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Thin Lines

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Was ist das, ein neues Kapitel? Von mir?? In der Tat, und es geschieht zu Ehren des Geburtstags von WeißeWölfinLarka - happy Birthday, das hier ersetzt deinen Geburtstags-Oneshot. XD
Ich weiß nicht mal mehr, ob das, was ich in dieser Story zusammenschreibe, überhaupt noch Sinn macht, aber egal. Casino-Shenanigans, yay!! Komplett anzeigen

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Let‘s Get The Party Started

Es war schwierig, Takao wirklich auf die Palme zu bringen, aber Kai hatte diese Fähigkeit in den letzten Jahren perfektioniert.

„Scheiße, Kai!”, zischte sein Partner aufgebracht. „Was sollte die Scheiße? Du kannst nicht einfach sang- und klanglos verschwinden, so funktioniert Undercoverarbeit nicht! Wofür haben wir dich eigentlich verkabelt?”

„Hör mir zu”, sagte Kai, und seine Stimme schien tatsächlich drängend genug zu sein, dass Takao die Klappe hielt. „Anders wäre es nicht gegangen.”

Er erläuterte rasch und knapp den vorangegangenen Abend, dann lauschte er, als Takao zischend die Luft entweichen ließ. Takao hatte ein ausgesprochenes Temperament, immer schon gehabt, aber die Jahre - und Hiromi - waren gut zu ihm gewesen und hatten ihn ein wenig heruntergekühlt. Kai war sich ziemlich sicher, dass Hiromi genau in diesem Moment bei ihm im Zimmer war und er sich vor seiner Kollegin nicht die Blöße geben wollte. Bei dem Gedanken entwischte Kai ein kurzes, humorloses Grinsen. 

„Du bist immer noch ein gottverdammter Arsch“, knurrte Takao schließlich. „Lass die Einsamer-Wolf-Scheiße und halt dich einmal in deinem Leben ans Protokoll, Kai. Das ist nämlich nicht da, um dich zu piesacken, sondern um für deinen Schutz zu sorgen, kapiert? Und nein, das ist keine freundliche Empfehlung, sondern ein Befehl als leitender Beamter in diesem Fall. Haben wir uns verstanden?“

Kai biss die Zähne zusammen und atmete langsam aus. Er merkte erst, wie hart er das Handy umklammert hielt, als der heiß gelaufene Rahmen ihm in die Handfläche schnitt. Takao hatte keine Ahnung, dachte er unwillkürlich, auch wenn es nicht fair war. Er wusste, dass Takao ein ganz eigenes Interesse an der Aufklärung dieser Sache hatte. Und dass er es wohl tatsächlich nur gut meinte.

„Verstanden“, sagte Kai nach einer kurzen Pause gepresst.

„Sehr schön. Brief mich für heute.“

„Wir gehen zur Informationsbeschaffung ins Casino. Und nein, da werde ich euch auch nicht mitnehmen, aber das wussten wir.“

Takao gab einen zustimmenden Laut von sich, dann seufzte er. „Okay. Meld dich, wenn du wieder zurück bist. Ich mein‘s ernst, Kai.“

„Ich dich auch“, sagte Kai und legte auf.

Dann schaltete er das Handy aus und legte es in die Nachttischschublade, die er abschloss. Den Schlüssel steckte er in die Innentasche seines Sakkos, ehe er sich durch die Haare fuhr und einen Moment reglos mitten im Raum stehen blieb. Hinter seiner Zimmertür waren gedämpfte Stimmen zu hören. Iwanov, seine Schwester, Shields und Fernandez, die mit ihm ins Casino kommen würden, hatten sich wie er zwecktauglich angezogen und machten sich wohl gerade fertig. Es hatte Kai erstaunt zu sehen, dass Iwanovs Schoßhund Kuznetsov sie nicht begleiten würde, aber als er eine entsprechende, spöttische Bemerkung gemacht hatte, hatte Iwanov ihn nur mit seinem widerwärtigen Grinsen beschenkt. Gott, wie er den Kerl hasste.

Auch, wenn das vor allem daran lag, dass Iwanov ihn dazu brachte, etwas zu fühlen, das er nicht genauer benennen wollte.

Ein letzter Blick in den Spiegel, wo er feststellte, dass allesvon dem maßgeschneiderten Armanianzug bis zu dem dunkelblauen Hemd und den blank polierten Lederschuhen an Ort und Stelle saß. Dann atmete er tief durch und trat hinaus, wanderte den kurzen Gang des Penthouses entlang und ging ins Wohnzimmer, wo er gleich von mehreren Augenpaaren gemustert wurde. 

