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Die letzte Chance

von

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32. Nah und zu nah

Mittlerweile hatten sich die Leoparden von dem Schlag erholt und rappelten sich wieder auf. Po zog den Kopf ein, nachdem er einen Blick zu ihnen nach unten auf die Straße riskiert hatte.

„Okay, also, wie lautet dein Plan?“

Shen schwieg immer noch und sah sich suchend um.

„Ich habe keine Soldaten, aber hier gibt es doch bestimmt irgendwo Feuerwerk, oder?“

Po dachte einen Moment nach.

„Ja, drei Straßen weiter ist ein Feuerwerksgeschäft.“

„Ich denke, das wird genügen. Zeig mir den Weg.“

Po rannte voraus. Doch plötzlich wurden sie mit einem Haufen Möbel bombardiert, die auf den Dachziegel einschlugen.

„Hey!“, rief Po. „Das ist unfair!”

Der Panda drehte sich um und wehrte die ungewöhnlichen Geschosse ab. Shen war agil genug, um den Objekten ausweichen, die die Leoparden auf sie warfen. Wenigstens war der Weg nicht weit und sie erreichten das Haus ohne Schaden. Sie sprangen vom Dach runter und Po machte sich daran die Tür zu öffnen.

„Abgeschlossen.“

Ohne Kommentar schlitzte der Lord das Türschloss auf. Po blieb keine Zeit ein Wort zu sagen und zusammen betraten sie den Verkaufsraum des Geschäftes. Die Regale waren leer.

„Äh, im Lagerraum muss noch etwas sein“, sagte Po. „Mein Dad und ich waren mal…“

Shen wartete nicht lange und ging in den Lagerraum, wo mehrere Holzkisten aufgestapelt waren. Durch das Fenster gab die Sonne den Blick auf die Feuerwerkskörper frei.

„Das genügt“, meinte Shen

„Denkst du, du kannst damit umgehen?“, fragte Po etwas unsicher.

„Panda, ich habe mit Schießpulver gearbeitet, da warst du noch nicht einmal auf der Welt.“

In diesem Moment ertönten am Eingang laute Stimmen.

„Okay.“ Po wurde es jetzt ein bisschen unbehaglich. „Was hast du vor? Es wäre nicht schlecht, wenn es schnell gehen würde.“

„Nur ein paar Minuten“, antwortete der Lord. „Halt sie solange auf.“

„Wie?“

„Lass dir was einfallen, egal was, oder hat der Drachenkrieger nichts im Kopf?“

„Äh, okay.“

Damit rannte Po zurück in den Verkaufsraum. Keine Sekunde zu spät. Einer der Leoparden schickte sich gerade an durch den Türrahmen zu rennen und knallte gegen Pos Bauch. Der Leopard prallte ab und stieß gegen die anderen.

„Verdammter Idiot!“, fluchte der Anführer.

Po räusperte sich. „Nun, erst mal, mein Name ist Po, und zweitens… äh… zweitens… als Drachenkrieger ist es meine Pflicht gegen euch zu kämpfen, weil ihr den Frieden bedroht.“

Der größere Leopard schnaubte. „Es wird solange keinen Frieden geben, solange dieses Monster von einem Vogel noch lebt.“

Po zwang sich zu einem Lächeln. „Na gut, ich weiß, er ist nicht gerade der beste Kumpel. Die meiste Zeit neigt er zu einem düsteren Denken, aber…“

Plötzlich erschütterte eine laute Explosion den Lagerraum. Po stürzte zurück, doch vor lauter Rauch konnte er nichts erkennen. Aber nur für ein paar Sekunden. Kaum hatte sich die Sicht etwas aufgeklart, erkannte er ein großes Loch in der Decke, wo Shen gerade dadurch nach draußen sprang. Schnell rannte Po ihm hinterher. Doch auch die Verfolger dachten dasselbe. Po konnte ihre schnellen Schritte dicht hinter sich hören. Kaum hatte er das Dach erreicht, machte er sich wieder auf einen Kampf gefasst. Doch ein Wink des Pfauenflügels ließ ihn erstarren.

„Stopp!“, schallte die Stimme des Pfaus und machte seine Peiniger bewegungsunfähig. „Der Boden ist bedeckt mit Schießpulver! Nur ein Schritt und ich jage alles in die Luft!“

Po sah überrascht und geschockt zugleich drein, als er eine brennende Lunte im Flügel des Pfaus sah. Jedoch ohne Feuerwerkskörper am Ende.

Zuerst blieb Pos Blick auf Shen, dann an den Angreifer hängen, die sich nicht zu rühren wagten. In diesem Moment gab Shen Po einen Wink mit dem Kopf.

„Tritt zurück“, hörte der Panda den Pfau leise reden. „Lass sie mich auslöschen.“

Po glaubte nicht richtig zu hören.

„Was?“

Shen verengte die Augen umso mehr. „Ich sagte, was ich sagte und meinte es so. Ich werde es hier beenden.“

Doch noch bevor Shen die Lunte ins Schießpulver werfen konnte, hielt ihn ein einziges Wort davon ab.

„Nein.“

Wütende Augen trafen die Augen des Pandas, der beim Anblick des Pfaus kräftig fröstelte.

„Hast du den Verstand verloren, Panda?!“

„Nicht mehr meinen Verstand wie ich es mit dir tat.“

Diese Antwort ließ Shen für eine zigstel Sekunde verstummen.

„Das ist nicht dasselbe, Panda“, rief er, nachdem er seine Sprache wiedergefunden hatte.

„Doch, Shen“, versuchte Po ihn zu beruhigen. „Und ich bin nicht hier, um jemanden zu verurteilen. Ich hab es nie getan. Nicht über andere, nicht über dich, nicht über sonst jemanden.“

Shen blinzelte, doch er wollte den Moment auf dem Schiffswrack nicht mehr in Erinnerungen behalten.

Plötzlich schallten laute Stimmen aus der Ferne. Beide wurden abgelenkt und sahen wie Wachen des Palastes in ihre Richtung rannten. Im selben Moment löschte Po die brennende Lunte mit seinen Fingern aus. Fassungslos sah Shen den Panda an. Po versuchte zu lächeln und reichte ihm die Tatze. Die Haltung des Lords verkrampfte sich. In seinem Gesicht lag eine leichte Entspannung, doch er konnte diese Geste einfach nicht erwidern.

Schließlich schüttelte der Pfau den Kopf.

„Tut mir leid, es hat keinen Zweck, Panda.“

Damit nahm der Lord Anlauf und sprang vom Dach runter.

„Hey, warte!“, rief Po ihm nach.

Die Stimmen der herannahenden Wachen wurden lauter. Po sah wie nahe sie jetzt schon waren. Der Panda wusste nicht, was er machen sollte. Dann fand er wieder in die Realität zurück.

„Keine Bewegung!“, rief er den Leoparden zu, die immer noch im Lagerraum verharrten. Doch er wusste, sie würden nicht für immer dort stehen bleiben. Aber im Moment hatte er keine bessere Idee was er Weiteres sagen sollte. Er wusste nur, dass er rennen wollte. Po sprang vom Dach und rannte Shen hinterher.

„Shen! Warte!“

Für einen kurzen Moment zögerte der Pfau, doch dann nahm er erneut Anlauf. Po keuchte und versuchte ihn einzuholen. Der Lord hatte das Ende des Dorfes fast erreicht, als plötzlich…

Po hielt mitten im Lauf inne und erstarrte. Eine große Figur sprang von der Seite und drückte den Pfau zu Boden.

„Schluss mit Lustig!“

Po riss die Augen auf. „Meister Tosender Ochse?“



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