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Öffne dein Herz für mich- 心を開いて[TodoDeku]

**Omegaverse**
von

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Part LVIII – Forgiveness

„Shoto…“
 

Es war genau ein Wort. Von einer Stimme wiedergegeben, die dem Angesprochenen mehr als bekannt vorkam. Das Blut gefror in Shotos Adern, als er sich in die Richtung drehte, aus der gerade vor wenigen Sekunden zu ihm gesprochen wurde. Erst dachte er, er träume. Wie lange hatte er schon diese warme weiche Stimme nicht mehr gehört? Es mussten inzwischen mehr als 12 Jahre vergangen sein. Alles geschah wie in Zeitlupe, ehe sein Herz für einen Moment aussetzte. Realisierte, dass hier gerade tatsächlich die Realität stattfand und er nicht träumte. Das heterochrome Augenpaar weitete sich.
 

Da stand sie. Eine Frau, klein und gebrechlich. Gekleidet in einem Sommerkleid. Lange weiße Haare wehten in der seichten Sommerbrise, die in der Luft lag. Warme herzlich graue Iriden sahen ihn an, in denen sich sein Ebenbild widerspiegelte.
 

„Mutter…“, war alles, was dem Alpha in diesem Moment über die Lippen kam. Ein Wort, das schon so lange nicht mehr ausgesprochen wurde. Eine Bezeichnung, die er schon so lange keinem Menschen mehr gegeben hatte.
 

Die Angesprochene lächelte, ehe sich auch daraufhin schon Tränen in ihren Augen bildeten. Shoto starrte die Frau vor ihm einfach nur an. Auf der einen Seite wirkte sie so fremd und doch wieder so vertraut. Hinter seiner Mutter standen auch Fuyumi und Natsuo. Wussten sie etwa, dass ihre Mutter heute hier anwesend war? Warum hatten sie ihn darüber nicht in Kenntnis gesetzt? Dann hätte er sich entsprechend wappnen und vorbereiten können. So wurde er direkt ins eiskalte Wasser geworfen – nach dem Motto: Friss oder Stirb! Der Alpha wirkte wie festgefroren und rührte sich keinen Millimeter. Izuku, der weiterhin neben ihm verweilte, sah zwischen den beiden Parteien mehrmals hin und her.
 

Die grünen Iriden wanderten die Frau ab. Sie war hübsch, sehr hübsch sogar. Der Omega spürte die Nervosität, die langsam in seinem Mate aufstieg. Schnell griff der Grünhaarige nach Shotos Hand und drückte sie leicht, sodass sich der Größere wieder entspannte. Währenddessen trat die ältere Frau langsam auf die beiden zu. Vorsichtig setzte sie einen Fuß vor den nächsten.
 

„Du bist es wirklich…“, hauchte sie leise, ehe sie vor Shoto zum Stehen kam und ihre Hand nach ihm ausstreckte. Schnell hielt sie jedoch inne. Die Unsicherheit in ihren Augen war mehr als spürbar.
 

„Fuyumi und Natsuo haben mir so viel von dir erzählt…“, nach diesen Worten wand sich die Todoroki Izuku zu.
 

„Und du musst Izuku sein“, daraufhin verneigte sich die ältere Dame vor dem Omega und lächelte ihn herzlich an. Shoto hingegen wirkte immer noch wie festgefroren. Bevor dieser jedoch aus der Starre erwachen konnte, wurde er auch schon in eine innige Umarmung gezogen.
 

Die Weißhaarige hatte den Alpha zu sich gezogen und fest in ihre Arme geschlossen. Tränen liefen ihre Wangen hinunter, während sie sich an Shotos Shirt festklammerte.
 

„Es tut mir so schrecklich leid…“, immer mehr verkrampften ihre Finger in dem Stoff des Shirts.
 

