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Umwege einer Liebe

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben! :)

Ich wollte ja eigentlich das nächste Kapitel erst die Tage hochladen, aber das letzte war ja nur ein "Übergangskapitel" (Danke an Ilka :D) und außerdem habe ich grade gesehen, dass die Story innerhalb von zwei Tagen vier neue Favos bekommen hat!

Vielen, vielen lieben Dank dafür! <3

Aus diesem Grund gibt es jetzt noch ein Kapitel mit mehr Story :*

Liebe Grüße und bleibt gesund,
Cathy Komplett anzeigen

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Erstes Date

Mittwoch, 09.05.
 

„Dein Kumpel spielt wirklich überragend“, meinte Hodaka neben ihm anerkennend und Oikawa nickte zustimmend. In der Tat gab er heute noch mehr als sonst. Wie es schien, wollte er seine Chance nutzen, um sich dem Trainer zu zeigen und es war wirklich beeindruckend zu sehen, wie er verteidigte und angriff. Mit seinen zwei verschiedenen Aufschlägen – nicht jeder Sprungflatteraufschlag gelang leider – brachte er den Gegner ziemlich ins Schwitzen und Tobio schaffte es, Iwa selbst schwere Bälle zuzuspielen und dieser konnte sie in Punkte verwandeln. Auch seine Blocks wurden vom Timing her besser.

Das breite Grinsen auf seinem Gesicht, als sie die ersten Satz 25:16 für sich entschieden hatten, ließ seine Schmetterlinge im Bauch verrücktspielen und der Setter seufzte innerlich. Er sah so glücklich in diesem Moment aus. Wie gern wäre er da unten, mit ihm auf dem Feld, um den gewonnenen ersten Satz zu bejubeln und Strategien für den zweiten zu besprechen. Zum Glück konnte er bald wieder trainieren und dann würden sie zusammen auf dem Feld stehen und die Gegner vom Feld fegen.

„Das war großartig, Hajime! So gehört der Sieg auf jeden Fall euch!“, rief Kaori fröhlich vor ihm und der Braunhaarige reckte siegessicher grinsend seine Faust in die Luft, nachdem er seine Flasche ausgetrunken hatte. Verdammt, warum musste er auch immer so gut aussehen und so cool sein!? Blöder Iwa-chan! So würde er ihn ja nie aus seinen Gedanken kriegen …

Als Mattsun und Makki, die beide Ersatzspieler waren, das Ass ärgerten, grinste Oikawa zufrieden und lehnte sich zurück. Das hatte sein Iwa-chan verdient!

„Und die Nummer 9 ist in einer Beziehung, ja?“, fragte Yumi, Hodakas Schwester, die ebenfalls Volleyball spielte und noch ehe er antworten konnte, wandte sich Yukie um, die mit Kaori und Mako am Geländer stand und meinte: „Ja, er ist meiner besten Freundin hier zusammen!“ Sie zeigte auf Kaori, die schüchtern zu ihnen herüber lächelte und Yumi seufzte genervt.

„War ja zu erwarten, dass so ein toller Typ vergeben ist.“

Oikawa lächelte mitfühlend und hatte den drohenden Blick von Yukie durchaus wahrgenommen. Ihm wurde immer noch schlecht, wenn er daran dachte, dass er beim Sex mit ihr Iwa gestöhnt haben sollte. Wie peinlich war das denn bitte!?
 

Der Schiedsrichter pfiff den zweiten Satz an und er konzentrierte sich auf das Spiel, um sich nicht mehr mit dieser Sache beschäftigen zu müssen.

Statt Hayato stand nun Komi auf dem Feld und statt Tsukishima Hanamaki. Sie gewannen auch diesen Satz überzeugend mit 25:14 und damit war das Spiel nach recht kurzer Zeit beendet.

Die Mannschaft stellte sich vor ihnen auf und bedankte sich für die Unterstützung. Sie klatschten und Oikawa stand auf.

