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Creature and the Curse

von

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Prolog

Der Sturm tobte, rüttelte an den Ästen der Bäume und verschluckte erbarmungslos jeden noch so kleinen Laut. Dichter Schnee tanzte vor seinen Augen, vernebelte seinen Blick und lies den ekligen Gestank nach nassem Fell in seiner Nase zurück. Eilig hetzte er weiter. Wenn er ein galoppierendes Pferd einholen wollte, durfte er nicht verschnaufen.

 

Seine Pfoten gruben sich in den Schnee, Zweige knackten, der Wind jaulte. Feine Eiskristalle fanden den Weg bis auf seine Haut. Im letzten Moment duckte er sich unter einem herabhängenden Ast hinweg, verlangsamte seinen Schritt, witterte erneut.

Er konnte sein nasses Fell riechen, das feuchte Holz der Bäume, den reißenden Fluss. Sicher hatte das Mädchen es nicht gewagt, ihn zu überqueren. Das Eis war dünn. Zu dünn für Pferd und Reiterin. Er stieß ein tiefes Knurren aus, enttäuscht über die unbefriedigende Entwicklung seiner Jagd, dann fletschte er die Zähne. Der letzte Rest Vernunft in seinem Kopf schrie, dass sie sicher dem Flusslauf folgen und nach einer Brücke suchen würde. Der Mensch in ihm würde genau dasselbe tun.

 

Unschlüssig blickte er nach links, dann wieder nach rechts, und schließlich traf er eine Entscheidung. Auf allen vieren rannte er stromaufwärts. Das Wasser toste, der Wind heulte und der Schnee wollte einfach nicht aufhören zu fallen.

 

Sollte das seine Zukunft sein? Bei Wind und Wetter, irgendwo im Wald auf der Jagd, bis sich eines Tages ein tapferer Jäger fand, der ihn erlöste? Konnte man ihn überhaupt erlösen, oder würde er auf alle Ewigkeit ein Monster sein, verdammt dazu, jeden zu erlegen, der sich in seinen Wald verirrte?

Seinen Wald …

Er stieß ein tiefes Knurren aus. Er wollte keinen Wald. Er wollte sich selbst zurück. Er wollte in einem Bett schlafen, musizieren, tanzen und vielleicht auch wieder Bücher lesen. Er wollte sein Pferd und auch seinen Hund. Er wollte, dass der Albtraum endlich ein Ende fand.

 

 

Fauchend setzte er über einen Dornenbusch hinweg, hechtete unter einem tief hängenden Ast hindurch und kam schließlich schlitternd zum Stehen. Dort, unter einer großen, alten Eiche war etwas, mit dem er nicht gerechnet hatte: ein altes Bauernhaus.

Das Biest schnüffelte. Es konnte keine Menschen riechen, aber das Gebäude sah auch ziemlich verlassen aus. Das Strohdach hatte sich schon vor langer Zeit schwarz gefärbt und hing im mittleren Teil verdächtig stark nach unten. Die Fassade war verwittert und die Fenster fast erblindet.

 

Er zögerte. Sollte er den unwahrscheinlichen Fall überprüfen, dass Belle gerade hier Schutz vor dem Sturm gesucht hatte, oder doch besser umdrehen und den Fluss in die andere Richtung hinab eilen? Wenn er sich beeilte, konnte er sie gewiss noch einholen.

Er konnte — ungläubig blinzelnd musterte er die dicke, hölzerne Eingangstür, die mit jedem Schritt, den er machte, immer näher kam. Wann hatten ihn seine Beine das letzte Mal so betrogen? Und was war das für ein merkwürdiger Duft, der aus dem Inneren des Hauses kam? Süß und schwer drang er in seine Nase, spielte mit seinen Sinnen und verführte ihn dazu, immer weiter zu laufen. Nur für einen kurzen Blick ins Haus. Nur um für einen Moment aus dem Sturm zu kommen. Nur um eine Minute lang zu spüren, dass er tief unter all dem triefenden Fell, doch noch ein menschliches Herz besaß. Ein Herz, das mit jedem Tag schwächer wurde.

 

Unter dem Druck seiner Pranke gab die Tür ächzend nach und enthüllte einen grauen, staubbedeckten Innenraum. Ein Tisch stand in einer Ecke und auf der alten Feuerstelle stand immer noch ein einzelner, schwarzer Topf. Teile des Daches waren eingestürzt und der Schnee hatte seinen Weg in das Zimmer gefunden. In großen, weißen Haufen türmte er sich auf dem schlichten Holzboden, ein scharfer Kontrast zu dem allgegenwärtigen Grau. Der Geruch in seiner Nase wurde stärker, schmeichelte dem menschlichen Teil seiner Sinne, verführte ihn, die Pause auszudehnen.

Vielleicht konnte er sich an den Tisch setzen und kurz durchatmen. Eventuell sogar die Augen schließen. Vielleicht — seine Hinterpranke stieß gegen etwas Hartes und weckte ihn so aus seinen Träumen. Einen Moment lang nahm er an, versehentlich gegen eines der Möbelstücke gelaufen zu sein. Vielleicht einen Stuhl, oder einen Hocker. Doch wenn er genau darüber nachdachte, dann fühlte sich weder ein Stuhl noch ein Hocker so weich und so warm an.
 

Langsam blickte das Biest nach unten, und machte prompt einen Satz zurück. Scheinbar war er geradewegs gegen eine Leiche gerannt. Eine warme Leiche, die weder nach Tod noch nach Verwesung stank und deren Brust so aussah, als würde sie sich immer noch heben.

Das Verlangen, kurz die Augen zu schließen, wurde stärker und er blinzelte entschlossen dagegen an. Er durfte jetzt nicht einschlafen.

«Nur ein paar Sekunden lang», flüsterte sein menschlicher Verstand, doch das Biest in ihm war anderer Meinung. Es war nicht sicher, außerhalb des eigenen Baus zu schlafen. Ihm entfuhr ein unwilliges Knurren, welches auf halbem Wege aus seinem Mund zu einem Gähnen wurde. Der süße Geruch reizte seine Nase, erinnerte ihn entfernt an Mohn. War das hier etwa …

 

Verwirrt blickte er sich im Zimmer um, doch er konnte die Quelle des Geruchs nicht ausmachen. Sie schien überall und nirgendwo im Haus zu sein. Das weiche Fell in seinem Nacken begann sich aufzustellen. Angst kroch durch seine Adern. Das hier war kein normales Haus und er musste hier umgehend verschwinden.

Eilig machte er einen Schritt zurück, dann noch einen, nur um sich auf der Türschwelle noch einmal umzudrehen. Das Bedürfnis zu fliehen war überwältigend, aber der schwache, der menschliche Teil in ihm, kämpfte entschlossen dagegen an. Er wollte nicht gehen. Er wollte schlafen und wenn er schon nicht schlafen durfte, dann wollte er wenigstens nicht verschwinden, ohne die Leiche mitzunehmen. Ein Mann verdiente eine angemessene Beerdigung.

