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Gegenwartsgeflüster

Sommer-Herbst
von

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Verdichtung

Sie sagte kein Wort, als er die Türe öffnete, stattdessen küsste sie ihn, nicht lieblich, nicht hilfsuchend, sondern fordernd, offensichtlich vergessen wollend. Sie brauchten dafür auch keine Worte mehr, seit sie zurück war, gab es regelmässige Treffen und so gerne er sich auch mit ihr austauschte, gab es Momente in dem beide besser schwiegen.

Während Shikamaru also Sakura half, ihren Mantel los zu werden und sie unsanft ins Schlafzimmer bugsierte, fragte er sich, wann sie beide in der letzten Wochen wohl beschlossen hatten, sich gegenseitig zum Frustabau zu benutzten - und was genau er vorher gemacht hatte.

Sakura war eine Furie, wenn auch nicht so schlimm wie Ino. Sie war impulsiv und wie er festgestellt hatte, leidenschaftlich in allen belangen, was wunderbar mit seiner Art, sehr entspannt zu wirken und dabei richtig dominant zu sein kollidierte. Er genoss Sex mit ihr, vor allem, weil er wusste, dass es keine weiteren Verkettungen bedeuten würde und er war erstaunt darüber, dass es für sie ebenfalls funktionierte.

Er biss in ihre Schulter und sie keuchte auf - heute schien sie keine Lust zu haben, sich zu fügen und Shikamaru machte sich mental eine Notiz, Neji bei Gelegenheit dafür zu danken, dass er sie so wütend gemacht hatte. Ohne Kontext natürlich.
 

„Hast du mir Feuer?“ Es war ein Klischee, aber eines, dem sie beide gerne frönten. Schon alleine deswegen, weil es das kuscheln danach ersetzte und noch mehr, weil es verhinderte, dass es eine peinliche Stille gab.

Shikamaru reichte ihr sein Feuerzeug und platzierte den Aschenbecher in der Mitte des Betts. Er selbst zog eine Boxershorts an bevor er sich zu ihr setzte. Sie hatte sein Tshirt von vorher an, was ihr so gar nicht stand, aber es war offensichtlich, dass es ihr egal war.

„Ich hätte heute nicht mehr mit dir gerechnet. Wäre übrigens nett, wenn du dich das nächste Mal melden würdest, könnte ja sein, dass ich Besuch habe.“

Sakura sah ihn an, sie war zwar entspannter, aber grundlegend immer noch ziemlich genervt. „Ich dachte, wir tanzen nicht auf verschieden Hochzeiten, Nara?“ Ja, sie musste wirklich angepisst sein, wenn sie seinen Nachnamen benutzte.

Er war gerade zu gelassen und liess es ihr durchgehen. „Ich rede von meiner Mutter. Sie hat die Angewohnheit, Sonntags vorbei zu schauen. Ich halte übrigens meine Abmachungen ein, Sakura.“

Sie sah ihn an. „Sorry. Ich weiss, ich sollte meine Scheisslaune nicht an dir ablassen.“ Dann warf sie ihm ein gewinnendes Grinsen zu. „Besonders nicht, da du für die Ablenkung sorgst.“ Dann fuhr sie sich durch die Haare, die schon durch den Nieselregen gelitten hatten, der Staub in der der Halle ganz zu schweigen. Shikamaru grinste. „Ich hätte nicht gedacht, das du Tenten alleine lässt.“

Shikamaru hatte keine Lust, den Elefanten im Raum zu ignorieren. „Sie ist nicht alleine“, Sakura zog den Rauch ein und setzte nach, „Sasuke ist bei ihr.“

Sie sah seinen Blick und winkte ab. „Ich hab keine Ahnung warum, aber er ist für Tenten in diesem Zustand sicher hilfreicher als ich. Ich meine, die beiden haben immer Kontakt gehalten, ich weiss das seit Jahren, dass sie etwas verbindet. Da hab ich das Feld geräumt. Und weil ich sauer war und das Wetter draussen scheisse ist“, er unterbrach sie amüsiert. „Dachtest du, du kommst in mein Bett?“

