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Umwege einer Liebe

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr lieben <3

Hier ist es ... Das letzte Kapitel Kapitel aus der Sicht von Toru geschrieben.

Ich hoffe es, gefällt euch, denn es hat mich ganz schön viele Nerven gekostet, bis es fertig geworden ist. Es sollte ein würdiger Abschluss für diese FF sein und es ist echt lang geworden, aber ich denke, so ist es gut :)

Über eure Meinungen würde ich mich sehr freuen und wahrschienlich wird morgen dann das letzte Kapitel der FF hochgeladen und dann ist der erste Teil abgeschlossen. Aber dazu morgen dann mehr :)

Jetzt erst einmal viel Spaß beim Lesen und liebe Grüße <3
Cathy Komplett anzeigen

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Überraschung!

Samstag, 21.07.
 

„Morgäään! Zeit zum Aufstehen, ihr Turteltäubchen“, trällerte Makkis Stimme durch den Raum und grummelnd warf Toru ein kleines Kissen nach dem Störenfried. Was sollte denn jetzt die Scheiße!? Er hatte gestern den schönsten Geburtstag seines Lebens gefeiert und Iwa und er hatten noch so lange gekuschelt und geknutscht, bis sie irgendwann in der Nacht friedlich aneinander gekuschelt eingeschlafen waren. Und jetzt kam ihr Kumpel in aller Herrgottsfrühe – alles vor Mittag war heute früh! – hereinmarschiert und weckte sie auf. Was sollte denn diese scheiße? War das sein fucking ernst?

„Fresse Makki!“, knurrte sein Freund neben ihm und zog ihn näher an sich, was Toru verschlafen lächeln ließ. Es war noch immer wie im Traum, dass sie nebeneinander aufwachten und gestern Abend war … magisch gewesen. Iwa hatte sich so viel Mühe gegeben, war so zärtlich gewesen und dennoch hatte er gemerkt, dass er auch sehr bestimmend sein konnte und das turnte ihn an. Wie es aussah, würde ihr Liebesleben in der Zukunft mit Sicherheit nicht langweilig werden.

„Los jetzt, ihr Morgenmuffel! Schlafen könnt ihr im Auto!“

„Auto? Was ist denn jetzt schon wieder los?“, grummelte Hajime neben ihm, machte aber keine Anstalten, sich zu bewegen.

„Das erfahrt ihr später, also hoch jetzt!“, forderte der Rosahaarige von ihnen, aber Oikawa war egal, was das alles sollte. Das einzig wichtige war, dass er weiter mit Iwa kuschelnd unter der Bettdecke liegen konnte. Alles weitere spielte keine Rolle und Makki sollte sie endlich wieder in Ruhe lassen.

„Schatz, die hören nicht auf mich!“, rief Takahiro leicht beleidigt und zeitgleich bewegten sich sowohl Iwa als auch er. Es musste wirklich wichtig sein, wenn die Geheimwaffe gerufen wurde.

So lieb und nett Mattsun auch war – und das war er definitiv –, so fies konnte er schon früh morgens sein, wenn es ums Aufstehen ging. Die Erfahrung hatten sie alle schon machen müssen, wenn sie nicht aus dem Bett gekommen waren. Decke wegziehen war da noch die harmlose Variante. Von Waschlappen ins Gesicht geworfen bis hin zu in die Wade gekniffen werden, war alles dabei und der Setter konnte auf eine neue Methode sehr gut verzichten. Seinem Freund ging das offenbar nicht anders, als er sich gähnend aufsetzte und versuchte, Makki mit seinen Blicken zu erdolchen.

„Ah, wie ich sehe, reicht die Drohung mittlerweile schon“, stellte Issei zufrieden lächelnd fest, gab Taka ein kurzes Küsschen und verschwand wieder aus Oikawas Blickfeld.

„Was habt ihr denn jetzt vor?“, maulte er müde herum und warf einen Blick auf die Uhr. Es war ja gerademal halb 9! Dann hatten sie ja nur ein paar wenige Stunde geschlafen. Das war doch nicht deren Ernst!

„Eine Überraschung, also hopp, macht euch fertig. Schlafen könnt ihr im Auto!“

Und damit war Makki ebenfalls in den Tiefen der Wohnung verschwunden.

„Na komm, tun wir ihnen den Gefallen“, murmelte Iwa und gab ihm einen innigen Guten Morgen Kuss. Ob er den jetzt jeden Morgen bekam?
 

Brummend trotteten sie wie Zombies ins Badezimmer, duschten kurz hintereinander und machten sich soweit fertig, dass sie sich in der Öffentlichkeit zeigen konnten.

Doch Toru war weit weg von diesem Zustand, den man allgemein als wach bezeichnete. Wahrscheinlich müsste er drei Kaffees hintereinander trinken, um annähernd in diese Region vorzustoßen.

