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Die geheimnisvolle Insel

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo liebe Leser,

langsam nähert sich die Story dem Ende zu.
Ich hoffe doch, dass sie euch weiterhin gefällt.
Dieses Kapitel habe ich mit sehr viel Spaß geschrieben.^^

Viel Spaß beim Lesen

eure night-blue-dragon Komplett anzeigen

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Kapitel 10
 


 


 

Wutschnaubend stand Pegasus in dem Drachengehege und hielt ein flaches Gerät in der Hand, das nicht größer war als eine externe Powerbank und nichts anderes als eine Holobox war.

Eigentlich hatte er vor gehabt Kaiba zu seinem Besitz zu machen, bzw. in seinen Besitz zu bringen, doch wie es nun aussah, hatte er weder den Drachen, noch Kaiba.

Wütend feuerte er die Holobox an die nächste Wand, wo es in seine Bestandteile zerschellte.
 

„Alister!“, fauchte er in seinen Kommunikator. „Wo ist Kaiba?“
 

Wenn er den gerissenen Geschäftsmann in die Finger bekam, würde dieser sein blaues Wunder erleben. Diese Schmach ließ Pegasus nicht auf sich sitzen, dessen konnte sich Kaiba sicher sein.
 

„Der ist Geschichte“, meldete Alister atemlos. „Er ist gerade in den Abgrund gesprungen.“
 

„Das glaube ich nicht“, schüttelte Pegasus fassungslos den Kopf.
 

„Vorher hat er seinen Mitschüler über die Kante geworfen“, führte Alister weiter aus. „Ich hab angewiesen, dass die Leichen der beiden geborgen werden.“
 

„Wo sind eigentlich diese nervigen Kinder, die Kaiba begleitet haben?“, wollte Pegasus wissen, der seinen Drachen unbedingt wieder haben wollte.
 

„Soweit ich weiß, sind sie mit Kaibas Wagen unterwegs“, kam die Antwort von Alister.
 

„Verfolgt den Wagen...“, ordnete er an. „... bringt mir diese Kinder.“
 

„Verstanden... wird erledigt“, meldete sich Alister ab.
 

„Ich bin in meinem Büro“, informierte er noch, ehe er die Verbindung kappte.
 


 


 

******
 


 


 

Rafael achtete nicht auf die Bitten seiner Fahrgäste doch langsamer zu fahren, sein Bestreben lag darin so viel Abstand wie nur möglich zu seinen – vermuteten – Verfolgern zu bringen. Zuerst hatte er so seine Zweifel, als Kaiba ihm den SUV gab, aber da wusste er auch nicht, dass das Teil über siebenhundert PS hatte. Offenbar war es ein Hobby von Kaiba seine Fahrzeuge tunen zu lassen oder gar selbst mit Hand anzulegen.
 

Wie auch immer.
 

Es war heute von Vorteil, in den Bergen konnte er die vielen Pferdchen kaum bändigen, zum Glück war er ein sehr fähiger Fahrer. Sobald sie auf gerader Strecke waren, würden sie nicht mehr eingeholt werden können.

Die Schulbusse hatte er gleich zu Beginn überholt, damit diese ihn nicht blockieren konnten, zudem hatte er freie Fahrt solange er sich auf der Zufahrt zu Pegasus befand. Er hoffte, dass er nicht verfolgt wurde und wenn, dass die Busse etwaige Verfolger behinderten. Leider erfüllte sich seine Hoffnung nicht, knappe acht Kilometer vor der Schnellstraße, tauchten schwarze Limousinen im Rückspiegel auf, die stetig näher kamen.
 

„Festhalten!“, forderte er von den Schülern, die sich zwar angegurtet hatten, sich aber nun noch an den Polstern festkrallten.
 

Yugi saß als Kleinster in der hintersten Sitzreihe, davor saßen Tristan, Joey und Tea, Bakura hätte vorne sitzen sollen, doch der wollte unbedingt den Helden spielen. Kaiba hatte sich von Beginn an nicht eingeplant. Rafael konnte nur hoffen, dass dessen Plan aufgegangen war. Solange er allerdings nichts von ihm hörte, musste er vom schlimmsten Fall ausgehen... für beide.
 


