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To tame a Demon

von

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Zurück zu den Anfängen

Es war ein schöner sonniger Tag in Metropolis, als Lex Luthor gerade in seinem Büro saß und Kampanien für die nächsten Wahlen ausarbeitete. Sollte er diese gewinnen, würde es seinen Politischen Einfluss enorm steigern. Daher war es für ihn von größter Wichtigkeit, dass sein Programm absolut Fehlerfrei war und niemand ihn in seiner Arbeit störte.
 

Doch hatte er die Rechnung ohne einen alten Bekannten gemacht.
 

Luthor wollte gerade damit beginnen ein weiteres Dokument zu überarbeiten, als die Tür zu seinem Büro mit einer Explosion aufgesprengt wurde und ein gewisser Clown mit einem freudigen:
 

"Surprise! Hahahahaha..." aus dem Rauch heraus trat.
 

"Laxy Baby! Ist das eine Freude dich mal wieder zu sehen! Hahahahaha...."
 

Luthors Stirnfalten vertieften sich als er den selbsternannten Clown Prince of Crime in seiner zerstörten Tür stehen sah. Nicht gerade amüsiert antwortete er deshalb zynisch:
 

"Joker ...wie...schön."
 

Tänzelnd trat der Clown in das Büro, gekleidet in einen weißen Anzug mit Hut und Gehstock, den linken Arm aufgrund einer Verletzung fixiert am Körper. Wie ein schlechter Abklatsch eines Mafia Bosses:
 

"Deine Frisur sieht mal wieder blendend aus. Was ist dein Geheimnis? Ein spezielles Shampoo oder ein altes Hausmittelchen von Granny-Lex?"
 

Luthor seufzte genervt und rieb sich mit den Fingern die Schläfe, als ein ein kurzer Durchruf seiner Sekretärin kam:
 

"Sir Luthor, es gab einen Anschlag! Die Spezialeinheit wird sie gleich zum Bunker bringen."
 

"Alles in Ordnung Miranda. Zieh den Alarm zurück. Es ist nur ein alter Bekannter von mir."
 

Seine Aufmerksamkeit galt nun wieder dem grinsenden Clown:
 

"Was willst du Joker?"
 

"Oh das mag ich so an dir Lax. Du bringst die Sachen immer schnell auf den Punkt."
 

Joker trat näher und setzte sich, unter den nicht gerade erfreuten Blicken Luthers, wie selbstverständlich auf dessen großen massiven Schreibtisch, dabei die Füße auf den Gästestuhl gestützt:
 

"Weißt du Lexy, wir haben schon sooooo laaange nichts mehr zusammen gemacht und ich dachte mir, dass es mal wieder Zeit wird für ein bisschen Stimmung zu sorgen. Ich mach mir Sorgen, dass du vor lauter Arbeit garkeinen Spaß mehr hast."
 

"Wie aufmerksam von dir, aber ich passe. Ich habe momentan wichtige Dinge zu erledigen und mit dir gesehen zu werden würde meiner Karriere massiv schaden. Also einen schönen Tag noch, da ist meine ehemalige Tür. Ich lasse dir dann die Rechnung für den Schaden zukommen." antwortete Lax desinteressiert und wand sich wieder seinen Dokumenten.
 

Jokers Mundwinkel wanderten traurig nach unten:
 

"Och Laxy, sei doch nicht so abweisend zu mir. Empfängt man so etwa einen alten Freund?"
 

"Ein Mittel zum Zweck würde es wohl eher beschreiben."
 

Gespielt theatralisch fasste sich der Clown an die Brust:
 

"Autsch mein armes kleines Joker-Herz. Jedenfalls, anstatt mir gleich irgendwelchen Papierkram entgegen zu werfen, lass mich dir doch etwas sehr interessantes erzählen. Mir ist da nämlich ein überaus hübsches Vögelchen über den Weg gelaufen."
 

Luthors Augen wanderten zunächst prüfend zu dem Clown und dann zu dem Gehstock, an dessen Spitze eine silberne Schlange mit grünen Robinen als Augen einen goldenen gequält aussehenden Vogel verschlang. Joker bekam dies sofort mit und hielt die Stütze melancholisch vor sich:
 

"Hübsch nicht war? Den hab ich mir mal vor einigen Jahren anfertigen lassen. Eine Art kleine Trophäe, wenn man so will. Besondere Geschehnisse erford..."
 

"Komm zum Punkt oder verschwinde wieder." barsch unterbrach Luthor den Clown, dessen Miene sich kurzzeitig deutlich verzog und dann wieder mit einem Lächeln auf den Lippen säuselte:
 

"Du machst echt keinen Spaß Laxy, aber nun gut."
 

Joker stellte ein Gläsernes Gefäß auf den Tisch, welches der Politiker kritisch betrachtete. Dessen Inhalt zeigte eine Blutdurchtränkte Feder.
 

"Was ist das für ein Müll?"
 

Entgeistert jauchzte der Clown auf:
 

"Was ist das für ein Müll?! Was...?! Ich fass es nicht, dass du so etwas numinoses wirklich als Müll bezeichnest!"
 

"Es erstaunt mich eher, dass dein Vokabular das Wort numinos enthält."
 

Spielerisch drehte der Clown seinen Gehstock in der Hand als er erzählte:
 

"Lass mich ein wenig weiter ausholen. Erinnerst du dich, wie vor einem Jahr die Neuigkeit von Nightwings Tod umging?"
 

Natürlich wusste Luthor darüber bescheid. Schließlich hatte Batman damals in seiner Verzweiflung seine Hilfe aufgesucht nur um zu dem Schluss zu kommen, dass die Nummer 1 der Fledermaus nicht gerettet werden konnte. Er war quasi der erste, der es wusste:
 

"Ich bin bestens darüber Informiert, aber was hat das damit zu tun?"
 

Das lächeln des Clowns nahm einen freudig finsteren Ton an:
 

"Nun was wenn ich dir sage, dass der Wunderjunge überlebt hat."
 

Luthors Augen rissen auf:
 

"Das ist unmöglich!"
 

"Aber aber Lex, Ich bitte dich. Das Wort unmöglich ist etwas, das für Menschen wie uns nicht existiert. Ja, der Wunderjunge lebt und er sieht besser aus als jemals zuvor."
 

Der Clown schob das Glas mit dessen blutigen Inhalt ein Stück näher zu seinem geschockten Gegenüber, als er fortfuhr:
 

"Das hier ist eine seiner Federn, sowie etwas von seinem Blut, welchem ich ein Konservierungsmittel beigemischt habe. Du solltest ihn mal sehen. Er sieht aus wie ein halber Vogel und verhält sich wie ein wildes Tier. Aber was wirklich besonders ist sind seine neuen Fähigkeiten."
 

Der Politiker hob unterbrechend die Hände vor sich:
 

"Moment, Moment. Du willst mir erzählen, dass er all die Zeit in dieser Dimension überlebt hat?!" und Joker konnte nur mit den Schultern zucken:
 

"Nun was die genaueren Umstände angeht, habe ich keine Ahnung. Er stand vor mir in dieser neuen Gestalt und ich dachte mir jemand mit deinen Fähigkeiten auf dem Gebiet der Genetik hätte doch sicher Interesse an sowas. Schließlich war der gute Connor beweis genug dafür. Nicht wahr? Ich biete dir also die Brücke zwischen unserer Dimension und einer anderen an. Und wer weiß was noch. Betrachte es als eine Art Wundertüte." *1
 

Bild: https://www.animexx.de/fanart/zeichner/1049853/2731074/
 


 

Luthor dachte angestrengt nach, aber als er nach einigen Momenten nichts sagte, redete Joker weiter und legte eine normale Joker-Karte, beschriftet mit einer Nummer auf das Gefäß:
 

"Jedenfalls lasse ich dir dieses kleine Souvenir hier. Call me Honey wenn du was interessantes entdeckt hast. Ich brenne dafür zu wissen, was mit ihm passiert ist."
 

Luthors Augen verengten sich zu Schlitzen:
 

"Was hast du vor? Jemand wie du, der nur Chaos stiften will gibt solche Dinge nicht einfach in andere Hände aus reinem Forscherdrang."
 

Joker stand bereits auf und wand sich grinsend und Spielerisch ertappt um:
 

"Och du Schlitzohr hast mich durchschaut. Ich dachte mir du könntest damit vielleicht deine Wahlen positiv beeinflussen. Ich weiß zwar nicht, was das Blut kann, aber vielleiht lassen sich damit kleine Wundermittelchen herstellen. Ich habe gesehen, wie Nightwings Wunden schnell heilten. Vielen Menschen ist die Gesundheit sehr wichtig und wäre das nicht was? Wunder Heiler Lex Luthor? So jemand würde gewiss diese Stümperhaften Wahlen gewinnen. Du wärst ein mächtigerer Mann als Superman, denn anders als er könntest du Menschen vor ihrem eigenen Körper retten und nach so jemandem schreien die Leute. Würde dir jemand dann etwas antuen, hätte er den Hass der gesamten Bevölkerung auf sich gezogen. Ich möchte dann an der Stelle einfach von deiner Stellung profitieren. Ich würde gerne einige Geschäfte in Metropolis tätigen und da wäre ein Hohes Tier, welches mich deckt genau das richtige."
 

Luthor glaubte ihm kein Wort und Joker konnte dies genau von dessen versteiften Gesicht ablesen. Er wusste ganz genau, dass dieser Clown nicht so simpel gestrickt war, wie er sich immer präsentierte.
 

Mit einem dumpfen klack traf der Gehstock auf den Boden und dessen Besitzer säuselte ein letztes mal:
 

"Jetzt schau mich doch nicht so ernst an Laxy Baby. Schließlich habe ich dir gerade ein äußerst wunderbares Geschenk gemacht. Du verstehst sicher, dass ich dich nicht länger mit meiner Anwesenheit beehren kann, da dein großes blaues Schätzchen sicher bald hier nach dem rechten schauen wird. Ich freue mich allerdings schon sehnlichst auf deinen Anruf. Vergiss deinen alten Freund Joker ja nicht. Bis dann Laxy. Hehehe...."
 

Damit verschwand der Clown kichernd aus dem Büro und Lax sagte kein Wort. Er dachte nur fieberhaft nach. Sollte es wirklich stimmen, was Joker gesagt hat und der Wunderjunge ist tatsächlich am leben, ist er vielleicht wirklich ein äußerst interessantes Forschungsobjekt.
 

Aber wie konnte das sein? Wie konnte Nightwing dort überlebt haben? Alle Möglichkeiten, die er damals durgegangen war endeten in einem schnellen Tod. Also wie? Wie konnte dieser Bengel das Unmögliche schaffen?
 

Der Politiker nahm das Glas mit der Feder in die Hand und betrachtete den Inhalt genauer.
 

Er konnte nicht leugnen, wie ihm die Neugier übermannte. Auch wenn er diesem Clown nicht ein Stück über den Weg traute, brannte in ihm doch das Verlangen nach Antworten.
 

