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Two Worlds - My little admirer

She is an adult
von

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She is an adult

Ein Gähnen entwich seinen Lippen, als er sich streckte und aus müden Augen heraus auf die Uhrzeit am unteren rechten Ende seines Bildschirms blickte. 22:24 Uhr. Wieder einmal war er hier, allein, im Büro, und machte Überstunden. In letzter Zeit häufiger als sonst, was vermutlich auch an der Krankheitswelle lag, die seine Firma derzeit heimsuchte. Wobei nicht seine Firma, sondern die Firma seines besten Freundes und Chefs, Trunks Briefs. Er selbst war lediglich ein Mitarbeiter, der noch relativ weit unten in der Nahrungskette der Firmenhierarchie stand. Und doch bekam er gutes Geld hierfür und durch seine Überstunden noch einen weiteren saftigen Nachschlag. Und doch fragte er sich manchmal, ob es das wert war, schließlich hatte dieser Beruf bereits drei Beziehungen auf dem Gewissen. Eine Tatsache, auf die er nicht gerade stolz war. Schließlich hatte er sich zu sehr in die Arbeit reingesteigert, trotz der Tatsache, dass er dadurch ab und an Beförderungen oder eine weitere Gehaltserhöhung erhielt und doch fehlte etwas in seinem Herzen. Etwas, das die Leere in diesem füllte. Ironisch, wenn man darüber nachdachte, dass er früher die Frauen stets auf den ersten Platz stellte und dann erst die Arbeit. Bestes Beispiel war noch seine damalige Beziehung mit Palace, wo er sich den einen oder anderen Spruch seiner Mutter hatte gefallen lassen müssen. Als sie ihn kritisierte, er solle bloß nicht so ein arbeitsloser Schmarotzer wie sein Vater werden, und ihn gleichzeitig lobte, dass er sich zumindest, was die Beziehung zu einer Frau betraf, mehr Mühe gab als dieser damals.

Ein Seufzer entwich seiner Kehle. Er vermisste den alten Son Goten, auch wenn er wusste, dass dieser genauso fehlerhaft war wie der jetzige. Er musste unbedingt einen gesunden Ausgleich zwischen dem früheren und jetzigen Son Goten hinbekommen, ansonsten würde er niemals glücklich werden.

„Harter Tag?“ Mit einem Mal wischte er seine Unterlagen vom Schreibtisch herunter, als er sich völlig erschrocken zu der Stimme umdrehte. Im Türrahmen stand eine wunderschöne junge Frau mit langem, türkisenem Haar, das sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, und ebenso türkisenen Augen, die ihn musterten. Sie kicherte bloß, als sie seine Reaktion erblickte, und schenkte ihm ein entschuldigendes Lächeln.

„Bra?“ Sie stieß sich vom Türrahmen ab und überbrückte die kurze Distanz zu seinem Schreibtisch in seinem kleinen Büro, und platzierte die Tüte, die sie mit sich herumschleppte, auf selbigem.

„Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Trunks hat mir gesagt, dass du heute wieder Überstunden machst, also dachte ich, belohne ich deine harte Arbeit für unsere Firma mit etwas zu essen. Da lässt sich auch leichter arbeiten.“ Sein Blick glitt über ihren Körper, wie sie nun teilweise auf seinem Schreibtisch platznahm, den zweiten Stuhl gegenüber seines Schreibtisches ignorierend. Sie trug ein rotes Top, wie sie es einst in ihrer Kindheit trug, und eine beige dreiviertel Hose. Sie sah aus wie ihre Mutter in ihrem Alter, zumindest hatte er diesen Eindruck gewonnen, nachdem er alte Bilder von Bulma gezeigt bekam, als sie damals auf Abenteuerreise mit seinem Vater gewesen war. Die kriegerische Saiyajinseite Vegetas konnte er, abgesehen manchmal von ihrem Charakter, nicht bei ihr wahrnehmen. Lediglich die Trainingsschuhe, die Vegeta ständig trug, hatte sie auch manchmal an, zumeist lediglich zu nicht mehr als Hausschuhen umfunktioniert. Er hatte von Bulma gehört, wie niedergeschlagen Vegeta gewesen war, als in ihm erst Freude aufkam, dass sie ihn wegen seiner Rüstung etwas fragen wollte, bis er eben entdeckte, welchem Benutzungszweck diese Fragerei diente.
 