 

Das Biest erlaubte sich ein wütendes Knurren, dann machte es einen einzelnen Satz zurück ins Haus, hieb mit der Pranke nach dem staubigen Umhang des Toten und zog ihn wütend hinter sich her — hinaus aus dem verfluchten Haus und hinein in den dunklen Wald, der seine genauso verfluchte Zukunft war.

Als er die Augen aufschlug, sah er einen Stein vorüberziehen, gefolgt von einem Ast und etwas, was wohl ein schneebedeckter Busch sein mochte. Und das war sonderbar, immerhin hatten sie gerade erst Rosenmond(1). Dicke Schneeflocken fielen auf ihn herab, landeten auf seiner Stirn und seinen Wangen. Als schließlich eine von ihnen den Weg auf seine Lippen fand, leckte er ungläubig über das kühle Nass. Wenn das hier ein Traum war, war es ein äußerst Realistischer. Ein leises Stöhnen drang aus seinem Mund und endlich hörte die Welt um ihn herum auf, sich zu bewegen.

Er blinzelte einmal, dann noch einmal. Lag er gerade im Schnee?

 

Mit einem weiteren Stöhnen richtete er sich auf. Verdammt, er war ja völlig durchgefroren. Und überhaupt? Wie konnte das sein? War er nicht eben noch in diesem Bauernhaus gewesen? Bilder tauchten vor seinem inneren Auge auf. Er sah das dunkle Haus, einen gehörnten Schatten, grüne Flammen. Er stöhnte noch einmal. «Wo ist sie?»

Hinter ihm knirschte der Schnee. «Wo ist wer?», verlangte eine tiefe Stimme, zu erfahren.

Phillip fuhr sich mit der Hand durch das schneeverkrustete Haar. «Die böse Fee», präzisierte er die Frage.

Der Mann hinter ihm atmete tief durch. «Es gibt schon sehr lange keine Feen mehr in diesem Land», versicherte er, «Nur eine Zauberin(2) und die wurde schon seit Jahren nicht mehr gesichtet.»

Phillip drehte den Kopf, um über die Schulter zu blicken, doch der Mann hinter ihm stand im toten Winkel und war nicht zu erkennen. Schließlich drehte er sich wieder zurück und betrachtete seine halb erfrorenen Finger. «Ich weiß, dass sie das letzte Mal offiziell auf der Taufe von Prinzessin Aurora erschienen ist», erzählte er dem Fremden, während er versuchsweise über seine langsam blau werdenden Knöchel strich, «aber ich habe sie letzte Nacht gesehen. Sie war in dieser Hütte und sie hat – Ich muss zu meinem Vater! König Hubert muss davon erfahren, bevor sie ihren Plan in die Tat umsetzen kann. Prinzessin Aurora ist in allergrößter Gefahr!»

«König Hubert?», wiederholte der Fremde und kurz überlegte Phillip ob er wohl ein wenig schwer von Begriff war.

«Ja, König Hubert», erklärte er noch einmal, «Ich würde auch mit König Stefan sprechen, wenn seine Burg näher ist.» Ein Zittern ging durch seinen Körper. All die Kälte bekam ihm nicht.

Ein paar eiskalte Atemzüge lang war das Heulen des Windes das einzige Geräusch, das er noch vernahm, dann schob sich plötzlich ein Stück Stoff vor sein Gesicht, das sich bei näherem Hinsehen als Umhang entpuppte. Er war aus einem schweren, lilafarbenen Wollstoff, der trotz zahlreicher Schneeflocken, die sich auf ihm abgesetzt hatten, eine wohlige Wärme versprach. Ohne zu zögern, griff Phillip nach dem Kleidungsstück und wickelte sich großzügig darin ein. «Danke», hauchte er.

«Hätte ich gewusst, dass du nicht tot bist, ich hätte dich nicht durch den ganzen Schnee gezerrt.»

Phillip wusste nicht, was er von diesem Geständnis halten sollte, doch er fühlte sich ein wenig besser und ganz langsam kam sogar das Gefühl in seine Finger zurück. «Du hast nicht zufällig mein Pferd gesehen?», erkundigte er sich. «Es ist ein Grauschimmel mit dunkler Mähne. Er hört auf den Namen – »

«Hier ist weit und breit kein Pferd», fiel ihm der Mann ins Wort, «Genauso wie es hier weder einen König Stefan noch einen König Hubert gibt. Unser Nachbarland wird von König Frederic(3) regiert. Die Herrscher, von denen du sprichst, gibt es nur noch in Legenden.»

Phillip fuhr herum. «Was?!», entfuhr es ihm, doch der andere schien mit dieser Reaktion gerechnet zu haben und so funkelte Phillip an seiner statt einfach nur einen schneebedeckten Baumstumpf an.

 

«Es war einmal, vor langer, langer Zeit», begann die Stimme hinter ihm zu erzählen, «da lebte gar nicht weit von hier, ein König namens Stefan. Der lud alle Feen des Landes zur Taufe seiner ersten Tochter, Aurora, ein. Nur eine vergaß er dabei. Eine Fee namens Maleficent. Verärgert erschien sie dennoch bei der Taufe und sie verfluchte das Kind. Vor seinem sechzehnten Geburtstag sollte es sich an einer Spindel stechen und tot umfallen. Geschockt versuchten die anderen Feen, den Fluch zu mindern, und so wurde aus dem Tod des Mädchens ein hundertjähriger Schlaf, der nur durch einen Kuss der wahren Liebe gebrochen werden konnte.

Verängstigt gab das Königspaar das Kind in die Hände der guten Feen, die es lange Jahre vor der Welt beschützten. Doch dann kehrte die Prinzessin an ihrem sechzehnten Geburtstag auf die Burg ihrer Eltern zurück und der Fluch erfüllte sich noch am gleichen Tag. Die Prinzessin schlief und ihre Eltern schliefen. Der ganze Hofstaat schlief. Da erst verstand Maleficent, was sie in ihrer Wut getan hatte und je länger sie die Prinzessin schlafen sah, desto klarer wurde ihr, dass das nicht das war, was sie wollte. All die Jahre hatte sie an dieses Mädchen gedacht, hatte geplant und gelauert, nur um jetzt zu erkennen, dass sich die Prinzessin irgendwie in ihr kaltes Herz geschlichen hatte. Von tiefer Schuld erfüllt, eilte sie an die Seite der schlafenden Prinzessin und gab ihr einen Kuss. Die Prinzessin erwachte und mit ihr der Hof und es waren kaum zwei Jahre vergangen.

Aurora wurde zu einer großen Königin, stets mit Maleficent an ihrer Seite. Nur ihre geplante Ehe, die schloss sie nie, denn während die Prinzessin in ihrem Schloss schlief, ging ihr Verlobter – der sie nie hatte kennenlernen dürfen – fort, um mit einer Bauerntochter glücklich zu werden. Sein Vater, der auch in König Stefans Burg geschlafen hatte, suchte ihn nach seinem Erwachen im ganzen Land, doch er hat ihn nie gefunden. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann sind sie noch immer irgendwo da draußen. Der Prinz und sein Bauernmädchen.»
 

