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Umwege einer Liebe

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

hier ein weiteres Kapitel für euch ;)

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen :D

Liebe Grüße,
Cathy Komplett anzeigen

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Der Mittag danach

Freitag 04.05. / Samstag, 05.05.
 

Anscheinend ließ sein bester Freund gerade gar nichts anbrennen, so wie er Yukie geküsst hatte. Als ob sie gleich hier auf dem Sofa übereinander herfallen würden. Iwa schüttelte grinsend den Kopf und erinnerte sich an die Oberschulzeit, als der Violetthaarige ebenfalls auf jeder Party ein Mädel abgeschleppt hatte. Und oft war das dann auch die einzige Nacht gewesen, die er mit dem Mädchen verbracht hatte, was regelmäßig Ärger in den Schulfluren bedeutet hatte, wenn sie ihn zur Rede stellten. Dabei hatte Toru stets darauf geachtet, ihnen keine unnötigen Hoffnungen zu machen. Trotzdem war die Zeit ein heilloses Durcheinander gewesen und wie oft hatte er die Wogen glätten müssen, damit die Mädels sie in Ruhe ließen? Sehr häufig, aber so war er eben gewesen.

Er trank seinen Drink aus, als der Setter die Flasche drehte und sie blieb wieder bei ihm liegen.

„Also gut, dann dieses Mal Pflicht.“

„Du willst dich um die Frage bezüglich deiner ersten Beziehung drücken!“, rief Yukie empört und er zuckte grinsend mit den Achseln.

„Vielleicht. Also Assikawa, du hast die einmalige Chance, dass ich nach deiner Pfeife tanze. Was soll ich tun?“

„Wo du tanzen gerade schon erwähnt hast, tanz doch für uns nochmal auf dem Tisch! Und die Hose aus, Iwa-chan!“

Der Violetthaarige zwinkerte ihm zu und hatte dieses zuckersüße Lächeln auf den Lippen und zu Oikawas Glück war er betrunken genug, um nicht zu widersprechen der ihn für die Frechheit was an den Kopf zu werfen. Die anderen nahmen grinsend ihre Gläser in die Hand und stellten die angebrochenen Flaschen beiseite.

Toru drehte die Musik wieder etwas auf und Iwaizumi konzentrierte sich auf den Beat, schloss die Augen und fing an, sich zum Takt der Musik zu bewegen.

Er ließ die Hüfte kreisen und drehte sich, damit ihn jeder zumindest einmal von vorn sehen konnte und fing vor Oikawa an, sich die Hose aufzuknöpfen. Mit langsamen Bewegungen zögerte er es noch etwas hinaus, damit er seine Blicke noch etwas länger genießen konnte. Zugegebenermaßen hatte er bisher noch nie so gern im Mittelpunkt gestanden wie in diesem Augenblick. Sein bester Freund beobachtete mit diesen schokoladenbraunen Augen, wie die Hose langsam über seine Hüfte nach unten glitt und in seinen Kniekehlen hängen blieb.

Zu seiner Überraschung war es Yamaguchi, der die Hose weiter runterzog und sie festhielt, während er tanzend aus ihr stieg. Der Grünhaarige legte sie neben sich auf die Sofalehne und Iwa tanzte noch etwas aufreizend unter dem Gegröhle der anderen weiter. Es war ein schönes Gefühl, das Begehren in Torus Augen zu sehen, auch wenn das nur so war, weil sie beide betrunken waren. Aber er hatte sich so lange nicht mehr mit dem Thema Liebe oder Beziehung beschäftigt, dass er es einfach genoss. Obwohl die Luft nach ständigem Lüften mittlerweile besser war, war ihm dennoch warm und wieder spürte er den Schweiß auf seinem Körper. Damit nicht nur Oikawa was von der Show hatte, drehte er sich um und schaute in Bokutos und Kuros grinsendes Gesicht, als er sich weiter dem Takt unterwarf und mit aufreizenden Bewegungen die Stimmung anheizte. Den Blick seines besten Freundes konnte er dennoch auf sich spüren, ähnlich wie Kuros vorhin, als er ihn wie eine Raubkatze angeschaut hatte. Die leichte Gänsehaut kam daher auch nicht von dem leichten Windzug, der durch das Zimmer zog.