„Meine Güte, wie oft habt ihr denn bitte letzte Nacht gevögelt, dass ihr so fertig ausseht!?“, entfuhr es Makki Kopf schüttelnd, bekam aber nur undefinierte, unzufriedene Laute als Antwort. Das ging ihn jawohl gar nichts an! Und solange er nicht wach genug war, um sich ordentlich zur Wehr setzen zu können, würde er sowieso kein Gespräch mit ihm anfangen. Da konnte er nur verlieren.

Gevögelt … Er hatte tatsächlich gestern Abend mit Iwa geschlafen. Das Ass hatte ihn verführt und er könnte noch immer platzen vor Glück, wenn er daran zurückdachte. Es war so wunderschön gewesen. Wie vorsichtig Iwa gewesen war, weil er sich noch nicht sicher gefühlt hatte und sich unter seiner Anleitung doch etwas hatte gehen lassen. Es machte ihm Lust auf so viel mehr. Was Iwa angedeutet hatte, ließ ihn auf die nächsten Nächte freuen, wenn sie ihre Vorlieben besser kennenlernten und damit spielen konnten. Aber das wichtigste war, dass es ihnen beiden gefallen hatte. Dass Hajime sich trotz der Nervosität wohl gefühlt hatte. Sie waren eins geworden. Es schien ihm so unrealistisch, nach allem, was er durchgemacht hatte. Ihre Freundschaft war an seinen Gefühlen nicht zerbrochen. Iwa stand noch immer an seiner Seite und er versuchte es mit ihm. Lächelnd schloss Oikawa die Augen und atmete tief durch. Er war mit seiner großen Liebe zusammen. Immer und immer wieder musste er sich das sagen, damit er es langsam auch wirklich begriff.

In einer vertrauten Geste legte das Ass ihm einen Arm um die Hüfte und gab ihm ein kurzes Küsschen auf die Schläfe. Glücklich schaute er zu seinem Freund rüber, der genauso müde und fertig aussah wie er selbst, doch seine Glücksgefühle ließen ihn gerade schweben. Was aber nicht bedeutete, dass er nicht doch noch etwas an seinen Schatz gekuschelt schlafen könnte.
 

Issei holte noch eine Tasche, dann schienen sie Aufbruchbereit zu sein. Was zur Hölle sie auch immer vorhatten, aber Toru hatte ein bisschen Angst. Wenn Makki und Mattsun Überraschungen planten, waren sie auf jeden Fall immer besonders. Aber es war immer schwer vorherzusagen, ob besonders toll, besonders skurril oder besonders besonders …

Iwa lächelte ihn mit noch vom Schlaf leicht zerknautschtem Gesicht an, was einfach so süß aussah, dass er kurz davor war, wie ein Mädchen zu quietschen, und er erwiderte es und kuschelte sich an ihn. Was auch immer ihre Mitbewohner geplant hatten, solange Iwa dabei war, würde das schon in Ordnung sein.

Die Verlobten führten sie zu einem Parkplatz um die Ecke, wo ein sportlich aussehender Wagen stand. Mattsun packte die Tasche in den Kofferraum und Toru glaubte da noch eine andere Tasche zu sehen, war sich aber nicht ganz sicher. Dafür hatte der Schwarzhaarige den Kofferraum viel zu schnell wieder geschlossen.

Makki setzte sich grinsend hinters Steuer und Mattsun auf dem Beifahrerplatz, während Iwa und er es sich auf der Rückbank gemütlich machten.

„Und? Wie lange werden wir etwa fahren?“, wollte Iwa brummelig wissen und hatte doch tatsächlich noch zwei Kissen organisiert. Wo hatte er die denn plötzlich her?

Sein Freund bemerkte den irritierten Blick und antwortete auf die offensichtliche Frage: „Mattsun hat sie mir gerade noch gegeben.“

Ach so, hatte er? Gott, er war wirklich noch am Schlafen …

„Die Fahrt wird ungefähr 1,5 bis 2 Stunden dauern, also könnt ihr noch mal entspannt die Augen schließen.“

„Deal. Und wehe, das lohnt sich hier nicht“, brummte Iwa genervt und machte es sich mit dem Kissen bequem. Toru rutschte auf den Platz in der Mitte, damit er sich an ihn lehnen konnte und sagte nichts mehr, als er Iwas Hand auf seiner spürte. Sollten die doch irgendwo hinfahren.

Auch wenn er sich schon Gedanken machte, wohin es ging und was sie geplant hatten. Vielleicht würden sie an den Strand fahren, wo Iwas Geburtstag stattfinden sollte? Ja, das war wahrscheinlich. Bestimmt wollten sie ihnen so eine Freude machen.