„Na sieh mal einer an“, sagte Shields, die in ihrem eng anliegenden roten Kleid, fantastischem Make-Up und zurechtgesteckten Haaren gleich sehr viel weniger verwahrlost wirke als bisher. „Da ist ja ein Rohdiamant unter dem ganzen Dreck zum Vorschein gekommen.“

„Das gleiche könnte ich über dich sagen“, erwiderte Kai unbeeindruckt.

Das brachte ihm einen scharfen Blick von Papov, der über seinem Laptop kauerte, ein, während Shields nur ein Lachen schnaubte und sich mit einer eleganten Bewegung eine Zigarette aus einem silbernen Zigarettenetui fischte.

„Beruhigt euch, Kinder“, sagte Iwanov gelassen, als er ebenfalls ins Wohnzimmer trat, mit Sina an seiner Seite.

Kai stellte mit wachsender Empörung fest, dass der Mensch nicht einmal den Anstand besaß, in formeller Kleidung albern auszusehen, ganz im Gegenteil. Irgendwie schaffte Iwanov es, in seinem Anzug trotz des Zylinders, der seine Haare verbarg, so auszusehen, wie Kai sich gerne fühlen wollte: Vollkommen in seinem Element, und als ob ihm nach nichts anderem der Sinn stehen würde, als sinnlos viel Geld in einem Casino zu lassen.

„Zugegeben“, sagte Iwanov nun in seine Gedanken hinein, „Mariam hat schon recht. Das ist wesentlich besser als deine bisherigen Outfits.“

„Freut mich, wenn ich dir was bieten kann“, sagte Kai trocken und starrte Iwanov dabei eindringlich an. Irgendwas an ihm reizte ihn jedes Mal dazu, ihn zu irgendetwas herauszufordern.

Iwanovs Mundwinkel kräuselten sich zu einem Lächeln, doch wenn er die Herausforderung spürte, ging er nicht darauf ein.

„Na schön“, sagte er stattdessen sachlich. „Wir bilden drei Teams. Mariam, du gehst allein. Julia, du bleibst bei mir.“

Fernandez‘ Augen leuchteten auf. Sie legte eine Hand, deren Nägel passend zu ihrem Kleid grün lackiert waren, auf seinen Arm. „Wir werden sicher Spaß haben.“

„Davon bin ich überzeugt“, summte Iwanov, und sein Lächeln wurde warm, als er den Blick auf seine Schwester legte. „Sina, du gehst mit Kai.“

Kai blinzelte, dann sah er zu Sina. Bei ihrem Pizzaessen, zu dem er recht unfreiwillig mitgegangen war, hatte sie eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie schnell und gerne redete, von einem Thema zum nächsten sprang und generell nicht besonders kompetent darin war, ihre Aufmerksamkeit lange bei einer Sache verweilen zu lassen. Dabei hatte sie eine gewisse Art an sich, die es selbst Kai schwer machte, sie nicht zu mögen - und dabei gab er sich angesichts ihrer Verwandtschaft alle Mühe.

„Ich bin der Meinung, dass ich alleine gehen soll“, sagte er dennoch angespannt. „Die beiden Damen können sich ja zusammentun. Bin nicht so gut im Team.“

„Ach was?”, sagte Iwanov süßlich. „Dann wird es wohl Zeit, dich daran zu gewöhnen, denn nun bist du Teil von einem, und wenn wir untergehen, dann gehst du mit uns unter.“ Er zeigte in seinem wölfischen Grinsen alle Zähne. „Also entspann dich und tu, was ich dir sage.“

Arroganter Wichser. Kai wollte ihm am liebsten seine Faust ins Gesicht rammen. Aber das Spiel konnten zwei spielen, und egal wie sehr er es wollte, jetzt war nicht der Zeitpunkt, Iwanov offen zu antagonisieren. Also lächelte er ebenfalls zähnefletschend und richtete sich die Manschettenknöpfe, ehe er Sinaida seinen Arm anbot.

„Mademoiselle?”, sagte er dabei mit dem aalglatten Tonfall eines Menschen, der unter den größten Haifischen dieser Stadt aufgewachsen war.

Sinaida klimperte kuhäugig mit den falschen Wimpern und ihren falschen grünen Augen, dann strich sie sich in einer geübten Geste die falschen blonden Haare über die nackte Schulter und hängte sich an seinen Arm. 

„Monsieur!”, erwiderte sie dabei glockenhell kichernd, dass es in den Ohren wehtat, als ob sie niemals etwas anderes gewesen wäre als eine gutaussehende Dumpfbacke.

Kais Lächeln wurde etwas ehrlicher. Er musste zugeben, dass er die junge Frau mochte.

Iwanov schien seine Gedanken zu riechen, wie ein Raubtier Blut roch. Er neigte die Lippen immer noch lächelnd so nahe an Kais Ohr, dass sein warmer Atem dagegen schlug. 