 


 


 

******
 


 


 

Ungehalten fluchte Bakura. Wie konnte er Kaiba nur trauen? Dieser eiskalte, skrupellose, arrogante Eisklotz. Das ganze Fluchen half nichts... er befand sich im freien Fall. Unwillkürlich drehte er sich wie eine Katze und versuchte sich mit Armen und Beinen soweit zu stabilisieren, dass er nicht wie ein Tuch im Wind herumflatterte. Sein Blick war nach unten gerichtet, allerdings sah er nicht viel, da er sich in einer Nebelwolke befand, was ihm zusätzlich eine Gänsehaut bescherte. Nichts sehend, wirkte es fast, als würde er lediglich schweben und nicht in den sicheren Tod stürzen. Der Wind ließ seine Augen tränen, was ihn zusätzlich die Sicht raubte. Siedendheiß fiel ihm ein, dass er gesehen hatte, wie Kaiba in den Abgrund sprang.
 

War das von Beginn an sein Plan gewesen?
 

Ein Selbstmord?
 

Das hätte der arrogante Arsch auch erwähnen können, dann hätte er nicht versucht ihn zu retten. Unwillig schüttelte er den Kopf und schalt sich einen Lügner. Natürlich hätte er in dem Fall auch versucht Kaiba zu retten, das würde er immer wieder versuchen.

Naja... auch wenn Kaiba Schuld an seinem Tod hatte, so war er wenigstens mit ihm vereint.... ein kleiner Trost, aber ein Trost.

Langsam lichtete sich der Nebel, trotzdem konnte Bakura kaum etwas erkennen … so tränenblind wie er war. Plötzlich verdichtete sich der Nebel wieder... nein, kein Nebel. Verdammt, der Boden war schneller da als vermutet. Nun presste Bakura die Augen doch fest zusammen, so schön es irgendwie war diese Freiheit des Fliegens zu fühlen, sehen wie er aufprallte wollte er dann doch nicht. Doch was dann kam veranlasste ihn die Augen überrascht aufzureißen.
 

„Festhalten“, brummte der Drache, der ihn gerade relativ sanft auffing. „Es geht gleich wieder steil nach oben.“
 

Festhalten... ha, wo sollte er sich festhalten? Halt suchend glitten seine Finger über die schuppige Haut, schlang seine Arme schließlich – so gut er es konnte – um den Hals des Tieres.
 

„Es geht los“, warnte dieser nun und schlug kräftig mit seinen Schwingen.
 

Nur verschwommen nahm Bakura die grauen Felsen wahr, die sich mit atemberaubender Geschwindigkeit näherten. Geschickt wich Raito diesen aus, stieß sich zusätzlich mit den Beinen kräftig ab und gewann schnell an Höhe. Krampfhaft klammerte sich Bakura an dem Tier fest, gerade als er glaubte, die Kräfte würden ihn verlassen, erreichte der Drache seine Flughöhe.
 

„Alles klar, bei dir?“, erkundigte er sich.
 

„Wenn ich Kaiba in die Finger kriege, bringe ich ihn um“, knurrte Bakura, der sich langsam entspannte, sich aber immer noch eisern festhielt.
 

„Es war keine Zeit für Erklärungen“, verteidigte Raito diese Entscheidung.
 

„Ha, ha... „ murrte Bakura. „... wie geht’s jetzt weiter?“
 

„Kaiba will weiterhin die Aufmerksamkeit Pegasus und seiner Männer auf sich lenken, damit die anderen sicher im Hafen ankommen“, erklärte Raito bereitwillig.
 

Kaiba blieb still, er genoss gerade diesen Flug. Der etwas ganz anderes war, als sein erster. Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte er sich frei... frei von allen Zwängen. Ein sehr schönes Gefühl, dass er sich bewahren wollte – unbedingt.

Trotz allem suchte er einen bestimmten Punkt, den sie fünf Minuten später fanden.
 

