Zum Inhalt der Seite

Dies ist nicht das Ende, sondern der Anfang

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ankunft im Dorf

Den Großteil der letzten Nacht hatten sie mit Laufen verbracht, sodass sie eine Anhöhe vor den Außenbezirken von Hakupporo in den frühen Morgenstunden erreichten. Eigentlich benötigte man für die Strecke von Konoha aus gut zwei Tage, aber da die Zeit drängte, hatte Team Sieben es in eineinhalb Tagen geschafft. Die aufgehende Herbstsonne tauchte nun das Dorf, oder vielmehr das, was davon übrig war, in ein sanftes Licht. Yamato war sich bei diesem Anblick sicher, dass das Dorf vor dem Angriff geradezu malerisch ausgesehen haben musste. Jetzt lagen beinahe alle Gebäude in Trümmern, viele hatten offensichtlich gebrannt und waren eingestürzt. Rechnete man die Flugzeit des Nachrichtenvogels mit ein, konnte der Angriff nicht länger als drei Tage her sein. Auch wenn sie die Angreifer natürlich nicht mehr antrafen, so konnten sie doch sehr wahrscheinlich noch Spuren von diesen finden. Erst einmal ging es nur darum, Informationen zu sammeln. Sie hatten absolut keine Hinweise darauf, was hier vorgefallen war, daher hatte Kakashi (besonders in Richtung Narutos) betont, dass die Mission sich nicht darum drehte, die Täter zu finden und zur Rechenschaft zu ziehen. Angesichts des zerstörten Dorfs fiel es Naruto jedoch zunehmend schwerer, sich daran zu halten.

„Wie kann man nur ….?!“, entfuhr es ihm zornig, die Fäuste fest geballt.

„Ganz ruhig, Naruto. Denk an das, was wir besprochen haben“, sagte Yamato mit einer Gelassenheit, für die Sakura ihn bewunderte. „Finde heraus, ob hier noch Überlebende sind.“

In der Zwischenzeit landete Sai, der mit seinem Gemälde der Bestien-Jutsu auf einem großen Vogel den Ort überflogen hatte, wieder beim Rest der Gruppe. „Aus der Luft war nichts zu erkennen. Nur Ruinen“, berichtete Sai.

„Keine Toten?“, hakte Yamato nach.

„Ich konnte keine erkennen.“

„Das ist seltsam“, wandte Sakura ein. „Bei einem solchen Angriff sollte man doch davon ausgehen, dass es welche gibt. Aber dann müssten sie doch hier sein, wenn sie niemand weggebracht hat.“

Wenn sie niemand weggebracht hat“, sagte Naruto plötzlich, der sich derweil in den Eremiten-Modus versetzt hatte, um die Umgebung nach Überlebenden abzusuchen. „Da ist jemand!“, rief er noch, bevor er blitzschnell losspurtete und auch auf Yamatos Rufe, zu warten, nicht reagierte.

„Das ist einer der Gründe, warum er beim ersten Versuch der Jonin-Prüfung durchgefallen ist“, sagte der Teamführer mit einem tiefen Seufzer. „Sai! Du übernimmst wieder den Luftraum! Sakura, du und ich versuchen Naruto einzuholen!“

„Verstanden!“, ertönte es von beiden.

Dieser Idiooooot!!, dachte Sakura innerlich vor Wut kochend. Naruto bleibt ein hoffnungsloser Fall!! Egal, wie alt er noch wird!!

Naruto stürmte in das Dorf hinein und folgte dem, was er gespürt hatte, bis in ein zerstörtes Haus herein. „Wer ist da?“, fragte er in den scheinbar leeren Raum hinein. „Kommt heraus!“

Eine Klappe im Boden öffnete sich, aus der vorsichtig ein Mann stieg. Sein Blick wanderte sogleich zum Stirnband des jungen Ninjas. „Ah! Du bist aus Konoha!“ Da er erleichtert wirkte und Naruto keinerlei böse Absichten bei ihm spüren konnte, schlussfolgerte er, dass es sich um einen Bewohner des Dorfes handeln musste und löschte den Eremiten-Modus.

