Zum Inhalt der Seite

Unverhofft unerwartet

Das Beste zum Schluss
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend,
das letzte Kapitel dieser Story. Ich hoffe es gefällt euch und ihr hattet genauso einen Spaß mit der Geschichte wie ich. =)
Hoffe ihr seid alle gut ins Neue Jahr gekommen.
Frohes neues Jahr =)
LG SakuraSasuke92 Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Teil 10 – Frohes Neujahr

Ein leises Quengeln holt mich aus meinem Schlaf, nur widerwillig öffne ich meine Augen, doch der Anblick meines Freundes und unseres Kindes lässt mich lächeln. Er wiegt unseren Kleinen im Arm und versucht ihm die Flasche zu geben, mit wenig Erfolg.

Ich richte mich vorsichtig auf, zucke jedoch zusammen, als ich den Schmerz in meinem Unterleib wahrnehme. Mein kompletter Unterkörper ist wund, allerdings überwiegt das Glücksgefühl die Schmerzen sofort. Zorro überreicht mir Kouki mit samt der Flasche und gibt mir einen guten Morgen Kuss. „Wie lange habe ich geschlafen?“, will ich wissen, als ich es geschafft habe, dass unser Sohn brav an der Flasche saugt. „Fünf Stunden“, antwortet er mit einem Gähnen. „Und du?“, frage ich kichernd. „Vielleicht drei?“, gibt er sich selbstfragend zurück. Ich schüttele sanft mit dem Kopf, das ist typisch für ihn, das habe ich in der kurzen Zeit schon festgestellt, aber auch sehr liebenswert.

Mit vollem Magen schläft unser Baby sofort wieder ein, ich jedoch werde vorher einen kleinen Abstecher ins Bad machen. Meine Beine sind jedoch wacklig und meine Muskeln sind noch strapaziert von der Geburt. Doch Zorro ist wieder einmal zur Stelle und hält mich aufrecht, als ich befürchte das ich zusammensacke. In langsamen Tempo begebe ich mich ins Bad, wo mein erster Blick direkt in den raumhohen Spiegel fällt. Ich betrachte mich genau, mein Bauch ist immer noch genauso groß aber nicht mehr so straff, immerhin ist kein Baby mehr darin. Es fühlt sich irgendwie komisch an, ein Gefühl von Leere überkommt mich, doch dann kommt mir das Bild von Kouki in meinen Armen hoch und es verschwindet. Zorro lächelt und küsst meinen Nacken, er hat den kurzen Selbstzweifel in meinen Augen gesehen.

Mein kurzer Abstecher hat länger gedauert als ich erwartet habe. Doch zurück ins Bett verkrieche ich mich nur zu gerne wieder, zusammen mit meinem Freund, der mich in den Arm nimmt und hoffentlich genauso schnell einschläft wie ich.

Als ich das nächste Mal erwache, kann ich den Trubel im Untergeschoss hören. Es müssen also ein paar Stunden vergangen sein. Zorro ist auch nicht da, aber unser Sohn, der friedlich in seinem Bettchen schläft. Auf meinem Nachtschränkchen erblicke ich das Babyfone und die leuchtende LED, die mir sagt das es eingeschaltet ist. Ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen, Zorro hat einfach an alles gedacht, nach meinem erfolglosen Versuch alleine aufzustehen vor ein paar Stunden.

Anscheinend war ich laut genug beim Aufsetzen im Bett, denn mein Freund kommt ins Zimmer, mit einem Frühstückstablett. Er scheint geduscht zu haben, seine Haare sind noch feucht. „Du hättest auf mich warten können“, sage ich gespielt vorwurfsvoll, als er mich küsst. „Ich komme gern noch einmal mit“, gibt er mir zur Antwort. Ich grinse frech, widme mich aber erstmal den Leckerbissen auf dem Tablett, ich habe auf einmal einen mordsmäßigen Hunger.