Sakura nickte. „So ungefähr.“ Er lachte kurz auf. „Was hast du Sasuke erzählt?“

„Das ich spazieren gehe. Da fällt mir ein, kann ich kurz duschen? Er hat eine Nase wie ein Hund und ich rieche gerade ziemlich nach dir.“

Shikamaru nickte und stand auf, um ihr ein Badetuch zu reichen. „Würdest du das nicht, hätte ich etwas falsch gemacht.“ Sie lächelte, zufrieden und schlug ihm dennoch auf den Arm. „Ach halt doch die Klappe.“
 

Obwohl er zum ersten Mal in der Wohnung war, fand er das Bett mühelos. Das Licht lies er aus, das Zimmer wurde nur von dem trüben, wolkenverhangen Licht draussen erhellt und er fand es passend.

Er strich ihr sanft über die Schultern, und sie sah ihn nicht an, doch alleine dadurch wusste er, dass er weitermachen konnte. Langsam zog er ihr die Schuhe aus, sie liess sich den Pullover abziehen, die Hose strampelte sie weg. Er deckte sie zu und setzte sich an das Kopfende des Betts und strich ihr sanft über ihren Kopf und ihre halbgelöste Frisur.

Sie weinte. Bitterlich. Lange.

Schliesslich setzte sie sich ruckartig auf. „Ich bin so dumm.“ Dann sah sie ihn an. „Was machst du eigentlich hier?“

„Ich habe euch nach Hause gefahren.“ Tentens Augen weiteten sich. „Ist Sakura auch da?“ Er schüttelte den Kopf. Sichtlich erleichtert atmete sie aus und antwortete auf die nicht gestellte Frage. „Hei, ich weiss nicht wie ich ihr erklären sollte, dass du mir meine Kleider abziehst und neben mir sitzt. Wirkt halt nach aussen schon ein wenig komisch, weisst du.“ Sasuke nickte. Er wusste auch nicht, wann das passiert war. „Ist definitiv etwas anderes, wenn es bei mir zu Hause ist“, stimmte er ihr zu. Dann sah er sie an. „Es war Sakura, die mich gebeten hat, zu bleiben. Offenbar vertraut sie uns.“ Tenten nickte. „Ich habe ihr nie verheimlicht, dass wir uns ab und an beim Training gesehen haben. Aber ich habe nie viel erzählt.“ Sasuke sah sie an. „Ich verstehe.“

Er verstand tatsächlich, Tenten hatte Sakura nicht verletzten wollen. Aber andererseits war das Band zwischen ihr und Sasuke speziell gewesen, was sie nicht hätte aufgeben wollen. „Ich hab ihr allerdings nie erzählt, dass ich bei dir übernachtet habe.“

Sasuke lächelte schwach. „Ich schätze, das hätte sie auch eher amüsiert.“ Tenten grinste. „Wahrscheinlich hätte sie die bildliche Beschreibung von dir besoffen und kotzend tatsächlich belustigt. Aber es ging dir echt scheisse damals, also sollte ich mich nicht darüber lustig machen.“

Sasuke nickte. „Ich war gekränkt. Und dumm.“

Tenten sah ihn an. „Wieso dumm?“

„Ich habe Karin Dinge anvertraut, die sie gegen mich hätte verwendet können. Privat wie geschäftlich. Es war nichts gravierendes, aber es hat mich in meinem Ego verletzt, dass sie diese Macht hatte, auch wenn ich mir sicher bin, dass sie nie etwas gesagt hat.“

Tentens Blick verdüsterte sich. „Sanfte Überleitung Sasuke, aber das rechtfertigt Nejis Verhalten nicht.“ Sasuke nickte. „Das wollte ich auch nicht sagen.“

Sie stöhnte auf. „ Es ist nur, dass ich dass, was ich weiss, nie ins Spiel bringe, ihn sogar noch schütze und er“, sie brach ab und starrte nach draussen. Es nieselte. Sasuke nickte.

