich bitte euch dies zu entschuldigen und werde fleißig daran arbeiten euch ausführlich zu beliefern *smile*

in diesem Sinne bis kommende Woche *hoff*
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute *smile*

Was hat bloß Kagura vor?
Warum sind denn Vater und Sohn so zueinander?
Fragen, die hoffentlich bald gelöst werden *kichert*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

am 28.11. geht es hier dann weiter. Entschuldigt nochmal dafür

bis dahin, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
sowas aber auch... Chiaki will spielen und bekommt gar nicht mit, wie er sich verändert?
Ach du meine Güte, was mach denn diese Yashiro da nur?
Ob Yamato mit seiner Annahme recht hat und wie es weiter laufen wird,
werden wir in den kommenden Kapitel herausfinden *kichert*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis in zwei Wochen, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
was ist denn nun passiert? O.O ohje...
ich glaube da entwickelt sich gerade ein Eigenleben XD
was wohl als nächstes kommt *überlegt*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt bitte alle gesund und wir lesen uns am 26.12.20 wieder hier *smile*

in diesem Sinne, bis dahin, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Was wohl Maron in ihrem Spind vorfinden wird? *kichert*
Wie fandet ihr den kleinen Einblick, was sich Yashiro in dem Moment vorgenommen hatte? Wollt ihr mehr von ihr erfahren? *neugierig guckt*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

in zwei Wochen geht es hier wie gewohnt weiter *smile*
in diesem Sinne bis dahin, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es für heute *grinst*
was meint ihr... ist der Stein echt? *grinst*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis in zwei Wochen und bleibt gesund, eure Seredhiel /Seren
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Was meint ihr, sollte Sakura mehr verraten, als sie es eh schon tut?
Oder wird das genügen, um Maron zum Nachdenken zu bewegen?

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis in zwei Wochen und bleibt gesund,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es für heute schon wieder.
Na mal sehen wie das Abendessen wohl verlaufen wird *kichert*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt bitte alle gesund und bis in zwei Wochen,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon wieder...
damit kennen sich die Jungs nun auch *weglacht*
was haltet ihr von dieser Begegnung?

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

in diesem Sinne bis in zwei Wochen,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Was soll ich sagen...
Da steht der junge Arzt aber ziemlich auf dem Schlauch, wenn er nicht mehr weiß, warum ihm M.Okabe so vertraut vor kommt *weglacht*

Die erste 36-Stunden-Schicht für die Beiden hatte also begonnen.
Was meint ihr, wie wird diese wohl verlaufen? *smile*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis in zwei Wochen, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon wieder für heute *kichert*
endlich haben sie es geschafft darüber zu sprechen...
was meint ihr... nimmt Maron das Angebot an? *grinst*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis zum nächsten Mal, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao für die Wartezeit da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon wieder...
was haltet ihr davon?
was wird wohl als nächstes auf sie zukommen *grinst*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis in zwei Wochen,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
damit ist die Katze wahrlich aus dem Sack *grinst*
diese Begegnung der beiden, oder sollte ich der dreien sagen, habe ich schon länger im Kopf gehabt *kichert*
hoffe euch gefällt das so *smile*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel /Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon wieder *kichert*
hoffe es ist schlüssig, wie Chiaki reagiert *grinst*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es für heute auch schon *smile*
so wie es aussieht kommen sich Maron und Chiaki immer näher,
was denkt ihr, wie lange es dauern könnte, bis sie durch und durch ein Paar sind? *grinst*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute *kichert*
was haltet ihr von dem dreier Gespann?
wie macht sich Chiaki im Moment? *gespannt ist*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon mal
was glaubt ihr, was wohl Chiaki zu dem Bett sagen wird
und nimmt Maron dieses denn auch wirklich? *kichert*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es für heute auch schon *smile*

hmmm was wohl Maron mit 'langsam' angehen meint? *überlegt*
aber das werdet ihr sicher bald lesen *kichert*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es für heute auch schon wieder.
Was haltet ihr davon, dass sie Kenji soweit alles offen gelegt haben?
War das Gespräch so richtig oder hätten sie es anders machen sollen?

