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Der Zauber des Vollmondes

von

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Verschwunden

Frustriert und leise vor sich hin fluchend balanciert Ranma auf dem Zaun. „Jetzt sei doch nicht so mies gelaunt. Cologne sagte doch, dass sie uns helfen wird. Wir müssen nur etwas Geduld haben. Ich bin mir sicher, dass sie einen Weg finden wird, wie wir Ranko helfen können.“, sagt Akane, welche zusammen mit Ranko neben ihm auf dem Gehweg geht und versucht Ranma zu beruhigen. „Mir gefällt das ganze irgendwie nicht.“, Akane sieht Ranma von der Seite an und betrachtet sein von Sorgen gezeichnetes Gesicht. Die ganze Sache scheint ihn wirklich sehr zu beschäftigen und macht sich wirklich große Sorgen um Ranko. „Wie meinst du das?“, fragt sie ihn. Ranma springt vom Zaun und landet vor Akane auf dem Gehweg. Diese bleibt ebenfalls stehen und wartet seine Antwort ab. „Was ist, wenn Colognes Bekannter uns auch nicht helfen kann. Wie soll Ranko dann je wieder nach Hause kommen.“, Akanes Blick schweift zu Ranko, welche ebenfalls neben ihr stehen geblieben ist. „Wir müssen jetzt darauf hoffen, dass Colognes Bekannter die Schriftzeichen entziffern kann.“,
 

Nicht weit von Nerima entfernt betritt Cologne in einer Seitenstraße einen keinen Antiquitätenladen. Beim Öffnen der Ladentür ertönt ein Glöckchen und kurz darauf hört Cologne eine ihr sehr bekannte Stimme. „Hallo Cologne, was führt dich zu mir?“, sagt ein kleiner Mann in etwa Colognes Alter. Er hat dieselbe Körpergröße wie sie und seine Haare langen weißen Haare, welche er zu einem Zopf geflochten hat, reichen ihm bis zum Boden. Sein Gesicht ziert ein kleiner Schnurrbart und ein Spitzbart. „Hallo Bao!“, begrüßt Cologne ihren Bekannten.
 

„Es freut mich sehr, dich wieder zusehen. Setz dich doch und trink mit mir eine Tasse Tee.“, Bao deutet auf einen Tisch in der Ecke des Zimmers. Cologne nimmt dankend an und setzt sich an den Tisch. Bao nimmt ihr gegenüber am Tisch Platz und sieht sie erwartungsvoll an. Er ahnt bereits, dass es um etwas Wichtiges geht, da Cologne ihn nur selten besucht. „Ich habe hier ein Amulett, welches du dir ansehen musst.“, Cologne holt das Amulett hervor und legt es auf dem Tisch ab. „Die Schriftzeichen auf dem Amulett sind aus der Qin-Dynastie und soweit ich weiß, bist du der einzige, den ich kenne, der diese Schriftzeichen lesen kann.“, mit seiner Hand streicht er sich immer wieder nachdenklich durch seinen Bart. „So etwas habe ich noch nie gesehen. Das sieht wirklich sehr interessant aus.“, er hebt das Amulett hoch und betrachtet es von allen Seiten. „Heißt das, du kannst diese Schriftzeichen nicht lesen?“, fragt Cologne ihn und trinkt einen Schluck von ihrem Tee. Der Mann legt das Amulett auf dem Tisch ab und hüpft auf ein Bücherregal in der Ecke des Raumes zu. Aus diesem holt er ein altes und längst vergilbtes Buch hervor. „Keine Sorge, die Schriftzeichen kann ich innerhalb eines Tages entziffern. Sobald ich das Geheimnis dieses Amulettes entschlüsselt habe, werde ich dir davon berichten.“, sagt er und blättert in dem Buch herum. Cologne nickt ihm zu und springt von ihrem Platz auf. „Also gut, ich überlasse dir das Amulett und erwarte dich dann.“, mit diesen Worten verlässt Cologne den Raum und macht sich auf den Weg nach Hause. Der alte Mann wendet sich erneut dem Amulett zu. Etwas Geheimnisvolles geht von diesem Schmuckstück aus. Etwas, dass er noch nie vorher gesehen hatte. Jetzt will auch er hinter das Geheimnis dieses Amulettes kommen. Seit langem hatte nichts Vergleichbares in den Händen gehalten, weshalb es seinen Ehrgeiz weckt. Er nimmt erneut das vergilbte Buch in die Hand. Auf einer der Seiten hatte er vorhin dieselben Schriftzeichen wie auf dem Amulett gesehen. Er ist sich sicher, dass dieses Buch ihm beim Entschlüsseln der uralten Schrift helfen wird. Schließlich beschließt er sich erst einmal einen Tee zu machen, denn es steht ihm eine lange Nacht bevor.
 

