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To tame a Demon

von

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Realität

Akribisch wanderten Batmans behandschuhte Finger, über die vielen verschiedenen Tasten des großen Batcomputers. Die Geschehnisse rund um Trigon waren gerade mal eine halbe Stunde her, doch Bruce wusste, dass er keine Zeit vergolden durfte. Er hatte sich mit Robin umgehend zur Bathöhle aufgemacht, auch um den anderen Justice League Mitgliedern aus dem weg zu gehen. Immerhin hatten sie ihn davon abgehalten etwas zu unternehmen. Zwar wusste Bruce, dass es nur zu seinem eigenen Schutz war, aber dennoch wollte er im Moment keinen von ihnen sehen. Er konzentrierte sich jetzt nur darauf Dick zurück zu holen.

Er weigerte sich seinen Ziehsohn einfach so aufzugeben. Es musste eine Lösung geben, irgendetwas, um ihn da wieder heraus zu holen.

Robin saß auf einer Treppe und versuchte ebenfalls einen Weg zu finden. Grayson dieser Idiot hatte nicht das Recht, ohne seine Erlaubnis zu krepieren. Mit seinem Laptop ging er alle Dateien über interdimensionale Reisen, Wurmlöcher und Sonstiges durch, was irgendwie von Nutzen sein könnte.

Alfred kam gerade die Treppe mit einem kleinen Tablet hinunter, auf dem Zwei heiße Tassen standen, als Batmans Finger langsam innehielten. Resigniert lehnte die Fledermaus sich in seinen Stuhl zurück und rieb sich die Augen. Robin bemerkte dies.

„Was ist Vater?“ Kurz atmete Bruce durch, bevor er niedergeschlagen antwortete: „Es ist nicht möglich.“

Überrascht zog Damian die Augenbrauen hoch: „Was ist nicht möglich?“

„Ihn daraus zu hohlen.“ Batman hielt inne, ehe er weitersprach: „Ich bin alle Möglichkeiten durchgegangen, aber es ist, wie Raven gesagt hat. Man braucht eine starke Energiequelle, auf der anderen Seite, die dabei hilft, das Portal zu stabilisieren. Ich habe die Dimension, in der Dick jetzt steckt hunderte male auf eine solche Energiequelle absuchen lassen, jedoch gab es nicht einen Treffer. Trigon hat sie alle ausgelöscht.“

Unglaube befiel Damians Gesicht: „Willst du damit sagen, dass du ihn aufgibst?“

Nachdenkend schaute Bruce zu seinem Sohn, bevor er aufstand und sich an Alfred wandte: „Alfred ich möchte, dass du auf Damian aufpasst, solange ich weg bin.“

Perplex fragte dieser: „Sir, gehen sie aus?“

„Ich muss mit jemanden sprechen.“

„Du willst jetzt gehen? Ist das dein Ernst?“ lautstark protestierte Damian, als sich sein Vater in das Batmobil setzte: „Grayson ist gerade irgendwo in der Hölle und kämpft um sein Leben. Und du verschwindet jetzt?“

„Ich hole eine dritte Meinung dazu ein. Im Moment finde ich hier kein Ergebnis. Dieses Mal kannst du nicht mit, das ist etwas, was ich allein machen muss.“

Fassungslos schaute Damian dabei zu, wie sich die Haube des Batmobils schloss, und sein Vater davonfuhr. Aus Frust und Ärger darüber, schrie der Junge auf und schleuderte seinen teuren Laptop auf den Boden. Einzelne Tasten und Bruchstücke, des nun kaputten Rechners, verteilten sich mehrere Meter um ihn herum. Damian verschränkte wütend die Arme vor der Brust.

„Master Damian, wenn ich ihnen einen Rat geben dürfte, …“

„Darfst du nicht.“ Schnippisch unterbrach der Junge den besorgten Butler. Alfred wusste, dass Damian und Dick ein besonderes Verhältnis zueinander genossen, auch wenn der Stolz des Kleinen dies nie offen zugeben würde. Er konnte die Angespanntheit des Jungen gut verstehen.

