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To tame a Demon

von

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Warum denn so ernst?

"Was willst du, Bruce?"
 

Gereizt sprach Jason in sein Telefon als er sah, wer ihn da anrief. Dieser Sack rief auch nur an, wenn er irgendwas von ihm wollte.
 

"Damian ist seid einer Woche verschwunden. Hast du was von ihm gehört?"

Trocken antwortete ihm die Fledermaus und die Laune des Outlaw wurde noch finsterer:
 

"Warum zur Hölle sollte ich bitte was von diesem kleinen Scheißer wissen? Mit dem hatte ich nie was am Hut!"
 

"In Ordnung. Ist dir sonst was aufgefallen?"
 

"Falls du damit die Mafia-Pisser in meiner Stadt meinst, die habe ich alle umgelegt. Wenn du mal frei haben willst, kann ich bei dir gerne aufräumen. Wunder dich aber nicht, wenn du dann in den Ruhestand gehen kannst."
 

Jason konnte hören, wie Bruce am anderen Ende verärgert grummelte. Das Arschloch hatte echt Nerven.

"Aber schön, dass du mal wieder anrufst. Ist ja nicht so, als ob das letzte Mal schon ein Jahr her ist und das auch nur wegen Dicks Tod."
 

"Jason ich..."
 

"Weist du was Bruce? Egal was du jetzt sagen willst, es interessiert mich nicht. Zwar geht es mich nichts an, aber wenn du mich fragst, wundert es mich auch nicht, dass Damian abgehauen ist. Lass dir ein Rückgrat wachsen und fick dich Bruce! Dich und deine verschissene Maske!"
 

Wütend beendet der Outlaw den Anruf.
 

Er hatte momentan so einen Hass auf diesen Bonzen und seine ständige Unehrlichkeit. Am liebsten wollte er sein Handy gegen die Wand werfen und er hob auch schon seinen Arm, um dies zu tun. Jedoch rief der Schwarzhaarige sich selbst zur Vernunft. Das brachte doch eh nichts.
 

Jason seufzte schwer und ließ wieder den Arm sinken. Aus einem Impuls heraus ging er zu einem der Regale, die in seinem Wohnzimmer standen, um ein altes Bild aus einer der Schubladen heraus zu nehmen.
 

Jason setzte sich dann auf die große Couch und betrachtete nachdenklich das Foto, welches ihn als Robin mit Batman zeigte.
 

Damals gab es noch Bruce, dem nicht selten ein Lächeln auf dem Gesicht stand und der noch wusste, dass es auch sowas wie Spaß gab.
 


 

Bild: https://static1.cbrimages.com/wordpress/wp-content/uploads/2018/11/Todd1.jpg?q=50&fit=crop&w=740&h=370
 


 

Jasons Mundwinkel zogen sich automatisch ein Stockwerk höher, als er an einige ihrer familiären Momente zurückdachte. Zum Beispiel als Jason Grippe hatte und Bruce dann extra nicht auf Patrouille gegangen war, um mit ihm den Abend zu verbringen. Oder als sie Zusammen Baseball gespielt hatten.

Er hatte sich auf jeden Fall bemüht ihm ein Vater zu sein und es gab Zeiten, wo Jason sich wie eines der Kinder fühlte, die er Jahrelang beneidet hatte.
 

Eine schöne Zeit.
 

Angestrengt rieb Jason sich übers Gesicht, um von diesen Erinnerungen los zu kommen.
 

Was machte er hier eigentlich?
 

Das Kapitel war längst durch. Schließlich sind sie beide ihrer Wege gegangen und es gab für Bruce eh nur noch Batman.

Er ist ein echter Pisser geworden.
 

Plötzlich streiften weiche Federn seinen empfindlichen Nacken und Jason drehte sich zur Seite, nur um Dicks Profil vor seiner Nase zu finden. Der Geflügelte hatte sich von hinten über die Couchlehne gestreckt und betrachtete mit Neugier die alte Ablichtung.
 

Umgehend, als Dick die dunkle Gestalt des Batman erblickte, fing er an zu knurren, da er sich noch gut daran erinnern konnte, was dieser ihm alles angetan hatte.
 

Bevor Jason auch nur reagieren konnte, schnellte der Schwanz des Größeren hervor und Peitsche das Bild fauchend ein paar Meter weiter hart auf den Boden, sodass der Rahmen zerschellte und die einzelnen Stücke sich über das Wohnzimmer verteilten.
 

Fassungslos starrte der Outlaw auf sein kaputtes Erinnerungsstück, ehe Wut ihn befiel und Grayson zusammenzuckte, Aufgrund der plötzlichen Lautstärke:

"Zur Hölle Dick! Bist du von allen guten Geistern verlassen?"
 

Doch das einzige, was Jason in diesen blauen Augen lesen konnte, war reines Unverständnis und pure Verwirrung. Nicht wissend, was er falsch gemacht hatte, verzog sich Dick schnell ins Schlafzimmer um der Wut des Outlaw zu entgehen.
 

Jason selber stöhnte nur genervt, bevor er aufstand und einen Besen holte. Der Schwarzhaarige fegte alle Glassplitter grummelnd zu einem kleinen Haufen zusammen, bevor er das alte Foto unter den Scherben hervorzog. Tatsächlich war ihm dieses Bild ziemlich wichtig, da Alfred es ihm mal zum Geburtstag Geschenk hatte.
 

Egal wo Jason sich auch herumtrieb und wie fraglich seine Aktionen auch waren, er fand in dem alten Butler immer einen Freund zum Reden und er genoss ihre heimlichen treffen in den Cafés Gothams. Alfred war einfach, egal was kam, Familie.
 

Als der Outlaw das Foto hochzog, fiel ihm etwas auf. Verwundert drehte er

es um, wo etwas geschrieben stand:
 

'Weil es keinen Grund gibt zu glauben, dass die Zukunft nicht mehr zu bieten hat. Alles Gute, Alfred.'
 

Ein Lächeln schlich sich auf die Lippen des Schwarzhaarigen.
 

Ja, Al' würde immer Familie sein.
 