„Sollten deine Hände und Augen wandern, wandert meine Faust”, sagte er so leise und samtig, dass sich die kleinen Härchen auf Kais Unterarm aufstellten.

„Keine Sorge, sie fällt nicht unbedingt in mein übliches Beuteschema“, erwiderte Kai genauso leise und packte Iwanov am Unterarm, ehe er ihm noch näherkommen konnte. Iwanovs Aftershave kitzelte ihn dennoch in der Nase und er unterdrückte einen Schwall von Wut auf sich selbst bei den Funken an Erregung, die es bei ihm auslöste. 

„So?“ Iwanovs Augen glitzerten, als er ihn ansah. Er war immer noch sehr, sehr leise, als er fragte: „Und was könnte dieses Beuteschema sein?“

Flirtete der Kerl mit ihm? Kai biss die Zähne zusammen, dann verzog er die Lippen zu einem weiteren, diesmal humorlosen Lächeln. 

„So interessiert an meinem Liebesleben“, schleuderte er Iwanov dessen eigene Worte von vor einigen Nächten entgegen. „Dabei hat es mit deiner Mission doch absolut nichts zu tun, wen ich vögle oder nicht.“

„Wir können euch alle hören, und ich wünschte wirklich, es wäre nicht so“, merkte Papov genervt an, ohne von seinem Bildschirm aufzublicken. „Haltet gefälligst die Klappen. Ich verkable euch jetzt alle, damit wir euch im Casino nicht verlieren.“ 

„Mein Held“, seufzte Shields und wirkte, als ob sie es nur halb scherzhaft meinte.

Kai fühlte sich unangenehm berührt, weil er sich so hatte gehen lassen, und auch Iwanov war das Lächeln immerhin vergangen. Er musterte Kai noch einen Moment lang ausdruckslos, dann befreite er sich aus seinem Griff und trat einen Schritt zurück. 

„Ihr habt den Mann gehört“, sagte er mit einem Nicken zu Papov. „Verkabeln lassen. Anschließend geht nochmal jeder aufs Klo und dann reiten wir los.“

 

Eine Limousine - Kai fragte gar nicht erst, wer sie beschafft hatte, aber Kuznetsov grinste ihn hinter dem Steuer hervor an, als ob er wusste, dass Kai die Frage auf der Zunge brannte - brachte sie bis vor die Tore des Apollon

Schon im Foyer wurde deutlich, dass Garland Siebalds Motto für Inneneinrichtung „Klotzen statt kleckern“ sein musste. Es war die Art von protziger Darstellung von Reichtum, die Soichiro immer sauer aufgestoßen war, und auch Kai verzog unwillkürlich verächtlich den Blick bei den dutzenden schweren Kristallkronleuchtern, die sich gegenseitig erdrückten, den Marmorsäulen, Goldbordüren und roten Teppichen. Irgendwo spielte natürlich klassische Musik, was bedeutete, dass irgendwo natürlich ein Pianist an einem riesigen Flügel sitzen musste, und natürlich rannten überall schön gekleidete und arrogant dreinblickende Leute herum und tranken Champagner. 

„Uninspiriert, nicht wahr“, murmelte Iwanov neben ihm. Er trug braune Kontaktlinsen, womit sein Blick immerhin nicht ganz so stechend war wie sonst.

„Hm“, sagte Kai, weil er ihm nicht recht geben sollte.

„Ach kommt, das macht es doch einfacher, ohne Schuldbewusstsein von Leuten zu klauen“, sagte Sina munter und hakte sich dabei augenzwinkernd bei Kai ein. 

Iwanov schmunzelte ein wenig, und es wirkte nicht einmal höhnisch. „Halt dich zurück, nur zur Sicherheit. Gut, wir teilen uns auf wie besprochen. In drei Stunden treffen wir uns wieder hier am Eingang. Seht zu, dass ihr möglichst viel von dem Spaß aufnehmt.“

Mariam war bereits vorangegangen; der hohe Pferdeschwanz schwang mit jedem ihrer Schritte hin und her, und sie wurde von Blicken verfolgt, als sie ohne viel Eile zur Garderobe ging. Iwanov und Fernandez bogen ebenfalls ab und schneller, als Kai schauen konnte, waren sie in der Menge verschwunden. Er fluchte innerlich, schalt sich für einen inkompetenten Idioten und ließ sich von Sina tiefer in das Casino ziehen. Denken, denken, denken. Es war okay, er war nicht vollkommen unvorbereitet auf diese Situation. Das hieß einfach nur, dass er erst Material sammeln und dann Sina so rasch wie möglich zurück in Iwanovs und Fernandez‘ Nähe dirigieren musste. Sie hatten im Vorfeld ausgemacht, wer welche Areale abgrasen sollte, also wusste er, wo die beiden sich zumindest ungefähr aufhalten mussten.