Duschen ist eine richtige Herausforderung mit meinen geschundenen Muskeln, aber danach fühle ich mich erfrischt und bereit den anderen zu begegnen. Koshiro hat während meiner Dusche, unseren Sohn schon mit zu den anderen nach unten genommen. Glücklicherweise scheint ihm die Lautstärke nichts auszumachen, denn er schläft immer noch friedlich in den Armen meiner Schwester. Reiju lächelt, überreicht ihn mir allerdings sofort, als ich meinen Platz in dem Kissenmeer von Couch eingenommen habe. Kuina setzt sich neben mich und beobachtet ihren kleinen Bruder, sie scheint im selben Bann gefangen zu sein wie wir heute Nacht. Es ist zu süß.

Shushu ist ebenfalls neugierig, traut sich aber nicht zu nahe zu kommen, er beobachtet aus der Ferne. Als Kouki das erste Mal schreit, schrecken Kuina, wie auch unser Welpe, erst einmal zusammen, was die anderen Lachen lässt. Nachdem ersten Schreck sind beide aber umso neugieriger. Shushu hat sich bis zu meinen Füßen gewagt und wedelt freudig mit seinem Schwanz. Zorros Tochter legt ihren Kopf an meinen Oberarm und streichet mit einem Finger über die Wange ihres Bruders, der dies zu genießen scheint, denn er vergisst dabei das schreien. Irgendwann werden meine Arme schwer und ich reiche meinen Kleinen weiter an seinen Vater. Unser Welpe nutzt die Chance, zu mir auf die Couch zu springen und sich eine Streicheleinheit abzuholen.

„Sanji wieso ist dein Bauch noch so rund?“, will Kuina plötzlich wissen, dabei hat sie gerade begonnen ein Spiel aufzubauen. „Das dauert ein paar Wochen, bis mein Bauch wieder annährend flach ist. Meine Haut wurde lange gedehnt, das braucht seine Zeit“, taste ich mich vorsichtig an eine vernünftige Erklärung. „Es sieht aus als wäre noch ein Baby drin“, sagt sie. Ich muss lächeln, das habe ich mir heute Morgen auch gedacht aber, wenn ich meinen Bauch anfasse ist er weich und definitiv leichter als mit Kouki drin. „Da hast du recht, aber jetzt ist mein Bauch ganz weich. In ein paar Tagen wird er schon wieder ein ganzes Stück kleiner sein“, sage ich hoffnungsvoll. Kuina will sich selbst überzeugen und fasst vorsichtig meinen Bauch an. Zorro will sie gerade ermahnen, da stoppe ich ihn mit einem Handzeichen. Sie ist vorsichtig, auch wenn es trotzdem etwas unangenehm für mich ist, die Geburt ist noch keinen ganzen Tag her, da ist das wohl normal.
 

Nach dem Mittagessen erscheint Law im Haus, Zeit für mich zurück ins Schlafzimmer zu gehen. Mein Arzt schaut sich unser kleines Wunder an und stellt zufrieden fest das wir einen kerngesunden Jungen haben, was uns schon mal sehr beruhigt.

Danach bin ich dran, aber auch jetzt hat er nichts zu meckern. „Lass dich noch ein paar Tage bedienen, du musst dich noch erholen, aber im Großen und Ganzen bildet sich alles schön zurück“, sagt er zu mir. Ich bin erleichtert, mein vorheriger Arzt hatte mir echt Angst gemacht, was die Geburt betrifft, doch abgesehen von den Schmerzen die damit kamen, fand ich es nicht so schlimm wie er es dargestellt hatte. „Du hast die Nacht einen sehr guten Job gemacht, für einen Erstgebärenden warst du sehr Routiniert“, lobt mich Law, als er seine Sachen zusammenpackt. „Vielen Dank“, erwidere ich. „Erstaunlich das du solange unten bei allen saßt und um Mitternacht mit raus wolltest. Sehr außergewöhnlich“, merkt er noch an. „Du schienst nicht sehr überrascht zu sein als ich das wollte“, gebe ich zurück. „Schwangere wissen am besten wozu sie in der Lage sind, da wiederspreche ich nicht. Ich hätte jederzeit eingreifen können, deshalb sprach nichts dagegen. Für alle war es schön, dass du trotz der Wehen kurz mit ins Jahr gefeiert hast, vor allem für die Kleine, es schien ihr sehr wichtig zu sein“, erklärt er mir. „Ja, das dachte mich mir. Ohne dich, hätte ich mich das jedoch nicht getraut. Kurz danach kam mir der Gedanke doch lieber noch in ein Krankenhaus zu fahren, aber jedes Mal hast du etwas gesagt, dass ich den Gedanken wieder verworfen habe“, gebe ich zu. Er lächelt und verabschiedet sich, aber nicht ohne mir vorher zu empfehlen mir noch etwas Schlaf zu gönnen, bevor ich mich wieder in den Trubel unten stürze. Wenn ich ehrlich bin, überkommt mich die Müdigkeit jetzt wo Ruhe um mich herum herrscht wieder. Laws Idee klingt gar nicht schlecht.