„Erde an Goten.“ Er bemerkte, wie Bras feminine Hand vor seinem Kopf hin und her wedelte, ehe er seinen Kopf schüttelte.

„Verzeihung, hast du etwas gesagt?“ Ein süffisantes Lächeln machte sich auf ihren Lippen breit.

„Ich habe dich gefragt, ob du mich weiter bewundern möchtest, oder ob du nicht lieber die Mühe wertschätzt, dass ich dir extra was zu essen vorbeigebracht habe, denn es könnte bald kalt werden. Mir ist beides recht.“ Seine Augen weiteten sich ins Extreme, als sie sich vom Schreibtisch abstieß und zu ihm herunterbeugte. Immer weiter runter bis… er erkannte, dass sie weiterhin mit diesem spitzbübischen Lächeln die Papiere, die er zuvor herunterstieß, aufhob. Kommentarlos ließ sie die Papiere zurück auf seinen Schreibtisch gleiten und stellte ihre Tüte vor ihm ab. Er war sich sicher, dass sie erkannt hatte, dass für einen Augenblick seine Augen fast schon automatisch in ihrem Ausschnitt lagen, als sie sich heruntergebeugt hatte. War dies ihre Absicht? Flirtete sie mit ihm oder waren das einfach nur kleine Neckereien? Schließlich war dies hier die kleine Bra. Die Schwester seines besten Freundes. Nun, es war zwar nicht das erste Mal, dass sie mit ihm flirtete, doch das letzte Mal war schon Jahre her. Die Zeit, zu der er… noch single war. Die letzten Jahre waren sie sich danach nur begegnet, als er stetig in einer Beziehung hing. Hatte sie dies akzeptiert und darauf gelauert, bis er wieder single war?

„Muss ich dich erst noch füttern?“ Was war nur mit ihm los? Wieso war er andauernd in Gedanken versunken? Er widmete sich der Tüte, dessen Inhalt er hervorholte, und erkannte, dass es sich um Ramennudeln handelte. Eine seiner Leibspeisen.

„Du weißt, was ich mag, danke dir“, strahlte er wie ein kleines Kind, als er die Jüngere anblickte und direkt das Essen stürmte. Zwar nicht so ungehobelt wie einst, schließlich hatte er in all den Jahren mehr Tischmanieren eingebläut bekommen, damit seine Chancen bei Dates nicht gegen Null lagen, aber er war noch immer ein schneller Esser.

„Ich habe gehört, du bist wieder Single.“ Da war es. Das Indiz. Behielt er also recht mit seiner Vermutung, und sie sah nun ihre Chance, da er mal für eine gewisse Zeit keine Partnerin besaß, anders als die Jahre zuvor?

„Ja. Stimmt. Die Arbeit hat mich schon einiges opfern lassen, aber ohne Arbeit kannst du halt auch nicht.“

„Du solltest wirklich lernen, Beziehung und Arbeit ausgleichen zu können. Mal ein paar Überstunden hin und wieder zu schieben, ist kein Problem, aber nicht ständig. Oder du brauchst eine Frau, die so etwas versteht.“ Er lächelte nur.

„Das sagst du so leicht. Wo soll ich nur so eine Frau finden?“

„Vielleicht ist sie näher, als du ahnst.“ Er verschluckte sich für einen Augenblick, weswegen die Jüngste der Familie Briefs loslachte. Doch nach wenigen Sekunden hatte sich das Problem gelöst und er blickte sie ernst an. Sie flirtete gerade wirklich mit ihm, oder? Das letzte Mal, als sie dies tat, da war sie noch minderjährig. Er weiß noch genau, wie die Situation war.