„Du bist zu angespannt“, sagte sie heiter, hob eine Hand und strich ihm über die Wange, als ob sie tatsächlich seine Eroberung des Abends war und es kaum erwarten konnte, mit ihm im nächsten - vermutlich goldbesetzten - Badezimmer zu verschwinden. 

„Hm“, sagte Kai, was Sina zum Lachen brachte. 

„Ich hab diese Leute immer bewundert, weißt du“, sagte sie dann, während sie durch die Gänge schlenderten und dabei versuchten, möglichst viel Material mit den winzigen Kameras in ihren Kleidungsknöpfen aufzunehmen. 

„Wieso?“, fragte er und stellte fest, dass die Antwort ihn tatsächlich interessierte.

„Wir hatten nie viel Geld“, sagte Sina lächelnd und hing dabei weiter an seinem Arm, als ob sie nichts weiter als eine schöne Handtasche war. „Ein paar meiner frühesten Erinnerungen bestehen daraus, wie meine Mutter und ich uns beim Sozialmarkt um billiges Essen gestritten haben. Wir sind ständig umgezogen, weil es an der Miete gefehlt hat. Jede Autoreparatur war eine Katastrophe - finanziell kaum zu stemmen, und wir waren auf das Auto angewiesen. Schule war am schlimmsten, weil immer alles passen musste, und es war mir so peinlich, arm zu sein, wenn ich sowieso schon das komische Migrantenkind war. Wir leben in einer Gesellschaft, wo ein Prozent der Bevölkerung so viel Geld hat, dass er gar nicht weiß, wohin damit, und der Rest sich dafür schämt, um das Überleben kämpfen zu müssen, ist das nicht absurd? Die Welt ist absurd. Lass uns tanzen, dann können wir hier einen Rundumblick bekommen.“

Kai, der nicht wusste, was er zu Sinas Erzählung sagen sollte, das nicht wie eine Plattitüde geklungen hätte, nickte nur. „Kannst du einen Walzer?“

„Natürlich“, sagte sie augenzwinkernd und glitt mit ihm auf die Tanzfläche.

Der Walzer war, wenn er langsam getanzt wurde, ein Tanz mit einigermaßen stetigen, langen Bewegungen, was hoffentlich halbwegs gute Aufnahmen zulassen würde.

„Hast du deswegen zu stehlen begonnen?“, fragte er nach einer Weile und redete sich ein, dass es nur war, um mehr Informationen über sie und Iwanov zu bekommen.

„Hätte ich nicht müssen“, sagte sie, die Hände leicht und sicher in seinen. „Yuriy hat für uns gesorgt, nachdem er mich gefunden hat, und als er ins Gefängnis musste, hat Borya übernommen. Aber ich bin für ein bisschen Werteumverteilung, verstehst du? Vermutlich nicht, nachdem du in dieser Welt aufgewachsen bist.“

Sie sagte es vollkommen neutral, aber es stach dennoch. Kai dachte an die erstickend stillen Stunden seiner Kindheit, an das ewig währende Lernen von Haltung und Disziplin, und an die Feiern, die Feiern, die Dekadenz, den Schimmel unter all dem Gold. Er war selbst dazu geworden, nach dem Tod seines Vaters und dem Zerfall seiner Familie, hatte sich zugekokst, bis er nichts mehr spürte und sich selbst nicht mehr kannte. All diese Menschen und ihre grenzenlosen Exzesse, die er verachtet hatte - und sich selbst hatte er genauso verachtet. War er wirklich jemals davon losgekommen, trotz seiner Versuche, durch seinen Einstieg bei der Polizei Gerechtigkeit zu schaffen und Gutes zu tun? Gab es so etwas wie Gerechtigkeit überhaupt, in einem System, das so gebrochen war wie dieses?

Gefährliche Gedanken, besonders, wenn er einen Job zu erledigen hatte.

„Doch, ich verstehe es“, sagte er dennoch leise, dann klärte er sich die Kehle. „Komm. Wir haben einen Job zu erledigen.“

Es kam ihm zugute, dass er auf diesem Spielfeld aufgewachsen war, denn es war wie das Überstreifen einer alten Haut, als er mit Arroganz und dem Selbstbewusstsein von jemandem mit den Taschen voller Geld zusammen mit Sina seinen Teil des Apollon durchkämmte. Kaum jemand stellte sie in Frage, und er entdeckte, dass er immer noch gut an einem Pokertisch war. Während sie sich eine Weile in der Spielhalle aufhielten und Sina beständig um den Tisch hüpfte, um möglichst viel von der Halle aufzunehmen, gewann er eine recht ansehnliche Summe Geld, auch wenn der eigentliche Kitzel im Risiko lag, das ihm verlockend den Verstand streichelte. Aber die Dinge waren nicht mehr, wie sie einmal gewesen waren: Sein Vater war tot, seine Begleitung unecht, und als er sich vom Tisch entfernte, dann war es nicht, um im Badezimmer eine Line zu ziehen, sondern um seinen ursprünglichen Plan zu verfolgen und zurück in Iwanovs Nähe zu kommen. 