„Es tut mir so leid, dass ich dir keine richtige Mutter sein konnte“
 

Es waren Worte, die schmerzten. Worte, die ihn wieder an die schmerzhafte Vergangenheit erinnerten. Alte Bilder blitzten vor Shotos Augen auf. Altbekannte Szenen, die seine Mutter in einem erbärmlichen Zustand zeigten. Offenbarten, wie sehr sie unter der Tyrannei ihres eigenen Ehemanns gelitten hatte. Wie sie schlussendlich keinen anderen Weg mehr sah und ausgerechnet ihn, ihr eigenes Kind, verletzte und so in Gefahr brachte. Als Omega war es eine Schande auf ihr eigenes Fleisch und Blut loszugehen. Solche Taten waren unter dem Sekundärgeschlecht tabu und galten unter ihresgleichen als abstoßend und abscheulich.
 

Shoto war bewusst, wie sehr seine Mutter unter dieser Tat gelitten haben musste. Natsuo und Fuyumi hatten ihm davon berichtet. Wie sehr sie ihre Tat bereute und diese auch über Jahre hinweg verarbeiten musste. Es war nicht leicht. Es hatte Jahre gedauert, bis sie sich selbst verziehen hatte. Und sowas bewies wiederum Stärke. Der Alpha lächelte zaghaft und erwiderte die Umarmung seiner Mutter.
 

„Du musst dir keine Vorwürfe machen, ich weiß, wie sehr du damals gelitten hast…“
 

Das heterochrome Augenpaar wanderte zu Izuku, der neben ihm stand.
 

„Hätte ich Izuku nicht kennengelernt, wer weiß, was aus mir sonst geworden wäre…“, traurig wand sich der Alpha von seinem Mate ab und sah zu Boden, während er die Umarmung löste.
 

All die Last der letzten Monate waren von ihm abgefallen. Shoto hatte absichtlich die letzten Wochen genau dieses Aufeinandertreffen gemieden. Er wusste nicht, wie er auf sie zugehen sollte. Was sie wohl von ihm halten würde. Ob sie in ihm genau dasselbe Monster sah. Aber all seine Sorgen und Ängste waren unbegründet. Die Weißhaarige sah ihren Sohn mit herzlich grauen Augen an und schmiegte daraufhin ihre Hand an Shotos Wange, woraufhin dieser leicht zusammenzuckte.
 

„Du warst schon immer anders, Shoto…“, ihre grauen Augen wanderten zu dem Omega und lächelte diesen erneut an. Kurz schien sie in ihre Gedanken vertieft zu sein.
 

„Erinnerst du dich noch daran, was ich dir damals beigebracht habe?“, ehe sie sich wieder ihrem jüngsten Sohn widmete und diesen weiterhin herzlich anlächelte.
 

Auf die Frage hin hob Shoto seinen Kopf. Erst verstand er die gestellte Frage nicht, legte seinen Kopf schief und runzelte die Stirn. Er dachte nach. Allerdings wusste er in diesem Moment nicht, was seine Mutter ihm damit sagen wollte. Seine Gedanken wirkten wie blockiert und alles wurde innerhalb von Sekunden auf den Kopf gestellt. Der Alpha konnte im Augenblick nicht klar denken. Ein Kichern folgte, weshalb der Alpha schließlich aus seinen Gedanken gerissen wurde. Die ältere Frau trat näher an ihn heran und nahm seine Hand, während sie folgende Worte an ihn richtete:
 

„Eines Tages wirst du jemandem begegnen, der dein Herz berühren wird“, die Weißhaarige führte die Hand ihres Sohnes auf seinen Oberkörper.
 

„Alles wird sich dann nur noch um diese eine Person drehen. Selbst wenn sie in Gefahr geraten sollte, wirst du nicht davor zurückschrecken sie zu retten…“
 

Das heterochrome Augenpaar weitete sich, als Shoto langsam realisierte, von was seine Mutter gerade sprach. Die Worte kamen ihm bekannt vor. Hatte er doch noch damals, als die League Valeria entführt hatte und Izuku ihr zur Hilfe geeilt war, daran gedacht. Nun fiel es ihm wieder ein. Die Augen des Alphas klarten auf.
 

„Ein wahrer Held erkennt man…“, ehe die Weißhaarige den Satz zu Ende bringen konnte, vollendete Shoto den Rest.
 