 

Es war ein sommerlicher Abend wie jeder andere. Der Himmel mit Sternen befüllt, während der Wind sanft über die eigene Haut strich, so zart, dass man die Temperatur noch immer angenehm spürte. Ein Abend, an dem es sich lohnte, nach der Arbeit nicht direkt nachhause zu fliegen, sondern sich für die längere Variante, einen kleinen Spaziergang, zu entscheiden. Also schlenderte er durch den örtlichen Park, der auf dem Weg zwischen seiner Wohnung und der Firma lag, wo ihm ab und an noch das eine oder andere Pärchen entgegenlief. Ja, es war zwar schon spät und doch ein guter Zeitpunkt, um einen romantischen Abendspaziergang zu begehen. Doch auf dem begegnete ihm eine Person, mit der er nicht gerechnet hatte. Er sah etwas weiter entfernt Bra, die auf einer Parkbank saß und traurig in den Himmel starrte.

„Bra, was machst du denn noch hier, weiß dein Bruder oder Vegeta davon, dass du noch unterwegs bist?“, sprach er die Jüngere an, die ihn überrascht anblickte, als er sich ihr näherte.

„Natürlich nicht“, meinte Bra nur und zog trotzig ihren Mund hoch. „Ich müsste mir nur stundenlang anhören, dass ich unter der Woche um diese Uhrzeit nichts auf den Straßen verloren habe. In dem Outfit schon gar nicht. Wieso sollte ich sonst meine Aura deaktiviert haben?“ Goten bereute es jetzt schon, dass er ihr, auf ihre Nachfrage hin, beigebracht hatte, ihre Aura zu deaktivieren. Er hatte sich damals zwar schon denken können, wozu sie dies brauchte und weswegen sie gerade ihn anstelle ihres Bruders und Vaters fragte, doch im Nachhinein erkannte er eben den Fehler.

„Unrecht hat er damit nicht“, sagte Goten nur, als er ihr heutiges Outfit betrachtete, das selbst für sommerliche Verhältnisse ziemlich kurz war. War dies die heutige Mode der Jüngeren? Wie er die neuesten Trends hasste.

„Aber das ist unfair, er ist auch ständig unterwegs“, schmollte sie.

„Er kann auch auf sich aufpassen“, antwortete Goten nur. „Und wenn mal nicht, bin ja noch immer ich da.“ Sie schob verärgert die Unterlippe vor. Doch nicht lange, denn schon bald lächelte sie wieder, stand auf und hängte sich bei Goten, der noch immer vor ihr gestanden hatte, ein.

„Und jetzt passt du auf mich auf?“, fragte sie und sah dabei zu ihm hoch.

„Ich bring dich jetzt nachhause“, sagte er nur. Er kannte ja bereits ihre Flirtversuche, über die schon ihre beiden Mütter witzelten.

„Und dann?“, fragte sie lächelnd.

„Dann geh ich nachhause“, meinte er entspannt.

„Spielverderber“, schmollte sie gespielt, lies ihn aber nicht los.

So gingen die beiden eine ganze Weile durch den Park, schweigend, während er immer wieder ihre flüchtigen Blicke wahrnahm. Sie schien nach einer weiteren Möglichkeit zu suchen, sich ihm anzunähern.

„Goten… Trunks hat vor kurzem zu mir gesagt, dass ich nichts zu zeigen hätte… findest du das auch?“, fragte sie plötzlich und damit wurde es wirklich brenzlig für Goten.

„Inwiefern?“, fragte er.

