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神道 – Shintō

Weg der Götter
von

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解答 – Kaitō

Die welken Nadeln und Äste raschelten und knackten unter Inos Schuhen, als sie durch den Wald ging. Sie war fasziniert davon, wie genau ihre zerrütteten Erinnerungen diesen Ort im Koma wiedergegeben hatten. Nun war sie in Wirklichkeit hier und alles sah fast genauso aus, nur, dass nun Herbst war und nicht Sommer. Und dass es keine Verwandelten und lauernde Dunkelheit gab – Gott sei Dank.

Sie konnte bereits die Klippe in der Ferne ausmachen und sehen, dass jemand dort stand. Inos Herz machte einen freudigen Sprung, es war schon so lange her, dass sie ihn gesehen hatte.

„Shikamaru!“

Die Person drehte sich zu ihr um und lächelte.

Er hat sich kaum verändert!

Ino war in einen Laufschritt verfallen, um schneller zur Klippe zu gelangen und blieb aufgeregt vor ihrem ehemaligen Klassenkameraden stehen. „Shikamaru! Ich freu mich so, dich zu sehen!“

„Geht mir ebenso“, sagte er lächelnd. Während Ino eine Decke ausbreitete damit sie sich kurz setzen konnten, tauschten sie die üblichen Worte aus. Wie es einem so geht, was man gerade so machte, was man noch so alles vorhatte.

Nachdem die beiden Platz genommen hatten, sah Shikamaru sich fragend um. „Hier wolltest du also unbedingt hin, statt in ein warmes Café. Hätte ich mir denken können.“

Ino nickte. „Ich war mit Naruto die letzte Zeit wieder öfter hier, weil mir das hilft. An diesem Ort hab ich es zurückgeschafft, als ich „weg“ war.“

Shikamaru runzelte die Stirn. „Du hast mir schon davon geschrieben, von deinem Nicht-Traum, aber … erzähl's mir noch mal.“

Ino lächelte breit. „Unbedingt.“

 

Während der Nachmittag voranschritt und es immer kühler wurde, hatte Ino Shikamaru die ganze Geschichte noch mal im Detail erklärt. Er hatte schweigend, aber aufmerksam zugehört.

Als sie geendet hatte schwiegen die zwei eine Weile.

Schließlich sagte Shikamaru grinsend: „Ich verstehe. Okay, es ist sehr schmeichelhaft, dass ich die Stimme der Vernunft sein durfte und dir den Weg gewiesen habe.“

„Tja, der kluge Teil von mir brauchte ein Gesicht, und deines hat gut gepasst“, meinte Ino schulterzuckend.

„Hm … Der Schrein, das sieht für mich aus, als hättest du deine Seele sozusagen gereinigt und vorbereitet und dass das irgendwie dabei geholfen hat, dass du Naruto hören konntest“, rätselte er nachdenklich.

Ino nickte zustimmend. „So verstehe ich das auch. Ich bin kein großer Schreingänger, aber diese Rituale und die Normalität dabei, das muss geholfen haben. Der Shintai war das Tor zur Außenwelt, ich konnte Naruto hören und auch fühlen, aber ich hab ewig gebraucht, bis ich das verstanden habe. Und danach war der Moment, als Alice aufgetaucht ist.“

„Sasuke.“

„Ja, und nein. Ich meine, es war nicht unser Sasuke …“

Shikamaru grinste. „Ja, deine Version redet zu viel und hat dir zu oft in den Arsch getreten.“

Ino rollte mit den Augen und schlang ihre Jacke enger um sich, als eine kalte Brise über sie strich. „Jaah, Alice war der Teil von mir, der mir Mut gemacht hat, der mich immer weiter angetrieben hat, der niemals aufgeben wollte und mich weitergebracht hat, egal, wie schwer es mir auch gefallen ist … Es stimmt schon, Alice war nicht direkt Sasuke, aber er hatte am Ende sein Gesicht, weil … Ach, du weißt ja, wie das in der Grundschule mit ihm war.“ Ino wurde verlegen, irgendwie war ihr das jetzt peinlich.

Shikamaru grinste wissend. „Oh ja, Sasuke dein Held. Ich hab nie kapiert, was du damals an diesem antisozialen Typen gefunden hast. Zu cool für alle, keinen einzigen Freund –“

„Ich fand das damals eben ziemlich toll, und offenbar hat das Kind in mir aus Sasuke einen Helden gebastelt, den ich gerade gebraucht habe!“

„Ich hab ihn nicht umsonst darum gebeten bei dir zu bleiben, als Naruto die Lichter ausgegangen sind“, warf Shikamaru ein.

„Eine gute Entscheidung. Auch wenn Itachi Sasuke nachhelfen musste … Verstehe ich auch, wir hatten seit drei Jahren eigentlich keinen Kontakt mehr.“

Ob das Schade ist? Ich wollte mit Sasuke nach der ganzen Sache reden, aber wir hatten uns nichts zu sagen … Wir gehen wieder getrennte Wege, Sasuke war mir wichtig in der Vergangenheit, aber jetzt nicht mehr. Er ist nicht Alice, irgendwie hatte ich erwartet, dass es ein Wiedersehen mit ihm wäre, aber das war es einfach nicht.

Ino rieb sich das Kinn. „Aber ich hab keine Ahnung, warum er Alice hieß. Ist ein etwas merkwürdiger Jungenname“, meinte sie und blickte nachdenklich in die Ferne. Sie sah über die intakte Stadt – Kein Qualm, keine brennenden Gebäude, keine Verwandelten und keine Dunkelheit in der Ferne, die immer näher kam.

