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Usage of Gillyweed

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Bücher und noch mehr Bücher

 

 

Kapitel 2

 

Bücher und noch mehr Bücher 

 

 

Er musste einen verzweifelten Eindruck auf seine Mitschüler gemacht haben, wie er mit dem Kopf auf seinem Aufsatz, neben dem Buch für Professor Binns Klasse verweilte, denn häuser-unabhängig wurden ihm aufmunterndes Lächeln und Nicken von seinen Mitschülern zu teil.
 

Da er am heutigen Tag bis auf Astronomie am Abend keinen Unterricht mehr hatte, sah er keinen Grund, sich aus seiner unbequemen Haltung zu befreien. Außer, dass sie eben sehr unbequemen war und er so ziemlich sicher sein Pergament zerknittern würde. In seinem Kopf ratterte es. Seit den letzten Wochen jedoch lief dieser Prozess nicht mehr so reibungslos ab wie zuvor, als wäre etwas zwischen die Zahnräder gekommen. Gerade in der Anwesenheit des Wirbelwindes, der gerade zur heutigen Unterrichtsstunde für Alte Runen  abgezogen war, fiel es ihm auffallend schwerer, einen klaren Kopf zu bewahren.
 

Mühselig stemmte sich der junge Magier auf, lies sein Hab und Gut an Ort und stelle und schlenderte hinüber zu den Regalen, die sich mit dem Thema der Kräuterkunde beschäftigten.

Was hatte Professor Sprout vor einigen Monaten in ihrem Unterricht erzählt? Irgendwas über eine Wasserpflanze.
 

Ärgerlich biss sich Severus auf seine Unterlippe. An jenem Unterrichtstag im Fach Kräuterkunde war er aufgrund eines wirklich sehr amüsanten Streiches von Potter und Black viel zu spät beim Unterricht im Gewächshaus erschienen. Anstatt auf ihren üblichen Tischen, hatte Lily neben Lupin platz genommen. Er selbst hatte in den sauren Apfel beißen müssen und sich neben Avery und Mulciber gesetzt. Nicht, dass sie ihm in diesem Fach eine sonderlich große Hilfe waren, hatten die beiden Schrumpfköpfe den halben Unterricht Galgenmännchen – ein Spiel, das sie aus ihrem Muggelkunde-Kurs kannten – gespielt und ihm nach dem Unterricht nach seinen Aufzeichnungen gefragt.
 

Severus hingegen war in dieser Unterrichtsstunde mit einem Gefühl konfrontiert gewesen, welches er zwar schon von früher kannte, jedoch noch nie in solch einer Intensität erlebt hatte. Jedes Mal, wenn sich Lupins und Lilys Hände streiften, sie ihn anlächelte oder wegen etwas lachte was dieser verfluchte Werwolf von sich gegeben hatte, hätte Severus am liebsten seinen vor sich liegenden Pflanztopf auf dem Schädel des Lykanthropen zerschlagen. Seine Unterlagen waren an diesem Tag durchlöchert, voller Tintenflecke und inhaltlich kaum brauchbar, wie er nachträglich frustriert feststellte - ganz zu schweigen von seiner nahezu unleserlichen Handschrift.
 

Nach dem Unterricht war er direkt zu Lily hinüber geeilt, was eigentlich recht untypisch für ihn war. Der Glanz ihrer Augen, als er ihr anbot ihre Schultasche zu tragen, hatte ihn in Hochstimmung versetzt. Leider konnte er sich kaum noch an den Inhalt der vorangegangenen Unterrichtsstunde erinnern. Einzig der Name Whittle war ihm noch vage in Erinnerung geblieben.  
 

Mit den Fingern fuhr er forschend über die verschiedenen Buchrücken. One Thousand Magical Herbs and Fungi von Phyllida Spore – vielleicht. Winogrand's Wondrous Water Plants von Selina Sapworthy klang da weitaus vielversprechender. Fahrig lies er seinen Blick über den Titel gleiten, lies das Buch dann aber sogleich wieder zurück in die Lücke des Bücherregal sinken. Selbst wenn er in diesem Wälzer fündig würde, galt dieser Fund für eine spezielle Sammlung Sir Winogrands in den afrikanischen Seen und er würde zeitnah sicherlich keine von diesen exotischen und fremdländischen Wasserpflanzen in die Finger bekommen. Sein Blick wanderte über die nächsten Bücher. Encyclopedia of Toadstools? Severus legte seine Stirn in tiefe Falten. Vermutlich genau so wenig hilfreich wie die Bände von Flesh-Eating Trees of the World, wobei er diese Bäume schon immer sehr faszinierend fand. Vielleicht könnte er so einen Baum gebrauchen um sein Rumtreiber-Problem endlich zu lösen. Der Gedanke sorgte dafür, dass er unvermittelt auflachen musste. Einige Bücherregalreihen entfernt war ein gereiztes „Ruhe bitte!“ zu vernehmen.
 