„… an der Reinheit seines Herzens…“, kam es leise über seine Lippen und schaute auf seine Hand, die inzwischen auf seinem Brustkorb ruhte. Sie lag genau dort, wo ihm sein eigenes Herz entgegenschlug.
 

Die Mutter des Alphas lächelte und nickte ihm zu.
 

„Du hast sie nicht vergessen, das freut mich“
 

„Wie könnte ich genau diese Worte vergessen, Mutter. Sie waren alles, woran ich mich die letzten Jahre festklammern konnte…“, flüsterte Shoto, dem inzwischen ebenfalls Tränen in die Augen stiegen.
 

„Du hast mir die letzten Jahre so fehlt…“, da waren sie – genau die Worte, die Shoto schon so lange an sie richten wollte. Es war mehr als spürbar, wie sehr diese Aussprache ihn mitnahm.
 

Daraufhin folgte erneut eine innige Umarmung. Dieses Mal losgelöst von allem. Izuku sah den beiden einfach nur zu und lächelte. Es erfreut ihn, dass sein Mate sich endlich seiner Mutter entgegenstellen konnte. Sie war stolz auf ihn und genau das war etwas, was Shoto so dringend gebraucht hatte. Er wollte, dass seine Mutter stolz auf ihn war. Es war eine Begegnung, die nun endgültig alle Fesseln des Alphas gelöst hatte. Der letzte Meilenstein, der von dem Alpha gegangen werden musste, um endgültig frei von seiner Vergangenheit zu sein. Es war endlich geschafft und da war der Grünhaarige mehr als dankbar. Er bekam nur nebenbei mit, dass sich Shoto von seiner Mutter wieder gelöst hatte. Nach wenigen Minuten trat die Weißhaarige an Izuku heran und nahm nun auch seine Hände. Perplex stand der Grünhaarige vor ihr. Mit so viel Offenheit hatte der Omega nun gar nicht gerechnet.
 

„Ich danke dir, dass du Shoto begleitest und ihm die Liebe und Geborgenheit gibst, die er so dringend benötigt. Ich bin im Übrigen Rei. Wenn ihr mal Lust habt, könnt ihr mich gern besuchen kommen. Ich wohne inzwischen in einer Übergangseinrichtung. Dort bin ich vor wenigen Wochen hin versetzt worden und deswegen konnte ich auch heute diesem Spektakel beiwohnen.“
 

Das Lächeln der älteren Omega wurde breiter.
 

„Ich habe im Übrigen deinen Auftritt eben gesehen, Izuku. Ihr wart klasse und ihr habt damit allen Omega ein neues Zeichen gesetzt. Ich danke euch dafür.“
 

„Ach was, ohne Shoto und meine Freunde hätte ich das nie allein geschafft“, entgegnete Izuku und kratzte sich daraufhin verlegen am Hinterkopf.
 

Solch ein Kompliment auch noch von der Mutter seines Mates zu hören, war doch etwas zu viel. Der Omega war mehr als überfordert mit der Situation und versuchte sich, so gut es ging, nichts anmerken zu lassen. Während sich Izuku und Shoto noch gemeinsam weiterhin mit der Weißhaarigen unterhielten, nährte sich auch noch eine weitere Person. Diese blieb dicht hinter Fuyumi und Natsuo stehen, die sich bisher noch nicht vom Fleck wegbewegt hatten.
 

„Ich hätte nicht gedacht, dass du heute hier bist, Rei…“
 

Nach diesen Worten drehte sich die Angesprochene um und sah in türkisfarbige Augen.
 

„Enji… schön dich zu sehen. Wie ich sehe, hast du dich an unsere Verabredung gehalten!“
 

Auf die Aussage hin sah Shoto seine Mutter entsetzt an.
 

„Wie bitte? Hab ich was verpasst?“
 

Daraufhin folgte ein Kichern.
 

„Sagen wir es mal so, dein Vater hat mich heute Abend hierher eingeladen. Wir haben die letzten Jahre viele Therapiesitzungen wahrgenommen und dadurch konnten wir nochmal eine Bindung zueinander aufbauen. Wobei wir noch lange nicht am Ziel angekommen sind, aber wir steigern uns, oder?“, ihre grauen Iriden fixierten den rothaarigen Alpha, der sich daraufhin verlegen am Hinterkopf kratzte.
 