Dennoch wunderte es den alten Butler, mit welcher kindlichen Stimme Damian nun eine Forderung stellte:

„Alfred, bitte geh.“

Traurig schaute dieser auf den Jungen hinab, bevor er mit einem „Jawohl Master“ ins Manor verschwand.

Damian blieb noch eine weile auf der Treppe sitzen, bevor er aufstand, und zum Batcomputer ging.

Er würde nicht aufgeben.

Stunden später war Damian gerade auf dem Weg in die Küche. Er wollte sich nur kurz etwas zu essen machen und dann sofort wieder in seinem Zimmer nach Antworten suchen. Alfred hatte ihm den Zugang zum Batcomputer gesperrt, damit er schlafen solle. Natürlich war Damian fuchsteufelswild geworden, glücklicherweise hatte er jedoch noch einen Computer in seinem Zimmer stehen.

Wollte hier überhaupt irgendjemand Dick helfen?

Damian ging gerade den Hauptflur hinunter, als er Stimmen im Arbeitszimmer seines Vaters vernahm. Still schlich er sich zu der leicht geöffneten Tür, um zu lauschen.

„Luther ist einer der schlausten Köpfe der Welt. Ich bin alle Wege mit ihm durchgegangen, aber wir kamen immer wieder auf das gleiche Ergebnis hinaus Alfred. Es lässt sich keine Verbindung herstellen.“ Damian vernahm, wie verloren sich die Stimme seines Vaters anhörte und es gefiel ihm nicht.

„Master Bruche sie haben alles versucht. Master Dick wusste, wie gefährlich diese Arbeit ist. Sie trifft keine Schuld.“

„Eine Arbeit, die ich ihm aufgebürdet habe.“ Resigniert sah sein Vater zur Uhr: „Es sind schon 8 Stunden vergangen, seitdem er dort hineingezogen wurde. Das heißt über einen Monat in der anderen Welt. Dort gibt es kein Wasser und keine Pflanzen, quasi nichts, mit dem man überleben kann.“ Kraftlos ließ der ausgelaugte Mann sich in den Sessel sinken und stützte eine Hand in sein müdes Gesicht: „Er war wahrscheinlich schon nach Minuten Tod, ehe wir überhaupt mit der Suche beginnen konnten.“

Alfred klang bedrückt: „Master Bruce sie sollten sich hinlegen. Ich werde Master Damian darüber unterrichten.“

„Schon gut Alfred. Das mach ich Morgen früh. Er sollte es von mir erfahren. Ebenso Tim und Jason. Lass ihn erst einmal schlafen. Schlaf können wir jetzt alle gut gebrauchen.“

„Wenn sie das sagen Sir.“

Geschockt wand Damian sich von der Tür ab und schlenderte ruhig weiter in die Küche. Er nahm sich ein Sandwich aus dem großen Kühlschrank, ging um die große Kücheninsel herum und setzte sich dann von der anderen Seite auf einen Hocker. Damian begann zu essen. Ohne wirklich im hier zu sein starrte er in Richtung des Herdes.
 

„Grayson was machst du da?“ Damian betrat gerade die Küche, als er sah, wie der große Idiot einige Zutaten ich eine Schüssel gab.

„Na wonach sieht´s denn aus? Ich koche.“

Verwirrt rümpfte der kleinere die Nase: „Du kochst? Dir ist schon klar, dass wir einen Butler haben, oder?“

Dick rollte nur mit den Augen: „Es gibt Dinge, die selbst Alfred nicht richtig kochen kann.“

Damian zog nun eine Augenbraue in die Höhe: „Die da wären?“

Grinsend rührte Dick in der Schüssel herum: „Pfannenkuchen.“

„Was sind Pfannenkuchen?“ Überrascht hielt sein gegenüber in der Bewegung inne und schaute ihn an, als ob er gerade nach der Existenz von Zahlen gefragt hatte.