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon ^-^
wie wird wohl das gemeinsame Essen ablaufen?
wird ihre Beziehung akzeptiert?

lasst mir gerne eure Meinung und eure Anregungen da

bleibt gesund und bis bald,
eure Seredhiel /Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
so das war es auch schon

kommendes Mal werden die drei ihre Besucher empfangen ^.^

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon mit dem Kapitel
wie fandet ihr das Essen?

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon *kichert*
und was haltet ihr von Chiakis Versprechen, dass es kein Entkommen geben wird? *kichert*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon mal *kichert*
beim nächsten Kapitel geht es wieder heiß her, versprochen *grinst*
was meint ihr, wird sich Maron bei ihm fallen lassen oder nicht?

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute *kichert*
praktisch, wenn beide noch frei haben, da können sie den Vormittag ausnutzen *lacht*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon ^-^
hoffe euch haben die schönen Momente gefallen *smile*

Mal sehen, ob es so auch weiterhin bei ihnen bleiben wird

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon erst einmal mit den dreien *smile*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

wie im Vorwort angemerkt, wird es hier am 15. Januar weiter gehen.

bis dahin bleibt alle gesund
für diejenigen, die ich bei den anderen Werken nicht mehr lese:
Frohe Weihnachtstage und habt einen guten Rutsch ins Neue Jahr

eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon

was denkt ihr, wird Chiaki alles aussprechen können?
und vor allem wird Maron ihm da halt geben können?

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

ab sofort geht es wieder im 2 Wochen Rhythmus hier weiter

bleibt gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
damit haben wir die eine Seite der Vergangenheit zwischen Chiaki und Kaiki

Was denkt ihr könnte da genau vorgefallen sein?

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon *kichert*
wie hat euch die Überraschung von Maron für Chiaki gefallen hatte?

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
damit steht es für sie fest, dass der Urlaub kommen kann
mal sehen, was sie sich in der Zeit vornehmen werden

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es für heute auch schon wieder ^-^

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon

was meint ihr... ist das eine gute Idee, dass Chiaki mit Yashiro spricht?
oder sollte er lieber gleich Kagura damit beauftragen?
mal sehen, wie er das machen wird

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute

was meint ihr, bekommt Kagura das hin mit diesen "Gerüchten"?

lasst mir gerne eure Meinungen und auch Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für dieses Mal ^-^

lasst mir gerne eure Meinung und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute ^.^

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es für heute

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da ^-^

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute *pfeif*
Was wohl Yashiro nun machen wird? *grübelt*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute

was meint ihr?
Was könnte der Grund sein, warum Maron die Nachricht nicht gelesen hat?
Hätte sich Chiaki anders verhalten müssen?

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

An dieser Stelle möchte ich euch schon vorab informieren:
ich werde im August keine Kapitel hochladen, da ich da zum Einem im Urlaub bin und zum Anderen im Job einiges vorarbeiten müsste.
Am 30.07.22 geht noch ein Kapitel hier hoch.
Danach wird es eine Pause geben, doch keine Sorge ab dem
10. September 2022 geht es wie gewohnt weiter!

in diesem Sinne bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao mit Eistee auf einem Tablett da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
zum Glück hat Chiaki Maron und Kenji nun gefunden...
was meint ihr... können sie nun sich Aussprechen?
oder werden sie das nicht schaffen?

wie beim letzten Mal erwähnt, werde ich nun in die kleine Sommerpause gehen
ab dem 10. September 2022 geht es wie gewohnt alle zwei Wochen weiter!

bleibt alle gesund und bis dahin,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao, sowie Eistee da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
was sagt ihr dazu?
welche Erfahrung könnte Maron durchlebt haben, um so zu handeln?
war es gut, dass sich die beiden so schnell schon aussprechen konnten,
oder wolltet ihr da mehr Drama? *neugierig ist*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon für heute ^-^
Was glaubt ihr... wird Chiaki über seinen Schatten springen und mit seinem Vater reden?