Phillip öffnete den Mund, doch es kamen keine Worte heraus. Konnte das sein? Konnte sich der Plan der bösen Fee wirklich so gewandelt haben? Und wenn alle wieder erwacht waren, wieso war er dann nicht mit ihnen aufgewacht? Hatte Maleficent ihn vergessen? Oder hatte sie ihn mit Berechnung in diesem Zustand belassen? Und wenn ja, wie lange hatte ihr Zauber auf ihm gelegen und wie war er letztlich gebrochen?

«Hast du mich aus der Hütte gebracht?», fragte er die Stimme in seinem Rücken, die prompt ein zustimmendes Brummen von sich gab.

«Ich habe sie gerochen. Die Magie. Die Hütte, war von oben bis unten voll davon.»

Phillip nickte langsam. «Und haben wir noch das vierzehnte Jahrhundert?», fragte er weiter.

Der Mann in seinem Rücken schwieg, doch das war Phillip Antwort genug. Scheinbar hatte er wirklich lange geschlafen. Sehr lange.

Für einen Augenblick dachte er an seinen Vater, dann verbannte er die Erinnerung an sein enttäuschtes Gesicht ganz weit aus seinem Bewusstsein. Er würde um ihn trauern. Er musste um ihn trauern, doch im Augenblick hatten andere Dinge Vorrang. Sein Vater würde ihm da zustimmen. Nie und nimmer würde er wollen, dass sein Sohn von Trauer zerfressen in einem dunklen Wald erfror. Und damit das nicht geschah, musste er etwas tun. Er musste lernen, diese neue Welt zu verstehen. Und wenn er diese Welt verstehen wollte, fing er wohl am besten bei seinem scheuen Retter an.

 

«Wieso versteckst du dich vor mir?», platzt er mit seiner nächsten Frage heraus, doch sein Gegenüber strafte ihn weiterhin mit Schweigen. «Willst du es mir nicht sagen?», bohrte Phillip weiter nach, «Du hast doch nicht etwa Angst vor mir?»

«Ich habe vor niemandem Angst», hörte er den anderen grollen, «Du hast ja nicht einmal eine Waffe.»

Phillip ließ den Blick über seine Seite gleiten «Die habe ich wirklich nicht mehr», stimmte er zu, «Die Fee hat mir mein Schwert weggenommen. Trotzdem würde ich dir gerne in die Augen sehen, wenn ich dir davon erzähle.»

«Warum?»

«Weil du mich von ihrem Zauber befreit hast und ich doch gerne wüsste, wer du eigentlich bist.»

Wieder antwortete der Fremde mit Schweigen, nur das dieses Mal er es war, der es nach einem gefühlt endlosen Augenblick, wieder brach.

 

«Was ist, wenn ich ein Monster bin?», fragte er, die Stimme so leise, dass Phillip ihn über den jaulenden Wind kaum hören konnte. «Wirst du mir dann immer noch dankbar sein?»

Phillip zog den geliehenen Umhang fester um sich. «Monster oder nicht», murmelte er, «Du hast mich gerettet, ich bin dir dankbar, aber ich kenne weder dein Gesicht, noch deinen Namen.»

Der andere seufzte. «Ich habe keinen Namen», erklärte er traurig.

«Jeder hat einen Namen», widersprach Phillip, «Wie nennen dich deine Freunde?»

«Ich habe keine Freunde. Aber … Es gibt da jemanden, der nennt mich Biest.»

«Das ist kein Name», urteilte Phillip, «Das ist eine Beleidigung.»

«Nicht wenn es die Wahrheit ist.»

Phillip schnaubte abschätzig. «Ich weigere mich, dich «Biest» zu nennen. Gibt es keine andere Bezeichnung für dich? Wie haben deine Eltern dich genannt?»

«Meine Eltern sind schon lange tot.»

«Das tut mir leid», murmelte Phillip. Er wusste, dass er manchmal ein bisschen zu forsch war, aber bei seinem Gegenüber fand er scheinbar zielgerichtet, jeden noch so kleinen, wunden Punkt. «Meine Mutter ist auch schon lange tot», erzählte er dem Fremden, «Ich erinnere mich gerade noch an ihre Augen. Sie waren so grün, wie ein ganzer Tannenwald und fast genauso tief. Welche Farbe haben deine Augen?»

«I‑Ich weiß es nicht», entgegnete die Stimme.

Phillip setzte sein schönstes Lächeln auf. Vermutlich konnte sein Gegenüber es nicht sehen, aber er fühlte sich immer gleich besser, wenn er lächelte. Irgendwie überzeugender. «Wenn du hinter den Bäumen hervor kommst, können wir es herausfinden», schlug er in eben jenem verspielten Tonfall vor, mit dem er am Vortag noch ein hübsches Bauernmädchen dazu überredet hatte, mit einem wildfremden Mann zu tanzen. Wenn es ihm mit ihr gelungen war, dann gelang es ihm sicher auch mit seinem namenlosen Freund.

«Es würde dir missfallen», grummelte dieser, doch der Tonfall in seiner Stimme ließ Phillip erahnen, dass sein Widerstand bröckelte. Ein kleines Argument noch und sein neuer Freund, würde nachgeben.

«Vielleicht», schnurrte er, «Aber es ist, wie es ist, und ich will nicht, dass du dich weiter vor mir verstecken musst.»

Wieder einmal blieb der andere ihm die Antwort schuldig. Doch Phillip wartete einfach ab. Er wusste, wenn er jetzt zu sehr drängte, würde sein neuer Freund sich wieder verschließen. Er musste die Entscheidung von sich aus treffen. Nur so konnte er zu einem Ergebnis kommen, mit dem er letztlich auch glücklich werden konnte. Und egal was für ein Ergebnis Phillip sich auch wünschen mochte, hier kam es nicht allein auf seinen Willen an.

Sein Herz raste, während er sich gegen den Baumstamm drückte, stets bemüht, sich dem anderen nicht doch versehentlich zu zeigen. Am Anfang war es ihm schwergefallen, aber dann hatte sein Gegenüber aufgehört, sich nach ihm umzudrehen und er hatte sich ein bisschen entspannt. Sie hatten sich so gut miteinander unterhalten, und jetzt …

Das Biest schüttelte den Kopf. Er sollte es besser wissen, als sich zu fragen, ob dieser Mann ihn so akzeptieren konnte, wie er war. Seine Worte waren süß, schürten eine kleine Hoffnung, doch seine Hoffnung war schon viel zu oft enttäuscht worden. Und selbst wenn der fremde Prinz sie nicht enttäuschen würde, was würde es bringen? Nicht mehr lange, und er würde vollständig ein Monster sein.

 

Ein Biest.

 

Unsicher blickte er zu dem jungen Mann, der keine zwei Meter von ihm entfernt auf dem Boden saß und versuchte sich zu wärmen. Sein hellbraunes Haar war fast vollständig unter einer Schicht aus Schnee verschwunden und der seltsame Geruch nach Mohn hatte begonnen sich zu verflüchtigen. Jetzt roch er nach nasser Wolle, Feuchtigkeit und Leder, einer Mischung, die seiner empfindlichen Nase um einiges lieber war. Er erwischte sich dabei, wie er darüber nachdachte, wie die Augen des Fremden aussehen mochten. Waren sie grün, wie die seiner Mutter, oder kam er in dem Punkt vielleicht eher nach seinem Vater? Welche Augenfarbe hatte König Hubert gehabt? Das Märchen verriet es nicht.