Selig lächelnd ergab sich der Setter der Müdigkeit und schlief innerhalb von Minuten tief und fest ein.
 

Genervt bemerkte er, wie jemand an seinem Kopf herumfummelte. Herr im Himmel, was sollte das denn jetzt schon wieder!?

Toru öffnete seine Augen, um zu sehen, was los war, doch er sah … nichts. Es war einfach alles schwarz.

„Nicht erschrecken … Ich habe dir eine Augenbinde umgebunden …“, murmelte Mattsun leise, um ihn nicht noch mehr zu schocken und Oikawa seufzte. Schon wieder eine Augenbinde? Waren da plötzlich alle Fan von?

„Mattsun, ich weiß doch, dass ihr mit uns an den Strand gefahren seid, also könnt ihr euch den Aufriss auch sparen!“, verteidigte er sich nun deutlich wacher, stieg aber vorsichtig mit seiner Hilfe aus dem Wagen. Er hörte, wie Iwa Makki anmeckerte, sich aber auch seinem Schicksal ergab.

„Jetzt gönn uns doch das Erfolgserlebnis, Captain“, schmunzelte Issei und führte ihn behutsam einige Schritte, als Toru mitten in der Bewegung innehielt. Moment mal … Er hörte gar kein Meeresrauschen und auch keine Möwen. Aber sie waren doch zum Strand gefahren, oder?

Der Setter war so felsenfest von seiner Idee überzeugt gewesen, dass er gar nicht überlegt hatte, dass es vielleicht doch etwas anderes sein konnte.

Die Nervosität nahm von ihm Besitz und unruhig drehte er den Kopf, obwohl er ja nichts sehen konnte.

„Na los, ein paar Schritte noch, dann habt ihr es geschafft. Ihr könnt auch Händchen halten, wenn euch das lieber ist“, meinte Makki neben ihm und ein paar Mal tastete er ins Leere, als er Iwas Hand zu fassen bekam. Er verschränkte sie mit seiner und mit klopfendem Herzen ließ er sich weiterführen, bis Makki und Mattsun sie baten, stehen zu bleiben.

„Iwa …“

„Ja, ich weiß. Ich habe auch Angst“, murmelte er leicht genervt und hielt seine Hand noch etwas fester, ohne sie zu zerquetschen. Selbst wenn sie jetzt angerempelt werden sollten, würde Iwa ihn nicht loslassen, sondern ihn zu sich ziehen. So war sein Freund. Beschützend, loyal, liebevoll, aufmerksam ... Und noch so viel mehr, doch er hörte Geräusche, die ihn aufhorchen ließen, weshalb er die gedankliche Aufzählung unterbrach.

„Ihr könnt die Augenbinden jetzt abnehmen“, verkündete Makki plötzlich und fast gleichzeitig zogen sie sich diese vom Kopf, als sie auch schon einen Chor hörten, der Happy Birthday sang.
 

Überrascht schaute sich Oikawa um und konnte es nicht fassen. Es war alle da. Das Volleyballteam, Mako, Hodaka, seine beiden Schwestern, Kindaichi, Kunimi, Yahaba, sogar Kyotani entdeckte er zwischen den anderen. Außerdem waren ebenso alle Eltern von Makki, Mattsun, Iwa und ihm und auch Takeo, seine Frau und sein Neffe erschienen.

Mit leuchtenden Augen schaute er sich noch etwas um.

Sie waren in dem riesigen Garten von Mattsuns Eltern, wie er feststellte und es war alles mit Partydekorationen versehen, ein großer Grill war aufgebaut worden und in einer Ecke entdeckte er Yamaguchis DJ Equipment.

„Das…!“, fing Toru an, wusste aber nicht so recht, was er eigentlich sagen wollte. Er war überwältigt und das zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen. Wow, das war ihm so auch noch nicht passiert.

„Wir dachten uns, da ja schon Iwaizumis Party wegen Krankheit ausgefallen ist, feiern wir hier eure beiden Geburtstage“, erklärte Makki mit einem breiten Grinsen und Oikawa stolperte die paar Schritte zu ihm und fiel dem überraschten Rosahaarigen um den Hals.

„Danke! Das ist der schönste Geburtstag meines Lebens! Danke!“

„Hey hey, alles gut, hm? Kein Grund, gleich so sentimental zu werden“, erwiderte Taka sanft lächelnd, doch Toru brauchte einen Moment, um sich zu beruhigen und hielt sich an seinem Kumpel fest. Er hatte überhaupt nicht damit gerechnet. Der Setter war davon ausgegangen, dass sie zu viert am Strand feiern würden, vielleicht noch, dass das Volleyballteam dabei war, damit sie Party machen konnten, aber das hier? Eine Gartenparty mit allen Freunden, sogar Hodaka und seine Schwestern waren angereist! Und mit allen vier Eltern! Es war so eine wundervolle Idee von ihnen. Es hatte ihm einfach die Sprache verschlagen.