Einem Impuls folgend schaltete Jason mit einem gezielten Handbesenwurf das Licht aus, sodass nur der Vollmond den Raum erhellte, ließ sich auf den polierten Holzboden nieder und legte sich flach auf den Rücken, das Foto über seinem Gesicht haltend.
 

Warum hatte er eigentlich nie den Schlussstrich gezogen und alle Fäden zwischen sich und Bruce gekappt? Warum war es ihm nach wie vor nicht egal, was mit jedem einzelnen von ihnen passierte?
 

Warum hatte er Damian das Funkgerät gegeben, obwohl er ihn damals eigentlich nicht wirklich mochte?
 

Jason ließ seine Hand samt Foto ausgestreckt neben sich sinken und starrte nun teilnahmslos an seine weiße Zimmerdecke.
 

Er verspürte das Bedürfnis raus zu rennen und nach Damian zu suchen. Diese ganze Sache wurde langsam gefährlich für ihn. Denn es meldete sich wieder der Junge, welcher mit Neid glücklichen Familien hinterherstierte und in seiner verzweifelten Hoffnung darauf wieder einmal dieses Gefühl von damals zu erfahren, Damian als seinen Bruder akzeptierte.
 

Dabei dachte Jason, dass er diesen Teil von sich ausgemerzt hatte. Denn es war ein sehr verletzlicher Teil, der nicht mehr verletzt werden sollte.
 

Plötzlich nahm ein gewisser Truthahn sein Sichtfeld ein und schaute nervös zu ihm hinunter.
 

Jason bewegte jedoch keinen Muskel, als er monoton die Frage stellte:
 

"Sag mal Dickie, wie hast du es eigentlich die ganze Zeit in dieser Familie ausgehalten? Hat sie dir je etwas gegeben, was all die Jahre des Kämpfens lohnenswert machte?"
 

Dick legte nur verwirrt den Kopf schief und Jason lachte auf:
 

"Sie dich nur an. Du bist jetzt noch kaputter als wir anderen."
 

Richard zog leicht besorgt seine Brauen zusammen, ehe er wieder aus Jasons Sichtfeld verschwand und der Outlaw wägte gerade ab, ob er sich heute nicht einfach betrinken sollte. Alkohol brachte einen schließlich immer auf andere Gedanken.
 

Plötzlich spürte Jason seitlich seiner Taille einen Druck und schnell gesellte sich eine zunehmende Wärme dazu.
 

Dick hatte sich direkt neben ihn gesetzt und betrachtete mit steigender Neugier den im Mondlicht funkelnden Scherbenhaufen vor sich. Seine Schwanzspitze schwang interessiert hin und her, als er vorsichtig mit seinen Krallen die vielen Scherben verrückte, um neue leuchtende Reflektionen zu erzeugen. Dabei ruhten zwei seiner Flügel leicht auf dem Bauch des Outlaws.
 

Wie Beiläufig fing Jason plötzlich an zu reden:

"Du hättest dich übrigens in deiner Aufnahme nicht bei mir entschuldigen brauchen. Schließlich hab ich dich nicht sonderlich mit Respekt behandelt. Außerdem hattest du damals deine eigenen Probleme zu stemmen. Gründung der Teen Titans, Identitätsfindung, war ne ziemlich große Sache für dich."
 

Jason zog seine Brauen zusammen, ehe er fortfuhr:

"Du kannst nicht alle zu deinem Problem machen Dick. Und erst recht nicht das kompensieren, was Bruce nicht kann. Sowas bricht dir irgendwann das Genick."
 

Schmunzelnd sah er zu dem Größeren, der immer noch neugierig mit den Scherben spielte:
 

"Wobei, kaputt bist du eh schon."
 

Dick drehte nun den Kopf herum und sah fragend zu dem Outlaw. Für ihn machte das Verhalten seines am Boden liegenden Freundes nicht viel Sinn. Zuerst war er sauer auf ihn, dann lag er nur still da und nun schien sich sein Gemüt wieder zu heben. Seltsame Wesen diese nackten Zweibeiner.
 

Sein Schwanz schwang zur Couch hinüber und die Spitze verschwand kurz zwischen die Sitzpolster um etwas heraus zu ziehen. Prompt landete dieses Etwas auch gleich auf den Bauch des Outlaws und Jason zuckte überrascht zusammen. Er nahm die Kleine Schachtel zwischen seine Finger, ehe er belustigt auflachen musste:
 

"Ich habe mich schon gewundert, wo die hin verschwunden sind."
 

Jason nahm sich eine Kippe sowie das Feuerzeug aus der Zigarettenschachtel und steckte sie sich an. Er legte sich wieder einfach flach auf den Boden und starrte stumm die Decke an, während

seine erste Rauchwolke in den Raum flog.
 

Dick verstand nach wie vor dieses Verhalten nicht. Er dachte, dass dieses gut riechende Zeug ihn vielleicht wieder normal machte. Er legte sich kurzerhand daneben und tat es dem Outlaw gleich. Vielleicht verstand er es ja dann.
 

Als seine Flügel ausgestreckt quer über Jasons Körper lagen, entlockte ihm dies nun wieder ein belustigtes Schnauben:
 

"Egal wie verkorkst die Situation auch ist, du Zirkusclown änderst dich nie."
 

Es vergingen einige Momente, in denen beide einfach nur still so da lagen und an die Zimmerdecke starrten.
 

Irgendwann zogen sich Jasons Brauen nachdenklich zusammen. Er blies den Zigarettenrauch in seinem Mund hinaus, ehe er versunken in Gedanken eine Frage stellte:
 

"Dick, was ist eigentlich eine Familie? Ist es wirklich das, als was wir uns bezeichnen?"
 

Er schaute kurz zur Seite, wo ihm nur die verwirrten Augen Richards entgegenblickten, ehe Jason schwer seufzte und wieder Aufblicke:
 

"Weist du, es gibt da was, was ich dir eigentlich schon immer mal sagen wollte." Jason stand kurz auf und ging in die Küche, um sich eine Flasche Schnaps zu holen, ehe er sich wieder zu Dick gesellte. Gluckernd kippte er sich jetzt einen großen Schluck hinter, bevor er weitersprach:
 

"Das brauche ich jetzt. Sonst bekomme ich die Klappe eh nicht auf. Fühle dich also geehrt, dass ich wegen diesem Satansbraten so eine lockere Zunge bekommen habe und du eh nix von dem verstehst, was ich dir jetzt sage."
 