Zum Dritten Mal an diesem Tag erwache ich in diesem warmen sehr gemütlichen Bett, doch dieses Mal ist die andere Betthälfte nicht leer. Zorro liegt auf der Decke, seine Augen sind geschlossen, seine Brust hebt und senkt sich regelmäßig. Selbst als ich mich bewege, rührt er sich nicht wie es sonst der Fall ist, dass muss bedeuten das er tatsächlich mal tief und fest schläft. Er hatte es wohl genauso nötig wie ich, zu Recht, er war die ganze Zeit bei mir und ist die Nacht für mich aufgestanden. Ich lächele und betrachte meine kleine Familie. Der beste Start in ein neues Jahr den man haben kann.

Ich höre die Klingel, das scheint Kouki gar nicht zu gefallen, denn er stimmt schreiend mit ein. Ich bin nicht annährend so schnell an seiner Seite wie Zorro, der von jetzt auf gleich hellwach ist. Zusammen mit uns im Bett beruhigt er sich allerdings schnell wieder. Zorro hat sich den Kleinen auf seinen Bauch gelegt, da scheint er sich wohl zu fühlen.

Zeff kommt kurz darauf um uns mitzuteilen, dass Zorros Hundefreund, wie er ihn nennt, gekommen ist. Den begrüßen wir natürlich gern, auch wenn ich lieber einfach im Bett geblieben wäre, aber auf der anderen Seite wollte ich auch noch ein bisschen Zeit mit meinen Geschwistern verbringen, die schon morgen wieder abreisen müssen, schlafen könnte ich danach, hoffe ich zu mindestens. Morgen würde sowieso alles anders sein, auch Zeff würde fahren, so gern ich ihn noch ein paar Tage hier gehabt hätte, er hatte sein geliebtes Baratie schon zu lange alleine in den Händen seiner Köche gelassen. Doch das er das für mich getan hat, freut mich wirklich sehr. Er hat mir damit noch mehr Mut gegeben.

Ich genieße die Gesellschaft auch wenn es anstrengend ist. Das Gute ist, das es viele Hände gibt die helfen, selbst beim Windeln wechseln, was mich doch etwas überrascht. So bin ich zwar wach aber kann mich trotzdem erholen, weil mir jegliche Arbeit abgenommen wird. Reiju ist ein echtes Naturtalent, wo sie doch mit Kindern eigentlich nichts anfangen kann. Meine Brüder halten sich aber zurück, wobei sie nicht ablehnen Kouki eine Weile zu halten. Ichiji stellt sich dabei besser an als gedacht, das ist definitiv nicht der erste Säugling den er hält, das erkenne ich. Niji wirkt dagegen sehr unbeholfen. Meine ganze Familie um mich rum zu haben ist ein schönes Gefühl. Aus Gründen die ich selbst nicht kenne, vertraue ich ihnen auf einmal.

Es ist später Abend als sich meine Geschwister verabschieden, jedoch versprechen sie bald wieder vorbei zu kommen, sie alle. Ich hoffe es, zum ersten Mal in meinem Leben kamen meine Brüder und ich klar, das möchte ich gern wiederholen.

Zeff überzeuge ich doch noch zwei Tage länger zubleiben, als wir kurz nach dem Abschied gemeinsam auf der Couch sitzen, während Zorro beide Kinder zu Bett bringt. Es freut mich riesig, dass er noch nicht direkt abreist, er wird mir fehlen und ich habe das Gefühl das ich seine Unterstützung noch ein paar Tage brauchen werde. Vielleicht will ich auch einfach das mein Vater bei mir ist, jetzt wo ich selbst Vater geworden bin.