„Halt dich noch mal fest, wir landen jetzt“, empfahl Raito und landete kurz darauf.
 

Kaum dass Bakura von dessen Rücken kletterte, war der Drache weg und Kaiba stand mit leuchtenden Augen vor ihm. Ohne es wirklich beeinflussen zu können, verpasste Bakura dem Brünetten einen Kinnhaken, der diesen von den Beinen riss.
 

„Das war dafür, dass du mich einfach vom Berg geworfen hast“, bellte Bakura den Jungunternehmer an.
 

„Für diesen Quatsch haben wir keine Zeit, Idiot“, murrte Kaiba und rieb sein schmerzendes Kinn.
 

„Mag sein“, zuckte Bakura mit den Schultern und reichte Kaiba die Hand um ihm aufzuhelfen. „Aber es war keine Zeit für Erklärungen.“
 

„Ja, ja... schon klar“, grummelte der Brünette, ergriff die Hand und ließ sich aufhelfen.
 

„Und nun?“, wollte Bakura wissen.
 

„Jetzt steigen wir ein und fahren jagen“, grinste Kaiba, dem das alles langsam Spaß machte.
 

Bakura sah sich um und erspähte die Rostlaube, die er schon einmal bei Kaiba gesehen hatte.
 

„Mit dem altersschwachen Madzda?“, zweifelte Bakura. „Da hättest du dir die Drachennummer auch sparen können.“
 

„Urteilst du immer nach dem äußeren?“, spottete Kaiba, ging zu seinem Wagen, der nur mittels einer Fernbedienung geöffnet werden konnte, da es keine Türschlösser gab.

„Fahr mit oder bleibe hier, mir egal, aber entscheide dich schnell.“
 

Kopfschüttelnd folgte Bakura dem Brünetten und stieg auf der Beifahrerseite ein. Kaum saß Kaiba auf dem Fahrersitz, klappte in der Mittelkonsole ein kleines digitales Bedienfeld herunter, auf dem der Brünette eine Zahlenkombination eintippe, worauf hin der Motor ansprang. Der satte Klang eines Achtzylinders verursachte Bakura eine wohlige Gänsehaut.
 

„Anschnallen“, forderte Kaiba, der sich schon gesichert hatte und nun den Rückwärtsgang einlegte, um auf die Straße fahren zu können.
 

Ohne zu überlegen folgte der Weißhaarige der Anweisung, sein Blick schweifte durch den Innenraum. Kaiba öffnete noch einen Kommunikationskanal, um mit Rafael Kontakt aufzunehmen, zudem erschien ein Display mit einer schematischen Darstellung einer Karte, auf der ein roter Punkt zu sehen war, der sich schnell bewegte.
 

„Rafael... hören Sie mich?“
 

„Mr. Kaiba... Gott sei dank.“ Deutlich konnte Kaiba die Erleichterung heraushören.
 

„Wie läufts?“, wollte er von Rafael wissen.
 

„Wir haben ein paar Schmeißfliegen am Heck“, informierte Rafael ihn. „Ich kann sie in den Bergen nicht abhängen.“
 

„Halten Sie durch... wir sind in fünf Minuten da“, erwiderte Kaiba und gab Gas.
 

„Mir scheint in diesem Auto steckt mehr als vermutet“, meldete sich Bakura zu Wort.
 

„Es ist ein wenig aufgepeppt“, gab Kaiba zu. „Du wirst es gleich merken.“
 

Wenn Bakura dachte, dass der Drachenflug schon ein Nervenkitzel war, wurde er eines besseren belehrt. Unbewusst suchte er zusätzlichen halt an seinem Sitz und der Armatur. Allerdings musste er Kaiba zugute halten, dass dieser ein hervorragender Fahrer war, der dieses PS-Monster unter Kontrolle hatte.

Auf den kurzen geraden Strecken wurde er beim Beschleunigen regelrecht in den Sitz gedrückt, kurz vor den Kurven bremste Kaiba ab, driftete durch die engen Biegungen und beschleunigte sofort wieder, kaum dass der Wagen geradeaus zeigte.

