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Öffne dein Herz für mich- 心を開いて[TodoDeku]

**Omegaverse**
von

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Part XLVIII – Origin II (Welcome back)

Nachdem der letzte Auftritt zu Ende war und die Vorführung offiziell für beendet erklärt wurde, begaben sich alle Schüler nach draußen. Das gesamte Konzert hat insgesamt 2 Stunden in Anspruch genommen. Es war bereits später Nachmittag. Während die Gruppe gemeinsam mit den anderen Schülern die Halle verließ, hielt Izuku die ganze Zeit über seinen Kopf gesenkt. Die grünen Augen waren zu Boden gerichtet. Seine Gedanken standen nicht still – sie kreisten immer noch um diese geheimnisvolle Stimme, die soeben zuhören war. Allem Anschein nach war er wohl der Einzige, der sie vernommen hatte. Weder Shoto noch die anderen hatten überhaupt reagiert. Nachdenklich legte Izuku seine Stirn in Falten und dachte nach. Es war unverkennbar, dass es sich um eine Omega-Stimme gehandelt hatte. Aber noch nie zuvor hatte er eine so schöne Stimme vernommen. Tief in Gedanken versunken richtete der Omega schließlich seinen Blick Richtung Decke.

 
 

Aber warum hatte kein Alpha darauf reagiert?

Oder hatte vielleicht doch jemand reagiert und er hatte es nur nicht mitbekommen?

Langsam wanderten die grünen Iriden zu Katsuki rüber, der neben dem jungen Omega herlief. Der Blonde hatte seine Hände in seinen Handtaschen verborgen und starrte zu Boden. Seine Körperhaltung war gekrümmt – er hatte nicht den typischen stolzen Gang drauf wie sonst. Der Alpha stand komplett neben sich – es fiel kein einziges Wort. Der Blonde reagierte nicht einmal auf Eijiro, der neben ihm lief und ihn versuchte anzusprechen. Es wirkte so, als ob der Alpha komplett in sich gekehrt wäre. Er wollte nicht reden – also war es wohl das Beste, wenn man ihn in Ruhe ließ. Nachdenklich richtete Izuku seine Brille, die etwas von seinem Nasenrücken gerutscht war, und sah nach vorne.
 

Die Sonne, die hoch am Himmel thronte, begrüßte ihn. Die Sonnenstrahlen schienen ihm genau in die Augen, weshalb der Omega seinen Blick kurz abwenden musste. Aufgrund der Dunkelheit hatten sich seine Augen noch nicht an die Lichtverhältnisse gewöhnt. Hinter ihm hörte er schon die Stimme seines Klassenkameraden.
 

„Ach wie herrlich~“, trällerte Toki, der dicht hinter dem Grünhaarigen lief und grinste wie ein Honigkuchenpferd.
 

„Was geht denn bei dir ab? Woher auf einmal die gute Laune?“, Hitoshi, der neben Shoto lief, sah den Schwarzhaarigen verdutzt an und hob eine Augenbraue. Der Angesprochene hingegen grinste den Lilahaarigen breitgrinsend an und verschränkte die Arme hinter seinem Hinterkopf.
 

„Ach nichts besonders~“
 

Nach diesen Worten schritt Toki nach vorne und schlug sowohl Izuku als auch Hitoshi auf die Schulter. Danach nahm er beide in den Schwitzkasten, indem er hochsprang und die Arme um deren Nacken legte.
 

„Ist euch eigentlich mal in den Sinn gekommen, dass in weniger als zwei Monaten unsere herrliche Schulzeit hier vorbei ist? Dann heißt es Adieu Schulbank und hallo wertes Arbeitsleben~“
 

Auf die Frage hin sahen die beiden jungen Männer den Schwarzhaarigen an.
 

„Stimmt, jetzt wo du es erwähnst?“, der Omega sah daraufhin gedankenversunken zum Himmel auf.
 

In weniger als zwei Monaten hatte er seinen Abschluss in der Tasche. Er hatte sein Ziel so gut wie erreicht. Erst in diesem Moment wurde Izuku das Ausmaß bewusst. Er hatte sein Ziel erreicht. Seinem Traum Heldenanalytiker zu werden, stand somit nichts im Weg. Er hatte die beste Ausbildung genossen und war dankbar für jeden, der ihm dazu verholfen hatte. Immer wieder wiederholte sich der ein und selbe Satz in seinem Kopf. So richtig glauben konnte er es noch nicht. Hitoshi hingegen seufzte erleichtert aus.
 

„Endlich... dann bin ich den Kletteraffen hier endgültig los...“
 

„Hitoshi! Das verletzt meine Gefühle!“
 

„So etwas wie ein Gewissen oder Gefühle besitzt du doch gar nicht, du Spatzenhirn!“
 

„Jungs, jetzt beruhigt euch mal wieder“, nun meldete sich Ochaco zu Wort und schlug beiden lachend auf deren Hinterkopf.
 

Izuku befreite sich währenddessen aus Tokis Umklammerung und lief neben Shoto her. Kurz sah der Omega zu seinem Mate hoch, ehe er lächelnd nach seiner Hand griff. Fest drückte er diese und schmiegte sich nah an den Weißrothaarigen.
 

„Alles in Ordnung ?“
 

Der Alpha regte sich auf die Frage hin und sah zu dem Grünhaarigen hinunter. Ein zartes Lächeln legte sich auf dessen Lippen, ehe er daraufhin mit seinen Fingerkuppen zärtlich über Izukus helle Haut streichelte.
 

„Sicher, mach dir keine Gedanken… Nanu?“, der Weißrothaarige blieb plötzlich stehen und sah hinter sich. Fragend sah der Omega zu seinem Mate auf.
 