Iwa ging die Sache nicht ganz so überwältigt an, wie es schien. Er hörte, wie er mit Mattsun abklatschte und sie sich kurz umarmten und etwas tuschelten, was er nicht verstand. Doch in dem Blick, den Hajime ihm lächelnd zuwarf, konnte er auch seine Freude und das Glück sehen, dass er gerade empfand.

Langsam löste er sich von seinem Kumpel und wollte die anderen begrüßen, als alle vier Väter mit einer dreistöckigen Torte nach draußen kamen.

„Wow, das ist“, fing Mako an und bekam riesige Augen, als sie sie sah und Hayato flüsterte ihr etwas ins Ohr, was sie rot werden ließ. Zwischen den Beiden lief doch was, oder? Er würde das noch heute herausfinden! Nicht, dass er das wieder so lange nicht schnallte wie bei Tobio-chan und dem Zwerg.

„Ich habe noch nie so eine riesige Torte gesehen“, gestand Kindaichi neben ihm mit einem leichten Lächeln und Oikawa musterte ihn kurz. Seit ihrem letzten Aufeinandertreffen wirkte er irgendwie erwachsener und verantwortungsbewusster. Noch immer strahlte er eine angenehme Ruhe aus, aber war nicht mehr so unsicher wie noch zu Schulzeiten. Wenn er es richtig im Kopf hatte, mussten sie mittlerweile auch ihre Abschlusszeugnisse bekommen haben.

„Na immerhin sollen ja auch alle ein Stück davon abbekommen.“ Mio, Makkis Mutter, zwinkerte ihm zu und Toru grinste.

„Du weißt halt, dass wir in Wirklichkeit sehr süß sind!“

„Vor allem du“, erwiderte Iwa schmunzelnd und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.

„Natürlich! Deswegen findest du mich ja auch so zum Anbeißen, Iwa-chan!“, flötete der Setter gut gelaunt und kicherte hinter vorgehaltener Hand, als er eine leichte Kopfnuss spürte. Frech streckte er dem rot angelaufenen Ass die Zunge heraus und rannte weg, als dieser ihn zur Ordnung rufen wollte.

Oikawa genoss das kindische Verhalten, das er gerade an den Tag legte. All der Stress, die schlechten Gefühle der letzten Monate lösten sich im Glück auf und er fühlte sich, als würde er auf Wolken laufen. Wolke Sieben natürlich, verstand sich ja von selbst, oder?
 

Es war schließlich Mattsuns Vater, der sich ihm lächelnd in den Weg stellte und noch immer kichernd blieb Oikawa vor ihm stehen.

„Toben könnt ihr nach dem Essen, hm? Ihr Zwei müsst immerhin noch die Kerzen auspusten“, bestimmte er schmunzelnd und Toru fand es faszinierend, wie ähnlich Issei seinem Dad war. Sie strahlten beide so eine Ruhe aus und doch konnte man in den Augen auch ein kleines freches Funkeln sehen.

Iwa blieb mit etwas Abstand und Händen in den Hüften stehen und schnaubte kurz, als er sich lächelnd zu ihm umdrehte.

„Nicht böse sein, Iwa-chan!“ Und noch bevor dieser etwas erwidern konnte, drückte er ihm die Lippen auf seine. Sofort erwiderte Hajime den Kuss und sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Das war der erste Kuss vor allen. Vor den Familien, vor ihren Freunden und seine Wangen glühten, als das Ass die Arme um seine Hüfte legte und ihn an sich zog. Bestimmt, aber dennoch zärtlich bewegten sich die Lippen gegen seine und Toru wurde etwas nervös. Was würden die anderen sagen, dass sie ihre Liebe hier so offensiv zeigten? Hatte da wirklich niemand ein Problem mit? Aber selbst wenn war das doch egal, oder? Herrje, warum war er denn jetzt so aufgeregt?

„Na, na. Jetzt reißt euch vor den Gästen mal etwas zusammen.“ Reflexartig legte der Setter seine Hände auf die muskulöse Brust seines Freundes, löste den Kuss und schaute zu Hayato rüber, der einen Arm um Mako gelegt hatte.

„Und selbst? Hast du dir unsere Managerin gekrallt?“, fragte Oikawa neugierig und Mako räusperte sich leicht verlegen, als der Libero ihn korrigierte: „Gekrallt? Ich habe sie bei diversen Treffen von mir überzeugt.“

„Ach so nennt man das heutzutage“, meinte Kuro grinsend und schaute zu ihnen rüber. Hayato wollte wohl gerade etwas erwidern, als sich Takeos Frau Ayaka ungeduldig zu Wort meldete: „So, jetzt kommt aber mal her und pustet die Kerzen aus, Jungs! Reden könnt ihr auch noch danach!“ Ihr Mann, der neben ihr stand und Takeru auf den Schultern trug, grinste breit.