Wenn er hinter dem Baum hervorkam, würde er es sicherlich erfahren. Er würde dem Prinzen in die Augen sehen und beobachten, wie sie groß und größer wurden. Wie sein Kopf alle netten Worte und Versprechungen vergaß und sein Körper auf die einzig richtige Art und Weise reagierte:

 

Mit Flucht.

 

Er sollte es tun. Er sollte es einfach hinter sich bringen, bevor dieses dumme Gefühl der Hoffnung noch stärker wurde. Bevor der Schmerz, der sich jetzt schon hinter ihr versteckte, noch mehr von ihm verzehren konnte. Zögerlich machte er einen Schritt von dem sicheren Baumstamm weg und auf den anderen Mann zu. Gleich würde er ihn bemerken, gleich würde er aufspringen, vielleicht sogar schreien und dann war ihre neue Freundschaft unwiederbringlich vorbei. Er empfand ein leichtes Bedauern deswegen, aber er wusste, letztlich war es das Beste so.

 

Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis der Prinz sich regte und fast noch einmal solange, bis er aufgestanden war. Schließlich drehte er sich zu ihm herum und blickte ihn an. Es war Strafe und Erlösung auf einmal, ein Albtraum, der mit jeder Sekunde, die der Prinz schwieg, nur noch schlimmer wurde.

War er vor Angst erstarrt? Berechnete er im Kopf gerade seine Chancen in einem Zweikampf? Versuchte er das Bild, das sich ihm bot, zu verstehen? Das Biest in ihm achtete auf jede Regung, jedes Zucken, jeden Blick, der ihm verraten mochte, was im Kopf seines Gegenübers vor sich ging, doch er konnte ihn nicht lesen.

Nach ein paar endlosen Sekunden hoben sich schließlich die Mundwinkel seines Gegenübers an und er tat etwas, womit das Biest ganz und gar nicht gerechnet hatte. Er lächelte.

«Blau», erklärte er mit seiner ruhigen, warmen Stimme und spätestens jetzt war das Biest endgültig verwirrt.

«Was ist blau?», fragte er misstrauisch und schien den anderen damit nur noch mehr zu amüsieren.

Das Lächeln auf seinen Lippen vertiefte sich. «Deine Augen», erklärte er, «Sie sind blau. Wie der Himmel an einem warmen Sommertag. Was denkst du? Machen wir es offiziell? Mein Name ist Phillip, ich bin der Sohn von König Hubert und ich glaube, ich habe ein paar meiner letzten Geburtstage(1) verpasst.» Er verneigte sich und als er den Blick wieder hob, konnte das Biest nicht anders, als seine Augen anzustarren. Sie waren braun, so wie die Bäume es gewesen waren, bevor …

Eilig versuchte er, die Verbeugung seines Gegenübers nachzumachen, fühlte sich auf einmal groß und furchtbar ungelenk. Zum ersten Mal in seinem Leben war er froh über das dicke Fell in seinem Gesicht, denn er wusste, ohne es, wäre er sicher puterrot geworden. Er wollte etwas sagen, musste es sogar, doch es kam kein Ton aus seiner Kehle. Prinz Phillip hatte die perfekten Worte gefunden, und er konnte sich nicht einmal mehr an ein einziges erinnern.

 

Plötzlich legte sich eine Hand auf seine Pranke und sein Gegenüber lächelte ihn freundlich an. «Du weißt, du musst mir gar nichts sagen», erklärte er und der Kloß in seinem Hals schien prompt noch einmal größer zu werden.

Er wollte ja etwas sagen. Er wollte Phillip alles erzählen. Von dem Fluch, von dem Mädchen und von seiner verdammten Dämlichkeit. Doch als er den Mund ein weiteres Mal öffnete, bekam er nur ein einziges Wort heraus: «Adam.»

 

Phillip sah ihn skeptisch an. «Adam», wiederholte er, «Ist das dein Name?»

Er nickte eilig. «Früher war er das. Ich ähm … Es ist ein Fluch.»

«Ein Fluch?», wiederholte Phillip, «Magst du mir davon erzählen?»

Er nickte, obwohl er keine Ahnung hatte, wo er mit der Erklärung beginnen sollte. In seiner Fantasie hatte er das Gespräch ein oder zwei Mal mit einem Mädchen geführt. Doch da waren die Voraussetzungen ganz andere gewesen. Das Mädchen in seinen Träumen war in ihn verliebt gewesen. Es konnte ihn erlösen, auch wenn es in den letzten zehn Jahren nicht eine Nacht gegeben hatte, in der der Traum auf diese Art geendet war.

 

Verunsichert sah er Phillip an, dann beschloss er, dass es wohl am klügsten war, am Anfang zu beginnen: «Nachdem meine Eltern gestorben waren», erzählte er, «war ich sehr einsam. Ich war zu jung(2), um zu regieren, aber jeder wusste, dass sich das in den nächsten Jahren ändern würde. Also behandelte man mich stets mit größter Vorsicht und ausgesuchter Freundlichkeit. Aber ich war ein Kind und so begann ich meine Grenzen auszutesten. Ich war verwöhnt, lieblos und grausam und so kam es, dass ich an einem kalten Wintertag einen furchtbaren Fehler beging. Eine Bettlerin bat mich um Zuflucht in meinem Schloss und bot mir im Gegenzug dafür ihren einzigen Besitz – eine rote Rose – an. I‑Ich hielt es für einen Scherz.

Ich wusste nicht, dass es Menschen gibt, die nicht einmal ein eigenes Dach besitzen, dass jemand nicht eine einzige Münze sein eigen nennt. Ich lachte sie aus und sie bestrafte mich dafür.

Ich sollte so hässlich werden, wie mein Innerstes hässlich ist und so bleiben, wenn ich nicht, bis zu meinem einundzwanzigsten Geburtstag jemanden fände, der mich so liebte, wie ich war und den ich im Gegenzug ebenfalls lieben konnte.

I-Ich habe überall nach einem Gegenmittel gesucht. Ich habe «Magier» und «Hexen» konsultiert, doch die meisten von ihnen waren einfach nur Scharlatane. Ich habe sogar die alten Märchen nach ähnlichen Fällen durchforsten lassen, doch ohne Erfolg. Ich habe noch einen Monat, dann werde ich endgültig ein Monster sein.»

 

Deprimiert ließ er den Kopf sinken. Es war ihm schon immer schwergefallen, über seine Fehler zu sprechen, und er schämte sich fürchterlich, dass er die Situation damals derart verkannt hatte. Wäre er doch nur ein kleines bisschen freundlicher gewesen…

 

Phillips Hand drückte sich wenig fester in sein Fell. «Wenn ich aus all den Berichten der guten Feen etwas gelernt habe, dann ist es, dass man einen Fluch nicht einfach aufheben kann. So etwas braucht einen sehr, sehr starken Zauber. Besser ist es, ihn abzuändern, oder aber seine Bedingungen einfach zu erfüllen. Du sagst, du musst jemanden finden, der dich liebt. Ich denke, wir sollten nach diesem Menschen suchen.»