„Shoto, was ist denn los?“
 

„Wo steckt Katsuki?“
 

Erst auf die Frage hin nahm Izuku die kleine Gruppe genauer unter die Lupe. Toki und Hitoshi standen links neben ihm. Ochako und Eijiro standen zu seiner rechten. Das wiesengrüne Augenpaar weitete sich vor Schreck.
 

„Ach herrje, er war doch bis vor wenigen Minuten noch neben mir!“
 

„Vielleicht musste er mal…“, entgegnete Toki und zuckte mit den Schultern.
 

„Quatsch, du Vollidiot! Dann hätte er zumindest mal Bescheid gesagt!“, Eijiro stand komplett neben sich und fuhr sich durch die roten Haare.
 

„Bakubro, das ist echt nicht mehr witzig! Wo steckst du Kumpel?“, immer wieder drehte der Rothaarige sich um und blickte in die Menge. Inzwischen hatten sich die Schüler auf dem gesamten Campus verteilt.
 

„Leute, wir müssen eine Vermisstenmeldung aufgeben!! Wir haben unsere tickende Zeitbombe verloren!!!“, die Panik machte sich langsam immer mehr in dem Beta breit.
 

„Beruhige dich, Eijiro…“, Izuku trat neben den Größeren und legte seine Hand auf dessen Schulter. Gedankenversunken sah der Omega in die Menge.
 

Eigentlich war es nicht Katsukis Art einfach so zu verschwinden. Wenn man jedoch bedachte, dass der Alpha erst vor wenigen Minuten Valeria auf der Bühne gesehen hatte, ergab alles einen Sinn. Izuku konnte sich das Ausmaß des emotionalen Gefühlschaos, das in seinem ehemaligen Klassenkameraden toben musste, gar nicht ausmalen. Allein sein Blick – er sprach Bände. Danach sah Izuku wieder zu Eijiro und blickte zum Himmel auf.
 

„… ich denke eher, dass er mal etwas Zeit für sich braucht.“

 

 
 


 


 

Die kleine Gruppe lief quer über den Campus. Es war noch viel los. Vereinzelt konnte man die Schüler der M.U.A. ausfindig machen, die sich zusammen mit den Studenten der U.A. unterhielten. Izuku sah gedankenversunken in die Menge. Er hatte eigentlich gehofft Valeria hier irgendwo zu treffen, aber von der Omega fehlte jede Spur. Während Izuku weiter voranschritt, entfernte er sich immer mehr von seiner Gruppe und bemerkte erst viel zu spät, dass er gerade gegen jemanden gelaufen war. Dieser jemand stand mit dem Rücken zu ihm.
 

„Oh, entschuldige. Ich habe nicht aufgepasst“, verlegen kratzte sich der Omega am Hinterkopf.
 

Der junge Mann, den Izuku angerempelt hatte, drehte sich zu ihm um und schenkte ihm ein Lächeln.
 

„It´s ok. Everything is alright.“
 

Izukus Augen weiteten sich, als er den jungen Mann vor sich betrachtete. Irgendwie kam der Braunhaarige ihm bekannt vor. Stimmt - er stand während Jonouchis Auftritt neben Valeria. Aber der Brünette war nicht allein. Erst als Izuku ein freudiges Brabbeln hörte, sah er an dem jungen Mann hinunter. In dessen Armen befand sich ein Baby, das Izuku mit strahlenden violetten Augen ansah. Der Omega spürte, wie sein Herz bei diesem Anblick aufging. Lächelnd winkte er dem kleinen Jungen zu.
 

„Ach, wie niedlich~ wen haben wir denn da?“, vorsichtig streckte Izuku den Zeigefinger aus, den das Baby für sich beanspruchte. Allein wie diese kleinen Finger seinen umschlossen, ließen eine angenehme Wärme in Izuku aufsteigen.
 

„Oh excuse me… ich bin es nicht gewohnt Japanisch zu reden“, der junge Mann legte lächelnd seinen Kopf schief und sah zu dem Kind hinunter. Immer wieder wippte er mit den Armen auf und ab, woraufhin der kleine Junge herzlich anfing zu lachen.
 

„Oh, du kannst mich also verstehen? Tut mir leid, ich kann auch English sprechen…“, wild wedelte der Grünhaarige mit den Händen umher. Die Lage war ihm trotzdem mehr als peinlich.
 

„Nein, nicht nötig. Das passt schon. Ach ja, ich bin Yashiro Smith, schön dich kennenzulernen“, der Brünette reichte Izuku eine freie Hand hin, die dieser sofort erwiderte.
 

„Izuku Midoriya, freut mich“, danach wand sich Izuku wieder dem Säugling zu und ging leicht in die Hocke, damit er mit dem Kleinen auf Augenhöhe war.
 

„Und mit wem haben wir hier das Vergnügen?“
 

Yashiro lachte leise auf und zog den kleinen Jungen zu sich, ehe er ihm einen Kuss auf die Stirn hauchte.
 

„Das hier ist mein Sohn Julian. Sag hallo zu Izuku~“, der kleine Junge quietschte freudig auf und streckte seine Hände nach Izuku aus, die dieser ihm grinsend entgegenhielt. Ihre Handflächen berührten sich fast.
 

„Was, er ist dein Sohn?“, die Augen des Grünhaarigen weiteten sich. Erst in diesem Moment bemerkte der Grünhaarige die Aura des Brünetten. Sie kam ihm mehr als bekannt vor.
 

„Bist du etwa auch… ein Omega?“
 

Ein Kichern folgte.
 