Da die anderen Männer ihn schon nackt unter der Dusche in der Umkleide gesehen hatten, hatte er mit der kleinen Show keine Probleme und auch bei den beiden Frauen hatte er gerade keine Hemmungen, vor ihnen in seiner engen schwarzen Boxershort zu tanzen. Aber die würde er nicht ausziehen. Flaschendrehen hin oder her! So betrunken konnte er gar nicht werden, dass ihm das passieren würde.

Der zweite Song endete und Hajime drehte sich wieder zu Toru um und hakte schwer atmend nach: „Zufrieden?“

Dieser nickte nur, als er von dem Tisch stieg und sich wieder auf seinen Stuhl fallen ließ. Der Alkohol, den er in der Zwischenzeit wieder getrunken hatte, als sie nur gesessen hatten, machte sich jetzt wieder mehr bemerkbar und er war froh, dass er wieder sitzen konnte. Ein wenig schwindelig war ihm schon.

Die anderen klatschten und johlten grinsend und Kuro meinte anerkennend: „Mit der Nummer könntest du auch Geld verdienen.“ Tsukishima zischte etwas in seine Richtung und gab ihm einen leichten Schlag auf den Hinterkopf, was den Schwarzhaarigen umdrehen ließ.

„Was denn? Ich hab ja nicht gesagt, dass ich zahlen würde!“

Iwa brach in schallendes Gelächter aus und die anderen taten es ihm gleich.
 

„Noch jemand ohne Getränke?“, wollte Yamaguchi gut gelaunt wissen, als sie sich wieder eingekriegt hatten und er hielt sein leeres Glas hoch.

„Aber dieses Mal bitte nur Cola.“

„Kein Problem.“ Der Grünhaarige sammelte noch weitere Gläser ein und verschwand in der Küche. Iwa ließ sich von Oikawa die Flasche geben und drehte sie. Dieses Mal blieb sie bei Akaashi hängen.

„Wahrheit.“

„Wer war deine erste Liebe?“

„Bokuto“, war die prompte Antwort und der Eulenkopf schaute den Setter geradezu geschockt an.

„Oh, wie süß!“, quietschte Oikawa und auch Iwaizumi musste zugeben, dass die Antwort sehr romantisch war. Erst recht, wenn man bedachte, wie lange sie gebraucht hatten, um überhaupt zusammenzukommen. Er wünschte ihnen, dass die Beziehung für immer hielt. Verdient hatten sie es beide.

„I-ich … Du bist auch meine erste Liebe, Akaashi!“, erwiderte Bokuto mit großen Augen und beugte sich zu ihm rüber und küsste ihn liebevoll.

„Hey, wir waren bei Wahrheit und nicht bei Pflicht, Bro!“, rief Kuro feixend und die Zwei lösten sich widerwillig voneinander.

„Dafür habt ihr später zu Hause noch genug Zeit.“ Oikawa grinste und Akaashi schnappte sich schnell die Flasche, damit es weiterging und sich die Aufmerksamkeit auf jemand anderen richtete. Yamaguchi brachte die Getränke und Iwaizumi bedankte sich für die Cola und trank einen großen Schluck.

„Hast du das gerade mitbekommen, Yamaguchi? Das war so romantisch!“, rief Mako begeistert und er nickte lächelnd.

„Ja, habe ich.“
 

Es war halb fünf, als sich auch die anderen verabschiedeten. Sie beschlossen, so eine Party demnächst mal bei jemand anderem zu wiederholen, damit jeder mal die Wohnung putzen musste und Iwaizumi trottete in sein Zimmer, wo Kaori friedlich in seinem Bett lag und schlief. Anscheinend ging es ihr soweit gut, denn der Eimer stand unberührt da und auch sonst deutete nichts auf ein Unglück hin.

Beruhigt marschierte er kurz ins Badezimmer und wusch sich kurz. Duschen traute er sich mit dem Alkoholpegel nicht, aber so verschwitzt, wie er war, wollte er sich nicht ins Bett legen.