Nächte in denen man durchschlafen kann, rücken in weite Ferne, denke ich mir als ich zum zweite Mal wach werde weil Kouki sich meldet. Zorro ist zwar direkt zur Stelle, aber deshalb beruhigt sich der Kleine nicht direkt. Am liebsten liegt er auf meiner Brust, wahrscheinlich fehlt ihm mein Herzschlag, den er in meinem Bauch die ganze Zeit hatte, das haben wir ja schon festgestellt. Doch so kann ich nicht schlafen und da sind wir uns einig, geschlafen wird im eigenen Bett. Es dauert bestimmt annährend eine Stunde bis wir es geschafft haben, dass er wieder einschläft und auch weiterschläft, wenn wir ihn zurück in seine eigens Bettchen legen.

Leider kommt schon kurz danach Kuina ins Bett gekrochen, weil sie ebenfalls wach geworden ist und nicht mehr einschlafen kann. Ich stöhne, das hatte ich mir definitiv nicht so anstrengend vorgestellt. Zorro bleibt aber konsequent und bringt seine Tochter zurück in ihr eigenes Bett. Wann mein Freund wieder ins Bett kommt, merke ich nicht mehr. Ich muss sofort eingeschlafen sein.
 

Nach ein paar Tage mit einem Neugeborenen, einem Welpen und einer Tochter fühle ich mich ausgelaugt. Wobei es mir definitiv noch besser geht als Sanji, der sich bisher kaum erholen konnte. Seit Zeff gefahren ist, hüpft Kuina ständig um uns rum. Mir war gar nicht bewusst wie sehr Zeff die Kleine beschäftigt hat. Auf der eine Seite finde ich ihre Neugier gut, aber es ist zu viel des Guten. Ich bin genervt und Zweifel an meiner Fähigkeit ihr ein guter Vater zu sein. „Keine Sorge, es wird einfacher. Wir fahren auch morgen, gewöhnt euch erst mal ein. Das ist für euch eine große Umstellung, ihr habt euch gerade erst gefunden und dann direkt ein Baby zu versorgen ist eine Herausforderung“, verkündet mir Koshiro an einem Morgen, an dem ich mit Shushu geflüchtet bin um einen klaren Kopf zu bekommen. Ich brauchte eine kurze Zeit für mich, zu viel Neues auf einmal. Ich nicke dankend.

Mich dann doch von Kuina zu verabschieden, die ich jetzt ein paar Wochen nicht sehen würde, fällt mir dann doch schwer. Aber Koshiro hat recht, Sanji und ich müssen jetzt erst mal einen Alltag finden, bisher haben wir einfach nur in den Tag gelebt. Es ist keine drei Wochen her, dass er mich gefunden hat und in dieser Zeit haben wir schon viel erlebt.

Sanji vermisst Kuina allerdings genauso wie ich es tue. „Es ist irgendwie so ruhig“, sagt er beim Abendessen einen halben Tag später, nachdem nun nur noch wir hier im Haus sind. „Du hast dich schneller an den Trubel hier gewöhnt, als ich vor einem Jahr“, gebe ich zurück. „Ich mochte schon immer Kinder“, erwidert er. Er sieht etwas erholter aus, nachdem er heute Nachmittag tatsächlich mal vier Stunden am Stück geschlafen hatte. Ich kann nicht wiederstehen ihn zu küssen, als ich unsere leeren Teller abräume.

Es vergeht gerade mal eine Woche, in der wir einen gemeinsamen Alltag finden. Das ging doch leichter und schneller als wir zunächst dachten. Kouki fällt in einen festen Schlafrhythmus, sodass er nur noch einmal die Nacht wach wird. Wir wechseln uns ab, so kann jeder alle zwei Tage eine erholsame Nacht genießen, da unser Kleiner auch schon in sein Zimmer umgezogen ist. Am Tag teilen wir die Aufgaben im Haus. Jeder hat seine Vorzüge was er lieber erledigt, so überlasse ich Sanji die Küche, die er als Koch sofort vereinnahmt hat, seit er sich genügend erholt hat. Dafür erledige ich das putzen, bei der Wäsche wechseln wir uns ab, so hat auch jeder Mal Zeit für sich. Einzig den Einkauf erledige ich immer alleine, denn Sanji ist noch nicht bereit Kouki und mich alleine zu lassen. Während er das Haus verlässt, um mit unserem Sohn Einkaufen zu fahren, haben wir ausprobiert, das dauert Stunden, weil alle Dorfbewohner uns gratulieren und den Kleinen betrachten. In unserer Routine finden wir sogar Zeit uns besser kennen zu lernen, es sind zwar keine Dates aber viele schöne Gespräche mit einigen Zärtlichkeiten.