„Ja, ich bin ein Omega wie du, Izuku. Val hat mir schon sehr viel von dir erzählt. Ich bin der Mate von Dimitri, er ist ihr Cousin“, Yashiro lächelte den jungen Mann herzlich an, der immer noch verdattert vor ihm stand.
 

Es war das erste Mal, dass Izuku einen männlichen Omega traf - dann auch noch im selben Alter. Der Brünette war ein Stück kleiner als er. Das wiesengrüne Augenpaar wanderte zu dem kleinen Jungen, der immer noch freudig hin und her wippte. Dieser Anblick ließ Izuku erneut lächeln. Der kleine Kerl sah Yashiro sehr ähnlich, aber die Augen stammen definitiv von Dimitri. Die fliederfarbigen Augen lagen wohl in der Familie.
 

In diesem Moment keimte wieder der Wunsch nach einer eigenen Familie in Izuku auf. Allein der Gedanke daran eines Tages ein eigenes Kind in den Armen zu halten und zu lieben, ließ sein Herz erneut höherschlagen. Er hatte so viele Fragen. Wann hatte er schließlich mal die Gelegenheit mit seinesgleichen zu sprechen und sich auszutauschen. Allerdings fiel dem Grünhaarigen auch wieder ein, weshalb er überhaupt so gedankenverloren über den Campus gelaufen war.
 

„Yashiro, eine Frage: Weißt du zufällig, wo sich die Asse momentan aufhalten?“
 

Der Angesprochene überlegte kurz, ehe er in die Hängetasche griff. Der Brünette zog eine Rassel hervor, die er Julian reichte. Der kleine Junge freute sich sehr über das Spielzeug und ließ sich ohne Komplikationen in den Kinderwagen legen. Als Yashiro sich wieder aufrichtete, nickte er dem Omega zu.
 

„Klar, ich bin gerade selbst auf dem Weg dorthin. Julian will unbedingt zu seiner Tante. Er quengelt schon seit über einer Stunde. Folg mir am besten einfach.“, mit einer kurzen Kopfbewegung dirigierte Yashiro in die entsprechende Richtung.
 

„Super, vielen Dank“, Izuku verneigte sich vor dem Omega und lief hinter dem Kleineren her.
 

Auf dem Weg trafen sie nach wenigen Minuten auf Shoto und die anderen. Ochaco und Eijiro waren hin und weg von dem kleinen Kerl. Julian war ein Sonnenschein, der jeden einzelnen mit seiner guten Laune ansteckte. Nachdem die Vorstellungsrunde beendet war, machten sie sich nun alle gemeinsam auf den Weg.
 

Izuku lief neben Shoto her und sah immer wieder zu ihm auf. Dem Omega war nicht entgangen, dass sein Mate mehrmals zu dem Kinderwagen hinabschaute, wo Julian sich aufgesetzt und den Größeren die ganze Zeit über im Auge behalten hatte. Neugierig sah der Säugling den Alpha an. Immer wieder legte der kleine Junge den Kopf schief und nuckelte friedlich an seinem Schnuller. Bei dem Anblick musste Izuku kichern.
 

„Was gibt’s denn da zu lachen?“, verwundert sah der Weißrothaarige zu seinem Omega, der sich zwischenzeitlich wieder bei ihm eingehakt hatte.
 

„Ach nichts, es ist nur niedlich, wie der Kleine dich im Blick hat. Ich wusste gar nicht, dass du ein Kindermagnet bist, Shoto~“, die Augen des Omegas leuchteten auf und brachten den Alpha komplett aus dem Konzept.
 

Der Angesprochene lief auf die Worte hin rot an und schaute in eine andere Richtung. Izuku hingegen zwickte ihm daraufhin die Seite.
 

„Hey, hey~ Komm schon, es muss dir nicht peinlich sein~“
 

Inzwischen hatten sie die Schulhalle erneut betreten und durchquerten gerade den Seitentrakt. Stimmengewirr kam ihnen entgegen. Weiter hinten hatten sich mehrere Schüler versammelt. Bei genauerem Hinsehen hatten die Studenten einen Kreis um jemanden gebildet. Wenige Meter davor standen Dimitri und Vladimir. Als der Größere der Beiden sich umdrehte, lächelte er seinen Mate an.
 

„Yashiro where have you been? I've searched for you.“
 

Der Brünette trat lachend hervor und hauchte dem Alpha einen Kuss auf die Wange.
 

„Outside the door. I´ve found Izuku and his friends“, nach diesen Worten wand sich Yashiro wieder Izuku und den anderen zu. Dimitri nickte lächelnd und schritt auf die Gruppe zu. Je näher er kam, desto größer wirkte seine Gestalt.
 

„Ach herrje, das Begrüßungskomitee nimmt heute echt kein Ende, was? Da müsst ihr leider noch warten. Vals ehemalige Klassenkameraden haben sie aktuell komplett in Beschlag genommen. Das kann dauern…“, Dimitri blieb schließlich vor ihnen stehen und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Der Alpha war größer als Shoto. Izuku bekam allein vom Hochschauen schon eine Genickstarre. Allein die Aura, die ihm entgegenschlug, war außergewöhnlich.
 