Tenten sah ihn an. „Ich weiss, ihr versteht euch, aber ich ertrag ihn nicht mehr. Ich kann mich nicht so fühlen, nur weil er Angst hat, ich würde Interna ausplaudern.“ Sie streckte sich. „Hast du noch was vor?“ Sasuke schüttelte den Kopf. „Ich hab Familiendinner heute abegsagt.“

„Oi, das kannst du? Was war deine Ausrede?“ Sasuke grinste verschmitzt. „Private Verpflichtungen.“

Tenten lachte. „Glück gehabt, das niemand nachgefragt hat. Ich muss duschen, warten wir auf Sakura und gehen was Essen? Und wenn es um mich geht, ich würde mich gerne richtig übel betrinken, wenn es in Ordnung ist.“

Sasuke schmunzelte und wuschelte ihr durch das Haar, das nun relativ lang über den Rücken fiel, als wäre sie eine kleines Mädchen.

So kam es, dass Sakura nach Hause kam und Tenten im Wohnzimmer sass und sich die Haare föhnte, während dessen sie und Sasuke bereits eine Flasche Wein geöffnet hatte.

Das Bild war wahrlich fremd, Tenten ohne Socken, die ihre Mähne föhnte, während Sasuke sichtlich entspannt über den Lärm hinweg mit ihr redete. „Sakura, wir gehen essen, kommst du mit?“ Sakura lachte, weil das Bild schräg war und gleichzeitig harmonisch wirkte. „Habt ihr noch eine Weile? Ich sollte mir eigentlich die Haare auch waschen. „Ach Quatsch, du siehst blendend aus, zieh dir was bequemes an, wir werden uns nämlich gepflegt betrinken heute.“

Sakura sah Sasuke an, dieser zuckte nur mit den Schultern. Sie grinste. „Gebt mir zehn Minuten.“
 


 

Sie betraten das Lokal, ein Burgerladen im teueren Segment, weil er darauf bestanden hatte, dass seine Begleitung zumindest einen vernünftigen Boden brauchte, wenn sie ihren Plan in die Tat umsetzten wollte. Tenten sah ziemlich frisch aus, so dass Sakura sich noch schäbiger vorkam, als ohnehin, weil sie ihre wirklich dreckigen Haare in einem unordentlichen Dutt trug. Dazu hatte sie weite Stoffhosen an und ein weisses T-Shirt. Ihre Mitbewohnerin war bei schwarz geblieben, beides, Hosen wie Oberteil, waren eng, dazu trug sie ihre Haare untypischerweise halb offen, ganz so, als ob sie bewusst Stärke demonstrieren müsste. Über den Mann im Bunde versuchte Sakura nicht nachzudenken, den selbst in einer eher legeren Aufmachung sah er gut aus. Von seinem typischen Farbschema wich er zwar nicht ab, aber immerhin trug rin T-shirt in dunkelblau zu seiner edleren Jeans.