Derweil liegt Ranma nervös auf seinem Futon. Seine Gedanken drehen sich immer wieder um Ranko und er fragt sich, wie sie es schaffen konnte ihn so sehr aus der Ruhe zu bringen. Die letzten beiden Tage drehten sich ausschließlich um sie. Er macht sich seit ihrem Auftauchen ständig Sorgen um sie, dabei kennt er sie doch kaum. Natürlich glaubt er ihr inzwischen, dass sie seine Tochter aus der Zukunft ist, doch er weiß rein gar nichts über sie. Zudem fragt er sich auch immer wieder, wie wohl seine Zukunft aus sieht. Wird er ein guter Vater sein oder ein guter Ehemann. Bei diesem Gedanken legt sich ein leichter roter Schimmer auf seine Wangen. Vor allem fragt er sich, wer wohl seine Frau sein wird. Immerhin hat er viele Verehrerinnen und auch Verlobte, die ihn auch gerne heiraten wollen, doch er selbst hat sein Herz schon vor langer Zeit einer ganz bestimmten jungen Frau geschenkt. Er dreht sich auf die Seite und sofort wird sein Gesicht um einiges röter. Wie es wohl wäre mit ihr verheiratet zu sein? Ist sie vielleicht auch seine zukünftige Frau und Rankos Mutter? Unweigerlich schweifen seine Gedanken immer mehr in eine ganz bestimmte Richtung ab, weshalb er sein Gesicht tief in sein Kissen drückt.

In letzter Zeit hatte er immer wieder dieselben Fantasien. Wie er und Akane sich küssen und er ihren Körper mit seinen Händen erforscht. Er stellt sich immer wieder vor, wie es sich wohl anfühlen würde sie zu küssen und intim mit ihr zu werden. Ob es sich in der Realität auch so gut anfühlen würde wie in seiner Fantasie? Was wohl passieren würde, wenn er sie einfach packen und küssen würde? °Akane darf nie erfahren, woran ich gerade wieder gedacht habe. Sie bringt mich sonst noch um.°, frustriert stellt er fest, dass all dies vielleicht erst in einer weit entfernten Zukunft passieren wird. °Ach Akane! Siehst du nicht, wie sehr ich dich liebe und mich nach dir sehne?°, gerade als er dies gedacht hat, öffnet sich ganz leise das Fenster hinter ihm. Leise schleicht sich eine zierliche Gestalt an Ranma heran. Doch dieser ist noch so sehr in seine Gedanken vertieft, dass er es nicht mitbekommt. Vor seinem Futon bleibt die Gestalt stehen. Vorsichtig beugt sie sich zu ihm hinunter und schmiegt sich an seinen Rücken. In diesem Moment schreckt Ranma hoch und weicht von dieser Gestalt zurück. Erschrocken sieht er die Person vor sich an. „Shampoo! Was willst du hier?“, fragt er seinen ungebetenen Gast. „Shampoo wollte dir etwas Gesellschaft leisten.“, sagt sie und nähert sich erneut ihrem Liebsten. „Bleib wo du bist!“, sagt Ranma etwas zu laut. Er hofft nur, dass ihn keiner im Haus gehört hat. „Aber Ranma! Shampoo hat sich für dich besonderes hübsch gemacht.“, haucht sie in einem verführerischen Ton. Im Schein des Mondlichtes kann Ranma nur schemenhaft etwas sehen. Und das, was er erkennen kann ist, dass Shampoo nicht wie üblich ihre chinesische Kleidung trägt, sondern in sehr aufreizender Unterwäsche gekleidet ist. Bei dem Gedanken, was diese Frau mit ihm vorhat, muss er nervös schlucken. °Was soll ich nur machen? Wenn Akane uns hier so erwischt, dann ist es aus mit mir.°, gedanklich schließt Ranma bereits mit seinem Leben ab. „Ääähm... Ssshhammpooo! Du solltest wieder gehen, bevor Akane hier auftaucht.“, sagt er und versucht dabei gefasst zu klingen. „Aber wieso? Wir können doch heute Nacht viel Spaß haben.“, während sie dies sagt, versucht sie ihre Arme um seinen Hals zu legen, doch Ranma ist schneller als sie und kann ihr noch rechtzeitig ausweichen. „Nein! Geh jetzt bitte, bevor dich noch jemand hier so sieht.“, doch statt seiner Bitte nachzukommen, versucht Shampoo es erneut, sich ihm an den Hals zu werfen. Erneut schafft es Ranma ihr auszuweichen. „Ranma du kannst Shampoo doch nicht so zurückweisen. Wir sind für einander bestimmt. In der Zukunft werden wir schließlich auch Mann und Frau sein.“, sagt sie etwas lauter, da es ihr nur ganz recht ist, wenn Akane sie beide so erwischt. „Pssst! Sei doch ruhig!“, versucht Ranma sie zum Schweigen zu bringen und hält ihr jetzt den Mund mit der Hand zu. Und wie sollte es nicht anders sein, genau in diesem Moment öffnet sich Ranmas Zimmertür. Geschockt sieht Akane die beiden vor sich an. Sie kann nicht viel erkennen, doch das, was sie sehen kann reicht ihr. Ohne ein Wort zu sagen, dreht Akane sich um und läuft davon. „Akane, bitte bleib stehen! Ich kann das erklären. Es ist nicht so wie du denkst.“, versucht Ranma sie aufzuhalten. Er schubst Shampoo von sich und läuft seiner Verlobten hinterher.
 