Yashiro gesellte sich zu seinem Mate und sah zum Kinderwagen, wo Julian bereits ungeduldig hin und her quengelte. Der kleine Junge strampelte wild umher und streckte seine Arme nach seinen Eltern aus. Dimitri ging daraufhin in die Hocke und hob seinen Sohn hoch. Lachend hob er ihn in die Luft und zog lustige Grimassen, woraufhin der kleine Junge anfing herzlich zu lachen. Das Kindergelächter halte durch den gesamten Trakt. Yashiro verschränkte die Arme vor seinem Oberkörper und sah lächelnd zu Izuku rüber, der ihm daraufhin freudig zunickte. Der Grünhaarige konnte gar nicht genug von dem Anblick bekommen. Zwischenzeitlich griff er nach Shotos Hand und sah zu seinem Mate auf. Der Alpha beugte sich zu seinem Omega herab und hauchte ihm einen Kuss auf den Haaransatz.
 


 


 

Es verging eine weitere viertel Stunde, bis sich der Trubel um Valeria schließlich legte. Nun standen nur noch Itsuka und Reiko bei der Roséhaarigen und verabschiedeten sich von ihr. Izuku hatte die Drei von weitem genau im Blick. Trotz den vergangenen Jahren war Valeria immer noch die Kleinere von ihnen. Aber dennoch hatte sie die schönste Ausstrahlung von allen.
 

Inzwischen trug die Omega wieder normale Kleidung. Ein hellblaues Top zierte ihren Oberkörper und wurde von einer weißen Jacke bedeckt. Ihre Beine kamen durch die enganliegende dreiviertel Hose, die ebenfalls weiß war, perfekt zur Geltung. Der dunkle Hautteint rundete alles weitere perfekt ab. Die Roséhaarige trug zudem High Heels, die sie etwas größer wirken ließen – somit war sie normalerweise noch kleiner.
 

Als sich Valeria schließlich in seine Richtung umdrehte, erstarb jedoch ihr Lachen, das sie zuvor in ihrem Gesicht getragen hatte. Flieder traf auf Wiesengrün. Eine Weile stand die Zeit still. Ihre Stimme klang zittrig.
 

„Izuku…“, langsam setzte sich die junge Frau in Bewegung und schritt auf den Grünhaarigen zu, der sich inzwischen etwas in die Mitte gestellt hatte. Vorsichtig streckte sie ihre Hand nach dem Omega aus.
 

Je näher die junge Frau auf ihn zukam, desto mehr nahm der Glanz in ihren Augen zu. Der Angesprochene jedoch trat einen Schritt nach vorne und lächelte die Omega an, die nun wenige Meter vor ihm stehen blieb. Ihre ausgestreckte Hand zog Valeria daraufhin wieder zu sich zurück. Ihr Ausdruck wirkte plötzlich nicht mehr so fröhlich – auf Izuku hatte es den Anschein, als ob sie mit sich selbst haderte. Wenn er es nicht besser wüsste, würde er behaupten, dass sie durcheinander war.
 

Bereute sie etwa ihre damalige Entscheidung so sehr?
 

Dennoch war Izuku ihr nicht böse. Die Omega brauchte den Abstand – sie musste tausende Kilometer zwischen sie bringen, damit sie mit allem abschließen konnte. Obwohl sie gerade von so vielen Emotionen geplagt wurde, stand eine komplett andere Frau vor ihm.
 

„Willkommen zuhause, Val…“, war alles, was Izuku in diesem Moment hervorbringen konnte, ehe Valeria auf ihn zurannte und ihn in eine tiefe Umarmung zog. Krampfhaft drückte sie den Grünhaarigen an sich und legte ihre Hand an seinen Hinterkopf.
 

„Danke“, hauchte die junge Frau und schloss ihre Augen.
 

Izuku erwiderte die Umarmung. Endlich war sie wieder da. Endlich waren sie alle wieder komplett. Diese Minuten waren wichtig, für jeden der Beteiligten. Sie standen einfach nur da und umarmten sich. Mehr brauchten sie auch nicht. Izuku verstand auch so, was in der jungen Frau vorging. Sie wurde gerade in diesem Augenblick mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Nach mehreren Minuten lösten sich die Beiden voneinander und lächelten sich an. Danach schritt Valeria auf Shoto zu, der neben Izuku stand.
 

„Meine Güte, bist du gewachsen. Da ist man mal zwei Jahre weg und du schießt wie ein Baum in die Höhe“, lächelnd hielt sie dem Alpha ihre Faust entgegen, die Shoto mit seiner eigenen erwiderte.
 

„Und du bist immer noch ein Zwerg, wie er im Buche steht!“
 

„Hey, pass lieber auf, dass der Zwerg dich nicht zu Fall bringt!“, beleidigt blies Valeria ihre Backen auf und fing herzhaft an zu lachen.
 

„Komm her!“, bevor Shoto wusste, wie ihm überhaupt geschah, wurde er ebenfalls in eine tiefe Umarmung gezogen. Etwas unbeholfen stand der Alpha da und wusste erst nicht wie reagieren sollte. Zögerlich legte er schließlich seine Arme um die junge Frau. Auf die Reaktion hin brach das Gelächter aus. Es wurde herzlich gelacht.
 

Valeria stellte sich daraufhin auch den anderen vor. Ochaco war begeistert endlich nicht mehr die einzige weibliche Omega zu sein - vor allem aber, als die Brünette erfuhr, dass Valeria ebenfalls Zockerin war.
 

„Wow, wie genial. Endlich jemand mit dem ich mal einen Mädelsabend veranstalten kann. Das ist super~“, Ochaco sprang vor Freude in die Luft. Valeria hingegen kicherte auf die Reaktion hin und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
 

„Ja, aber ich muss zugeben, dass ich das Gaming die letzten Monate etwas vernachlässigt habe. Aber wir können uns gern mal treffen. Dann spiele ich mich nochmal ein“.
 