Dick verstand nicht. War er vielleicht so, weil ihr kleiner Freund plötzlich weggegangen war? Er spürte schon die ganze Zeit so eine...Trauer, die von seinem Kraut-Spender ausging. Warum war er traurig? Würde der Kleinere etwa nicht mehr zurückkehren? Aber das konnte es nicht sein. Schließlich hatte er sich nicht von ihnen verabschiedet. Warum war er also Traurig?
 

Jason nahm einen weiteren großen Schluck aus seiner Flasche, ehe er anfing zu reden:
 

"Weist du Dick, ich war früher mal mit meinem Vater in deinem Zirkus. Ich wollte so gerne die Show sehen und er hatte dann irgendwelchen Rentnern im Park ihre Karten gestohlen. Das Programm war wirklich toll gewesen."
 

Jason streckte seinen Arm Richtung Decke, als wolle er nach etwas greifen:
 

"Aber als ich dich dann mit deinen Eltern da oben bestaunt habe, warst du das unglaublichste, was ich je gesehen hatte. Du warst alles, was ich je wollte. Tolle Eltern, frei von jeglicher Sorge, du warst...so Glücklich und schon zu dem Zeitpunkt ein Vorbild für mich."
 

Bild: https://www.animexx.de/fanart/zeichner/1049853/2720491/
 

Jason ließ seinen Arm wieder sinken und träumte weiter in seiner Vergangenheit:
 

"Als ich dann als neuer Robin erfuhr, dass du mein Vorgänger warst, hätte ich stolzer nicht sein können. Ich war da, wo ich immer sein wollte. Auf einer Stufe mit dir, wo das Glücklichsein so leicht war und ich wollte, das mir nichts und niemand das kaputt machte. Nicht einmal du.
 

Ich wusste, dass ich für Bruce dein Ersatz war und ich wollte mehr sein als das. Ich wollte besser sein als der perfekte Dick Grayson. Besser als mein Vorbild und dafür habe ich dich so gut es ging von mir gestoßen, da du mein Konkurrent warst. Außerdem...Außerdem hatte ich Angst, dass Bruce mich nicht mehr beachten würde, solltest du den Robin zurück haben wollen. Du warst die größte Gefahr für mein Glück."
 

Jason schnaubte belustigt:
 

"Es ist schon fast wieder zum Lachen, wenn man bedenkt, dass ich letztendlich selbst der Grund für mein Scheitern war."

Er nahm einen weiteren Schluck des hochprozentigen Schnapses und schwieg wieder kurz vor sich hin, ehe eine weitere Frage seine Gedanken kreuzte:
 

"Meinst du, wir hätten auch sowas wie Brüder sein können? Wenn ich es mehr wie Tim gemacht hätte und dich als eine Art Mentor betrachtet hätte zu dem ich aufschaue, wäre es dann anders zwischen uns gewesen?"
 

Jason dachte darüber nach, doch verwarf er dies schnell wieder. Müde seufzte er:
 

"Warum über vergossene Milch trauern? Bringt eh nichts mehr."
 

Er wollte gerade wieder die Flasche ansetzen, als sie ihm weggenommen wurde.
 

"Hey!"
 

Dick hatte mit seinem Schwanz den Schnaps stibitzt und roch nun prüfend daran. Er schnaubte einmal und trank den großzügigen Inhalt dann komplett leer, was Jason mit großen Augen verfolgte. Mürrisch sagte er dann jedoch:
 

"Klar, bedien dich ruhig. Ist ja nicht so, dass ich das trinken wollte. Aber wenn du jetzt verreckst, weil dein mutierter Körper das Zeug vielleicht nicht verträgt, erklärst du das dem Knirps."
 

Jason kratzte sich einmal am Kopf und stöhnte dann genervt:
 

"Man, ihr macht mich alle ganz wuschig."
 


 


 


 


 


 


 


 

Erdumlaufbahn - Watchtower:
 

Gestresst rieb sich Batman seine behandschuhte übers Gesicht. Scheinbar war Jason auch nicht gut auf ihn zu sprechen, aber war dies momentan auch nicht wichtig. Er war so kurz davor alle Hebel in Bewegung zu setzen, um Damian und Dick auswendig zu machen. Jedoch fiel dieser Fall nicht in die Kategorie Rot, da sie noch keinen verzeichbaren Schaden verursacht hatten. Die Justice League damit zu belangen war zum derzeitigen Stand, laut des festgelegten Protokolls nicht notwendig. Außerdem war es viel zu gefährlich auch nur einen von ihnen mit Dick zu konfrontieren. Er war auf einem anderen Level. Und eigentlich machte es für Bruce auch keinen Sinn, dass Damian ausgerechnet zu Jason gehen sollte. Schließlich war dieser das letzte mal zu Dicks Beerdigung im Manor gewesen und auch auf der Sozialen Ebene war seine Beziehung zur Familie mehr als dürftig. Der Anruf zeigte es nur noch einmal deutlich.
 

Warum machten ihm nur alle Probleme.
 

"Meinst du nicht, es wäre besser, dass du ihn über Joker informierst? Immerhin hält er sich gerade in seiner Stadt auf."
 

Batman drehte sich zu Superman um, welcher einige Meter hinter ihm stand und mit zusammengezogenen Brauen zu seinem Freund schaute.
 

"Jason sinnt immer noch auf Rache gegenüber dem Joker. Würde er wissen, dass er sich in seiner unmittelbaren Umgebung aufhält, würde er wahrscheinlich Jagt auf ihn machen und ich bezweifle nicht, dass er ihn nicht töten würde, wenn er die Chance dazu hätte. Es ist also besser, wenn er es nicht weiß." antwortete Bruce trocken, bevor er sich wieder an seine Computer wandte und noch hinzufügte: "Außerdem habe ich schon jemanden damit beauftragt sich dieser Sache anzunehmen."
 