Er hatte nur ein ganz klein wenig ein schlechtes Gewissen, als er die sich angeregt unterhaltende Sina zurückließ und hinausschlüpfte. Kai hatte sich den Gebäudeplan gut eingeprägt und fand erstaunlich mühelos den Weg zurück in den unteren Stock. Iwanov hatte ihm und Sina den ersten Stock überlassen, weil hier die dicken Fische spielten. Im Erdgeschoss, das er und Fernandez übernommen hatten, war es lebendiger und das Publikum eher in der bürgerlichen Mittelschicht angesiedelt. Kai glitt hindurch und hielt die Augen offen nach Iwanovs albernem Zylinder. Dann entdeckte er Fernandez an der Bar sitzend, allein und entspannt, und runzelte die Stirn. Am liebsten wäre er hingegangen und hätte sie einfach gefragt, wo zum Teufel Iwanov war, aber das konnte er nicht, ohne womöglich die Mission zu kompromittieren. 

Mehrere Minuten vergingen, in denen Kais Unruhe wuchs, je länger er ihn nicht fand. Wo, verdammt nochmal, war-

Natürlich. Er war so ein verdammter Idiot.

Iwanov hatte bei den Vorbereitungen auf diese Tour sehr nebensächlich - bewusst nebensächlich wohl, der Bastard - die Routinen der wichtigsten Mitarbeitenden erwähnt, zu denen auch Siebald selbst zählte, denn dieser pflegte zweimal vorbeizuschauen, einmal in der Mitte und einmal am Ende des Tagesbetriebs. Ein Blick auf die Uhr verriet Kai, dass seine Eingebung vermutlich goldrichtig war; sie näherten sich halb zwölf, was der Zeitpunkt war, an dem Siebald für gewöhnlich im Hauptsaal mit der Casinoleitung sprach.

Kai fluchte insgeheim und ging mit schnellen Schritten los. Rennen wäre zu auffällig gewesen, aber am liebsten hätte er darauf gepfiffen. Er musste mehrere Räume durchqueren und doch noch einmal die Treppen zurück in den oberen Stock sprinten, aber dann kam er in die Haupthalle und sah ihn. 

Iwanov hatte sich gegen eine der hinteren Säulen gelesen und zählte Spielchips, ohne die Augen von der Galerie zu nehmen, auf der Garland Siebald ins Gespräch vertieft stand. Kai stand und starrte Iwanov an, und er erkannte, dass das Volkovs rechte Hand gewesen war - der Rote Wolf, vor dem man sich jahrelang zu Tode gefürchtet hatte. Noch nie hatte er Iwanovs Blick so konzentriert gesehen, so intensiv. Sein Gesicht war zu einer vollkommen glatten Maske erstarrt, aber die Knöchel seiner Finger traten weiß hervor, während er Chip für Chip auf den Tisch neben sich legte. Kai sah ihn an, und er erkannte jemanden, der bereit war, zu zerstören, egal was es kosten mochte.

Takao hatte Unrecht gehabt. Iwanov hatte nicht vor, seine Gefängnisstrafe zu reduzieren, oh nein. Sein Ziel lag anderswo, und er spielte nur so lange bei dieser Aktion mit, wie es ihm selbst passte. Was dann passierte, stand in den Sternen - und Kai beschloss in dieser Sekunde, dass er da sein würde, um das Schlimmste zu verhindern. Er konnte nicht mehr zurück oder diese Mission abbrechen, dafür steckten sie alle schon zu tief drin. Aber er mochte verdammt sein, wenn er nicht der Stolperstein sein würde, der Iwanov zu Fall brachte und sein riskantes Spiel durchkreuzte. Das war, worin er gut war. Das war, was Takao stolz machen würde. Es war vollkommen irrelevant, wie abstoßend er Siebald fand, oder wie seltsam bewegend Sinas Geschichte. Iwanov war unter all seinem Lächeln und seinem Schneid ein brandgefährlicher Krimineller, und Kai würde sich nicht in sein Netz aus Lügen und Blendwerk ergeben.

Als ob er ihn gefühlt hatte, glitt Iwanovs Blick zu Kai. Einen Moment lang sahen sie sich über den belebten Saal hinweg an, und die anderen Besuchenden glitten zwischen ihnen hindurch wie Gespenster, die Kai gar nicht richtig mitbekam. In diesem Augenblick gab es nur ihn und Iwanov, und für eine Sekunde hatte er die blendende Gewissheit, dass es so auch enden würde.