„Das bekommen wir hin~“
 

Eijiro überlegte kurz und legte seine Stirn in Falten. Daraufhin kam ihm die erleuchtende Idee. Mit einem freudigen Grinsen trat er in die Mitte der Gruppe.
 

„Wenn dann können wir doch alle zusammen einen Gesellschaftsabend veranstalten. Wir treffen uns doch sowieso schon einmal im Monat. Wäre doch toll, wenn du uns begleiten würdest, Val~“
 

Izuku nickte auf den Vorschlag hin dem Beta zu. Warum war er eigentlich nicht auf diese glorreiche Idee gekommen?
 

„Stimmt. Deine Ankunft muss schließlich gebührend gefeiert werden.“
 

„Kommt schon Leute, ihr müsst wirklich nicht so einen großen Aufwand deswegen betreiben“, Valeria war die Situation mehr als unangenehm und sah unsicher zwischen den Beteiligten hin und her. Aufgrund der Nervosität begann sie mit ihren Fingern zu spielen. Izuku musste bei dieser Reaktion schmunzeln – ihm kam die Situation mehr als bekannt vor.
 

Der Rothaarige hingegen schritt auf Valeria zu und legte seine Hände auf ihren Schultern ab.
 

„Nichts da, werte Dame!“
 

„Eijiro! Überfall sie doch nicht gleich!“, nun meldete sich auch Hitoshi zu Wort, der fassungslos den Beta ansah. Dieser hingegen war komplett in seinem Element.
 

„Ach Quatsch! Katsuki würde sich bestimmt auch anschlie-“, Ochaco reagierte sofort und zupfte an Eijiros Schuluniform, woraufhin der Beta augenblicklich in seiner Rede verstummte.
 

Alle Beteiligten waren so sehr in ihren Gesprächen vertieft gewesen, dass sie nicht mitbekommen hatten, dass sie von weitem beobachtet wurden. Izuku sah zum Ausgang. Das wiesengrüne Augenpaar weitete sich, als sie die Person erkannten, die in der Türschwelle stand. Bevor der Grünhaarige reagieren konnte, vernahm er eine leise Stimme neben sich.
 

„Katsuki…“, es war nicht mehr als ein Flüstern, das Valerias Lippen verließ. Ihre Augen waren auf den Alpha gerichtet, der wenige Meter vor ihr stand. Flieder traf auf Rubinrot.
 

Izuku sah die junge Frau nachdenklich an. Die Aura der Roséhaarigen hatte sich verändert. Ihre Augen waren immer noch auf ihr Gegenüber gerichtet. Ihre Muskeln verhärteten sich und ihr Mimik veränderte sich ebenfalls. Es war eine andere Reaktion, als eben bei ihm. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Eine Weile hielt die angespannte Atmosphäre an, ehe sich die junge Frau langsam in Bewegung setzte. Mit jedem Schritt beschleunigte sich Valerias Herzschlag. Es waren die schwersten Minuten, die ihr gerade bevorstanden. Der Grünhaarige sah ihr gedankenversunken nach.
 

Die Zeit zwischen den Beiden stand still. Die Sehnsucht war sowohl bei Katsuki als auch bei Valeria spürbar. Es waren zwei Jahre, in denen sie sich nicht gesehen hatten. Zwei Jahre, in denen der Alpha kein einziges Lebenszeichen von ihr erhalten hatte. Zwei Jahre, in denen der Blondhaarige gelitten hatte. Izuku realisierte in diesem Moment was diese Begegnung für die Beiden bedeutete. Vor allem aber, was sie für den Aschblonden bedeutete.
 

Schließlich blieb die junge Frau vor Katsuki stehen, der weiterhin vor ihr stand und sie ansah. Valeria blickte daraufhin zu dem Alpha auf und hob ihre Hand. Erst zögerte sie, ehe sie vorsichtig die Wange des Aschblonden berührte.
 

„Du hast tatsächlich gewartet… all die Jahre…“, Valerias Augen füllten sich immer mehr mit Tränen und schließlich brach die Omega den Blickkontakt ab. Ihre Hand, die sich immer noch auf Katsukis Wange befand, begann zu zittern. Plötzlich spürte die junge Frau eine angenehme Wärme auf ihrer Hand und eine tiefe ruhige Stimme, die das Wort an sie wand.
 

„Ich halte immer meine Versprechen…“
 

Valerias Augen weiteten sich, bevor sie wieder zu Katsuki hochsah. Der Alpha hatte seine Hand auf ihre gelegt. Seine Handfläche umschloss ihr zierliches Handgelenk. Sein Gesichtsausdruck ließ nicht darauf schließen, was er gerade fühlte. Das Einzige, was seine innere Gefühlswelt verriet, waren seine rubinroten Augen, die aufflammten. Die Omega konnte ihm nicht in die Augen sehen. Schluchzend zog sie ihre Hand wieder zu sich und legte diese auf ihre Brust.
 

„Es tut mir… so leid. Ich kann verstehen, dass du wütend auf mich bist, du solltest mich hassen. Obwohl ich von deinen Gefühlen gewusst habe… habe ich dich allein gelassen“, dicke Tränen kullerten ihre Wangen hinunter.
 

„Ich war so egoistisch. Eigentlich wollte ich nie wieder hierher kommen... ich dachte, dass ihr ohne mich besser dran wärt – aber vor allem, dass du ohne mich besser dran wärst. Ich habe euch so viele Umstände bereitet. Wie soll ich euch das jemals danken? Wie soll ich mich hierfür bloß erkenntlich zeigen?“, um ein weiteres Schluchzen zu unterdrücken, biss Valeria auf ihre Unterlippe. Ihre Hände bildeten sich zu Fäusten.
 