Luthor stellte das Glas wieder seufzend auf den Tisch und drückte den Knopf zum kontaktieren seiner Sekretärin:
 

"Miranda, unterrichte mein Labor darüber, dass ich heute nach Feierabend kommen werde und sie alles für eine umfangreiche Gen-Analyse bereitstellen sollen. Ach und...Feuere den derzeitigen Sicherheitschef. Er macht einen lausigen Job."
 

"Sehr wohl Sir."
 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 

Genervt spannten sich Tims Finger um das Lenkrad von Dicks Auto, als er gerade auf den Weg zum aktuellen Standpunkt des Haly's Zirkus war. Oder eher gesagt er und Damian. Denn dieser Satansbraten hatte darauf bestanden dabei zu sein und so schwiegen sie sich nun stur gegenseitig an, während im Radio die Verkehrsnachrichten liefen. Warum hatte er sich darauf überhaupt eingelassen?
 


 

1 Tag zuvor:
 

"Du willst zum Haly's Zirkus? Aber doch wohl nicht mit dem Truthahn!" prustete Jason entgeistert los.
 

"Klasse Drake, und dabei dachte ich Todd wäre der mit den dämlichen Ideen.", gab Damian nun auch seine Meinung zu dieser Idee ab und erntete dafür ein verärgertes "Hey!" vom Outlaw.
 

Tim konnte bei diesen Beiden nur seine Schläfen reiben. Solch eine komplizierte Situation und er musste mit den zwei Familienmitgliedern zusammenarbeiten, die bei seiner persönlichen Liste der Personen, die ihm die meisten Kopfmerzen bereiten würden, ganz oben standen:
 

"Natürlich kommt Dick nicht mit. Das würde nie im Leben gut gehen. Ich will einfach Mr. Haly und die Artisten nach weiteren Infos zu Dick befragen, welche eventuell weiterhelfen könnten sein Gedächtnis wiederherzustellen. Ich habe dort mal ein Praktikum gemacht und kenne daher die meisten der Zirkusangestellten. Mr. Haly hat mit Sicherheit nichts dagegen, wenn ich ihm erklären, dass Dick Amnesie hat."
 

"Warte, du hast dort Praktikum gemacht? Wann war das denn?" unterbrach Jason ihn Skeptisch bevor Tim fortfuhr:
 

"Ein paar Monate nachdem ich Robin geworden war und dort mit Dick und Bruce einen Fall bearbeitet hatte. Das war noch zu seinen Pferdeschwanz-Zeiten. Ich wollte einfach wissen wo er herkommt und er hat mir dann ein Praktikum dort besorgt. Da wusste ich aber auch noch nicht, dass es hauptsächlich daraus bestehen würde Tierkäfige auszumisten. Aber egal. Ich werde Mr. Haly morgen früh kontaktieren und um Hilfe bitten." *2
 

Doch Tim hatte seine Rechnung ohne einen gewissen Satansbraten gemacht:
 

"Ich komme mit."
 

"Bitte was?!"
 

Sowohl Tim als auch Jason sahen Damian jetzt schief an und der Kleinste unter ihnen schnaubte nur abfällig:
 

"Ich gehe nicht davon aus, dass Drake alle relevanten Informationen notiert. Daher ist es besser wenn ich mit gehe, um etwaige Fehlermittlungen auszuschließen."
 

Tim schlug sich nur entnervt die Hand aufs Gesicht. Er und Mister 'ihr seid alle Kakerlaken unter meinen Füßen? ' Da schien die Idee gleich lieber Dick mitzunehmen ziemlich attraktiv. Das endet doch mit nem Messer in seiner Kehle!
 

Daher antwortete Tim nur etwas gestresst davon:
 

"Es ist besser wenn zwei auf Dick aufpassen, falls sich etwas bei ihm verändert. Er ist momentan wegen dieser ganzen Dämonen-Mutations-Sache die reinste Wundertüte und sollte daher unter besonderer Beobachtung stehen. Bei euch fühlt er sich am wohlsten. Also ist es nur logisch, dass ich alleine gehe da ihr seine Komfortzone bildet.
 

"Tim, könnte ich dich mal kurz sprechen?"
 

Jason trat an Timothy heran und drehte ihn freundschaftlich in die entgegengesetzte Richtung zu Damian, um ein privates geflüstertes Gespräch mit ihm zu führen, auf welches der so gar keine Lust hatte:
 

„Hey Timmy, denkst du nicht, dass es mal die Gelegenheit wäre dich mit dem Dämonen-Knirps auszusprechen?"
 

Doch Damian gefiel dieses Hinter-dem-Rücken-Geflüster so gar nicht:
 

„Was soll das werden Todd?"
 

Aber mehr als ein: „Die Erwachsenen unterhalten sich gerade.", bekam er nicht von dem Outlaw, was den Kleinen sichtlich verärgert zischen ließ.
 

Er wägte gerade ab, ob er dieser Straßenratte nicht doch ein Messer in den Rücken rammen sollte. Schließlich wandte er diesen ihm gerade so einladend zu. Wenn er diesen Idioten nicht bräuchte, hätte er es vielleicht sogar schon getan. Aber sollte dieser Stümper doch mit seiner Ehefrau da drüben tratschen. Dann hatte er jedenfalls seine Ruhe.
 

Unterdessen teilte Tim seine Meinung zu dem Thema mit dem Outlaw:
 

„Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist Jason. Damian kann mich nicht leiden und ich ihn übrigens auch nicht. Ehe ich mich versehe, verkauft der mich an seinen Großvater als halbherzig zerlegten Döner."
 

„Glaub mir, wenn ich dir sage, dass der Grünschnabel nicht mehr so aggressiv wie früher ist. Er ist zwar nach wie vor kein Engelchen, aber er wird dich denke ich nicht mehr versuchen umzubringen. Letztendlich braucht er uns eh und das weiß der Satansbraten auch."
 

Tim konnte sich nur entnervt ins Gesicht fassen: „Wow Jason, du weist echt, wie man jemanden nicht überzeugt."
 

„Du solltest dem Kleinen eine Chance geben. Das hab ich auch gemacht. Zwar ist er immer noch nervtötend und besserwisserisch, aber er nennt mich mittlerweile beim Vornamen. An für sich ist er auch ganz umgänglich, solange man ihm nicht ans Bein pisst. Glaub mir. Er kann auch anders."
 

Tim betrachtete sein Gegenüber mit Skepsis. Er und Damian alleine? Das geht doch nie und nimmer gut! Und als er die vorfreudigen Hundeaugen des Outlaws sah, wusste er genau, was los war. Bei dem Blick bekam Tim gleich Lust diesen Idioten mit seiner Teleskopstange eine herunterzuhauen:
 

„Ich weiß genau was du vor hast Jason. Du willst ihn doch nur an meine Hacken anheften, damit du endlich deine Ruhe hast."
 

Jason zischte einmal ertappt: „Ach verdammt.", ehe er fortfuhr:
 

"Na komm schon. Dick kann ich auch alleine im Griff halten. N paar Kippen und der schnurrt eh wie ein Kätzchen. Vertrau mir."
 


 


 


 


 

Tim hätte bei diesen verlogenen Hundeaugen den Taser herausholen können. Aber nach knapp drei Stunden der Diskussion hatte er sich letztendlich soch dazu überreden lassen die Teufelsbrut mitzunehmen. Er sollte definitiv nicht immer so schnell nachgeben.
 

"Hey Master Tim!" meldete sich die altbekannte pipsige Computerstimme des Autos und riss ihn aus seinen Gedanken.
 

(^∀^)
 

"Ich wollte sie nur fix darauf hinweisen, dass wir in einem Kilometer das Ziel erreicht haben."
 

Tim seufzte kurz, ehe er ihr antwortete:
 

"Danke Dina und könntest du deine Persönlichkeit vielleicht auf den Standard Modus umstellen?"
 

"Okey Dokey!"
 

(=•ω<=)⌒☆
 

Das holografische Gesicht verschwand und aus der piepsigen Stimme wurde eine ruhige monotone, die man eher von Batmans Computern her kannte:
 

"Darf es sonst noch etwas sein Sir?"
 

"Nein, das wäre dann vorerst alles."
 

Damian schnaubte nur:
 

"-tt- Warum nicht gleich so? Statt deine Zeit mit der Programmierung dieser Nervensäge zu vergeuden?"
 

Oh, Mister ich schweige dich in Grund und Boden konnte also doch reden:
 

"Dick wollte damals einen Assistenten, der eine andere Persönlichkeit hat, als die KI von Batman. Also habe ich eine neue für ihn entwickelt, die sich von der üblichen Steifheit abhebt und auf dem lautesten und buntesten Franchise überhaupt basiert. Anime. Es wundert mich selbst, dass er sie mochte und scheinbar auch benutzte."
 

Damian rollte nur mit den Augen. Er hatte es mittlerweile einfach aufgegeben Graysons Regenbogen-Vakuum Namens Gehirn verstehen zu wollen. Eher würde er wohl das Ende der Zahl Pi entdecken als durch dieses Chaos durchblicken zu können.
 


 


 


 

Sie hielten auf dem temporären Parkplatz des Haly's Circus und Tim schaltete bereits den Motor aus, als er sich noch einmal an Damian wand. Er hatte so gar keine Lust sich mit ihm auseinanderzusetzen, da keiner von beiden sonderlich erpicht darauf war zusammenzuarbeiten. Doch half es alles nichts. Tim blies angestrengt seinen Atem aus, als er anfing zu sprechen:
 

„Ok, ich hoffe ich muss dir nicht sagen, dass du dich benehmen solltest. Schließlich kennt man uns hier durch die Medien."
 

Doch schnarrte Damian nur verärgert zurück: „Für was hältst du mich Drake, einen deiner Kindergarten-Team-Mitglieder? Sieh lieber zu, dass du bei der Sache bleibst und mit deiner Sentimentalität nicht die Mission gefährdest."
 

Damit stieg der Kleinere aus dem Wagen und Tim seufzte noch: „Oh Boi, das kann ja heiter werden.", ehe auch er das Fahrzeug verließ.
 

Schon von weitem sahen die Beiden einen älteren Herren am bunten Eingangstor stehen, gleich neben dem typischen Ticketschalter. Er trug ein auffällig bunt gemustertes Jacquet über seiner schmächtigen Statur, was vor allem Tim die Verblüffung in die Augen trieb. Zwar hatte er Damals nur ein kurzes Praktikum hier gemacht, doch erkannte er in dem alten Greis gleich den netten Zirkusdirektor Haly von damals. Er erinnerte sich noch genau an die fröhliche Art, die ihn mit seiner damaligen vollschlanken Statur wie einen Teddybären wirken ließen und ein ganzes Publikum in seinen Bann zog. Scheinbar hatte ihn sein hohes Alter letztendlich nun doch eingeholt und einen alten Mann aus ihn gemacht.
 