Clarks Falten auf der Stirn vertieften sich noch weiter: "Ich weiß, laut deiner Meinung sollte es mich ja nichts angehen, aber denkst du nicht, es wäre besser Jason ein bisschen mehr Vertrauen entgegen zu bringen? Immerhin war er mal dein Partner."
 

Bruce sah ihn nicht an, als er antwortete:
 

"Gerade weil er mein Partner war, habe ich ihm mehr als eine Chance gegeben und gerade ist er an seiner Letzten angekommen. Er ist zu unberechenbar und ich werde nicht riskieren, dass er auch diese Chance verwirkt. Und du hast recht, es geht dich nichts an."
 

Clarks Stimme wurde ernster:
 

"Jason vielleicht nicht, aber Damian schon. Schließlich ist er der beste Freund meines Sohnes und ich verdanke ihm mein Leben."
 

Clark konnte hören, wie sein Gegenüber mürrisch grummelte. Es war halt wie immer. Sobald es persönlich wurde, blockte Bruce ab und das erst recht, wenn er selbst dabei in Frage gestellt wurde. Der Kryptonier machte sich wirklich Sorgen um seinen Jahrelangen Freund, auch wenn er immer noch sauer auf ihn war, da er zugelassen hatte, dass sich Jon in Gefahr brachte und Damian nach wie vor dieser ausgesetzt war.
 

Aber es war nun wichtig dieses Chaos aufzulösen. Eindringlich legte Clark Batman eine Hand auf die Schulter und drehte ihn bestimmend von seinen Computern weg, sodass er sich mit den gereizten Iren konfrontiert sah:
 

"Bruce, lass mich dir helfen."
 

Clark sah ihn fordernd an, da es ihm wirklich wichtig war in dieser Sache weiterzuhelfen. Jedoch blockte die Fledermaus wie immer nur ab:
 

"Dieser Fall ist nach Protokoll noch keine Angelegenheit der Justice League. Also mein eigenes Problem."
 

Superman schlug sich die Hand aufs Gesicht:
 

"Herrgott Bruce! Wir sind kein Unternehmen, bei dem Familiäre Angelegenheiten nichts zu suchen haben. Die meisten von uns sind Freunde und ich weiß du bist nicht gerne Teil davon, aber du bist es. Keiner von ihnen hätte ein Problem damit zu Helfen Damian und Dick zu finden."
 

Bruce wurde es langsam zu bunt. Das dieser Idiot auch nie über die Konsequenzen nachdachte:
 

"Du müsstest am besten wissen, wozu Dick momentan fähig ist Clark! Keiner von euch kann es mit ihm im Notfall aufnehmen und ich will keine Leben riskieren. Und ich will auch nicht deinem Sohn erklären müssen, warum sein Vater nicht wieder zurück kommt. Das gleiche gilt für Dick. Sollte er tatsächlich wieder seine Erinnerungen wieder erlangen und er wüsste, dass er Schuld an dem Tod eines Freundes wäre, würde er daran komplett zugrunde gehen. Du hast ihn selbst in den Aufnahmen gehört. Wie er mit jeder weiteren immer mehr zerbrochen ist. Ich weiß jetzt schon nicht, ob er überhaupt wieder in einem Normalen Leben klar kommen würde. Und wenn er nun noch dieser Schuld ausgesetzt sein würde..."
 

Batman sah Zähneknirschend zu Boden. Er wagte nicht einmal daran zu denken, was dann passieren würde.
 

"Du kannst es dir selbst ausmalen. Ich habe ihn schon in dieser Hölle zurückgelassen. Er sollte nicht noch mehr durchmachen müssen. Ich will ihn nicht auch noch hier verlieren Clark."
 

Clarks Gesichtszüge nahmen zunächst einen traurigen Ton an, als er sah, wie sehr Bruce damit zu kämpfen hatte. Ihm erging es nicht anders. Auch er hatte sehen dürfen, wie aus dem kleinen Achtjährigen Robin, der immer das positive in den dingen sah, ein stattlicher Nightwing wurde, mit welch ein jeder von ihnen gerne zusammen arbeitete.
 

Und auch Superman war Part von dem, was vor einem Jahr geschah. Das waren sie alle.
 

"Bruce, viele von uns kannten Dick sehr gut. Es fiel ihm immer sehr leicht die Menschen auf seine Seite zu ziehen und viele von uns waren auch vor Ort, als er in das Portal gezogen wurde. Also suche die Schuld nicht nur bei dir und lass uns helfen. Klar, wir mögen nicht so stark sein wie Dick und ich sehe ein, das niemand von uns verletzt werden sollte, aber wir haben einen entscheidenden Vorteil gegenüber ihm."
 

Bruce sah ihn nur verwirrt an und Clark zeigte munter mit dem Finger auf seinen Kopf:
 

"Wir haben deinen genialen Verstand und wenn ich eines weiß, dann das du mit einem Plan um die Ecke kommen wirst, mit dem wir nicht nur deine beiden Ausreißer einfangen, sondern auch alle unbeschadet bleiben. Das war schon immer so und ich vertraue nach wie vor darauf. Außerdem haben wir ihn schon einmal gefangen. Also können wir es beim zweiten mal noch besser machen."
 

Bruces Augen starrten nur verwundert drein, ehe sie nachdenklich ihren weg zum Boden angingen. Doch dann rieb er sich schwer seufzend eine seiner behandschuhten Hände übers Gesicht:
 

"Ich weiß ja nicht einmal wo sie sind Clark. Damian ist nicht unachtsam. Er hat nicht nur von mir gelernt, wie man im Schatten bleibt, sondern auch Jahrelang in der League of Assassins sowas trainiert. Deswegen kann ich nur weiter darauf warten, dass er endlich einen Fehler macht."
 

Clark grinste ihm nur entgegen:
 

"Wenn du eh warten muss, hast du ja genug Zeit dir einen Plan auszudenken."
 

Plötzlich spitzten sich die Ohren des Kryptoniers und er schien in die Ferne zu blicken:
 

"Da wartet ein Busunfall auf mich. Kontaktiere mich, wenn du sie gefunden hast."
 