°Wie konnte er nur? Und ausgerechnet mit Shampoo. Das werde ich ihm nie verzeihen.°, denkt sich Akane und läuft mit Tränen in den Augen aus dem Haus. Der Schmerz, welchen sie verspürte, als sie Ranma und Shampoo beide leicht bekleidet in seinem Zimmer erwischt hatte, gab ihr den Rest. Sie will nur noch so weit weg, wie es nur geht. Doch Ranma ist schneller als sie. Er greift nach ihrem Handgelenk und bringt Akane gerade noch bevor sie das Grundstück ihrer Familie verlassen kann zum Stehen. „Akane! Bitte hör mir zu. Das, was du gesehen hast, dass ...“, und schon dreht Akane sich zu ihm um und verpasst ihrem Verlobten eine saftige Ohrfeige. „Lass mich in Ruhe, Ranma! Geh zurück zu Shampoo und lass mich ein für alle Mal in Ruhe!“, mit einem Ruck befreit Akane ihr Handgelenk aus seinem Griff und möchte erneut davonlaufen, doch Ranma greift erneut nach ihrer Hand. „Akane, ich bitte dich! Du musst mir glauben! Da war nichts zwischen mir und Shampoo.“, erneut versucht er sich zu erklären. „Achja! Und warum wart ihr beide nur leicht bekleidet in Unterwäsche in deinem Zimmer?“, das ist eine gute Frage. Doch wie soll er ihr diese beantworten. Er weiß ja selbst nicht, wieso Shampoo nur in Unterwäsche bei ihm aufgetaucht ist. „Woher soll ich das denn wissen. Sie tauchte plötzlich so in meinem Zimmer auf.“, versucht er sich zu rechtfertigen. „Und warum hast du sie nicht einfach weggeschickt?“, fragt ihn Akane wütend. Immer versucht er sich aus allem herauszureden. „Das habe ich doch versucht, doch sie wollte nicht auf mich hören und dann kamst du ins Zimmer und hast und so gesehen.“, sagte er etwas lauter. Immer muss sie ihm für alles die Schuld geben. Nie hörte sie ihm zu und glaubte nur das, was sie sich selbst einredet. Wieso kann sie ihm denn nicht vertrauen? „Ranma!“, sofort richteten Ranma und Akane ihre Aufmerksamkeit auf die Person, welche vom Weiten gerufen hat. Shampoo ist ihnen gefolgt. Inzwischen trägt sie wieder eines ihrer chinesischen Kleider. „Ranma, wieso läufst du weg?“, fragt Shampoo ihn unschuldig. „Lass mich in Ruhe, Shampoo! Ich habe dir vorhin schon gesagt, dass du gehen sollst.“, doch statt Ranma zuzuhören funkelt Shampoo Akane wütend an. „Das ist alles deine Schuld. Wenn du nicht gekommen wärst, dann hätte ich jetzt schöne Stunden mit Ranma gehabt.“, mit diesen Worten greift Shampoo Akane an, doch Ranma stellt sich schützend vor Akane. „Shampoo, es reicht jetzt!“, doch die hübsche Amazone reagiert nicht auf seine Worte. Stattdessen stößt sie ihn zur Seite und greift Akane erneut an. „Bitte tu ihr nichts!“, ertönt Rankos verängstigte Stimme. Erschrocken läuft die Kleine zu Akane und klammert sich an ihre Seite. „Bitte, du darfst ihr nicht weh tun!