Für Izuku war der Anblick schwer ertragbar. Gerade in diesem Moment kamen Valerias wahre Emotionen ans Tageslicht. Schwere Schuldgefühle lasteten auf ihrer Schulter. Der Gedanke daran ihre Freunde im Stich gelassen zu haben, setzten der Roséhaarigen schwer zu. Valeria hatte sich eben nur vor ihm zusammengerissen. Das Ganze nahm sie mehr mit als ursprünglich angenommen. Auch auf der Bühne - es war eine Maske gewesen, die sie aufgelegt hatte. Die junge Frau hatte ihr Schauspiel perfektioniert.
 

Dass sie gerade vor Katsuki ihre Schutzmauer fallen ließ, ließ den Grünhaarigen schwer schlucken. Dass ihre Bindung immer noch so stark war, kam gerade in diesem Augenblick ans Tageslicht. Shoto, der neben seinem Mate stand, zog seinen grünhaarigen Freund zu sich und schlang seine Arme um dessen Körpermitte.
 

Katsuki hatte währenddessen Valerias Worten genau gelauscht - er schloss seine Augen und ging tief in sich.
 

„Ist dem so, ja?“, nach diesen Worten öffnete der Alpha seine Augenlider und sah wieder zu der Omega hinunter, die immer noch aufgelöst vor ihm stand. Behutsam legte Katsuki seine Hände an Valerias Wangen und hob ihr Gesicht an. Wieder traf Rubinrot auf Flieder.
 

„Warum denkst du bloß an so einen Blödsinn? Denkst du ernsthaft wir hätten das akzeptiert?“, zärtlich fuhr er mit seinen Fingerkuppen über die tränenbenetzte Haut. Das Rubinrot seiner Iriden flackerte auf.
 

„Denkst du wirklich ich hätte das akzeptiert?“
 

Ehe die junge Frau reagieren konnte, zog Katsuki die Roséhaarige zu sich. Zwei starke Arme legten sich schützend um die Omega und umhüllten ihren Körper mit Wärme. Sein Gesicht verbarg der Alpha in ihre Halsbeuge. Immer fester drückte er Valeria an sich, während ein leises Schluchzen an ihr Ohr drang.
 

„Ich bin einfach nur froh, dass du lebst und wohlauf bist…“
 

Valerias Augen weiteten sich. Knirschend biss die junge Frau ihre Zähne aufeinander, aber es brachte alles nichts – ihre Mauer brach innerhalb von wenigen Sekunden in sich zusammen. Freudetränen rannten über ihre Wangen, als sie Katsukis Umarmung schließlich erwiderte.
 

Izuku, der einen Meter von ihnen weg stand und alles beobachtet hatte, wischte die aufsteigenden Tränen aus seinen Augen. Endlich waren sie wieder komplett und die Beiden glücklich vereint vor sich zu sehen, ließen ihn schmunzeln. Er freute sich – sehr sogar. Lächelnd sah Izuku zu seinem Mate auf, der seine Hand nahm und sein Lächeln erwiderte.
 


 


 

Katsuki löste sich schließlich aus der Umarmung. Erneut sahen sich die Beiden tief in die Augen. Die Tränen waren versiegt – doch die roten Augenringe waren weiterhin ersichtlich. Valeria wischte sich mit dem Handrücken über ihre Augen. Als sie danach wieder zu dem Alpha aufsah, legte dieser seine Hände auf ihre Schulter und sah sie eindringlich an.
 

„Es gibt da jemanden, der dich gerne sehen möchte…“, nach diesen Worten wand Katsuki seinen Kopf Richtung Ausgang, der sich direkt hinter seinem Rücken befand. Valeria sah an dem Alpha vorbei und hielt inne. Ungläubig sah sie wieder zu Katsuki auf, der daraufhin an ihr vorbeischritt und folgende Worte flüsterte:
 

„Gib ihm eine Chance… hör dir zumindest an, was er zu sagen hat…“
 

Wieder sah das fliederfarbige Augenpaar zum Ausgang. Valeria konnte nicht glauben wer gerade vor ihr stand. Unglaube spiegelte sich in ihren Augen wider. Die junge Frau war unfähig sich zu rühren. Sie stand da wie angewurzelt.
 

„Dad...“, hauchte sie leise.
 

Vor ihr stand Best Jeanist - allerdings nicht in seinem typischen Heldenoutfit. Der Pro Hero war zivil bekleidet. Er trug einen schwarzen Anzug, dessen Kragen bis unter sein Kinn reichte. Es war das erste Mal, dass der Blonde Held sein Gesicht in der Öffentlichkeit offenbarte. Izuku musste genauer hinsehen – beinahe hätte er den Pro Helden gar nicht erkannt.
 

„Du bist es tatsächlich…“, vorsichtig trat der Größere an seine Tochter heran.
 

„Zwei lange Jahre…ist es nun her… seitdem du fort gegangen bist… “, Best Jeanist blieb schließlich vor der jungen Frau stehen. Der Pro Hero rang mit sich selbst. Sein Gesichtsausdruck – seine Mimik. Es spiegelten sich so viele Emotionen wider. Emotionen, die man normalerweise von der No. 3 nicht kannte.
 

„Du siehst ihr immer noch … zum Verwechseln ähnlich. Es ist unverkennbar…“, der blonde Held sah zu ihr herab und sank auf die Knie.
 

„Du bist ihr Ebenbild…“, der Pro Hero wand schließlich den Blick ab und sah zu Boden. Valeria hingegen blieb ohne jede Regung im Gesicht vor ihm stehen. Izuku, der sich zu Katsuki gesellt hatte, sah die Beiden entsetzt an. Es war mehr als offensichtlich, dass zwischen Vater und Tochter etwas vorgefallen sein musste.
 