„Sie freut sich schon den ganzen Tag auf die Torte“, erklärte Takeo und bekam einen leichten Stoß in die Seite von ihr. Toru lächelte, als er das beobachtete, denn sie sahen auch sehr glücklich miteinander aus und das freute ihn. Generell war er einfach froh in diesem Moment. Hier waren alle wichtigen Menschen um ihn herum versammelt und sie freuten sich mit ihm, dass alles ein gutes Ende genommen hatte. So viele großartige Leute waren Teil seines Lebens und er spürte, wie er sentimental wurde, als Iwa sich von ihm löste und seine Hand nahm.

Hajime zog ihn zu der Torte, die die Männer auf einem Tisch abgestellt hatten. Sie wirkte fast mehr wie eine Hochzeitstorte mit den drei Etagen und Toru schaute sie sich genauer an. Ganz oben war ein Volleyball – wahrscheinlich aus Zuckermasse und er sah wirklich täuschend echt aus! Nur deutlich kleiner als das Original. Auf den Rändern der einzelnen Etagen waren die Wappen der Oberschulvolleyballclubs, aus denen das Uni Team zusammengewürfelt war. Aoba Johsai, Karasuno, Shiratorizawa, Nekoma und Fukurodani. Und dann entdeckte der Setter noch gemalte Dinosaurier und Aliens auf der ersten und zweiten Etage und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Diese Torte war definitiv für Iwa und ihn gebacken worden, kein Zweifel!

„Wie lange habt ihr bitte an diesem Meisterwerk gesessen?“, wollte Hajime neugierig wissen, der sie sich ebenfalls interessiert anschaute.

„Ran, Mio, Mai, Yuna und Ayaka haben sie gestern gebacken. Das hat ungefähr einen halben Tag gedauert, oder?“, fragte Makkis Vater und schaute zu den Frauen rüber, die Teller und Besteck verteilten.

„Ja, so in etwa. Da wir zu fünft waren, ging das natürlich schneller, als wenn das jemand allein zubereitet hätte“, erklärte Yuna lächelnd. Sie war die Mutter von Issei und auch wenn sie gerade so einen ruhigen Eindruck machte, wusste Toru, dass sie gerade gemeinsam mit Mio sehr frech werden konnte. Vielleicht verstanden sich auch deswegen Takahiro und Issei so gut. Die Familien harmonierten einfach, so wie es bei Hajimes und seiner auch der Fall war.

„Also dann, pustet die Kerzen aus!“ Alle versammelten sich um sie herum und Iwa und er grinsten sich kurz an, dann holten sie tief Luft und pusteten die Lichter, die auf der obersten Etage leuchteten, aus. Er wünschte sich, dass die Beziehung zu Hajime nie brechen würde und einen Augenblick schaute er lächelnd auf die Kerzen, die qualmten, während die anderen klatschten und jubelten. Direkt beim ersten Versuch hatten sie das Meer aus Lichtern ausgelöscht und Iwa und er überließen es Ayako, die Torte anzuschneiden und das erste Stück für sich zu beanspruchen. Danach übernahm sein Freund das Messer und reichte den anderen Konditorinnen jeweils ein Stück, dann den Vätern, Takeo und all den anderen.

Eineinhalb Etagen später hatte auch das Ass als Letzter ein Stück Torte und eine angenehme Ruhe breitete sich über ihnen allen aus, als sie an mehreren Tischen saßen und sich in kleinen Gruppen unterhielten. Es erinnerte Oikawa an das Essen, nachdem sie nach ihm gesucht hatten.
 

„Und? Bei Iwaizumi und dir entwickelt sich alles gut?“, sprach ihn eine Stimme an und Toru drehte sich irritiert um, weil er in Gedanken gewesen war.

Die Torte war aufgegessen – sie hatten es tatsächlich alle geschafft, diese Riesentorte zu vernichten! – und er hatte sich etwas zurückgezogen. In einer Ecke standen mehrere gepflegte Bäume und Sträucher und verdeckten so die Sicht auf einen dahinter liegenden kleinen Teich. Es war ein Rückzugsort, wie Mattsuns Vater ihm einmal erklärt hatte, für den Fall, wenn ihm die Gäste auf Gartenpartys auf den Sender gingen. Das war jedenfalls die Begründung gewesen und Oikawa liebte diesen kleinen Ort der Ruhe. Doch nun war es anscheinend vorbei damit, als er Hayato an einem Baum gelehnt entdeckte.