Mit Shushu gehe ich morgens alleine spazieren und am Nachmittag begleitet mich Sanji mit Kouki im Kinderwagen, den ich ihm immer abnehme. Zwar hat sich mein Freund körperlich von der Geburt erholt und auch sein Bauch ist deutlich kleiner geworden, aber ich finde er sollte sich noch nicht mit allem belasten. Er hat Kouki immerhin neun Monate lang in seinem Bauch getragen, da kann ich wohl den ersten Monat danach den Kinderwagen schieben. Als ich ihm das als Erklärung abgeliefert habe, hat er mich ausgelacht, aber im Anschluss dankend einen Kuss gegeben.
 

Die ersten Wochen vergehen viel zu schnell, Zeff ruft vor Arbeitsbeginn im Baratie, täglich an. Inzwischen gehört er mit zur täglichen Routine. Dagegen melden sich Koshiro und Kuina nur sporadisch, aber dafür sind die Gespräche immer sehr lang. Wir sind inzwischen ein so gut eingespieltes Team, dass wir daran denken Zeff zu besuchen. Nachdem Sanji mein Leben kennen gelernt hat und ich im Gegenzug seines nur aus Erzählungen, will ich sehen wo er vorher gelebt hat. Doch einen Termin zu finden stellt sich als viel komplizierter dar als erwartet. Nachuntersuchungen, Zeffs Feiern im Baratie oder die Grippewelle im Restaurant. Alles Faktoren die wir bedenken müssen, doch schließlich finden wir ein Datum.

Mit einem sechs Wochen alten Säugling und einem Hundewelpen, der bis zum heutigen Tag nur einmal Auto gefahren ist, sind wir gerade auf dem Weg zu Zeff. Nachdem wir so gut zurechtkommen, will ich Sanjis Heimat kennenlernen und er vermisst seinen Ziehvater, sodass wir ein paar Tage dorthin wollen. Sollte das gut funktionieren, wollen wir im Anschluss Kuina besuchen fahren, aber das entscheiden wir nicht heute. Wir wollen uns nicht übernehmen, sondern alles so nehmen wie es für uns machbar ist, ohne dass wir unter der Last zusammenbrechen.

Die Fahrt an sich ist kein Problem, Kouki schläft genauso wie Shushu, den ich mit einem speziellen Geschirr auf der Rückbank angebunden habe. Sanji leitet mich durch die Stadt, zu dem Restaurant in dem er ebenfalls gearbeitet hat. Es ist größer als ich erwartet habe und wirkt von innen deutlich spektakulärer als von außen. Kaum dass wir das Lokal betreten, kommen die Köche angestürmt und gratulieren hektisch, ich fühle mich völlig überfordert und fehl am Platz. „Keine Sorge, die sind nicht immer so. Wir sind nur genau zur Mittagszeit eingetroffen, lass uns nach oben gehen, in Zeffs Wohnung. Ich glaube Kouki braucht eine neue Windel“, beruhigt mich mein Freund. Ich folge dem Blonden die Treppe hoch zu einer Wohnungstür auf der fett gedruckt ‚Privat‘ steht. Dahinter landen wir in einem großen Eingangsbereich mit voll bestückter Garderobe. Von dem Telefongespräch weiß ich, dass uns Zeff Sanjis Kinderzimmer hergerichtet hat, samt neuen Doppelbett und Wiege für den Kleinen.

„Ach da seid ihr ja schon“, begrüßt uns Zeff freudig, der sich für unseren Besuch extra Zeit genommen hat und ausnahmsweise seinen Köchen das Bariatie überlässt, der sich an einem Tuch die Hände abwischt. Kaum das er das Tuch weggeschmissen hat, nimmt er uns Kouki ab und übernimmt liebend gern den Windelwechsel. Obwohl nur ein paar Wochen vergangen sind, staunt er nicht schlecht wie sehr der Kleine gewachsen ist. Sanji kann bei dem Kommentar nur schmunzeln, das haben wir oft in den letzten Wochen gehört, wenn Law oder Saga uns besuchen kamen. Er ist ganz begeistert von seinem Enkel, dass er uns einfach stehen lässt.