„Na dann kommt. Gehen wir zu den anderen“, meinte er mit einem breiten Lächeln, dass Iwa sofort in den Wahnsinn getrieben hätte und marschierte langsam von der Tribüne. Auch Hodaka musterte ihn so komisch von der Seite, als er neben ihm her schlenderte. Ob auch er bemerkte, dass es kein ehrliches Lächeln war?

Seit gestern nutzte er keine Krücken mehr, achtete aber darauf, dass er keine langen Strecken zurücklegte, um seinen Fuß nicht zu sehr anzustrengen. Zu seiner Beruhigung tat er nicht mehr weh, also war es wirklich nur eine leichte Verstauchung gewesen. Dennoch war er sehr vorsichtig, damit nichts weiter passieren konnte.

„Geht es oder soll ich dich stützen?“, fragte Hodaka neben ihm besorgt und musterte ihn kurz mit diesen hellblauen Augen. Sie waren so anders als die smaragdfarbenen von Iwa, doch etwas an ihnen faszinierte Toru, allerdings konnte er noch nicht sagen, was es war.

„Gegen eine Stütze ist nichts einzuwenden“, erwiderte er lächelnd und spürte den kräftigen Arm um seine Hüfte. Kurz bekam er eine Gänsehaut, weil er schon lange keinem Mann mehr so nah gekommen war und genoss es, gehalten zu werden, auch wenn es nicht Iwaizumi war. Vielleicht war es doch gut, sich umzuschauen und sich von jemand anderem überzeugen zu lassen, dass er als Partner in Frage kam.

Seine beiden Schwestern sagten nichts dazu, entweder war Hodaka ein sehr hilfsbereiter Mensch oder sie wussten, dass ihr Bruder Männer als feste Freunde bevorzugte.
 

Der Violetthaarige führte sie durch die Gänge der Halle, bis sie an den Umkleiden angekommen waren, aus der laute, vergnügte Stimmen zu hören waren.

Oikawa wollte gerade die Tür öffnen, als Inouka herauskam und stutzend inne hielt.

„Hey Oikawa! Mädels!“, begrüßte er sie grinsend und die drei Frauen kamen winkend hinter ihm an. Er hatte gar nicht bemerkt, dass sie ihnen gefolgt waren.

„Hallo Liebling. Du warst heute wirklich überragend!“, lobte Kaori Iwaizumi, der hinter Inouka heraustrat, und gab ihm einen Kuss. Entspannt legte er einen Arm um sie und bedankte sich. Sie traten an die Seite, damit auch die anderen Jungs rauskommen konnten. Kurz bemerkte Toru seinen Blick auf sich, bestimmt weil Hodaka einen Arm um ihn gelegt hatte, aber Hajime sagte nichts dazu und schaute stattdessen seine Freundin an.

„Es hat auch super viel Spaß gemacht, endlich wieder bei einem Match auf dem Platz zu stehen!“

„Mit der Leistung könntest du unser Ass werden“, meinte Kageyama anerkennend und Bokuto sah ihn an, als wäre er ein Alien.

„Das ist nicht dein Ernst! Ich bin hier das Ass!“

„Du warst das Ass der Fukurodani. Unser Ass hat letztes Jahr mit der Uni aufgehört und deswegen haben wir für dieses Jahr noch keins“, entgegnete Hayato trocken und Akaashi klopfte dem Eulenkopf aufmunternd auf die Schulter.

„Beim nächsten Match wirst du wieder zeigen können, wie gut du bist, hm?“

„Allerdings! Das werde ich! Verlass dich drauf, Iwaizumi!“

„Ich bin gespannt, was du zu bieten hast“, erwiderte dieser lässig lächelnd und die anderen um sie herum grinsten. Das würde ein spannender Wettkampf werden und Oikawa war nicht sicher, wer von beiden das Rennen machen würde. Natürlich wollte er, dass sein bester Freund den Titel bekam, aber Bokuto war ein herausragender Spieler, der spielentscheidend sein konnte, wenn er gut drauf war. Andererseits war Iwas Leistung gleichbleibend auf hohem Niveau und mit dem Sprungflatteraufschlag und den besserwerdenden Blocks konnte er das Rennen vielleicht für sich entscheiden.