„Ja, das tut es. So wie bei Mako und dir auch?“, fragte er lächelnd und der Libero stieß sich vom Stamm ab und schlenderte auf ihn zu. Er hockte sich neben ihn und schaute einen Moment auf die spiegelnde Wasseroberfläche des Teichs. Die Baumkronen und dazwischen der blaue Himmel waren zu sehen und hin und wieder das Zirpen und Quaken von Tieren zu hören. Ansonsten war es ruhig und Toru ließ sich von der Stimmung einwickeln.

Hayato nickte neben ihm und schaute zu ihm rüber, als er antwortete: „Ja, wir verstehen uns wirklich gut und auch das Zusammenleben in der Wohnung ist mit ihr wirklich einfach.“

„Das freut mich sehr zu hören. Auch dass das bei euch mit deutlich weniger Drama als bei Iwa und mir auskommt“, entgegnete Toru schief grinsend und Hayato zuckte mit den Schultern.

„Ich kann dich verstehen. Muss eine beschissene Situation gewesen sein, so lange verliebt zu sein und das nicht äußern zu können, weil die Liebe der beste Freund ist. Keine Ahnung, wie ich damit umgegangen wäre …“

Dankbar nickte er dem Libero zu und beobachtete, wie er wieder aufstand.

„Naja, ich will dich nicht weiter stören. Soll ich Iwaizumi zu dir schicken?“

„Nein danke, ich komm gleich zurück.“

Nun nickte Hayato bestätigend und verschwand zwischen zwei Baumstämmen, um zur Party zurückzukehren.

Er wusste, dass seine Geschichte unter den Volleyballern mittlerweile bekannt war, daher wunderte es ihn auch nicht, dass Hayato darauf einging, aber es war ein beruhigendes Gefühl, dass er Verständnis für seine Situation hatte. Dafür, dass er überreagiert hatte, weil er so in seinem Gedankenkarussell gefangen gewesen war.

Tief durchatmend sog er die Ruhe in sich auf, die ihm in den letzten Monaten so abhandengekommen war. Es war so viel passiert, so viele Missverständnisse, so viel unnötiger Ärger, doch am Ende hatte er das bekommen, was er sich immer gewünscht hatte. Seine Familie und er hatten wieder zueinander gefunden und Hajime war mittlerweile in ihn verliebt. Toru könnte nicht glücklicher sein und er würde alles dafür tun, dass das nicht schief ging. Dafür waren ihm alle viel zu wichtig geworden.
 

Mit neuer Ruhe und Energie verließ auch er wieder den Teich und schlenderte zurück zur Party, wo Iwaizumi lachend auf einer breiten Liege lag und sich anscheinend gerade mit Kunimi und Kindaichi unterhielt, die auf Gartenstühlen saßen. Der Setter spürte die Gänsehaut in seinem Nacken, als er den befreiten Hajime sah und mit einem Lächeln auf den Lippen setzte er sich zu ihm.

„Ah hey, da bist du ja wieder.“ Glücklich gab Iwa ihm einen kurzen Kuss und zog ihn auf seinen Schoß, wo sich Toru zufrieden an ihn kuschelte und bei den Streicheleinheiten über den Rücken leise anfing zu schnurren.

„Und ihr geht dann ab Herbst auch beide studieren?“, wollte das Ass wissen und wandte den Blick wieder zu ihren ehemaligen Schulkameraden.

Kunimi nickte und ergriff das Wort: „Ja, unsere Abschlüsse sind so gut, dass Kindaichi und ich auch studieren werden. Wir werden in Sendai an die gleiche Universität wie Yahaba und Kyotani gehen.“

„Na dann Glückwunsch zu den bestandenen Prüfungen“, gratulierte Iwa und die beiden bedankten sich mit einem leichten Rotschimmer, als der ehemals tollwütige Hund sie zu sich rief.

Toru lächelte. Sein Freund hatte schon immer das bessere Fingerspitzengefühl für das Team gehabt. Deswegen waren sie auch nur zu zweit unbesiegbar gewesen. Er spielte die perfekten Bälle und führte die Mannschaft an und Iwa hielt den Laden zusammen. Wenn man mal von der einen Niederlage gegen die Karasuno und die zwei gegen die Shiratorizawa absah … Ushijima. Nein, mit dem wollte er sich nicht auf seiner eigenen Überraschungsgeburtstagsparty beschäftigen. Das war nun wirklich zu viel des Guten, also schüttelte er den Kopf, um die Gedanken abzuschütteln.

„Das ist eine fantastische Überraschung der anderen“, murmelte Iwa und schaute in den blauen Himmel, der sich über ihnen erstreckte.