“, mit großen Augen sieht Ranko zu Shampoo auf und hofft darauf, dass diese ihrer Bitte nachkommt. Wie angewurzelt bleibt Shampoo stehen. Ausdruckslos sieht diese auf das Kind und ihre Rivalin vor sich. Ihre Augen werden glasig und stumme Tränen laufen ihr übers Gesicht. „Wieso?“, ganz leise und kaum hörbar flüstert Shampoo diese Worte vor sich her. „Wieso? Wieso? Wieso … immer beschützt du sie!“, Shampoos wird immer lauter und wütender. „Wieso Ranma? Sie ist unserer Liebe immer im Weg gewesen. Wieso beschützt du sie immer?“, ihre Stimme überschlägt sich beinahe als sie sich plötzlich zu Ranma umdreht und verzweifelt beginnt auf ihn einzuschlagen. Ranma weicht ihren Schlägen gekonnt aus, als er über etwas am Boden stolpert und daraufhin rückwärts zu Boden geht. Diese Gelegenheit nutzt Shampoo und packt den am Boden liegenden Ranma am Kragen. „Wieso kannst du mich nicht so sehr lieben, wie du sie liebst?“, flüstert sie so leise, dass nur er es hören kann. Überrascht sieht Ranma in Shampoos von Tränen benetztes und trauriges Gesicht. Er spürt wie einige ihrer Tränen auf seine Wange tropfen als sie sich seinem Gesicht nähert und ihn unerwartet küsst. Doch bevor er reagieren kann, lässt Shampoo auch schon von ihm ab und verschwindet in der Dunkelheit der Nacht. „Ranma!“, erschrocken springt dieser auf und sieht zu seiner Verlobten rüber. °Ob sie den Kuss eben mitgekriegt hat?°, fragt er sich und hofft inständig darauf, dass Akane nichts gesehen hat. „Geht es dir gut? Was hat Shampoo dir gesagt?“, erleichtert atmet Ranma auf, da seine Verlobte anscheinend den Kuss der Amazone nicht mitbekommen hat. „Ich glaube wir werden Shampoo für eine lange Zeit nicht mehr wieder sehen.“, während er dies sagt, sieht er kurz zur Gartenmauer rüber und wendet sich erneut an seine Verlobte. „Wir sollten besser wieder ins Haus gehen. Es ist ganz schön frisch hier draußen.“; dabei packt er Akane an den Schultern und möchte sie gerade ins Haus führen als hinter ihm eine Stimmer ertönt. „Guten Abend! Bist du Ranma Saotome?“, besagter junger Mann bleibt stehen und dreht sich zu der ihm unbekannten Stimme um. „Ja, der bin ich. Wie kann ich Ihnen weiter helfen?“, der alte Mann hüpft leichtfüßig von der Mauer des Tendo-Anwesens, auf der bis eben noch stand und landet wenige Meter entfernt von Ranma, Akane und Ranko stehen. „Darf ich mich vorstellen, mein Name ist Bao, ich bin ein alter Freund von Cologne. Sie bat mich vor einigen Stunden darum, ein altes Amulett für euch zu entschlüsseln.“, diese Worte lassen Ranmas Herz schneller schlagen. Gibt es doch noch Hoffnung? Können sie Ranko vielleicht doch wieder in ihre Zeit zurückschicken? „Haben sie das Amulett entschlüsseln können?“, fragt er den Fremden, doch die nächsten Worte des alten Mannes lassen Ranmas kurz aufkeimende Hoffnung wieder zunichte werden. „Es tut mir sehr leid, doch das Amulett wurde während meiner Recherche gestohlen.“



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