Bakura wagte nicht das Wort an Kaiba zu richten um dessen Konzentration nicht zu stören, er beobachtete ihn lediglich und sah dieses undefinierbare Funkeln in den dunklen Saphiren und dieses leichte Schmunzeln um die sonst immer so leblosen Lippen. Verblüfft stellte er fest, dass Kaiba diese Kamikazefahrt richtig genoss. Offenbar kannte er den Brünetten nicht... nicht ein bisschen.
 

Was diesem kühlen, distanzierten Mann wohl noch Spaß machte?
 

Gern würde Bakura das herausfinden, gleich nachdem diese Drachen wieder dort waren wo sie hingehörten, würde er das in Angriff nehmen.
 

„Rafael... ich bin gleich bei Ihnen“, informierte Kaiba seinen Mitarbeiter. „Ich hoffe, dass Pegasus wütend genug auf mich ist, dass er vorerst nur mich haben will und euch in Ruhe lässt.“
 

„Das hoffe ich auch“, kam es gepresst von Rafael. „Es wird hier langsam eng... sobald die können, werden sie schießen.“
 

Noch eine Kurve, dann hatte Kaiba die Verfolger Rafaels vor sich. Nicht zögernd überholte er den ersten Wagen, gleich darauf den zweiten. Dabei sorgte er dafür, dass er gut zu sehen war.
 

„Ich überhol euch jetzt“, informierte Kaiba Rafael und setzte in der Kurve zum überholen an und war an deren Ende schon vorbei.
 

In einem Kilometer endete diese Zufahrt auf der Schnellstraße, dort konnten beide Fahrzeuge ihre volle Kraft entfalten. Kaiba drosselte das Tempo und sah immer wieder in den Rückspiegel.
 

„Nun macht schon“, murmelte er. „Habe ich Pegasus nicht wütend genug gemacht?“
 

Bakura wandte sich um, sah aus dem Heckfenster. „Ich glaube, du hattest Erfolg“, merkte er an.

„Ich wäre es zumindest...“, sich wieder richtig hinsetzend meinte er. „... wir haben jetzt diese zwei Schmeißfliegen am Heck und sie sehen nicht so aus, als würden sie Gefangene machen wollen.“
 

„Soll mir recht sein“, grinste Kaiba. „Ich will auch nicht in Gefangenschaft geraten... du etwa?“
 

„Nö... abgesehen davon finde ich langsam Gefallen an dieser Hetzjagd“, grinste Bakura ebenfalls. „Da vorn ist schon die Schnellstraße... glaubst du, die anderen sind dann in Sicherheit?“
 

„So schnell bestimmt nicht“, erwiderte Kaiba. „Wahrscheinlich wird bald ein Helikopter auftauchen und meinen SUV verfolgen... sofern sie es können.“
 

Kaiba erreichte die Abfahrt, beschleunigte beim Abbiegen und vergrößerte auf diese Weise den Abstand zu seinen Verfolgern, aber nicht zu weit, damit sie ihn auch weiterhin folgen würden.
 

„Im Grunde müsste Pegasus wissen wo wir hinwollen“, teilte Kaiba seine Vermutung mit. „Die Frage ist nur, wer zuerst diese Insel erreicht. Aber vielleicht ist er so aufgebracht, dass er nicht gleich darauf kommt und uns so einen Vorteil gewährt, wenn auch nicht freiwillig.“
 

Jedesmal, wenn ihre Verfolger nahe genug waren um zu schießen, trat Kaiba das Gaspedal durch und katapultierte sie regelrecht nach vorn.
 

„Wieviel PS hat diese Karre überhaupt“, war Bakura nun neugierig.

„Fast tausend...“, antwortete Kaiba monoton. „... auf gerade Strecke schafft der Wagen leicht 400 kmh, aber da ist auch noch Luft nach oben.“
 

„Wow... und was bringt dir das?“
 

Kaiba sah kurz zu ihm und grinste breit. „Na was wohl... Fahrspaß pur.“
 

„Mr. Kaiba...“, meldete sich Rafael. „... wir haben die Tunnel gleich erreicht.“
 

„Sehr gut.... wir sehen uns auf dem Schiff“, beendete Kaiba zufrieden die Verbindung. „Dann zeig ich dir mal, was die Pferdchen alles so können.“
 

Nochmal sah er kurz zu Bakura, der nicht so ganz verstand, was Kaiba ihm damit sagen wollte.
 