Danach torkelte er leicht zu seinem Kleiderschrank und zog sich eine andere Boxershort an und legte sich vorsichtig neben sie und deckte sich mit der Tagesdecke zu, da seine Freundin sich in seine Bettdecke gekuschelt hatte. Da er auf dem Rücken nicht schlafen konnte, drehte er sich auf die Seite und legte einen Arm auf Kaoris Taille, die sich sofort an ihn kuschelte. Sie murmelte etwas Unverständliches und er flüsterte: „Alles gut, schlaf weiter.“

Dann schloss er selbst die Augen und keine fünf Minuten später war er im Reich der Träume.
 

„Liebling? Du solltest langsam wach werden, Süßer …“, flüsterte eine liebliche Stimme und er kuschelte sich weiter an die Wärmequelle und brummte. Es war doch bestimmt noch früh und er konnte noch etwas Schlafen!

„Wir haben schon nach 13 Uhr, Liebling …“, murmelte die Stimme weiter und widerwillig öffnete er ein Auge und schaute in das lächelnde Gesicht seiner Freundin.

„Hey …“, nuschelte er verschlafen und sie strich ihm liebevoll durch die Haare.

„Hey Süßer. Ich weck dich nur ungern, aber deine Eltern sind gerade angekommen …“

„Oh shit, stimmt ja! Fuck!“, fluchte er und setzte sich auf, was er sofort bereute. Ihm war schwindelig und schlecht und stöhnend ließ er sich wieder in die Kissen sinken. Bei der ganzen Partyvorfreude hatte er vollkommen aus den Augen verloren, dass seine Eltern heute und morgen zu Besuch waren und er hing hier mit einem fetten Kater in den Seilen. So eine Scheiße! Dabei waren seine Eltern schon seit Längerem nicht mehr hier gewesen. Kneifen kam aber nicht in Frage und vorsichtig setzte er sich ein zweites Mal auf. Dieses Mal aber deutlich behutsamer und er hielt im Sitzen inne.

„Soll ich dir was holen, Hajime? Im Notfall steht neben dem Bett auch noch der Eimer …“

„Nein nein, das geht schon. Ich muss nur kurz meinen Kreislauf davon überzeugen, dass aufstehen eine klasse Idee ist.“

„Kann ich mir solange ein Hemd von dir leihen? Und hast du vielleicht eine Hose, die dir etwas zu klein ist?“

„Ja klar, kein Problem. Linke Tür kannst du dir ein Oberteil aussuchen und rechte Tür unten hinter den Hosen sind zwei Stück, die mir zu klein sind.“

Kaori kletterte – nur in rosa Slip und BH bekleidet – über ihn aus dem Bett und er musterte sie neugierig. Sie hatte durch das Volleyballspielen einen trainierten Körper, aber keinesfalls übertrieben, wie das bei anderen Frauen der Fall war. Ihre Kurven schienen in seinen Augen einfach perfekt und er musste sich etwas ablenken, während sie sich aus seinem Schrank Klamotten suchte, um nicht auf dumme Gedanken zu kommen. Immerhin waren seine Eltern da!

Sie verließ den Raum mit einem Lächeln in seine Richtung und er erwiderte es leicht.

Sein Kreislauf schien sich allmählich mit dem Gedanken anzufreunden, dass er aufstehen wollte und ganz langsam kämpfte er sich auf die Beine. Der Mageninhalt schien auch drinnen bleiben zu wollen, also konnte er es wagen, seinen Eltern einen Besuch abzustatten.

Bedächtig schlich er zur Tür, öffnete sie und trottete in seiner Boxershort in Richtung Küche, wo er vergnügte Stimmen hörte.

„Hi Mum, hi Dad …“, murmelte er auf dem Weg zur Kaffeemaschine und grüßte Makki und Mattsun mit einem Wink. Kopfnicken hielt er für keine gute Idee.