Damit verschwand Superman wie ein Blitz in Richtung Erde und ließ Batman mit seinen Computern alleine zurück.
 

Bruce stand einfach nur da. Überlegte...analysierte...wägte wie immer rational seine Möglichkeiten ab...jedenfalls versuchte er es.
 


 


 


 


 


 


 


 


 

"Warum hast du Todd entkommen lassen Grayson? Wir hatten diesen Bastard schon gehabt, und du lässt ihn einfach gehen?!"
 

Damian schrie Dick an, als sie gerade auf dem Heimweg ihrer heutigen Patrouille waren. Sie flogen mit dem Batwing Gerade um ein großes Hochhaus, als der größere gefasst antworte:
 

"Es war wichtiger die Passanten in Sicherheit zu bringen Damian. Jason bildete in dieser Situation nicht die Priorität."
 

"Nicht die Priorität?! Er hat dieses ganze Chaos doch erst verursacht! Hätte er nicht dazwischengefunkt, hätten wir Professor Pyg eliminieren können!"
 

Dicks Mundwinkel verzogen sich leicht in die Kellerregion:
 

"Immer noch? Damian zum ixten mal. Wir töten nicht!"
 

Der Junge verschränkte die Arme und lehnte sich bockig in den Sitz zurück:
 

"-tt- Man kann nicht die Kriminalität bekämpfen, wenn man ein Krimineller wird. Das ist doch Schwachsinn! Wenn man seine Gegner nicht gleich ausschaltet, kommen sie Nachts und schlitzen dir die Kehle auf. Nur ein Narr würde denken, dass es nicht so wäre."
 

Dick schnaubte nun belustigt:
 

"Ja, das war eine von Bruces Lieblings Predigten und du hast recht. Nur ein Narr würde denken, dass es nicht so wäre."
 

Damian wurde hellhörig. Er gab ihm recht?
 

Dick fuhr fort:
 

"Ich bin nicht Naive genug um zu glauben, dass Jason zum Beispiel nicht meinen Tod wollen würde. Hat er immerhin schon öfters versucht, aber ich bin einfach nicht Tod zu kriegen."
 

Grinsend schaute er zu Damian, welcher dies nur mit einem Augenrollen quittierte.
 

"Aber sobald du anfängst zu töten, fängst du an zu sterben."
 

Damian stöhnte genervt:
 

"Was soll das denn jetzt schon wieder heißen?"
 

"Wenn du das erste mal tötest, übertrittst du eine Schwelle, die dich gleichgültig gegenüber dem Leben macht und du kannst niemals zurück. Mit jedem weiteren Mord verlierst du den Respekt gegenüber Lebewesen und irgendwann verschwendest du nicht einmal mehr einen Gedanken an das, was du tust. Klar töten ist einfach, der innere Konflikt aber nicht. Ich will gar nicht wissen was wer ich wäre, Würde ich töten."
 

"-tt- was für ein Konflikt soll schon entstehen? Dieser Abschaum ist doch eh nicht mehr wert als lästige Mücken."
 

Dicks Brauen zogen sich besorgt zusammen:
 

"Du weist nicht einmal, wie tief du schon in dieser Sache drinnen steckst. Deine Persönlichkeit zeigt dies am besten. Du hast keinen Respekt vor dem Leben. Dir war es egal, als du Tim fast getötet hättest. Dir ist es egal, wenn du Menschen tötest, aber einem Helden darf das nicht egal sein und er darf auch nicht auf diesem Level handeln. Das einzige, was du dadurch erreichst ist Hass auf beiden Seiten und Angst vor deiner Person. Töte deine Feinde und die Rache ihrer Anhänger wird zehn mal schlimmer und wisse, dass du mit einem einsamen Leben gestraft sein wirst. Schließlich hat Bruce dir auch nie vertraut."
 

Leicht bedrückt schaute Damian auf das Armaturenbrett, als Dick noch hinzufügte:
 

Am Ende wirst du genau so verloren sein wie Jason."
 

Damian schnaubte nur missbilligend:
 

"Hast du ihn deswegen laufen lassen?"
 

"Hätte ich Jason nicht laufen lassen, wäre alles nur noch blutiger geworden. Ich will ihn nicht mehr mehr töten lassen, als ohnehin schon. Es macht ihn nur noch mehr kaputt und einsam. Ich hoffe er findet bald seinen Weg...und das möglichst unblutig."
 

Leicht tänzelnde Schritte hallten in der Ferne, jedoch schenkte Damian dem nicht weiter Beachtung. Er sah nur stur aus dem Beifahrerfenster und fügte noch grummelnd hinzu:
 

"-tt-, wer braucht schon Todd."
 


 


 


 


 


 


 


 


 

"Wakey wakey little birdie."
 

Kraftvoll kolierte etwas hartes mit Damians Bauch, sodass es ihm die Luft aus den Lungen trieb und den Jungen unsanft ins hier und jetzt zurückholte.
 

Er hatte große mühe sie keuchend wieder zu füllen und zu realisieren, in welcher Situation er sich gerade befand.
 

"Hehehe...Du hast lange genug geschlafen Dornröschen. Zeit ein wenig mit Onkel Jay zu spielen."
 

Ach Fuck. Nicht dieser scheiß Clown.
 

Damians Augen öffneten sich flatternd und starrten unfokosiert zu Boden. Während er so langsam wieder seinen Körper spüren konnte, fiel ihm etwas auf. Seine Hände blieben taub, ebenso seine Beine.
 

Damian hing gefesselt knapp einen Meter über einem bunten Boden. Waren das Kissen?
 

Seine Beine waren fest gegen die Brust gezurrt und seine Hände ähnlich gegen den Rücken, was eine mehr als unangenehme Position darstellte.
 

Er versuchte seinen Kopf zu heben um festzustellen, wo er überhaupt war, doch stellte sich das als schmerzhaftes Unterfangen heraus. Das sein Nacken durch das lange herunterhängen unangenehm schmerzte, war lediglich das kleinere Übel. Das sein Kopf schlagartig quasi am platzen war, ein ganz anderes Level und der ekelhafte Geruch nach Blut, sowie ein klebriges kühles Gefühl am Hinterkopf, bestätigten ihm nur, dass er ordentlich einen Schlag gegen den Schädel bekommen hatte. Dabei war die letzte Kopfverletzung nicht mal einen Monat her. Ob das so Gesund war?
 