„Ja doch, aber musst du das so vor den Kindern sagen?“
 

„Ach papperlapapp, je eher sie Bescheid wissen umso besser“, daraufhin trat Rei an Endeavor heran und nahm ihn an die Hand. Zuvor sah sie ein letztes Mal über ihre Schulter.
 

„Ich wünsche euch noch einen schönen Abend und kommt mich mal die Tage besuchen, ja~?“, nach diesen Worten übernahm die Omega die Führung und schleifte den Größeren hinter sich her. Endeavor ließ sich ohne Murren mitreißen und lief hinter der kleinen Frau her, die schnurstracks geradeauslief und die ersten Stände in Beschlag nahm. Es war ein surreales Bild, dass sich Shoto und Izuku bot, während sie den beiden nachsahen.
 

„Irre ich mich, oder hat deine Mum hier die Hosen an?“, irritiert sah Izuku zu Shoto auf, der mehr als perplex seinen Eltern weiterhin hinter hersah.
 

„Ich habe definitiv die letzten Jahre zu wenig mitbekommen, aber es freut mich, dass sie sich endlich mal gegen den Alten durchsetzen kann. Geschieht ihm ganz recht.“
 

„Wie recht du da hast, kleiner Bruder“, Natsuo gesellte sich zu den beiden und verschränkte seine Hände vor seinem Oberkörper, während Fuyumi seufzend den Kopf schüttelte.
 

„Meine Güte, also ich gönne es den Beiden. Wäre doch schön, wenn unsere Familie wieder zueinander findet. Oder was meinst du, Izuku?“, daraufhin zwinkerte die Beta dem Grünhaarigen zu.
 

„Ich finde trotzdem, dass der alte Knacker es mehr als verdient hat mal rumgeschubst zu werden“, entgegnete Shoto und legte seine Hände um Izukus Körpermitte, ehe er sein Kinn auf dem Kopf des Jüngeren abstützte.
 

Izuku musste daraufhin kichern. Shoto hatte zwar seinem Vater über die letzten Jahre inzwischen vergeben, aber wenn sich eine Gelegenheit bot, so konnte sich der Weißrothaarige selten einen spitzigen Kommentar verkneifen. In dieser Hinsicht beherbergte Shoto innerlich so etwas wie Schadenfreude. Aber wer konnte es ihm verübeln?
 


 


 


 

Inzwischen war es fast Mitternacht. Izuku und Shoto spazierten allein den Steeg am Flussufer entlang, dessen Strand von den Lichtern des Festplatzes beleuchtet wurde. Es offenbarte sich ein sternklares Himmelszelt über ihnen. Hand in Hand liefen sie durch den Sand, der ihre nackten Füße berührte. Ihre Schuhe hielten sie in der jeweils freien Hand.
 

„Wie fühlst du dich, nachdem du sie nun getroffen hast?“, fragte der Omega, der seinen Blick in die Ferne richtete. Shoto, der seelenruhig neben dem Grünhaarigen herlief, blieb stehen und sah zu Boden.
 

„Ich bin ehrlich… ich hatte Angst vor dieser Begegnung. Aber inzwischen geht es mir besser. Die Aussprache hat mir alle Sorgen genommen…“
 

Izuku, der weiterhin in die Ferne sah, blickte schließlich neben sich.
 

„Das freut mich…“, flüsterte der Grünhaarige und lächelte seinen Mate zärtlich an.
 

„Mal was anderes – wolltest du nicht mit mir über etwas bestimmtes reden?“
 

Auf die Frage hin erstarrte Izuku. Stimmt – da war ja was. Durch die spontane Begegnung mit Shotos Mutter hatte er sein eigentliches Vorhaben beinahe komplett vergessen. Der Omega fühlte sich sofort wieder schlecht – wie konnte er es nur vergessen?
 