«Wir?», entgegnete das Biest ungläubig, doch sein Gegenüber hatte schon wieder ein Lächeln aufgesetzt.

«Natürlich», entgegnete er. «Du hast mir geholfen und jetzt ist es an mir. Ich werde dir helfen, ein nettes Mädchen zu finden, dass in deinen Augen dasselbe sieht wie ich. Nämlich, dass du kein schlechter Kerl bist. Wir gehen ins nächste Dorf oder in die nächste Stadt und dann werden wir sie von dir überzeugen. Wir werden …» Ein Zittern ging durch seinen Körper und Adam schüttelte eilig den Kopf.

«Heute werden wir gar nichts mehr tun», widersprach er ihm, «Wir sind nass bis auf die Knochen und du wirst hier draußen noch erfrieren. Es ist besser, wir gehen erst einmal heim. Ich habe einen großen Kamin, etwas zu essen und ein paar Kleider zum Wechseln für dich.»

«Und morgen gehen wir das Problem dann gemeinsam an.»

Adam nickte. Er wusste nicht, ob er die Kraft dafür finden würde, sich morgen schon wieder mit dem Fluch zu befassen, aber er war sich sicher, selbst wenn er sie nicht fand, Phillip würde sie gewiss aufbringen.

Adams Schloss unterschied sich deutlich von der Burg seines Vaters. Es war größer, höher und irgendwie protziger. Die Türme wirkten schlanker, die Front war offener und zu Phillips Überraschung gab es keine Ringmauer(1). Lediglich eine kleine, steinerne Gartenmauer mit einem schmiedeeisernen Tor hielt die Außenwelt davon ab, die breite, steinerne Brücke zu betreten, die zum eigentlichen Haupttor führte.

Es war eine mutige Konstruktion. Schwer zu verteidigen, doch als er Adam danach fragte, versicherte ihm dieser, dass schon seit Langem niemand mehr Zugbrücken und Wehranlagen baute. Im Falle eines Angriffs konnte man die steinerne Brücke sprengen, oder die herannahenden Gegner mit dem Tromblon(2) abschießen, einer Weiterentwicklung des eher ungenauen Handrohres(3), das sich, so Adam, zu einer beliebten Waffe gemausert hatte.

Außerdem gehörten zum Schloss größere, terrassenförmig angelegte Gärten, mit fein säuberlich in Reih und Glied stehenden Buchsbäumchen. Phillip hatte noch nie so akkurat beschnittene Bäume gesehen. Hätte er es nicht besser gewusst, er hätte angenommen, dass die grünen Pyramiden gleich zu salutieren beginnen würden.

 

Und auch das Innere des Schlosses hielt so einige Überraschungen für ihn bereit. Die Eingangshalle war riesig, mehrstöckig und finstere Gargoylefiguren blickten aus jeder Nische auf ihn herab. Die Flure waren breit, mit Teppich ausgelegt und vielfach gesäumt von schweren Rüstungen. Sein Vater hätte sicher viel dafür gegeben, hätte er die eine oder andere von ihnen für seine Waffenkammer haben können. Rüstungen, das wusste Phillip, waren ziemlich teuer.

 

Doch obwohl das Schloss riesig war und gefühlt endlos viele Treppen und Gänge besaß, schien es menschenleer zu sein. Neugierig blickte Phillip nach oben, wo ausladende Kronleuchter eine Vielzahl an Kerzen beherbergten, die die großen Räume mal mehr, mal weniger gut ausleuchteten. Irgendjemand musste die da oben doch angebracht haben.

Sein Blick wanderte zu Adam, doch so sehr er es auch versuchte, er konnte sich nicht vorstellen, dass sein neuer Freund jeden Tag eine Leiter hinaufkletterte, um Hunderte von Kerzen anzuzünden. Es musste also Personal in diesem Schloss geben, auch wenn es sich nicht zeigte.

 

«Gefällt es dir?», fragte Adam, während er die ersten Stufen einer weiteren, schier endlosen Treppe hinaufstieg.

«Die Rüstungen sind wunderschön», gestand Phillip, «Sie müssen ein Vermögen gekostet haben.»

Adam schenkte ihm etwas, was mit ein bisschen Fantasie vielleicht als Lächeln durchging. «Ich hätte mir denken können, dass gerade sie es dir angetan haben», erklärte er, «Aber ich fürchte, ich muss dich enttäuschen. Die meisten Rüstungen hier sind nicht für den Kampf gemacht. Es sind billige Dekorationsstücke. Sie taugen nicht für den Schutz eines echten Menschen. Obwohl … Ein paar Ausnahmen sollte es geben. Ich glaube, im Jagdzimmer steht ein solches Exemplar. Ich war seit Jahren nicht mehr dort, aber wenn du möchtest, können wir es uns gerne ansehen.»

Phillip öffnete den Mund, um etwas zu entgegnen, doch sein Magen war schneller als er. Es war nur ein leises Knurren und in einer normalen Unterhaltung wäre es vielleicht einfach untergegangen, doch Adam spitzte fast sofort die Ohren.

«Es tut mir leid», beeilte er sich, zu versichern, «Ich hätte wissen sollen, dass du lieber erst in den Speisesaal gegangen wärst, aber … Ich wollte dir unbedingt noch etwas zeigen.»

Phillip beschleunigte seinen Schritt, um vollständig zu seinem zerknirscht dreinblickenden Gastgeber aufzuschließen, «Das macht doch nichts», versicherte er, als er auf seiner Höhe angekommen war, «Vielleicht weißt du es noch nicht, aber ich bin von Natur aus neugierig. Und egal, was du mir zeigen willst, ich brenne schon darauf, es mir anzusehen.» Er lächelte dünn, dann stieg er an Adams Seite die letzten Stufen hinauf.

 

Die Treppe mündete in einen leeren Flur. Hier gab es keine Rüstungen und auch die Kerzen auf den Kronleuchtern sahen aus, als wären sie schon vor langer Zeit heruntergebrannt. Staub lag auf den Fensterscheiben und in den bodenlangen, dunklen Vorhängen waren Mottenlöcher.

Adam trat an Phillip vorbei und ging auf eine hohe Flügeltür zu. «Das hier», erklärte er, «Ist der Westflügel. Normalerweise lasse ich niemanden hier herein. Nicht einmal das Personal, aber für dich mache ich eine Ausnahme.»

 

Die Tür glitt so leise auf, als wäre sie gar nicht da, doch was Phillip in dem neuen Raum sah, überraschte ihn erneut. Es schien sich um eine Art Arbeitszimmer zu handeln. Zumindest ließ der riesige Schreibtisch das vermuten. Doch obwohl das Möbelstück aus edlem, dunklen Holz bestand, war es völlig zerkratzt. Ein beinloser Stuhl lag schief in einer Ecke, ein anderer war bereits völlig in seine Bestandteile zerfallen. Löchrige Vorhänge säumten einen Durchgang, der vermutlich in ein Schlafgemach führte und ein völlig zerstörtes Gemälde hing in traurigen Fetzen von der Wand.