"Kein Hallo für den alten Onkel Jay, Robbie? Dabei habe ich mich so gefreut, dich in dieser Gasse angetroffen zu haben. Mir war soooooooo langweilig in letzter Zeit."
 

Damian konnte hören, wie die Stimme des Clowns einen theatralischen Ton annahm und Schritte über den Boden tänzelten:
 

"Batsy lässt sich neuerdings nicht mehr in Gotham blicken und Leute zu töten ohne von ihm gejagt zu werden ist wie ein ungewürztes Steak zu essen, weißt du? Es fehlt einfach der Pepp, die Pointe, die Creme de la Creme. Eigentlich hatte ich ja vor einen Deal mit einigen Waffenhändlern in dieser Stadt zu tätigen, um unsere Beziehung wieder ein wenig in Schwung zu bringen, aber wie ich vor kurzem gehört habe, hat ein gewisser Jemand diese armen Seelen um die Ecke gebracht. Du hast nicht zufällig etwas damit zu tun oder Robbie?"
 

Damian bemerkte, wie der Ton zum Ende hin ernster wurde. Der Clown musste die Händler meinen, die Todd vor knapp einer Woche ausgeschaltete hatte. Warum war die Welt immer so verflucht klein?!
 

Damian schaffte es nun doch seinen Kopf zu heben und sah sich Konfrontiert mit den verärgerten Augen des Jokers, der auf ihn hinab schaute. Jedoch zuckte dieser dann nur gleichgültig mit den Schultern:
 

"Wobei ihr tötet ja nicht. Naja ist ja auch egal, da ich immerhin etwas weitaus besseres gefunden habe."
 

Der Clown tätschelte Damian belustigt mit seiner lila behandschuhten Hand zwei mal behutsam auf den Kopf und er hörte, das klirren von Metall an seiner Seite. Der hatte ne Brechstange dabei! Das hatte ihn also aus seinem Delirium zurückgeholt.
 

"Oh kleiner Robin. Wir werden so viel Spaß zusammen haben."
 

Der erste Schlag folgte und der Junge keuchte schwer, als sein Rücken hart getroffen wurde.
 

Fuck, das tat echt weh.
 

"Nijahahaha..., es kribbelt mir schon in den fingern, wenn ich nur daran denke, was wir alles machen können! Teepartys..."
 

Schlag...
 

"Sleep Overs, wo wir uns gegenseitig Gruselgeschichten erzählen..."
 

Schlag...
 

"oder ich weiß! Ein MAKEOVER! Das wird Batsy sicher freuen. Ich habe übrigens extra eine Kamera besorgt, damit wir wundervolle Einnerungsfotos machen können. Dann können wir all unsere schönen Erlebnisse mit ihm teilen. Ist das nicht toll?"
 

Joker hielt plötzlich inne und ließ Damian so endlich Raum wieder zu Atem zu kommen. Sein Mund füllte sich bereits mit Blut, da einer der Schläge seine Wange seitlich traf und einige seiner Zähne sich dabei in seine Wange schnitten. Seine Augen zuckten zusammen, als der Blitz der Sofortkamera ihn traf. Joker sprach währenddessen leicht geknickt weiter:
 

"Wobei ich dir leider gestehen muss, dass ich damit schon mal angefangen habe. Ich konnte mich einfach nicht zügeln. Zumindest nicht bei deinem Gesicht."
 

Der Clown wedelte das entstandene Bild hin und her, um es schneller trocknen zu lassen und hielt es dann Damian vors Gesicht. Als dieser das farbige Foto sah, erschrak er zunächst, ehe seine Miene sich verfinsterte und er wütend sein Gegenüber anstierte. Haare schlampig grün mit Sprühfarbe eingefärbt, Gesicht weiß und lediglich etwas Schwarz um die maskierten Augen, sowie rot um den Mund herum bildeten die Ausnahme. Hinzu mischte sich gerade noch sein eigenes Blut am Mundwinkel.
 

"Na was sagst du, gefällt es dir? Ich habe mir extra Mühe mit deinem Lächeln gegeben, da du immer so Ernst schaust. Schließlich rede ich gerne auf Augenhöhe weißt du? Ist zwar nur optisch, aber zum Rest kommen wir schon früh genug."
 

Joker tätschelte Damian kurz gegen die Wange und als Reaktion versuchte dieser ihn zu beißen. Belustigt zog der Clown seine Hand zurück:
 

"Hoho, ruhig Brauner."
 

"Fass mich nicht an du Bastard!"
 

Damian spie ihn an und merkte dabei, wie sein Kiefer unangenehm schmerzte und mehr Blut seinen Mundwinkel hinab tropfte.
 

"Nana, hat dir Batsy immer noch keine Manieren beigebracht?
 

Umgehend kassierte er für diese Aktion auch gleich den nächsten Schlag in die Magengegend. Er könnte schwören, dass es nicht mehr viel brauchte, ehe seine Rippen brachen.
 

"Aber keine Sorge kleiner Robin. Onkel Jay wird sich darum kümmern. Schließlich habe ich schon Erfahrung damit kleine Robins zu erziehen. Hehehe..."
 

Damian versuchte sich wieder zu sammeln, da ihm momentan einfach nur alles weh tat und sich sein Kopf durch den Körperlichen Stress wieder drehte. Verschwommen sah er, wie der Joker sich auf die Kissen unter ihm legte und nun, da sein Blickfeld nicht mehr durch den Clown verdeckt war, konnte er auch mehr diesen Raum inspizieren. Oder eher die verfallene Halle.
 