Aber mit jedem Schritt, den sie näherkamen, erkannte Tim in seinen Augen noch immer den puren lebensfrohen Zauber und so begrüßte er die Jungs herzlich:
 

„Da seid ihr ja endlich. Guten Morgen ihr zwei."
 

Tim reichte ihm zur Begrüßung die Hand, wärend Damian nur misstrauisch die seltsame Kleidung ihres Gegenübers musterte. Zu dem seltsam bunten Jacquet gesellten sich noch ein einfacher Zylinder, welcher das meiste der verbliebenen grauen Haare verdeckte und eine braune weite Hose, die eher ein Hipster der 70er Jahre tragen würde.
 

Damian wusste schon jetzt, dass dies definitiv Dicks ursprüngliches Zuhause war.
 

„Guten Morgen Mr. Haly. Ich bin mir nicht sicher, ob sie sich an mich erinnern können, aber ich bin Timothy Drake, einer von Dicks Brüdern und das hier ist Damian. Ebenfalls ein Bruder und der jüngste von uns."
 

Die Augen des alten Mannes rissen etwas auf: „Du bist der kleine Timmy von damals?! Mensch bist du groß geworden. Ich hab dich fast nicht wieder erkannt."
 

Tim kratzte sich etwas verlegen am Hinterkopf:
 

„Nun, es ist auch schon ein paar Jährchen her."
 

„Die Zeit rennt wie verrückt." Antwortete der alte Mann und wand sich dann an Damian:
 

„Und du bist dann also der jüngste von euch. Es freut mich dich kennenzulernen Damian. Es ist immer sehr schön für mich, wenn ich Personen aus Dicks Familie treffen kann."
 

Er bot Damian zur Begrüßung seine Hand an. Unter normalen Umständen hätte der Junge nur seine Arme verschränkt und abfällig geschnaubt, doch waren dies keine normalen Umstände: „Die Freude ist ganz meinerseits."
 

Tim atmete kaum merklich erleichtert aus. Gottseidank hatte Jason recht, als er sagte, dass Damian auch anders konnte, wenn er nur wollte. Er hatte damit gerechnet, dass dieser Gremlin so lange Terz machen würde, bis man sie Beide entweder mit argwöhnischen Blicken musterte und Tim vor Scharm in den Boden versank oder sie ganz vom Gelände verweisen würde.
 

Na wenigstens eine Sorge weniger. Nichts desto trotz kam Tim gleich zum eigentlichen Thema:
 

„Mr. Haly, ich hatte ihnen ja bereits am Telefon geschildert warum wir hier sind."
 

Das Gesicht des Alten befiel eine leichte Traurigkeit:
 

„Ja, schlimm die Sache mit seinem Unfall. Geht es ihm denn so weit gut?"
 

„Den Umständen entsprechend gut. Er ist nur sehr verwirrt, da er natürlich niemanden wiedererkennt. Deshalb sind wir auch ohne ihn hier. Es würde ihn nur noch mehr durcheinander bringen, wenn wir ihn mit seiner kompletten Vergangenheit konfrontieren."
 

„Verständlich. Na dann kommt mal mit. Vielleicht kann ich da ja weiterhelfen."
 

Mr. Haly wand sich bereits um, als Damian Tim flüsternd fragte:
 

„Was hast du ihm eigentlich erzählt? Immerhin wurde Richard damals offiziell für tot erklärt."
 

„Glücklicherweise war Bruces Erklärung an die Medien ein Flugzeugunglück. Ich hab ihm einfach gesagt, dass er den Absturz überlebt hatte, auf einer unbewohnten Insel angespült wurde und dort das letzte Jahr verbracht hatte, bis man ihn fand ohne jegliche Erinnerungen an seine Person. Und das zurzeit niemand das Wissen darf um Dick zu schützen."
 

Damian schnaubte nur abfällig und kommentierte dies mit:
 

„Wie klischeehaft.", ehe auch er weiterging.
 

Tim konnte nur noch mit den Augen rollen.
 

Sie betraten das eigentliche Zirkusgelände und folgten dem alten Direktor wärend dieser erneut sprach:
 

„Ich habe noch viele Unterlagen zur Familie Grayson in meinem Wohnwagen und kann euch vielleicht auch die ein oder andere Frage beantworten, da ich sehr gut mit ihnen befreundet war. Leider sind die meisten Artisten von damals nicht mehr im Dienst. Es sind immerhin schon über 18 Jahre vergangen, seit der kleine Dick uns verlassen hatte und den Beruf eines aktiven Zirkusartisten kann man leider nicht unbedingt bis ins hohe Alter fortführen. Irgendwann mag der Kopf ja noch wollen, aber der Körper holt uns früher oder später alle ein."
 

„Das mag sein, doch sind wir dennoch über jede Hilfe dankbar."
 

Tim unterhielt sich weiter mit Mr. Haly, wärend Damian seinen Blick über den Zirkusplatz schweifen ließ. Hier hatte Dick also seine Kindheit verbracht. Zwischen all diesen bunten Zelten, Wohnwagen und Heuballen für die Tiere. Irgendwie passte dieses Kuddelmuddel wirklich zu Grayson und stellte für Damian auch seine Person dar. Trotz dem all dem durcheinander funktionierte dennoch alles in einer gewissen Ordnung und lieferte jeden Tag aufs Neue ab.

Er kam nicht darum herum sich beim Anblick der Zelte an seine Zeit in Arabien zu erinnern, wo er teilweise auf Missionen als Nomade lebte.
 

Wohnen in einem Zelt, zusammen mit anderen und Kamelen sowie Pferden, welche auch in diesem Zirkus vertreten waren. Tatsächlich waren diese Aufträge für ihn immer das spannendste gewesen, da er einfach mal rauskam.
 

80% hartes Training, 17% körperliche Bedürfnisse decken und 3% Praxis außerhalb der Mauern des Anwesens seines Großvaters.
 

Damian begann zu verstehen, warum Jason am Waisenhaus sagte, dass sein Leben ein trauriges war. Er hatte nur hinter Mauern gelebt und sich jedes Mal gefreut, wenn er einfach nur raus durfte, gleich einem Tier welches in einem Käfig aufwuchs. Er war noch nie in einem Zirkus gewesen.
 

Damian schnaubte belustigt.
 

Für ihn schien es wie pure Ironie, dass sein erster Besuch in einem nicht mit dem Clown Grayson war, sondern mit diesem Stümper Drake.
 

Wahrlich pure Ironie.
 


 


 


 


 


 


 


 


 

Unterdessen spielten sich in Tims Zuhause ganz andere Szenen ab.
 

Da Jasons gesamtes Hab und Gut in dem Feuer das zeitliche gesegnet hatte, wühlte der Outlaw nun in Dicks alten Sachen herum, um zu schauen was er alles gebrauchen konnte. In erster Linie war es auch die Schuld des Truthahns, dass alles verbrannt war, Außerdem konnte der momentan eh nix mit dem ganzen Krimskrams anfangen und da Tims Klamotten gefühlte Kindergröße hatten, klaute er eben bei Dick.
 

Gottseidank trug der Trottel vorrangig Schlabber-T-Shirts, welche nicht allzu sehr gegen sein breites Kreutz ankämpfen würden und gleiches galt auch für seine Hoden. Man gut Akrobaten liebten die Bewegungsfreiheit.
 

Jason stopfte gerade ein weiteres T-Shirt in einen geklauten Rucksack von Tim und sah kurz durch die offene Tür zu Dick ins Wohnzimmer.
 

Der Truthahn ging noch immer der Beschäftigung nach, die er ihm gegeben hatte und versuchte die Funktion eines von Jokers Klappergebissen zu ergründen, welches wütend vor dem Größeren über den Boden klackerte.
 

Dann war der also nach wie vor abgelenkt, sodass sich Jason die nächste Kiste vornehmen konnte.
 

Da Tim jetzt Bestandteil ihrer kleinen Gruppe war, konnte Jason sich vom Acker machen. Er war einfach nicht der Typ, der die Nähe zu seiner Familie suchte und jemand musste immer noch in Erfahrung bringen, wo diese Schwabbelpastete von Dämon herkam. Schließlich hatte der Dickie ziemlich übel zugerichtet und wer wusste schon, ob der nicht wieder aufkreuzen oder noch mehr auftauchen würden. Es ist besser, wenn zumindest einer diesbezüglich Nachforschungen betreiben würde.
 

Eine Hose fand den Weg in jetzt sein Rucksack.
 

Jason kam nicht umhin sich selbst einzugestehen, dass es zum Teil auch eine Ausrede für seine Flucht war. Er wollte sich einfach nicht mehr zu sehr an andere Menschen binden. Das hatte er sich selbst geschworen. Der kleine Junge in ihm sollte einfach nicht mehr verletzt werden und seit Jahren der Ruhe nach seiner Zeit mir Roy, war die Gefahr wieder präsenter denn je.
 

Und Jason spürte auch, dass es nicht mehr lange dauern würde, ehe Bruce sie findet. Tim hatte recht. Es ist besser, wenn sie sich mit Bruce vertragen um gemeinsam nach einer Lösung zu suchen und wie der Outlaw bereits sagte, würde er weg sein, sobald es dazu kam. Timmy hatte ein Talent dafür Streit zu schlichten, was wahrscheinlich auch ein Grund war, warum sich so viele Freunde um ihn tummelten. Er kann mit Sicherheit auch zwischen Bruce und Damian vermitteln, wenn es zum Aufeinandertreffen kam. Und für den Fall, dass es wirklich Hart auf Hart kommt, würde Jason auch eingreifen. Er wollte Tim und Damian nicht komplett alleine lassen und behält die nächste Zeit einfach weiter ein Auge aus der Distanz auf die Beiden.
 

Kurz verzog der Outlaw grummelnd das Gesicht, als ihm wieder Damian in den Kopf kam. Der wird so sauer sein, wenn die Beiden hier wieder aufkreuzten und nur Dickie vorfanden. Jason sollte vorerst vermeiden mit dem Kleinen aufeinanderzutreffen. Gleiches galt natürlich für Tim und besonders bei ihm grauste es Jason. Er hatte keine Zweifel daran, dass dieses nachtragende Genie ihn zukünftig zu seiner Laborratte machen würde. Tatsächlich hatte der Outlaw mehr Angst davor, was Tim mit ihm anstellen würde, als vor Damian. Der Knirps mochte vielleicht der Al Guhl Spross sein, doch war Tim, wenn man ihn wirklich reizte der schlimmste sadistische Teufel, den man heraufbeschwören konnte.
 

Jason hatte sich bei seinen überschaubaren Besuchen mal versehentlich auf irgend so ne neue Erfindung von ihm gesetzt, an der er wohl monatelang saß. Obwohl Jason sich entschuldigt hatte, war sein Name einen Monat lang von Jason Todd alias Red Hood auf Jason Schrott alias Fat Hood geändert worden. Und das hieß sämtliche Artikel über ihn, sei es Zeitung oder Magazin, konnten nicht anders als diesen Namen zu drucken, weil ein Virus nur dies zuließ.
 