Adam wandte sich dem Durchgang zu, führte ihn an einem völlig zerwühlten Bett vorbei, dessen Vorhänge mindestens genauso kaputt waren, wie alle anderen Dinge im Raum. Schließlich blieb er vor einem kleinen Tisch mit einem gläsernen Behältnis stehen. In seinem Inneren schwebte eine einzelne Rose.

 

«Das ist die Rose, die die Zauberin mir gab», murmelte er mit belegter Stimme, «Wenn ihr letztes Blatt zu Boden fällt, werde ich für immer ein Monster sein.»

Phillip musterte die Blume. Sie war filigran, ihre Blätter blutrot und die wenigen Dornen glänzten in einem unheimlichen Licht.

«Sie hat bereits fünf Blätter verloren», flüsterte Adam, den Blick stur auf das Tischchen gerichtet.

Wie von selbst fand Phillips Hand den Weg zu seiner Pranke. Sein braunes Fell kitzelte auf seiner Haut, trotzdem drückte er die Finger tief in den dicken Pelz hinein. «Mach dir keine Sorgen», flüsterte er, «Wir bekommen das wieder hin. Ich weiß noch nicht genau wie, aber ich verspreche dir, wir lassen nicht zu, dass dieser Fluch sich erfüllt. Wir finden einen Weg. Zusammen. Und bis dahin … Sag mal, schläfst du hier?»

Adams Blick huschte beschämt zu dem großen Himmelbett, dessen Decken und Kissen auch schon einmal bessere Tage erlebt hatten. «Das sind meine Privatgemächer», erklärte er, als sei es das Normalste auf der Welt. «Ich weiß, sie sind nicht besonders gut in Schuss. Manchmal, wenn ich einen besonders schlechten Tag habe, dann …»

Phillip nickte langsam. Er brauchte keine genauere Erklärung, um zu erahnen, was hier an besonders schlechten Tagen vor sich ging. «Ich möchte dir nichts einreden», begann er vorsichtig, «aber ich denke, das ist nicht besonders gut für dich.»

Adam schaute ihn verdattert an, also holte Phillip etwas weiter aus. «Ich kann mir vorstellen, dass du die Rose zu jeder Zeit in Sicherheit wissen willst. Einfach für den Fall, dass es ihr plötzlich schlechter geht, aber hast du dich hier einmal umgesehen? Das Bett ist völlig durchgelegen, eines deiner Kissen verliert scheinbar Federn und da hinten ist eine Fensterscheibe kaputt. Von den Stühlen und Tischen und dem Kerzenleuchter da drüben, reden wir gar nicht erst. Dieses Zimmer ist nicht mehr zu retten und ich denke, so ein Ort bekommt dir nicht.» Er seufzte. «Jeden Abend, wenn du ins Bett steigst, siehst du das magische Glühen dieser Blume und jeden Morgen wachst du dazu wieder auf und weißt, dass du einen weiteren Tag verloren hast. Dieses Zimmer ist eine Folterkammer und du bist der Gefangene. Das kann einfach nicht gut für deine Seele sein.»

«Meine Seele?»

Phillip nickte. «Dein Herz. Dein Innerstes. Der Teil, auf den es wirklich ankommt. Vielleicht ist es etwas forsch von mir, aber ich denke, du solltest dir ein anderes Zimmer für die Nacht suchen. Eines, in dem du dich auch mal für ein oder zwei Stunden entspannen kannst. Eines mit einem frisch gemachten Bett und Stühlen mit vier Beinen dran. Du weißt schon. Eines in dem du nicht jede Sekunde lang an diese gruselige Pflanze denken musst.»

«Sie zu ignorieren, heißt nicht, dass der Zauber schwindet», erinnerte Adam ihn und Phillip musste zugeben, dass er damit natürlich recht hatte.

«Der Zauber wird davon natürlich nicht verschwinden», stimmte er ihm zu, «aber trägst du ihn nicht ohnehin schon jeden Augenblick des Tages in deinem Herzen? Muss er dich dann auch noch in deine Träume verfolgen? Sag mir, wann hast du das letzte Mal etwas Schönes geträumt?» Er sah Adam fragend an, doch dieser schien nicht direkt eine Antwort darauf zu haben. Er überlegte einen Augenblick, dann noch einen und schließlich seufzte er.

«Manchmal, da träume ich, ich hätte jemanden gefunden, der den Fluch brechen kann», gestand er ihm, «doch selbst im Traum gelingt es nie.»

Phillip schluckte. Er hatte zwar geahnt, dass sich das alles schlecht auf Adam auswirkte, doch es tat dennoch weh, sich vorzustellen, wie sein Freund sich Nacht für Nacht in seinem Bett wälzte und hoffte, besser keinen Traum zu haben, als einen, in dem er wieder einmal den Kampf gegen den Fluch verlor. Er warf der Rose einen bösen Blick zu. Sicher konnte die Pflanze nichts dafür, aber sie war dennoch ein äußerst perfides Folterinstrument. Wenn er diese Zauberin jemals in die Finger bekam, dann würde er …

«In Ordnung», murmelte Adam und riss ihn damit aus einer wirklich unfreundlichen Fantasie, «Du hast gewonnen. Wenn du meinst, dass es hilft, werde ich heute nicht in diesem Zimmer schlafen.»

Phillip lächelte. «Das freut mich zu hören. Und ich hoffe, du weißt, dass du mir jeder Zeit als Gast in meinem Zimmer willkommen bist.»

Adam runzelte die Stirn. «Du hast dein Zimmer doch noch nicht einmal gesehen», erinnerte er ihn. Phillip zuckte mit den Schultern. «Muss ich auch nicht. Ich vertraue einfach darauf, dass du mir ein Hübsches aussuchen wirst. Besonders, wenn du mich dorthin begleiten willst.»

Die Matratze gab ein leises Quietschen von sich, als Adam vorsichtig sein Gewicht verlagerte, um Phillip besser beobachten zu können.

«Das ist wirklich verdammt lecker», erklärte dieser gerade und biss herzhaft in einen Hähnchenschenkel. «Musst du unbedingt probieren.»

Er verkniff es sich, darauf hinzuweisen, dass er natürlich wusste, wie die Hähnchenschenkel in seinem Schloss schmeckten, und streckte sich lieber noch ein bisschen weiter aus. Zugegebenermaßen hatte er Bedenken gehabt, Phillip in das Gästezimmer zu folgen. Nicht nur, weil es seinem Freund die Möglichkeit nahm, sich bei Bedarf vor ihm zurückzuziehen, sondern auch, weil er sich seit Jahren kein Zimmer mehr mit jemandem geteilt hatte. Die Vorstellung, dass er einen Albtraum haben und vielleicht die Kontrolle verlieren könnte, behagte ihm nicht.

 

Genauso wenig behagte es ihm, dass er Phillip nicht das schönste Zimmer seines Schlosses anbieten konnte. Doch die kleine Suite am Ende des Ostflügels gehörte immer noch Belle.

Belle …

Er wusste, er sollte nach ihr suchen, um sich für sein Verhalten zu entschuldigen, aber — sein Blick heftete sich fester auf das weiße Stück Fleisch, welches gerade zwischen Phillips Lippen verschwand — irgendwie war er zur Zeit ein bisschen abgelenkt. Und sein Bedürfnis, sie zurückzuholen, war auch nicht mehr sonderlich groß. Einfach weil …

 

«Willst du die Zweite?»