Bevor er seinem Mate jedoch antworten konnte, erhellte sich plötzlich der Himmel. Bunte Lichter schimmerten über ihnen auf. Rot, Blau, Grün – sämtliche Farbkonstellationen waren vertreten. Zusätzlich war mehrmals ein Knall zu hören, der dem Echo folgte. Izuku konnte genau dabei zusehen, wie Shoto erstaunt zum Himmel starrte und dem Lichterspektakel zusah. Das Farbenspiel spiegelte sich in dem einzigartigen Augenpaar wider. Durch Tsuchi wusste der Omega, dass sein Mate noch nie ein Feuerwerk gesehen hatte. Langsam trat der Grünhaarige an seinen Mate heran und schmiegte sich an diesen, während sie dem prächtigen Farbschauspiel beiwohnten. Immer wieder erhellte sich der Himmel über ihnen, zeichnete seine Formen, die durch das Feuerwerk geformt wurden. Sterne, Blumen, unterschiedliche Rankenstränge. Izuku gefiel der Anblick, vor allem da er diesen mit seinem Mate verbrachte. Nach einer Weile löste Shoto die Stille und räusperte sich kurz.
 

„Weißt du Izuku, es gibt da etwas, was ich dich schon seit langem fragen will…“, der Alpha wand sich schließlich seinem Gegenüber zu. Der Angesprochene sah seinen Mate leicht irritiert an und legte seinen Kopf schief.
 

„Das wäre?“
 

„Nun ja, ich bin in sowas echt kein Romantiker, aber ich denke, dass hier dürfte es erklären“, nach diesen Worten verschwand Shotos Hand in seiner Hosentasche und kramte eine Schatulle hervor, dessen Deckel er langsam öffnete. Izuku konnte genau erkennen, dass die Hände des Alphas zitterten. Was hatte sein Mate bloß vor?
 

Als die Box sich öffnen ließ, entnahm Shoto dessen Inhalt und langte nach Izukus linker Hand. Dann streifte er etwas über dessen Ringfinger und sah schließlich seinem Mate tief in die Augen.
 

„Ich will es nicht mehr länger vor mir herschieben. Wenn es nach Katsuki und Valeria gegangen wäre, hätte ich die Gelegenheit schon damals bei unserem kleinen Ausflug nutzen sollen, aber da kam uns deine Heat in die Quere und dadurch hab ich es vergessen. Ich weiß, dass kommt jetzt plötzlich, aber die aktuelle Atmosphäre passt gerade so gut und ich will es nicht schon wieder vermasseln.“, stammelte der Größere vor sich hier und kratzte sich mit der freien Hand mehrmals am Hinterkopf.
 

Izuku lauschte genau den Worten seines Alpha und konnte inzwischen einen kurzen Blick auf seinen Finger erhaschen. Ihm blitzte etwas Silbernes entgegen und bei genauerem Hinsehen erkannte er, dass es sich bei dem Gegenstand um einen Ring handelte. Das Herz des Omegas begann sofort höher zu schlagen. Ist es das, was er gerade vermutete? Wollte Shoto ihm etwa?
 

„Willst du mich heiraten?“
 

Da waren auch genau die Worte, die soeben noch in Izukus Gedanken präsent waren. Hatte er gerade richtig gehört? Ungläubig sah der Grünhaarige auf und blickte in die Iriden seines Mates. Er konnte genau spüren, dass Shoto mehr als aufgeregt und nervös war. Wieviel Überwindung es ihn wohl gekostet hatte? Dass er sich ausgerechnet Valeria und Katsuki anvertraut hatte? Ihm war es wohl mehr als ernst. Das Herz des Omegas blieb beinahe stehen. Eine wohltuende Wärme zog seine Nervenstränge hoch. Seine Augen füllten sich mit Tränen. Sein Alpha hatte ihm soeben tatsächlich einen Heiratsantrag gemacht – heute: genau hier unter einem farbdurchflutenden Himmelszelt.
 

„Ja…“, kam es leise über Izukus Lippen.
 

„Ja, verdammt!“, weinend fiel der Grünhaarige dem Größeren daraufhin in die Arme, der ihn schließlich mit seinen starken Armen umschlang und sich mit ihm um die eigene Achse drehte. Der Sand wurde um sie herum hochgewirbelt.
 