„Alice im Wunderland.“

Ino sah verdutzt auf. „Was?! Nicht dein Ernst, Shikamaru!“

„Doch, ich glaube schon,“ widersprach er grinsend. „Alice im Wunderland ist Teil des Wunderlands und trotzdem ist es real. Dein Alice war auch Teil des Wunderlandes, sozusagen. Er hat dir den Weg gewiesen, er kannte sich in deinen zerrütteten Erinnerungen aus. Ich glaube, das ist die Erklärung.“

Ino sah ihren alten Schulfreund mit hochgezogener Augenbraue an. „Wohl eher Alice im Horrorland!“

„Hm, kann ich mir vorstellen. Aber es ist vorbei, du hast es geschafft.“ Mit diesen Worten stand Shikamaru auf und klopfte sich ein paar trockene Nadeln von der Kleidung. „Aber wollen wir nicht vielleicht doch in ein Café gehen? Es ist kalt und der Wind, der hier ständig über die Klippe fegt nervt.“

Ino nickte zufrieden. „Ja, können wir machen.“

Sie packte die Sachen zusammen und gemeinsam gingen sie langsam durch den Wald zurück in die Stadt. Es war ein goldener Herbsttag, das Sonnenlicht brach wärmend zwischen den Bäumen hervor und Ino schwelgte in angenehmen Erinnerungen an diesen Ort.

„Tja, aber irgendwie kann ich Alice gut leiden. Der hat dir wenigstens mal die Meinung gesagt“, meinte Shikamaru plötzlich und lief schneller, weil er genau wusste, wer ihm gleich nachkommen und eine verpassen wollte.

„O das hast du nicht umsonst gesagt!“, fauchte ino und setzte ihrem Kumpel nach, um ihn spielerisch eine runterzuhauen.

Es tat gut Shikamaru noch mal zu sehen, bevor er wieder monatelang verschwunden sein würde, aber Ino freute sich schon darauf, die Klippe wieder mit Naruto zu besuchen. Sie hatte ihren persönlichen Albtraum hinter sich gelassen und war sich sicher, an sich selbst gewachsen zu sein. Ino hatte sich bewiesen, dass sie mehr aushalten, mehr schaffen und mehr erreichen konnte, wenn sie es nur wirklich wollte. Und manchmal, wenn sie Albträume hatte, war Alice doch wieder da und hatte nette Worte für sie übrig.


Nachwort zu diesem Kapitel:
解答 = Antwort, Auflösung

Damit ist die Geschichte zu Ende. Ich muss sagen, dass ich aus vierlei Gründen unzufrieden mit der Geschichte bin. Zum einen bin ich wirklich nicht gut darin, Ino zu schreiben. Zum anderen passen die Kapitel vor und nach dem Schrein nicht zueinander, denn sie sind sehr unterschiedlich. Die Beziehung zwischen Ino und Naruto habe ich einfach nicht richtig herausarbeiten können, leider nimmt Naruto einen viel zu geringen Stellenwert ein, obwohl er so wichtig für Ino ist. Auch das Schrein-Kapitel hätte es in der Länge wie es jetzt existiert nicht gebraucht, aber kürzen und es mit einem anderen Kapitel zusammenlegen möchte ich nun auch nicht.
Im Großen und Ganzen betrachte ich diese Geschichte leider als Versuch, der mir nicht so gelungen ist wie ich es ursprünglich wollte :(
Ich hoffe, dass du, Hopey, trotzdem Freude an deinem Wichtelgeschenk hattest ^^" Ich hab ja endlich Übung im Schreiben kürzerer Projekte. Sollte ich mal wieder für dich wichteln, wird's kein Monsterprojekt, das sechs Monate braucht (.__. ) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Charly89
2021-01-04T16:43:54+00:00 04.01.2021 17:43
Öhm ... Normalerweise folgt ja am Ende eine Gesamteinschätzung meinerseits, dass lasse ich nach reiflicher Überlegung hier sein.

Wie du im Nachwort selber schon gesagt hast, hinkt und stolpert es bei der Story im Gesamten einfach zu sehr.
Die FF ist einfach unrund. Dinge sind in den Vordergrund gerückt, die es nicht in dieser Intensität gebraucht hat; dafür sind wichtige Sachen einfach zu kurz gekommen.

Ein ... schiefgegangenes Experiment - die Überarbeitung und Anpassung wäre ein Mammut-Projekt.

Der Epilog (XD) ist schön, die Lokation und das Shikamaru endlich leibhaftig da ist finde ich gut *hust* ^-^"
Er gefällt mir; macht aber deutlich das die Story sich eben nicht selbst erklärt und er daher dringend nötig war.

Ich hoffe, dass das nächste Projekt besser wird - für dich und deine zukünftigen Wichtelkinder :P

^3^
Charly
Antwort von:  Sas-_-
04.01.2021 18:07
Tja,

aber ausprobiert haben muss man es auch mal XD

Ich kenn deine Gesamteinschätzung ja ohnehin :3 Ach, schiefgegangen ist es, aber ich hab auch viel davon mitgenommen, das mir gefällt^^ Das ist auf keinen Fall was, das ich bereue oder zurücknehmen würde.
Das Problem bei solchen Geschichten ist häufig, dass ja vieles auch einfach nicht erklärt wird, normalerweise. Ich hoffte, dass es sich irgendwie alles erschließt, aber das klappt nicht so richtig.
Trick or Treat war ja sozusagen das nächste Projekt, das hatte viel besser funktioniert XD
Meine armen Wichtelkinder XDD "Du bist Experiment Nr. XY" >:3

(/^3^)/
Sas


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