„Ja, das ist es. Da war unsere Angst ausnahmsweise mal unbegründet“, stimmte Toru grinsend zu und Iwa lachte leise. „Es soll ja noch Zeichen und Wunder geben.“

Sie blieben noch etwas kuschelnd liegen und gaben sich der Ruhe hin, da sich der Rest mittlerweile um den Grill versammelte, weil sie das Abendessen vorbereiteten. Auf der großen Terrasse wurden die Tische zusammengeschoben und die Stühle neu angeordnet und Bokuto, Komi und Kyotani schienen den Vätern mit dem Grill zu helfen.

„Na komm, lass uns auch zu den anderen. Wir sollten die Gelegenheit nutzen“, meinte Hajime lächelnd und zog ihn in einen liebevollen Kuss. Sofort erwiderte Toru ihn mit der gleichen Liebe und verträumt nahm der Setter gar nicht wahr, wie die Zeit verflog, die sie den Kuss nicht lösten.

Schließlich war es Mio, die zu ihnen herüberrief: „Wenn ihr eure süßen Ärsche nicht hierher bewegt, fahrt ihr hungernd wieder nach Hause!“ Grinsend löste das Ass den Kuss und murmelte: „Wie Makki. Da merkt man die Verwandtschaft.“

„Ja, da hast du recht“, stimmte Toru kichernd zu und schaute zu den anderen rüber. „Ihr werdet jawohl nicht ohne die Ehrengäste anfangen!“

Schwerfällig erhob sich Oikawa, weil er am liebsten noch lange liegen geblieben wäre, doch Iwa hatte – wie immer – recht. Es war eine seltene Gelegenheit, dass alle beisammensaßen, also sollten sie nicht fernbleiben. Und Hunger bekam er auch langsam.

Er hielt seinem Freund eine Hand hin, die dieser sofort annahm und er zog ihn zu sich rauf und Arm in Arm schlenderten sie zur Terrasse. Es war ihre Feier und Toru war noch immer ganz von seinen Glücksgefühlen eingelullt. Er hatte die besten Freunde, die man sich nur vorstellen konnte.
 

Seine Mutter kam auf ihn zu und blieb lächelnd vor ihnen stehen.

„Ihr seht glücklich aus“, stellte sie fest und Iwa nickte neben ihm, als Toru antwortete: „Das sind wir, Mum. Endlich ist alles raus und geklärt.“

„Ja, das hat dich ganz schön aufgefressen …“ Sie strich ihm liebevoll mit einer Hand durch die Haare und er spürte, wie sie darauf achtete, seine Frisur nicht zu ruinieren. „Hajime, noch einmal vielen Dank, dass du uns zusammengebracht hast. Es …“

„Schon gut. Ich habe es gern getan. Es tut uns allen gut, dass der Streit aus der Welt ist und Toru neben Makki, Mattsun und mir wieder seine Familie als Ansprechpartner hat. Hört auf, euch darum einen Kopf zu machen.“

Das war sein Iwa. Wusste er überhaupt, was das Wort nachtragend bedeutete? Für ihn war der ganze Stress – seine Lüge – anscheinend schon vergessen und so sehr den Setter das auch freute, spürte er doch ein leichtes Grummeln im Magen und das kam nicht vom Hunger.

Doch bevor er weiter über mögliche Schuldgefühle nachdenken konnte, traten auch sein Vater, Iwas Eltern und ihre Verlobten an sie heran.

„In Zukunft lasst es aber bitte etwas ruhiger angehen, ja? Das war jetzt genug Aufregung für die nächsten Jahre!“, forderte Makki frech grinsend, was Iwa erwiderte, als er antwortete: „Ich denke, das ist ein nicht zu erfüllender Wunsch von dir. Wir reden hier immerhin von unserer Diva.“

„Hey! Auf wessen Seite stehst du eigentlich, Iwa-chan!?“, fragte er und blähte beleidigt seine Wangen, als er auch schon Hajimes warme Hände an seinen Wangen spürte und automatisch schoss ihm die Hitze ins Gesicht. Was war denn jetzt los? Wieso schaute er ihn mit so intensiven Smaragden an?