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es für heute auch schon mit dem Kap...
im kommenden wird Kaiki etwas ausführlicher bei seiner Erzählung...
wie findet ihr das Gespräch bis hier hin?

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon...
Ist es plausibel, wieso Chiaki auf den Gedanken kam, dass sein Vater mehrere Frauen hatte?
was meint ihr dazu, dass Chiaki nun seinem Vater helfen möchte, etwas Neues zu finden?

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon wieder :)
was meint ihr? passen die beiden zusammen?
wünscht ihr auch einen kleinen Einblick, wie es bei ihnen sein würde, falls sie zusammen kommen?

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon ^-^

was meint ihr, was könnte auf die beiden Paaren und Kenji alles zu kommen?

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

[style type="underlined"]ich wollte hier euch schonmal vorwarnen:[/style]
da ich beruflich gerade ziemlich viel zu erledigen habe, komme ich leider später nach Hause. Demnach komme ich nicht so schnell mit dem Schreiben nach, wie ich es gerne hätte.
Zudem wird bald die Weihnachtszeit beginnen, die eh stressig ist.
deshalb werde ich zum 03.12.22 noch ein Kapitel hier hochladen und dann bis zum neuen Jahr pausieren.
beim nächsten Kap merke ich noch an, wann es hier mit der Story weiter gehen wird.
danke für euer Verständnis und hoffe ihr seid mir nicht allzu böse

bis bald, eure Seredhiel / Seren *ganz viele Kekse und Literweise Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon wieder von mir *smile*

was meint ihr, steckt hinter diesen Nachrichten? *neugierig ist*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

wie schon das letzte Mal erwähnt, werde ich nun in eine Hochladenpause gehen
hier wird es am 14. Januar 2022 weiter gehen

seid mir nicht allzu böse und bleibt bitte gesund

bis dahin, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute ^-^

hoffe es hat euch gefallen und ihr lasst mir eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel /Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon für heute ^-^

was mag da wohl vor sich gehen? *überlegt*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da *Kekse und Kakao da lass*

da wir so langsam in dieser Geschichte dem Ende hin zu kommen, wollte ich an dieser Stelle noch bei euch nachfragen, ob ihr noch etwas unbedingt lesen wollen würdet *smile*

nach diesem Kapitel werden noch 3 definitiv kommen und ein Epilog mit 5 Jahre später
daher teilt mir doch gerne mit falls ihr noch etwas unbedingt lesen möchtet
so könnte ich eure Wünsche noch mit einfließen lassen und bin nicht abgeneigt ein Extra-Kapitel mit rein zu fügen, sofern es gut hinein passen wird *smile*

in diesem Sinne, bis bald ihr Lieben,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das war es auch schon für heute

und Marons letztes Geheimnis zu ihrer Vergangenheit ist gelüftet

was haltet ihr davon? Wie wird Chiaki nun reagieren?

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
*um die Ecke lugt*

das war es auch schon für heute
entschuldigt, dass ich Maron ein wenig leiden ließ, aber es ging nicht anders *sich verbeugt*

im nächsten Kapitel wird etwas mehr aus der Sicht von Chiaki berichtet...

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da *smile*

bis bald, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon...

damit endet die Geschichte der Beiden...

es ist alles geschrieben, was man dazu schreiben könnte... oder?