Erschwerend kam hinzu, dass sie das Gefühl hatte, den anderen Mann noch an, auf und in sich zu spüren, ein Umstand, der ihr es nicht einfacher machte, sich auf die Anwesenden zu konzentrieren. Tenten schien das zum Glück nicht zu interessieren, sie befand sich gerade in ihrer eigenen Welt und Sasuke- nun, Sakura musste zugeben, sie war mehr als froh, dass sein Fokus auf einer anderen Frau lag. Zudem sah er selbst nicht wirklich entspannt aus und dass, obwohl er frei hatte. „Alles ok bei dir?“, fragte sie daher, nachdem sie alle etwas zu essen bestellt hatten. Sakura merkte während sie auf die Antwort wartete, dass sie Hunger hatte und war ganz froh, dass sie zum essen mitgeschleppt wurde. „Es geht.“ Sasuke hatte offen geantwortet, etwas, was zeigte, dass er sich wohl fühlte. „Mein Vater stresst mich, um ehrlich zu sein.“ Tenten sah ihn an und versuchte, Empathie zu zeigen. „Gehts um die Firma?“ Sasuke sah sie an, blinzelte und neigte kurz seinen Kopf. „ Auch, ja. Und um die Zukunft.“ Tenten nickte verstehend, während Sakura nicht das erste Mal dass Gefühl hatte sie würde gar nichts verstehen. Sie wollte zu einer Frage ansetzen, doch Sasuke brach sie mit einem Lächeln, dass zwar falsch, aber bestimmt war. „Lass gut sein Sakura, mir ist nicht nach reden.“ Sie nickte. „Scheint uns allen so zu gehen.“ Tenten nickte. „Ich fürchte, ich bin auch keine gute Gesellschaft, aber solange ich noch denken kann, gibts etwas was wir dringend besprechen sollten.“

Und Sakura verstand. Sasuke nickte. „Naruto.“
 

Damit hatten sie ein Thema gefunden, bei dem alle froh waren, dass es von den eigentlichen ablenkten: Sakura war nur zu froh, dass niemand ihren Zustand hinterfragte, Tenten wollte partout nicht reden, weil es nichts zu reden gab, was die beiden anderen Anwesenden nicht gewusst hätten und Sasuke wollte auf keinen Fall vor Sakura über seine und Hinatas Situation reden, wenn auch Tenten die einzige war, die er neben Neji als Ansprechperson in dieser verfahrern Situation hatte. Aus Zufall, wie so vieles in ihrer Freundschaft.
 

Tenten hatte zwar Kontakt zu Sasuke gehalten, aber eher zufällig, sporadisch, sie beide mochten Sport und Tenten hatte während des Studiums im Fitnessstudios gejobbt, nachdem sie ihren vorherigen, zwar lukrativeren, aber auch anstrengenden Job an den Nagel gehängt hatte. In dem Studio hatte auch Sasuke trainiert. Eines Abends war er nach einer Schicht auf sie zu gekommen und hatte sie gebeten, ihn an einen Event zu begleiten. Tenten hatte sich wie im Märchen gefühlt, er hatte ihr ein Kleid gestellt, Sie zum Friseur gebracht und mitgenommen. Was er ihr nicht gesagt hatte war, dass sie auf Neji treffen würde und sie da war, um den Platz seiner Exfreundin auszufüllen.

Er hatte gut auf sie aufgepasst. Doch dann hatte Neji sie auf dem Weg zur Toilette abgepasst. Sie hatte Sasuke nicht erzählt, über was sie gesprochen hatten, weil er sich übel betrunken hatte. Sie hatte ihn nach Hause gebracht, auf ihn aufgepasst und als er geschlafen hatte, eine Flasche aus seiner Bar geklaut und sich betrunken.

Am nächsten Morgen hatte er sie auf dem Sofa gefunden, verheult und in dem Kleid, das er ihr gekauft hatte. Und dann hatten sie sich beide ausgekotzt. Es hatte sich organisch angefühlt, weil Sasuke schon zu ihrer Schulzeit für sie da gewesen war.

Der Vorfall war rund vier Jahre her, hatte aber dazu geführt, dass sie Freunde wurde. wirklich gute Freunde.

Nur wusste Sakura davon nichts. Aber dennoch schien sie die beiden so zu akzeptieren.
 