Langsam, bedächtig verzog Iwanov die Lippen zu einem seiner Wolfslächeln, als ob er Kais Annahme teilte, ohne sich davor zu fürchten.

Komm nur, dachte Kai sinnloserweise, aber entschlossen, während Iwanovs Lächeln noch breiter wurde. Die Party hat gerade erst begonnen. Komm nur. Ich werde da sein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  WeißeWölfinLarka
2021-08-01T22:26:56+00:00 02.08.2021 00:26
So I‘m sitting here, barbecue sauce on my titties…
Lol, Spaß beiseite, aber ICH FREU MICH SO ICH HABE ZU WENIG FORMATIERUNGSMÖGLICHKEITEN UM AUSZUDRÜCKEN WIE SEHR ICH MICH FREUE ÜBER DIE WIDMUNG ALS GEBURTSTAGSGESCHENK!!!

Sorry. Ich beruhige mich. Aber glaube mir, dass ich mich bitte schön unglaublich gefreut habe (auch wenn ich jetzt erst dazu komme, einen Kommentar zu schreiben.)
Ich lebe für diese Casino-Shenanigans! Gimme more!


Mhmmm, Kai und Takao Cop Dynamiken… mhmmm good stuff, yeah
Wann hatte Kai denn seine Verkabelung abgemacht? Immer diese Geheimnisse vor seinen Kollegen, tz tz tz…

Okay, was da los ?
Hiromi ist eine Kollegin von Takao. Ok. Sind sie auch mehr als Kollegen? Das spannt mich auf die Folter, gerade, wo ich doch noch Boris‘ Sehnsucht hinterherlechze wie ein Kaktus dem Regenguss!
Aber immerhin weiß Takao sich zu benehmen und Kai weiß das auszunutzen. Schön, schön, schön…

Die Darstellung von Kais nachlassender Contenance und unterdrückter Wut? Großes Kino. Ich muss immer aufpassen, dass ich nicht selbst vergesse zu atmen oder irgendwas zusammenpresse wie Zähne oder Kiefer, wenn ich lese…

Jetzt sitze ich hier (Barbecue sauce on… nein Spaß) und grüble, wie ironisch das ist, dass Kai sich so viel Mühe gibt, unauffällig in die Gangster einzublenden, dabei hat Yuriy ihn schon längst beschatten lassen.
Und würden die leute, die seine Schublade durchsuchen, nicht auch im Sakko suchen? Er sollte den Schlüssel in einem hohlen Zahn verstecken. … Nur blöd, wenn dann beim Küssen das Geheimfach aufspringt. Lol.

>> … hatte Iwanov ihn nur mit seinem widerwärtigen Grinsen beschenkt. Gott, wie er den Kerl hasste. <<
… mhmmm, sure…
Komm, kannst mir nicht weismachen, dass du es widerwärtig findest, Junge – du stehst doch drauf!

>> Auch, wenn das vor allem daran lag, dass Iwanov ihn dazu brachte, etwas zu fühlen, das er nicht genauer benennen wollte. <<
… What did I say…

Elli, oh Gott.
Diese kleinen Momente immer – diesmal der Beschützerinstink von Ivan gegenüber Mariam – geben mir so viel! Ein Blick, eine Geste… ich war #swoon

>> Kai stellte mit wachsender Empörung fest, dass der Mensch nicht einmal den Anstand besaß, in formeller Kleidung albern auszusehen… <<
>:D
Wundervoll. Diese Stelle hat mich sehr gefreut! Einfach weil er so wunderherrlich komödiantisch formuliert ist!
Und Ja, ja, irgendwas reizte ihn… der Stachel spickt den Hafer, er piekst Yuriy doch nur, um irgendeine Reatkion zu kriegen. Es ist toll, diese fast hilflose Stichelei, in der man sich fragt, mensch, du machst dich grad sehr hiftlos, ich fühl dich, aber Mensch Kai… *hände vors Gesicht klatsch* :D Ich bin sehr angetan von diesem Gehabe.
Zugabe: Dass er mit seinem „lächerlichen Zylinder“ noch mehrmals aus Kais Perspektive vorkommt, ist einfach göttlich! *geht gackernd ab mit einem Dab*

