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Nur mit Dir

Yuriy x Mariah
von

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Verwirrung

Es war Samstagabend, als Hiromi gedankenverloren in einem Katalog blätterte. Sie saß im Wohnzimmer und hatte sich zurück gelegt an die Lehne. Ein Glas Wasser stand vor ihr auf dem Glastisch und der Fernseher lief. Aber so richtig konnte, sie sich darauf nicht konzentrieren.

Sie hörte nebenbei Kai, der gerade in der Küche war und die Spülmaschine einräumte. Zumindest sollte er das. Doch sie bemerkte seinen Blick auf sich ruhen und sah zu ihrer rechten. Er stand am Türrahmen gelehnt und trocknete gerade seine Hände mit einem Küchentuch ab.
 

Sie sah ihn fragend an.
 

„Geht's dir gut?“
 

Sie zog eine Augenbraue hoch, auf seine Frage hin. Irgendwie benahm er sich schon den ganzen Abend seltsam. Er hatte heute daheim gearbeitet und als er seine Tätigkeiten unten beendet hatte und mit ihr zusammen zu Abend gegessen hatte, sah er sie ständig merkwürdig an. Als wolle er etwas sagen, aber er kam nicht mit der Sprache heraus.
 

„Ja, klar. Wieso sollte es mir nicht gut gehen?“
 

„Nur so.“, antwortete er viel zu schnell und trat wieder in die Küche zurück.
 

Sie presste ihre Lippen aufeinander. Sie hätte ihn am liebsten zur Rede gestellt, aber sie beließ es dabei. Er war schon immer schweigsam gewesen und seine Gedanken konnte sie schließlich nicht lesen. Er würde ihr es schon noch sagen, wenn es etwas Wichtiges gab.
 

Sie schüttelte den Kopf und blätterte wieder eine Seite weiter. Sie suchte schon die ganze Zeit nach einem Geschenk für Mariah zum Geburtstag. Aber irgendwie war sie sich unschlüssig. Es gab nicht viel, was sie Mariah schenken könnte. Zumindest nichts, was sich die Rosahaarige nicht selbst kaufen könnte.

Vielleicht ein schönes Oberteil? Nein... Klamotten verschenken, war was für Männer. Wie oft hatte ihr Kai was gekauft, was ihr am Ende gar nicht gefiel.
 

„Schon was gefunden?“, hörte sie ihn erneut und sah gerade noch, wie er sich neben sie setzte.
 

„Nein.“
 

„Ihr wart doch letztens Shoppen. Hat sie nicht irgendetwas gesehen, was ihr gefiel?“
 

„Wir waren einkaufen für die Kleine. Nicht für sie.“, seufzte sie, „Ich weiß einfach nicht, was ihr so gefällt. Oder über was sie sich freuen würde. Wenn wir uns sehen, dann redet sie nur über das Baby.“
 

„Und wenn wir... für das Baby was holen?“, fragte er und sie starrte ihn grimmig an.
 

„Das können wir doch nicht machen! Es ist ihr Geburtstag. Das kommt doch total blöd.“
 

Während sie weiter schaute, sah sie im Augenwinkel, wie er sie wieder anstarrte. Sie fühlte sich wie eine Schaufensterpuppe. Sie schlug den Katalog etwas fester zu, als beabsichtigt und er zuckte merklich zusammen.
 

„Was ist?!“, platze es aus ihr heraus, doch er wich ihrem Blick sofort aus.
 

„Nichts.“
 

Sie schnaufte und stand einfach auf. Ihr wurde das eindeutig zu dumm.
 

„W-wo gehst du-“, begann er, doch sie unterbrach ihn gekonnt.
 

„Geh ins Bett.“
 

Im Schlafzimmer angekommen holte sie ihr Handy aus ihrer Tasche und legte es auf den Nachttisch. Sie fuhr durch ihre braunen Haare, bevor sie sich ihr Schlafshirt und Hose unter ihrem Kissen hervorholte und das Zimmer wieder verließ. Sie ging rüber ins Bad, um sich weiterhin Bett fertig zu machen.