*grübelt und nachdenkt*

ach ne wartet...
ein Kapitel habe ich noch für euch süßen
das kommt wie gewohnt in zwei Wochen online *zwinkert*

zudem wollte ich nachfrage, ob ich noch ein zusätzlichen Epilog haben möchtet
so etwas wie '5 Jahre später' oder '10 Jahre später'

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
so das war dann so gesehen die Geschichte um Maron, Chiaki und Kenji *kichert*

da einige von euch ein Epilog wollen, werde ich mir da einen Sprung von ein paar Jahren vornehmen

ich hoffe, ich schaffe es bis Ostern fertig zu tippen
ansonsten kommt es eine Woche später *smile*

Lasst mir gerne noch eure Meinungen und wünsche da für den Epilog,
was euch interessieren würde

bist bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
damit geht auch diese Geschichte zu ende

ich hoffe sie hat euch gefallen
und würde mich freuen, wenn ihr auch bei der nächsten wieder mit dabei seid *zwinkert*

vorübergehend kommt nur meine andere Story um Inu und Kago und Sess & Rin online (Chance auf Glück)

doch keine Sorge, ich habe schon eine Idee, wie ich Maron und Chiaki in eine ganz andere Welt einbinden kann *smile*

an dieser werde ich arbeiten und sobald ich ein wenig mehr als nur die Idee habe, beginne ich auch mit dem Laden

bis dahin, lasst mir eure Meinungen und Anregungen gerne da

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2023-04-24T04:30:03+00:00 24.04.2023 06:30
😥😥😥😥 Schade das es zu Ende ist.

🥳🥳🥳🥳 ABER das Ende ist einfach genial ( vor allem großer Bruder) 🤣😆😆😆 .

Freue mich auf alle Fälle auf die neue Geschichte. Bin gespannt um was es geht.

😈😈😈😈
Von:  Boahencock-
2023-04-24T04:22:25+00:00 24.04.2023 06:22
Himari ist ein schöner Name
(Die Namen sollen also positive Bedeutungen wie Wärme, Schönheit und Sonne ausdrücken.)

Ohhhhh Kenji hat also eine kleine schwester Natsuki (die Sommer-Hoffnung”, “die Sommer-Prinzessin”, aber auch “das Gemüse” oder “der Mond”.)

Maron und Chiaki haben alles im Griff.
Sowohl Beruf als auch die Familie.
So sollte das sein.

Das ist schön wenn Kaiki und Chiaki sich langsam angehen und das Verhältnis zwischen Vater und Sohn schön langsam wieder wird.

Ui noch ein Kind das ist ja herrlich
Was für ein Tolles Angebot von Kaiki
Ins Haus zu ziehen.
Er will natürlich mehr Enkelkinder.

Das Freut mich das Naomi und Kaiki zusammen ziehen.
Und ein Paar sind.

Yashiro hat sich geändert
Und die Anderen geben ihr noch eine Chance.
Dann hoffen wir das sie die auch nützt.

Kenji der Große Bruder!
Also seinen Geschwister darf mal nichts Pasieren sonst bekommen sie Ärger mit dem Großen Bruder.

Fleisch auf dem Grill und wo ist das Gemüse?

Naomi ist schwanger Chiaki bekommt ein Geschwisterchen.
Das ist ja herlich.
Das Geschenk ist dir zu 100% Gelungen.

Schade das es schon zu Ende ist
Das war ein herrliches FF.
Hätte gerne Mer darüber gelesen.

😼😉😼
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2023-03-28T04:33:13+00:00 28.03.2023 06:33
Exmann aus dem Land zu verbannen.

( FSK 6)
🤬🤬🤬🤬 Denn hätte ich bis zum Hals eingegraben mit Honig beschmiert und feuerameisen auf in gehetzt. 💀☠️💀☠️💀

( FSK 18)
SORRY DAS WÜRDE LÄNGER DAUERN.


Ooooo🫠🫠🫠🫠 das ist ja sooooo süüüüüüüß. Die Idee mit denn T-Shirt ist schön.

Na gut im Sommer kann man schönere feste feiern.
ABER ich liebe denn Dezember: Schnee, Eis, Kälte, Dunkelheit, Kaminfeuer- Bären Fell davor und meine Frau Na........ ubs sorry.

Beim umziehen helfen 😈😈😈😈 Ooo JA DA WIRD IHR CHIAKI HELFEN 🥵🥵🥵🥵.