„Ich mache mir Sorgen“, erklärte Tenten und die anderen beiden nickten. „Sasuke lehnte sich zurück und verschränkte die Hände. „Eigentlich müsste er professionelle Betreuung bekommen. Ich hab nur das Gefühl, dass er nicht alles erzählt.“ Tenten nickte. „Ich frage mich, ob er überhaupt noch spielen kann, um ehrlich zu sein.“ Sakura prustete. „Stur genug ist er ja.“ Sasuke sah die beiden an. „Ich habe Karten für das Spiel, gehen wir hin.“ Sakura schüttelte den kopf. „ich fang nächsten Montag an, ich kann mir nicht freinehmen. Du wirst Tenten mitnehmen müssen, aber Hinata wird sicher auch da sein. Vielleicht fragst du sonst noch wen aus der Gruppe.“ Sie vermied es zu erwähnen, das Neji wahrscheinlich auch da sein würde. Sasuke nickte.
 

Tenten wusste nicht, wie sie im Copy Cat gelandet waren, aber selbst für einen Sonntagabend war die Bar nicht schlecht gefüllt. Kakashi stand müde hinter der Bar und als Sakura ihn darauf ansprach, legte er das Glas, das er eben poliert hatte, hin. „Es ist mein letzter Arbeitstag in der Woche, ich bin nah dem Wochenende immer müde, und weil Kauri frei hat, mach ich die Schicht alleine.“ Sakura nickte wissend, schliesslich hatte sie während ihrer Studienzeit immer hinter Bars gearbeitet, sie kannte den Blick derjeniger, die die Tage verschliefen und in der Nacht arbeiteten, während andere ihr Glück suchten und es in den vollen Gläsern suchten, die immer leerer wurden, während das eigene Glücksgefühl stieg, geborgt, von morgen, den nur heute, heute Abend würde es sich lohnen, bezahlen konnte man später - nur um nächsten Tag aufzuwachen, müde, verkatert, ärmer, alleine oder mit jemanden neben sich, den man nicht kannte und mit dem man nichts gestimmt hatte, ausser das man sich am Abend vorher in dem Strudel von Lust und eingeschränkten Urteilsvermögen gefunden hatten. Sie vermisste nichts davon, egal auf welcher Seite sie stand.

Sie spürte Sasukes Blick kurz auf sich und fragte sich, wie es wohl wäre neben ihm aufzuwachen, verbot sich aber, weiter darüber nachzudenken, verscheuchte den Gedanken, bestellte Shots. „Ihr scheint aber alle nicht so gut drauf zu sein.“ Drei Köpfe nickten und winkten gleichzeitig ab, der Versuch, sich die Welt für einige Stunden schöner zu machen, schien nicht zu funktionieren.

„Wir müssen was machen“, verlangte Tenten und sah Sauske an- dieser seufzte. Er kannte diesen Tatendrang, er funktionierte nie, doch Tenten schien berauscht von der Idee, zu flüchten und nicht mehr zu wissen, wie sie sich fühlte und ihre Gesellschaft war nicht einmal in der Lage, ihr den Wunsch abzuschlagen, weil sie, wenn sie ehrlichen waren, dass selbe suchte. Und es war noch früh. Tenten klatschte in die Hände. „Fertig Trübsal geblasen“, sie leerte den Shot, „bitte bring uns noch eine Runde. Und wen wir dir auf den Sack gehen, dann schmeiss uns raus.“ Kakashi lächelte bloss.
 

Sakura hatte sich die Situation irgendwann nicht mehr ansehen können und kurz nach zehn Uhr Kakashi ihre Unterstützung angeboten. Er hatte sie zuerst nicht annehmen wollen, doch Sakura hatte ihm versichert, dass sie wisse, was sie tue. Und ansonsten könne sie Gläser waschen.