„Ich hoffe, dir macht es genau soviel Spaß wie mir“, grinste Kaiba wieder, was tatsächlich langsam bedrohlich auf Bakura wirkte. „Wenn nicht, dann kotz mir wenigstens nicht ins Auto.“
 

Zum Glück war kaum Verkehr, er hatte also genug Raum um ein wenig zu spielen. Erneut drosselte er die Geschwindigkeit, wechselte immer wieder die Spur, wenn die Verfolger ihn überholen wollten. Nachdem er wieder einen großen Abstand zwischen sich und die Anderen gebracht hatte, bremste er scharf ab, drehte dabei den Wagen, so dass er in die entgegengesetzte Richtung zeigte, schaltete in den Rückwärtsgang und gab Gas. Pegasus Männer hatten aufgeholt und 'trieben' Kaiba vor sich her, der nun rückwärts fuhr... schneller, als mancher normal fuhr.

Kaibas Saphire funkelten vor purem Vergnügen, es machte ihm unbestritten sehr viel Spaß und genoss es einfach nur.

Die Verfolger kamen so dicht heran, dass Bakura deren wütende Gesichtszüge deutlich erkennen konnte.
 

„Du hast eindeutig einen Knall, Kaiba“, presste er zwischen den Zähnen hervor. „Willst du uns umbringen?“
 

„Nein... ich wollte nur ein bisschen Spaß“, lachte der Brünette, hob seine rechte Hand und zeigte seinen Gegnern den gestreckten Mittelfinger, was diese veranlasste blindwütig auf sie zu schießen.
 

„Toll... jetzt sind sie stinksauer“, bemerkte Bakura trocken.
 

„Nicht sauer genug“, gab Kaiba lapidar zurück. „Aber das ändere ich gleich.“
 

Erneut trat er das Gaspedal durch, vergrößerte den Abstand, riss das Lenkrad herum, kuppelte den Rückwärtsgang aus und den Vorwärtsgang wieder ein. Nur leicht geriet der Wagen ins Schlingern, aber sofort hatte Kaiba ihn wieder unter Kontrolle und ließ die Pferdchen laufen. In sekundenschnelle vergrößerte sich der Abstand zu den Verfolgern, die es nicht mehr schafften zu ihm aufzuschließen. Mit unvermindert hoher Geschwindigkeit rauschte der scheinbar altersschwache Madzda an den anderen Verkehrsteilnehmern vorbei. Bakura schielte auf das Tachometer – 370 km/h. Unwillkürlich hielt er den Atem an. „Und da sagen immer alle ich wäre durchgeknallt“, murmelte er.
 

Kaiba drosselte das Tempo erst, als er die Schnellstraße wieder verließ, was sich Bakura etwas entspannen ließ.
 

„Hier geht’s aber nicht zum Hafen“, richtete er wieder das Wort an den Fahrer.
 

„Ich weiß“, antwortete Kaiba amüsiert. „Wir wechseln das Fortbewegungsmittel.“
 

„Aha...“, meinte der Weißhaarige nicht besonders intelligent. „... und was erwartet mich als nächstes? Airwolf?“
 

„Nicht direkt“, gab Kaiba ausweichend Antwort. „Ich hoffe, der Ritt auf dem Drachen hat dir gefallen.“
 

'Juchu... wir fliegen', jubelte Raito, der es nicht zu hoffen gewagt hatte.
 

„Nur, wenn du mich nicht wieder von einem Berg wirfst“, murrte Bakura.
 