Grauer Boden und graue Wände die durch Graffiti bunter gemacht wurden, sowie diverse Blutflecken die hier und da das Gebäude pflasterten. Hinter Joker schien etwas zu flackern. Es war eine Feuertonne, in der ein langer Stab steckte. Damian beschlich ein ungutes Gefühl Und Joker bemerkte, wie sein Schützling seine neue Umgebung inspizierte:
 

"Nett nicht war? Meine Mitarbeiter haben sich wirklich Mühe gegeben. Zumindest die, die mir auf die Nerven gegangen sind. Es fasziniert mich immer wieder , wie weit der Mensch noch mit aufgeschlitzter Kehle laufen kann. Unser derzeitiger Rekord liegt übrigens bei Zwanzig Metern. Aber das ist nur ein kleiner Zeitvertreib meiner Seitz. Was ist mit dir Robbie? Keine Lust auf ein wenig zwitschern?"
 

Damian Kinn wurde mit der Brechstange angehoben und er stierte nach wie vor den grinsenden Clown finster an.
 

Aber dann fanden die Worte doch ihren Weg aus seinem schmerzenden Kiefer:
 

Bild: https://www.animexx.de/fanart/zeichner/1049853/2720492/
 

"Woher wusstest du, das ich es war? Schließlich habe ich lediglich eine Maske auf."
 

Jokers grinsen wurde breiter:
 

"Und selbst die ist nicht deine. Ach dieses alte Stück Stoff weckt Erinnerungen und ich muss sagen Batsy leistet bei diesen Masken wirklich außerordentlich gute Qualität. Das letzte mal, als ich diese Maske gesehen habe, konnte ich so oft schlagen, wie ich wollte und sie hat sich nicht einmal gelöst. Und wenn ich dein zartes Gesicht so ansehe, muss ich sagen, dass sie in ihrem halt nicht viel eingebüßt hat. Aber das wird die Zeit noch genauer zeigen."
 

Joker ließ die Brechstange sinken:
 

"Aber es wundert mich doch, dass du denkst wegen diesem Casual look würde ich dich nicht erkennen. Solch ein mürrisches Kindergesicht gibt es nur einmal. Und wer wäre ich denn, wenn ich Batsys kleine Engelchen nicht erkennen würde? Schließlich möchte ich, dass du die gleiche liebe von mir erfährst, wie Robin zwei. Mein persönlicher Robin hat sich wirklich gemausert, findest du nicht? Wie geht es ihm eigentlich? Hat Batsy immer noch Probleme mit ihm?"
 

Damian knirschte nur mit den Zähnen und wurde noch wütender, als der Clown so über Jason redete. Er war sich nicht genau bewusst warum, aber es machte ihn wirklich sauer:
 

"Fick dich du Witz von einem Clown!"
 

Dafür kassierte er einen weiteren Schlag gegen seinen Kiefer und Damian keuchte hart auf, als mehr von seinem Blut den Boden zierte.
 

"Nana, sowas gehört sich aber nicht. Jedoch werden wir dir das schon noch austreiben und ein Lächeln auf dieses ernste Gesicht zaubern. Aber zuerst..."
 

Joker stand auf und ging zu dem brennenden Fass, um die ominöse Stange heraus zu ziehen. Zu Damians Horror stellte sich heraus, dass es ein Brandeisen war, an dessen Ende ein glühend rotes J nur darauf wartete in irgendwas hineinzubrennen.
 

Vorfreudig strich Joker mit seinen Fingern über den kalten Schaft:
 

"Lass uns doch ein wenig blinde Kuh spielen. Ich halte meine Augen zu und muss versuchen deine kleinen Äuglein zu zubrennen. Klingt das nicht spaßig?"
 

Damian sah ihn nur finster an und spie:
 

"Schmore in der Hölle du Bastard!"
 

Joker nahm kichernd die Kamera in die Hand:
 

"Dafür ist später immer noch Zeit. Sag Cheese!"
 

Er platzierte sich so, dass man sowohl ihn, als auch Damian und das glühende Brandeisen gut sehen konnte und schoss ein Selfie:
 

"Hach, Batsy bekommt von mir zu Weihnachten das Bilderbuch dazu. Aber lass uns nun dich zuerst schmoren, bevor das Eisen kalt wird."
 

Joker stellte sich vor den Jungen legte eine Hand auf seine Augen:
 

"Jetzt schön stillhalten und nicht blinzeln."
 

Mit vor Schreck geweiteten Augen sah Damian, wie das glühende J blitzartig auf ihn zuschoss und nach der Laufrichtung, direkt in sein Gesicht landen würde. Fuck, wenn er nichts tat, würde er eventuell sein Augenlicht verlieren oder andere Funktionswichtige Organe zubrennen.
 

Er dachte fieberhaft nach, wie er dem ganzen unbeschadet entgehen konnte, jedoch viel ihm nur eine bessere Alternative zum Gesicht ein.
 

Kurz bevor also das Eisen einschlug, zog Damian seinen Kopf zur Seite, sodass das glühende J sein eigentliches Ziel verfehlte und sich stattdessen kraftvoll in Damians Schlüsselbein versenkte.
 

Seine Schreie erfüllte die Halle, gepaart mit dem lauten Lachen des Jokers und der Geruch verbrannten Fleisches umspielte ihre Nasen. Damian wurde schlecht. Eine natürliche Reaktion seines Körpers im Anbetracht der enormen Schmerzen, die seinen Puls in die höhe schossen. Aber er würde sich nicht die Blöße geben und Joker vor die Füße kotzen. Er biss die Zähne zusammen und zwang sich dazu, seine Schreie zu unterdrücken. Dieser Sadist wollte ja nur, dass er schreit und er würde sicher nicht zu seinem Entertainment Programm werden.
 

Schließlich wurde das Eisen zurückgezogen und Damian atmete erleichtert aus. Ihm war gar nicht aufgefallen, dass er die Luft angehalten hatte. Jedoch blieb dieser kurze Moment der Ruhe nicht von Dauer:
 

"Och Robbie, du darfst doch nicht den Kopf weg drehen! So macht das ganze doch keinen Spaß."
 

Joker kam näher, packte das Kinn des Jungen und zog seinen Kopf zur Seite um sich die Brandwunde genauer anzusehen:
 

"Hm...also das J lässt sich gut erkennen, aber beim nächsten Versuch sollten wir es nochmal mit mehr Hitze versuchen. Ist wahrscheinlich besser für das Hautbild. Ich leg nochmal ein Bisschen Zunder nach."
 