„Wie jetzt, du weißt nicht, was Pfannenkuchen sind?“ Damian zuckte nur mit den Schultern: „Als ich noch bei meiner Mutter lebte, gab es meistens das Gleiche. Reis oder dergleichen. Essen dient nur dazu, den Körper zu nähren. Ich interessiere mich nicht sehr für Kulinarisches.“

Dick entglitten die Gesichtszüge: „Wow…das ist echt…traurig.“

Gelassen entgegnete der kleinere: „Was ist denn so toll an diesen Pfannenkuchen, wenn selbst Alfred daran scheitert?“

Dick grinste ihn jetzt wieder an: „Ich koche sie mit Herz.“

Angewidert verzog Damian das Gesicht, bevor der größere registrierte wieso. Dick brach in schallendes Gelächter aus: „Nicht das Herz was du denkst. Ich meine das hier.“ Der Schwarzhaarige legte eine Hand auf seine Brust und schaute auf den Teig hinab. Ein warmes lächeln zierte sein Gesicht: „Ich koche sie mit dem Gedanken an meine Familie. Das Rezept stammt von meiner Mutter. Sie hat für mich und meinem Dad immer die Weltbesten Pfannenkuchen gemacht. Zwar komme ich an ihre nicht heran, aber ich muss sagen, dass ich schon ziemlich gut darin bin.“

„-tt- Du bist echt ein Hoffnungsloser Fall Grayson.“ Dick lachte ihn an, wären er den ersten in die Pfanne gab.

„Du solltest sie zuerst probieren und mich dann kritisieren. Na komm, du bist doch schließlich nur in die Küche gekommen, weil du Hunger hast.“

Wieder zog Damian seine Schultern in die Höhe. Wo er recht hatte.

Der Jüngere setzte sich auf einen der Hocker an der großzügigen Kücheninsel und wartete geduldig, bis beide von ihnen jeweils einen dieser Pfannenkuchen auf den Teller hatten. Dick lehnte sich an die Küchenzeile hinter der Insel während er damit begann zu essen. Kritisch betrachtete Damian das dampfende Gericht. Für ihn sah das ganze eher aus, wie ein durchgeweichter Pappteller, anstatt etwas zu essen. Und Graysons dummes Gesicht, dass vor Vorfreude auf seinen ersten Bissen wartete, ließ ihn daran zweifeln, ob er das wirklich essen sollte.

„Na komm schon, iss. Ich hab dir extra Sirup und Blaubeeren raufgemacht.“

Damian zog nur die Stirn in Falten. Zögerlich begann er das weiche Zeug zu zerschneiden und steckte sich dann eines der Stücke in den Mund. Zu seiner Überraschung war es wirklich lecker. Ein herrlich süßer Geschmack, den er so vorher noch nie erlebt hatte, breitete sich in seinem Mund aus. In seiner vorherigen Heimat gab es so etwas wie das schlichtweg nicht. Er ließ es sich auf der Zunge zergehen.

„Anhand deines verdutzten Gesichtes, gehe ich davon aus, dass dir mein Gericht wohl mundet.“ Grayson grinste wie ein Pferd, als Damian registrierte, dass der ja auch noch da war. Seine Kontrolle wiedererlangend, räusperte er sich:

„Ich bin nur überrascht, dass ich noch lebe. Das ist alles.“ Der kleinere schob sich noch ein Stück in den Mund. Dick lächelte ihn an.

„Dennoch isst du weiter.“

„Es ist ganz passabel.“

Dick kicherte kurz vor freute über dieses Feedback, bevor er noch etwas hinzufügte:

„Pfannenkuchen schmecken eben immer am besten, wenn man sie mit der Familie geniest.“

Damian verstand zwar nicht, was dieser Träumer jetzt schon wieder damit sagen wollte, aber ließ er es gut sein. So saßen sie still in der großen Küche und aßen ihre Pfannenkuchen.
 


 

Als Damian sein Sandwich aufgegessen hatte, erhob er sich von der Kücheninsel und wollte in sein Zimmer gehen. Auf dem Weg dorthin, blieb er jedoch vor einer der vielen Türen, die sein Körper passierte, stehen. Kurz überlegte er, ehe der Junge den Raum betrat. Das Schlafzimmer war großzügig ausgelegt und deutete hier und da mit seinen blauen Elementen darauf, wem es gehörte. Ein Bett mit Nachtschrank, eine Kommode und ein Ankleidezimmer gegenüber dem Badezimmer. Mehr hatte es nicht.