Bei den nächsten Buchrücken wurde er dann endlich fündig. Magical Water Plants of the Mediterranean und Magical Water Plants of the Highland Lochs von Hadrian Whittle. Sein innerer Ravenclaw jubilierte. Mit einem raschen „Wingardium Leviosa“ lies er das Buch in Augenhöhe vor sich levitieren und machte sich auf den Weg zurück zu seinem Tisch. Im Index wurde er schnell fündig. Als die entsprechende Seite aufgeschlagen wurde, konnte er ein freudiges „Ha!“ nicht unterdrücken. Wieder ermahnten ihn Stimmen jenseits seiner Wahrnehmung, die Stille der Bibliothek nicht zu stören.
 

Dianthuskraut ( Engl. Gillyweed ) ist eine magische Wasserpflanze, die graugrünen Rattenschwänzen ähnelt und sehr schmierig ist. Sie wächst in der Mittelmeerregion. Mit ihrer Hilfe kann man für circa eine Stunde unter Wasser atmen. Dazu entwickelt man Kiemen, sowie Schwimmhäute an Händen und Füßen.
 

Zufrieden mit sich, seinem Fund und der Tatsache, dass Lily sich bestimmt erkenntlich für seine rasche Hilfe zeigen würde, schlang er seinen Armen um das immer noch levitierende Buch. Mit seinen restlichen Utensilien bewaffnet rauschte er in den Kerker hinab, in seinen Gemeinschaftsraum und fieberte der heutigen Astronomie-Stunde entgegen. Er konnte es kaum erwarten. Trotzdem zwang er sich, den restlichen Abend zu nutzen, um seinen Aufsatz für Binns zu einem, für ihn zufriedenstellenden Ende zu bringen.
 

Früher als gewöhnlich machte er sich nach Einbruch der Nacht auf, um den beschwerlichen Aufstieg zum Astronomie Turm zu meistern. Bei Salazar und all seinen Erben... warum gab es hier keine Möglichkeiten hinauf zu apparieren?
 

Auf der Mitte der engen Wendeltreppe kamen ihm seine Mitschüler aus Ravenclaw und Hufflepuff entgegen, die nun freudig ihrem langersehnten Feierabend entgegen sahen. Es war Bertram Aubrey, einer der Großmäuler aus Ravenclaw, der ihn mit seiner Schulter heftig rammte. Als Severus dabei beinah sein Teleskop und seine Sternenkarte aus dem Arm verlor und gefährlich ins Stolpern geriet, begann der Ravenclaw zu lachen.

„Aus dem Weg, du Möchte-gern-Todesser“, spie er ihm entgegen, während seine Kameraden hinter und vor ihnen in sein Lachen einstimmten. Der Slytherin schenkte seinem Gegenüber einen finsteren Blick und zog dabei seinen Stab aus Ebenholz aus seiner Schulrobe hervor. In seinen Gedanken ratterten unzählige Erwiderungen auf dieses renitente Verhalten, jedoch wollte keine davon über seine Lippen gelangen.

Mach, dass du aus meinem Weg kommst, du minderwertiger Blutsverräter, dachte der Slytherin aufgebracht und versuchte dabei auf der engen Wendeltreppe mehr Raum zwischen sich und Aubrey zu bringen. Er bemühte sich zumindest um einen trotzigen Gesichtsausdruck, was ihm eindeutig misslang. Aubrey zögerte kurz, ehe er spöttisch und noch lauter lachend seinen Weg hinab, mit seinen Hauskameraden fortsetzte. Severus lies den Haufen Ravenclaws erst aus den Augen, als sie einige Wendungen der Treppe hinab zwischen sie gebracht hatten. Seine schmerzende Schulter umfassend, setzte er seinen Anstieg fort. Bei nächster Gelegenheit würde Severus es diesem Schnösel heimzahlen. Der Fluch den Potter und Black diesem Angeber angehängt hatten, würde ein Witz sein im Vergleich dazu, was er ihm antun würde.
 

Oben angekommen hielt er kurz Inne um zu Luft zu kommen. Als er die Türe zur oberen Ebene des Turmes öffnete, schlug ihm ein scharfer, kühler Wind entgegen. Der Slytherin musste mehrmals blinzeln, ehe er das kleine Grüppchen aus Schülern in der Nähe der Zinnen erkennen konnte. Als Lilys sonores Lachen die Nacht erfüllte, bekam Severus eine Gänsehaut.
 