Ich möchte noch einmal betonen: Ich bin heute sehr oft giggelnd, quietschend oder dreckig gackernd vorm pc gesesse, während ich deine letzten 3 Kapitel gelesen habe!
Aber jetzt, die Paarung mit Sina und Kai, grandios, das schlägt dem Fass noch mal den Boden aus. Da war er doch mit dem Pizza essen schon gestraft genug, hahaha, ich lache Kai schamlos aus.
Gleichzeiig denke ich darüber nach, dass es ja eigentlich von Vertrauen Yuriys in Kai zeugt, dass er „ihm seine Schwester anvertraut“, andererseits denke ich, vllt ist es auch andersrum, er vertraut vielmehr darauf, dass Sina sich gegen Kai durchsetzen und ihn zur Not in Schach halten kann. Vielleicht hat er auch beides irgendwie im Sinn. So viele Gedanken. So viele Möglichkeiten. Ich mags, wenn Geschichten mich so faszinieren, dass ich anfange, verschiedene Kausalitäten zu überlegen :D
(Heh, außerdem ist es sehr schön zu sehen, wie sehr Julia sich freut, an Yuriys Seite zu sein und Kai dadurch schon ganz konsterniert ist XD)

>> Arroganter Wichser. <<
Heh. Ja. Vielleicht. Aber ein sehr guter, der weiß was er tut und ein Team hat, das ihn machen lässt und immer seinen Rücken freihält. So einen Kerl findste kein zweites Mal, vertrag dich Kai und halt dich an Sina, die ist eh ne lustige Gesellschaft. (Ihre Darstellung ist so on point, ich bin hingerissen von ihr.)

>> „Monsieur!”, erwiderte sie dabei glockenhell kichernd, dass es in den Ohren wehtat, als ob sie niemals etwas anderes gewesen wäre als eine gutaussehende Dumpfbacke. <<
… Sina ist schon volljährig, oder?
Ich bin schockverliebt.
Kein Wunder, dass Kais Eisntellung ihr gegenüber ins Wanken gerät und Yuriy sich zu einer Warnung genötigt sieht. Haha!

Oh Gott, Kai, du bist so… predictable. Heh. (Aftershave sind seine Achillessehne. Genaus wie ein gewisses wölfisches Grinsen… heh.
Sexual tension, do you know her?

Ich feiere Ivan für seinen Einwurf! XDD Fremdschämen durch Mikros, egal wie leise sie sprechen – zack, aufgeflogen.
Kai ist so ein herrlicher Idiot, fast genauso eifersüchtig wie Boris und noch sehr viel spitzfindiger – ich sehe darin eine Boyuka dynamik, die ich aus Wolfsherzen und Meteoritenfänger wiedererkenne. Aufgrund der Geschichte und ihrer Konstellation zwar eher abgeschwächt, aber dennoch! Und ich bin so ein Fan davon!

… Yuriy ist der Momfriend. „Erst gehen alle auf Klo, ob ihr müsst oder nicht!“
Herrlich !!! XD

Boris, der Autodieb. Mein Bad Boy Herz geht auf.

Ich komm so durcheinander mit den Hiwatari-Eldern… Soichiro ist der Großvater, oder? Boah, war der Großvater jetzt „der Böse“ und Kais Vater Kollateralschaden? Ich hatte irgendwie im Kopf, dass der Großvater tot war … ich sollte dringend den Anfang wiederholen. Mann, Mann, Mann…
Sorry.
Es ist aber toll, wie sich die Fäden langsam zu einem WEbstück zusammenfügen!

Außerdem lieb ich die Anapher von „natürlich“ in der verächtlichen Betrachtung der Inneneinrichtung (durch Kais Augen) – so schön, dass so die Anwiderung dadurch besonders zur Geltung kommt!

Kai ist herrlich bockig. Brummelt, weil er AUS PRINZIP einfach Yuriy nicht recht geben will. Und warum? Weil er das Flirtduell offensichtl verloren hat. Das sagt ihm spitzbübisch sein Unterbewssteein

Hach und jetzt kommt Sina und Kai Bonding. Das erhellt mein Herz! Diese Leichtigkeit, die von Sina ausgeht, sie schlüpft so gut in ihre Rolle wie in einen bequemen Schuh. Ganz die Vollprofi, die sie ist!
Ich find es schön, wie sie Kai überfährt wie eine Dampflok, und das ebenfalls mit einer Natürlichkeit, die ihresgleichen sucht. Ihr rasches Springen von Thema zu Thema, dass du im vorigen Kapitel beschrieben hattest (oder war es in diesem weiter oben?), wird hier sehr schön gezeigt – ein großartiges Beispiel von „show, don’t tell“.

>> Sie sagte es vollkommen neutral, aber es stach dennoch. <<
Tja.
Sie ist halt ein fucking Dolch.
Und Kai die Kokslinie, die sie durchschneidet. Oder so.

Mehr Einblicke in Yuriys und Kais Vergangenheit. Ich hänge glühend an deinen Lippen und bin auf jedes neue Wort unendlich und unerträglich gespannt!

>> Sein Vater war tot, seine Begleitung unecht, und als er sich vom Tisch entfernte, dann war es nicht, um im Badezimmer eine Line zu ziehen… <<
Dieser Satz macht mich sehr an.
Entschuldige, ich habe sehr platte Äußerungen und wiederhole mich, aber ich liebs einfach. So „matter of fact“ hingeschrieben, und ich weiß nicht, ob das hier ne Klimax oder eine Antiklimax ist, beide Möglichkeiten sinds für mich.