„Wer bist du, alter Mann?“

Der Angesprochene musterte ihn einen Moment lang kritisch. „Ich bin nicht alt, nur zu deiner Information. Ich kann alles machen, was Leute machen können, die mehr als halb so alt sind wie ich. Außerdem bin ich der Dorfvorsteher, Noriaki.“

„Dann kam der Brief von Ihnen.“

Naruto wirbelte herum und sah Yamato nebst Sakura und Sai im Eingang stehen.

„DU VOLLIDIOT!“ Sakura machte schnell einen Schritt nach vorne und verpasste ihrem übereifrigen Kameraden eine Kopfnuss.

„Auaa! Wofür-?“

„Wage es ja nicht zu fragen, wofür die war!“

„Kein Wunder, dass das mit der Jonin-Prüfung nicht klappt“, kommentierte Sai trocken.

„Ihr seid die Hilfe, die Konoha schickt?“ Noriaki blinzelte die Vier ungläubig an.

Verlegen räusperte sich Yamato. „Verzeihen Sie bitte. Wir sind hier, um den Überfall auf Ihr Dorf zu untersuchen und Ihnen zu helfen. Können Sie uns Genaueres über den Vorfall erzählen?“

Der Dorfvorsteher nickte und begann, wenn auch leicht betrübt, seine Schilderung: „Vor gut drei Tagen kam eine Bande in das Dorf. Sie wollten mich sprechen und sagten, sie seien auf der Suche nach etwas. Als wir ihnen das nicht geben konnten, fingen sie an, unsere Häuser niederzubrennen.“

„Das ist schrecklich!“, warf Sakura ein. „Gibt es Verletzte? Ich bin ein Arztninja, ich kann helfen.“

Noriaki winkte ab. „Vielen Dank. Wir haben zwar keine Ninja, aber dafür sehr gut ausgebildete Ärzte. Wir haben alle Verletzten in den Nachbarort evakuiert, wo sie versorgt werden können.“

„Wurden auch Bewohner getötet?“, fragte Sai.

„Ja, leider. Wenn auch nur zwei. Ich bin gestern hierher zurückgekommen, um sie zu bestatten.“

„Du bist aber nicht allein zurückgekommen. Nicht wahr, alter ... ich meine, gar nicht alter Mann?“ Bei Narutos Ausdrucksweise unterdrückte Sakura das Bedürfnis, ihm eine weitere Kopfnuss zu verpassen.

Noriaki blickte den blonden Shinobi kurz überrascht an, bevor er lächelte. „Du hast sie also auch bemerkt? Du scheinst wirklich etwas drauf zu haben.“ Er sah zu der Klappe im Boden. „Ihr könnt herauskommen.“

Erneut öffnete sich die Klappe und eine Frau mit langen dunklen Haaren, gefolgt von einem kleinen Mädchen, das aussah als wäre sie ihre Tochter, kletterten heraus. Das Mädchen versteckte sich beim Anblick der Fremden sogleich hinter ihrer Mutter.

„Moment, Sie sagten, die Bande hätte etwas gesucht?“, hakte Yamato nach. „Was haben sie gesucht?“

„Vielleicht kann ich das beantworten“, sagte die Frau. „Mein Name ist Yakume. Und das ist meine Tochter Uchiki. Wir haben vor einigen Jahren Unterschlupf in Hakupporo gefunden.“

„Unterschlupf? Wieso? Was ist passiert?“ Naruto ahnte, dass Geschichten, die so anfingen, selten einen guten Hintergrund hatten.

„Das Dorf, aus dem wir eigentlich stammen, liegt in einem kleinen Land östlich des Eisenreichs. Dort kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen mir und einem Mann namens Reikoku, der nun auch dieses Dorf hier angegriffen hat. Meine Tochter und ich konnten fliehen und nun-“ Sie schluckte schwer. „Nun scheint er uns zu suchen. Weil wir das haben, das damals der Grund für die Kämpfe in unserer Heimat gewesen ist.“

Naruto blickte mit traurigen Augen auf das Mädchen, das sich noch fester an das Gewand ihrer Mutter krallte.

„Aber was ist es, das sie suchen?“, fragte Sakura betrübt.