„Scheint als wären wir abgeschrieben“, meint Sanji, der sich erstmal am Kühlschrank bedient. Zum ersten Mal sehe ich ihm wirklich in seinem Element, als er da vor dem Herd steht und uns etwas zubereitet. Zuhause ist er noch nicht so entspannt, weil er sich ständig nach unserem Sohn umgesehen hat. Daher weiß ich jetzt schon, dass es eine gute Entscheidung war herzukommen.

Natürlich kommen die Köche nach der Mittagszeit nacheinander nochmal hoch zu uns, um den Kleinen länger als zwei Minuten zu bestaunen. Kouki ist dabei super brav, schaut nur erstaunt in die fremden Gesichter oder schläft dabei. So vergeht der Nachmittag in einem rasenden Tempo.
 

„Es wird Zeit, dass ihr Ausgeht, alleine ohne Kind“, sagt Zeff beim Abendessen oder besser gesagt einem Festmahl, welches er extra für uns vorbereitet hat. „Nein, ich kann…“, setze ich an. „Doch, Kouki ist bei mir hier gut aufgehoben. Ihr Zwei geht heute Abend aus. Kino, eine Bar, was auch immer euch einfällt. Und wagt es hier nicht in einer Stunde wieder vor der Tür zu stehen“, macht mein Ziehvater uns eine Ansage. Ich ergebe mich, diskutieren bringt sowieso nichts, das ist ein Befehl gewesen, kein Angebot. Als ich Zorro ansehe, scheint er begeistert zu sein von der Idee. Also machen wir uns Ausgehfertig, nachdem wir dieses köstliche Essen verschlungen haben. Ich bin zwar noch immer unsicher, meinen Sohn in Obhut eines anderen zu lassen fällt mir unheimlich schwer, aber ich weiß selbst das es Zeit wird.

„Du siehst fantastisch aus“, haucht mir Zorro ins Ohr, als er die Arme um mich schlingt. Ich habe eine schwarze Jeans an und ein blaues Hemd, das den noch übrig gebliebenen Babybauch ganz gut versteckt. Eigentlich habe ich vom Gewicht nur noch drei Kilo mehr auf den Rippen wie vor meiner Schwangerschaft, allerdings hat sich mein Bauch noch nicht vollständig zurückgebildet, wenn ich mich so betrachte, kommt es ungefähr meinem vierten Monat nahe. Plötzlich muss ich schmunzeln, drehe mich um und überrumpele meinen Freund mit einem Kuss. In seinem schwarzen Hemd sieht er unglaublich gut aus.

Unser Weg führt uns in eine Bar in der ich schon oft war, natürlich treffe ich dort auf einige bekannte Gesichter, ich grüße kurz und lasse mich dann mit Zorro an einem Tisch nieder. Geradeso einen Drink halten wir aus, denn wir sind zu sehr damit beschäftig nicht übereinander herzufallen, somit fällt der Besuch hier eher kurz aus. Der Barkeeper zwinkert mir zu, er ist guter Bekannter von mir und weiß genau was passiert, wenn ich so schnell wieder gehe. Zum ersten Mal jedoch ist es mir peinlich, allerdings scheint Zorro es gar nicht mitbekommen zu haben, er scheint nur Augen für mich zu haben, wie bei unserem ersten Treffen.

Da Zeff uns nicht reinlassen würde, führe ich Zorro zielstrebig zu meiner alten Wohnung, die ich glücklicherweise noch nicht gekündigt habe. Ein Glück das ich den Schlüssel vorhin eingesteckt habe, sonst wäre mein gerade aufkeimender Plan zu Nichte. Meine kleine Wohnung liegt zum Glück nur zehn Minuten von der Bar entfernt. Schon während ich aufschließe, küsst mein Begleiter meinen Nacken, sodass wir im Flur meiner Wohnung schlichtweg übereinander herfallen. Ein Kleidungsstück nach dem anderen fällt uns zum Opfer. Bis ins Schlafzimmer haben wir alle unsere Kleidungsstücke verstreut. Seine Hände auf meinem Körper fühlen sich so gut an, ich will mehr. Gut das wir uns in dem Punkt einig sind.
 