Hochzeitsnach genießen das werden Sie in vollen Zügen 🫣🫣🫣🫣.

Sag ich doch von anfang an. Einen Durchbruch und aus 2 Wohnungen eine machen.

schon bald... sind wir zu viert” 🥳🥳🥳🥳🎆🎇🎉🎈🎊🎋🎏🎐🎑🎁🎁🎁🎁 URAAAAAAAAAAAAAA.
VIELLEICHT WERDEN ES ZWILLINGE ODER DRILLINGE. 🤩🤩🤩🤩

Epilog: auf alle Fälle was haben sie bekommen Mädchen oder junge , beides . Ist es bei einem Kind geblieben????

Wo wohnen Sie jetzt. Vielleicht im großen Haus von Kaiki.

Was ist aus Naomi und Kaiki geworden???? Ist Chiaki zum großen Bruder geworden????

Was ist aus Kenji was macht er ????

😈😈😈😈
Von:  Boahencock-
2023-03-28T04:19:41+00:00 28.03.2023 06:19
Es gibt nur einen Papa für Kenji und das ist und bleibt auch so.
Chiaki das zu hören ist einfach toll.😊

Das sind ja tolle T-Scirts
Bei so was kann mann nicht nein sagen.

Na endlich sie heiraten
Hurra Hurra.
Nun sind sie Mann und Frau 👩‍👦‍👦
Und somit eine glückliche Familie
Jetzt kann der neu Start beginnen.

Kimono ohja das kann ich mir gut vorstellen das Maron darin bezaubernd aus sah.

Diese Frage hättest du lieber nicht stellen sollen.
Zu spät den jetzt gehörst du der Katz.

Ist es das was ich vermute?
Ein Geschwisterchen für Kenji
Es ist war Maron ist schwanger 🤰
Das ist ja ein Tolles Geschenk 🎁 für Chiaki

Es war ein klasse Kapitel 😊😊😊😊😊😊

Schade das es schon vorbei ist .😪😪😪

Hätte gern mehr darüber gelesen.

😼😉😼
Von:  Boahencock-
2023-03-13T05:45:50+00:00 13.03.2023 06:45
Maron hat sich befreit und läuft von dem Miestkerl davon.
Chiaki du weißt was du zu tun hast.

Komme was wolle Chiaki wird alles tun um Maron zu helfen.

Miyako du wirst doch nicht glauben das Chiaki einfach nur still bleibt und nichts tut.
Das ist eine Hervorragende Idee im den Standpunkt von Maron zu schiken.

Verspürt er unbändige Wut.
😡 Ist ja klar da kommt so ein voll spastie und entführt deine Maron.
Wer würde da nicht sauer sein.

Chiaki wird deiner Bitte nicht nachkommen.
Er wird bei dir bleiben und dich beschützen.

Dieses A.......... Hat sie nicht mehr alle Maron eine Hündin zu nehnen😠😠😠😠
Sie ist ein Mensch und kein Tier.

Grrrrrrrrrrrrr wenn Chiaki verstehen würde was du gerade zu ihm gesagt hast .
Dann würde er dich in lauter einzelteile Zerlegen.

Dieses miese Sch........... Hat es nicht anders verdient als fest genommen zu werden.
So und jetzt könnt ihr mit ihm machen was ihr wollt.
Foltern und so weiter.

Chiaki dein Vater wird sich schon um deine Freundin kümmern.
Schließlich geht es hier um seine Schwiegertochter.

Noyn ist hierher gereist.
So Chiaki ich glaube er wird dich mal aufklären.

Privatzimmer Hört sich gut an.

Zumindest geht es Maron besser.

ENDE NEINNNNNNNNNNNNN das darf nicht war sein.
Puhhh Glück gehabt😅😅
Es gibt noch ein Kapitel freu mich riesig drauf.😊

Epilog !
Mich würde schon interessieren was in 5 Jahren oder später passiert ist.
Hochzeit geschwister für Kenji
Und so weiter.