„Ich weiß…“, flüsterte die Roséhaarige und sah auf ihren Vater herab, der immer noch vor ihr auf dem Boden kniete. Dieser rang nach Fassung und sah zu ihr auf. Seine Augen füllten sich mit Tränen.
 

„Was bin ich bloß für ein Mensch? Ich rette täglich Zivilisten…“, sein Blick galt nun Katsuki, der hinter Valeria stand.
 

„Ich habe andere auf ihre Schwächen hingewiesen und habe sie belehrt…“, die Hände des Pro Helden bildeten sich zu Fäusten.
 

„Ich habe alle Warnungen ignoriert… sowohl die von Katara als auch die von Tsuchi…“, knirschend biss Best Jeanist die Zähne aufeinander.
 

„Sogar Bakugous Worten habe ich keinerlei Beachtung geschenkt, weil ich ihn nicht ernst genommen hatte...“, seine geballten Fäuste begannen bereits zu zittern.
 

„…ein schwerer Fehler, wie sich im nach hinein herausgestellt hat…“, der Superheld rang mit sich selbst. Seine Stimme klang brüchig – das Zittern war unüberhörbar.
 

Izuku sah zu Katsuki auf, der seinen Blick weiterhin nach vorn gerichtet hatte. Sorge spiegelte sich in dem roten Augenpaar wider. Erst in diesem Moment begriff der Omega, wohin der Aschblonde soeben verschwunden war. Katsuki hatte nach Best Jeanist gesucht. Er wollte, dass sich Vater und Tochter wieder vertragen. Er war derjenige, der dieses inoffizielle Treffen zwischen ihnen organisiert hatte. In diesem Augenblick wurde dem Grünhaarigen erneut bewusst welch Charakterwandlung der Alpha neben ihm durchlaufen hat. In den letzten Jahren hatte sich so vieles verändert.
 

Mit dieser Erkenntnis sah auch Izuku wieder nach vorne. Er hoffte innig, dass sich die Beiden wieder vertragen. Best Jeanist widmete währenddessen seine Aufmerksamkeit wieder dem Boden. Der Pro Held wirkte so hilflos – einfach gebrochen.
 

„Es ist kein einziger Tag vergangen, an dem ich nicht an sie gedacht habe… es ist kein einziger Tag vergangen, wo mein gebrochenes Herz nicht nach ihr geschrien hat. Du hast inzwischen am eigenen Leib erfahren, was es bedeutet den eigenen Mate zu verlieren… Es war eine Erfahrung, die du nie hättest machen müssen... nicht ein zweites Mal… “, der Blonde hob seine linke Faust und legte sie gegen seine Brust.
 

„Es wäre meine Aufgabe gewesen dich zu schützen und für dich da zu sein. Mir wurde erst zu spät bewusst, welch große Last du getragen hast. Welche Hölle du durchlebt hast. Welche Einsamkeit du durchlaufen hast. Du warst ein unschuldiges Kind – ein Kind, das seine Mutter verloren hat. Ich hätte auch damals schon für dich da sein müssen. Du hast nicht nur einen geliebten Menschen verloren – du hast es zwei Mal erleben müssen. Du warst für mich nicht greifbar gewesen. Meine Stimme war nicht in der Lage gewesen dich zu erreichen. Hätte ich doch bloß-“, seine Stimme brach.
 

 

 

 

 

 

 

 

Valeria sah weiterhin ihren Vater an. Inzwischen sammelten sich wieder Tränen in ihren Augen. Ihren Vater so vor sich zusehen, weckte Erinnerungen in ihr. Erinnerungen an längst vergangene Tage. Sie konnte ihre kindliche Stimme in ihrem Innern hören.

 

 
 

[…]

„Papa“

[…]

Wie sie als Kleinkind mitansehen musste, wie ihr Vater an dem Tod ihrer Mutter beinahe zerbrochen wäre. Die Verzweiflung und unendliche Trauer, die ihn fast zu Grunde gerichtet hätte. Valeria sah diese Szenen immer noch bildlich vor sich. Wie Best Jeanist die Bilderrahmen gegen die Wand geschmettert hatte und zu Boden gesunken war – wie er auf den Boden eingeschlagen hatte.

 

 

 

 
 

[…]

„WARUM?! ANASTASIA!!!

WARUM HAST DU MICH ALLEIN GELASSEN!!“

[…]

Seine Schreie hallten immer noch durch ihr Innerstes. Ließen einen eiskalten Schauer über ihren Rücken wandern.

 

 

 

 
 

[…]

„Papa? Wann kommt Mama wieder?“

[…]

Eine Träne bahnte sich ihren Weg an ihren Wangen herab, als sie an ihre Kindheit zurückdachte.

 

 

 

 
 

[…]

„Mama, kommt nicht mehr zurück. Sie wird nie wieder zurückkehren…“

[…]

Wie sie nach Wärme gesucht hatte und stattdessen mit Eiseskälte konfrontiert wurde.

 

 

 

 
 

[…]

„Warum siehst du ihr so ähnlich!!“

[…]

Wie sehr ihr eigener Vater sie schließlich verletzt hatte, nur weil sie ihrer Mutter von Tag zu Tag immer ähnlicher sah. Die roségoldenen Haare und ihren dunklen Hauttyp hatte sie von ihrer Mutter geerbt. Alles hatte sie von ihr geerbt -sogar die Augenfarbe.