>> Kai stand und starrte Iwanov an, und er erkannte, dass das Volkovs rechte Hand gewesen war - der Rote Wolf, vor dem man sich jahrelang zu Tode gefürchtet hatte. <<
Fuck Elli! Reich mir das Riechsalz!
Meine Knie werden weich und ich liege als wabbernder Pudding zu Yuriys Füßen. Das Bild schreit HOT weil gefährlich. Du gibst mir hier – und ich nehme und gebe reulos NICHTS ZURÜCK!
(Das ist meine Zugabe in diesem Geburtstags-Kapitel, oder?) ♥

>> Das war, worin er gut war. Das war, was Takao stolz machen würde. <<
Awww…
Das ist sehr lieb! Auch oder gerade wegen der Ernsthaftigkeit, die dahinter steckt! Loyalität gegenüber Takao, der Wunsch, es richtig zu machen… Mal sehen, wie sehr und gut sich Kai an dieses Vorhaben halten kann.

>> … brandgefährlicher Krimineller, und Kai würde sich nicht in sein Netz aus Lügen und Blendwerk ergeben. <<
Hmmm… Werden wir noch sehen, Schätzchen.
Allein deine gedankliche Herausforderung bringt dich schon in Teufelsküche, liebster Kai!
;D

Ich wurde wunderbar unterhalten, wie eh immer und danke dir noch mal ganz doll für dieses liebe Geburtstagskapitel!
♥♥♥♥


Von:  esperluette
2021-08-01T12:49:36+00:00 01.08.2021 14:49
Ist man wieder im heist look & feel macht das schon sehr Sinn, und das ist beides sehr on point!
Und shit, diese Spannung! Macht mich ebenso süchtig wie ich jetzt gerne hätte, dass es vorangeht?! Mit dem Plan, mit Kai und Yuriy, Garland was auch immer... I mog nimmer aushalten T_T LOL

Ich liebe die Momente des Innehaltens. Kai nach dem Telefonat mit Takao, Yuriy und Kai’s stand off, Yuriy und Kai nach dem Call out von Ivan. Von der Schlussszene will ich gar nicht erst anfangen! FUCK, groß!

Damit in Zusammenhang auch die Wirkung Yuriy  Kai! „Auch, wenn das vor allem daran lag, dass Iwanov ihn dazu brachte, etwas zu fühlen, das er nicht genauer benennen wollte.“ (Und sein Aftershave………)

Generell, YURIY! WELP!

Mag auch, dass Kai und Sina zusammenkommen und beider (und Yuriy’s) Background beleuchtet wird. Das Mädchen hat Verve!
Ich stehe auf die Kombination Kai und Takao hier! Und wie auch immer Hilary zwischen Takao und Boris steht?!

Ivan <333

((Also: es würde auch Sinn machen, wenn es weitergeht 👀)) I’m sorry T_T
Antwort von:  WeißeWölfinLarka
02.08.2021 00:33
Ich sehe, ich bin nicht allein mit meiner Affinität zum Standoff zwischen Yuriy und Kai und der Hingabe zum Aftershave, gnihihi!
Von:  Phoenix-of-Darkness
2021-07-22T08:37:03+00:00 22.07.2021 10:37
Waren sie denn alle nochmal auf dem Klo, bevor sie los geritten sind?! XD

Ich freue mich riesig, dass es ein neues Kapitel gibt und dieser Satz..jepp Yuriy war kurz Santa Maria für mich. :D
Doch nochmal kurz zum Anfang. Mir gefällt wie du Takao beschrieben hast. Du hast den Bogen zu dem Original Takao geschlagen und doch plausibel dargestellt, weshalb er hier doch ernsthafter und erwachsener wirkt. Es ist dir wirklich sehr gut gelungen und ich mochte auch Kais Reaktion auf Takaos Ansage - sehr in character.

Zudem habe ich mich riesig gefreut, dass Sina mit Kai losgezogen ist. Zwar dauerte ihr "Teamwork" nicht sonderlich lange an, aber Sina konnte mit ihrer Geschichte einen kleinen Einblick gewähren. Allgemein wirkte die Situation doch etwas drückend auf mich. Also im Sinne einer angespannten Situation und das hat für mich sehr gut gepasst.
Dennoch war das Kapitel keineswegs zu düster. Mit den Sprüchen wie Kais Zitat von Yuriy oder eben dem Santa Maria Moment, ist es eine runde Sache geworden.
Vielen lieben Dank dafür.
Antwort von:  WeißeWölfinLarka
02.08.2021 00:33
Eine weitere Sina-Verbündete! HA!


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