😼😉😼
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2023-03-13T05:36:59+00:00 13.03.2023 06:36
Chiaki wusste nicht was er tun sollte.

🌋🌋🌋🌋🌋🌋 Bei allen Monstern Flammen und Dämonen des Tartaros.
ICH WÜSTE SOFORT WAS ICH ZU TUN HABE 👿👿👿👿 GRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR. DDAS STÜCK SCHEIßE WÜRDE NICHT MAL MEHR SEINE MUTTER ERKENNEN . SELBST EIN DNA TEST WÜRDE NIX BRINGEN.

W.....
Wa.....
WAAAAAAAAAASSSSSSSSSS HAT ER GESAGT.

Zerberrus ich denke es ist Fütterung Zeit.

Das ist doch so klar wie Wasser das die Behandlung von Maron nur vom obersten Chef des Krankenhaus Kaiki übernommen wird.

Ge..

Gehirnerschütterung.

💀☠️💀☠️💀💩💀💩 Ich bring ihren exmann UMMMMMMMM🧨🪓🗡⚔️⛓️⚰️⚰️⚰️⚰️

Privatzimmer neben
Kaiki,s Büro, hihihihi nicht nur Sonderstellung bei der Behandlung auch sonderüberwachung

Maron ist auf denn weg der Besserung. Dem Tartaros sei Dank.

OOOOOOOO😨😰😥😢😭😭😭😭😭😭😭😭😭 ENDE

NEIIIIIIIIIINNNNNNNNN 😭😭😭😭😭😭

Natürlich.
Zu 100 %
Auf alle Fälle

zusätzlichen Epilog
Will ich haben.

😈😈😈😈
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2023-02-27T05:17:39+00:00 27.02.2023 06:17
Handy bei dir... ich werde dich damit orten, solltest du in Gefahr sein🤯🤯🤯🤯 okeeeeee. Mein Blutdruck geht gerade durch die Decke wer ist diese wandelte Leiche 😠😠😠😠.

Chiaki warum gehst du????

Pardon!!!!!!!! Chiaki du völlig verblödeter idiot DAS WAR FRANZÖSISCH🌋🌋🌋🌋🌋🌋🌋🌋🌋

ei.......
Eine......
EINEEEEEEE!!!!!!!

KNALLEN ☠️☠️💀☠️💀☠️☠️💀

AAAAAAAAAAAAA ICH BRING DENN KERL UMMMMMMMMMMMM GRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR

Wa ......
Wa.......
WAAAAAAAAAASSSSSSSSSS SAGT DIESE KakerlakenRatte da ich reisssss Kylian die Zunge raus 🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬

Endstaubt denn Opfer altar 👿 Kylian wir seit Jahrtausenden sein der grausam zu ..... darauf wir .
( diabolisch lachen )

Dem Tartaros sei Dank Chiaki ist da .
😈😈😈😈
Von:  Boahencock-
2023-02-27T04:57:42+00:00 27.02.2023 05:57
Maron wen du Chiaki vertraust, dann hättest du es im schon viel früher sagen sollen!

Immer wieder neue ausreden denn abends hattet /hättet ihr mal Zeit zum Reden.

Frische Luft ist immer gut!

Dann wollen wir es mal hoffen das du dann Chiaki alles erzählst

Er ist frei😱😱😱
Aufpassen !
Handy bereit halten !
Orten !
Höchste Alarm Stufe !
Alarm Stufe Rot!
Maron muss Personen Schutz rund um die Uhr genauso wie Kenji bekommen.
Ich wüste da schon wem?🤭🤭

Ich hoffe Noyn findet ihn .

schleunigst überlegen, was sie tun sollte
Erstmal mit Chiaki reden und gemeinsam eine Lösung finden.

Chiaki kann 1 und 1 zusammen zählen und weiß was los ist auf zu Maron.