„Hey Inouka! Kuro! Lange nicht gesehen!“

Yumi wuselte an Hodaka und ihm vorbei und die Zwei staunten, als sie sie sahen. Dann begrüßten sie sie mit einer Umarmung und unterhielten sich, wie es ihnen ging, was sie gerade so machten und über alte Zeiten. Anscheinend war der Kontakt zwischen den Volleyballmannschaften der Mädchen und Jungen bei der Nekoma außerordentlich gut gewesen, denn es war offensichtlich, dass sich die beiden an sie erinnern konnten.

„Entschuldigt Leute, aber wir müssen los. Wir wollten noch für einen Test morgen lernen“, erklärte Akaashi und deutete auf Mako.

„Ich komm auch mit“, beschloss Bokuto, der wahrscheinlich nach Kageyamas Bemerkung noch etwas Egopflege von seinem Freund brauchte und so löste sich die Gruppe ziemlich schnell bis auf Inouka, Kuro, Tsukishima, Iwa, Kaori, Hodaka, Yumi und ihn auf.

Hodaka fragte Kuro, ob er seine Schwester nach dem Treffen nach Hause bringen könnte und dieser nickte.

„Na klar, kein Problem. Inouka, Tsukki und ich werden sie nach Hause begleiten. Euch dann noch viel Spaß, was?“, meinte er grinsend und Oikawa schaute kurz zu Hodaka, der ihn anlächelte.

„Lust, noch was trinken zu gehen? Ich kenne hier ganz in der Gegend noch ein nettes Bistro.“

„Ja klar, warum nicht?“

Etwas Ablenkung würde ihm bestimmt gut tun und ein Abend ohne Iwaizumi war auch nicht das schlechteste in der derzeitigen Situation, also ließ er sich nach einer kurzen Verabschiedung von den anderen – Iwa flüsterte ihm grinsend ein kurzes „Viel Erfolg!“ ins Ohr – von ihm aus der Halle und zu einem gemütlich aussehenden Bistro nur ein paar Häuser weiter führen.
 

Sie setzten sich in eine Ecke, wo es etwas ruhiger war und bestellten sich zwei alkoholfreie Cocktails und ein paar gefüllte Pizzabrötchen. Leise Musik dudelte im Hintergrund, das Licht war leicht gedimmt und Oikawa mochte die ruhige Atmosphäre und das Ambiente des Ladens. Außer ihnen waren noch ein paar andere Menschen da, zwei davon saßen an der Bar, die anderen an den Tischen verteilt. Die Inneneinrichtung war aus verschiedenen Holzarten und grauem Stein, alles gekonnt miteinander kombiniert.

„Wenn mein Fuß wieder richtig verheilt ist, möchte ich mich auf die Kissen auf der Fensterbank setzen“, meinte der Setter leicht verträumt und schaute zu der Fensterfront, wo große, gemütliche Kissen und Decken lagen. Sie luden förmlich dazu ein, es sich bequem zu machen und ein Buch zu lesen oder die Menschen draußen zu beobachten. Vielleicht konnte er hier für Prüfungen lernen und sich von Iwa ablenken.

„Ich kann es nur empfehlen, allerdings sollte man sich einen Wecker stellen, wenn man noch Termine hat.“

„Wieso?“

„Also ich habe hier schon mal die Zeit vergessen, weil es so gemütlich war, bis meine Schwester mich anrief, dass sie schon seit einer halben Stunde auf mich wartet. Seitdem stelle ich mir einen Wecker, wenn ich hier bin und mich ans Fenster setze, wenn ich noch was vorhabe“, erläuterte Hodaka leicht grinsend und Oikawa lächelte.