Putze sich die Zähne, zog sich um und bürstete ihre Haare kurz durch.
 

„Sollte vielleicht noch auf Toilette.“, murmelte sie.
 

Als das auch verrichtet war, ging sie zum Schlafzimmer zurück. Kai war ihr zum Glück nicht gefolgt. Wenn sie schon wieder darüber nachdachte, verstand sie ihn einfach nicht. Heute morgen war er doch auch ganz normal gewesen.
 

Sie legte sich unter ihre Decke und nahm ihr Handy in die Hand. Sie las sich kurz einen Gruppenchat durch, in der Mariah, sie, Emily und Naomi drin waren. Auf dem Treffen in Japan, hatten sie sich ihre Nummern ausgetauscht und diese Whats App Gruppe gegründet. Naomi hatte sie dann irgendwann einfach hinzugefügt.

Sie hatte vorhin gesehen, dass ein paar neue Nachrichten eingegangen waren.
 

„Kanada – wir kommen!“, las sie für sich und besah sich das Foto, das Emily mitgeschickt hatte. Es zeigte sie in einem offenen Cabrio mit Sonnenbrille und neben ihr Max, der am Steuer saß und wie immer breit grinste.
 

Die beiden waren erst kürzlich zusammen gekommen. Max war bis vor kurzem auch noch bei den All Stars unter Vertrag, aber diesen ließ er auslaufen und kündigte auch seinen Rücktritt an. Er und Emily hatten sich dann ihren Traum wahrgemacht. Einmal mit dem Auto quer durch Kanada zu fahren.
 

„Lasst es euch gut gehen!“, hatte Mariah geschrieben, vor etwa einer Stunde.
 

„Die Fotos! Vergiss die Fotos nicht!“, schrieb Naomi gerade eben erst darunter.
 

Hiromi wollte auch etwas dazu kommentieren, als sie sah, das Naomi bereits wieder am tippen war...
 

„Und vergiss die Kondome nicht! Eine Schwangere reicht aus für dieses Jahr.“
 

Hiromi musste grinsen und zugleich den Kopf schütteln. Denn im selben Moment schrieb Mariah wieder.
 

„Ey! Was soll dass denn heißen?!“
 

„Nichts ;)“
 

„Kehr du erst mal vor deiner eigenen Tür, Naomi!“
 

Die Tür öffnete sich, doch sie achtete nicht auf Kai, der an seine Seite ging und die Bettdecke aufschlug. Sie tippte eifrig auf ihr Handy und als sie es absendete, las sie ihre Nachricht noch einmal durch.
 

„Passt auf euch auf. Fahrt nicht zu schnell, wir wollen euch gesund wieder in die Arme schließen.“
 

So konnte sie es stehen lassen.
 

„Was gibt’s zu grinsen?“
 

Sie wandte sich zu ihm und scrollte kurz zum Foto wieder hoch. Sie tippte darauf, so dass das Bild in Groß zu sehen war und zeigte Kai ihr Display.
 

„Das hat Emily vorhin geschickt.“
 

„Ach, die Kanada Reise?“
 

„Jupp. Sind los gefahren, vor... zwei, drei Stunden.“, nickte sie und beugte sich wieder zurück.
 

Er setzte sich auf seine Hälfte und Hiromi durchstöberte noch ein bisschen das Internet. Vielleicht hatte sie ja doch noch einen Einfall, was man Mariah schenken könnte.
 

„Hiromi?“
 

„Mhm?“, kam es nur von ihr.
 

„Tut mir leid, wegen vorhin.“
 

Sie schaute zu ihm auf und legte ihr Handy auf die Bettdecke vor sich.
 

„Was war denn los? Du benimmst dich schon die ganze Zeit komisch. Seit dem Abendessen.“, sagte sie.
 

„Kann ich dich... was fragen?“, fragte er und drehte sich zu ihr um.
 

„Klar? Schieß los. Geht's um die Arbeit?“
 

„Nein.“, sagte er knapp und er brauchte lange bis er wieder das Wort ergriff, „Bist... bist du... … schwanger?“
 

„Wie bitte?!“, keuchte sie und saß senkrecht im Bett.
 

