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Nur eine Nachricht

Vergiss mich nicht
von

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Verletzt

"Harpyie Attacke! Lösche seine restlichen Lebenspunkte aus und hol mir den Sieg!" Mais machtvolle Harpyie überwand trotz einer Falle, da Mai bestens mit Konterfallen ausgestattet war und brachte die Lebenspunkte des Mannes auf 0. In Kombination mit Zauberkarten war ihr Monster fast von niemand aufzuhalten. Allerdings nahm die Frau den Sieg ohne ein Wort ans Publikum an. Unbekümmert warf sie ihre lange blonde Mähne nach hinten, als der Wind ihre Strähnen durcheinander brachte.

"Das kann nicht sein.", hauchte der dickliche Mann mit Vollbart erschöpft und sank trauernd auf die Knie während die hübsche Blondine sich für die ersten Sekunden freute, erneut den ersten Platz gewonnen zu haben. Anhand eines milden Lächelns konnte man es erkennen, dass sie noch über Emotionen verfügte. Für mehr war sie nicht zustande. Innerlich freute sie sich ein wenig mehr, aber es zu zeigen, war ihr egal. Es gab immerhin gutes Preisgeld womit sie ihre Wohnung endlich mehr Möblieren könnte. Jedoch gab es auf dieser Welt nichts, wofür sie sonst kämpfte. Wofür es sich lohnen würde, zu kämpfen. Kein wichtigeres Motiv. Einfach nichts. Die Leere in ihren Augen war sichtbar. Wo einst ein Glanz war, war nun eine Kälte zu erspähen, die genauso erschütternd war wie der Anblick einer Götterkarte.
 

Einsam und alleine fühlte sie sich. Doch wen sollte sie von ihrer Trauer schon erzählen? Ihre achso tollen Freunden, die sich seit mehreren Monaten nicht einmal meldeten? Knurrend schüttelte sie ihren Kopf. Sie war es Leid jeden Menschen hinterher zu rennen. Schon damals als sie dachte, sie hätte Freunde gefunden, meldeten sie sich nie, außer es ging um Geldprobleme. Natürlich, jeder war nur in ihrer Nähe weil ihre Eltern, die sie in stich ließen, Unmengen an Geld besaßen und dies vermutlich immer noch verfügten. Doch am aller meisten hasste sie es, dass sie Joey nicht aus dem Kopf bekam. Mai wusste nicht ob sie ihn anfing zu hassen, zu vermissen oder sonst irgendwelche primitiven Emotionen für ihn besaß. Warum konnte er sich nicht einmal bei ihr melden? Ein Mann sollte Stärke beweisen und sich melden. Jeder Macho denn sie damals in Bars kennenlernte, hätte dies sofort getan, sofern sie ihre richtige Handynummer ihnen gegeben hätte. Aber nein, sie interessierte sich für einen jüngeren Bursche, der sie nicht einmal in ihren Leben je eine einzige verdammte SMS schrieb. Verärgert darüber, zerquetschte sie fast die Hand des Mannes, der ihr das Preisgeld überreichte und die Trophäe.

„Entschuldigung.“, kam es monoton von ihr, senkte ihr Haupt. Erneut dachte sie zurück, an die Tage, wo sie alle noch zusammen gegen das Böse kämpften.
 

"Hier ihre Trophäe.", mit diesen Worten riss der Mann, im schicken Gewand, sie aus ihren alltäglichen deprimierten Gedanken und fuhr mit leicht erschrockenen trübseligen Gesicht empor. "Danke..", mit falschem Lächeln auf ihren Blutroten Lippen nahm sie ihren Preis entgegen sowie die 3000 Euro. Jedoch wie eine Gewinnerin fühlte sie sich nicht. Kaum war sie von der Bühne gestiegen und wollte den Duellturm verlassen, so begann die Leute schon über sie zu reden. Manche haben von ihm bereits ihren Namen vergessen oder behielten ihn falsch in vergänglicher Erinnerung. Ab und zu redeten auch Männer, dass sie die junge Frau lieber flanken wollten als gegen ihr zu kämpfen. "Wow", entkam es ihr genervt, es war immer dasselbe. Tatsächlich als sie in den Schatten wieder hinein tauchte und zum Ausgang langsam schritt, war die einzige Bemerkung die man flüsternd aber doch deutlich vernahm, "Die Miss Valetina würde ich gerne mal im Bett zeigen wo der Haken hängt." Es reichte! Verdammt! Warum konnte sie sich keinen Namen machen wie Yugi, Seto oder sogar Joey? Warum? Lang es daran, dass sie eine Frau war? Stocksauer ging sie zu dem jungen Mann stampfend entgegen, der sichtlich nervös auf ihre Verwandlung hin zu ihr aufsah. "Ich heiße Valentine, falls du diesen einfachen Namen nicht in deinen Schädel hineinbekommst, solltest du erst gar nicht an mich denken! Du solltest vielleicht dein Gedächtnis trainieren und nicht vergebens mit einer Penispumpe spielen!", fauchte die Blondine aufgebracht, sodass auch noch die Menschentrauben weiter weg alles laut und deutlich verstanden.
 