„Auf deiner. Immer.“ Das raue Flüstern verursachte ein Kribbeln in seinem Nacken und er konnte nur leicht nicken. Immer … Das war eine wunderschöne Vorstellung und glücklich lächelnd küsste er Iwaizumi und nahm nur am Rande wahr, wie sich alle lächelnd um sie herum versammelt hatten. In diesem Moment zählte nur sein Freund.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Oilkawa-san
2021-01-01T01:08:01+00:00 01.01.2021 02:08
Hey hey hey und herzlich willkommen zum allerletzten Review deiner ersten Fanfiction. Der Fanfiction, die alles verändert hat! XD Okay, wir wollen jetzt nicht über dramatisch sein, aber ich habe mich gerade spontan dazu entschlossen, das letzte Kapitel am 1. Januar 2021 zu reviewen und deswegen sehen wir uns hier jetzt! Ich bin zwar etwas angetrunken, aber dieses Review kommt vom tiefsten Herzen xD Und deshalb lehnen wir uns zurück, heben unser Sektglas noch einmal auf das neue Jahr und auch auf dieser grandiose Fanfiction und los geht's xD
Richtig süß, wie muffelig die beiden sind, dass Makki und Mattsun sie aus den Federn hauen. Mir ging es aber genauso, wenn ich gestern Abend einen schönen Abend und eine heiße Nacht gehabt hätte. Wer würde da nicht viel lieber im Bett liegen und einfach nur sein Leben chillen. Aber unsere beiden Turteltauben haben schließlich einen guten Grund, sie aus den Federn zu reißen, denn es geht zu einer Überraschungsparty! Wie cool ist das denn!?
Vor allem, wenn man keine Ahnung davon hat und dort so viele Leute sind, die man ewig lange nicht mehr gesehen hat. Zum Beispiel alte Schulkameraden und so weiter! Das hat mich richtig gefreut, dass zum Beispiel auch Kunimi und Kindaichi da sind. Die Geschenke sind ja mal der Hammer und einfach diese ganze Stimmung hat richtigen Sommer Kick! Man merkt wirklich, dass das eine schöne Geburtstagsparty ist und dass die Stimmung ausgelassen wirkt! Da hab ich selbst direkt Lust auf den Sommer, wir brauchen alle keine Strumpfhose und dicke Sachen mehr xD Das ist ja anstrengend! Sehr cool fand ich auch das Gespräch mit Hayato und der Managerin Mako, dass die tatsächlich zusammen gekommen sind xD Vor allem den Spruch mit dem, dass er sich das hart erarbeitet hat! Richtig richtig herrlich xD Und natürlich einfach Iwaizumi und Oikawa, die süß sie miteinander sind und dass sie trotzdem immer noch zweifeln, sich so blindlings öffentlich zu zeigen. Jungs, ihr habt es verdient! Glaubt doch einfach mal an euch. Eure Familie und eure Freunde hätten das wohl nicht ausgerichtet, wenn sie euch nicht vollkommen akzeptieren und eure Liebe unterstützen würden. Aber wir können Sie auch verstehen. In der Welt von heute ist man einfach irgendwie nirgendwo sicher xD ;^; Aber zum Glück in der Fanfiction schon!
Auch diese süßen Konversationen und Gesten am Ende sind einfach nur cuute und oh man. Ich weiß ja schon ein bisschen was und Teil 2 kommt, aber das ist einfach nur richtig zucker! *^*

Das Ende ist einfach schön und unbefriedigend zugleich und ich bin froh, dass es schon einen zweiten Teil gibt. Schon lange sogar und ausgerechnet heute ein neues Kapitel hochgeladen wurde! Richtig richtig toll. Ich werde das gleich auch schnell lesen und ich freue mich schon sehr! Ich hoffe dass ist ein schönes Neujahrsgeschenk und es hat echt Spaß gemacht, das Kapitel noch einmal zu lesen und es ist doch tatsächlich das Letzte. Ich komme immer noch nicht klar xD ;c Jetzt habe ich tatsächlich jedes Kapitel gelesen und Feedback dazu verfasst, seitdem ich aktuell dabei bin xD Ich habe es geschafft! Und das hat mir Spaß gemacht, dir jedes Mal eine Freude zu bereiten. Deshalb fühl dich gedrückt und geknuddelt und vielen vielen Dank für die Fanfiction. Die erste und einzige Iwaoi Fanfiction, die ich im Internet gefunden habe. Was ein Glück dass ich hierher fand xD fühl dich geknuddelt und ich habe dich lieb! ♡♡

Viele liebe Grüße, Ilka :3
Von:  Sylvanas_Windrunner
2020-05-16T18:07:31+00:00 16.05.2020 20:07
warte Moment ich sehe eben erst.... das war das letzte Q-Q
Oh nein!!
Wie soll ich es ohne diese FF nur schaffen!!? Aber es ist ein sehr würdiges Ende!
Antwort von:  Iwa-chaaan
16.05.2020 20:09
Nein, ein Kapitel wird es noch aus Iwas Sicht geben. Wahrschienlich kommt das morgen, aber dann ist Ende mit Teil 1 Q___Q
Von:  Sylvanas_Windrunner
2020-05-16T18:05:59+00:00 16.05.2020 20:05
wie immer ein schönes Kapitel
der Schluss hat mir besonders gut gefallen mit 'immer' *-*


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