 

 

 

 
 

[…]

„Ich kann deinen Anblick nicht ertragen!“

[…]

Wie Valeria schließlich keinen anderen Ausweg mehr sah und gerade mal mit 10 Jahren ihre Haare blondieren ließ - die Sonne mied und spezielle Hautcreme verwendete, damit ihre Haut erhellte. Alles nur, damit sie ihrer verstorbenen Mutter nicht mehr ähnlichsah. Aber das war alles nicht genug gewesen – ihr Vater hat den Bogen überspannt.

 

 

 

 
 

[…]

„Es reicht langsam! Widme deine Aufmerksamkeit lieber deiner Superheldenausbildung als diesen kindlichen Spinnereien!"

[…]

Wie Best Jeanist seiner eigenen Tochter das Hobby verwehrte, weil die Musik ihn an vergangene Tage erinnert hatte. Das war der Moment, wo in Valeria etwas zerbrach – in tausend Scherben zerschellte. Es war etwas gewesen, worüber sie nie mit ihrem Vater gesprochen hatte.
 

Die Roséhaarige hatte alles wegen ihm aufgegeben – sie hatte sich freiwillig das alles angetan. Eigentlich hatte Valeria sich all die Jahre selbst verleumdet. Selbst Tsuchi konnte ihr damals nicht helfen, niemand konnte ihr helfen. Er konnte nur eine Stütze für sie sein. Er stand ihr so viele Jahre bei. Tsuchi war ihr einziger Halt gewesen und mit seinem Tod stürzte alles in sich zusammen.
 

Valeria erlitt eine Identitätskrise – konnte weder Realität noch Traumwelt voneinander unterschieden. War sogar bereit gewesen ihrem Alpha in den Tod zu folgen. Allein als sie an jenen Abend zurückdachte, zog sich ihr Herz schmerzhaft zusammen. Reumütig sah Valeria zu Katsuki, der weiterhin hinter ihr stand. Kurz trafen sich ihre Blicke, woraufhin der Alpha der jungen Frau zunickte. Danach sah die Roséhaarige wieder vor sich. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten.
 

„Inzwischen weiß ich, warum du das alles getan hast…“, langsam sank Valeria vor dem Blonden auf die Knie und wand den Blick nicht von ihm ab. Alle anderen standen um sie herum. Dimitri, der auf seine Cousine zugehen wollte, wurde von Vladimir und Yashiro zurückgehalten.
 

„Du wolltest mich auf deine Art schützen… nicht wahr?“
 

Valeria verstand inzwischen was ihr Vater ihr mitteilen wollte – er hatte es endlich begriffen. Vor allem aber verstand sie endlich was er damals mitgemacht hatte. Sie verstand seinen Schmerz – sogar besser als jeder andere. Die erschütternde Erkenntnis traf innerhalb von wenigen Sekunden ein. Sie und ihr Vater teilten so viele Gemeinsamkeiten. Es war das erste richtige Gespräch, das sie mit ihm führte. Es war schon so lange überfällig.
 

„Look at me, dad…“, flüsterte die junge Frau leise und ein zärtliches Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Vorsichtig platzierte sie ihre rechte Hand auf ihrer Brust und schloss ihre Augen. Best Jeanist hob seinen Kopf an und sah seine Tochter mit Tränen überströmtem Gesicht an. Valeria öffnete daraufhin ihre Augenlider und sah den Pro Hero mit glänzenden Augen an.
 

„This is me~ Watch me proudly like mom and Tsuchi do from heaven…“
 

Der Pro Hero sah seine Tochter mit geweiteten Augen an. Das war der Moment, in dem Best Jeanist seine Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. Schluchzend zog er die Roséhaarige zu sich und weinte bitterlich. Verzweifelt hielt er sich an ihr fest.
 

„Es tut mir so schrecklich leid… bitte verzeih mir, Valeria…“, immer fester drückte Best Jeanist seine Tochter an sich, die die Umarmung erwiderte.
 

„Ich hab dich lieb, Papa…“, dicke Tränen flossen ihre Wangen hinunter. Der Pro Held legte schützend seine Arme um die junge Frau. Endlich waren Vater und Tochter wieder vereint. Es war ein Anblick, der Hoffnung weckte.
 

 

 
 


 

Izuku stand währenddessen einfach nur da und sah dem Szenario zu. Ein zufriedenes Lächeln zierte seine Lippen. Sein Blick wanderte erneut zu seinem blondhaarigen Nachbarn rüber, der die Beiden weiterhin im Blick hatte. Seine roten Iriden funkelten. Der heutige Tag veränderte alles – für jeden Einzelnen der Anwesenden.
 

Gedankenversunken sah der Omega auf seine Handflächen herab. Er durfte nicht zurückfallen. Jeder schritt seinen Weg voran, doch Izuku war noch lange nicht am Ziel angekommen. Es ging immer weiter – Schritt für Schritt.
 

Fest entschlossen ballte er seine Hände schließlich zu Fäusten. Dem Grünhaarigen fiel wieder ein, welche Aufgabe ihm aktuell noch bevorstand. Es gab da draußen jemand, der seine Hilfe brauchte. Mit gestärktem Bewusstsein sah er dem morgigen Tag entgegen. Er war der Einzige, der ihr helfen konnte.
 


 


 

//Schon sehr bald… werde ich hoffentlich in der Lage sein dir zu helfen…kleine Eri//

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lexischlumpf183
2021-08-25T16:11:43+00:00 25.08.2021 18:11
😍😍😊 so ein schönes sehr emotionales Kapitel,
Antwort von:  Mina_Tara
29.08.2021 18:22
Vielen Dank für die lieben Worte :)


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