Eine Hähnchenkeule wurde in seine Richtung gehalten, doch er schüttelte eilig den Kopf. «Iss sie ruhig auf. Ich freue mich, wenn es dir schmeckt», lenkte er ab.

«Irgendwas beschäftigt dich.»

Adam legte den Kopf schief. «Woher weißt du das schon wieder?», fragte er überrascht.

Phillip lächelte. «Dein Blick verrät dich. Das tut er jedes Mal, wenn du in Gedanken bist. Also, was ist los?»

 

Adam musterte sein Gegenüber. Phillip hatte es sich auf einem Stuhl mit cremefarbenem Bezug gemütlich gemacht. Unter Adams Gewicht wäre das filigrane Möbelstück sicher zusammengebrochen, doch Phillips schlanke Gestalt schien für diese Art von Stuhl wie gemacht zu sein. Sein Blick wanderte an der Hähnchenkeule vorbei zu seinen Lippen und von dort aus hinauf zu seinen braunen Augen, die seinen Blick neugierig erwiderten. Eigentlich war es dumm, dass er zögerte, ihm von Belle zu erzählen. Immerhin hatten sie doch schon so viel geteilt. Aber trotzdem–

«Ich hatte ein Mädchen hier», platzte er heraus und hasste noch im gleichen Moment, was er da hörte. Seine Stimme war zu hoch, klang furchtbar schuldbewusst und irgendwie fühlte er sich auch so. Fast als wäre das mit Belle ein größeres Geheimnis als sein verdammter Fluch.

 

«Oh», entgegnete Phillip und legte kurzer Hand die Hähnchenkeule zurück auf den Teller. «Das ist ja toll. Und? Wie ist sie so? Magst du sie? Und mag sie dich? Denkst du, sie kann uns mit dem Zauber helfen?»

Adam schüttelte den Kopf. «I-Ich dachte es», gestand er leise, «Wir hatten einen Deal. Aber …»

Phillip runzelte die Stirn. «Einen Deal? Das klingt aber nicht sehr romantisch.»

Adam seufzte. «Das war es auch nicht. Ich habe ihren Vater eines Tages hier im Schloss erwischt. Sie wollte, dass ich ihn gehen lasse und ich dachte … Wenn sie hierbliebe … Wenn sie mehr Zeit mit mir verbringen würde, dann würde sie es vielleicht verstehen. Also habe ich ihn gehen lassen und sie hierbehalten. Aber sie wollte nichts mit mir zu tun haben. Sie wollte nicht einmal mit mir zusammen essen. Und dann habe ich sie auch noch im Westflügel erwischt.»

«Und du hattest Angst um deine Rose, nicht wahr?»

Adam nickte eilig. «Wir haben uns gestritten. Ganz fürchterlich und dann hat sie ihr Pferd genommen und ist in den Wald geflohen. Ich denke, sie wollte in ihr Dorf zurück. Zurück zu ihrem Vater.»

«Deshalb warst du also da draußen», entgegnete Phillip, «Das erklärt einiges. Aber es ist nicht schlimm. Menschen streiten. Das kann passieren. Morgen früh, wenn es nicht mehr schneit, werden wir zu ihrem Dorf gehen. Wir werden es ihr erklären und du wirst sehen, sie wird es verstehen. Und vielleicht wird aus euch beiden ja doch noch ein Paar.»

Adam spürte, wie er unter seinem Pelz rot wurde. Er und Belle, den Gedanken hätte er gestern Abend sicher noch ganz reizvoll gefunden. Aber jetzt? Sie hatte ihr Versprechen gebrochen. Sie war aus Angst vor ihm davongerannt. Wollte er ihr wirklich näher kommen? Vielleicht hatte Phillip recht. Vielleicht konnte sie ihn verstehen, wenn man es ihr erklärte, aber konnte sie ihn auch lieben?

Und wichtiger: War er in der Lage etwas für sie zu empfinden?

Langsam schüttelte er den Kopf. «Ich denke nicht, dass ich das will.», eröffnete er. «Es fühlt sich einfach nicht richtig an. I-Ich möchte nicht in Belles Dorf und ich möchte auch nicht in ein anderes gehen. Ich … Ich glaube, ich möchte meine letzten Tage hier verbringen.»

«Hier?», Phillip machte große Augen, «Bist du sicher?»

Adam nickte, obwohl er sich die Frage auch schon gestellt hatte. Hierzubleiben, das wusste er, reduzierte seine Chancen, ein nettes Mädchen zu treffen, beinahe auf null. Kaum jemand fand den Weg durch den dunklen Wald und wenn Belle im Dorf von ihrem Abenteuer erzählte, würde es sicher auch niemand mehr versuchen. Doch irgendwie war ihm das erschreckend egal.

«I-Ich möchte dir die Rüstung im Jagdzimmer zeigen», erklärte er, «Und die Gewächshäuser. Und die Bibliothek. Ich kann seit meiner Verwandlung nicht mehr lesen, aber … Ich höre mir die Geschichten wirklich gerne an. Wir könnten das Märchen von Aurora suchen, oder alles, was du sonst gern magst. Wir könnten–»

«Pscht», kam es von Phillip und Adam verstummte mitten im Satz. War er jetzt über das Ziel hinausgeschossen?

Unsicher blickte er zu Phillip, der sich betont langsam erhob, um sich dem Bett zu nähern. «Ein sehr weiser Mann sagte mir vor Kurzem «Etwas zu ignorieren, heißt nicht, dass der Zauber schwindet.»», erinnerte er ihn, «Natürlich können wir etwas zusammen unternehmen. Ich würde mich sogar sehr darüber freuen, aber Adam … Wie soll es dann weiter gehen?»

Adam seufzte schwer. «I-Ich dachte … Ich dachte, ich könnte dir ein Schwert schenken und vielleicht ein Pferd und wenn der Monat endet und ich nur noch ein Monster bin, dann könntest du–»

«Auf keinen Fall!», fiel Phillip ihm ins Wort, «Du kannst nicht ernsthaft glauben, dass ich dich hier allein zurücklasse! Das mache ich nicht mit!»

Adam knurrte leise. «Wir haben keine andere Wahl. Die Rose wird verblühen», erinnerte er Phillip, «und ich möchte lieber einen schönen letzten Monat mit dir, als mich von einer fadenscheinigen Hoffnung zur nächsten zu hangeln und eines Morgens festzustellen, dass meine Zeit abgelaufen ist.»

Sein Gegenüber sank vor dem Bett auf die Knie und legte schließlich die Arme auf seinen Schoss. Versonnen ließ er die Hand durch das dicke Fell seines Unterarmes gleiten. Dann seufzte er. «Du hast recht», stimmte er ihm zu, «wir müssen tun, was dein Herz befiehlt. Ich verstehe nur nicht … Warum hast du deine Meinung geändert?»