Aneinander gekuschelt liegen wir da, verschwitzt von unserer Tätigkeit. Es ist, als wäre das unsere Sprache. Ich fühle mich aufgehoben, geliebt und begehrt. „Wir haben kein Kondom benutzt“, durchbricht Zorro die Stille zwischen uns. Eigentlich müsste mich das erschrecken, wo ich doch erst vor sechs Wochen ein Kind geboren habe, aber es ist das genaue Gegenteil. „Nicht schlimm“, ist alles was ich antworten kann. „Ist das dein Ernst?“, fragt mich mein Freund. „Ja, lassen wir es drauf ankommen, wann sich der nächste Nachwuchs ankündigt“, antworte ich. „Dann aber dieses Mal richtig“, bekomme ich zurück. Was soll das denn jetzt heißen, frage ich mich. Zorro steht auf, kommt aber gleich darauf wieder. Ich richte mich auf und schaue ihn erwartend an. „Das hatte ich eigentlich etwas anders geplant, aber bei uns läuft ja nie was nach Plan“, sagt er verlegen. Ich weiß immer noch nicht worauf er hinaus will, doch dann zeigt er mir das Kästchen. Mein Herz pocht in meinem Brustkorb, schon als ich den Ring sehe falle ich ihm um den Hals. Ich spüre seine Hand auf meinem Rücken und dann seine Lippen an meiner Ohrmuschel. „Willst du mich heiraten?“, haucht er. „Ja“, antworte ich ihm. Den Ring kann er mir nicht anstecken, da sind wir schon wieder übereinander hergefallen. In einem Rausch aus Küssen und Berührungen.

Als ich am Morgen jedoch aufwache holt er das nach. Nun steckt ein Ring an meinem Finger, es ist ein wunderbares Gefühl. „Lass uns duschen und dann zurück gehen“, fordere ich ihn auf. Doch dann fällt mir etwas ein und ich hüpfe zielstrebig aus dem Bett Richtung Wohnzimmer, dort öffne ich eine Schublade meines Wohnzimmerschrank und überreiche Zorro, der mir neugierig gefolgt ist, einen Stapel Bilder von mir während der Schwangerschaft und ein paar von davor, sowie alle Ultraschallbilder. Zeff hatte die Bilder drucken lassen, wollte eigentlich das ich daraus ein Fotoalbum erstelle, wozu ich nie gekommen bin, vielleicht würde ich das jetzt nachholen. Zorro schaut sich alle an, freut sich das er doch noch etwas mehr von meiner Schwangerschaft zu sehen bekommt. „Das nächste Mal bin ich von Beginn an dabei“, verspricht er.
 

Zeff schaut uns erstaunt an, als wir am Morgen seine Wohnung betreten, er ist gerade Kouki am Füttern. Er grinst sofort als er den Ring sieht und gratuliert uns. Ich hatte ihn in meinen Plan eingeweiht und ihn gebeten mir zu helfen, das ich mit Sanji ausgehen kann. Aber gerade jetzt bin ich wie mein Verlobter froh, unseren Sohn wieder in meiner Nähe zu haben, so sehr ich unsere Nacht auch genossen habe.

Die nächsten Tage räumen wir Sanjis Wohnung aus, die er nun doch gekündigt hat. Doch es war schön, dass wir hier noch eine gemeinsame Erinnerung geschaffen hatten.

Zeff würde uns die Sachen zuschicken und die wenigen Möbel bei sich unterstellen. Auf einmal wird Kouki sehr anhänglich und wir beschließen das es besser ist heim zu fahren, noch eine fremde Umgebung will ich ihm nicht zumuten.

„Ich rufe Koshiro an und frage ob sie zu uns kommen“, sagt Sanji im Auto. „Meinst du nicht, wir hatten die letzte Tage genug Aufregung?“, werfe ich meine Bedenken ein. „Wir wollten doch eigentlich zu ihnen und ich finde wir haben lange genug gewartet. Ich weiß das du dich nach Kuina sehnst und ich auch. Wir sind eine Familie“, erwidert er. „In Ordnung, ruf an“, stimme ich zu. Es stimmte vollkommen was er sagte. Ich vermisse meine Tochter. Jeden Tag mit Sanji und Kouki zeigt mir was ich mit Kuina verpasst habe und ich wollte keinen weiteren Tag verpassen.