Hinzu kam ein ihm gewidmeter Kurzfilm in dem Fat Hood, eine kleine fette Version von ihm selbst mit kurzen Stummelärmchen, wie der größte Versager auf Erden „Revenge, Revenge!" rief und alles vermasselte, was er sich vornahm.
 

Wochenlang war Jason das Gespött der Gesellschaft, die nationale Cyberbedrohung von den vereinigten Staaten und bis heute macht sich Roy einen Spaß daraus ihn weiterhin Fat Hood zu nennen.
 

Damian mochte vielleicht gut darin einem physischen Schmerzen zuzufügen, doch Tim konnte das ganze Leben in eine einzige Hölle verwandeln. Was waren schon ein bisschen Schmerzen gegenüber dem Verlust der Achtung. Man sollte Tim echt nicht als Feind haben.
 

Jason zurrte gerade den prallgefüllten Rucksack zusammen, als er wieder ins Wohnzimmer schaute. Doch entgegen seiner Erwartung war Dick nicht mehr mit dem Klappergebiss beschäftigt. Jason entließ ein leichtes Stöhnen. Es wäre ja auch zu schön gewesen, wenn der mal für ne halbe Stunde die Krallen stillgehalten hätte. Was hatte dieses erbsengroße Vogelhirn jetzt wieder vor?
 

Müde ließ der Outlaw ein Gähnen von sich, als er ins Wohnzimmer trat um nach Dickie zu sehen. Doch war seine Leichtigkeit schnell verflogen, als er sah was Dick gerade in der angrenzenden Küche veranstaltete. Von allen Dingen, die er finden konnte, war es ausgerechnet diese eine Sache, welche Timmy so liebte und ihm selbst die Hölle auf Erden bereiten würde. Zunächst in Schockstarre sah Jason dabei zu, wie der Vogel diverse Plastiktüten zerfetzte, um an deren Inhalt zu gelangen. Und dabei handelte es sich ausgerechnet um nichts geringeres, als Timmys großzügiger Kaffeebohnenvorrat, der wie er wusste zur Kategorie Zombiekaffee gehörte. Der Koffeingehalt in diesen kleinen Böhnchen, welche der Truthahn gerade weg snackte wie 0815 Popcorn, konnte selbst Tote wieder zum leben erwecken!
 

Jason ließ alles stehen und liegen und rannte aufgebracht zum Truthahn hinüber. Wieso konnte dieser vergreisteste Megahonk nicht einmal für knappe 30 min keinen Mist bauen?!
 

Schwanzwedelnd freute sich Dick über die plötzliche Aufmerksamkeit des Outlaws, als dieser auf ihn zustürmte. Doch schlug diese anfängliche Freude schnell in Verwunderung um, als Jason ihn in den Schwitzkasten nahm und im Gesicht herumfuchtelte um diese Bohnen aus ihm heraus zu bekommen:
 

„Du dämliches Erbsenhirn! Spuck die sofort wieder aus! Ich hab keinen Bock darauf auf dich aufpassen zu müssen, wenn du wegen diesen Happy-Böhnchen abgehst wie ein Zäpfchen! Kannst du Idiot nicht einmal das machen, was ich will das zu machst?!"
 

Jason versuchte irgendwie diesen Haufen Muntermacher aus dem Größeren heraus zu quetschen. Doch missverstand Dick natürlich diese Geste als Einladung zu einem Spiel und so wand er sich aus dem Griff des Outlaws. Der Halbvogel brachte Abstand zwischen ihnen, jedoch nicht ohne eine weiter Kaffeetüte mitgehen zulassen und Jason landete wärend dieses Prozesses nicht gerade sanft auf seinen Hintern. Verärgert knurrte er, beim Anblick von Dick, wie der provokant die Tüte zerriss und anfing den Inhalt zu plündern, wärend er abwartend und schwanzwedelnd Jason vorfreudig anstarrte.
 

Doch war dieser so gar nicht begeistert.
 

Dieser bescheuerte Halbvogel machte das doch extra nur, damit er sich mit ihm beschäftigte. Aber gut, wenn er seinen Zorn unbedingt wollte...
 

Grummelnd stand Jason auf und ging zum angrenzenden Stauraum, um etwas aus seinem neuen geklauten Rucksack zu holen. Klackernd entsicherte der Outlaw seine zwei geliebten Knarren, ehe er gereizt sprach:
 

„Das hätte ich schon viel früher machen sollen."
 

Dick unterdessen wedelte heftig vor Aufregung und mit dem Mund voller Bohnen.
 

Lasset die Spiele beginnen...
 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 

Tim und Damian waren währenddessen gerade dabei zusammen mit Mr. Haly die einzelnen Zirkusmitglieder nach Dick zu befragen. Sie hatten bereits im Wagen des Direktors sämtliche Unterlagen zu den Graysons durchkämmt und brachten lediglich in Erfahrung, dass es Väterlicherseits noch einen Bruder gab. Also einen Onkel den Dick gehabt hatte. Richard oder auch Rick Grayson. Jedoch war auch dieser zusammen mit seiner Frau Klara und ihren gemeinsamen Sohn John Grayson bereits vor vielen Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. *3
 

Es schien fast, als läge ein Fluch auf der Grayson Familie.
 

Die Brüder mussten ein enges Verhältnis zueinander gehabt haben, betrachtet man die Namen ihrer Söhne.
 

Aber da dieser Familienzweig auch Tot war, brachte sie diese Information auch nicht wirklich weiter. Jedoch gab es eine ganze Reihe an Fotos von Dicks Zeit im Zirkus. Tim wunderte es, dass sie nicht auch in der Fotosammlung des Größeren vertreten waren. Schließlich war Dick seine Vergangenheit sehr wichtig und wo er herkam. Wahrscheinlich ließen ihn seine Zeit als Robin und später auch als Nightwing, keinen Gedanken daran zu.
 

Es ist ziemlich schade, wie Tim fand. Aber das war es, was sich ein jeder von ihnen ausgesucht hatte. Das eigene Leben in den Hintergrund stellen um das anderer zu retten. Und Tim war es Leid zu sehen, wie seine Freunde und Familie aus diesem Grund verletzt wurden, oder gar fielen.
 

Plötzlich spürte er den besorgten Blick von Mr. Haly auf sich ruhen und Tim wurde aus seinen Gedanken gerissen, als der Alte Mann fragte:
 

„Alles in Ordnung Timmy? Du wirkst bedrückt."
 

Leicht verwundert schaute der Teenager in Mr. Halys Augen und spürte auch den stechenden genervten Blick Damians in seinem Rücken. Tim ordnete schnell seine Gedanken und sagte dann etwas verschmitzt:
 

„Oh, ich bitte um Entschuldigung. Ich war in Gedanken versunken. Das ganze wühlt mich bloß etwas auf."
 

Verständnisvoll legte Haly eine Hand auf seine schmale Schulter:
 

„Du brauchst dich nicht rechtfertigen. Es ist selbstverständlich, dass du dir Sorgen machst und es freut mich zu sehen, wie viel dir Dick bedeutet."
 

Die Worte entlockten nun doch ein Lächeln seitens des Teenagers.
 

Plötzlich rief einer der Angestellten von weiter weg nach dem alten Direktor, woraufhin dieser noch zu ihnen sagte:
 

„Nun, wenn ihr mich entschuldigt, die Pflicht ruft. Ihr dürft euch gerne weiter umsehen und falls euch noch Fragen einfallen, könnt ihr einfach zu mir kommen."
 

Damit verabschiedete sich Mr. Haly von ihnen und der kurze Moment des Mitgefühls wurde auch schnell von Damian gewertet. Als der Direktor weg war, zischte der Junge nur verärgert:
 

„-tt-, Bleib bei der Sache Drake. Du gefährdest die Mission mit deiner Gefühlsduselei."
 

Doch bekam er nur eine simple Antwort wärend Tim weiter dem Direktor hinterher sah: „Das ist etwas, dass du nicht verstehst Damian. Ob du es glaubst oder nicht, aber gerade Gefühle machen dich stärker. Sie sind erst der Grund, warum wir über uns hinauswachsen. Es ist also nicht schlimm sie zuzulassen. Auch wir haben ein Recht daran uns um unsere Lieben zu sorgen."
 

„Es ist unprofessionell und gehört nicht auf ein Schlachtfeld. Es macht dich schwach."
 

„Das mag teilweise so sein, doch kann kein Training der Welt dir das vermitteln, wozu du im Stande bist, wenn du dein Inneres zu einer Waffe machst. Der eigentliche Kampf findet immer im Kopf statt und nicht auf dem Schlachtfeld. Du kannst noch so viel trainieren Damian, aber du wirst erst wirklich über dich hinauswachsen, wenn du das erkannt hast."
 

Damit ging Tim einfach weiter, um ihre Investigation fortzuführen. Doch war für Damian die Konversation damit noch nicht beendet und so schloss der Junge zu ihm auf:
 

„Das ist Schwachsinn Drake. Du solltest genauso gut wissen, wie ich, dass Gefühle in unserem Beruf nichts zu suchen haben. Sie verunsichern Teammitglieder ebenso wie Zivilisten und schränken deine Gedanken ein. Die Konzentration geht verloren, die Nerven folgen, die Mission scheitert. So einfach ist es."
 

„Achso? Dann ist es also auch das, was du dachtest als Dick damals in die Hölle gezogen wurde?"
 

Damian stockte, wärend Tim weitersprach:
 

„Hast du in dem Moment wirklich das gedacht? Ich glaube dir das nämlich nicht."
 

In Damians Kopf breiteten sich seine letzten Bilder von Dick vor einem Jahr aus, wie zäher Honig. Der Moment, indem das lächelnde Gesicht ihm sagte, dass es in Ordnung sei und dann in dem Portal verschwand. Wie sie darum kämpften ihn zurückzuholen und wie weh es tat das erste mal in seinem Leben eine wirklich geliebte Person zu verlieren.
 

Selbst jemand wie er konnte nicht immer die Maske waren.
 

„Oder als Dick in den Aufnahmen vor sich hin stammelte und verzweifelt versuchte die Illusion unserer Nähe aufrecht zu erhalten. War dir das egal?"
 

Der Junge horchte auf: „Warte, wie hast du..."
 

„Ich habe allen Grund dir zu misstrauen Damian, also habe ich mich deiner Daten bemächtigt. Auch um Dicks Willen. Dich mag ja nur Blut interessieren, aber er ist mein Bruder. Und als solcher tue ich alles um ihm zu helfen."
 

Damian knirschte mit den Zähnen. Drake dieser Bastard hatte sich doch ernsthaft in seine Datenbank gehackt: „Du bewegst dich auf sehr dünnem Eis Drake."
 