Damian blieb vor einer Kommode mit vielen Fotos stehen. Grayson mit Cori. Grayson mit Tim. Die alten Teen Titans, sowie die neuen. Eine eingerahmte Zeichnung von Damian, die Grayson abbildete und mit der Überschrift „Hoffnungsloser Idiot“ betitelte.

Er nahm eines der Bilder in die Hand und betrachtete es genauer.
 


 

„Hey little D., schau mal. Tim hat mein Handy ein bisschen aufgemotzt. Damit kann man jetzt super scharfe Bilder machen.“

Damian lag gerade unter dem Batmobile und arbeitete daran die Schubdüsen noch schneller zu machen. „Herzlichen Glückwunsch Grayson, dann kannst du ja jetzt mehr die Natur fotografieren und mich weniger bei der Arbeit stören.“

Dick trat an ihn heran: „Lass uns ein Foto machen. Ich hab noch keines mit dir.“

Damian reagierte nur mit einem „Verzieh dich Grayson“ darauf. Jedoch ließ dieser sich nicht so einfach abspeisen. Stattdessen zog er den kleinen auf dem Rollbrett unter der Maschine hervor und sah ihn überrascht an.

Dann fing er an diabolisch zu grinsen: „Das wird n super Foto.“

Damian protestierte lautstark, als der größere ihm mit seinen Fingern im Gesicht herum wischte: „Arg, Grayson hör auf…lass mich! Arg…Ich mache aus dir ein Eunuch, wenn du nicht sofort aufhörst!“

Bei dieser Drohung hielt Dick kurz inne, ehe er ernst seinen Zeigefinger erhob: „Ein Foto, dann lasse ich dich eine Woche lang in Ruhe.“

Entnervt schloss Damian die Augen und hob dann einen weiteren Finger dazu: „Zwei Wochen, aber nur ein Foto.“

Dick grinste wie ein Honigkuchenpferd. Fröhlich presste er den Kleinen an sich und erhob das Handy: „Sag Cheese!“
 


 


 

Damians Finger glitten über das Bild, auf dem er und Grayson, mit den Wangen dicht aneinandergepresst, zu sehen waren. Aufgrund der Ölflecke, die Dick damals gezielt verwischt hatte, sah es so aus, als hätte ihn jemand extra für dieses Foto Katzenschminke aufgetragen.
 

Bild: https://www.animexx.de/fanart/2712320/?js_back=1?js_back=1
 

Damians Mundwinkel glitten nach oben. Im Gegensatz zu Dick, der sein breitestes Lächeln aufgesetzt hatte, sah er nur aus wie Fünf Tage schlecht Wetter, während er sich gegen die aufgezwungene Nähe werte.

Damian stellte das Bild wieder zurück. Wie in Trance begab er sich zu dem separaten ankleide Raum und suchte sich einen von Dicks Pullovern heraus. Kurz roch er an dem Stück Stoff, ehe er sich in eine Ecke hinter dem großen Doppelbett setzte und sein Gesicht darin vergrub.

Er wollte es einfach nicht wahrhaben. Alles, sein Vater, seine Berechnungen und die Zeit sagten es ihm. Aber er wollte es einfach nicht glauben.

Leise begann Damian in den vertrauten Pullover zu schluchzen.

Wieso musste dieser verdammte Idiot auch loslassen. Vielleicht hätte das Rohr ja lange genug gehalten. Dann wäre er jetzt nicht…

Damian presste sein Gesicht noch fester in das Stück Stoff, als immer mehr Tränen diesen durchtränkten. Er hasste Dick dafür, dass er ihn jetzt so fühlen ließ. Diese neuen Emotionen, welche er nicht kannte, schmerzten mehr, als jeder Bruch, jede Wunde, die er jemals eingesteckt hatte.

Das hier konnte er nicht einfach so einstecken. Es war so viel schlimmer.
 

Bild: https://www.animexx.de/fanart/2724086/?js_back=1?js_back=1
 

Noch lange saß Damian unbemerkt in der Ecke und weinte in den Pullover hinein, bis ihn die Tränen irgendwann in den Schlaf trieben.



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