Es war ein Moment, der alles verewigte. Ihren Bund auf eine neue Ebene stellte. Ihr Bündnis für immer festhielt. Während sich die beiden innig umarmten, zog Izuku den Alpha zu sich runter, ehe er ihn küsste. Heiß und innig. Verlangte nach Einlass und kämpfte mit seiner Zunge um die Herrschaft. Immer wieder schmiegten sie sich aneinander. Während Izuku ihn küsste, führte er Shotos Hände an seinem Körper entlang. Erst über seinen Oberkörper, dann immer weiter hinunter, bis sie auf seinem Bauch lagen. Dort drückte der Omega diese fester an seinen Unterleib und unterbrach schließlich den Kuss. Dann nährte er sich langsam Shotos linkem Ohr, streifte eine Strähne dahinter und hauchte diesem folgende Worte zu:
 

„Ich hoffe mal du erinnerst dich noch an dein Versprechen von neulich~“
 

Auf die Worte hin sah Shoto den Omega perplex an. Erst als er Izukus leuchtende Iriden sah, dämmerte es ihm, was sein Mate ihm mitteilen wollte – ihm schon eigentlich den ganzen Abend über sagen wollte.
 

„Was? Bist du etwa -?“, weiter kam der Alpha nicht, ehe Izuku dessen Frage mit einem erneuten Kuss unterband. Als er sich wieder von seinem Mate löste, kicherte er leise.
 

„Ja… ich weiß es allerdings auch erst seit heute Morgen“, flüsterte Izuku und wand sich nun ebenfalls seinem Unterleib zu, über diesen er sanft mit seiner rechten Hand drüberfuhr.
 

Als der Grünhaarige wieder aufsah, konnte er genau beobachten, wie sich Shotos Augen weiteten. Der Glanz in seinen heterochromen Iriden nahm zu und eine angenehme Wärme wurde zwischen den beiden spürbar. Bevor Izuku noch etwas ergänzen konnte, ging sein Mate vor ihm auf die Knie und hauchte einen sanften Kuss auf dessen Bauch. Izuku spürte, wie ihm innerlich immer wärmer wurde. Es wirkte so, als ob bisher zurückgehaltene Glücksgefühle freigelassen wurden und gerade durch seinen ganzen Körper tobten. Es war ein Strudel aus Emotionen, die nicht in Worte zu fassen waren. Shoto war nie der große Redner gewesen - er war immer schon ein Mann der Taten.
 

„Ich halte immer meine Versprechen…“, flüsterte Shoto, ehe er erneut einen Kuss auf Izukus Bauch hauchte und hierbei den Blickkontakt weiterhin konstant hielt. Allerdings war der Alpha derjenige, der den Blickkontakt schließlich abbrach und zu Boden schaute.
 

„Ich werde euch immer lieben, egal was geschieht…“, inzwischen war ein leises Schluchzen zu hören, weshalb Izuku seine Tränen zurückhalten musste, die ihm langsam in die Augen stiegen. Noch nie hatte er seinen Mate so erlebt. Gerade im Moment erlebte er zum ersten Mal wahre Freude bei seinem Alpha. Izuku konnte nicht im Entferntesten beschreiben, was gerade in ihm vorging. Er konnte die Emotionen, die gerade in ihm hochkochten, nicht annährend in Worte fassen. Zu sehr war er von dem Anblick, der sich ihm bot, vertieft und gefangen. Erst als Shoto sich wieder aufrichtete und seine beiden Hände an Izukus Wangen legte, war der Omega wieder im Hier und Jetzt angekommen.
 

„Danke…“, hauchte der Alpha und legte schließlich seine Stirn gegen die Izukus und schloss seine Augen.
 

„Danke, dass du an meiner Seite bist…“, inzwischen brach die Stimme des Alphas mehr und mehr.
 

„Danke, dass du mir eine Familie schenkst…“, dicke Tränen kullerten Izuku entgegen, die seine Wangen benetzten.
 

