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Ein Jahr für Fünf

Kalender 2020
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13. Kalenderwoche

 
 

Verzweiflung, Eberkopf, Tür
 

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[JUSTIFY]Überlege dir stets gut, an welchen Schlüssellöchern du horchst. Schon so mancher Lauscher hat hinterher bitter bereut, was er auf diesem Weg erfuhr. [/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Er ist disappariert!“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Aberforths Stimme zerschnitt den Regen, zerteilte den Nebel. Doch die Worte rührten Albus nicht, ebenso wenig wie die Kälte des kühlen Märztages. Besorgt blickte er hinauf in die grauen, bedrohlichen Wolken, vom Hauch dunkler Vorahnungen umweht. Nur wenige Minuten zuvor hatte er noch im warmen Hinterzimmer des Eberkopfs gesessen, hatte beim Vorstellungsgespräch, das sich so plötzlich gewendet hatte, gebannt den verhängnisvollen Worten der Wahrsagerin gelauscht. Er hielt nicht viel von Prophezeiungen, doch wusste er genug, um trotz seiner Skepsis den Ernst der Lage zu erkennen. Sie war nicht bei Sinnen gewesen, hatte in Zungen gesprochen, Voldemorts Ende durch die Geburt seines Widersachers vorausgesagt. Wichtige Worte, gefährliche Worte, wenn sie von falschen Ohren vernommen. Falsche Ohren…. Noch immer vermeinte Albus das Wortgefecht auf dem Flur zu hören, das Poltern, die Schritte, das wilde Gezeter, den Tumult, der seine Aufmerksamkeit entzwei gerissen hatte, dort drin an der Tür zum Hinterzimmer, wenige Sekunde erst her. Tatsächlich aber umgab ihn jetzt nur noch die Stille; das Schweigen seines Bruders, nachdem alle Fragen eine gefürchtete Antwort gefunden hatten.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Aberforth, was war los?“, hatte Albus ihn angesprochen, als er in jener Sekunde, in der die Wahrsagerin erschöpft in sich zusammensank und wieder zu Bewusstsein zu kommen schien, aus dem Zimmer gestürzt war.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Ein Lauscher an der Tür!“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Ein Lauscher?“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Einer der Gäste, ist häufiger hier. Zwielichtiger Typ. Snape heißt er.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Albus war ein eisiger Schauer den Rücken hinab gelaufen. Snape. Severus Snape. Der junge Mann hatte sich ebenfalls um eine Lehrerstelle beworben, wenn auch für einen anderen Posten. Einen Posten, den einst Voldemort innehaben wollte.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Was heißt zwielichtig?“, hatte er seinen Bruder gefragt, doch Aberforth hatte geschwiegen und damit alles verraten. [/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Er – er kann nicht viel gehört haben, ich hab ihn sofort weggezogen, rausgeworfen!“, erklärte er nun, die Miene blass, die Augen zusammengekniffen wie um sich selbst zu beschwichtigen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Hoffentlich“, erwiderte Albus und blickte mit einem stummen Stoßgebet zum Himmel. Hinter ihnen fiel quietschend die Hinterzimmertüre ins Schloss.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Zeitenwende, Seitenwechsel. Tage fließen dahin im dunklen Strom. Düster sind zuweilen die Fäden der Schicksalsweberinnen, grausam und kalt.    [/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Vor ihm fiel quietschend die Hinterzimmertüre ins Schloss. Eine Sekunde sah Severus dem Wirt nach, der einen Stuhl in denen Nebenraum brachte, dann wandte er sich wieder ab, schlug die Hände vors Gesicht, um seine Tränen aufzuhalten, die ihm schon wieder in Augen schießen wollten. Könnte er sie sich nur ausreißen, um nichts mehr zu sehen. Könnte er seine Ohren nur verschließen, um die Stimme der Wahrsagerin nicht mehr zu hören. Tausendfach wollte er seinen Kopf gegen das Holz schlagen, nur um alles zu vergessen. Vor eineinhalb Jahren war er das letzte Mal hier gewesen. Damals so aufrecht, heute gebrochen. Damals im Licht, heute in der Finsternis. Warum er hier gekommen war, wusste Severus nicht. Er wollte sich betrinken, alle Sorgen im Feuerwiskey ertränken. Doch der verfluchte Fusel bereitete ihm nur Kopfweh. Vom seinem Schmerz nahm er nichts. Der Anblick der Tür, dieser Tür, all die Erinnerungen an jenen verhängnisvollen Tag, waren ein Dolchstoß ins Herz. Warum nur hatte er gelauscht? Warum hatte er die Worte weitergetragen? Sein Stolz, seine geschwellte Brust als er vor seinen Herrn getreten war - wie widerten sie ihn heute an. Oh, könnte er die Zeit zurückdrehen, er würde es nicht dem Wirt überlassen, ihn rauszuwerfen. Er selbst würde sich am Schlafittchen packen und vor die Türe setzen. Doch er konnte es nicht. Nichts half. Was geschehen war, war geschehen. Unwiderruflich. Severus mochte schreien bis seine Kehle wund war; er mochte weinen, bis kein Tröpfchen Wasser mehr in ihm blieb; um sich schlagen, bis seine Knochen zersplitterten. Es war vergebens, alles vergebens. All seine Reue, all sein Bemühen, nur ein verlorener Tanz im Kreis, ein sinnloses Spiel, um dem Wahnsinn zu entfliehen, der Wirklichkeit hieß. Haltlos griffen seine Hände ins Leere. Nichts blieb, was er tun konnte. Nichts brachte sie zurück!  Sie lag tot in ihrem Grab. Und es war seine Schuld, seine allein. Verzweifelt blickte Severus auf, sah zur Tür. Der Tür, an der das Unheil seinen Lauf genommen hatte...[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Überlege dir stets gut, an welchen Schlüssellöchern du horchst.[/JUSTIFY]



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