Ohne weitere Worte ließ sich der unbekannte Junge die Beleidigungen um die Ohren sausen. Niemand konnte sagen, dass die junge Frau keinen Mut besaß und auf dem Kopf gefallen war sie schon lange nicht. In dem Rausch bekam sie nicht mal mit, dass sie ihn an seinen zerknitterten Kragen gepackt hatte. Kurz funkelte sie ihn verächtlich an, ehe sie unbekümmert ihn los ließ und schnellen Schritte heraus ging. Mit einer geballten Faust und mit einer Trophäe in der Hand, verließ sie das Gebäude und stieg in ihr blaues Cabrio. Doch der Motor blieb aus. Hände krallten sich wie verbissen in das Lenkrad und drohten es zu entreißen. Mai war sauer. So sehr, dass sie am liebsten gerade jeden Menschen anschreien wollte, sofern sie es konnte. Warum hatte sie das verdient? Wieso durfte sie nie, wirklich niemals glücklich sein?
 


 


 

„Hey Yugi! Was soll der Scheiß alter?!“, meckernd versuchte Joey sein Handy wieder in seinem Besitz zu bekommen, allerdings machten ihn Tristan, Tea und Yugi ihm es nicht leicht. Er wusste nicht wovor er gerade mehr Angst hatte. Entweder würde sein Handy beim hin und her werfen noch zu Bruch gehen weil einer bestimmt das Handy nicht auffing, oder was Yugi Mai versuchte zu schreiben. Zur Krönung; alle anderen machten auch noch mit und spielten quasi mit ihm Schweinchen in der Mitte. Jeder schrieb die Nachricht weiter, jeder grinste bei dem tippen und ehe er sein IPhone an sich nehmen konnte, wurde es willkürlich weiter geworfen. Joey war kurz davor eine Krise zu bekommen. „Hört endlich auf mit dem Kindergarten!“ Ein Befehlston, der eigentlich keine Widersprüche zuließ. „Wir wollen dir nur helfen.“, erklärte Tea sachte aber konnte sich ein schelmisches Grinsen nicht unterdrücken. Mittlerweile liefen sie schon alle schneller, fingen es zum Glück immer wieder auf. Joey war sportlich, aber gegen eine ganze unverschämte Bande konnte er es nicht aufnehmen.
 

„Wo wollt ihr mir helfen? In dem ihr mein Handy zerstört?!“ Joeys Gesicht nahm allmählich aber beständig die Farbe einer roten Tomate an. „Du musst endlich Mai schreiben! Wir alle wissen, dass du auf sie stehst!“, sagte nun Tristan lauthals zu seinem besten Kumpel der plötzlich zu einer Salzsäule erstarrte. „Das ist nicht wahr! Sie..sie.ist halt eine gute Freundin!“ Noch immer stand Joey entrüstet vor seinen Freunden wie bei einem Kleinkind, dem man seinen Lieblings Lutscher nicht kaufte. „Darum beschützt du sie auch mit deinem Leben! Schaust sie ständig an. Wenn es um sie geht bist du bereit alles zu geben. Jetzt wo du sie schon länger nicht mehr gesehen hast, starrst du ständig Löcher in die Decke!“ Yugi sprach für alle. Hart schlucken musste Joey, er war nicht fähig gewesen direkt zu antworten.

„Ich bin bereit für euch ebenfalls alles zu geben und das hab ich auch schon bewiesen!“, nörgelte er im aufgebrachten Ton, da es schlicht weg die Wahrheit war. Für sie tat er ebenfalls alles.

„Oder ist es auch entgangen?“, hinterfragte der junge Bursche weiter, hob seine Augenbraue empor und verschränkte seine Arm streng.

„Als du mich zum ersten mal gesehen hast, wurdest du nicht Rot um die Nase und nanntest mich nicht auch „Heißer Feger“..“, fügte Tea nun siegessicher hinzu. Lachend schauten nun Tristan und Tea auf Joey und grinsten teuflisch. „Sososo, dass höre ich gerade zum ersten mal. Jaja...“, raunte Tristan während er seinen Freund einen Arm um die Schultern legte und ihn spitzbübisch genau musterte.

„Das liegt daran, dass du kein heißer-.. Ich meine, du bist halt eine gute Freundin…“, korrigierte er sich prompt, als er eine geballte Faust sah, die Tea gehörte.
 