Adams Blick glitt zu den schmalen Fingern, die nachdenklich durch sein Fell fuhren. «Weil du seit elf Jahren der Erste bist, der nicht nur das Tier in mir sieht», gestand er. «Bei dir kann ich Adam sein. Und das ist, was ich immer sein wollte. Adam. Kein Biest, kein Monster … Man könnte also sagen, auf eine eigenwillige Art und Weise, hast du meinen Fluch gebrochen.»

«Nur das du immer noch verzaubert bist.»

Adam versuchte sich an einem schiefen Grinsen. «Vielleicht ist Magie ja einfach nicht dein Ding», scherzte er.

Phillip zog die Augenbrauen hoch. «Vielleicht habe ich es auch einfach noch nicht ausreichend versucht», gab er zurück.

Die Finger in seinem Fell hörten auf sich zu bewegen, Phillip schaute herausfordernd zu ihm auf, dann rückte er näher. Erst nur ein kleines bisschen, dann noch ein bisschen mehr und als schließlich seine Lippen das weiche Fell auf seiner Wange streiften, war Adam bereit, an jede Form von Wunder zu glauben. Ein Kribbeln schoss durch seinen Körper. Ihm wurde heiß. Ein Gefühl wie dieses hatte er noch nie gespürt. Vorsichtig legte er seine Pranke auf Phillips Hand. «Solche Versuche kannst du gerne öfter unternehmen», rutschte es ihm heraus.

Phillip lächelte ihn an, kam wieder etwas näher und für einen Augenblick glaubte Adam, dass er ihn gleich noch einmal küssen würde. Alleine der Gedanke ließ das Kribbeln in seinem Magen wieder stärker werden. Er wollte diese Lippen spüren, den sanften Atem in seinem Fell, das leichte Jucken …

«Adam?» Phillip starrte ihn mit großen Augen an. «Verlierst du gerade Fell?»

Ungläubig hob Adam seine Pranken und taste sich damit durchs Gesicht. Fell gab unter seinen Klauen nach. Das Jucken wurde stärker, doch als er sich verstohlen kratzen wollte, fühlten sich auch seine Pranken seltsam an.

Sein Atem wurde schneller, während er ungläubig auf seine Krallen starrte. Es war, als würden sie–

«Ich glaube, du verwandelst dich zurück», sprach Phillip aus, was er nicht zu denken wagte. Fell rieselte an ihm herab, sein Magen schlug Purzelbäume und seine Pranken wurden immer mehr zu Händen. Warme Finger fuhren über seinen Arm, über seine Wange und malten schließlich sogar die Form seiner Lippen nach.

«Ich weiß nicht, ob du es weißt, aber deine Augen sind nicht das einzig Schöne an dir», schnurrte sein Gegenüber.

Adams Mundwinkel verzogen sich zu einem dünnen Lächeln. «Danke», hauchte er.


Nachwort zu diesem Kapitel:
(1) Alte Bezeichnung für den Monat Juni, weil hier die Rosenblüte ihren Höhepunkt erreicht.

(2) Gemeint ist natürlich die Zauberin, die das Biest vor zehn Jahren verflucht hat. Hübsch, dunkle, lockige Haare, fieser Charakter. Weiß alles am besten. Du weißt schon.

(3) König Frederic ist der amtierende Herrscher des Königreichs Corona. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
(1) Phillips Geburtstag ist im Erntemonat, am 18. August.

(2) Da der Fluch an Adams einundzwanzigsten Geburtstag permanent wird und Lumière im Song «Sei hier Gast» erwähnt, dass sie schon zehn Jahre lang unter dem Fluch leiden, bedeutet dass, das die Zauberin Adam verflucht haben muss, als er gerade elf Jahre alt war. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
(1) Eine Ringmauer ist eine Wehrmauer, die den inneren Bereich der Burg umgibt und im Falle eines Angriffs schützt. Teilweise bestand sie sowohl aus Mauer als auch aus den Rückseiten einiger, am Rand der Anlage gelegener, Gebäude.

(2) Schusswaffe mit trichterförmig erweiterter Mündung, durch die sich das Schrot besser einführen lässt. Wird im Film auch von Gaston verwendet. Interessanter Weise handelte es sich um eine beliebte Waffe bei Seefahrern und Kutschern, da die breite Öffnung Schrot mit großer Streuung verschießt, so dass die Chance besteht, auch mehrere Gegner mit einem Schuss (oder bei stärkerem Wellengang bzw. vom Kutschbock aus) zu treffen.

(3) Erste von einem Mann alleine transportier- und abschießbare Feuerwaffe, die sich etwa ab dem Jahr 1280 von China aus nach Europa verbreitete und dort bis etwa 1520 im Gebrauch blieb. Die Waffe war umständlich zu handhaben, sehr anfällig auf Feuchtigkeit und es war schwer damit zu zielen, weshalb sie gegenüber Bogen und Armbrust im Nachteil war. Außerdem galt die Waffe als nicht sehr ritterlich, war aber billig in der Produktion, weshalb sie trotz aller Nachteile im Gebrauch blieb. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Liebe CharleyQueens,

sicherlich fragst du dich, was eigentlich aus der armen Belle geworden ist. Immerhin hat ein Rudel hungriger Wölfe sie — und ihr treues Pferd — einmal quer durch den Schattenwald gejagt und Prinz Adam hat ja nun leider den richtigen Zeitpunkt verpasst, um heldenhaft aus dem Unterholz zu springen und sie zu retten.

Nun, sagen wir es mal so. Selbst der alte Leitwolf, der in seinem langen Leben von immerhin fast zehn Jahren, schon so einige Merkwürdigkeiten gesehen hatte, fühlte sich angesichts der plötzlich vom Himmel fallenden Heldin mit der gusseisernen Bratpfanne, ein kleines bisschen überfordert.
Aber was das Abenteuer von Belle und Rapunzel angeht, das ist eine Geschichte für einen anderen Tag … Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  _Natsumi_Ann_
2022-07-09T15:49:34+00:00 09.07.2022 17:49
Ui, ich habe die Geschichte jetzt erst entdeckt.
Ich bin nie auf das Paring gekommen, aber warum nicht?
Du hast die Filme gut verknüpft - theoretisch könnte Belle auch das Pferd genommen haben - fiel mir jetzt als erstes ein. Somit wäre sie auch schneller davon gekommen...
Ich habe noch nicht weitergelesen, deshalb stelle ich mal lose Vermutungen auf :)
Aber wusste, dass Biest wirklich nicht mehr, dass er Adam vorher hieß ? o.O

Du hast quasi die Realverfilmung von Dornröschen genommen, wo die böse Fee Aurora wachgeküsst hat. Cool!

Bin gespannt wie es weiter geht ^^
Antwort von:  _Delacroix_
09.07.2022 18:05
Das Pairing hab ich damals auf CharleyQueenss Wichtel-Wunschliste gesehen und ich hab mir ganz Ähnliches gedacht. Ich meine, warum auch nicht? Beide Filme haben recht viel gemeinsam, vor allem Wald. Da kann man gut mixen, ohne ne großartige Begründung dafür erfinden zu müssen.

Und sein wir ehrlich: Aurora schafft die Sache mit Malefiz auch gut allein. Hat man im Realfilm ja gesehen.^^


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