Es kostete Ihn einiges an Überwindung, zu der kleinen Gruppe hinüber zu gehen, da eben nicht nur Lily und Lupin an den Zinnen gelehnt darstanden, sondern auch Black, Potter und Pettigrew ihnen Gesellschaft leisteten. In seiner magisch vergrößerten Umhängetasche nach dem Buch aus der Bibliothek suchend, wurde er von einem zusammengeknüllten Stück Pergament getroffen, dass einer der Rumtreiber auf ihn geworfen hatte.

„Snivellus!“, rief ihm eine Teilmenge der Quälgeister mehrstimmig entgegen. Severus Zuversicht schwand, jedoch durfte er sich dies vor den versammelten Rumtreibern nicht anmerken lassen. Das Buch, wie einen Schutzschild vor sich her tragend, kam er neben Lily zum Stehen. Das Lächeln, welches sie ihm widmete, wurde von ihm erwidert. Strähnen von schwarzen Haaren vor seinem Gesicht verdeckte dies glücklicherweise.
 

„Fettige Trolle sollten in ihrem Kerkern bleiben!“, gab Black angewidert kund, während Pettigrew quiekend zu lachen begann. Dieser grässliche Mitläufer hätte einen kräftigen Stoß über die Zinnen verdient , schoss es Severus durch den Kopf, als er im Buch nach der Seite zum Thema Dianthuskraut blätterte.

„Was ist los Snivellus? Hast du zu viel an deinen Tränken geschnüffelt? Wie haben Astronomie und keine Kräuterkunde.“ Es war Potter, der sich unwirsch zwischen Severus und Lily zu drängen versuchte. Lily warf Potter einen vernichtenden Blick zu, was ihn tatsächlich dazu brachte, in seinem Bemühungen inne zu halten.
 

„Ich... Ich hab es gefunden, Lily.“ Wie zum Beweis hielt Severus ihr das Buch, aufgeschlagenen an der richtigen Stelle, hin. Im schummrigen Licht der sternenklaren Nacht brauchte sie einen Moment um den Inhalt zu entziffern. Ihr Gesicht jedoch klarte plötzlich auf, als sie den Gegenstand des Textes verstand. Im nächsten Moment hatte sich Lily schwungvoll an seinen Hals geworfen und die Arme um ihn geschlungen.

„Du bist einfach nur der Beste, Sev! Ich wusste das ich mich auf dich verlassen kann!“, rief die Rothaarige freudig und lauthals aus. Severus hingegen war so perplex, dass er einfach stocksteif verharrte. Sein Herz hämmerte so kräftig gegen seinen Brustkorb; er hätte eine Phiole Acromantula-Gift darauf verwetten können, dass auch Lily dies zwangsläufig bemerkte. Doch ehe der Slytherin den Mut fand, ihre Umarmung zu erwidern, löste sie sich schon wieder von ihm.
 

„Uwahhh...Evans! Jetzt hast du überall Snivellus-Fett auf deiner Schulrobe.“

„Jungs... es kann sich nur um den Einfluss des Imperium-Fluches handeln oder eine Art Zaubertrank. Wieso sollte Evans sonst dieses Ekelpaket anfassen wollen?“
 

Angewidert von den Beleidigungen die Potter und Black ihnen zugedachten, griff Lily aufgebracht nach ihrer Tasche und bugsierte Severus trotzig schnaufend ein paar Zinnen weiter. Sie konnte es sich jedoch nicht verkneifen den Rumtreibern ihre Zunge entgegen zu strecken, gepaart mit einer Obszönen Geste, eines spiegelverkehrten Peace-Zeichens.
 

„So unreif die Beiden“, murmelte Lily schroff, während sie ihre angefangene Sternenkarte und ihr Teleskop aus ihrer Tasche zu zerren begann. Der Slytherin hob seine Achseln zu einem ratlosen Zucken und schloss sich ihren Bemühungen an, sich auf den baldig beginnenden Unterricht vorzubereiten.
 

Ihre roten Locken nahmen ihr die Sicht. Sie schob sie grob zur Seite, als sie in ihrer Tasche nach der Feder kramte. Vorsichtig griff er nach einer der widerspenstigen Strähne und ermöglichte ihr so die freie Sicht auf ihr Tascheninneres. „Du bist so zuvorkommend, anders als diese Hirnis dahinten. Deine Zukünftige ist echt zu beneiden.“

 



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