Doch ließ sich dieser davon nicht beeindrucken:
 

„Das mag sein, doch ist mir dein Kindergartengehabe mittlerweile komplett egal. Ich vertraue dir nicht und du traust mir auch nicht. Das ist was wir momentan leider sind. Ich habe einfach keine Lust mehr Damian. Das letzte Jahr hat mir gereicht und ich will jetzt einfach nur meinen Bruder zurück. Er hat genug gelitten."
 

Aber knurrte der Kleinere nur als Antwort:
 

„Vertrauen ist etwas, dass man sich verdienen muss."
 

Tim langte es nun endgültig. Er schnellte herum und fuhr dieses Balg an:
 

"Vertrauen muss man sich verdienen?! Ich habe dir bei unserer ersten Begegnung mein Vertrauen dargeboten und du hast es mit Füßen getreten, sofern du dich noch daran erinnern kannst! Ich kann mich nämlich noch sehr gut daran erinnern!"
 

Tim sah mit wütendem Blick in die grünen überraschten Iren vor sich. Jedoch mahnte er sich selbst schnell wieder zur Ruhe und atmete einmal Tief durch, während Damian ihn mit misstrauischen Blicken musterte. Er wusste, dass einer von ihnen nachgeben musste wenn das hier auf längerer Sicht funktionieren sollte und dass es mit Sicherheit nicht Damian sein würde, der es als erstes tat. Mit neu gewonnener Selbstbeherrschung fuhr das Computergenie also nun ruhig fort:
 

"Hör zu. Ich möchte ja, dass wir uns gegenseitig vertrauen können, aber du machst es mir wirklich nicht leicht. Ich bin der letzte, der nein zu einem weiteren Verbündeten sagt. Erst recht, wenn es sich dabei um die Familie handelt. Und ich...ich möchte wirklich dein Bruder sein Damian, doch so etwas funktioniert eben nicht einseitig. Ehe du mit dir selbst also nicht ausgemacht hast, ob ich Freund oder Feind für dich bin, bleibe auch ich vorerst misstrauisch. Es liegt also bei dir, ob du das annimmst oder nicht. Auch wenn ich selbst es als sehr schade empfinden würde, wenn du es nicht tust."
 

Tim sah wie Damian kurz zischte und dann den Kopf genervt abwendete.
 

War ja klar, dass er das nicht annehmen würde:
 

"Du kennst jetzt meinen Standpunkt und kannst darüber gerne Nachdenken. Ich bin jederzeit bereit dazu Frieden zu schließen. Momentan vertraue ich nur auf Dick und er hat etwas in dir gesehen. Es gibt einen Grund warum er dich zu seinem Robin gemacht hat und nicht mich. Ich akzeptiere dick um seinet willen, aber Vertrauen fällt wie gesagt nicht darunter. Ich denke dir geht es ähnlich."
 

Damit drehte Tim sich um und ging einfach weiter, ohne eine Antwort seitens Damian abzuwarten. Letzterer zischte nur, dachte aber auch einen Moment darüber nach. Doch kam es nicht zu größeren Gedankengängen, da Tim noch etwas einfiel:
 

„Ach und um noch einmal darauf zurück zu kommen. Die Tatsache, dass du jetzt hier mit mir bist um Infos über Dick zu sammeln und auch gegen Bruce rebelliert hast für ihn, ist Beweis genug, dass du deine Gefühle nicht länger unterdrücken kannst. Der alte Damian hätte das nicht getan. Und wenn ich dir einen Rat geben darf, nutze sie und wachse weiter an ihnen, bevor sie im tiefen Konflikt mit deiner Rationalität stehen und dich vor lauter Verwirrtheit kaputt machen. Das..."
 

Tim zeigte mit seinem Finger auf seinen Kopf, ehe er weiter zu seiner Brust wanderte: „...und das, sollten in Harmonie zusammenarbeiten und nicht gegeneinander."
 

Damian war zunächst überrascht über diese Worte, da ihm dies nicht fremd war. Besonders als Dick für vermeintlich tot erklärt wurde, hatte er Probleme damit gehabt zu verstehen, was in ihm selbst vorging. Warum sein Kopf wollte, jedoch sein Herz schmerzte und an ihm zerrte wie eine Kette, die er nicht mehr loswurde. Meist hatte er sich dann immer abgelegt, um dem so wenig Platz wie möglich zu bieten. Es wunderte Damian, dass gerade vom ach so tollen Drake diese Worte kamen.
 

Als Damian keine Anstalten machte weiterzugehen, wand sich Tim erneut um: „Kommst du?"
 

Der Kleinere schreckte auf und schloss dann nachdenklich zu ihm auf.
 


 


 


 


 


 


 


 

Die Sonne senkte sich bereits am Himmel, nachdem sie noch eine ganze Weile damit verbrachten diverse Zirkusangestellten nach Dick zu befragen, doch blieb das Ergebnis meist dasselbe. Der Großteil der Dick gekannt hatte, war bereits anderweitig beschäftigt oder im Ruhestand. Es war wie Mr. Haly sagte. Den Beruf eines Artisten war leider keiner fürs gesamte Leben. Irgendwann macht der Körper einfach nicht mehr mit, oder der Wunsch eines normalen Familienlebens wächst.
 

Wahrscheinlich war das auch ein Grund, warum Zirkusse immer weniger wurden. Nur noch wenige konnten sich halten und die die es taten, standen in der Kritik vor allem wegen der Tierhaltung. Tim wusste, dass Mr. Haly seinen Tieren den Best möglichen Aufenthalt schaffte, aber es würde eben nie an eine ausladende ruhige Wiese herankommen.
 

18 Jahre waren eine lange Zeit und veränderten viel. Und es zermürbte Tim.
 

Er hatte gehofft hier eine Hilfe für Dick zu finden, doch schien es als wäre das nur Wunschdenken gewesen. Vielleicht würden ja zumindest die Fotos etwas bringen.
 

Tim ließ ein angestrengtes Seufzen von sich und schaute dann aus dem Augenwinkel zu Damian. Das Einzige was sie die ganze Zeit getan hatten war es sich anzuschweigen.
 

Tatsächlich hatte Tim den Eindruck, dass der Kleine sich wirklich mehr verändert hatte, als er zunächst angenommen hatte. Es sehr lange her gewesen, seit sie sich das letzte mal sahen, da er selbst seine Zeit ausschließlich in Bludhaven verbrachte.
 

Damian schien nahbarer und seine Überheblichkeit kam viel seltener zum Vorschein. Mag sein, dass das alles nur dem Umstand geschuldet war, dass sie zusammen Dick helfen mussten. Aber dennoch, selbst Jason hatte das bestätigt. Vielleicht sollte er diese Gelegenheit nutzen und sich ein wenig mehr um die Krawallbürste bemühen. Tim war es einfach das ständige Streiten Leid. Es war verschwendete Zeit und wie er schon sagte, wollte er sich eigentlich mit ihm verstehen. Er empfand es als sehr angenehm, als sie gestern ganz harmonisch zusammen Dicks Bilderbuch betrachtet hatten. Es gab keine abwertende Geste seitens Damian ihm gegenüber und es war wohl auch das erste Mal, dass es so war.
 

Tim beschloss einfach mal mit einem Gespräch anzufangen:
 

„Seit wann nennst du Jason eigentlich beim Vornamen? Das ist ja was ganz neues."
 

Doch schnarrte Damian nur:
 

„Das geht dich gar nichts an Drake."
 

„Ich bin nur neugierig. Meine Frage war kein muss auf eine Antwort. Ich wollte nur die seltsame Stille etwas auflockern, aber meinet wegen können wir uns auch weiter anschweigen, wenn du das willst. Oder du gibst einfach ein Thema vor."
 

„Bist du jetzt unter die Tratschtanten gegangen Drake?"
 

„Einfaches Interesse Damian. Wie wäre es zum Beispiel mit Jason? Was habt ihr denn so bis jetzt getrieben?"
 

„Passe."
 

„Und was hast du eigentlich das letzte Jahr so getrieben? Schließlich haben wir uns so gut wie gar nicht gesehen."
 

„Passe."
 

„Bruce?"
 

„Passe."
 

„Dick?"
 

Damian rollte nur mit den Augen. Er wollte Drake nichts von sich preisgeben. Er ließ den Blick zu den nahegelegenen Pferdeställen schweifen und zog dann skeptisch die Brauen zusammen. Sie schabten aufgeregt mit ihren Hufen über den Boden und Damian ließ Tim an seiner Beobachtung teilhaben:
 

„Die Tiere scheinen unruhig zu sein. Irgendwas schreckt sie auf."
 

Tim folgte seinem Blick und sah nun auch die wild schnaubenden und wiehernden Rosse:
 

„Vielleicht weil heute noch keine Show gelaufen ist und sie sich bewegen wollen."
 

Damian kam es dennoch seltsam vor, aber ignorierte er es vorerst. Stattdessen fiel ihm doch ein Gesprächsthema ein und so fragte er Drake:
 

„Jason sagte du willst aufhören mit der Verbrechensbekämpfung. Warum?"
 

„Ach das hat er dir erzählt? Dann bin scheinbar wohl nicht die einzige Tratschtante. Naja, eigentlich ist der Grund ganz simpel. Ich..."
 

Plötzlich stockte Tim und Damian sah fragend zu ihm auf. Die Augen dieses Computerfreaks rissen und ein schockiertes „Oh nein..." verließ seine Lippen. Der Junge folgte dem Blick des Größeren und auch ihm gefiel so gar nicht, was er nun sah.
 

Hecktisch rannte am Rande des Zirkusgeländes ein gewisser Outlaw von Zelt zu Zelt und schien etwas zu suchen. Es war keine meisterliche Kunst, zu bestimmen war es war und sowohl Damian als auch Tim schlugen sich die Hand aufs Gesicht begleitet von einem:
 

„Dieser Idiot."
 


 

Jason unterdessen schaffte es endlich den unsichtbaren Dick am Schwanz zu greifen, als dieser gerade unter einem der Zirkuszelte verschwinden wollte. Dieser Truthahn war doch wohl echt die Höhe! Zuerst zerlegt der in seinem Koffeinrausch und dann haut der einfach über den Balkon ab!
 

„Oh Dich ich schwöre dir, wenn wir wieder zuhause sind, tackre ich dir deine verfickten Flügel und Füße zusammen und rupf dir jede einzelne deiner dämlichen Federn persönlich aus, wie das Brathähnchen, welches du bist.
 

Jasons Griff verstärkte sich um den Schwanz des aufgekratzten Halbvogels, der schon halb unter dem Zelt verschwunden war und er stemmte sich mit aller Kraft gegen ihn:
 

„Du Scheißkerl! Jetzt komm endlich daraus damit wir nach Hause gehen können, bevor..."
 

„Jason, was machst du hier?!"
 

Der Outlaw sah hinter sich, wo ihn Tim und Damian nur mit genervten Blicken anstierten. Doch bevor er sich überhaupt in irgendeiner weise rechtfertigen konnte, wandte sich die Aufmerksamkeit seines unsichtbaren Problems in die entgegengesetzte Richtung und Jason wurde durch den plötzlichen Richtungswechsel zu Boden gerissen, sowie kurz darauf auch Tim und Damian.
 