Nachdem der erste Gast bei ihr einen Cocktail bestellt hatte, war sie zielsicher zur Station gelaufen und hatte ihn zubereitet. Kaksahi hatte nur dankbar gelächelt. Mittlerweile ging die Uhr Richtung Mitternacht und auch wegen Sakura hatte der schnell ausgearbeitet Plan von Tenten funktioniert. Sie und Sasuke waren betrunken. Richtig sogar. Und Sakura hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, aber wenn sie welche gehabt hätte, hätte sie sich gefragt, warum der Uchiha sich so sehr gehen liess und sie hätte sich Sorgen gemacht. Doch nun sah sie die beiden nur an, wie sie über belangloses Zeug redeten und lachten. „Erinnerst du dich noch, wie du Lee Prügel angeboten hast, weil er Sakura eine Rose am Valentienstag geschickt hatte?“, Tenten lachte laut auf. „ich hab dir nie erzählt, dass er nachher bei Neji um Schutz gebeten hat.“ Sasuke lachte kurz auf. „Trottel. Was hat Neji gesagt?“ Tenten grinste, öffnete ihre Haare und strich sich glatt, um sich dann zwei Strähne nach vorne zu ziehen und imitierte, in ihrer Verfassung bestmöglich, Nejis schnarrende Art, die er als Jugendlicher gehabt hatte. „Nicht mein Problem, wenn du dir die Freundin von Uchiha aussuchst, du Trottel.“ Tenten lachte ungehemmt und laut und es war schön zu sehen, wie sich ihr Begleiter ebenfalls ab ihrer Darbietung amüsierte.

Hinter der Bar zu stehen zwang Sakura in eine beobachtende Position. Sie sah, wie Sasuke Tenten die Haare wieder hinters Ohr strich und wie diese ihn angrinste. Kakashi folgte ihrem Blick. „Die sind immer so, denk dir nichts dabei.“ Sakura stutze kurz.

Auch wenn sie und Tenten zusammen lebten, hatte jede ihr eigenes Leben und wenn ihre Mitbewohnerin ausgegangen war, hatte sie sich nie gefragt, mit wem. Aber offenbar war sie hier zusammen mit Sasuke Stammgast. Sie wusste nicht genaue, was sie mit dieser Information anfangen sollte, aber der nächste Gast wollte ein Getränk.
 

Kurz vor eins sah ihr ehemaliger Lehrer sie an. „Danke.“ Die letzten Gäste waren gegangen und nur ihre zwei betrunken Freunde waren übrig geblieben. Er hielt ihr ein Päckchen Zigaretten hin. Dankbar nahm sie eine. „Was kann ich aufräumen?“ Doch Kakashi winkte ab. „Du hast mir schon genug geholfen“, doch damit liess sich Sakura nicht abspeisen. Sie nahm einen Notizblock und schrieb auf, welche Getränke fehlten, legte ihm den Zettel hin und fing an, Gläser zu polieren. Ergeben folgte ihr der Besitzer. Sasuke sah sie mit halboffenen Augen an. „Kann ich auch eine haben?“ Sakura nickte. „In meiner Tasche, grad auf dem Stuhl neben dir.“ Sasuke hielt den Daumen hoch, etwas, was er nüchtern nie tun würde und grinste ihr zu. Tenten lächelte. „Ich finds super schön, dass ihr wieder normal seid.“ Sakura lächelte ihr zu. „Er hat dich voll vermisster ich wenn er das nicht zugeben kann, nicht war?“, damit knuffte sie Sasuke in die Seite und dieser grinste nur. „Ein bisschen vielleicht.“ Tenten lachte und schlug ihm auf die Schulter. „Du hast mich immer gefragt wie es ihr geht.“ Doch bevor sie weiter reden konnte, kam Kakashi zurück. „Ich zahl jetzt Sakura aus und dann schmeiss ich euch Tagediebe raus.“ Er klang nett, doch es war offensichtlich, dass er nach Hause wollte. Sakura wollte ablehnen, aber Kakashi lies nicht mit sich reden. „Ich habe mehr Trinkgeld gemacht als zuvor in Monaten und das liegt nicht an mir“, erklärte er und sie wusste, dass er unter seiner Maske lächelte. „Nimms an Kleine, sonst gibt er uns noch Hausverbot“, Sasuke hatte zugesehen und half gerade Tenten in den Mantel. Sie stützte sich an ihn. Kakashi und er schlugen ein, während er bei den anwesenden Frauen nur die Hand hob. „Nehmt euch ein Taxi und kommt gut nach Hause. Bis bald.“
 