„Mit meinen Klamotten“, lächelte sie und stellte sich vor ihn. „Er ist mein Bruder, natürlich sieht er mich nicht so an. Du bist nicht mit mir verwandt.“ Ohne dass er es verhindern konnte, huschte sein Blick über ihren Körper, der sich langsam zu dem einer Frau entwickelte. Nicht nur wegen den Brüsten, sondern auch die Taille, die Hüfte und ihre Beine. Goten schluckte. Bra war ein hübsches Mädchen geworden. Sie hatte dieselben blauen Augen wie ihr Bruder und dasselbe Lächeln. Wenn sie nur nicht so schnell erwachsen werden wollen würde. Goten fühlte sich von ihren Flirtversuchen geschmeichelt, aber sie war nun einmal minderjährig. Und dazu Trunks kleine Schwester. Selbst wenn Goten wollte, würde er sicher nicht mehr in ihr sehen.

„Ich glaube nicht, dass ich dir das beantworten sollte“, sagte er mit trockenem Hals und räusperte sich.

„Trunks würde es nie erfahren“, sagte Bra. Goten seufzte. Was auch immer er sagen würde, würde das Falsche sein. Doch sie wollte eine Antwort von ihm und hatte dieselbe Hartnäckigkeit, die auch ihr Bruder besaß.

„Okay“, sagte Goten. „Du hast, für dein Alter, bereits einiges, was du zeigen kannst. Aber das heißt nicht, dass du das tun musst.“ Er konnte spüren, wie er an roter Farbe im Gesicht gewann, doch zum Glück war es an dieser Stelle zu dunkel, um dies zu erkennen.

„Was soll das denn heißen?“, fragte sie.

„Du solltest… naja… Jungs sollten dich nicht allein deswegen oder wegen deines Geldes mögen, du hast viel mehr zu bieten als das“, sagte er.

„Habe ich das?“, lächelte sie.

„Allerdings“, meinte er, doch ihm gefiel ihr Lächeln nicht.

„Danke“, grinste sie plötzlich zuckersüß und ging voraus. Goten sah ihr fragend hinterher und beeilte sich dann, um sie sicher nachhause zu bringen.

 

Und nun war sie hier. Vor ihm. In seinem Büro und schon lange nicht mehr minderjährig. Eine erwachsene, junge Frau, die die Männerwelt im Sturm eroberte, wenn sie nur wollen würde.

„Sag mal, Goten, könntest du dir demnächst nicht einmal einen Tag freinehmen?“, fragte sie, ihn nicht aus den Augen lassend.

„Du und deine Familie seid mein Boss, ihr bezahlt mir monatlich meine Miete, da bin ich der falsche Ansprechpartner, um zu wissen, wann ich den nächsten Urlaub genehmigt bekomme.“ Er lachte kurzzeitig auf, bis er, so schien es, ein Blitzen in ihren Augen erkannte und ihr Lächeln breiter wurde. Sie stieß sich von seinem Schreibtisch ab und näherte sich der Tür.

„Wenn das so ist, werde ich mich darum kümmern, mein Lieber. Ich freue mich schon drauf. Bis die Tage.“ Sie schenkte ihm ein herzhaftes Lächeln, ehe sie aus seiner Tür trat und diese hinter sich schloss, einen verwirrten Goten zurücklassend.

„Diese Frau.“ Amüsiert schüttelte er seinen Kopf, als er die Szenerie einmal in seinem Kopf Revue passieren ließ. Doch konnte er etwas mit der kleinen Schwester seines besten Freundes anfangen? Oder fühlte er selbst überhaupt so etwas in der Art für Bra? Er wusste es nicht. Noch nicht. Etwas, worüber er sich die nächsten Tage, bis er vermutlich von seinem Vorgesetzen, im Auftrag von Bra, Zwangsurlaub aufgebrummt bekam, gründlich Gedanken machen musste. Sein Blick fiel auf die Verpackung der Nudeln, die sie ihm vorbeigebracht hatte, und automatisch schlich sich ein breiteres Lächeln auf sein Gesicht. Ja, sie war süß.



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