Dick war sichtlich aufgeregt die beiden zu sehen und erdrückte sie im wahrsten Sinne des Wortes mit seiner Wiedersehensfreude, wärend sich sein Körper langsam materealisierte.
 

Unter zusammengepressten Lungen stöhnte Damian: „Verdammt Jason, was macht Richard hier!"
 

Und Tim klinkte sich gleich mit ein: „Du solltest doch auf ihn aufpassen!"
 

Der Outlaw erhob sich und lief schnell zu ihnen rüber, um Dick von den Beiden herunterzuschieben, was bei seiner Stärke gar nicht so leicht war:
 

„Jetzt meckert nicht gleich wieder herum, sondern helft mir ihn runterzuschieben."
 

Schließlich schafften sie es doch noch sich von der gefiederten Klette zu befreien. Doch selbst wieder auf den Beinen hielt es Dick nicht davon ab fordernd an ihnen herumzuzupfen und hibbelig auf und ab zu laufen.
 

„Verdammt Jason, was hast du jetzt schon wieder verbockt!" kam es sauer von Damian, doch sah der Outlaw die ganze Sache etwas anders. Wild gestikulierte er, wärend er sich bei den beiden Luft machte:
 

„Ich?! Du meinst wohl eher ihn! Dieser Idiot baut hier immer die ganze Scheiße! Er hat deinen Kaffee geklaut und ist dann natürlich freigedreht. Wer hat denn auch bitte schön 7 Säcke Hardcore-Koffein-Kaffe bei sich zuhause?! Und dann guckt man einmal nicht hin und dieser verdammte Truthahn hat den halben Vorrat in seinem Bauch verschwinden lassen wie bei einem Zaubertrick! Und ehe ich mich versah, hat er dann auch noch angefangen die Bude auseinander zu nehmen, bis dieses Erbsenhirn irgendwann die glorreiche Idee hatte euch suchen zu gehen. Also hab ich mir dein Bike geschnappt und bin die letzte verfickte Stunde diesem minderbemittelten Vollidioten hinterhergejagt um ihn einzufangen und endlich kochen zu können! Also frag mich bloß nicht mehr, was ich verbockt habe, sondern wohl eher IHN!"
 

Tim seufzte angestrengt und antwortete nur genervt: „Na toll. Dann hat er meine Bude jetzt wohl auch zerlegt.", während Damian sich gedanklich die Notiz machte Todd zukünftig nicht mehr zu Richards Babysitter zu machen. Der Grundschulabgänger hatte definitiv kein Talent dafür.
 

„Ist ja auch egal im Moment. Wir müssen Dick schnell hier weg bringen, bevor ihn jemand sieht. Hast du zufällig Zigaretten dabei?" fragte Tim dann den aufgebrachten Outlaw, doch antwortete dieser nur:
 

„Gott, frag mich bloß nicht danach. Die liegen alle verteilt und zerrissen in deiner ganzen Wohnung verteilt. Ich bin schon froh, dass er wenigstens den Anstand hatte das Haus unsichtbar zu verlassen. Ich weiß ja nicht mal, wie der euch überhaupt gefunden hat! Ist jetzt halt nicht so, als wenn Bludhaven dorfgröße hat und es nur Frische Landluft mit fröhlichem Vogelgezwitscher gibt."
 

„Darum können wir uns wie gesagt noch später noch Gedanken machen. Wir müssen ihn sofort hier wegschaffen, bevor ihn jemand sieht!"
 

Sie versuchten nun gemeinsam das Problemkind vom Gelände zu bringen und zu Dina. Damian lockte ihn von vorne in die richtige Richtung und Jason und Tim dirigierten ihn jeweils rechts und links. Das klappte tatsächlich auch ziemlich gut. Jedenfalls die ersten 30m. Dann blieb Dick plötzlich stehen und reckte seinen Kopf in die höhne. Seine Nasenflügel blähten sich auf, wärend er wild schnüffelte und zum Zelt stierte, indem einige der Tiere gehalten wurden. Und Jason genau dazwischen.
 

Der Outlaw sah das Unglück schon kommen, ehe es überhaupt passiert war und sagte noch: „Oh fuck, nicht schon wieder."
 

Im nächsten Moment riss Dick ihn um, als er geradewegs auf das Zelt zusteuerte, um vermutlich eine neue Schlachterei zu eröffnen und ein Jeder von ihnen dachte bei sich, dass das niemals gut enden würde.
 

Damian und Tim rannten ihm bereits hinterher und Jason rappelte sich auf mir den Worten: „Fuck, Fuck, FUCK!
 

Dick war bereits unter dem Zelt verschwunden und die drei Robins konnten hören, wie die Tiere drinnen laut auf röhrten angesichts des gefährlichen Räubers.
 

Wenn der jetzt hier das all you can eat Buffet eröffnet, wars das mit der Heimlichtuerei. Sowas konnte man nicht einfach mal so verschleiern, wenn quasi die eigenen Mitarbeiter zerfressen überall herum liegen!
 

Tim und Damian stürmten bereits ins Zelt und sahen nur die aufgebrachten Tiere, jedoch nicht Dick. Aus dem Affekt heraus versuchten sie zunächst die anwesenden Tiere zu beruhigen, was auch mehr oder weniger gelang, bis schließlich Jason zu ihnen stieß und sauer fragte:
 

„Wo ist dieser verfluchte Chicken Nugget?! Ich bring ihn um!"
 

„Shh...sei nicht so laut! Du schreckst die Pferde und Kamele nur noch mehr auf, Idiot!" Mahnte ihn Damian und der Outlaw knurrte nur, ehe er sich auf die Suche nach Dick machte.
 

Wo hat sich dieser Truthahn jetzt schon wieder verkrochen? Jason hatte wahrlich keinen Bock mehr auf sein dummes Weggerenne. Wenn das hier vorbei war, braute er definitiv erstmal ne Zigarette und einen Schnaps. Und das Ohne irgendein Federvieh in der Nähe!
 

Der Outlaw bog gerade um die nächste provisorische Stall-Box, als er das Essen auf zwei Beinen einige Meter vor sich im Gang erblickte.
 

Wütend rief er: „Hey, Schrumpfhirn! Ende der Vergnügungstour! Du scheiß Kackbratze kommst jetzt sofort mit, oder Bruce wird nicht der Einzige sein, der dich in einen Käfig steckt! Mir langt es mit deinen herumgestreunte jetzt definitiv! Ich werde dich..."
 

Jason wollte in seinem Ärger geradewegs auf Dick zugehen, doch hielt Tim ihn am Arm zurück und sagte:
 

„Warte mal Jason. Sieh doch!"
 

Dick kratzte mit seiner Hand gegen eine der großen Boxen und klackernde Geräusche verließen seine Kehle. Auch Damian stieß nun zu den anderen beiden und sah, wie ein langer Rüssel über die Tür hinweg reichte und dem Geflügelten durch seine Schopffedern strich. Verwundert frage er:
 

„Ist das...ein Elefant?"
 

Dick schmiegte sich gegen das vertraute Körperteil und suchte regelrecht die Berührung mit diesem Dickhäuter. Er gurrte heftig und wedelte aufgeregt mit dem Schwanz, als nun auch der Kopf des Elefanten über das kleine Holztor hinweg reichte, um mehr der fürsorglichen Gesten zu vermitteln. Der Dickhäuter dröhnte auf und schien sich sichtlich über seine Anwesenheit zu freuen, wärend sie so miteinander schmusten und kuschelten.
 

„Was macht der da?" fragte Jason, dem wie Damian die Fragezeichen förmlich ins Gesicht geschrieben waren, bevor Tim vor Begeisterung froh aufjauchzend erklärte:
 

„Ich fass es nicht, dass sie noch hier ist. Ich dachte sie wäre schon längst im Ruhestand."
 

Fragend hob Damian eine Braue: „Wer?"
 

„Na Zitka! Ich hab euch doch gestern von ihr erzählt. Das muss sie sein!"
 

Zu der einen Braue gesellte sich auch noch die andere:
 

„Dieser Elefant, mit dem Richard in seine Zirkuszeit verbrachte?"
 

„Genau! Ich dachte eigentlich sie würde aufgrund ihres Alters gar nicht mehr hier sein."
 

Bild: https://www.animexx.de/fanart/zeichner/1049853/2731075/
 

Jason fiel unterdessen noch etwas anderes auf, als er die Szenerie mit verschränkten Armen und minderen Interesse betrachtete:
 

„Sagt mal...weint der Truthahn etwa?"
 

Tatsächlich sahen nun auch die anderen Beiden, wie einzelne Tränen begangen das glückliche Gesicht hinabzulaufen und auch der Dickhäuter schien bei der Wiedersehensfreude die ein oder andere zu vergießen.
 

Tim zog seine eigene Vermutung daraus:
 

„Ich...ich glaube er erinnert sich an sie."
 

Damians Augen rissen aufgeregt auf: „Dann kehren Richards Erinnerungen also zurück!"
 

„Es scheint so. Zumindest in einem gewissen Maße."
 

Dick gurrte und kuschelte sich nach wie vor an seinen geliebten Dickhäuter und Tim war der erste, der zu ihnen aufschloss:
 

„Na altes Mädchen? Du kennst mich bestimmt nicht mehr, oder?"
 

Zitka dröhnte auf, so als ob sie sagen wollte, dass sie selbst Tim erkannte.
 

Das Gedächtnis eines Elefanten war nicht um sonst berühmt.
 

Damian gesellte sich zu ihm, wärend Jason sich an einen der Holzpfeiler lehnte und das ganze aus der Ferne weiter beobachtete. Eine kleine Infotafel hing an dem Tor von Zitkas Box. Wahrscheinlich, damit Besucher eine engere Beziehung zu den Tieren aufbauten, wenn sie das Gelände wie einen Zoo während der Zwischenpausen besichtigen konnten. Tim begann damit sie neugierig vorzulesen:
 

„Zitka, mit 46 Jahren das älteste tierische Mitglied des Haly's Cirkus und aufgrund ihres hohen Alters nur noch als Beistelltier tätig."
 

Es war noch eine kleine Holztafel am unteren teil angehängt, welches Tim nun auch noch vorlas:
 

„Artgerechtes Endzuhause gesucht! ...Scheint als würde sie den Zirkus auch bald verlassen."
 

Er streichelte der alten Dame etwas wehleidig über ihren großen Rüssel, der sich nach wie vor durch Dicks Federn wuschelte. Zwar kannte Tim den Dickhäuter nur von der einen Woche Praktikum her, doch hatte er ihn selbst dort sehr liebgewonnen.
 

Damian fiel etwas auf und merkte den Umstand gleich an:
 

„Sie ist der einzige Elefant in diesem Zirkus, oder?"
 