Auch der Grünhaarige war den Tränen nahe und ließ diesen schließlich freien Lauf. Schluchzend strich er sich die ersten Tränen aus den Augenwinkeln, ehe er erneut lächelnd zu seinem Mate aufsah.
 

„Ach was, das ist das Mindeste. Immerhin hast du mir auch ein großes Geschenk hinterlassen“
 

Auf die Worte hin löste sich Shoto von Izuku und sah diesen eindringlich an. Der Omega nahm die Hände seines Mates und verschränkte deren Finger miteinander.
 

„Du hast mir, einem quirklosen Omega, eine Chance gegeben…“
 

Schließlich sah Izuku zu seinem Mate auf und schenkte ihm ein Lächeln, das der Alpha bisher noch nie bei seinem Omega gesehen hatte.
 

„Du hast mir ein Zuhause geschenkt…“, Tränen bahnten sich an Izukus Wangen hinunter.
 

„Du warst derjenige, der damals sein Herz für mich geöffnet hatte und dafür liebe ich dich“
 

Danach zog Shoto den Kleineren erneut zu sich und küsste ihn. Dieser Kuss sagte mehr als tausend Worte. Das Feuerwerk tobte weiterhin am Himmel. Immer wieder folgten Lichter, die den Strand erhellten. Helle Explosionen, die Blumen ähnlich sahen, erleuchteten die Nacht. Den beiden war es jedoch egal. Für sie zählte im Moment nur das Hier und Jetzt. Ein neuer Meilenstein wurde gelegt. Ein neuer Weg wurde eingeschlagen. Izuku hatte alles erreicht, was er sich jemals erträumt hatte.
 

Er hatte tolle Freunde gefunden, die er für nichts in der Welt eintauschen möchte. Heute Abend stand er zum ersten Mal auf der Bühne und hatte somit ein Zeichen für alle Omega setzen können. Ein Symbol, das gegen das Regime der Unterdrückung ankämpfte und Valeria war eine tolle Artgenossin, die ihn bei seinem Vorhaben tatkräftig unterstützte. Er hatte sich als Heldenanalytiker bereits in seiner Ausbildungszeit einen Namen machen können. Außerdem hatte der Grünhaarige einen Partner gefunden, der ihn von Herzen liebte und auch bereit war sein Leben mit ihm zu verbringen. Immerhin wohnten sie schon zusammen und in wenigen Tagen war auch die Schule offiziell zu Ende und jeder von ihnen hielt einen Berufsabschluss in ihren Händen. Sie werden demnächst heiraten und ein Kind, das aus ihrer gemeinsamen Liebe entstanden war, war auch schon unterwegs. Ab heute begann sowohl für ihn als auch für Shoto ein neuer Lebensabschnitt. Und die beiden waren auch bereit den neuen Weg weiterhin gemeinsam zu gehen.
 

Ihre Liebe zeigte ihnen den Weg – den Weg in eine fröhliche gemeinsame Zukunft.
 


 

[the end]


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben,

es ist geschafft - mit diesem Kapitel hier endet offiziell der dritte Arc.
Es hat tatsächlich über zwei Jahre gedauert ... gomen >.<

Aber keine Sorge, es folgt noch ein Specialkapitel und der Epilog.
Somit dürft ihr euch noch über zwei weitere Kapitel freuen ♥️

Ich wünsche euch bis dahin noch eine schöne Zeit und bleibt gesund und munter.

LG
~Mina Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lexischlumpf183
2023-09-25T05:58:15+00:00 25.09.2023 07:58
oh Göttin, ich hab so viel verpasst 😯😔 ich muss auf jeden Fall deine Story nochmal lesen, so im ganzen, geht ja nich das ich da nachher was verpasst habe aber egal, ich liebe deine Story genau richtig an Herzschmerz (nich zuviel) und super süß, ich freu mich drauf die FF nochmal zu lesen 😃👍🏼 danke für die tolle Story ♥️
Antwort von:  Mina_Tara
08.10.2023 22:23
Vielen Dank für deine lieben Worte :) ich habe mich sehr darüber gefreut 🥰


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