„Ob du schwanger bist?“
 

„Nein. Ich... ich bin nicht schwanger!“
 

„Ich meine... du kannst ruhig ehrlich sein. Es war nicht geplant, aber wenn es so wäre, dann kriegen wir das auch hin.“
 

„Hörst du mir überhaupt zu? Ich bin ganz definitiv nicht schwanger!“
 

„Aber... du nimmst deine Pille gar nicht mehr...“
 

Sie öffnete den Mund und wollte etwas sagen, doch schloss ihn direkt wieder. Sie wusste ehrlich nicht, was er sich da zusammenreimte. Nur weil sie die Pille gerade nicht nahm, hieße das doch nicht, dass sie schwanger war?!

Gut, offenbar hatte er nicht mehr so den Blick dafür. Sie hatten auch gar nicht mehr so oft miteinander geschlafen. Momentan war einfach viel zu viel Stress in der Firma und sie hatte für ihr Studium viel zu tun. Da blieb das eine wiedermal auf der Strecke liegen.

Aber... das er gleich dachte,... sei sei von ihm schwanger...
 

„Habe ich Recht?“
 

„Nein.“, sagte sie energisch und drehte sich zu ihm ganz herum, „Ich mach die Pillenpause.“
 

„Weil du... schwanger bist?“
 

„Kai! Ich bin NICHT schwanger, okay? Ich hab meine Tage, Regel, rote Woche, Menstruation, Blutung, nenne es wie du willst. Aber ich bin nicht schwanger!“, fuhr sie ihn scharf an.
 

Er schien sie nicht richtig verstanden zu haben, oder er wollte es auch einfach nicht.
 

„Wirklich nicht?“
 

„Ich kann dir gerne meine benutzen Binden zeigen, wenn du mir nicht glaubst!“, zischte sie und schlug die Bettdecke schon weg, „Wie kommst du auf so einen Blödsinn?!“, fragte sie diesmal.
 

Er war erst sehr still geworden, bis sie auf ihr Drängen leise antwortete. Er hatte den Suchvorschlag im Browser am Computer gesehen, der über die Schwangerschaft ging, und bezog es auf sie. Sie hatte ehrlich versucht sich zu beherrschen. Aber sie konnte nicht und fing an zu lachen.
 

„Das war für Mariah... nicht für mich.“, lachte sie immer noch leise und krabbelte zu seiner Bettseite hinüber.
 

Es war ihm sichtlich peinlich, dass er gedacht hatte, sie sei fälschlicherweise schwanger. Aber sie fand es nun einfach amüsant. Jetzt wusste sie wenigstens, auch wenn sie es nie wissen wollte, wie er dazu stand. Wenn es aus versehen passieren würde.
 

Sie umarmte ihn und sie spürte sein Kinn auf ihrer Schulter.
 

„Beim nächsten Mal, frag einfach direkt. Und gib mir nicht das Gefühl, dass ich irgendetwas falsch gemacht habe.“, sagte sie und lehnte sich zurück.
 

„Es...“
 

„Vergeben und vergessen.“, lächelte sie und neigte ihre Lippen auf die seine.
 

Sie seufzte in den Kuss und spürte seine Hände auf ihrer Körperseite. Sanft drückte er sie auf die Matratze und sie löste sich von dem Kuss.
 

„Weiter nicht. Meine Tage.“, sagte sie leise und er lächelte, als er sich einfach neben sie legte und sie in seine Arme zog.
 

Als Kai tief und fest bereits schlief, griff Hiromi noch einmal zu ihrem Handy und aktivierte die Kamera. Sie hob ihren Arm nach oben und machte heimlich ein Foto von sich und Kai, der mit seinem Kopf gegen ihren lag.
 

Mit einer Hand tippte sie folgende Nachricht und hängte das Foto mit an.
 

„Gute Nacht.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ein reines Kai & Hiromi Kapitel <3 Hatten wir schon lange nicht mehr :D

Ich denke, das Gespräch letztens mit Yuriy hat ihn ein bisschen Panik schieben lassen, so dass er wirklich gedacht hatte, sie wäre auch schwanger.
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