Wir haben gerade mal ein paar Stunden zuhause alleine, als Koshiros Auto vorfährt. Sanji ist gerade mit unserem Sohn oben, also öffne ich die Tür und lasse Shushu die zwei begrüßen. Kuina knuddelt ihn kurz, läuft aber dann in meine Arme. „Papa ich habe dich vermisst“, sagt sie. Dann schaut sie sich suchend um. „Wo ist Sanji und Kouki?“, fragt sie. Ich muss lachen, fange mich aber sofort wieder. „Oben, komm wir gehen zu ihnen“, antworte ich. Kuina zieht mich die Treppe hoch, steht dann aber unschlüssig im Flur. Ich schiebe sie in Richtung Koukis Kinderzimmer. Sanji sitzt auf dem Schaukelstuhl und gibt unserem Sohn die Flasche. Kuina begrüßt beide freudestrahlend und will das Füttern übernehmen. Mit ein bisschen Hilfe von Sanji schafft sie es. „Sanji kannst du auch mein Papa sein?“, fragt sie nachdem wir Kouki in sein Bettchen gelegt haben. Obwohl ich meine Tochter inzwischen kenne, überrascht sich mich doch immer wieder. Sanji ist sprachlos, das sehe ich ihm an, denn er bringt nur ein Nicken zustande und schließt sie in seine Arme.

Koshiro steht nur grinsend im Türrahmen, natürlich hatte ich ihm am Telefon erzählt das ich Sanji einen Antrag gemacht habe. Er war immer meine Stütze, wenn ich sie brauchte und wird es immer bleiben, aber nun habe ich auch Sanji in meinem Leben und meine eigene Familie.
 

Als wir später am Abend im Wohnzimmer sitzen überrascht mich Kuina erneut. „Wann kann ich hier zu Schule gehen?, Opa und ich wollen hier wohnen“, sagt sie plötzlich. Ich schaue zu Koshiro, der mir mit einem Nicken zu verstehen gibt, dass er einverstanden ist mit dem was Kuina sagt. Dann schaue ich zu Sanji, über dieses Thema hatten wir noch nicht geredet, ich wusste also keine Antwort. „Ich denke das müssen wir noch besprechen…“, setze ich an, bis Sanji mir ins Wort fällt. „Wie klingt zum nächsten Schuljahr?“ „Sehr gut“, freut sich meine Tochter. Etwas übergangen fühle ich mich schon, aber ich freue mich, dass ich in ein paar Monaten meine Familie komplett um mich haben werde.

Später im Bett lässt mir das Thema trotzdem keine Ruhe. „Denkst du wir schaffen das?“, frage ich. „Was schaffen?“, will Sanji wissen. „Das Kuina im Sommer einzieht“, antworte ich. „Wir haben bisher alles geschafft, ich denke wir brauchen die Herausforderung. Wir schaffen das gemeinsam und Koshiro lässt und bestimmt nicht alleine mit ihr“, erwidert er. Es beruhigt mich zu hören das er so denkt, er ist wie ein Ruhepol für mich geworden. „Zum Thema Herausforderung, wie klingt eine Hochzeit vor Weihnachten, an dem Tag an dem wir uns wiedergefunden haben?“, setzt mein blonder Freund fort. „Perfekt würde ich sagen“, stimme ich zu. Das ist unser Jahr.
 

ENDE



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Onlyknow3
2020-01-01T19:46:03+00:00 01.01.2020 20:46
Was für ein schönes Ende der Geschichte. Jetzt hat Zorro das was er sich mit seiner Freundin wünschte, eine Familie.
Ob es da noch mehr Nachwuchs giebt? Hier ist es zu ende, für die beiden ist es eine glückliche Fügung.
Weiter so, freue mich auf was neues. Wünsche dir ein gutes neues Jahr.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  SakuraSasuke92
02.01.2020 10:23
Dankeschön 😘
Freue mich das es dir gefallen hat. 😊


Zurück