„Ich denke Mr. Haly trennt sich von den meisten Tieren, weil die Menschen sie wegen der Haltungsbedingungen nicht mehr in Zirkussen sehen wollen und die Gesätze immer weniger zulassen. Als ich das letzte Mal hier war, ist Zitka einfach frei draußen rumgelaufen, aber geht das wohl auch nicht mehr. Wahrscheinlich ist sie nur noch hier, weil Haly sehr an ihr hängt.", erklärte Tim und Damian betrachtete das Tier eingehend.
 

Der Elefant schien tatsächlich nicht unglücklich zu sein, doch konnte er sehr gut nachvollziehen, warum sie gehen musste.
 

Plötzlich wanderte der Rüssel von Dick zu Damian, um ihn eingehend zu beschnuppern. Zitka erkannte schnell, dass auch er ihrem alten Freund gehörte, da Dicks Geruch wie ein Ausweis an ihm klebte und schlang sich dann neugierig um seinen schmalen Körper, der dies wie selbstverständlich auch zu lies. Es wunderte Damian wie weich ihr Rüssel war, angesichts der großen Gestalt des Dickhäuters.
 

Wärend die Vier sich so weiter beschäftigten, sah Jason von seiner Position aus immer wieder nach draußen. Schließlich würde es nicht lange dauern, bis jemand nach den aufgebrachten Tieren schauen würde und als der erste Angestellte bereits in Sicht war, unterbrach er das freudige Wiedersehen:
 

„Tim, Damian, wir müssen los. Da kommt jemand."
 

Verstehend nickten die Beiden und sie zogen Dick, der sich nur widerwillig und leicht wimmernd von seiner alten Freundin trennen wollte. Doch ließen die Drei ihm keine andere Wahl.
 

So trötete Zitka ihnen zum Abschied noch einmal nach, während die Robins das Zelt auf der anderen Seite verließen.
 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 

Es war bereits dunkel, als sie endlich wieder in Tims Wohnung ankamen und Jason war noch nicht mal durch die Tür, da suchte er auch schon das Alkoholregal auf, mit den Worten:
 

„Jetzt könnt ihr den Pisser gefälligst passen. Ich brauch jetzt erstmal einen Schnaps.
 

Sowohl Damian als auch Tim betrachteten ihn dabei zunächst augenrollend, ehe vor allem Tim beim Betreten seiner Wohnung förmlich Kopfschmerzen bekam.
 

Überall lag sein Zeug herum. Teils noch intakt, teils zerstört. Die Wände von Dick zerkratzt, Federn der zerrissenen Couchkissen hier und da wie Schnee den Boden bedeckend und...waren das Einschusslöcher in seinen Wandbildern?
 

Er stierte genervt zu Jason, der sich nun auch noch einen seiner guten Spirituosen nahm. Wie hatte Bruce sich eigentlich damals für so eine Type entschieden? Der Outlaw rutschte so eben bei seiner Imaginären Liste der Personen, mit der Tim möglichst nicht zusammenarbeiten würde noch weiter nach oben.
 

Damian unterdessen erspähe in der Mitte des Wohnzimmers ein herumliegendes Stofftier, welches ihm sehr gut bekannt war. Er ging hin und sammelte das alte Erinnerungsstück vom schmutzigen Boden auf. Es war die Robin Puppe, welche Richard damals im Vergnügungspark mitgenommen hatte. Doch hatte sie die Strapazen nicht ganz überstanden. Den rechten Arm zierte ein Schnitt, aus welchem weiße Watte hervorquoll.
 

„Man, nicht mal davor hat er halt gemacht.", trat Tim an ihn heran und begutachtete die Stofffigur:
 

„So ein Jammer. Dabei stand der ganz oben auf dem Regal. Aber so wie Dick jetzt ist, scheint selbst der sicherste Ort für ihn kein Hindernis zu sein."
 

Tim streckte die Hand danach aus: „Ich nähe ihn fix und dann kommt er wieder dahin, wo er hingehört."
 

Doch gerade als Damian ihm die Puppe zur Reparatur geben wollte, stibitzte ein gewisser gefiederter Schwanz das Stoffstück aus seiner Hand.
 

Provokant sprang Dick zurück und zeigte spielerisch triumphierend den Gegenstand den drei Jungs.
 

Jason setzte sich gerade auf das Sofa, um es sich gemütlich zu machen, als er kommentierte:
 

„Das kannst du jetzt vergessen. Wenn der Truthahn einmal was geklaut hat, bekommst du es erst wieder, wenn der das Interesse daran verloren hat."
 

Tim seufzte schwer:
 

„Na klasse. Aber wehe du machst den noch mehr kaputt Dick. Sonst ärgerst du dich später noch über dich selbst. Nun...dann mach ich mich mal daran den Saustall zumindest etwas aufzuräumen. Du könntest ruhig helfen Jason. Schließlich bist du Mitschuld!"
 

Der Outlaw dachte gar nicht daran. Er hatte wahrlich keinen Bock darauf heute noch irgendwas zu machen und so kippte er sich den Guten Rum provokant hinter, während er Tim lediglich den Stinkefinger als Antwort präsentierte.
 

Für Tim schrie das ganze gerade danach Fat Hood wieder aufleben zu lassen.
 

Jason sah von der Couch auf, während er Damian in Gedanken anstarrte. Schließlich kam ihm eine Idee und so stellte der dem Computergenie unter ihnen doch noch eine Frage:
 

„Apropos Robin... sag mal Tim, hast du eigentlich noch dein erstes Robin Kostüm?"
 

Sowohl Tim als auch Damian sahen skeptisch zu ihm.
 

„Das hängt in der Abstellkammer. Aber wieso fragst du?"
 

„Na unser Nesthäkchen hier braucht doch ne ordentliche Uniform für den Fall, dass wieder irgend son Zwischenfall wie die Schwabbelpastete passiert. Mit den Straßenklamotten kann der sich ja kaum bewegen. Du bist doch früher schon ziemlich schmächtig gewesen. Da müsste Damian doch eigentlich in dein altes Kostüm passen oder nicht?"
 

Tim legte nachdenklich einen Finger an sein Kinn und stierte ebenso wie Jason zu dem Kleinsten unter ihnen, dem so gar nicht gefiel, in welche Richtung das hier gerade lief.
 

„Hm...das müsste ihm eigentlich passen. Schließlich war ich genauso alt wie er, als ich Robin wurde und es bekam. Ich guck mal, wie der allgemeine Zustand ist."
 

Wärend Tim in die Abstellkammer ging, um das Kostüm zu holen, sah Damian nur entgeistert zu Jason:
 

„Das ist doch wohl nicht euer Ernst?!"
 

„Harte Zeiten Damian. Da muss man mit dem Leben, was man bekommt. Und mit dir ist mehr anzufangen, wenn du dich ordentlich bewegen kannst und deine ganzen Gadgets dabeihast.", sagte Jason abschließend und Damian konnte gar nicht so schnell protestieren, wie diese Beiden ihm den Fetzen in die Arme drückten und ins Schlafzimmer schoben, damit er sich umzog.
 

Der Junge, zunächst noch ziemlich verwirrt, grummelte dann verärgert vor sich hin und weigerte sich die Uniform anzuziehen. Die waren doch nicht ganz dicht!
 

Aber angesichts der Tatsache, dass Jason und Drake ihn erst herauslassen würden, wenn er es tat, fügte er sich nach einer guten Stunde murrend auf der Bettkannte sitzen, letztendlich doch seinem Schicksal.
 

Skeptisch betrachtete er den alten Lumpen neben sich auf dem Bett. Es war designtechnisch wirklich nicht Damians Ding. Dieser hautenge Frauenbadeanzug über dem Rest war doch wohl superpeinlich!
 

Er konnte nicht fassen, dass er dieses Teil jetzt wirklich anzog!
 

Zu Damians Erschütterung passte der Fetzen auch noch recht gut, aber es war auf jeden Fall sehr gewöhnungsbedürftig zwischen den Beinen.
 

Als er jedoch nach der Maske greifen wollte, stockte seine Hand.
 

Nein...das war nicht die richtige.
 

Er ging zu seinen spärlichen Sachen gleich neben dem Kleiderschrank an der Wand und zog die Maske hervor, die es für ihn sein sollte.
 

Grün, rissig, alt und nur noch mit einem kleinen Rest des einstigen Glanzes.
 

Jasons Maske.
 

Er setzte sie auf und betrachtete sich dann kurz im Spiegel.
 

Bild: https://www.animexx.de/fanart/zeichner/1049853/2731076/
 


 

Es war seltsam sich selbst so zu sehen. Mit diesem rissigen Leder im Gesicht, der altmodischen Uniform am Körper.
 

Geschmückt mit den Federn der anderen Robins.
 

Es ließ Damian kurz über seinen bisherigen Weg nachdenken. Wie sehr er sich mittlerweile an die anderen gewöhnt hatte und begann sie zu akzeptieren. Wie er sich zuerst von Bruce und dem Robin lossagte und jetzt hier stand in einem Kostüm, das Jasons und Tims Robin vereint. Wenn Dick bei verstand wäre, hätte es ihm mit Sicherheit gefallen ihn so zu sehen. Schließlich war es sein Wunsch, dass sie alle ein engeres Verhältnis zueinander hatten und Damian konnte nicht leugnen, dass sich tatsächlich ein Band zwischen ihnen aufbaute. Es war noch dünn, nur ein Garn. Aber der Anfang war bereits gesponnen.
 

Damian schüttelte sich selbst aus seinen Gedanken frei. Er sollte nicht groß darüber nachdenken. Es war Dicks Ding so zu denken, aber doch nicht seins.
 

Der Junge verwarf die Ansätze und verließ den Raum wo auch schon Tim und Jason auf ihn warteten.
 

Genau betrachteten sie den Jüngsten, der die Situation damit quittierte mit verschränkten Armen beleidigt Blick-Dolche nach ihnen zu werfen.
 

Doch ignorierten sie dies und Tim sagte lächelnd:
 

„Wow, hätte echt nicht gedacht, dass es so super passen würde. Scheinbar bin ich damals auch ziemlich klein gewesen."
 

Damian zischte und sah Drake warnend an, bei der Erwähnung seiner Größe. Wenn er erstmal älter war, würde er ihnen schon noch auf den Kopf spucken.
 

Jason hingegen stand von der Couch auf und nahm noch einen großen Schluck aus der hochprozentigen Flasche, während er zu Damian hinübertrat. Skeptisch sah der kleinere zu ihm hoch, wärend der Outlaw ihn zunächst nur musterte. Schließlich kroch ein Grinsen auf seine Lippen und er tippte Damian etwas provokant gegen die Schläfe:
 

„Sieht doch gut aus zusammen mit dem alten Lappen."
 

Damian schlug ihm grummelnd die Hand weg und nahm der Grinsebacke die halbleere Flasche weg, ehe er an ihm vorbei ging und noch abfällig sagte:
 

„Hör auf zu trinken Todd bevor auch noch deine letzten Gehirnzellen über den Jordan gehen."
 