„Wir haben schon gehört, dass ihr unsere Ankunft bereits letzte Nacht gefeiert habt“, witzelte sein Vater und er erwiderte nur ein leicht genervtes: „Haha.“

„Da Issei so nett war, uns zu schreiben, dass es mindestens zwei Verkaterte gibt, haben wir noch einen Zwischenstopp in einem Supermarkt gemacht und alles für ein Katerfrühstück gekauft. Möchtest du jetzt etwas essen, Schatz?“, fragte seine Mutter lächelnd und er brummte zustimmend.

Mattsun zeigte ihm einen Daumen nach oben, weil er wahrscheinlich selber Hunger hatte und dann ließ er sich wie ein Sack Reis auf einen der Stühle fallen, die seine Kumpels wieder an ihren Platz gestellt hatten.

Den linken Fuß stellte er auf die Sitzfläche und legte seinen Arm auf das Knie. Die nächste Party würde stattfinden, wenn er danach den Tag durschlafen konnte. Das stand für ihn fest. Wie hatte er nur den Besuch seiner Eltern vergessen können?

Eine Tür ging auf und Oikawa trottete in die Küche, begrüßte alle mit einem Winken und sah in etwa so fertig aus, wie er sich fühlte.

Große Augen bekam Iwa, als er hinter ihm Yukie entdeckte, die verschlafen gähnte, aber nicht halb so beschissen aussah wie alle anderen Anwesenden Partygänger. Ging das mit den One Night Stands also wieder los? War es soweit?

„Morgen“, murmelte sie in einem langen T-Shirt von Oikawa gekleidet und erschrak, als sie seine Eltern bemerkte.

„Oh Verzeihung! Mein Name ist Yukie Shirofuku und ich studiere mit den Jungs an derselben Uni“, stellte sie sich vor und verbeugte sich leicht.

„Schon gut. Ich bin Mai und das ist mein Mann Shinichi. Wir sind die Eltern von Hajime. Setz dich, ich bereite gerade ein Katerfrühstück für alle vor. Gut, dass wir etwas mehr gekauft haben.“

Yukie bedankte sich höflich und nahm neben Matsukawa Platz, der genau wie Makki verwirrt zu Oikawa schaute, der sich gerade an der Kaffeemaschine zu schaffen machte und ihre Blicke so nicht bemerken konnte.

„Hallo Mr. und Mrs. Iwaizumi. Mein Name ist Kaori Suzumeda. Ich studiere ebenfalls mit den Jungs an der Uni“, hörte er die Stimme seiner Freundin von der Tür aus und er stand auf, was sein Kreislauf nicht so toll fand, ihn aber wenigstens nicht im Stich ließ.

„Oh hallo. Du kannst uns gern Mai und Shinichi nennen. Setz du dich auch an den Tisch, Liebes.“

„Mum? Dad? Kaori und ich sind seit ein paar Tagen ein Paar“, erklärte er und stellte sich zu ihr. Er legte ihr einen Arm um ihre Taille und sie schaute den Boden an, um ihren Rotschimmer zu verbergen. Was sollte er da jetzt um den heißen Brei herumreden? Ob er es ihnen jetzt sagte oder das nächste Mal spielte auch keine Rolle. So war das wenigstens gleich geklärt.

„Ach, wie schön! Das freut mich sehr für euch!“

„Ja, auch von mir Glückwunsch“, stimmte sein Vater lächelnd zu, als hinter ihnen ein „Autsch! Shit!“ zu hören war.

„Toru-Schatz, was ist los?“, fragte Mai und ging zu ihm.

„Ich hab aus Versehen etwas vom Kaffee auf meine Hand geschüttet“, murmelte er genervt und seine Mum nahm sofort die Hand des Setters und hielt sie unter kaltes Wasser.

„Überlass mir das mit dem Frühstück, okay? Du kriegst auch einen Kaffee“, versprach sie mit ihrer typischen fürsorglichen Mama Stimmlage und strich dem Setter durch die Haare. Er lächelte sie an und nachdem er die Hand ein paar Minuten gekühlt hatte, setzte er sich auch an den Tisch und griff nach den Milchbrötchen, die Mai selbst gebacken hatte und ließ sie sich schmecken. So frühstückten sie alle gemeinsam um halb zwei am Nachmittag.



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