„Zurück zu euch! Als wenn ihr noch keine heiße Frau gesehen habt und sowas gedacht habt! Es gibt viele heiße Frauen!“, protestierte dieser weiterhin. Er ließ jede Anklage fallen. „Sie ist also heiß.“, wiederholte Tea seine Worte. Just in moment, reagierte Joey instinktiv schnell und entriss Tea das Handy. „NEIN!“ Jedoch er lief einfach mit dem Handy davon, natürlich in Richtung seiner Klasse, da die Pause eh bald zu Ende war. Was er nicht wusste war, dass seine Freunde nicht aufgeben würden. Sie hofften auf eine weitere Gelegenheit ihn das Handy zu entreißen. Immerhin waren alle in einer Klasse und obendrein, sie saßen auch alle nebeneinander. Wenige Minuten später betrat die Truppe allesamt mit dem Lehrer dicht gefolgt, das Klassenzimmer. Mathematik war dran. Joey war kein großer Freund von Mathe, und er hasste es wenn Mathematik die letzten zwei Stunden waren bevor endlich die Glocke ertönte und sie alle nach Hause gehen konnten. Beziehungsweise meistens trafen sie sich direkt nach der Stunde und unternahmen was oder duellierten sich als Freunde, nichts ernstes. Joey war langsam wieder im Gedanken.
 

//Joey ich mag dich, weißt du.//
 

Das waren die letzten Worte von Mai ehe sie mit ach und krach in ihrem schicken Cabrio davon fuhr. Warum hatte sie sich nie bei ihm gemeldet? Sie hatten doch mal die Nummern ausgetauscht. War er ihr doch nicht von Bedeutung? Sie war doch nicht so schüchtern wie er gegenüber Frauen, bzw gegenüber ihr vor allem. Und warum zum Geier zerbricht er sich überhaupt den Kopf über Mai? Sie waren nur Freunde und nicht mehr. Oder? Als wenn er auf diese Braut in Leder stand! „Niemals!“ Laut polternd fiel sein Stuhl zu Boden und wären seine Reflexe nicht so gut wie der einer Katze, wäre auch sein Tisch mit samt Buch und Getränk umgekippt.
 

Stille. Doch nur von kurzer Dauer, als so gut wie jeder Schüler in ein fröhliches Gelächter ausbrach. Sogar seine Freunde lachten ihn aus, es sah einfach zu urkomisch aus. Beschämt saß er sich wieder auf seinen Platz, nachdem er seinen Stuhl wieder aufstellte. Er ist tatsächlich mit einem ohrenbetäubenden Gebrüll aufgestanden und riss den Stuhl dabei mit voller Wucht nach hinten. Mit verschränkten Armen kam Herr Alister auf Joey zu. Blieb direkt vor seinem Sitzplatz stehen bis er das Wort erhob und gleichzeitig reichte eine schwingende Handbewegung in die Höhe und die Klasse verschloss die Münder. Jeder wusste, dass diese Bewegung nie was gutes bedeutete, denn wenn der Lehrer erstmal sauer war, dann kam immer eine böse Predigt. Und Recht sollten sie alle behalten.
 

„Mister Wheeler, wie alt sind sie nochmal?“

„Ähm..19 Mister Alister.“

„Finden sie nicht, dass man langsam in diesem Alter, gerade wo es auf die Abschlussprüfungen hin geht, lernen und nicht vor sich hin träumen sollte? Oder wollen sie später hier unsere Toiletten reinigen? Wenn sie es möchten, trage ich sie direkt als Reinigungskraft ein.“
 

„Nein. Tut mir leid.“

„Gut. Passiert ihnen das noch einmal, dann werden wir uns auf eine andere Art und Weise Kennenlernen, Herr Wheeler.“
 

Mit diesen drohenden eiskalten Worten kehrte der alte Mann ihm den Rücken und ging elegant wieder zurück zur Tafel und schrieb seine Formeln weiter an die Tafel, als wäre nie etwas vorgefallen. Allerdings blieb die Stille in der Klasse bestehen, kein Geflüster ertönte für die nächste unangenehme Zeit. Joey wusste, er müsste sich mehr anstrengen, sein Studium könnte er sonst gefährden. Obwohl er sich mittlerweile nicht mehr sicher war, was er überhaupt will. Alles was er wollte, war nicht materiell. Niedergeschlagen atmete er schwer aus, nahm die fragenden fürsorglichen Worte seiner Sitznachbarn nicht wahr. Für ihn fühlten sich zwei Stunden gar wie Tage an und als endlich die sehnsüchtige Glocke ertönte, waren in Sekundenschnelle die Bücher verstaut und die Jacken angezogen. Sofort zuckte er sein Handy und lass die Nachricht, die seine Freunde zum Glück nicht vollenden konnten und in Gottes Namen zum Glück nicht abschickten.
 

//Hallo Mai, es tut mir unendlich leid, dass ich mich erst jetzt bei dir melde. Mir ist klar geworden wie wichtig du mir bist und dass ich dich vermisse. Nein ich brauche dich. Was ich dir damit sagen willst ist-//
 

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