Jason grinste nur weiter und fragte:
 

„Machst du dir etwa sorgen um mich Knirps?"
 

Als Antwort stellte sich Damian mit der Flasche an die Senke der Küche und kippte den Rest des Inhaltes in die Spüle, was Tim etwas wehleidig stöhnen ließ:
 

„Da geht der gute 30 Jahre Rum."
 

Dick unterdessen betrachtete Damian eindringlich und wechselte immer zwischen ihm und der kleinen Robinpupppe mit der er gespielt hatte. Er erkannte, wie gleich sie sich sahen, was den gefiederten Schwanz aufgeregt hin und her wedeln ließ.
 

„D...Dar-...Dam...i...Dami!"
 

Die Augen der Jungs rissen schlagartig auf und flogen automatisch zu dem Halbvogel, als sie entgegen aller Erwartungen Dicks Stimme zu ersten mal nach über einem Jahr live hörten.
 

„Hat der Truthahn etwa...gerade gesprochen?!" kam es entgeistert von Jason, doch stellten sich auch die anderen Beiden momentan dieselbe Frage. Zur Bestätigung hielt Dick mit seinem Schwanz die kleine Puppe in die Höhe und trällerte dann fröhlich:
 

„D-Dami....Dami, Dami, Dami...."
 

Sie verfielen in Schockstarre. Dick begann zu reden!
 

Der Outlaw schloss daraus gleich die nächste Frage:
 

„Sag mal Tim...erinnert der sich etwa?"
 

Prüfend trat Damian näher und ging vor ihm in die Hocke. Er konnte nicht leugnen, dass ihn gerade die Hoffnung übermannte:
 

„Richard...erinnerst du dich an mich?"
 

Erwartungsvoll sah der Kleinere in die fröhlichen Augen seines Gegenübers, der daraufhin weiter aufgeregt sagte:
 

„Dami, Dami, Dami..."
 

Tim ließ enttäuscht den Kopf hängen: „Er erinnert sich nicht. Es ist gerade nur weil er es geschafft hat etwas zu sagen. Vermutlich rührt dieser Kommunikative Aspekt auch von dem Kryptonischen Blut her oder er hat es einfach aus Neugier versucht. Er verhält sich wie ein Dreijähriger, der gerade sein erstes Wort gelernt hat."
 

Damit machte sich der herbe Dämpfer im kompletten Raum breit. Also war das hier noch nicht die ersehnte Erlösung ihrer Höllenfahrt.
 

Doch sah Tim auch den guten Aspekt darin:
 

„Im Grunde ist das gar nicht so schlecht. Schließlich können wir ihm jetzt etwas Sprechen beibringen damit es unsere Kommunikation zu ihm erleichtert."
 

Das Computergenie fand sich nun an Damians Seite ein und zeigte mit seiner Hand auf seine Brust:
 

„Hey Dick, kannst du auch Tim sagen? T-I-M."
 

Dick schien zu überlegen, doch verstand er tatsächlich, was er von ihm wollte:
 

„D....Da....Di....m....Dim, Dim!"
 

Tim begann zu schmunzeln: „Ja, das T ist etwas schwierig was?"
 

Er zeigte nun mit dem Finger auf den Outlaw, der jetzt schon wusste, dass dieses Kleinkind seinen schwierigen Namen momentan niemals auf die Reihe bekommen würde.
 

„Wie ist es mit Jason. J-A-S-O-N."
 

Dick sah Tim zuerst verwirrt an, bei dieser schweren Aufgabe und dann weiter zu Jason. Aber dennoch versuchte er es:
 

„E...eh...G...J...Jar....Jae.....Jane?"
 

Tim grunzte los, weil er sein Lachen kaum unterdrücken konnte und auch Damian kam nicht umhin belustigt hinzuzufügen:
 

„Wir sollten ihm beibringen, dass er diesen Trottel Roy Tarzan nennt. So als altes Ehepaar...", und Tim konnte nicht anders, als lauthals loszulachen bei dem Bild, welches sich bei diesen Worten in seinem Kopf festgesetzt hatte, während Dick überhaupt nicht verstand, was hier gerade vor sich ging.
 

Jason grummelte verärgert: „Jaja, lacht ihr beiden nur. Du hättest ja wenigstens mit Jay anfangen können, statt gleich die schweren Kaliber aufzufahren."
 

„Ok,Ok...Dick, kannst du Jay sagen?"
 

„Jane."
 

„J-A-Y"
 

„Jane."
 

„Tja, ich habe alles versucht. Jane wird es wohl bleiben."
 

Grummelnd verzog sich Jason wieder auf seine Couch und schloss die Augen, wärend Tim und Damian sich weiterhin über ihn lustig machten. Er war einfach nicht in Stimmung sich noch großartig darum zu kümmern. Sollte doch ihr Kama das für ihn erledigen. Es gab für alles ein Nachspiel.
 

Die nächste Stunde gestaltete sich so, dass Tim wieder damit begann die Aufräumarbeiten wieder aufzunehmen, wärend Damian versuchte Dick mehr beizubringen und Jason wie ein fauler alter Sack auf der Couch pennte. Tim ließ ihn vorerst in Ruhe, da man mit diesem griesgrämigen Miesepeter eh nicht diskutieren konnte.
 

Das Computergenie hatte gerade alles vom Boden weggesammelt, als er abschließend noch einmal durchsaugen wollte und dafür in die angrenzende Abstellkammer ging. Für die Löcher in der Wand musste er eh erst zum Baumarkt.
 

Tim betrat gerade den kleinen Raum, als er über etwas stolperte. Wieso stand sein Rucksack hier mitten im Weg? Noch dazu voll bepackt.
 

Neugierig geworden öffnete er ihn und aus anfänglicher Verblüffung wurde schnell Wut, da es ihm nun wahrlich nicht schwer viel eins und ein zusammen zu zählen.
 

„Jason, kommst du bitte mal." Rief er in das Wohnzimmer und der Outlaw, auf seinem dösigen Zustand hochgeschreckt, wusste genau was los war. Fuck, wie konnte er das vergessen haben!
 

Jason hiefte sich grummelnd von der Couch und ging unter den neugierigen Blicken Dicks und Damians, zum entsprechenden Nebenraum.
 

Den Rücken zu ihm Gewand und weiter die Tasche betrachtend knurrte Tim:
 

„Tür zu."
 

Der Outlaw wusste genau, dass er das nicht vor den anderen Beiden austragen wollte und schloss demensprechend die Tür, womit das Gewitter auflebte:
 

„Du wolltest mal wieder abhauen, nicht wahr?"
 

Jason verdrehte nur genervt die Augen:
 

„Jemand muss Informationen über diesen anderen Dämon sammeln Tim."
 

„Und das kann man nicht vorher besprechen, oder was? Verarschen kann ich mich selber Jason! Du benutzt das nur als Ausrede, um dich wieder mal aus dem Staub zu machen! Ich dachte das hättest du bereits hinter dir gelassen!"
 

Jason verschränkte die Arme und musterte Tim, der ihn anklagend mit Finsteren blicken bewarf.
 

Er dachte nach, doch fasste er schnell einen Entschluss:
 

„Ich hab echt keinen Bock mehr."
 

Jason trat an Tim heran und riss ihm den Rucksack aus der Hand:
 

„Mir ist egal, was du davon hältst. Ich tue einfach das, was ich am Besten kann und das ist nicht hier zu sein und mit euch den Babysitter spielen, sondern im Untergrund Informationen sammeln."
 

Er starrte sein gegenüber noch mit harten Ausdruck entgegen, um ihm zu zeigen, wie ernst es Jason war. Doch konnte er nicht leugnen, das Tims verletzte Augen dem Outlaw einen kleinen Stich verletzen.
 

Damit wand Jason sich um und trat aus dem Raum hinaus. Er musste das echt jetzt beenden, bevor es nicht mehr konnte.
 

Im Wohnzimmer konnte Damian nur mit Verwirrung verfolgen, wie Jason energisch die Tür aufriss und dann, ohne ein weiteres Wort, bepackt mit vollem Rucksack die Wohnung verließ.
 

Als dann auch noch Tim wütend aus dem Abstellraum trat, fragte der Junge:
 

„Wo will Jason denn hin?"
 

Sauer warf der Teenager die Hände in die Luft:
 

„Na was wohl? Abhauen! Dieser dämliche Feigling macht sich mal wieder aus dem Staub und überlässt uns Dick! Arg...Ich könnte ihm gerade so hart in die Fresse schlagen! Dieser verfickte, ehrenlose Hohlkopf eines plattgetretenen Grottenolms!"
 

Damian sah ihn fassungslos an, ehe sein Blick weiterwanderte zur Eingangstür, wo besagter gerade verschwunden war.
 

Das war nicht sein Ernst. Das konnte echt nicht Jasons ernst sein! Warum ließ er sie gerade jetzt im Stich?
 

Auch wenn der Junge es eigentlich nicht wollte, machte sich bittere Enttäuschung in ihm breit. Er kam nicht umhin gekrängt darüber zu sein, obwohl er immer so darauf bestand, dass ihn so etwas nichts anhaben konnte.
 

Die anfängliche Verwirrung wechselte schnell in ein vor Ärger verzerrtes Gesicht, als der Kleinere wütend aufsprang:
 

„Dieser Straßenratte werde ich..."
 

Bevor er überhaupt dazu kam weiterzusprechen und seinem eigentlichen Vorhaben Jason nachzurennen und den Kopf zu waschen nachgehen konnte, erfüllte plötzlich gleißend weißes Licht den Raum und laut rauschten Düsen vor der Fensterfassade, was Dick schmerzhaft aufschreien ließ.
 

Er hatte sich noch immer nicht an sehr helles Licht gewöhnt und so jaulte er gereizt auf, ehe er im Nebenzimmer Schutz suchte.
 

Damian und Tim hielten sich jeweils eine Hand über die Augen und letzterer kombinierte schnell um wen es sich hier handelte:
 

„Shit! Der Wingjet. Das ist Bruce!"


Nachwort zu diesem Kapitel:
Fakten:

*1 Connor wurde von Luthor mithilfe seiner und Clarks DNA geschaffen. Er ist also quasi deren Sohn.

*2 Das mit dem Praktikum stammt aus der Animated Series. Da hatten sie mal einen Fall im Haly´s Zirkus und danach wollte Tim dort ein Praktikum dort machen. Jedoch musste er hauptsächlich Mist schaufeln und fand das net so jut.

*3 Dicks Onkel Rick und seine Familie sind Canon (je nach Universum), In Young Justice sind sie auch bei dem Trapezunfall ums Leben gekommen. Bei mir war es dann eben ein Autounfall. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ikuto_Kuro_Neko
2021-09-07T09:35:08+00:00 07.09.2021 11:35
ich freue mich riesgi über das neue Kapitel
Antwort von:  Backfisch85
09.09.2021 01:47
Das freut mich sehr!^^
Auch wenn es dieses mal sehr lange gedauert hat. (/▽\)


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