„Das lässt sich einrichten“, lachte der Brünette dunkel. „Ich werde schon auf dich aufpassen. Aber erst verstecken wir den Wagen.“
 

Kopfschüttelnd sah Bakura nach vorn, wo ein LKW auftauchte. In der Annahme sie würden diesen überholen, achtete er nicht weiter auf diesen. Erst als sich dessen Laderampe absenkte – ohne seine Fahrt zu verlangsamen – ahnte er, dass das das Versteck für den Wagen war. Diese Vermutung bestätigte sich, als Kaiba seinen Wagen behutsam in das Innere fuhr.
 

„Ich glaube fast, du hast zu viel Fernsehen geguckt“, kommentierte Bakura ironisch.
 

„Und wenn schon....“, zuckte Kaiba mit den Schultern. „... es ist für mich lediglich eine Spielerei, die sich jetzt mal auszahlt. Irgendwie muss auch ich mich entspannen können.“
 

Kopfschüttelnd stieg Bakura aus und sah sich um. Ganz so wie im Fernsehen war es dann doch nicht, da sich keine hübsche Mechanikerin gleich um das Auto kümmerte und auch keine bequeme Sitzecke vorhanden war... Schade eigentlich.
 

„Bakura... komm schon, wir müssen weiter“, forderte Kaiba die Aufmerksamkeit seines Mitschülers und warf ihm gleichzeitig ein Seil zu, was dieser reflexartig auffing, aber nicht wusste, was er damit sollte.
 

„Und ich hab immer gedacht nur Wheeler hat eine niedrige Intelligenz“, seufzte Kaiba.
 

„Werd nicht gleich beleidigend“, maulte Bakura, der das Seil unschlüssig in den Händen hielt.
 

„Du darfst es benutzen, um dir einen besseren Halt auf dem Drachen zu geben“, erklärte der Brünette übertrieben geduldig. „Hast du jetzt verstanden?“
 

„Ach so...“, ging ihm jetzt ein Licht auf. „... sag das doch gleich.“
 

Unterdessen klappte Kaiba eine Leiter herunter, kletterte an dieser hoch und öffnete eine Luke im Verdeck des Anhängers. Den Kopf raus streckend sah er sich um und kletterte vollends auf das Dach. Kurz darauf sah er wieder ins Innere.
 

„Was ist? Brauchst du eine Extraeinladung? Oder willst du nicht mit?“ Schon war der Kopf wieder verschwunden und Bakura beeilte sich ebenfalls auf das Dach des LKW' s zu kommen. Sich aufrichtend zuckte er zusammen, da er dem Drachen gegenüber stand, der seine Flügel schon leicht abgespreizt hielt und gegen den Auftrieb ankämpfte.
 

„Nun mach schon“, forderte Raito mit rauer Stimme. „Die Zeit drängt. Das Seil kannst du später befestigen.“
 

Grummelnd ging er auf den Drachen zu und kletterte – mehr oder weniger behände – auf dessen oberen Rücken, bzw. den Halsansatz. Hier konnte er wenigstens mit den Beinen etwas Halt finden. Der Drache spürte, dass Bakura richtig saß und stieß sich vorsichtig ab und brachte sich mit kräftigen Flügelschlägen so hoch in die Luft, dass die Wolken die Sicht auf ihn verdeckten.
 

„Und ich wollte Kaiba retten“, murmelte Bakura, der nun zitternd vor Kälte versuchte das Seil um Raitos Hals zu schlingen, damit er sich an diesen binden konnte. „Hätte er mir gleich gesagt, was er vorhat, wäre ich zu Hause geblieben... der braucht keine Hilfe... wie konnte ich Blödmann das nur annehmen.“
 

„Hat er dir das nicht immer gesagt?“, fragte Raito amüsiert. „Dennoch hast du ihm... uns … sehr geholfen.“
 

Ohne Bakura hätten sie nicht auf den Rechner Pegasus' zugreifen können und Kisaras Befreiung wäre viel zu früh aufgefallen. In diesem Fall hätte nicht nur Kaiba die Folgen tragen müssen, sondern auch dessen Mitschüler, um das zu verhindern, war er bereit gewesen sich in dessen tödliche Hände zu begeben.
 