Ja, das konnte er sich vorstellen. Hier würde er auch die Zeit vergessen können. Generell konnte er beim Lesen schnell die Zeit aus dem Blick verlieren.
 

Sie bedankten sich bei der Bedienung für die Getränke und die Pizzabrötchen und für einen Moment schwiegen sie und ließen sich von der Atmosphäre einlullen.

Es war eine angenehme Ruhe, was Toru als ein gutes Zeichen deutete. Für ihn war es wichtig, dass er mit jemandem zusammen sein konnte, ohne reden zu müssen. Und wenn er das mit Hodaka konnte, war das ein gutes Fundament, auf dem er bereit war, weiter zu machen und zu schauen, wo es hinführte.

Doch schließlich war er neugierig und wollte noch mehr über sein Gegenüber wissen, weshalb er den Gesprächsfaden wieder aufnahm: „Hast du eigentlich nur die beiden Schwestern oder gibt es auch noch Brüder?“

„Nein, ich bin der einzige Bruder, den die Mädels haben. Und bei dir?“

„Ich habe einen älteren Bruder, das war’s. Wobei man sagen könnte, dass auch Iwaizumi ein Bruder ist, so viel Zeit, wie wir seit der ersten Klasse verbracht haben.“

„Ah, eine Sandkastenfreundschaft also. Die habe ich auch, allerdings lebt und arbeitet mein bester Freund mittlerweile in Nagoya, weshalb wir uns nicht mehr so oft sehen wie früher. Aber ich kann ihn jederzeit anrufen, wenn ich Probleme habe. Es ist immer gut, wenn man so einen Freund hat, oder? Ich wüsste nicht, was ich in manchen Situationen ohne ihn tun sollte. Klingt vielleicht blöd, aber –“

„Nein nein“, unterbrach Oikawa ihn lächelnd und fügte hinzu: „Ganz und gar nicht. Mir geht es mit Iwaizumi genauso. Wir sind zwar vom Typ her recht unterschiedlich, aber dadurch ergänzen wir uns auch sehr gut. Ich zum Beispiel gebe beim Volleyball alles, um mich weiterzuentwickeln und stärker zu werden und vergesse oft, mich auch mal zurückzunehmen, um meinem Körper auch die nötige Ruhe zu geben. Iwa kommt dann zu mir und holt mich auf den Boden zurück und bringt mich wieder auf den richtigen Weg. Ohne ihn könnte wahrscheinlich gar kein Volleyball mehr spielen, weil ich mich übernommen hätte.“

„So ähnlich war das bei uns früher beim Fußball. Gott, ich wollte immer in die Nationalmannschaft und dann für Japan bei der WM spielen. Ich hätte alles dafür getan, bis meine Knieverletzung mich zum Aufgeben zwang. Es war ein blödes Foul in einem Trainingsspiel, für das niemand die Schuld trug, aber für mich ist damals die Welt zusammengebrochen. Zuerst hat mein Kumpel mich getröstet und aufgefangen und irgendwann mich so zur Sau gemacht, weil ich mich nur noch verkrochen hatte und meinen schwachen Körper hasste, dass ich nicht mehr wusste, wo oben und unten war. Jetzt will ich Fußballtrainer werden, um andere zu unterrichten und irgendwann Nationaltrainer zu werden! Wenn nicht als Spieler, dann wenigstens als Coach, will ich zur WM.“

Oikawas Lächeln wurde sanft, als er das Glitzern in Hodakas hellblaue Augen sah, die wie ein Sturm wüteten und drohten, ihn mit sich zu reißen. Eine leichte Gänsehaut war auf seinen Armen, als sein Gegenüber davon sprach. Toru spürte, wie er ganz in seinem Element war und sein Respekt für ihn wuchs. Es war wichtig, eine Leidenschaft zu haben und so wie es bei ihm Volleyball war, war es bei Hodaka Fußball. Beides Ballsportarten, die man nur mit einer Mannschaft spielen konnte. Vielleicht waren sie sich doch ähnlicher, als er zunächst angenommen hatte.



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