Draussen war es eisig und Sakura, die hinter der Bar strickt nur Wasser getrunken hatte, besorgte sich ein Taxi. Wie automatisch fuhr Sasuke mit bis vor ihre Haustüre. Er half ihr damit, Tenten, die ziemlich schwankte, ins Bett zu bringen und dann standen sie im Wohnzimmer und Sakura musst lachen. Was für ein schräger Abend. „Das war grad ziemlich routiniert, macht ihr sowas öfter?“ Die Frage war ihr spontan gekommen und hatte auch so geklungen, doch Sasuke sah sie trotz seines Zustands aufmerksam an. „Ja.“ Sakura nickte, bevor sie sich beeilte zu sagen: „Alles in Ordnung, ich wusste ja, dass ihr befreundet sind.“ Sasuke sah an und streckte sich ungehemmt, so dass sein T-Shirt aus seiner Jeans rutschte. Sakura verpasste den Moment, sie hatte sich in die Küche beigegeben. „Willst du Wasser?“ Sasuke schüttelte den Kopf. „Aber eine Zigarette für den Heimweg.“ Lachend gab sie ihm eine und borgte ihm ein Feuer. Er umarmte sie und gab ihr einen Kuss auf die Haare. „Passt auf euch auf und schreib mir, wie es ihr morgen geht, bitte.“ Sie nickte und als er die Türe hinter sich zu gezogen hatte, starrte sie lange auf den Fleck, auf dem er gestanden hatte und sie hätte schwören können, seine Lippen auf ihrer Kopfhaut zu spüren. Aus dem Abend konnte sie keinen Sinn machen, egal wie lange sie es versuchte.


Am folgenden Tag zeigte sich der Herbst von seiner schöneren Seite. Sakura war nun beinahe froh, dass ihre letzte freie Woche angefangen hatte - sie würde Ende der Woche Sais Vernissage besuchen und dann, nach einem wie sie sich vornahm, entspannten Wochenende ohne Alkohol, am Montag in ihren neuen beruflichen Abschnitt starten. Dann wäre fertig mit dem rumgammeln und ständig die Nacht zum Tag machen. Sie schaute auf die Uhr und stellte fest, dass es Mittag war- höchste Zeit, ihr Versprechen vom Vortag einzulösen.

Jetzt nahm sie auch die Geräuschkulisse in der Wohnung war und öffnete die Zimmertüre, um dem auf den Grund zu gehen: Ihre Mitbewohnerin hatte offenbar beschlossen, einen sehr späten Frühjahrsputz zu starten: Die Waschmaschine lief, es roch nach frischen Essen und Tanten war gerade dabei, die Küchenschränke neu zu sortieren, dabei summte sie ein Lied. Verwundert griff Sakura nach ihrem Smartphone und schickte Sasuke ein Foto.

Es war nicht das erste Mal, dass sie von Tentens Aktionismus überrascht war, aber sie hatte es bisher hauptsächlich darauf geschoben, dass sie einfach zu viel Energie hatte.

Sasuke hatte ihr bloss mit einem Wort geantwortet. Sein „ok“ irritierte sie, offenbar gab es Seiten an ihrer Freundin, die sie nicht kannte. Und sie beschloss, dass sie diese kennenlernen wollte. Und, wenn sie ehrlich zu sich selbst war, was sie in letzter Zeit untypischerweise selten wollte, nahm sie die Freundschaft zwischen Tenten und Sasuke mehr Wunder, als ihr lieb war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kathi140187
2022-02-08T13:40:59+00:00 08.02.2022 14:40
Hatte oder hat tenten was mit sasuke ?
Von:  WelshDragon
2022-01-21T21:23:45+00:00 21.01.2022 22:23
hey, super Kapitel, die Dynamik zwischen allen ist spannend zu beobachten. ich fänd eine szene zu Narutos Spiel echt interessant.
Grüße


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