Yakume griff nach der Kette, die unter ihrem Kimono hervorlugte und zog einen lilafarbenen Anhänger hervor, der aussah wie eines der Tomoe, die im Sharingan sichtbar wurden. „Dieses Artefakt wird benötigt, um Zutritt zu einer Geheimkammer zu bekommen.“

„Und was ist in dieser Kammer?“, wollte Naruto wissen.

Bestimmt nichts Gutes, kam es Yamato in den Sinn. Geheimkammern enthielten selten etwas Harmloses.

„Dort ist eine Schriftrolle versiegelt, die es dem Anwender ermöglicht, eine gefährliche Kunst zu erlernen. In den Überlieferungen spricht man von ihr als 'Jutsu des Weltuntergangs.'“

„Das klingt gar nicht gut, echt jetzt!“ Naruto und der Rest des Teams zuckten angesichts dieses Namens zusammen.

„Bitte! Ihr müsst mir helfen, diese Schriftrolle zu zerstören! Dann gibt es keinen Grund mehr für Reikoku, uns zu jagen und niemand wird mehr zu schaden kommen!“, flehte Yakume.

„Ich kann noch nicht behaupten, alles verstanden zu haben“, antwortete Yamato. „Aber wir sollten den Hokage über alles in Kenntnis setzen.“

„Es mag viel verlangt sein“, warf Noriaki ein, „doch wäre es für alle am sichersten, wenn ihr die beiden erst einmal mit nach Konoha nehmt.“

„Das machen wir, echt jetzt!“ Ein gewisser blonder Ninja gab dem eigentlichen Kommandanten des Teams zu dessen wiederholtem Unmut nicht einmal die Möglichkeit, Bedenken zu äußern. „Wir bringen euch in Sicherheit!“

Bei Narutos breitem Grinsen entspannte sich endlich auch Uchiki und erwiderte das Lächeln.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Für den ein oder anderen Japanisch-Enthusiasten sind vielleicht die Namen der OCs interessant.
Yakume bedeutet Aufgabe, Uchiki schüchtern und Reikoku grausam. Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Charly89
2020-02-18T13:00:09+00:00 18.02.2020 14:00
Uh... spannend o.o

Ein Weltuntergangs-Jutsu XD
Wozu sich auch komplizierte Namen ausdenkend, die sich eh keiner merkt, dann doch lieber markant und aussagekräftig ;)
Wo waren Blitz und Donner bei der Aussage? Ich könnte die mir gut dazu vorstellen, echt jetzt. :D

Eine dunkelhaarige (schwarz? o.ô) Frau mit einem Tomoe-Anhänger... man könnte da Assoziationen ziehen,
oder der Anhänger ist nur Tomoe-ähnlich... vielleicht eine Hälfte von Ying und Yang?
Argh… ich knobel so gerne... Verrat bloß nix! XD

Ich mag den leichten Humor den du immer rüber bringst;
egal ob der (nicht) alte Mann, oder Sais Kommentar zu Narutos Jonin-Prüfung. :D

"Ein gewisser blonder Ninja gab dem eigentlichen Kommandanten des Teams zu dessen wiederholtem Unmut nicht einmal die Möglichkeit, Bedenken zu äußern."
Ich würde da noch Kommas setzen nach "Teams" und nach "Unmut" damit "zu dessen wiederholten Unmut" quasi 'separat' steht. Da es ein Zusatz zum Satz ist und der ja durch Kommas abgetrennt wird, oder? oder nicht?
Ich bin mir unsicher... aber vom Lesen her gehören da Kommas hin...

LG
Charly
Antwort von:  rokugatsu-go
28.02.2020 17:47
Vielen, lieben Dank für deinen Kommentar! Und für das Lob bezüglich des Humors. Das freut mich besonders. ^^
Ich finde, alte Überlieferungen sollten generell viel pragmatischer gestaltet sein. Bei einem Namen wie "Weltuntergangs-Jutsu" weiß man doch direkt, wo man dran ist.

Aaalso, das Ende der Geschichte lautet ...nee. Das wäre ja nicht so clever von mir. XD

Deinem Hinweis der Kommas wegen werde ich mal nachgehen. Ich muss ehrlich zugeben, ich weiß es gerade nicht besser.


Zurück