„Dem Irren hat der ganze Zinnober auch noch Freude bereitet“, beschwerte er sich lautstark.
 

„Dir nicht?“, kam prompt die Gegenfrage. „Du hättest jederzeit zurückbleiben können, aber du hast es genauso genossen wie Seto.“
 

Eine Antwort schuldig bleibend versank Bakura in seine Gedanken und musste sich am Ende eingestehen, dass der Drache recht hatte. Es hatte ihm mindestens genauso gefallen wie Kaiba, außer das Werfen vielleicht, aber ansonsten hatte er es genossen... genossen die unerschütterliche Sicherheit Kaibas zu sehen und zu spüren... zu wissen, dass dieser ihm keinem unnötigen Risiko ausgesetzt hätte... irgendwie waren sie ein Team...ein sehr gutes Team, wenn auch ein sehr verrücktes.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das wars schon wieder.... Kaiba scheint ein echter Technikfreak zu sein, was aber
keinen wundern dürfte.^^
Gern dürft ihr mir eure Meinung mitteilen.

*wink*

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Dragonlady2000
2020-02-14T00:17:22+00:00 14.02.2020 01:17
Habe ich schon gesagt, dass ich deine Fanfiction liebe? Nein? Dann hole ich das nach. Ich liebe sie! So spannende Fanfiction, die meinen Geschmack treffen, finde ich selten. Schreib ja weiter. Was denken sich alle wenn es um Kaiba geht? Das er kein Herz, Leidenschaft und Gefühle besitzt? Tja, da muss ich diese Leute schocken, in dem ich sage, der Kerl hat ein Herz,Leidenschaft und auch Gefühle. Bestes Beispiel ist Wheeler und wie sich Seto gegenüber ihm verhält. Wenn das nicht Liebe ist, fresse ich einen Besen.
Antwort von:  night-blue-dragon
14.02.2020 21:08
Hallo,

vielen Dank für deinen lieben Kommentar.

Ja... Kaiba steckt voller Leidenschaft und hat das Herz am rechten Fleck, auch wenn er sich meist darum
bemüht dieses zu verbergen.

Bis zum nächsten Mal

night-blue-dragon
Von: Karma
2020-02-13T20:09:40+00:00 13.02.2020 21:09
Uuuuuh, das Kapitel macht beim Lesen eine Menge Spaß! Ich kann verstehen, warum dir das Schreiben so viel Vergnügen bereitet hat.
:D
Es hat einfach immer wieder was, wenn Seto mal aus sich herausgeht und zeigt, dass er eben KEIN Roboter und keine Maschine ist, sondern ein Mensch, in dem eine Menge Leidenschaften und Feuer brodeln.
*___*
Armer Bakura.
*hrrhrrhrr*
Wenn er vorher nicht schon eine Schwäche für Seto gehabt hätte, spätestens JETZT ist es garantiert so weit.

Ich muss gestehen, ich hab die Anspielung auf Knight Rider echt genossen.
XD
Ja, ich bin alt genug, um damit aufgewachsen zu sein.
;)
Und jetzt fühl ich mich aufgeputscht und nostalgisch und bin megamäßig gespannt, wie's hier weitergeht.
<3

Bis zum nächsten Mal!

Karma
Antwort von:  night-blue-dragon
13.02.2020 21:14
Hihihi... schön, das du eine Serie erkannt hast.... war auch nicht zu schwer.^^
Zwei weitere sind noch versteckt, die allerdings nicht so erfolgreich wie Knight Rider waren.
Mal sehen ob du in den folgenden Kapiteln erkennst welche.^^

Raito auf dem Dach des LKW's, bei der Szene musste ich an Elliot denken... war einfach da. *lach*

Egal... bis zum nächsten Mal... bei dir oder bei mir *wink*

night-blue-dragon
Antwort von: Karma
13.02.2020 21:16
Das Schmunzelmonster hab ich schon zuuu lange nicht mehr gesehen, da ist meine Erinnerung etwas verwischt.
^^°
Aber jetzt, wo du's erwähnst ... Ich werde den ganzen Abend fett grinsen.
XD


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