Dieses ...... Hat es tatsächlich gewagt Maron zu entführen. Grrrrrrŕrrrr😠😠😠😠😠😠
Chiaki folg Ihnen.

Sollte dieses A.............. Maron nur ein Haar grumen dann kann er sich kleich schon mal warm anziehen denn wenn Chiaki ihn in die Finger bekommt ist er fällig.

Las deine dreckigen Finger von Kenji
Maron wird das nie zu lasen

Zum Glück ist Chiaki da um sie zu beschützen

Dieser Abschaum kann warten
Erst kommt Maron dran und dann kannst du dich langsam um denn .............. kümmern.

Na da bin ich gespannt wie es weiter geht.

😼😉😼
Von:  Boahencock-
2023-02-13T06:09:12+00:00 13.02.2023 07:09
fühlte sie sich sicher und beschützt so sollte es sein.

Unmöglich... das kann doch nicht sein!!!
Ist ihr was eingefallen?????🤔🤔🤔

Es gibt nur eine Person die ihr helfen konnte????
Wer mag das woll sein.!

Ob er sie gefunden hat???🤔🤔🤔

die Angst ihn dadurch zu verlieren!
Wenn er dich Liebt und das tut er auch, wird er bei dir bleiben.
Egal was du ihm erzählst.
Ansonsten ist er nicht der richtige.

Habs mir schon gedacht das es sich um ihren Ex handelt.😡😡😡

Da muss ich Chiaki recht geben Maron hätte schon viel früher mit ihm darüber reden sollen.
Auch wenn mann Angst hat.
Mann sollte ehrlich zu seinem Partner sein und ihm nichts verheimlichen.
Gib Chiaki Zeit!
Er muss das ganze erstmal verarbeiten.
Er wird auf dich zu kommen.

Ich hoffe Noyn wird sich bei dir Melden um dir zu helfen.
Schließlich handelt es sich um ein hertefall.

Dein Ex Mann 😠😠😠kann sich warm Anzihen.
Denn es gibt genügend Leute wo hinter Maron stehen und ihr helfen

Bin gespannt wie es weiter geht!
😼😉😼
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2023-02-13T05:50:55+00:00 13.02.2023 06:50
STOOOOOOOOOP. KEINER BEWGT SICH.
Nachricht????? Anwalt????
ich muss wissen, ob ER mich gefunden hat.

SO WAS ? WO? WANN? WER????

ZERBERRUS BEI FUß!!!!!!!!!.

Alle 14 Generäle des Tartaros SOFORT zu MIIIIIIIIIIIIIIR .



SCHNAUF SCHNAUF. SCHNAUF SCHNAUF SCHNAUF SCHNAUF
RUHIG BLUT.


Oke wenn EX GRRRRRRR

Okeeee 💀☠️💀☠️ wenn die stinkende KakerlakenRatteSchweineMistkäfer Ärger haben will kann er in bekommen.

KRIEGSRAT ZUSAMMEN RUFEN.

OPA Kaiki!!!!!!!
(" Oma Naomi " )
PAPA CHIAKI!!!!!!
Kagura, Himuro, Sakura, Yamato
UND DIE POLIZEI Miyako!!!!

AB SOFORT HERRSCHT KRIEG.

Ich würde diesen Personen bescheid über die momentane Situation geben. Maron und Kenji NIEEEEEMALS ALLEINE, UNBEAUFSICHTIGT lassen.

Und denn Haufen scheiße eine Falle stellen.

Geschweige ein Kontakt verbot mit dazu gehörigen Annäherungs Verbot . Bei Polizei, Gericht, erwirken.
Es war ja schließlich eine Härtefallscheidung.

Und wenn es nicht hilft.

KOMMME ICH PERSÖNLICH MIT ANHANG AUS DENN TARTAROS UND KNÖPFE IN MIR VOR MEINE FOLTER KAMMER HABE ICH SO UND SO SCHON VIEEEEEEEEEL ZU LANGE NICHT MEHR BENUTZT. 😈😈😈😈


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