Joker trat wieder an die Feuertonne und zog einen Eimer mit seltsamen Gel hervor. Er ließ das Brenneisen achtlos zu Boden fallen, ehe er gelangweilt zunächst zur Tonne schaute und dann zu Robin. Schließlich zuckte er mit den Schultern:
 

"Ach was soll der Geiz."
 

Er schmiss den Eimer einfach in die Tonne und trat schnell mehrere Meter zurück. Unmittelbar folgte eine riesige Stechflamme und für einen Moment fühlte es sich so an, als würde die enorme Hitzeentwicklung Damians Gesicht verbrennen. Er kniff die Augen zusammen und vernahm im Hintergrund das schrille Lachen des Jokers:
 

"Nijahahahaha... Das heizt die Stimmung doch mal richtig an. Nicht war Robbie?"
 

Zu seinem Glück ebbte die Flamme schnell ab, sodass der Junge keinen Schaden erlitt. Jedoch war dies nur ein milder Trost.
 

Damians Augen öffneten sich wieder und er sah, wie dieser Kranke Bastard sein Brenneisen in die heiße Tonne steckte, die bereits an einigen Stellen schmolz.
 

"Weißt du kleiner Robin, was ich mich frage? Wenn flüssiges Eisen auf der Haut erkaltet, bleibt es dann für immer auf dem Körper? Ich wette du brennst auch darauf die Antwort auf diese Frage zu finden. Lass uns doch deine Augäpfel durch Metall ersetzten. Das macht sich bestimmt super in unserem Album für Batsy. Wobei...lass uns nur ein Auge machen. Ich bin ja kein Unmensch und diese finsteren grünen Iren sind immerhin mal ne Abwechslung zum sonstigen blau. Ich bedaure es ja, dass ich sowas leider nie mit unserem guten Nightwing machen konnte. Er verstand jedenfalls den Spaß an der Arbeit und hat lange nicht so ein finsteres Gesicht aufgesetzt wie du. Ich wette er hätte sich auch sehr gut als ein kleiner JayJay gemacht. Meinst du nicht?"
 

Damian langte es nun langsam. Seine Miene nahm ein neues Level der Finsternis an:
 

"Wag es ja nicht so über ihn zu reden! Er wäre niemals wie du gewesen!"
 

Jokers Brauen hoben sich freudig:
 

"Hoho, habe ich da etwa ein empfindliches Thema getroffen? War dir der erste Robin etwa wichtig? Und da dachte ich, dir wären alle egal."
 

Joker kam näher und hockte sich vor Damians Gesicht, sodass sie beide auf Augenhöhe waren:
 

"Ob du es glaubst oder nicht, aber ich war auch traurig, als ich hörte, dass er ins Gras gebissen hatte. Schließlich sollte es mein Privileg sein euch zu töten und Leiden zu lassen. Und gerade Nightwing hätte wenn überhaupt durch meine Hand sterben müssen. Stell dir nur mal vor, was Batsy dann wohl gemacht hätte."
 

Damian brannte eine Sicherung durch und er zischte sauer:
 

"Stell dir vor, was ich mit dir gemacht hätte. Ich kenne genug unmenschliche Foltermethoden, die niemals dein beschränktes Hirn durchkreuzen würden und dir mit Leichtigkeit dein dreckiges Grinsen aus dem Gesicht treiben."
 

Jokers Mundwinkel zogen sich weiter auseinander:
 

"Zwei zum Preis von einem. Wie traumhaft wäre das nur gewesen. Weist du, genau das ist es, was ich an dir so liebe Robbie."
 

Joker tippte gegen Damians Stirn:
 

"Du magst den Regeln von Batman folgen, aber im inneren bist du nicht weit davon entfernt Teil der anderen Seite zu sein. Hab ich nicht recht?"
 

Damians Augen wurden groß und er fühlte sich ein paar Stunden zurückversetzt in die Gasse, in der er mit großer Genugtuung den klein Kriminellen fast Tod geschlagen hatte. Richards Worte machten in diesen Moment mehr Sinn, als je zuvor.
 

"Och kleiner Robin, in dir schlummert so viel Potenzial, das wir zusammen ausschöpfen können. Also wo waren wir..."
 

Joker erhob sich und ging nun wieder zu der Tonne, um das glühende Eisen heraus zu holen. Mit Freude besah er sich die tropfende Spitze, wo ehemals das J war:
 

"Also Punkt 1 für zukünftige Superschurken, der Wiedererkennungswert. Lass uns also an deinem gepflegten Äußeren arbeiten."
 

Wie in Zeitlupe schien der Clown mit dem heißen Metall auf ihn zuzukommen und Damian fauchte noch:
 

"Bleib weg von mir du Bastard!"
 

Doch wurde der Junge im nächsten Moment auch schon grob an den Haaren gepackt und sein Kopf hochgezogen, sodass er dieses mal seinem Schicksal nicht entkommen würde. Das glühende Eisen war unmittelbar vor sein linkes Auge gerichtet. Abschließend fügte Joker noch hinzu:
 

"Sing für mich, Kleiner Robin."
 

Und er holte mit dem Eisen aus.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Ikuto_Kuro_Neko
2020-11-01T16:53:12+00:00 01.11.2020 17:53
freue mich sehr über das neue kapitel und kann kaum erwarten weiter zu lesen
Antwort von:  Ikuto_Kuro_Neko
01.11.2020 17:58
Was Joker da mit Damian anstellt wird besonders Nightwing nicht gefallen...
Antwort von:  Backfisch85
02.11.2020 15:14
Oh ich glaube da wird nicht nur Nightwing sauer sein. Beiß einer Fledermaus einmal in den Flügel und du hast es mit dem ganzen Schwarm zu tun. Σ(っ °Д °;)っ
Aber es freut mich natürlich, dass dir die Geschichte nach wie vor so gut gefällt. Danke für dein unterstützendes Feedback. Das motiviert wirklich sehr. (´▽`ʃ♡ƪ)


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